Immer häufiger zeigen Antibiotika bei der Behandlung erkrankter Menschen keine Wirkung mehr – eine tödliche Gefahr. Experten vermuten, dass der massive Einsatz der Medikamente in der Massentierhaltung für die Entstehung und Verbreitung der resistenten Keime mit verantwortlich ist. In Deutschland erkranken jährlich mehrere tausend Patienten an den Erregern, und die Tendenz ist steigend. (Text: ZDF)
Gold hat für ihn die Farbe grün. Der Geologe Thomas Siepelmeyer will Juweliere davon überzeugen, nur Gold zu verarbeiten, das umwelt- und sozialverträglich gewonnen wurde. Grünes Gold. Beziehen lässt sich das gefragte Edelmetall von Goldsuchern, die es per Hand aus den Flüssen waschen, zum Beispiel in den peruanischen Anden. Das ist zwar mühsam, und die Ausbeute ist gering, aber es gibt keinen Einsatz von Chemikalien und keine Umweltverwüstung. Und die Nachfrage steigt langsam an – vor allem bei jungen Paaren. Denn für einen gewöhnlichen Ehering fallen sonst bis zu zehn Tonnen Abraum an. Erde, die manchmal auch mit Uran und anderen Schwermetallen versetzt ist. Eine Vorstellung, die für viele nicht sehr romantisch klingt. (Text: ZDF)
In Lörzweiler, einem idyllischen Weindorf in Rheinhessen, geht die Angst um. Die Angst vor Fluglärm. Wenn am 21. Oktober 2011 am Frankfurter Flughafen die neue Nordwest-Landebahn in Betrieb gehen wird, kommen mit ihr auch neue Flugrouten. Über Lörzweiler werden dann täglich bis zu 100 startende Jets in rund 1500 Metern Höhe fliegen. Genau dagegen kämpft Karsten Jacobs, Chef einer Bürgerinitiative gegen Fluglärm. Er will sich mit der neuen Situation nicht arrangieren, sammelt Infos zu medizinischen Auswirkungen des Lärms, kämpft juristisch gegen die neuen Flugrouten und organisiert Demos und Infoabende zum Thema. Ein immenser persönlicher Einsatz, dessen Erfolg mehr als fraglich ist. Denn die neuen Flugrouten sind beschlossene Sache, einzig der Kampf um ein Nachtflugverbot am größten deutschen Flughafen ist noch nicht entschieden. (Text: ZDF)
Andreas Graf von Bernstorff kämpft seit 30 Jahren gegen das geplante Endlager auf seinem Grundstück in Gorleben. Jetzt droht ihm eine baldige Enteignung. Denn seit vielen Jahren lehnt er die millionenschweren Kaufangebote von Seiten der Energiekonzerne für sein Land genau in der Mitte des geplanten Endlagers ab. „Bevor keine anderen Standorte untersucht werden, kann Gorleben unmöglich als am besten geeigneter Standort bewiesen werden“, so der Graf, der sich sein halbes Leben lang gegen den geplanten „Atommüll in seinem Garten“ engagiert. (Text: ZDF)
In den unendlichen Weiten der Arktis vermuten Geologen ein Viertel der weltweiten Erdöl- und Erdgasreserven. Sie könnten dazu beitragen, die Energieversorgung der Menschheit für viele Jahre zu sichern. Wissenschaftler erforschen deshalb seit Jahren systematisch den Nordpolarraum, dessen Geologie in vielen Gebieten noch völlig unbekannt ist. Bei ihren Expeditionen kämpfen die Forscher gegen die unwirtlichen Bedingungen und Gefahren, die in der Arktis lauern. Vor wenigen Wochen machte sich ein Forscher-Team der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe auf den Weg zu den Neusibirischen- und den De-Long-Inseln. Nur eine Handvoll Menschen hat dieses Gebiet jemals zuvor betreten. Die Erkenntnisse, die auf dieser und Expeditionen nach Kanada und Spitzbergen gewonnen wurden, lassen in naher Zukunft genauere Aussagen darüber zu, wie viele Schätze die Arktis tatsächlich birgt. Schätze, die für die Menschheit von großem Nutzen sein könnten. Als einziges Fernsehteam durften Oliver Deuker und Kameramann Ulf Neumann die Wissenschaftler begleiten. Sie machten dabei neben Mammutzähnen und Eisbärenschädeln noch andere ungewöhnliche Entdeckungen. (Text: ZDF)
Der Klimawandel ist bereits spürbar. Er ist kein Szenario der Wissenschaftler in ferner Zukunft. Am Beispiel eines deutschen Spitzenwinzers und eines australischen Obstfarmers zeigt „planet e.“, welchen Veränderungen die Menschheit künftig ausgesetzt sein wird. Beide waren im Jahr 2011 von extremen Wetterkapriolen betroffen. In Deutschland herrschten im Winter die kältesten Temperaturen seit 100 Jahren, und das Frühjahr war so trocken wie nie zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Australien überschwemmte ein nie gesehenes Hochwasser ein Gebiet so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen. Direkt darauf folgte der größte Tropensturm aller Zeiten. Extremes Wetter ist die Folge der Erderwärmung. Extremes Wetter wird es nun regelmäßig geben, sagen die Meteorologen. (Text: ZDF)
Es ist ein ungewöhnliches Szenario: Sie sitzen auf dem Meeresboden im Indischen Ozean, trinken Kaffee, und wenn sie über den steigenden Meeresspiegel und den Klimawandel diskutieren, schießen Luftblasen aus ihren Mündern. Mit einem eindrucksvollen Unterwasser-Video wollen junge Malediver auf den drohenden Untergang ihres Landes aufmerksam machen. Hunderttausende Touristen, die jährlich aus aller Welt auf die Koralleninseln strömen, kennen die Malediven nur als paradiesisches Urlaubsziel. Sie ahnen nichts von der Bedrohung. Dabei hat bei den Einheimischen der Exodus längst begonnen. Ganze Inseln werden umgesiedelt, andere aufwändig abgesichert. Wellenbrecher, Betonmauern und höher gelegte, künstliche Inseln: Ist das die Rettung für die Malediven? (Text: ZDF)
„planet e.“ bringt Licht in diesen Schwarzmarkt, verfolgt die langen Leidenswege von Echsen und Schlangen, zeigt Händler in Deutschland und Asien und verrät, wer an den Tieren verdient. Die Reportage führt das ZDF-Team bis in den Regenwald von West-Papua und begleitet einheimische Fänger bei ihrer Suche nach exotischen Reptilien für deutsche Terrarien. (Text: ZDFInfo)
An der Nordsee herrscht Goldgräber-Stimmung. Vor der Küste sollen sich bald 6.000 Windräder drehen und die Energiewende in Deutschland vorantreiben. Die Fördergelder der Bundesregierung locken Investoren, die ihre Chance auf schnelles Geld wittern. Schon jetzt hat das Pokern um die besten Bauplätze im Meer begonnen. Die Energiewende ist ein lukratives Geschäftsfeld geworden, das finanzstarke Investoren lockt. Einer von ihnen ist Willi Balz und der will bei dem Geschäft ganz groß am Rad drehen. Der ehrgeizige Unternehmer rühmt sich, in dem Rennen die Nase ganz vorn zu haben. Balz Windräder stehen montagefertig zur Abholung bereit. Schon im nächsten Jahr will der Schwabe seinen ersten Windpark errichten und eine Millionen Deutsche mit grünem Strom vom Meer versorgen – ein Milliardengeschäft. Die Nordsee wird damit unweigerlich zum Industriegebiet und ausgerechnet die windkraftbegeisterten Norddeutschen stehen vor einem Dilemma. Denn die Stromleitungen der Off-Shore-Anlagen sollen mitten durch das Wattenmeer führen. Viele befürchten, dass dies das Ende für das einzigartige Ökosystem bedeutet. Damit kollidieren erstmals in Deutschland zwei positive Umweltanliegen miteinander. Die Suche nach Lösungen, wie sich Naturschutz und der Ausbau regenerativer Energien vereinbaren lassen, scheint eine Gratwanderung. Dabei gibt es auch Alternativen zu den Großanlagen im Meer: Hans-Herman Albers und Reinhard Christiansen haben hinterm Deich bereits in den 90er Jahren Windräder errichtet, an denen sich Menschen beteiligen können. Ihr Modell der Bürgerwindparks gerät jedoch durch die staatliche Förderung des Off-Shore-Wind ins Hintertreffen. Während die Stromanbindung für Mühlen zur See reibungslos vorangeht, müssen Albers und Christiansen mit ansehen, wie ihre Rotoren bei gutem Wind still stehen, weil die Leitungen zum Abtransport des Windstroms an Land nicht ausgebaut werden. (Text: ZDF)
Vor den Toren Berlins zieht eine Wolfsfamilie ihre Jungen auf, ein einzelner Wolf lässt sich nur wenige Kilometer vor Hamburg blicken: Zwölf Wolfsrudel und mehrere Einzeltiere leben inzwischen in Deutschland. Theoretisch könnte man ihnen bei jedem Spaziergang begegnen. Muss man sich darüber Sorgen machen? Ist das schlechte Image der Wölfe gerechtfertigt? Details liefert die Dokumentation „Die Wölfe kommen!“ aus der ZDF-Reihe „planet e.“. (Text: ZDF)
Im Herzen Amazoniens liegt die größte und teuerste Baustelle Brasiliens: Hier soll das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt gebaut werden – Belo Monte. Wissenschaftler warnen vor den verheerenden ökologischen Folgen. Dieser Eingriff in die Natur wird weitreichende Folgen nach sich ziehen, die Hälfte des Amazonas-Regenwaldes wird vernichtet werden. (Text: ZDF)
Es sind Räder aus Stahlblechen oder Kohlefasern, kaum größer als ein Schuhkarton. Ihre schier unglaublichen Fähigkeiten sind schon seit langem bekannt. Doch bislang hat die Automobilindustrie gezögert, sie einzusetzen. Dabei können Schwungräder den Verbrauch drastisch reduzieren – und das auch noch kostengünstig und ohne jeden Schaden für die Umwelt. (Text: ZDF)
Es ist ein Szenario, das jeder am liebsten verdrängen möchte: ein atomarer GAU, mitten in Deutschland. Angst in den Gesichtern, Chaos in den Straßen. Menschen in Panik. Das hektisch laute Knistern des Geigerzählers in der Hand eines Feuerwehrmannes macht die Gefahr hörbar. Bereits vor sechs Stunden begann die Kernschmelze. Doch was jetzt? Wer ist zuständig? Gibt es den atomaren Notfallplan? (Text: ZDF)
Jeden Tag sterben auf unserem Planeten Tiere aus. Je größer das Tier, desto auffälliger sein Verschwinden. Im letzten Jahr vermeldete der WWF, dass es keine Java-Nashörner mehr gibt. Jahrelang hatten Tierschützer für die Dickhäuter gekämpft – vergeblich. (Text: ZDF)
„Delfine leiden in Gefangenschaft, ihr Lächeln täuscht.“ Mit dieser Botschaft treten der Wissenschaftsjournalist und Delfinschützer Hans Peter Roth und der ehemalige Flipper-Trainer Ric O’Barry an. In Freizeitparks und Zoos sterben Delfine früher als in freier Wildbahn. Deshalb wollen Roth und O’Barry weltweit so viele gefangene Delfine befreien, wie nur möglich. (Text: ZDF)
Sie ist eine weltbekannte Fossilfundstätte und das erste UNESCO-Weltnaturerbe in Deutschland: die Grube Messel, nahe Darmstadt gelegen. Die Funde erzählen Geschichten aus dem Erdzeitalter vor 50 Millionen Jahren. So zeugen versteinerte Krokodile, Beuteltiere und Halbaffen aber auch Palmen und Blüten davon, dass zu dieser Zeit in Deutschland tropische Klimaverhältnisse herrschten. Für die Forscher ist Messel heute eine unermessliche Schatzkammer. Und so versuchen sie mit Hilfe modernster Untersuchungsmethoden die Geheimnisse der Urzeit zu entschlüsseln. (Text: ZDF)
Sie sind Wissenschaftler, Journalisten und Detektive in einer Person: „die Strahlenjäger“. Ihre Ziele sind das Aufspüren atomarer Verstrahlung und unabhängige Messungen an atomar verseuchten Orten überall auf der Welt. Sie begeben sich freiwillig in direkte Gefahr, denn nur dann können sie ihre Messwerte veröffentlichen und damit die Gesundheit vieler Menschen bewahren. Zum Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe vor 26 Jahren begleitet die zweiteilige „planet e.“-Dokumentation diese „Strahlenjäger“ bei ihrer Arbeit und ihrem Kampf gegen die Vertuschung der atomaren Gefahr rund um den Globus. (Text: ZDF)
Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Einer Freundschaft, die sich zwischen dem Fischer Janusz und einigen wilden Seeadlern im deutschpolnischen Grenzgebiet am Stettiner Haff entwickelt hat. Eigentlich ist Europas zweitgrößter Raubvogel – Wappentier für Deutsche und Polen – ein großer Konkurrent der wenigen verbliebenen Fischer auf der polnischen Seite des Haffs. Im flachen Wasser jagen die gefiederten Räuber besonders gern die edlen Süßwasserfische, die hier in der Mischzone von Ostsee und Oder anzutreffen sind. (Text: ZDF)
Der afrikanische Elefant ist das größte Landsäugetier der Erde. Der Vegetarier kann ein Gewicht von mehr als fünf Tonnen und eine Schulterhöhe von vier Metern erreichen. Dennoch schützt ihn seine Größe nicht vor der Gewalt des Menschen. Obwohl der Abschuss in weiten Teilen Afrikas verboten ist, werden pro Jahr rund 40 000 Elefanten gejagt, das Elfenbein auf dem Schwarzmarkt verkauft. Nach Angaben des WWF zahlen Käufer bis zu 1500 US-Dollar pro Kilogramm. Der Schutz der Dickhäuter wäre einfacher durchzusetzen, würden die Tiere nicht ihrerseits große Schäden anrichten. Immer wieder kommt es vor, dass Elefanten Felder zertrampeln oder in nur wenigen Stunden die Ernte eines ganzen Jahres auffressen. Für Farmer, die ausschließlich von der Landwirtschaft leben, bedeutet das nicht nur Armut, sondern Hunger. (Text: ZDF)
Biber, die größten Nagetiere Europas, sind geniale Baumeister. Kein anderes Tier kann wie sie die Landschaft gestalten. Sie fällen Bäume, um deren Laub und Rinde zu verspeisen, und sie stauen mit Dämmen Wasser an, denn nur im feuchten Element fühlen sie sich sicher. Doch gerade an dieser Baukunst scheiden sich die Geister. Bei uns freuen sich Naturschützer über die Anwesenheit der fleißigen Nager, weil sie kostenlos Feuchtgebiete anlegen. Das macht den Biber sogar zum Exportschlager: In Dänemark etwa nutzt man ihre sagenhafte Bautätigkeit. Am anderen Ende der Welt dagegen, in Feuerland, versucht man den Biber mit aller Kraft auszurotten. Warum? Ist der Biber ein Schädling, den man bekämpfen sollte, oder ein wichtiger Verbündeter im Naturschutz? (Text: ZDF)
Ein dunkler, mächtiger Schatten schiebt sich aus dem dicken abendlichen Nebel über dem Atlantik. „Helen Mary“ prangt in fetten weißen Lettern auf dem Bug, die Flagge am Heck ist schwarzrotgold. 300 Meter lang ist das Netz, das der Megatrawler wenig später gemächlich an Bord zieht. Prall gefüllt mit silbrig glänzendem Fisch droht es unter der Last zu bersten. (Text: ZDF)
Sie sind jung und weltweit aktiv: Die Generation Facebook macht mobil. Sie skypen, posten, twittern und organisieren so die erste wirklich globale Jugendbewegung. Ihr Ziel ist ambitioniert: Sie wollen nichts weniger, als unsere Welt retten. (Text: ZDF)
Kommt sie, oder kommt sie nicht, die Energiewende? Für manche ist die vor einem Jahr beschlossene Umgestaltung der deutschen Stromversorgung hin zu erneuerbaren Quellen schon jetzt gescheitert; für andere hat sie noch gar nicht richtig begonnen. Sicher ist: Die so genannte „Energiewende“ umfasst weit mehr als nur den Ausstieg aus der Kernenergie. Sie erfordert einen weitgehenden Umbau des nationalen Versorgungssystems. Angesichts der ambitionierten Ziele und Zeitvorgaben jedoch stellt sich sofort die Frage, wie man diesen Umbau verwirklicht, heute und in Zukunft. „planet e.“ stellt zwei Menschen vor, die für die Energiewende arbeiten: Christine Scheel, die als ehemalige Politikerin in der Führungsetage des regionalen Energieversorgers HSE in Darmstadt mit den praktischen Herausforderungen und den Hemmnissen des Umbaus zu tun hat, und Michael Sterner, der als junger Professor an der Universität Regensburg entscheidend an der theoretischen und langfristigen Umsetzung arbeitet. Beide sind sie „Wendemacher“, zwei von vielen. (Text: ZDF)
Die Ozeane bedecken mehr als siebzig Prozent unserer Erdoberfläche. Sie sind der wichtigste Lebensraum des Planeten, liefern Nahrung, binden Kohlendioxid und spenden Sauerstoff. Dennoch geht der Mensch nicht sorgsam mit diesem Gut um. Jahr für Jahr gelangen schätzungsweise 6,4 Millionen Tonnen Müll ins Meer. Das meiste davon ist Plastik. In der Nordsee sind es vor allem Kunststoff-Abfälle aus der Schifffahrt und der Fischerei, die entweder unwillentlich über Bord gehen oder willentlich auf dem Meer entsorgt werden. In den Stricken und Netzresten verfangen sich Schweinswale und Robben und strangulieren sich damit. Auch viele Seevögel, darunter der auf Helgoland brütende Basstölpel, ist durch die Müllreste im Meer bedroht. Die Vögel nehmen Plastikschnüre von der Meeresoberfläche auf und bringen sie in ihre Nester. Oft verheddern sie sich darin und kommen nicht mehr frei. Die Folge ist Tod durch Verhungern. (Text: ZDF)
Seit Jahrzehnten gilt der Landstrich im Dreiländereck Israel, Syrien und Jordanien als eine der gefährlichsten Krisenregion der Welt und als eine der Regionen, in der der Kampf um Wasser für alle Anrainer existentiell ist. (Text: ZDF)
Über eine Millionen Tonnen Textilien schmeißen die Deutschen jedes Jahr weg. Das meiste landet allerdings nicht im Müll, sondern in der Altkleidersammlung. Immerhin 750 000 Tonnen jährlich. Würde man die LKW mit den gesammelten Kleiderbergen aneinanderreihen, ergäbe sich eine Schlange von München bis Kiel. Die Altkleider-Masche – ein Produkt unserer Wegwerfgesellschaft. Kaum jemand weiß, was mit den Sachen wirklich passiert. Das Geschäft mit den entsorgten Kleidungsstücken ist undurchsichtig. (Text: ZDF)
Sardinien gilt als Bilderbuchinsel mit traumhaften Sandstränden und kristallklarem Wasser. Was aber kaum jemand weiß: Auf der Mittelmeerinsel liegt der größte Truppenübungsplatz der NATO in Europa: Poligono Sperimentale Interforze del Salto di Quirra. Das zirka 130 Quadratkilometer große Sperrgebiet erstreckt sich im Osten Sardiniens bis weit in das Meer hinein. Hier trainieren die Truppen der NATO-Mitglieder und anderer Staaten für den Ernstfall. Und sie nutzen das Gelände zur Erprobung neuer Raketen und Munition. Waffen, deren Zusammensetzung und Bau in der Regel nur sie kennen. Was dabei in die Luft, den Boden oder das Wasser gelangt, weiß niemand so genau. (Text: ZDF)
Wenn Rohstoff-Fahnder Franz Adam durch seine Stadt streift, achtet er kaum auf die Fassaden. Den Züricher Recycling-Experten interessiert eher, was man nicht sehen kann: Hinter den Wänden und unter dem Asphalt erahnt er wahre Schätze: Metalle, Mineralien, Seltene Erden, Kunststoffe. Begehrte Rohstoffe, die dort über Jahrzehnte verarbeitet, vergraben und zum Teil vergessen worden sind. Die will er finden und wieder nutzen. Adam ist ein so genannter „Urban Miner“: Abfall-Experten wie er glauben, dass moderne Städte eigentlich gigantische Rohstoff-Minen sind. Minen, die man in Zukunft viel besser nutzen muss als bisher. Denn inzwischen sind viele Wertstoffe knapp, und so werden sie immer teurer. (Text: ZDF)
Ein einziges T-Shirt belastet die Umwelt mit bis zu einem Kilogramm Chemikalien, darunter auch gefährliche Stoffe. „Viel zu viele und völlig überflüssig“, meint die Umweltaktivistin Kirstin Brodde. Seit Jahren kämpft sie für gesündere Mode in unseren Kleiderschränken. (Text: ZDF)
Der Rhein – er zieht sich 1230 Kilometer durch Europa, von der Quelle in den Schweizer Alpen bis nach Rotterdam, wo er in die Nordsee mündet. Kein anderer Fluss ist so bedeutend für die Deutschen. Mythen, Legenden und Geschichten prägen ihn. Doch der mächtige und größte Strom Deutschlands musste jahrelang mit einem schlechten Image kämpfen. Industrie und Umwelteinflüsse hatten ihm schwer zugesetzt – aus dem goldenen Fluss war eine dreckige Brühe geworden. Heute ist dies wieder anders, wie die zweiteilige Dokumentation der ZDF-Sendung „planet.e.“ beweist. Dabei nähert sich „planet e.“ auf eine ganz ungewöhnliche Weise dem Rhein. Eine hochauflösende Spezialkamera, die an einem unbemannten Flugobjekt angebracht ist, nimmt ihn von der Quelle bis zur Mündung ins Visier. Das fliegende Auge hat Ähnlichkeit mit einem Zeppelin, Experten nennen das ferngesteuerte Flugobjekt „Blimp“ oder „Prallluftballon“. Und anders als ein Hubschrauber oder ein Flugzeug ist der „planet e.“-Zeppelin umweltbewusst, denn er verbraucht keinen fossilen Treibstoff. Mit Hilfe der Spezialkamera entstehen völlig neue, ungewöhnliche Perspektiven – ruhige, geradezu epische Bilder, die man so noch nie gesehen hat und die europaweit bislang einzigartig sind. Der Blick von oben eröffnet auch Einblicke am Boden. Immer wieder findet der „planet e.“-Zeppelin Interessantes, das es lohnt, auch von unten zu erkunden. So erzählt „planet e.“ Geschichten vom Rhein, den Menschen, die dicht an seinen Ufern mit und von ihm leben, sowie Geschichten über Natur und Tierwelt. (Text: ZDF)
Teil 2 stellt den Abschnitt zwischen dem Mittelrheintal und der Mündung vor. (Text: ZDF)
Im Sommer 2008 starben am Oberrhein innerhalb weniger Stunden Millionen Bienen. Verantwortlich war offiziell ein technischer Fehler an Saatgutmaschinen, durch den große Mengen eines neuartigen Pflanzenschutzmittels aus der Gruppe der so genannten Neonikotinoide in die Umwelt gelangten. Ein einmaliges Ereignis, sagen die einen. Die Logik eines extrem gefährlichen Pestizids, sagen die anderen. Schon lange stehen die Neonikotinoide im Verdacht, nicht nur akut toxisch zu wirken, sondern auch in geringen Dosen das Immun- und Navigationssystem der Nektarsammler zu stören. Im Frühjahr konnten Wissenschaftler des französischen staatlichen Agrarforschungsinstitut INRA diesen Effekt nachweisen – mit der Folge, dass ein Verbot des Pestizids sehr wahrscheinlich ist. In Deutschland dagegen machen Wissenschaftler und Politik eine Milbe für das Bienensterben verantwortlich. Kritiker vermuten, dass ein Grund die Abhängigkeit der Bienenwissenschaftler von Aufträgen aus der Privatwirtschaft ist, zu denen die größten Pflanzenschutzmittelhersteller gehören. „planet e.“ berichtet über die Hintergründe des Bienensterbens, bei dem es nicht nur um die Existenz unseres drittwichtigsten Nutztieres geht, sondern auch um die Milliardenumsätze der Agrarindustrie. (Text: ZDF)
Tigerknochen gegen Rheuma und Malaria, Nashornmehl als Fiebermittel, Seepferdchen als Potenzmittel – die Liste der chinesischen Wundermedizin ist lang. Obwohl inzwischen erwiesen ist, dass die meisten „Medikamente“ keine oder nur geringe Wirkung haben, ist der Glaube an ihre Heilkraft zumindest in Asien noch immer weit verbreitet. In der traditionellen chinesischen Medizin dienen Körperteile und körpereigene Sekrete bedrohter Tierarten als Heilmittel, Nahrungsergänzung und Potenzmittel. In vielen asiatischen Ländern glaubt man zudem an die Stärkung durch den Verzehr eines „starken“ Lebewesens. So sollen vor allem Bärentatzen, Wildkatzenfleisch, Tigerbarthaare oder „knochen Kraft, Lebensmut und Gesundheit verleihen. (Text: ZDF)
„Zuerst sterben die Frösche, dann die Menschen“, sagen Amphibienexperten mit Blick auf das mysteriöse Verschwinden vieler Froscharten. Manche sind kaum fingernagelgroß, andere wiegen mehr als drei Kilogramm wie der in Kamerun beheimatete Goliathfrosch. Rund 5000 Amphibienarten sind bisher bekannt, die meisten leben in den tropischen Regenwäldern. Doch die Amphibien sterben – weltweit. Und jede dritte Art gilt laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) mittlerweile als gefährdet, so stark wie keine andere Wirbeltierart. (Text: ZDF)
Bomben, Granaten, Chemiewaffen – all das wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Auftrag der Alliierten direkt vor den Stränden Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns entsorgt. Experten gehen davon aus, dass etwa ein Drittel des Ostseebodens bereits mit Munitionsaltlasten kontaminiert ist. (Text: ZDF)
Die Serengeti in Tansania ist eines der letzten Paradiese Afrikas: Elefanten baden im Staub und Löwen dösen im Schatten, während weit über eine Million Gnus in einem endlos scheinenden Treck durch die Ebenen ziehen. Es ist die größte Wanderung von Landtieren, die auf unserem Planeten noch existiert. So sah Afrika aus, bevor der Mensch das Antlitz des Planeten massiv verändert hat. Bis heute ist die Serengeti eines der letzten intakten Ökosysteme der Erde. Doch warum blieb dieses Paradies erhalten, während so viele andere zerstört wurden? (Text: ZDF)
Auch in diesem Jahr hat es in Deutschland und anderswo zahlreiche Hochwasser gegeben. Der Klimawandel wird dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft mit der Verwüstung ganzer Landstriche rechnen müssen. Selbst kleine Flussläufe werden zu einer reißenden Gefahr. (Text: ZDF)
Stürme, Überschwemmungen, Dürren: Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie die Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels. Für die „planet e.“-Dokumentation „Zahltag nach dem Sturm“ hat ein ZDF-Team sich dieser Frage auf ungewöhnliche Weise genähert: Welche Antworten geben diejenigen, die den Klimawandel versichern müssen? Über ein halbes Jahr lang begleiteten die Reporter dafür die Forscher der weltgrößten Rückversicherung Munich Re. Unvergessen ist der Hurrikan Katrina, der im Jahr 2005 ganze Landstriche verwüstete und weit über 1000 Menschen das Leben kostete. In New Orleans brachen damals die Deiche, und große Teile der Stadt versanken in den Fluten. Mit einem Gesamtschaden von 125 Milliarden US-Dollar, darunter 62,2 Milliarden US-Dollar an versicherten Schäden, war die finanzielle Bewältigung von Katrina selbst für den Branchenriesen Munich Re ein Kraftakt. In den Folgejahren waren die Wissenschaftler und Ingenieure der Rückversicherung maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt und versuchten dabei, die richtigen Lehren aus dem Jahrhundertereignis zu ziehen – sowohl in Bezug auf den Schutz der Stadt als auch in Hinsicht auf die massiven wirtschaftlichen Folgen durch Schäden an Industrieanlagen und Produktionsausfälle. Sieben Jahre nach der Katastrophe begleiten die ZDF-Reporter einen Ingenieur der Munich Re durch ein nur teilweise wiederaufgebautes New Orleans und treffen dort optimistische Unternehmer ebenso wie verzweifelte Anwohner, deren Häuser bis heute nur Ruinen sind. Um die enormen Kosten durch Großereignisse wie Hurrikan Katrina zu minimieren, betreibt Munich Re schon seit den 70er Jahren einen beispiellosen Forschungsaufwand. Selbst für die Wissenschaftler der weltgrößten Universitäten ist der Münchner Datenschatz inzwischen alternativlos. Im Sturmsimulator des US-Versicherungsinstituts IBHS in South Carolina zertrümmern Wissenschaftler im Auftrag der Munich Re ganze Häuser in künstlichen Hurrikans
Noch scheint es, als habe der Winter Deutschland fest im Griff, doch das ewige Eis wird vergänglich: Gletscher schmelzen dahin, Schnee fällt immer öfter nur noch in größeren Höhenlagen. Zudem suchen auf einmal verheerende Bergrutsche und Lawinen Gebiete heim, in denen sich der Mensch in den letzten 100 Jahren absolut sicher wähnte. Mit dem Klimawandel geraten die Alpen unweigerlich in Bewegung. Während sich die Lufttemperatur bislang weltweit im Durchschnitt um 0,6 Grad Celsius erwärmt hat, ist im Alpenraum der Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur deutlich höher. Damit stehen auch Wintersportgebiete vor einem Dilemma: ohne Schnee keine Einnahmen. Deshalb wird die weiße Pracht zunehmend mit Kunstschnee erzeugt. Kritiker befürchten, dass damit nicht nur die Umwelt geschädigt, sondern die globale Erwärmung durch den enormen Energieverbrauch auch noch zusätzlich angeheizt wird. In der Bergwelt regt sich Widerstand. Es sind Menschen auf den Plan getreten, die die Wildnis der Alpen bewahren und nachhaltige Anpassungsstrategien entwickeln wollen. Ihre Lösungsansätze müssen jedoch gegensätzliche Interessen unter einen Hut bringen: Wie lassen sich Naturschutz, Sicherheit und Tourismus vereinbaren? (Text: ZDF)
Arbeiter auf den Blumenfarmen Afrikas und Lateinamerikas, denn von dort kommen die meisten Rosen, die es in Deutschland zu kaufen gibt. Immer mehr Verbraucher wollen „faire Rosen“ – nachhaltig produziert unter „fairen“ Bedingungen für die Farmmitarbeiter. In Deutschland haben Blumen mit dem Fairtrade-Logo mittlerweile einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent, die Nachfrage wächst rasant weiter. Kann es Massenproduktion unter fairen Bedingungen überhaupt geben? Wer überwacht, dass tatsächlich Fairtrade drin ist, wo Fairtrade draufsteht? Und wie sieht es tatsächlich aus mit der Verwendung von Pestiziden bei der Rosenproduktion? Gemeinsam mit dem deutschen Fairtrade-Geschäftsführer Dieter Overath reist „planet e.“ auf Blumenfarmen nach Kenia, wo viele der Rosen angebaut werden, die hier mit dem Fairtrade-Label verkauft werden. Tatsächlich sind Fairtrade-Farmen oft Vorbild beim Wassermanagement, verwenden weniger Pestizide als die „Nicht-Fairtrade“-Farmen nebenan und bezahlen ihre Arbeiter besser. Doch das Kontrollsystem hat auch Lücken. Nur einmal im Jahr lässt sich der Kontrolleur blicken: Freiraum für kriminelle Machenschaften – vor allem dann, wenn die Nachfrage steigt wie vor dem Valentinstag. (Text: ZDF)
Deutschland ist schon lange ein Einwanderungsland: Fremde Tier- und Pflanzenarten kommen in Scharen zu uns. Kein Ozean, keine Landesgrenze hält sie auf. Die Eindringlinge können gravierende Schäden anrichten. Viele stellen für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt eine massive Bedrohung dar. Auch der Wirtschaft entstehen enorme Kosten. Und nicht zuletzt bedrohen manche der Einwanderer sogar die Gesundheit der Menschen. Rund 2800 gebietsfremde Arten gibt es bereits in Deutschland. Die meisten haben sich dauerhaft angesiedelt. Und so mancher schädliche Eindringling ist kaum noch zurückzudrängen. Naturschützer kämpfen meist allein auf weiter Flur, die Politik ist häufig machtlos gegen die „Aliens“. „planet e.“ begleitet engagierte Menschen bei ihrem ambitionierten Kampf für die Erhaltung der heimischen Artenvielfalt. Der Zoologe Frank Philipp hat sich auf Nandus spezialisiert, südamerikanische Laufvögel, die sich seit zwölf Jahren in Mecklenburg-Vorpommern munter vermehren. Können wir die riesigen Nandus noch guten Gewissens in Deutschland dulden? Andere Invasoren schaden im Verborgenen. Sie verseuchen unsere Wiesen und Straßenränder: die Beifuß-Ambrosie zum Beispiel. Die hoch allergene Pflanze ist ein Albtraum für Allergiker – und für das deutsche Gesundheitssystem. Einer Studie zufolge sorgt der Schaden durch die Ambrosia für jährliche Kosten von mindestens 200 Millionen Euro. Dass es so weit beim Asiatischen Laubholzbockkäfer erst gar nicht kommt, dafür sollen jetzt speziell ausgebildete Spürhunde sorgen. Sie erschnüffeln den aggressiven Baumschädling, der meist versteckt in Kisten und Containern aus Asien kommt. „planet e.“ zeigt, wie sich Deutschland an allen Fronten gegen die Invasoren zu wappnen versucht. (Text: ZDF)
Es verdichten sich die Anzeichen, dass auch geringste Chemikalienmengen gesundheitsschädlich sein können, wenn die Substanzen jahrelang täglich aufgenommen werden. Zum Beispiel über unser Trinkwasser. Es gilt zwar als das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Aber wirklich sauber ist es nicht. Wie hoch ist das Risiko wirklich? Im Vorfeld des Weltwassertages (22. März) trägt „planet e.“ die Fakten zusammen, fragt nach und sucht nach Lösungsansätzen. Die chemische Industrie ist sehr erfinderisch. Rund eine Million künstlich hergestellte Substanzen hat sie hervorgebracht. Daraus wurden bisher weit mehr als 80 000 Industriechemikalien. Jedes Jahr kommen etwa 1000 weitere hinzu. In Deutschland werden in der Humanmedizin zirka 30 000 Tonnen Arzneimittel pro Jahr verkauft. Mindestens ein Drittel davon wird unverbraucht entsorgt. So landen viele Arzneien im Abwasser. Viele Medikamente kann der menschliche Körper nicht vollständig verwerten und scheidet Rückstände wieder aus. Durch Verwendung in der Landwirtschaft sickern Pestizide und andere Gifte in den Boden und ins Grundwasser. Hilfsstoffe in Textilien, Reinigungsmitteln und Kosmetika landen im Abfluss. Auch wenn alle Vorschriften und Grenzwerte eingehalten werden: Selbst modernste Kläranlagen kommen gegen die Chemikalienflut nicht mehr an. 20 bis 30 Prozent der synthetischen Rückstände verbleiben im Trinkwasser. Dieser Chemikalienmix kommt bei uns dann aus dem Wasserhahn, landet in Kaffee und Tee oder wird beim Zähneputzen aufgenommen. Es sind zwar nur geringste Mengen, aber es geschieht unaufhörlich und unbemerkt, jeden Tag. Das Problem: Es ist schwierig zu beweisen, welche Rolle der chemische Cocktail im Wasser genau spielt. Aber es gibt Anzeichen für schleichende Veränderungen. So weisen Untersuchungen darauf hin, dass hormonell wirkende Substanzen im Trinkwasser für die zunehmende Zeugungsunfähigkeit von Männern eine Rolle spielen könnten. Auch die Stoffwechselfunktion der Schi
Jetzt zu Ostern wieder in aller Munde: Schoko-Naschereien. Knapp 23 000 Tonnen Schokolade werden jedes Jahr zu Ostereiern. Aus weiteren gut 13 000 Tonnen Schokolade formt die Industrie Osterhasen. Und immer mehr im Trend liegen exklusive Schokospezialitäten, gefertigt aus ganz bestimmten Kakao-Bohnen. Doch die werden immer seltener, verdrängt von Palmölplantagen oder schlicht gerodet. „planet e.“ begleitet den Schweizer Felix Inderbitzin, Chefeinkäufer eines Schokoladenherstellers, in den tropischen Regenwald nach Südamerika auf seiner Suche nach den aromatischsten Kakaobohnen der Welt. Erste Station sind Shuar-Indianer im Amazonastiefland. Bei den einstigen Schrumpfkopfjägern findet Felix Inderbitzin ganz außergewöhnliche Kakaobohnen. Allerdings sind die Pflanzen in einem schlechten Zustand. Viele Bohnen sind überreif oder hängen sogar verschimmelt an den Bäumen. Der Schweizer macht sich Sorgen um die künftigen Ernten. Der Stolz der Indianer verbietet eigentlich belehrende Hinweise, wie man die Ernte retten kann. So braucht Inderbitzin sein ganzes diplomatisches Geschick, wissend, dass beide Seiten an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sind. Für die indianischen Bauern ist der Kakao ihre wichtigste Einnahmequelle, und der Schweizer will sich diese Kakaobohnen mit ihrem ganz besonderen, intensiven Aroma langfristig für seine Edelschokolade sichern. Die Reise des Schoko-Jägers führt weiter bis an die Grenze Kolumbiens, in die Provinz Esmeraldas. Hier herrscht große Armut. Viele Bauern – Nachfahren der schwarzen Sklaven – haben ihr Land verkauft. Wo einst üppiger Regenwald war, sind heute riesige Palmölplantagen. Holzhändler beuten den Tropenwald aus. Doch vereinzelt finden sich auch hier noch kleine Kakaoplantagen, auf denen die exklusive Sorte Cacao Nacional wächst – und die ist bei Schokoladenkennern sehr begehrt. Die Sorte gilt als Diva unter den Kakaoarten, sie braucht besonders viel Pflege und möglichst eine Mischbepflanzu
Asbest ist kein Fluch der Vergangenheit. Die Faser tötet in der Gegenwart. Heute. Jeden Tag. Es ist ein stiller, qualvoller Tod, den in Deutschland rund 1300 Menschen jährlich erleiden. Durch die krebsauslösenden, winzigen Mineralfasern sterben mehr Menschen als durch Berufsunfälle. Das heimtückische daran: Der Tod tritt erst als Spätfolge nach Jahrzehnten ein. Europaweit erwartet die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) bis 2030 eine halbe Million Opfer. Asbest, ein Skandal, den „planet e.“ mit Betroffenen und deren Helfern aus der Vergessenheit holt. So wusste auch der technische Zeichner Dieter Schmelz während seiner Ausbildung nicht, welcher unsichtbaren Gefahr er sich auf einer Baustelle aussetzte. Es waren nur wenige Monate, trotzdem brach bei ihm viele Jahre später eine Asbestose aus. Erstickungsanfälle und Atemnot plagen ihn, es ist eine nur schwer zu behandelnde Krankheit. Zudem zerrt der Kampf um Anerkennung als Asbestgeschädigter an seinen Kräften. Ohne die Hilfe von Hans Joachim Woitowitz hätte er längst aufgegeben. Der ehemalige Professor für Arbeitsmedizin steht Betroffenen zur Seite. Im Alter von 77 Jahren gehört er immer noch zu Deutschlands führenden Experten, einer, der sich die Entlarvung der Asbestlüge zur Lebensaufgabe gemacht hat. Einst als „Wunderwerkstoff“ gepriesen, weil besonders fest und zudem hitzebeständig, wurde Asbest massenhaft eingesetzt. Es steckt in tausenden Produkten, in Leitungen, Wänden, Dächern sogar in Elektrogeräten. Mit dem Verbot 1993 galten die Probleme amtlicherseits als gelöst, ein Trugschluss. Die Fasern halten praktisch ewig und tauchen mit ihrer verheerenden Wirkung immer wieder auf. Oft auch im Zusammenhang mit Sanierungen. Geschätzte 65 000 Gebäude sind in Deutschland belastet. Darunter Privathäuser, aber auch viele Kindergärten und Schulen. Das bedeutet etliche Milliarden Euro Sanierungskosten, und das bei leeren Kassen in vielen Kommunen. Wer das Geld nicht hat, ignoriert oft
Von rund 1 Millionen Tierarten weltweit gehören über zwei Drittel zu den Insekten. Als Nahrungsmittel allerdings sind Insekten besonders in der „modernen“ Welt weitgehend verpönt. Doch sehr wahrscheinlich werden wir uns an den Verzehr von Insekten gewöhnen müssen. Denn anders ist der steigende Proteinbedarf bei anhaltendem Bevölkerungswachstum nicht zu decken, sagen Experten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Insekten haben einen deutlich höheren Proteingehalt als herkömmliche Nutztiere; außerdem mehr Vitamine, Spurenelemente und wichtige Fette. Insekten als Nahrungsmittel: Dem ist Christian Kolb auf der Spur. Kolb ist eine Art Geschmacks-Jäger. Besonders wenn es um exotische Aromen oder ungewöhnliche Zutaten geht, ist er gefragter Ansprechpartner für Küchenchefs und Restaurantbesitzer. Die planet e.-Dokumentation „Krabbelnde Köstlichkeiten“ folgt Christian Kolb in die Welt der nahrhaften Kerbtiere und zeigt, dass Insekten als Nahrungsmittel mehr sind, als die zeitgeistige Attitüde einer gelangweilten Gastroszene. Etwa in den Niederlanden. Die Universität Wageningen gilt weltweit als führende Forschungsinstitution, die in enger Zusammenarbeit mit der FAO untersucht, welchen Beitrag Insekten zur Eiweißversorgung der Bevölkerung leisten können. Dabei haben die Forscher ein besonderes Augenmerk darauf, wie Insekten als Nahrungsmittel das globale Problem zunehmender Umweltzerstörung durch Viehhaltung reduzieren könnten. Außerdem besucht Christian Kolb niederländische Züchter, die heute schon Mehlwürmer für den menschlichen Verzehr produzieren und zu Lebensmitteln mit Insektenanteil verarbeiten. Den lebendigen Alltag traditionellen Insekten-Essens erfährt Christian Kolb in Laos. Der Wildfang und Verzehr von Käfern, Raupen und Heuschrecken ist dort bis heute unverzichtbarer Bestandteil der Essenskultur. (Text: ZDF)
Es war eine der größten Umweltkatastrophen Europas. Im Jahr 2010 bricht in Ungarn in einer Aluminiumhütte der Damm eines Deponiebeckens, in dem ätzender Rotschlamm gelagert wurde. Die Folge: Eine meterhohe Flutwelle verwüstet angrenzende Dörfer und die ungarische Kleinstadt Devecser. Der Greenpeace Aktivist Bernd Schaudinnus war als einer der ersten ausländischen Helfer vor Ort. „Bis dahin habe ich kaum etwas über die Gefährlichkeit von Aluminium gewusst“, sagt Schaudinnus. Die Katastrophe war für ihn Anlass, die Spur aufzunehmen und sich intensiv mit dem Leichtmetall zu befassen. Er findet heraus, dass Aluminium die Gesundheit des Menschen offenbar stark beeinflussen kann. Schaudinnus trifft den ungarischen Kameramann Istvan Benkö, dessen dramatische Bilder von der Katastrophe damals um die Welt gingen. Heute kämpft Benkö in einer Klinik um sein Leben. Während die ungarischen Behörden den Fall für beendet erklären, zeigen die Wasserproben aus dem Bach noch zwei Jahre nach dem Vorfall enorm hohe Werte an Aluminium. Für Greenpeace Chemiker Herwig Schuster keine Überraschung. Er sieht die Tierwelt in der Region massiv bedroht. Selbst minimalste Dosen hätten Auswirkungen auf die Fische: „Es gibt kein größeres Gift für das Nervensystem“, erklärt Schuster. Dennoch werden Aluminium-Verbindungen heute in den sensibelsten Lebensbereichen eingesetzt. Immer mehr wissenschaftliche Studien stützen den Verdacht, dass sie auch beim Menschen verheerende Krankheiten wie Alzheimer oder Brustkrebs auslösen können. Im Verdacht stehen unter anderem Deos, die Aluminium enthalten. Wie gefährlich ist das Leichtmetall wirklich? „planet e.“ berichtet über die unbekannte Seite eines Stoffes, der in unserem täglichen Leben ständig präsent ist. (Text: ZDF)
Daniel Stepputtis vom Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei hat eine Mission: Er will die Fischerei in der EU revolutionieren mit einem „Oben-ohne-Netz“. planet e. besucht den Biologen bei seinen Forschungen auf hoher See und begleitet Fischer, die schon heute versuchen, umweltfreundlich zu fischen. Atemberaubende Bilder und Experimente, die hoffnungsvoll stimmen: Das „topless-trawl“ – wie das neue Netz in der Fachsprache heißt – scheint eine mögliche Lösung. Dorsche sollen in ihm nach oben flüchten können, während Plattfische sich im Netz verfangen. Könnte so das Fischen der Zukunft aussehen? Volle Netze, leere Meere: Rund 90 Millionen Tonnen Fisch werden weltweit pro Jahr aus den Ozeanen gezogen. Die Deutschen essen jährlich im Durchschnitt 15 Kilogramm Fisch. Bei vielen Arten gehen die Fangmengen seit Jahren zurück, weil es immer weniger junge Fische gibt. Auch Nord- und Ostsee gelten als überfischt. Noch immer wird in europäischen Gewässern so genannter Beifang, also Fisch, für den der Fischer keine Fangquote hat oder den er schlicht nicht anlanden darf, wieder ins Meer geworfen. Das ist nichts, was sich Fischer ausgedacht haben. Die Politik schreibt bis jetzt vor, dass Beifang wieder über Bord wandert. 90 Prozent der Fische überleben diese Rückwurf-Prozedur nicht. Das will die EU demnächst ändern: Beifang soll künftig drastisch reduziert werden. Wie das in der Praxis funktionieren könnte, weiß keiner besser als der Rostocker Forscher Daniel Stepputtis. Sein Credo: Beifang soll erst gar nicht an Bord gezogen werden. Der Forscher entwickelt gemeinsam mit seinen Kollegen schlaue Netze. Sie sollen der einen Fischart ermöglichen, zu flüchten, während die Fischart, die der Fischer haben möchte, ins Netz wandert. Dazu erforschen die Wissenschaftler das Verhalten der Fische im Wasser. planet e. ist beim Wettstreit altes gegen neues Netz dabei. Wird das „Oben-ohne-Netz“ funktionieren? Werden die richtigen Fische im Netz
Zoodirektor Jörg Adler vom Allwetterzoo Münster leitet eine spektakuläre und heikle Mission. Von ihrem Ausgang hängt das Überleben einer Tierart ab, der Goldkopflanguren. Gerade noch sechzig dieser Affen leben auf der Insel Cat Ba im Norden Vietnams. Sie gehören zu den Top 20 der am stärksten bedrohten Tierarten überhaupt. Vermutlich sind sie die seltensten Affen der Erde. Im Team von Jörg Adler sind Veterinäre und Zoologen aus Deutschland, den USA, Australien und Vietnam. Die Experten stehen vor einer großen Herausforderung: Sie wollen zwei Tiere einfangen und umsiedeln, um sie zur Hauptgruppe ihrer Population zu bringen und so die Fortpflanzung der Art zu sichern. Die Affenweibchen hatten sich von der Hauptinsel abgesetzt. Ihre selbstständige Rückkehr wurde durch Menschenhand verhindert: Die massive Rodung von Mangroven zugunsten von intensivem Shrimps-Farming hatte den Tieren den Rückweg abgeschnitten. Über zwei Jahre haben die Forscher die Languren beobachtet, ihre Gewohnheiten studiert, einen Plan entwickelt. Die Wissenschaftler haben eine Schlafhöhle der Affen präpariert, Kamerafallen eingerichtet, ein Bastler aus Münster hat die Fangvorrichtung gebaut. Sobald die Affen die Höhle aufsuchen, soll die Falle zuschnappen. „planet e.“ ist dabei, wenn die Affen mit einem Blasrohr betäubt werden, um sie aus 20 Metern Höhe von der Höhle abseilen zu können. In einer improvisierten Dschungelklinik werden die Tiere dann intubiert und untersucht. Äußerste Vorsicht ist geboten, um nicht humane Erreger auf die Affen zu übertragen. Eine mehrstündige Bootsfahrt bringt die Langurenweibchen später zu ihrem künftigen Lebensraum. Am Ziel im Siedlungsgebiet der Artgenossen kommen die Tiere zur Beobachtung in einen Auswilderungskäfig, um zu überprüfen, ob sie die Aktion gut überstanden haben. Dann öffnet Jörg Adler die Türen, und es geht für die Languren in die Freiheit – in der Hoffnung, eine Tierart davor zu bewahren, von der Roten Liste
Sie leben in einem Naturparadies und wollen es mit möglichst vielen Besuchern teilen, ohne es zu gefährden. Das ist die Leidenschaft von Pablo, dem brasilianischen Fischer und von Carlos, einem chilenischen Lama-Hirten. Dabei können ihre beiden Welten gegensätzlicher kaum sein. Da ist zum einen das Inselparadies Fernando de Noronha, nur eineinhalb Flugstunden von Brasiliens Massentourismus in Recife entfernt. Die Unterwasserwelt ist unbelastet, und es gibt Strände, an denen seltene Karettschildkröten ihre Eier ablegen. Oder die Bucht, wo Spinnerdelfine vor den Augen der Touristen spektakuläres Paarungsgehabe demonstrieren. Gäste sind willkommen, für sie wurde behutsam eine Infrastruktur geschaffen. Um die neuen Regeln, Schutzvorschriften, kümmern sich Einheimische wie Pablo, die damit zusätzlich für ihren Lebensunterhalt sorgen. So erleben die Besucher ein Paradies, das nicht gefährdet ist. Die andere Natur-Wunderwelt ist weit weg vom Wasser, es ist die Atacama Hochgebirgswüste im Norden Chiles. Um den Charakter der Region zu erhalten, übergab die chilenische Regierung ausgedehnte, unberührte Flächen an einheimische Indiovölker. Sie sind nun Hüter eines zerbrechlichen Ökosystems und verstehen es immer besser, ihr Leben im Einklang mit der Natur auch mit Besuchern aus aller Welt zu teilen. Sie bedienen zwar einen Nischentourismus, aber der findet immer mehr Freunde. In den Pensionen wird Brot im Lehmofen gebacken. Bei Ausflügen auf mit Salz marmorierten Wegen bestimmen Pferde oder Lamas als Transportmittel das Tempo. Zu bestaunen gibt es Felsenlabyrinthe mit Kultstätten, sprudelnde Geysire und Lagunen, die mit surrealen Lichtwechseln innerhalb von Minuten verzaubern. Es ist eine Welt, die so ganz und gar nicht dem verbreiteten Klischee einer toten Wüste entspricht. Ganz gleich ob Hochlandwüste oder Inselwelt: Wer der „planet e.“-Einladung ins Paradies folgt, wird den leidenschaftlichen Kampf vor allem der einfachen Menschen verstehen. Es i
Malpelo ist eine kleine Insel 400 Kilometer vor Kolumbien im Pazifischen Meer. Rund um die kleine Insel hat der Hammerhai sein Zuhause. Obwohl das Seegebiet 2006 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde, ist der Hammerhai gefährdet. Zwar gibt es eine 25-Kilometer-Schutzzone rund um die Insel, doch die konnte nicht verhindern, dass 2011 mehr als 2000 Hammerhaie getötet wurden. Den Tieren wurden die vor allem in Asien begehrten Haifischflossen abgeschnitten und der Rest des Raubfisches wieder zurück ins Meer geworfen. Die Biologin Sandra Bessudo führt schon seit vielen Jahren einen Kampf zum Schutz der Hammerhaie. Eine Anzahl kolumbianischer Fischer hat sie schon überzeugen können, wie wichtig der Hammerhai für das ganze Ökosystem der Region ist, doch es gibt immer noch Fischer, die das Schutzgebiet nicht akzeptieren. Zum Schutz der Tiere muss das marine Naturreservat ständig überwacht werden. Für Sandra Bessudo und ihre Kollegen keine einfache Aufgabe. Sie müssen ständig Fischerboote vertreiben, denn die Haifischflossen bringen zirka 400 Dollar je Kilogramm. Bessudo kämpft dafür, die Schutzzone auf 40 Kilometer auszuweiten. Der Film zeigt atemberaubende Unterwasseraufnahmen und die Forschungsarbeiten, die die Wissenschaftlerin rund um Malpelo durchführt, um die Hammerhaie zu markieren und ihre Bewegungen via Satellit zu verfolgen. (Text: ZDF)
57 Tage auf Hoher See, auf der Suche nach dem Leben unter dem Eis: das ist das Programm des Forschungseisbrechers Polarstern bei seiner jüngsten Antarktis-Expedition. ZDF-Reporterin Hildegard Werth und Kameramann Ludger Nüschen sind vom ersten bis zum letzten Tag mit dabei. Zwei Monate in Meer und Eis, begleitet von Stürmen, nervenaufreibenden Rammeisfahrten und dem Risiko, für etliche Monate im Eis festzufrieren.
Ein Liter Milch für 80 Cent, ein halber Laib Brot für kaum mehr als einen Euro. Wir wollen günstig kaufen und gesund. Am besten soll alles auch noch ökologisch und nachhaltig hergestellt sein. Unsere Ansprüche steigen ständig. Supermärkte und Discounter drücken die Preise. Die Landwirte geraten immer stärker unter Druck. Die EU-Politik bietet den Bauern da kaum Hilfe und Orientierung. Bislang bekommt die höchsten Subventionen, wer das meiste Land bewirtschaftet. Das soll sich mit der geplanten EU-Agrarreform ändern, nachhaltige Landwirtschaft soll mehr gefördert werden – das meiste Geld diejenigen bekommen, die zum Beispiel auf Monokulturen verzichten und Anbauflächen für ökologisch wertvolle Pflanzen bereithalten. Noch wird innerhalb der EU über Details gestritten. Viele Betriebe fürchten sich vor mehr Bürokratie, wachsendem Konkurrenzkampf und teuren Investitionen und versuchen in dieser Situation einen eigenen Weg zu gehen. Wie lässt sich rentabel und umweltfreundlich produzieren? Wie sieht der Bauernhof der Zukunft aus? Die Dokumentation begleitet drei Landwirte auf ihrer Suche nach einem neuen Konzept. Hilmar Cäsar stellt seinen Betrieb in Unterfranken um und versucht Bio in großem Maßstab zu produzieren. Achim Warneke aus Sehnde in Niedersachsen glaubt an die hochtechnisierte Landwirtschaft. „Precision Farming“ soll die effektivere Bewirtschaftung seiner Felder ermöglichen und den Ertrag optimieren. Luca Remmert will auf seinem Betrieb bei Turin nicht nur vom Stromnetz unabhängig sein. Ein Wasserstoff-getriebener Traktor soll es in Zukunft ermöglichen, ohne Emissionen und ohne zugekauften Kraftstoff Landwirtschaft zu betreiben. (Text: ZDF)
Als glitzerten hunderte Silbermünzen auf seiner Haut – so sieht es aus, wenn der Walhai unter der Äquatorsonne Kenias an der Meeresoberfläche schwimmt. Deshalb nennen sie ihn auf Kisuaheli „Papa Shillingi“. Der Walhai, mit bis zu zwölf Meter Länge der größte Fisch der Erde, ist ein sanfter Riese. Er ernährt sich von Plankton und kleinen Fischen, ist für Menschen ungefährlich. Um einmal mit dem friedlichen Giganten schwimmen zu können, bezahlen Touristen viel Geld. Geld, das Volker Bassen für den Schutz des immer seltener werdenden Walhais einsetzen will. „Use them, or lose them – benutze sie, oder verliere sie“ lautet sein Credo. Und so investiert der Deutsch-Schwede viel Zeit und Nerven in den Bau eines Freiwasseraquariums vor der kenianischen Küste. Dort sollen Touristen mit dem Walhai tauchen dürfen, dort will er später Walhaie züchten und so den Fortbestand der Art sichern. Über Monate haben Autor Jörg Brase und sein Team die Arbeiten an dem Projekt begleitet. Ihr Film zeigt in beeindruckenden Bildern die Faszination dieses Riesenfisches. Der Film zeigt aber vor allem eine Reise mit vielen Hindernissen. Immer wieder gibt es Probleme bei der Realisierung des Projekts, Probleme mit der Logistik, mit den Behörden und mit Umweltschützern. Denn Bassens Plan, „Papa Shillingi“ in Gefangenschaft zu retten, ist umstritten. (Text: ZDF)
Der illegale Handel mit bedrohten Tieren ist ein Milliardengeschäft. Gerade in China steigt die Nachfrage immer mehr. Auch Menschenaffen finden dort reißenden Absatz. Seit 2006 wurden etwa 130 Schimpansen mit kriminellen Methoden nach Fernost geliefert. Dabei verbietet das Washingtoner Artenschutzabkommen den internationalen Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten. So steht es zumindest auf dem Papier. Doch Armut, Korruption und laxe Kontrollen von Seiten der Verantwortlichen eröffnen illegalen Geschäften ein weites Feld. Tierhändler aus Guinea in Westafrika bieten junge Schimpansen und selbst Gorillas zum Kauf an. „planet e.“ hat den Schweizer Umweltaktivisten Karl Ammann auf der Suche nach den gestohlenen Menschenaffen begleitet. In Conakry, der Hauptstadt von Guinea, sammelt er Beweise über einen als Tierhändler getarnten Mittelsmann. Der findet heraus: Auch heute noch sind Menschaffen im Angebot, allen Verboten zum Trotz. Exportpapiere werden gefälscht oder die Tiere falsch deklariert. Bestechung ist an der Tagesordnung. Das Netzwerk der Tierhändler funktioniert lückenlos, über alle Grenzen hinweg. In China fristen die Schimpansen ein trauriges Dasein. Karl Ammann findet Dutzende der westafrikanischen Tiere wieder. Mittels DNA-Analysen kann er ihre Herkunft beweisen. Fast alle werden in pompösen Tiershows eingesetzt. Den Zoos und Safariparks spülen sie eine Menge Geld in die Kassen – auch wenn kommerzielle Vorführungen mit streng geschützten Arten verboten sind. Auf dem Treffen der Washingtoner Artenschutzkonvention in Bangkok erfährt Ammann immerhin, dass Guinea mit sofortiger Wirkung vom Handel suspendiert wurde. Ein Teilerfolg, der wohl auch seinem Engagement zuzuschreiben ist. Doch Karl Ammann fürchtet, dass es für viele Tierarten längst zu spät ist. Zu stark ist die kriminelle Energie im Geschäft mit der gequälten Kreatur – und zu schwach die vorhandenen Kontrollinstanzen. (Text: ZDF)
Vor dem Hintergrund des World Cities Summit 2013, der vom 1. bis 4. Juli in Singapur stattfindet, befasst sich planet e. in zwei aufeinanderfolgenden Ausgaben mit den Städten der Zukunft. Die Zukunft unseres Planeten entscheidet sich in den Städten. Zunehmende Landflucht zwingt zu gigantischen Städtebau-Projekten. Bis zum Jahr 2050 werden zwei Drittel der Menschheit in gigantischen Metropolen leben, gewaltige Hyperstädte entstehen Noch nie gab es so eine Herausforderung für Architekten, Stadtplaner, Ingenieure und Investoren: Per Computer geplante und aus dem Boden gestampfte Stadtquartiere für zwei Millionen oder mehr Menschen. Neue Ballungsräume mit 40 oder 50 Millionen Menschen entstehen. Niemand weiß, wie bei diesen Größenordnungen Infrastruktur und Versorgung sicher zu organisieren sind. Niemand weiß, wie sich planerisch soziale Brennpunkte vermeiden lassen. Aber eins ist klar: Die Städte der Zukunft müssen Ökostädte sein. Effizient gebaut, energetische Selbstversorger und mit einer Mobilität, die vollständig klimaneutral ist. Neue Millionen-Städte dürfen den Planeten nicht noch mehr belasten. Wie lassen sich Energiehunger, Abgase und Müllberge in den Griff bekommen? Wo sollen Nahrungsmittel und Trinkwasser herkommen? Herkömmliche Verfahren werden für die gigantischen Millionenmetropolen nicht mehr tragfähig genug sein. Was aber sind die Alternativen? Hilft urban farming, also der Anbau z.B. von Gemüse auf Wolkenkratzerdächern aus der Ernährungsklemme? Wie lässt sich Biokohle aus organischen Abfällen herstellen und sinnvoll einsetzen? Kommt der Durchbruch der Nano-Solarzellen rechtzeitig genug? Und schaffen es Forscher, aus Algen Kraftstoffe herzustellen? Weltweit suchen Wissenschaftler nach neuen Wegen, den sich abzeichnenden Kollaps der Metropolen zu verhindern. planet e. hat die interessantesten Konzepte aufgespürt und filmisch zu einer virtuellen Zukunftsstadt namens Ecopolis’ zusammengefügt. Teil 2 am Sonntag, 07.07. um 14.4
Vor dem Hintergrund des World Cities Summit 2013, der vom 1. bis 4. Juli in Singapur stattfindet, befasst sich „planet e.“ in zwei aufeinander folgenden Ausgaben mit den Städten der Zukunft. Die Zukunft unseres Planeten entscheidet sich in den Städten. Zunehmende Landflucht zwingt zu gigantischen Städtebau-Projekten. Bis zum Jahr 2050 werden zwei Drittel der Menschheit in gigantischen Metropolen leben, gewaltige Hyperstädte entstehen. Noch nie gab es so eine Herausforderung für Architekten, Stadtplaner, Ingenieure und Investoren: Per Computer geplante und aus dem Boden gestampfte Stadtquartiere für zwei Millionen oder mehr Menschen. Neue Ballungsräume mit 40 oder 50 Millionen Menschen entstehen. Niemand weiß, wie bei diesen Größenordnungen Infrastruktur und Versorgung sicher zu organisieren sind. Niemand weiß, wie sich planerisch soziale Brennpunkte vermeiden lassen. Aber eins ist klar: Die Städte der Zukunft müssen Ökostädte sein. Effizient gebaut, energetische Selbstversorger und mit einer Mobilität, die vollständig klimaneutral ist. Shanghai wird in wenigen Jahren mit 40 Millionen Einwohnern zur größten Metropolregion der Welt werden. Die chinesische Regierung weiß, dass neue Stadtviertel für Millionen Menschen so ökologisch und so nachhaltig wie irgend möglich gebaut werden müssen. Goldgräberstimmung für Architekten und Planer macht sich breit: Schon in naher Zukunft wird jedes zweite größere Bauprojekt in China beauftragt. Auch zur Freude renommierter Architekturbüros aus Deutschland. Zwei gigantische Leuchtturmprojekte von ihnen stechen heraus: erstens der 632 Meter hohe Shanghai Tower als ökologischstes Bauvorhaben der Welt. Die Fassade reduziert die Windbelastung um ein Viertel. Dadurch wird viel Baumaterial gespart. Regenwasser wird für Klimaanlage und Heizung genutzt. Windturbinen liefern Energie für das Gebäude. Das zweite Vorzeigeprojekt ist der neue Stadtteil Lingang New City. Bis 2020 soll er klimaneutral sein. So w
Mitten in der Ukraine liegt Schovty Wody. Eine Stadt voller Geheimnisse. Aus Gründen der militärischen Geheimhaltung ist sie erstmals Anfang der 1990er Jahre auf den Landkarten zu finden. Immer mehr Wohnungen stehen leer. Vor allem die Erdgeschosse. Die Einwohner erzählen von vielen Krankheitsfällen. Im Freundeskreis, in ihren Familien. Die meisten davon mit irgendeiner Art von Krebs. Umweltaktivisten starten Nachforschungen, beginnen nach radioaktiven Quellen zu suchen. Und werden fündig. Schovty Wody ist radioaktiv verseucht, es ist eine strahlende Stadt. Gebaut wurde Schovty Wody in den 1950er Jahren, vor allem als Wohnquartier für Bergarbeiter. Denn Schovty Wody liegt mitten im Uranerzgebiet der Ukraine. Von hier kommt der Brennstoffnachschub für die Atomkraftwerke, auch für einige in Westeuropa. Das Unfassbare: Der Abraum aus den Minen wurde als Baumaterial für Straßen und Häuser verwendet. Das radioaktive Gas Radon breitet sich aus. Offiziell gibt es die damit einhergehende Strahlenbelastung nicht, die Behörden fälschen sogar Statistiken. Einer der wenigen kritischen Wissenschaftler ist Prof. Wladimir Gontscharenko. Viele Jahre lang prangerte er die Missstände und die Gefährdung der Bevölkerung an. Offenbar wurde er zu unbequem. Denn kurz nach den Dreharbeiten für „planet e.“ wurde er auf offener Straße erschlagen. „planet e.“ zeigt betroffene Menschen in Schovty Wody, erzählt ihre Geschichten. Und dokumentiert, wie von offizieller Seite immer noch versucht wird, die Wahrheit über Schovty Wody zu vertuschen. (Text: ZDF)
Lautlos, kraftvoll, tödlich – diese Eigenschaften machten den Tiger zum unangefochtenen Herrscher in den Dschungelgebieten Asiens. Zahllose Mythen ranken sich um die größte Raubkatze der Welt, der die Menschen nicht nur mit Furcht, sondern auch mit Ehrfurcht begegnen. Dennoch brachten Wilderei und Lebensraumzerstörung den Tiger an den Rand der Ausrottung. Inzwischen ist sein Bestand in freier Natur um dramatische 96 Prozent zurückgegangen. Gerade mal 4000 Tiger leben heute noch in Asien, knapp die Hälfte davon in Indien. Wenn irgendwo über die Zukunft des Tigers entschieden wird, dann dort. Doch auch in Indien mussten die Tiere schwere Verluste hinnehmen. Aus zwei Tigerreservaten sind unter den Augen der Behörden alle Tiger verschwunden – sehr wahrscheinlich durch Wilderei. Eine ökologische Katastrophe und ein Imageverlust – immerhin ist der Tiger Indiens Nationaltier. Motiviert durch den Ernst der Lage, beschreiten indische Naturschützer nun ganz neue Wege: Mit einem bislang einzigartigen Experiment versuchen sie, wildlebende Tiger zu erhalten. Sie ziehen verwaiste Tigerjunge auf und bringen sie zurück in die Natur, um verlorene Populationen wieder zu beleben. Kann das gut gehen? Werden die Tiere eine Gefahr für Menschen? Noch nie zuvor wurde so ein Experiment gewagt. Sollte es gelingen, würde es ganz neue Wege zum Schutz der letzten Tiger eröffnen. Deswegen interessiert sich auch der WWF für das Tiger-Experiment. Die Naturschutzorganisation betreibt ein ehrgeiziges Projekt, die „Tigers Alive Initiative“, mit dem Ziel, die Anzahl wildlebender Tiger innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 6000 Tiere zu erhöhen. Aufgrund des geringen Tigerbestandes kommt es inzwischen auf jedes Tier an. Der Biologe und Filmemacher Axel Gomille und Markus Radday vom WWF-Deutschland begeben sich für die ZDF-Dokumentationsreihe „planet e.“ auf Spurensuche, um zu ergründen, ob das indische Tiger-Experiment ein Erfolg ist. (Text: ZDF)
Spitze Zähne, kräftige Kiefer und ein sagenhafter Appetit: Piranhas sind gefürchtete Raubfische, auch wenn sie nur bis zu 40 Zentimeter groß werden. Wie muss dann erst ihr sieben Mal größerer, riesenhafter Vorgänger aus der Urzeit gewirkt haben? Eine Gruppe von Biologen und Fischern macht sich auf den Weg in Brasiliens Amazonas-Gebiet, um genau das zu ergründen. Hier könnte der ausgestorbene Riesenpiranha vor sechs bis neun Millionen Jahren geherrscht haben. Anhaltspunkt für die abenteuerliche Rekonstruktion ist ein versteinertes Kieferbruchstück des Urzeitmonsters, mit sonderbar zackig geformten Zähnen. Teamleiter Steve Huskey hat ein spezielles Gerät zur Beißkraftmessung gebaut und benötigt möglichst viele Testbeißer. Auch Nüsse knackende Verwandte der Piranhas werden zum Vergleich gefangen. Die Messergebnisse sind verblüffend. Die Entdeckungsreise in die Entwicklungsgeschichte der fleischfressenden Beißwunder geht einher mit nächtlichem Sezieren, der Analyse durch DNA-Experten und dem Entwickeln von Stammbäumen und Computermodellen. Auf diese Weise wird das Bild des Riesenpiranhas – und wozu dessen ungewöhnlicher Kiefer fähig war – immer deutlicher. „planet e.“ ist dabei, wenn sich die Forscher samt Ausrüstung durch Stromschnellen schwer zugänglicher Seitenflüsse des Amazonas kämpfen. Dabei begegnen sie Vampirfischen und Stachelrochen und stehen zudem eingeborenen Indio-Stämmen gegenüber, die am Ende sogar helfen, das Mysterium Megapiranha zu entschlüsseln. (Text: ZDF)
Illegale Goldsuche, großflächige Abholzung der Regenwälder – seit Jahrzehnten kämpfen die Ureinwohner des Amazonas gegen die Auswirkungen einer rücksichtslosen Wachstumspolitik in Brasilien. Ein Ende: Nicht abzusehen! Vor allem der globale Handel, die steigende Nachfrage an Rohstoffen aus Asien, Nordamerika und Europa hat den Druck auf die Natur und die Lebensräume der Indianer weiter erhöht. Und der Konflikt droht zu eskalieren. In den vergangenen Wochen und Monaten schlossen die brasilianischen Behörden Goldgräbercamps – Indianer besetzten immer wieder Farmen, die in den Regenwald geschlagen wurden. Und die Großgrundbesitzer und Goldsucher schlagen zurück – mit Einschüchterung und Waffengewalt. Der deutschstämmige Padre Egydio Schwade kämpft seit mehr als 50 Jahren für die Rechte der Indianer in Brasilien. Seit den 70er Jahren engagiert sich Egydio Schwade für die Ureinwohner im Amazonasgebiet. Schon während der brasilianischen Militärdiktatur ließ er sich in Presidente Figueiredo nieder – einem kleinen Ort im Indianergebiet – und suchte den Kontakt zu den Waimiri-Atroari. Die Waimiri-Atroari gehörten damals zu den bedrohtesten Indianervölkern Amazoniens. Schwade war Zeuge, als der Bau einer Straße mitten durch den Regenwald zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Militärs und Ureinwohnern führte. Tausende Indianer starben. Bis heute beschäftigt Schwade dieser Konflikt. Er ist derzeit Ankläger in einer Kommission, die erstmals die Verbrechen der Militärdiktatur aufarbeitet. Egydio Schwade kämpft auch heute noch mit ganzem Herzen für die Ureinwohner Brasiliens. Der Film begleitet den engagierten Padre auf seiner Reise an die Hot-Spots aktueller Konflikte: zu den Yanomamis, die sich gegen illegale Goldgräber wehren – und in entlegene Gegenden, wo rücksichtslose Großgrundbesitzer Wälder roden und äußerst brutal gegen die örtlichen Stämme vorgehen. (Text: ZDF)
Er ist zehn Meter lang, drei Meter hoch und mit Helium gefüllt: der „planet e.“-Zeppelin. Angetrieben von einem Elektromotor kreist er in luftiger Höhe über die schönsten Landschaften Europas. Am „planet e.“-Zeppelin aufgehängt ist eine hochmoderne RED-Kamera, die mit ihrer Auflösung gestochen scharfe HD-Bilder liefert. So hebt das ferngesteuerte Flugobjekt am 18. und 25. August 2013 ab und gleitet über die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen – die Sonneninsel Mallorca. Wer Mallorca hört, denkt unweigerlich an Ballermann und Co., doch immer mehr Urlauber wagen sich aus den Touristenhochburgen heraus und entdecken die wunderbare Natur der Baleareninsel. Dazu gehören einsame Schluchten, wilde Nachbarinseln, imposante Bergketten sowie eine ungewöhnliche Tierwelt. Einige dieser Naturjuwele sind für den Urlauber völlig unzugänglich. Ein Perspektivwechsel schafft Abhilfe – der „planet e.“-Zeppelin mit seiner Spezialkamera fängt faszinierende Bilder ein und rückt so auf ungewöhnliche Weise das Klischee von Mallorca in ein anderes, überraschendes Licht. Immer wieder findet der „planet e.“-Zeppelin Interessantes, das es lohnt, auch von unten erkundet zu werden. So erzählt „Abenteuer Mallorca“ Geschichten von Menschen, die in besonderer Weise mit der Inselnatur verbunden sind. Dazu zählen Wissenschaftler, Forscher und Umweltschützer. Andreas Ewels, der Erfinder des „planet e.“-Zeppelins, will mit seinem Zweiteiler zeigen, welche unbekannte Seiten die Trauminsel bietet. Aber auch bekannte Orte wie beispielsweise Palma und Soller hinterlassen durch die ungewöhnliche Sichtweise des „planet e.“-Zeppelins einen besonderen Eindruck. Ein 16-köpfiges Team war über sechs Wochen im Einsatz. Zum Team zählten renommierte Tierfilmer, die spektakuläre Bildsequenzen von Mönchsgeiern, Milanen, Ginsterkatzen und der berühmten Geburtshelferkröte einfangen haben, zudem war ein Tauchteam vor der mallorquinischen Küste in einer der u
Er ist zehn Meter lang und drei Meter hoch. Mit einer Spezialkamera bietet der ZDF-Zeppelin auch in der zweiten Folge einen ungewöhnlichen Blick auf die Lieblingsinsel der Deutschen: Mallorca. Nachdem im ersten Teil der Zeppelin von Palma de Mallorca aus startete, beginnt der zweite Flugabschnitt am spektakulären Cap Formentor. Weit über 300 Meter gehen hier die Steilklippen in die Tiefe. Die Einheimischen nennen diese Halbinsel auch „Treffpunkt der Winde“. Eine fliegerische Herausforderung für den ZDF-Zeppelin und das Team. Die Reise geht Richtung Osten. Der Naturpark s’Albufera ist ein faszinierendes Feuchtgebiet und Heimat unzähliger Vögel. 271 verschiedene Arten, mehr als zwei Drittel aller auf den Balearischen Inseln vorkommenden Vogelarten, sind hier zu finden – zum Beispiel Grünschenkel und Seidenreiher. Auch im zweiten Teil wechselt immer wieder die Perspektive aus der Vogelsicht zur Nahbetrachtung. Flora und Fauna, Mensch und Technik – die Dokumentation zeichnet ein fast vollständiges Bild des Insellebens. Kritische Geschichten wie die über Bausünden auf der Baleareninsel wechseln mit Einblicken in abenteuerliche Expeditionen. Drei deutsche Höhlentaucher wagen den Einstieg in Mallorcas Unterwelt. Sa Gleda, so der Name des Labyrinths aus Fels und Wasser, ist die größte Unterwasserhöhle Europas. Voraussetzungen für diese waghalsige Erkundungstour sind eine gute Vorbereitung und ein blindes Vertrauen im Tauchteam. Belohnt werden die Taucher mit einmaligen Bildern. Für das Projekt war ein 16-köpfiges Team sechs Wochen vor Ort. Zentraler Ausgangspunkt: eine angemietete Finca bei Palma. Von hier aus wurde der unbemannte Zeppelin mit seiner ferngesteuerten Spezialkamera zu den jeweiligen Flugorten gefahren. Dafür war ein zehn Meter langer Anhänger nötig, der extra für den Zeppelin gebaut wurde. Zusammen mit dem Zugfahrzeug musste der Fahrer insgesamt 14 Meter durch die engen Gassen der Dörfer manövrieren. Die Flugrouten des zweiten
Über die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs wird in Deutschland für die Erzeugung von Wärme benötigt. Im privaten Durchschnittshaushalt sind sogar 90 Prozent der verbrauchten Kilowattstunden Wärme – und nur 10 Prozent Strom. Dennoch spielt das Thema „Heizen“ bei der Energiewende nur eine untergeordnete Rolle – oftmals wird es in der Diskussion ganz vergessen. Sonnenkollektoren, die Wärme auf dem Dach erzeugen, gibt es schon seit vielen Jahren auf dem Markt. Sie produzieren quasi umsonst Warmwasser fürs Heizen und zum Duschen. Im Vergleich zu den Photovoltaik-Modulen, die Strom auf dem Dach erzeugen, werden die Wärmekollektoren aber weit weniger finanziell gefördert. Timo Leukefeld, Solaringenieur aus Sachsen, findet das nicht gut, denn für ihn ist die Sonnenwärme ein entscheidender Faktor der Energiewende. „Die Energiewende findet auf dem Dach statt“, sagt Leukefeld. Er baut gerade ein Haus, das weder an einer Strom- noch an einer Gasleitung angeschlossen ist. Und im Keller gibt es auch keinen Öltank. Die gesamte Heizung kommt aus einem riesigen Wasserbehälter, der bis unters Dach reicht. Die 9000 Liter Wasser darin erhitzt die Sonne im Sommer kostenlos. Und dank guter Isolation hält die Wärme bis in den Winter hinein. Wärme zum Heizen aus einem solar erhitzten Wassertank – diese Lösung gibt es bislang kaum in Wohnhäusern. Viel verbreiteter sind Wärmepumpen. Michael Heiler, Chef einer Heizungsfirma im Badischen, schwört darauf, alte Heizungen durch neue zu ersetzen: „Die Energiewende findet im Keller statt“, meint er. Die von ihm empfohlenen Wärmepumpen nutzen die Wärme in der Luft, im Boden oder im Grundwasser. Sie sind damit genau wie die Sonnenkollektoren auf dem Dach, die Wasser erhitzen, ein regeneratives und umweltfreundliches Heizsystem. Welches der beiden innovativen Heizsysteme ist besser für den Verbraucher? „planet e.“ vergleicht die beiden unterschiedlichen Wärmestrategien und zeigt Vor- und Nachteile für die
Kein anderes Industrieland will sein Energiesystem so radikal umbauen wie Deutschland. Vor allem in der Nordsee entscheidet sich, ob das „Experiment Energiewende“ ein Erfolg oder ein historischer Fehlschlag wird. Ursprünglich sollten die Offshore-Windparks bis 2030 alle deutschen Atomkraftwerke ersetzen. Doch die meisten Projekte liegen weit hinter ihren Zeitplänen, die Kosten explodieren, die Investoren sind verunsichert und warten auf klare Signale der neu zu wählenden Regierung. „planet e.“ hat mehrere deutsche Offshore-Parks in der Nordsee besucht. Der Film zeigt, wie schnell sich die Offshore-Industrie zu einer gut funktionierenden gigantischen Maschinerie entwickelt hat. Einzig zum Zweck des Offshore-Baus wurde zum Beispiel ein völlig neues Schiff konstruiert, das acht komplette Windkraftanlagen der Megawattklasse an Bord hat. Die 70 Meter hohen Türme stehen bei der Transportfahrt senkrecht an Bord und können dann in einem Stück auf das Fundament gesetzt werden. An der Montagestelle bockt sich das Schiff auf dem 20 bis 30 Meter tiefen Meeresgrund einfach auf und wird damit zur Montageplattform. Auf diese innovative Art konnte der Offshore-Park Riffgat in der Rekordzeit von 14 Monaten errichtet werden. Weitere Folge: Windkraftanlagen werden durch diese standardisierte Bauweise immer kostengünstiger. Damit die Gigawatt vom Meer in den Süden der Republik fließen können, fehlen in Deutschland 2800 Kilometer neue Stromtrassen, erst 250 Kilometer sind errichtet. Bereits heute überlastet der Onshore-Wind aus dem Norden das deutsche Stromnetz. Die Folge: Der Strom sucht sich seinen Fließweg über Polen und Tschechien nach Süddeutschland. Unsere Nachbarn sind von der Überlastung ihrer Netze nicht begeistert. Aufgrund des deutschen Alleingangs bei der Energiewende ist ein energiepolitischer Konflikt auf europäischer Ebene programmiert. „Strom von hoher See“ – eine bildstarke Dokumentation über Pioniertaten und Fallgruben des ambitioniertes
Noch nie wurden mehr Seehunde an Deutschlands Nordseeküste gezählt als in diesem Jahr. Mehr als 30 000 Tiere sollen es im europäischen Wattenmeer sein, die Tourismusindustrie jubelt. Nach der verheerenden Epidemie, die 1988 fast den ganzen Nordseebestand dahingerafft hatte, sieht sie in der Erholung der Population einen großen Erfolg. Einen Erfolg mit Kehrseiten: 30 000 Tiere sind zu viel für das Ökosystem der Nordsee, meinen Kritiker. Es mache auch keinen Sinn, Jungtiere, die von ihren Eltern abgestoßen wurden, von Menschenhand aufzuziehen. Dadurch steige das Risiko, dass erneut eine Seuche den gesamten Bestand gefährden könnte. Trotz aller Warnungen werden immer noch Jahr für Jahr einige hundert Tiere in den beiden Aufzuchtstationen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen großgezogen. Im schleswig-holsteinischen Friedrichskoog beispielsweise päppelt das Team von Leiterin Tanja Rosenberger in diesem Jahr über 150 Heuler wieder auf. „Das ist völliger Unsinn“, regt sich Fischer Dirk Sander auf. „Das Gleichgewicht im Meer ist jetzt schon aus den Fugen.“ Plattfische wie Scholle, Seezunge oder Flunder haben er und die anderen Küstenfischer schon lange nicht mehr im Netz. Er glaubt, dass die Seehunde den Küstenbereich geradezu leergejagt haben. Etwa fünf Kilogramm Fisch frisst ein Seehund im Schnitt am Tag. Auch die Wissenschaftlerin Ursula Siebert von der tierärztlichen Hochschule Hannover sieht die künstliche Aufzucht der Seehunde kritisch: „Wenn sich nur die Starken und Gesunden durchsetzen, ist auch der Nachwuchs stark und gesund.“ Und das ist offenbar dringend erforderlich: Denn die Wissenschaftlerin hat festgestellt, dass die Antikörper gegen das Staupevirus, das für das letzte Massensterben verantwortlich war, weitgehend aus dem Immunsystem der Seehunde verschwunden sind. Schon die nächste Krankheitswelle könnte zu einem erneuten Massensterben führen. Die Rückkehr der Seehunde: Sie wurde durch menschliche Fürsorge erst ermögl
Hochwasserkatastrophen und Massenkarambolagen haben oftmals die gleichen Ursachen. Ende Mai war die Bodenfeuchtigkeit in großen Teilen Deutschlands so hoch, wie es noch nie zuvor gemessen wurde. Der Boden konnte kein weiteres Regenwasser mehr speichern, und so kam es im Juni zu den verheerenden Überschwemmungen. Es kann aber auch das genaue Gegenteil eintreten: In Deutschland gibt es immer wieder Sandstürme. Es kommt zu Massenkarambolagen auf den Autobahnen. Der Staub, der den Autofahrern die Sicht nimmt, ist aber kein Sand aus der Sahara, sondern Erde von benachbarten Feldern. Wertvoller Boden, der für den Ackerbau verloren ist. Über die Hälfte der deutschen Ackerfläche liegt vom Herbst bis ins Frühjahr karg und ungeschützt in der Landschaft. Erntereste und Neuaufwuchs wurden untergepflügt, die Bauern haben „reinen Tisch“ gemacht. Ungeschützt ist der Acker Wind und Regen ausgesetzt. Die Folge: Tonnenweise verschwindet fruchtbarer Boden auf Nimmerwiedersehen. Die „planet e.“-Dokumentation „Alarm auf dem Acker“ zeigt nicht nur den Abtrag, sondern auch den Qualitätsverlust der Böden. Aufgrund sinkender Humuswerte bezeichnen mahnende Experten Teile Nordostdeutschlands bereits heute als Steppe. Kommt danach die Wüste, oder kann man die Äcker noch retten? Der Film stellt Bauern vor, die das Problem erkannt haben und ihre fruchtbare Krume schonender behandeln. Sie pflügen nicht mehr, und im günstigsten Fall machen sie eine Direktsaat, ohne den Boden zu strapazieren. Andere versuchen, mit Kompost das Feld zu düngen und den fruchtbaren Humusanteil zu vermehren. Doch dieser Humus verbleibt nicht lange im Boden. Abhilfe verspricht ein ganz neues Verfahren. Biokohle wird dem Kompost beigemischt und hält dadurch den Humusanteil über Jahrhunderte stabil. Gleichzeitig wird dadurch Kohlenstoff im Boden gespeichert und dem Klimageschehen entzogen. Damit könnten die Landwirte etwas gegen den Klimawandel tun und gleichzeitig die Ernährung sichern. Do
Soja ist einer der wichtigsten Eiweißlieferanten weltweit. Auf riesigen Agrarflächen wird die Hülsenfrucht angebaut. Für die Welternährung ist sie von entscheidender Bedeutung. Der Handel mit Soja ist ein gigantischer Markt. Mehr als 30 Millionen Tonnen importieren die Staaten der EU jährlich allein als Futtermittel für die Massentierhaltung. Und das hat drastische Folgen für Mensch und Natur. Brasilien ist einer der größten Produzenten der Welt. Riesige Flächen tropischer Wälder werden jedes Jahr aufs Neue abgeholzt, um dort Soja anzubauen. Allein im Amazonas-Gebiet wird eine Fläche von 1,2 Millionen Hektar oft illegal gerodetem Regenwald fast ausschließlich für Soja genutzt. Die Zerstörung der Umwelt ist immens. Die indigene Bevölkerung wird dabei rücksichtslos von ihrem Land vertrieben. Die brasilianischen Bauern setzen dabei fast ausschließlich auf Gentechnik. Die großen Agrarkonzerne wie ADM, Bunge, Cargill, Syngenta und Monsanto machen mit dem Gensoja und den für den Anbau eingesetzten Düngemitteln und Pestiziden ein Milliardengeschäft. Nur wenige Unternehmen schaffen es, noch biologisch angebauten Soja zu bekommen. Wolfgang Hecks Firma Taifun ist eines davon. Nach der Devise: „Mit Nahrungsmitteln die Welt verändern“ produziert Heck seit über 25 Jahren Bio-Tofu in Deutschland. Doch ökologische Soja-Lebensmittel herzustellen, wird für ihn immer schwieriger. Die Gentechnik und der konventionelle Soja-Anbau sind seine größten Gegner. „planet e.“ folgt einerseits der Sojabohne auf ihrem Weg in die Futtertröge der europäischen Tierindustrie und damit auf die Teller der Fleischkonsumenten. Dabei werden die direkten Zusammenhänge von Landkonflikten und Umweltfolgen deutlich, die der exzessive Soja-Anbau mit sich bringt. Der Film zeigt andererseits, wie der nachhaltige Anbau von Soja aussieht und wie letztlich daraus Tofuprodukte entstehen, die in die Regale der Bioläden gelangen. (Text: ZDF)
Deutschland gehört zu den „grünsten“ Länder der Welt. Der hohe Umweltstandard bei uns war und ist aber nicht naturgegeben. Ohne die Impulse der frühen Umweltbewegung und den damit verbundenen Druck auf die Politik wären viele Entwicklungen, die wir heute als selbstverständlich erachten, nicht zustande gekommen. Darüber berichtet seit vier Jahrzehnten die ZDF-Umweltredaktion. Sie blickt im Oktober auf ihr 40-jähriges Bestehen. Aus Anlass des Jubiläums hat die Umweltredaktion ein Ranking von Ereignissen erstellt, die in Deutschland den Umweltschutzgedanken vorangetrieben haben. Zehn Ereignisse, die das Land verändert haben, Wendepunkte für nachhaltiges Denken. Viele der Ereignisse werden den Menschen noch in Erinnerung sein. Und mancher wird sich fragen: Was ist daraus eigentlich geworden, hat es unser Leben beeinflusst? Der Atomunfall in Tschernobyl, die Einführung des Grünen Punktes oder der autofreie Sonntag sind nur einige Beispiele für singuläre Geschehnisse, die Initialzündung hatten, deren Auswirkungen langfristig zu einer anderen Energiepolitik, einem anderen Umgang mit unseren Ressourcen oder auch zu einer anderen Einstellung zur Mobilität geführt haben. Für Schlagzeilen sorgen in der Regel die schlechten Nachrichten, die Katastrophenmeldungen. Natürlich lassen sie aufhorchen. Aber es gab und gibt immer auch positive Entwicklungen. Auch darauf hat die Umweltredaktion stets geschaut. Etwa die Rettung der einmaligen Naturschutzgebiete im Zuge der Wiedervereinigung. Oder das neue Denken der Verbraucher in Sachen „Bio“. Ganz aktuell gehört auch die Energiewende dazu. Denn sie kommt durchaus viel schneller voran, als die politische Auseinandersetzung darüber glauben macht. Volker Angres, der seit 23 Jahren die ZDF-Umweltredaktion leitet und in dieser Zeit selbst bei wichtigen Ereignissen dabei war, führt durch diese besondere Ausgabe der sonntäglichen „planet e.“-Reihe. Er besucht einige „Hotspots“ der deutschen Umweltgeschi
Der globale Trend, Ackerland als Spekulationsobjekt zu erwerben, hat Deutschland erreicht. Konzerne, Kapitalfonds und finanzkräftige Privatinvestoren kaufen Land in der Hoffnung auf satte Gewinne. Auch der wachsende Bedarf an Lebensmitteln und die Förderung von Biogasanlagen locken Investoren. Besonders in Ostdeutschland kaufen sich branchenfremde Konzerne in die Landwirtschaft ein. Traditionelle Bauern können mit der finanzkräftigen Konkurrenz nicht mehr mithalten. Landwirt Manfred Wercham aus Brandenburg hat direkt nach der Wende seinen Betrieb aufgebaut. Die meisten Flächen dafür hat er gepachtet. Wenn die Verträge auslaufen, wird er sich die neue Pacht kaum noch leisten können. Und das Land kaufen kann er erst recht nicht. Vor fünf Jahren hat ein Hektar noch 8000 Euro gekostet. Heute müssten die Werchams bis zu 20 000 Euro bezahlen. Dabei haben sie einen solide geführten Familienbetrieb und gute Erträge auf den Feldern. Die hohen Preise sind vor allem für Bio-Landwirte ein Problem. Neu-und Quereinsteiger haben kaum eine Chance. Uwe Johansen hat in Mecklenburg-Vorpommern einen kleinen Mutterkuhbestand übernommen und betreibt nun Landwirtschaft nach ökologischen Kriterien. Um rentabel zu wirtschaften, muss er seine Rinderzucht vergrößern. Doch Flächen fehlen oder sind zu teuer. Dabei leisten gerade Biobauern einen unschätzbaren Beitrag für den Natur- und Umweltschutz. Die Wut der Bauern über die Agrarmultis wächst. Sie protestieren gegen die neuen Großgrundbesitzer, die über Macht und Geld Einfluss auf die Flächenvergabe nehmen. Und gegen die Subventionspolitik der EU: Denn die großen Unternehmen erhalten aus Brüssel Unterstützung in Millionenhöhe, Geld, das den Ausverkauf Ostdeutschlands an Bodenspekulanten und Konzerne fördert. (Text: ZDF)
Die Welt spricht von der Energiewende, aber kaum jemand von der Chemiewende. Dabei gehen auch der Chemieindustrie schon bald die Rohstoffe aus, weil sie noch abhängiger vom Erdöl ist als die Energiebranche. Die Chemieindustrie stellt daraus fast neunzig Prozent unserer organisch-chemischen Alltagsgüter her: Kunststoffe, Klebstoffe, Löse- und Schmiermittel, Wasch-und Reinigungsmittel, Arzneiwirkstoffe, Kosmetika, Baumaterialien, Farbstoffe, Textilien. Eine Chemie ohne Erdöl? Das ist möglich, meint der Chemiker und Ökomanager Hermann Fischer. Seit mehr als 30 Jahren kämpft er schon für eine Chemie nach dem Vorbild der Natur. Damals gründete er sein Unternehmen für Pflanzenfarben, AURO. Lange wurde er als Außenseiter und Spinner abgestempelt, doch er ließ sich von seinem Weg nicht abbringen. Heute hören ihm immer mehr Industrievertreter und Wissenschaftler zu, wenn er für einen Stoff-Wechsel plädiert. Er will eine öffentliche Debatte über die Chemie der Zukunft. Denn alle Produkte, die aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden, können ebenso aus Pflanzen gemacht werden, aus ihren Ölen, Harzen, Stärken, Zuckern, Farbstoffen und Fasern. Schon heute stellen vor allem kleine mittelständische Unternehmen vieles aus Pflanzen her. Selbst große Chemie-Unternehmen wie BASF geben ihren Widerstand gegen die Bio-Rohstoffe zusehends auf. Der Markt wächst. Coca Cola etwa will bis 2020 all seine Flaschen aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen. Auch immer mehr Automobilbauer nutzen biobasierte Kunststoffe für ihre neuen Modelle. (Text: ZDF)
Die Ozeane haben starken Einfluss auf das globale Klimasystem. Sie absorbieren über ein Viertel des Kohlendioxids aus der Atmosphäre, sind also sogenannte CO2-Senken. Das aber hat dramatische Folgen: Durch den gewaltigen CO2-Eintrag verändert sich die Zusammensetzung des Meerwassers. Das atmosphärische Kohlendioxid löst sich im Wasser und wird zur Kohlensäure – die Ozeane werden sauer, der pH-Wert sinkt. In einer sauren Umgebung aber können zum Beispiel Korallen nicht überlegen, sie bleichen zunächst aus und sterben dann ab. Korallenriffe sind die Kinderstube für viele Fischarten. Sterben die Korallen, sind auch viele Fische in ihrem Bestand gefährdet. Die deutsche Forscherin Katharina Fabricius vom Australischen Institut für Meereswissenschaft beobachtet diese Übersäuerung in den küstennahen Gewässern vor Papua Neuguinea. Zufällig stieß Fabricius bei einem Tauchgang auf unterseeische CO2-Quellen vulkanischen Ursprungs. In großen Mengen sprudelt hier das Kohlendioxid aus dem Meeresboden. Für die Forscherin eine Art Echtzeitlabor – mit der einmaligen Gelegenheit zuzusehen, wie sich tropische Korallenriffe verändern, wenn dem vom Menschen verursachten Kohlendioxidausstoß keine Grenzen gesetzt werden. Vor dem Hintergrund der UN-Klimakonferenz in Warschau (11. bis 22. November 2013) hat „planet e.“ die Meeresforscherin Katharina Fabricius nach Papua Neuguinea begleitet. Die Dokumentation zeigt die schon heute deutlich erkennbaren zerstörerischen Einflüsse der Klimaerwärmung auf die Weltmeere. (Text: ZDF)
Sie leben versteckt in den Himmelsbergen – die Schneeleoparden. Einige Gipfel dieses Gebirges sind über 7000 Meter hoch und ragen tatsächlich bis in die Wolken. Schnee, Felsen und eisige Winde prägen diese extreme Landschaft, in der sich Menschen nur in den Tälern wohlfühlen. Die höheren Lagen sind das Reich der Raubkatzen – und die Himmelsberge stellen eines ihrer letzten Rückzugsgebiete dar. Früher waren Schneeleoparden in den Hochgebirgen Asiens weit verbreitet. In Kirgistan fand sich eine der größten Populationen der Welt. In den 70er und 80er Jahren wurden Fang und Export von Wildtieren offiziell durch das staatliche Zookombinat der Sowjetunion organisiert. Kirgistan lieferte pro Jahr etwa 40 Schneeleoparden, die von der Zentrale in Moskau für nur rund 50 US-Dollar an Zoos weltweit verkauft wurden. Später blühte die Wilderei, um mit Fellen und Knochen der Tiere Geld zu machen. So schrumpfte der Bestand der Schneeleoparden in Kirgistan von 1300 auf etwa 250 Tiere. Dagegen möchte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) etwas tun. Im Jahr 2011 wurde in Bischkek, der Hauptstadt Kirgistans, eine NABU-Filiale eröffnet. Hier werden alle Aktivitäten zum Schutz des Schneeleoparden koordiniert. Fotofallen sollen dabei helfen, mehr über das verborgene Leben der Raubkatzen zu erfahren. Denn außer ihren Spuren ist nicht viel von ihnen zu sehen – wie Phantome leben sie in der abgeschiedenen Bergwelt. Sehr wichtig ist auch der Kampf gegen die Wilderei. Deswegen patrouilliert die Anti-Wilderer-Einheit „Gruppa Bars“ in den Bergen. Mehrmals haben die Männer schon lebende Schneeleoparden in den Fallen der Wilderer konfisziert, die dann wegen ihrer Verletzungen in ein Reha-Zentrum gebracht werden mussten. Dort werden auch Luchse und Adler gepflegt, die ebenfalls bei Wilderern beschlagnahmt wurden. Können die Tiere in die Freiheit zurückkehren? Tolkunbek Asykulov, der Leiter des Schneeleoparden-Projekts, muss viele Probleme bewältigen. Doch er ist ent
Jährlich werden weltweit rund 650 Millionen Kubikmeter Holz illegal gefällt, vor allem Urwaldriesen aus den tropischen Wäldern. In Kamerun wird die Hälfte der Bäume illegal geschlagen, in Brasilien, Indonesien und Kambodscha sind es sogar 90 Prozent. Und dieses illegale Holz landet auch bei uns. Um den Raubbau zu stoppen, gilt seit dem 3. März 2013 in der EU eine neue Holzhandelsverordnung, die den Import von geschütztem und illegal geschlagenem Holz unter Strafe stellt. Aber ist jetzt alles, was in unseren Baumärkten und Möbelhäusern angeboten wird, wirklich legales Holz? Stefan Ziegler, Artenschutzreferent des WWF, ist Raubbau-Ware auf der Spur. Im Internet, in Baumärkten und Möbelhäusern macht sich der Holzdetektiv auf die Suche nach tropischen Edelhölzern, die per Verordnung in der EU nicht verkauft werden dürfen. Der größte Teil der in Deutschland erhältlichen Hartholzmöbel stammt aus Südostasien, die meisten tragen das Label „Made in Vietnam“. Fenster, Türen und vor allem Gartenmöbel aus Teak, Balau, Keruing, Bangkirai & Co eignen sich hervorragend für den Außenbereich. Aber die Edelhölzer wachsen fast nur in Naturwäldern. Und das macht den Holzdetektiv Ziegler stutzig. Denn Vietnam hat seine Naturwälder unter Schutz gestellt. Stellt sich die Frage, woher all die Tropenmöbel, die unter dem Label „Made in Vietnam“ verkauft werden, stammen. „planet e.“ begleitet Stefan Ziegler bei seinen Recherchen in Vietnam. Mit Rangern begibt er sich auf eine Patrouille in den Bergwäldern. Dabei entdecken sie Spuren des Raubbaus. Ziegler forscht in den Dörfern nach illegalen Holzfällern, recherchiert in Sägewerken und beobachtet die Exportverschiffung von Urwaldriesen im Hafen von Danang. Immer wieder stößt der Artenschutzexperte auf Mauern des Schweigens. Aber er findet heraus, was wirklich drin ist, wenn „Made in Vietnam“ draufsteht. Vietnam kauft seine Edelhölzer in den Regenwäldern Amazoniens, Indonesiens, Laos, Kambodsc
Rund sieben Stunden verbringen wir jede Nacht in unserem Bett – aufs Leben gerechnet etwa 25 Jahre. Eigentlich soll das Schlafzimmer ein Raum der Geborgenheit sein, in den wir uns zurückziehen, uns erholen. Doch dort lauern auch Gefahren für unsere Gesundheit. Denn in Bettwäsche, Bezügen, Matratzen und Möbeln befinden sich häufig chemische Stoffe, die uns krank machen können. Formaldehyd in Spanplatten und Textilien gilt als Krebs erregend. Lösungsmittel in Lacken oder Weichmacher in Teppichböden lösen Haut- und Augenreizungen sowie Kopfschmerzen aus. Immer mehr Menschen entwickeln Allergien gegen solche Chemikalien. Dazu kommt, dass sich viele Menschen zu wenig mit dem Thema „Schlafhygiene“ beschäftigen. Es wird wenig gelüftet, Bettbezüge zu selten gewaschen, Kissen und Matratzen werden oft jahrelang nicht ausgetauscht. Die Folgen: Schimmelsporen und Milbenbefall. Unsichtbar fürs menschliche Auge, doch für die Gesundheit langfristig gefährlich. Dabei kommt man all diesen Stoffen im Haus nirgends näher als im eigenen Bett. Der Baubiologe Marcus Reger führt regelmäßig Raumluftmessungen durch und weiß, wie sich die Deutschen betten. Oftmals völlig falsch. Denn auch die neusten und trendigsten Produkte aus dem Möbelhaus können Schadstoffe enthalten. Die Industrie weiß um diese Gesundheitsproblematik. Dennoch finden sich immer wieder Schadstoffe und erhöhte Chemikalienwerte auch in Bett- oder Nachtwäsche. Dr. Frank Bartram aus Weißenburg ist Deutschlands bekanntester Umweltmediziner. Er berät seine Patienten zu Fragen der Schlafzimmerhygiene und Umweltgiften. Ursache für Erkrankungen sind oft verschiedene Chemikalien und Schadstoffe, die sich auch im Schlafzimmer befinden. Dr. Bartram betreut Gabriele Hoss-Reinhard, die an MCS (Multiple Chemical Sensitivity) leidet, einer vielfachen chemischen Unverträglichkeit. Ihr Körper reagiert hoch allergisch auf ihr eigenes Zuhause, nur noch in ihrem Wohnmobil findet sie Nachtruhe. Peter Bachm
Es war ein Warnschuss für die Jägergilde und könnte der Anfang vom Ende der traditionellen Jägerei in Deutschland sein. Seitdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg vor eineinhalb Jahren den deutschen Grundstückseigentümern das Recht zugesprochen hat, die Jagd aus Gewissensgründen auf eigenem Grund und Boden zu verbieten, ist nichts mehr wie es war. Jagdkritiker wollen den Abschuss von Wildtieren in Deutschlands Wäldern deutlich einschränken. Manche gehen sogar noch weiter und fordern ein Ende der Jagd. Peter Wohlleben ist Jäger und stellt sich gegen seine eigene Zunft. Als Gemeindeförster will er am liebsten die Jagd auf Wild in „seinem“ Wald in der Eifel und in der ganzen Republik verbieten lassen. „Fast alle Waidmänner jagen doch nur aus der Lust am Töten und kommen ihrer eigentlichen Aufgabe, Wildschäden zu verhindern und die Bestände zu regulieren, überhaupt nicht nach“, meint er. Deutschlands Wälder sind voller Wildtiere: Im vergangenen Jahr wurden 600 000 Wildschweine in Deutschland erlegt, über eine Million Rehe und tausende Hirsche gehen vor die Flinten. Den Grund sehen Jagdgegner darin, dass die Waidmänner Wildschweine, Hirsche und Rehe das ganze Jahr füttern. Tonnenweise fahren sie Kraftfutter und Mais in die Wälder. Die Jäger dagegen argumentieren, an den Fressstellen, den Kirrungen, könnten sie die Tiere besser abschießen und so den Bestand besser regulieren. Jagen sei wichtig für das ökologische Gleichgewicht im Wald. Erst anfüttern, dann abschießen? Das will Günther Scheuring aus dem unterfränkischen Ostheim zumindest auf seinem Grundstück nicht mehr mitmachen, und das Urteil aus Straßburg gibt ihm und anderen Natur- und Tierschützern Auftrieb. Seine zwei Hektar große Obstwiese hat er ganz offiziell zur befriedeten Zone erklären lassen. Jetzt müssen die Waidmänner einen Bogen um das Grundstück machen. Während die konservativen Jäger ganz am Brauchtum bei den alljährlichen Drüc
Weit vor der Eröffnung der olympischen Spiele steht ein großer Verlierer fest: Die Natur. Im Namen der fünf Ringe wurden 20.000 Hektar Wald gerodet, intakte Landschaften zerstört, Tierarten aus ihren natürlichen Lebensräumen vertrieben. 80 Prozent der neu errichteten Sportstätten und die dazugehörige Infrastruktur entstanden im ehemaligen Nationalpark. Den allerdings gibt es nicht mehr. Aufgrund der Naturzerstörung wurde der Schutzstatus aberkannt. Das Umweltrecht änderten die Behörden für die Spiele mit Putins Segen im Schnellverfahren „sportfreundlich“ ab. So wurden z.B. das Umweltschutzgesetz und das Gesetz über geschützte Gebiete verändert. Nun darf laut einer Regierungsverordnung „soziale Infrastruktur“ z.B. im geschützten Gebiet von Grushevaya gebaut werden. Dabei ist die Nutzung nach den Olympischen Winterspielen mehr als fragwürdig. Ein Großteil der neuen Verkehrswege sowie Zehntausende Hotelbetten werden also nach 2014 schlichtweg nicht mehr gebraucht. Soziale Probleme zeichnen sich ab, Sotschis Zukunft ist mehr als düster. Weit über 35 Milliarden Euro kosten die teuersten Olympischen Spiele aller Zeiten. Doch gespart wird ausgerechnet dann, wenn es um ökologische Reparaturarbeiten geht: Experten der Vereinten Nationen und der Weltnaturschutzunion legten der russischen Regierung Pläne für die Renaturierung nach den Winterspielen vor. Kosten: Nur 30 Millionen Dollar, noch nicht einmal ein Prozent der Baukosten. Der Plan wurde abgelehnt. Gemeinsam mit dem Deutschen Aurel Heidelberg, WWF-Referent für die Ökoregion Kaukasus, reist das „planet e.“-Team kurz vor der Eröffnung der Winterspiele in die russische Schwarzmeerstadt. Wie steht es um die Naturregionen in und um Sotschi? Und was sagen die Menschen vor Ort zu den Entwicklungen? Wie haben Natur- und Umwelt unter den Bauarbeiten gelitten? Und wie sieht die Zukunft der Menschen von Sotschi aus, wenn nichts zur Wiederherstellung der Lebensräume unternommen wird? (Text: ZD
Fliegen müsste man können, um das andere Mallorca zu entdecken. Denn es geht nur aus der Luft, nur so lässt sich erahnen, welche Naturschönheiten die größte der Balearen-Inseln zu bieten hat. Steilküsten und wilde Schluchten, imposante Bergketten sowie eine ungewöhnliche Tierwelt: Immer mehr Urlauber zieht es auch auf Entdeckungstouren in die Natur. Schon im vergangenen Sommer hat das „planet e.“-Team mit dem Kamerazeppelin die Insel erkundet. Jetzt haben die Macher die besten Szenen und bisher noch ungesendetes Material neu zusammengestellt – konsequent aus nur einer Perspektive: von oben. Der „planet e.“-Zeppelin ist zehn Meter lang, drei Meter hoch und mit Helium gefüllt. Angetrieben von ferngesteuerten Elektromotoren kann er bis zu 1000 Meter aufsteigen oder über einen bestimmten Punkt in der Luft einfach „parken“. Die ruhige Fluglage ermöglicht sehr sanfte, eindringliche Luftbilder. Am „planet e.“-Zeppelin aufgehängt ist eine hochmodere RED-Kamera, die mit ihrer Auflösung gestochen scharfe HD-Bilder liefert. (Text: ZDF)
Einmal Volltanken für wenige Euro. Vielleicht gibt es solche goldenen Zeiten für Deutschlands Autofahrer wieder – in Form des Elektroautos. Vorläufig noch bleibt das Wunschvorstellung. Es wird eher ein langer Übergang, bei dem der ganze Automobilsektor vor großen Umwälzungen steht. Dabei drängt die Zeit. Erdöl wird knapp und zu wertvoll, um es einfach zu verbrennen. Die neuen Antriebskonzepte müssen also her. Die Zukunft schon vorweg genommen hat Dieter Eckhard aus Ingelheim. Der Messingenieur besitzt mittlerweile fünf Elektroautos. Schon 1997 hat er sein erstes gekauft und war von dem Auto Marke Hotzenblitz begeistert. Seitdem fährt er jeden Tag elektrisch. Doch der Elektrowagenfan ist eine Ausnahme, und so sind die Stromfahrzeuge derzeit keine große Konkurrenz für Benziner und Diesel. Von den 43 Millionen Autos in Deutschland fahren rund 8000 mit Strom, ein verschwindend geringer Bruchteil. Sie sind den meisten zu teuer, Stromtankstellen fehlen, das Laden dauert im Vergleich zum Tanken lange, und auch die Urangst des deutschen Autofahrers, mit solch einem Mobil liegen zu bleiben, sind die Hindernisse. In diesem Jahr bringen die Automobilhersteller, angestachelt aus Fernost, gleich 15 neue elektrifizierte Fahrzeuge auf den Markt. Alle wollen mit dabei sein. Meint es die Automobilindustrie jetzt ernst mit bezahlbaren Volt und Watt? Oder ist es nur ein Lendenschurz, um EU-Strafzahlungen für hohe CO2-Werte bei den populären Verbrennungsmotoren zu vermeiden? Die Bundesregierung jedenfalls hat hoch gesteckte Ziele. Sie möchte bis 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen haben. Ist das machbar oder nur eine Wunschvorstellung? Andere Länder zeigen, wie es geht. In Norwegen gehören die „Stromer“ bereits zum Alltag. Das Land fördert die Elektromobilität wo es nur geht. Freie Cityparkplätze, kostenloser Strom, keine Maut, Norwegen ist ein Paradies für Elektroautos. Auch in den Niederlanden setzt man verstärkt darauf, beispielsweis
Immer öfter gehören Bergrutsche zu den direkten Auswirkungen des Klimawandels. Die Menschen in alpinen Regionen fürchten um ihre Sicherheit. Die Alpengletscher schmelzen, und gleichzeitig lässt die ansteigende Permafrostgrenze den Fels der Bergriesen bröckeln. Dabei können Megatonnen an Gestein unkontrolliert in Bewegung geraten und bedrohen dann Berggemeinden und Touristen in den Skigebieten. „planet e.“ nimmt einen besonderen Brennpunkt im schweizerischen Berner Oberland unter die Lupe. Der Touristenort Grindelwald hat auf die Gefahr reagiert und viel Geld investiert. Mit einer Reihe von Maßnahmen nimmt die Berggemeinde nun eine Vorreiterposition ein. Gleich sieben Klimapfade gibt es rund um den Ort, einer davon am berüchtigten Eiger Massiv. Wer hier wandert, kann sich von einem GPS-gestützten, elektronischen Bergführer leiten lassen. Der „Klimaguide“ auf dem Smartphone bringt ganz neue An- und Einsichten in das Naturerlebnis Bergwandern und findet regen Zuspruch. Besondere Abflussstollen, Tunnel und Holzkraftwerke sind weitere Maßnahmen, um die Gegend sicherer und klimaverträglicher zu machen. Nur wenige Meter entfernt, weiter bergauf auf der Verbindung zwischen Eiger und Jungfrau Massiv, gehen Forscher das Problem von einer anderen Seite an. Um den Klimaveränderungen effektiv zu begegnen, sammeln sie Unmengen an Daten. Die Forschungsstation „Sphinx“, in 3571 Meter Höhe auf dem Jungfraujoch gelegen, ist ein internationales Gemeinschaftsprojekt, auch unter deutscher Beteiligung. Sie soll helfen, die noch zu ungenauen Klimamodelle verlässlicher zu machen. In Grindelwald treffen Klimaauswirkungen, Gegenmaßnahmen und Forschung in unvergleichlicher Weise zusammen. „planet e.“ begegnet Klimaforschern, Geologen, Bewohnern der Gemeinde Grindelwald und deutschen Touristen. (Text: ZDF)
Nur noch an wenigen Orten der Erde herrscht nach Sonnenuntergang wirklich Dunkelheit. Das Problem: Künstliches Licht macht die Nacht zum Tage. Vor allem in großen Städten nimmt der Lichtsmog stetig zu. Doch zu viel Kunstlicht verbraucht unnötig Energie, schadet der Natur und dem Menschen. Die Hobby-Astronomin Sabine Frank kämpft für die natürlich dunkle Nacht – und für den ersten offiziellen Sternenpark Deutschlands. In der Rhön hat Sabine Frank die „Initiative zum Schutz der Nacht“ gegründet. „planet e.“ begleitet sie bei Sternenbeobachtungen, Lichtmessungen und Exkursionen zu den gravierenden Lichtsünden ihrer Region. Franks Forderung: Öfter mal Licht aus – und Sterne an! Lichtverschmutzung kann weitreichende Folgen für Umwelt und Mensch haben, davon sind Experten überzeugt. Chronobiologen und Krebsforscher warnen vor den schädlichen Auswirkungen, die künstliches Licht bei Nacht auf den Menschen haben kann. Sie befürchten, dass der Tag-Nacht-Rhythmus aus dem Takt gerät – das kann Studien zufolge zu Schlafstörungen führen oder im schlimmsten Fall sogar Krebs begünstigen. Umweltschützer sehen vor allem Vögel, Fische und Insekten in Gefahr. Unzählige Mücken und Fliegen sterben Nacht für Nacht an Straßenlaternen. Das hat gravierende Folgen für die Nahrungskette und die Pflanzenbestäubung. Dass man Kunstlicht aber auch nachhaltig einsetzen kann, zeigt die Stadt Augsburg. Sie gilt als Modellstadt für sparsame Beleuchtung. Mit Umrüstung auf LED und einem ausgeklügelten Lichtmanagement spart Augsburg Energie und damit bares Geld. „planet e.“ zeigt, warum es sich lohnt, die natürliche Nacht und ihre Dunkelheit zu bewahren. (Text: ZDF)
Die Vielfalt unserer Nutzpflanzen ist in Gefahr. Egal ob Getreide, Gemüse oder Obst: Eine Handvoll großer Weltkonzerne versucht, den globalen Saatgutmarkt zu kontrollieren. Hilfreich dabei sind Patente auf Züchtungen sowie gesetzgeberische Vorgaben zugunsten der Konzerne, zum Beispiel auch in der EU. Denn längst haben die Lobbyisten erkannt, wie man mit Saatgut Milliarden verdienen kann. Kleine Zuchtbetriebe kämpfen immer härter um ihr Überleben. Und um die Rettung des vielfältigen Saatguts. In allen Supermärkten Europas liegen dieselben Obst- und Gemüsesorten in den Regalen. Der Grund: Immer stärker bestimmen Saatgut-Konzerne den Lebensmittelmarkt – unterstützt von der EU. Sie verkaufen Hochleistungssorten, die Landwirte nicht mehr selbst vermehren können, sondern nach jeder Ernte neu hinzukaufen müssen. Nur noch selten erhalten Neuzüchtungen, die zum Nachsäen geeignet sind, überhaupt noch eine Zulassung. Jetzt plant die EU diese Regelungen, die große Konzerne bevorzugen, sogar noch auszuweiten. Viele Gärtner und Bauern wehren sich gegen diese Entwicklung. „Wir brauchen ökologisch orientierte, unbürokratische Zulassungskriterien“, meint Gerhard Rossmanith. Er ist Chef der Bingenheimer Saatgut-AG, die biologisches Saatgut von 80 Züchtern vermarktet. Immer wieder gibt es Probleme mit der EU: Seine Gärtner haben gerade eine neue Zucchinisorte gezüchtet, die in Hessen prächtig wächst, auf Versuchsfeldern in Südfrankreich die EU-Prüfer aber bisher nicht überzeugen konnte. Dass in Südfrankreich ganz andere Klimabedingungen herrschen als in Hessen, spielte bei den Bewertungskriterien keine Rolle. Nicht nur neue Sorten haben es schwer, überhaupt auf dem Markt zugelassen zu werden. Durch die Übermacht der Saatgutkonzerne, die auf ihre selbstgezüchteten Pflanzen sogar Patente halten, stehen viele alte und seltene Sorten vor dem Aus. Mittlerweile wachsen sogar nur noch rund 15 Prozent des Bioanbaus aus biologischem Saatgut. Der Rest stam
Fast die Hälfte des Ökostroms wird in Anlagen erzeugt, die im Besitz von Bürgern sind – die Stromkonzerne verdienen nicht mit. Doch jetzt plant die Bundesregierung, diese „Energiewende von unten“ auszubremsen. Sie will das „Erneuerbare Energie Gesetz“ (EEG) reformieren: Neue Windräder und Solaranlagen in Bürgerbesitz könnten sich dann schon bald nicht mehr lohnen – im Gegensatz zu Großanlagen wie Windparks in der Nordsee mit guten Renditechancen für die Energieriesen. Zurzeit ist Energie aus Bürgerhand der Marktführer der Energiewende. Im Jahr 2012 haben Einzelpersonen, Landwirte und Energiegenossenschaften über fünf Milliarden Euro in Erneuerbare Energien investiert. Bereits über 10 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland werden durch „Energie von unten“ abgedeckt. Diese rasante Entwicklung droht nun zu stoppen. Die „planet e.“-Dokumentation zeigt anhand von drei Beispielen, wie Bürger- Energie funktioniert und was die Folgen der geplanten Reform wären. Wer soll in Zukunft an der Energiewende verdienen – die Bürger oder die Konzerne? Jess Jessen ist der Geschäftsführer des Bürgerwindparks Galmsbüll in Nordfriesland. Hier stehen 22 Windmühlen, die genauso viel Strom erzeugen wie der Meereswindpark Alpha Ventus. Eigentümer des Windparks sind 440 Bürger von Galmsbüll – das sind zwei Drittel der Einwohner, Akzeptanzprobleme gibt es deshalb keine. Im Sommer werden sechs Anlagen neu hinzu gebaut. Dies ist nur deshalb möglich, weil die Genehmigung bereits im letzten Jahr erteilt wurde. Viele Nachbarwindparks planen ebenso eine Erweiterung. Doch nun herrscht Unsicherheit, weil niemand weiß, was genau im neuen EEG stehen wird. Christian Breunig ist Banker und Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft Odenwald (EGO) in Erbach. 2600 Bürger haben hier je eine Stimme – unabhängig von der Höhe ihrer Einlage: eine von 888 Energiegenossenschaften in Deutschland, deren Zahl in den letzten Jahren sprunghaft ang
Über Jahrzehnte haben Regionen wie der Ruhrpott und das Chemiedreieck Halle-Leipzig-Bitterfeld buchstäblich geglüht. Dann kam der Strukturwandel. Seitdem stehen viele Fabriken still. Doch das industrielle Erbe, das die Menschen hinterlassen haben, lässt diese Gebiete nicht mehr los. Vielerorts lauert eine unsichtbare Gefahr: giftige Altlasten, die in Boden und Grundwasser schlummern. Industrieabfälle, die ihren Weg zurück an die Oberfläche suchen. Viele davon sind über Jahrzehnte beständig und drohen Mensch und Umwelt schleichend zu vergiften. „planet e.“ begleitet den Umweltdetektiv Doktor Walther Enßlin auf Spurensuche durch Deutschland. Altlasten können auf verschiedenen Wegen zurück zu den Menschen gelangen: über Stäube, Ausgasungen oder Sickerwasser. In der Eifel sind 900 Tiere gestorben, die auf einer ehemaligen Deponie geweidet haben. Im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort beklagen die Anwohner neben einer Sondermülldeponie 135 Krebstote und mehrere Krebskranke. In Sachsen werden Schadstoffe aus einer stillgelegten Deponie ins Grundwasser gespült. Das Problem für die Betroffenen: Ursachenforschung und Herkunftsnachweis. Denn Umweltgutachten sind teuer, und Deponiesanierungen kosten die Kommunen Millionen. Kein Wunder, dass eine Gefährdung oft heruntergespielt wird. „planet e.“ deckt die versteckten Altlasten auf und sucht nach Lösungsmöglichkeiten. (Text: ZDF)
Erstmals hat ein US-Präsident Klimaschutz-Ziele benannt. Nach Hurrikanen wie Sandy werden Lösungen gesucht, wie die Küstenregion der USA sich für die klimatischen Veränderungen wappnen kann.
Smartphones, Flachbildschirme, Windkraftanlagen: Hightech-Produkte, die Metalle der Seltenen Erden enthalten. Gewinnen lassen sich diese bisher nur unter Inkaufnahme erheblicher Umweltbelastungen.
Zu große Gaumensegel, Atemwegsdefekte und Augenleiden: Noch vor Jahren musste eine Hamburger Kleintierklinik drei bis vier solcher Eingriffe pro Jahr durchführen – heute sind es fast 400.
Agrarpolitik aus Brüssel? Nein danke, sagen sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger. Die Ernährungswende wird - ähnlich wie die Energiewende - von unten angeschoben.
Er rettet Seeadler in Kenia, Bussarde in Köln, und trainiert Falken in Abu Dhabi: Pierre Schmidt ist Falkner aus Leidenschaft. planet e. hat ihn begleitet und dabei auch seine Kritiker getroffen.
In Bangladesch werden Schiffe aus aller Welt abgewrackt. Auch solche, die für deutsche Reedereien gebaut wurden. Von Menschen, die ohne Schutzkleidung die Stahlwände auseinanderschweißen.
Pelzverkauf durch die Hintertür: Pelzbesatz an Mützen, Jacken, Schuhen - oft ist es echter Pelz. Die Produktion ist billiger als Kunspelz: Zum Beispiel in China, unter widrigsten Umständen.
25 Jahre nach dem Mauerfall ist der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen dabei, zum international viel beachteten Naturschutzgebiet zu werden: Das "Grüne Band", 1400 Kilometer lang.
Indische Naturschützer ziehen verwaiste Tigerjunge auf und bringen sie zurück in die Natur, um verlorene Populationen wieder zu beleben. Kann das gut gehen? Werden die Tiere eine Gefahr für Menschen?
Wolken spielen beim Klimawandel eine zentrale Rolle. "planet e." hat über ein Jahr lang Forscher bei ihren außergewöhnlichen Projekten zur Entschlüsselung der Wolkengeheimnisse begleitet.
Jedes dritte Kind in Europa ist chronisch krank, in den USA sind völlig gesunde Kinder in der Minderheit. Welche Rolle spielt die Umwelt dabei, was hat das Immunsystem derart aus der Bahn geworfen?
Die Weltbevölkerung wächst, und damit die Nachfrage nach tierischem Eiweiß. Viehzucht wird langfristig nicht mehr ausreichen. Die Welternährungsorganisation FAO setzt auf Insekten als Lebensmittel.
Gut ein Viertel des deutschen Stroms stammt aus Braunkohlekraftwerken. Die Bundesregierung will jetzt den Braunkohleboom stoppen. Doch geht das überhaupt? Sichere Energieerzeugung ohne Braunkohle?
Über Bus und Bahn wird viel gejammert. In den Hauptverkehrszeiten oft überfüllt, die Preise kennen nur den Weg nach oben, zu wenige Verbindungen zwischen Stadt und Land. Der Nahverkehr ist in Not.
Fassadendämmung aus Styropor: Oft ist es die billigste Möglichkeit, die strengen Energiesparvorschriften einzuhalten. Doch die Dämmplatten sind umstritten - sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich.
In Zeiten explodierender Weltbevölkerung, überfischter Meere und einer drohenden Klimakatastrophe gelten Algen für einige Forscher als mögliche Lösung vieler Probleme
Ethoxyquin ist ein Konservierungsstoff im Tierfutter, der über den Fisch- und Fleischverzehr in den menschlichen Organismus gelangt. Die Wirkungen sind kaum bekannt. Was man aber weiß, ist alarmierend
Der Trick mit den Diäten: Eine mangelhafte Studie, eine gekaufte Publikation und ein paar billige Werbetricks - mehr braucht es nicht, um eine völlig absurde Diät seriös erscheinen zu lassen.
Der Atomausstieg ist in vollem Gange, überall in Deutschland werden Kernkraftwerke abgeschaltet und rückgebaut – aber ein riesiges Problem bleibt: Wohin mit dem strahlenden Müll?
Der Trick mit den Lebensmitteln: Mit Zusatzstoffen und speziellen Produktionsmethoden wird die Haltbarkeit immer weiter verlängert. So können minderwertige Inhaltsstoffe aufgewertet werden.
Mückenalarm in Deutschland: Immer mehr exotische Blutsauger drohen bei uns heimisch zu werden. Sie können mit ihren Stichen gefährliche Tropenkrankheiten übertragen.
Gülle aus der Massentierhaltung gefährdet unser Wasser: An vielen Messstellen Deutschlands wird der Nitrat-Grenzwert überschritten. Dabei gilt Nitrat als krebserregend.
Tiere hinter Gittern: ein Grund für das schlechte Image vieler Zoos. Wie müssen sich Zoos verändern, um Tiere in Zukunft besser zu halten? Könnten sie zur Rettung bedrohter Arten beitragen?
"planet e." zeigt legale und kriminelle Handelswege von Kaviar, der aus den Eiern der Störe gewonnenen Delikatesse. Aufgrund der Recherchen hat die Zollfahndung einen Händler ins Visier genommen.
Im brasilianischen Regenwald tobt ein ungleicher Kampf. Indios gegen Goldsucher. Verzweifelt wehren sich die Ureinwohner gegen de Zerstörung ihres Lebensraums. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod.
In Deutschland breiten sich Wölfe immer weiter aus – rund 30 Rudel sind es inzwischen. Obwohl sie streng geschützt sind, werden die Tiere immer wieder illegal abgeschossen.
Costa Rica-Reiche Küste, so nannte einst Kolumbus das mittelamerikanische Land zwischen Atlantik und Pazifik mit seiner ungeheuren Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Doch das Paradies ist in Gefahr.
Es ist eine kleine Sensation: Menschenaffen haben medizinisches Wissen. Zum Beispiel behandeln Bonobos im Kongo sich selbst mit den Pflanzen ihres Waldes.
Auf der Spur der Millenniumsziele: Was wurde aus den Versprechen, welche die reichen Nationen den armen Menschen gegeben haben? Die planet e.-Reporter begeben sich auf Spurensuche.
Die EU und die USA wollen einen gemeinsamen Markt gestalten – ohne Zölle, mit Gemeinsamkeiten bei Produktstandards, Regeln und Gesetzen. Doch die Kritik am Freihandelsabkommen TTIP wächst.
Neonicotinoide sind Insektenvertilgungsmittel, die manche für Wunderwaffen auf dem Acker halten. Aber das Gift tötet nicht nur Schädlinge, sondern bedroht in Kleinstmengen auch Menschen.
Egal ob Margarine, Pizza, Schokoriegel, Waschmittel oder Biosprit – fast überall ist Palmöl drin. Ein Boom mit fatalen Folgen: Palmöl-Plantagen gefährden die letzten Regenwälder Südostasiens.
Es ist ein Experiment auf Feinschmeckerbasis. Ein Spitzenrestaurant tritt gegen Fast Food an. Mit Küchenpersonal, das sich auch aus sozial benachteiligten Jugendlichen rekrutiert. Das Gustu-Restaurant in Boliviens Hauptstadt La Paz sucht in der Gastro-Szene seinesgleichen. Gekocht wird mit längst vergessenen einheimischen Produkten, Gemüse oder alten Getreidesorten. Dank einer spektakulären Idee des weltbekannten Gastronomen Claus Meyer.
Die Deutschen gelten als Weltmeister im Trennen von Abfall. Doch wie sinnvoll ist das überhaupt? Das meiste, was wir mühsam trennen, wird überhaupt nicht recycelt, sondern einfach verbrannt. Die Recyclingquoten stagnieren seit Jahren, gleichzeitig verbucht die Verpackungsindustrie Rekordumsätze. Der Müll hat sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. Die Umwelt spielt dabei kaum noch eine Rolle. Dabei zielte der 1991 eingeführte Grüne Punkt auf Müllvermeidung und -verwertung. Eine geschlossene Kreislaufwirtschaft war das Ziel ganz ohne Müll. Die Bilanz ist ernüchternd: 617 Kilogramm Abfall pro Jahr wirft jeder von uns durchschnittlich immer noch weg. Nur Zypern übertrifft Deutschland im europäischen Vergleich. Absurd sind oftmals schon die Sammelvorschriften. Denn auch Gleiches muss getrennt werden. Der Plastikkleiderbügel landet im Restmüll, der Joghurtbecher aus Kunststoff als Verpackungsabfall im Gelben Sack. Noch absurder die Ergebnisse: Nur ein Drittel des mühsam Sortierten wird tatsächlich wiederverwertet, der Rest wandert zumeist als Brennstoff in Kraftwerke. Die Politik hat das Problem erkannt. Ein neues Wertstoffgesetz soll für echte Kreislaufwirtschaft sorgen. Bis Ende des Jahres soll der Entwurf vorliegen. Wichtigste Neuerung: deutlich höhere Recyclingquoten und Anreize für die Hersteller, ihre Verpackungen zu reduzieren. Außerdem ist eine gemeinsame Wertstofftonne für alle Kunststoffe und Metalle geplant. Doch das bringt neuen Streit. Die Kommunen wollen den privaten Entsorgern die Wertstoffe nicht länger überlassen. Für sie gehört der Umweltschutz in öffentliche Hand. Droht der große Wurf zu scheitern? Während die Akteure streiten, wollen die Bürger wissen, was mit ihren Wertstoffen wirklich passiert und wie sie Müll vermeiden können. Schließlich finanzieren sie die Dualen Systeme schon beim Einkauf. Auf jede Verpackung müssen Lizenzgebühren für die Entsorgung gezahlt werden. Die ZDF-Dokumentationsreihe „planet e
Immer tiefer dringt der Mensch in unberührte Lebensräume vor, zerstört die Natur. Gleichzeitig nehmen Zoonosen, Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, zu. „planet e.“ macht sich mit deutschen Wissenschaftlern auf die Spurensuche nach Zusammenhängen. Die Reise führt in den Regenwald nach Panama und auf Tierfarmen in Afrika. Forscher suchen hier Antworten auf ihre Fragen zum kaum erforschten Thema „Zoonosen“. Ihr Ziel: Sie wollen Krankheiten wie Ebola, SARS und Gelbfieber auf die Spur kommen, nach Lösungen suchen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die nächste Seuche kommt bestimmt. Anhand von Fledermäusen, die im Verdacht stehen, primäre Überträger von Ebola auf den Menschen zu sein, wollen die Zoologen Professor Dr. Simone Sommer und Dr. Marco Tschapka von der Universität Ulm zusammen mit Virologen der Universität Bonn die Frage nach der Entstehung von Zoonosen beantworten. Dafür machen sich die beiden auf in den Regenwald Mittelamerikas. Es geht nach Panama. In einer amerikanischen Forschungsstation beziehen sie ihr Lager. Vom Basiscamp aus starten die Expeditionen. Über 6000 Fledermäuse wollen sie fangen, Blutproben nehmen und diese dann an der Uni Ulm untersuchen lassen. Unerträgliche Hitze und Zecken sind dabei ihre größten Feinde. Nachts geht es mit Netzen in den Wald und tatsächlich machen sie reichlich Beute. Ziel ihrer Arbeit ist der Beweis der „Verdünnungstheorie“. Dabei stellt sich die Frage, ob sich durch die Zerstörung von intakten Lebensräumen auch negative Veränderungen bei den Viren der Fledermäuse ergeben. Die Entwicklung gefährlicher Zoonose-Viren könnte so begünstigt werden. Vielleicht, so die Theorie, schafft sich der Mensch seine Zoonosen selbst. Erste Ergebnisse ihrer Forschungen präsentieren die Wissenschaftler exklusiv bei „planet e.“. Während die Wissenschaftler der Universität Ulm sich um die Entstehung der Zoonosen kümmern, konzentrieren sich die Virologen der Unive
Wir sortieren unseren Müll, kaufen Bio, fahren Fahrrad statt Auto. Der Umweltgedanke erfasst nun auch das letzte große Thema unseres Lebens, das Sterben. Bio liegt auch hier im Trend. Umweltbewusste betten sich in Bio-Särgen zur letzten Ruhe. Auf vielen Friedhöfen ist die biologisch abbaubare Urne bereits Standard. Welche mitunter kurios erscheinenden Trends kennt die Bestattungsbranche? Und welche Konzepte machen den „grünen Tod“ erst möglich? Mark Jacobs hat eine Mission. Der Niederländer vertreibt Bio-Särge in Deutschland mit wachsendem Erfolg. „Unser Umsatz hat sich, seit wir 2011 begonnen haben, jedes Jahr verdoppelt. Langsam, aber sicher findet ein Umdenken statt“, erklärt Jacobs. Seine Särge stammen aus Asien und sind aus nachwachsenden Materialien gefertigt – wilde Ananas und Bananenblatt etwa. Das „Innenleben“ der Särge: ökologisch unbedenklich, aber auch denkbar schlicht. Das Kopfkissen aus Sägespänen, die Matratze aus Mais. Schätzen das die Kunden wirklich? Eva Mittmann will vorsorgen und entscheiden, wo sie einmal bestattet werden möchte ohne der Umwelt zur Last zu fallen. Auf einem Waldfriedhof, etwa einem „Ruheforst“ oder „Friedwald“, oder doch auf einem städtischen Friedhof? Die befinden sich vielerorts im Wandel und bieten neue Konzepte, die mit dem Bild des klassischen Friedhofs wenig zu tun haben. In Köln beispielsweise gibt es so genannte Auengärten Stauden und Blumen, ein Fischteich und mittendrin Gräber. „planet e.“ begleitet Eva Mittmann bei der Suche nach einem für sie geeigneten Konzept. Eine der zentralen Fragen dabei: Einäscherung oder Erdbestattung? Es gibt in Deutschland keine Alternativen bis jetzt. Die schwedische Biologin Susanne Wiigh-Mäsak hat ein Verfahren entwickelt, das ihrer Überzeugung nach eine echte Bio-Bestattung gewährleistet. „Man weiß, dass viele traditionelle Friedhöfe einiges aufbringen müssen, um keine negativen Effekte auf das Grundwasser zu haben. Und bei einer E
Wie kann man Umweltsünder auf hoher See überführen? Lässt sich erfassen, wieviel Menschen in einem Flüchtlingslager leben und wie es sich ständig vergrößert? "Big Data" macht es möglich. Tag für Tag liefern Satellitensysteme und Wissenschaftler weltweit Daten über die Erde. Enorme Datenmengen über Wetter, Hochwasser, Dürren oder schmelzendes Eis werden aufbereitet, damit die Behörden vorausschauend handeln können.
Die reichen Nationen haben den armen Menschen ein Versprechen gegeben: die Millenniumsziele. Was ist aus ihnen geworden? Carsten Behrendt und Marcus Niehaves begeben sich auf Spurensuche.Müll, Fledermäuse, Ratten, dreckiges Wasser – und mittendrin Menschen. Ein Slum, ein vergessener Ort mitten in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Dieser Ort steht exemplarisch für die Menschen, die von den Hilfen der vergangenen Jahre nichts bekommen haben.Auf einer persönlichen Spurensuche wollen die zwei ZDF-Reporter herausfinden, ob die Welt tatsächlich besser geworden ist. Vor sechs Jahren waren sie schon einmal in Äthiopien, in Kambodscha und in Ecuador unterwegs. Damals haben sie Menschen getroffen und deren Geschichte in einem preisgekrönten Film erzählt. Aber wie geht es den Menschen heute? Carsten Behrendt und Marcus Niehaves sind dem erneut nachgegangen.Eusebio kennen alle auf der Müllhalde unweit von Guayaquil. Kinder sehen Carsten Behrendt und Marcus Niehaves dort aber nicht mehr arbeiten zumindest nicht hier auf der Müllhalde. Kinderarbeit ist in Ecuador mittlerweile verboten. In der Schule des Dorfes ist der Junge aber auch nicht. Eusebio gehört zu 240 000 Kindern in Ecuador, die nicht zur Schule gehen. Statt in der Schule, sitzt Eusebio zuhause und macht nichts. Er sitzt die Zeit ab, bis er wieder auf der Müllkippe arbeiten darf zwei Jahre noch, dann ist er 18. Das Ziel der Vereinten Nationen war es, bis zum Jahr 2015 allen Kindern eine Primarschulausbildung zu ermöglichen. Ziel verfehlt, weltweit – auch im Fall Eusebio.Zweite Station Äthiopien: Wo ist Bauer Negera? Carsten Behrendt und Marcus Niehaves suchen ihn mit einem Bild in der Hand. Vor sechs Jahren noch hat der junge Mann in einer kleinen Hütte auf dem Land gewohnt. Heute ist die Hütte verfallen, von Bauer Negera und seiner Familie keine Spur. Was ist aus ihm geworden? Lebt er noch? Wie geht es ihm? Auf dem Markt von Tulu Bolo fragen sich die Reporter durch und tatsächlich: Eine Frau
Die globale Erwärmung schreitet bislang unaufhaltsam voran. Wissenschaftler erforschen nun großtechnische Eingriffe, um das Klima abzukühlen. Umstrittene Radikalkuren als Not-Rettung. Es ist Geo- oder Climate Engineering, wenn Unmengen Chemikalien in Wolken gesprüht werden, um Sonnenstrahlen abzulenken. Experimente, wie künstlich beschleunigtes Algenwachstum zur Reduzierung von CO2 gibt es bereits. Aber sind die Risiken auch kalkulierbar?
Gut ein Viertel des deutschen Stroms stammt aus Braunkohlekraftwerken. Sie liefern zuverlässig Strom - unabhängig von Windstärken und Sonnenstunden. Doch der Preis ist hoch. Bei keiner anderen Art der Energieerzeugung wird so viel klimaschädliches Kohlendioxid in die Luft geblasen, ganze Landstriche werden zerstört, Gewässer auf Jahrzehnte verschmutzt. Die Bundesregierung will jetzt den Braunkohleboom stoppen.
Durch den Klimawandel steigt das Risiko von Überschwemmungen. Wird in Deutschland zu wenig für den Hochwasserschutz getan? Die Holländer jedenfalls greifen zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Sie siedeln Bauernhöfe um, reißen Häuser ab, beseitigen sogar Deiche. Unsere Nachbarn bereiten sich auf ein "Jahrtausendhochwasser" vor, das eines Tages über den Rhein zu ihnen kommen könnte. Wie ist Deutschland vorbereitet, wenn die "große Flut" tatsächlich kommt?
Garantie abgelaufen, Gerät kaputt: Viele Dinge werden von der Industrie scheinbar so konstruiert, dass sie nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Wie können sich Verbraucher dagegen wehren? Stefan Schridde hat sich die Bekämpfung von "Murks" zur Lebensaufgabe gemacht. Er setzt sich für eine längere Haltbarkeit und bessere Reparierbarkeit von Konsumgütern ein: Dies schont die Geldbeutel der Bürger und nützt der Umwelt.
Safran ist eines der teuersten Gewürze der Welt. Um die beste Qualität zu bekommen, geht ein deutscher Händler ein hohes Risiko ein. Der Safran aus der Grenzregion zwischen Iran und Afghanistan gehört zu den besten der Welt. Doch die Erntemengen sind gering. Anreiz für Fälscher. Der Hamburger Christoph Hantke reist in das Gebiet, um das rote Gold zu prüfen und gute Ware zu kaufen.
Faszinierende Tiere, wilde Landschaften - Natur pur. Für viele deutsche Auswanderer ist Kanada deshalb ein Traumziel. "planet e." zeigt Auswanderer aus Deutschland und der Schweiz. Sie haben es geschafft und sich ihren Traum vom Leben in wilder Natur erfüllt. Wenn weit im Westen Kanadas die Schneeschmelze beginnt, ist anderswo längst Sommer. Wer hier lebt, muss das raue Klima mögen.
Die Antarktis - sie gilt als das "Ende der Welt". Und über lange Zeit schien sie resistent gegen den Klimawandel zu sein. Doch neuere Satellitenaufnahmen offenbaren das Gegenteil. Das Schelfeis taut. Unzählige Risse durchziehen den kompakten Eispanzer, wärmeres Meerwasser nagt von unten am Eis. Dieser Prozess beschleunigt sich, Experten sprechen vom "Ground Zero des globalen Klimawandels". Eine verheerende Kettenreaktion beginnt.
Deutschlands Seen sind so sauber wie schon lange nicht mehr. Für Badegäste ist das schön - für Fischer nicht. Oft ist das Wasser so klinisch rein, dass Fische kaum noch Nahrung finden. Gewässer enthalten immer weniger Phosphat. Das führt dazu, dass nur wenige Schwebstoffe wie Algen und Plankton die Sicht trüben. Die Schattenseite der Reinheit: Fische finden weniger Plankton zum Fressen. Die Netze der Fischer bleiben immer öfter leer.
Wie sicher sind Europas Atomkraftwerke 30 Jahre nach dem Unglück von Tschernobyl und fünf Jahre nach Fukushima? Wie gefährlich können sie für das Atomkraft-Aussteigerland Deutschland werden? Die ZDF-Umweltreihe "planet e." nimmt am Sonntag, 24. April 2016, 14.50 Uhr, Europas Pannenmeiler in den Fokus und beleuchtet das aktuelle "Risiko Atomkraft". "planet e." blickt in die Ukraine, nach Belgien und in die Schweiz. In der Ukraine hatte zuletzt der dort ausgetragene militärische Konflikt die Bedrohung ins Bewusstsein gebracht: Eine einzige fehlgeleitete Rakete könnte zu einer erneuten atomaren Katastrophe führen – ein Kraftwerk liegt sehr nahe am Kampfgebiet. Doch eine Gefahr bilden auch die Schweizer und belgischen Atommeiler, die als marode gelten. Die Katastrophen von Tschernobyl vor 30 Jahren und Fukushima vor fünf Jahren haben in Deutschland zu einem Umdenken in der Atompolitik geführt: Der Ausstieg aus der Kernenergie ist beschlossene Sache. Bis 2022 sollen – gesetzlich verordnet – alle Atomkraftwerke abgeschaltet sein. Deutschland steht damit allein auf weiter Flur: Die europäischen Nachbarn produzieren kräftig Atomstrom und betreiben auch nach Fukushima ihre teilweise völlig veralteten Meiler weiter. "planet e." zeigt die Risiken der Atomkraft an drei Standorten konkret auf: im ältesten Atommeiler der Welt, in Beznau in der Schweiz, im Pannenreaktor Tihange in Belgien und im größten Kraftwerk Europas, in Saporoshje in der Ukraine.
Kahlschlag in den Städten: Wohnungsbau und Flächenversiegelung verdrängen immer mehr Bäume. Umweltaktivisten befürchten, dass Städte zu Betonwüsten und dadurch immer heißer werden. Benny Rimmler versucht, Bezirksämtern und Politikern deutlich zu machen, dass viele Anwohner gegen den immer intensiveren Baumschwund sind. Er hat eine Bürgerinitiative gegründet, die sich für Bäume und damit ein besseres Klima in seiner Heimatstadt Hamburg einsetzt.
Vegan - ein Leben ohne Fleisch und Milch, keine Eier, kein Leder. 800 000 Deutsche bezeichnen sich als Veganer. Doch ist vegan auch gesund? Und wie gut ist vegan für die Umwelt? Patrik Baboumian ist Veganer und dennoch ganz besonders stark. Der Kraftsportler hält den Weltrekord im Baumstammstemmen. Seinen Energiebedarf deckt er mit Tofu, Soja und Erbsenshakes. Viele hielten ihn für verrückt, als er vor fünf Jahren Veganer wurde.
"Macht Euch die Erde untertan" oder "Respekt vor allem Leben". Religion beeinflusst, wie wir mit unseren Mitgeschöpfen umgehen. Manche wurden ausgerottet, andere besonders geschützt. Weltweit gehen die Bestände von Wildtieren zurück. Das Ausmaß des Artensterbens ist aber regional verschieden und scheint auch vom Kulturkreis abhängig zu sein. Können Religionen helfen, die Schöpfung zu bewahren?
Riesige Ackerflächen, Monokulturen aus Mais, durchsetzt mit Gülle und Kunstdünger: Hier fließt die Nebel, einer der artenreichsten Flüsse Deutschlands. Kann das gut gehen? Die Nebel entspringt südöstlich des Krakower Sees, ist ein echter Naturschatz und kaum bekannt. Am internationalen Tag der Biodiversität zeigt "planet e.", welche Herausforderungen gemeistert werden müssen, um den faszinierenden Artenreichtum zu erhalten.
Fünf Jahre nach dem Beschluss des Deutschen Bundestags zum Atommausstieg ist klar: Die insgesamt 19 kommerziell betriebenen Atomkraftwerke müssen mit der Zeit zurückgebaut und entsorgt werden. Der Abriss hat begonnen. Millionen Tonnen Beton und Stahl werden zu Müll. Doch was ist mit nuklearer Strahlung? Kann der Atomschrott sicher beherrscht werden? Nur ein bis zwei Prozent der Gesamtmasse der AKW sollen als radioaktiver Abfall endgelagert werden.
Wetterchaos in Deutschland mit fatalen Folgen: Vernichtete Ernten, zerstörte Häuser, Todesopfer. Sind die Unwetter unvermeidbare Naturkatastrophen oder Vorboten des Klimawandels? Die Tiefs "Elvira" und "Friederike" haben in den letzten Wochen eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Versicherungen melden eine Rekord-Schadenssumme von 1,2 Milliarden Euro. Experten streiten: Müssen die Deutschen vermehrt mit solchen Extrem-Wetterlagen rechnen?
Immer mehr Lebensmittel sind mit Aromen versetzt. "planet e." zeigt, wie Verbraucher getäuscht werden - etwa beim Eis. Statt echter Vanilleschoten werden billige Industrie-Aromen eingesetzt. Lebensmittelkontrolleur Bernd Stumm findet bei Eisdielen-Kontrollen in Köln immer wieder solch falsch deklarierte Ware. Die Schummler machen damit guten Profit: Echte Vanille ist fast hundertmal so teuer wie die Geschmackszusätze aus der Fabrik.
Brasilien, eines der wasserreichsten Länder der Erde, steckt in einer Wasserkrise. Ganze Landstriche trocknen aus. In Megastädten wie Rio de Janeiro und São Paulo herrscht Alarmstimmung. Im größten Land Südamerikas sind rund 100 Millionen Menschen betroffen. Die Ursachen sind vielfältig: Fortschreitende Umweltzerstörung, globaler Klimawandel, die Ignoranz von Politikern und massive Misswirtschaft kommen zusammen.
Es ist ein teurer Umzug: 2,75 Millionen Euro vorwiegend aus Steuergeldern für die Umsiedlung von insgesamt 20 Luchsen in den Pfälzerwald. Dabei ist die Wiederansiedlung durchaus umstritten. Zwar bietet der Pfälzerwald gute Revierbedingungen für Luchse. Ohnehin waren die großen Katzen einst in dieser Region heimisch. Ob die Wiederansiedlung klappt, ist allerdings fraglich, wie schlechte Erfahrungen mit einem Luchsprojekt in Bayern zeigen.
Zu viel Agrarchemie und zu viel Flächenversiegelung: Der Lebensraum für heimische Tierarten wird knapp. Naturschutzmaßnahmen allein reichen offenbar nicht aus. Knapp die Hälfte der rund 72 000 heimischen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in Deutschland steht nach dem Bericht des Bundesamtes für Naturschutz auf Roten Listen. 31 Prozent davon stufen die Experten als bestandsgefährdet ein, 4 Prozent sind bereits ausgestorben.
22 Kilogramm Elektroschrott produziert jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Weniger als die Hälfte wird legal recycelt. Hunderttausende Tonnen E-Müll gehen ins Ausland - als giftige Fracht. Alte Elektrogeräte enthalten viele wertvolle Rohstoffe: Kupfer, Gold oder Platin. Doch umweltgerechtes Recycling ist aufwendig. Mit illegalen Methoden ist viel Geld zu machen. Behörden sind überfordert - das schmutzige Geschäft mit dem E-Schrott ist kaum zu stoppen.
Alle reden von Öl und Wasser. Dabei ist längst ein Kampf um eine ganz andere Ressource entbrannt: Sand. Die kleinen Körnchen sind der wohl am meisten unterschätzte Rohstoff unserer Zeit. Wir alle brauchen ihn: Sand steckt in Autos, Mikrochips, Lebensmitteln, Glas und vor allem in Beton. Wie sehr unsere moderne Gesellschaft auf Sand angewiesen ist und welche Konflikte daraus erwachsen, zeigt "planet e." an Schauplätzen von Deutschland bis Dubai.
Naturschutz ist wichtig - doch um welchen Preis? Was ist, wenn der Naturschutz den Bau dringend benötigter Autobahnen, Bahntrassen oder Flüchtlingsheime verhindert? Fledermäuse, die den Bau einer Autobahn verzögern, Eidechsen, die neue Bahngleise blockieren, Bäume, die dem Bau einer Flüchtlingsunterkunft im Weg stehen. Solche Konflikte gibt es im ganzen Land. Übertreibt es der Naturschutz manchmal mit seinen Forderungen?
Grandiose Canyons, wilde Flussläufe - so unberührt sind noch viele Flusslandschaften auf dem westlichen Balkan. Doch dieses Paradies muss weichen, ausgerechnet "sauberen" Wasserkraftwerken. Nach Recherchen der Nichtregierungsorganisationen RiverWatch und EuroNatur sind zwischen Slowenien und Albanien mehr als 2700 Wasserkraftwerke geplant, einige sind im Bau. Mit diesen Wasserkraftwerken gehen die Flusslandschaften unwiederbringlich verloren.
Es ist die größte Massenvergiftung der Menschheitsgeschichte: In Bangladesch sterben die Menschen durch Arsen. Das Trinkwasser ist verseucht. Und die Verseuchung ist auch ein Risiko für uns. Natürliches Arsen aus den Sedimenten löst sich im Wasser und vergiftet die Bevölkerung. Über 20 Millionen Betroffene, unzählige Tote, und doch wird kaum etwas unternommen. Mit jedem Schluck Trinkwasser vergiften sie sich mehr.
Eine Million Elektroautos bis zum Jahr 2020 - weniger Abgase und Lärm, so das Ziel der Bundesregierung. Auf deutschen Straßen sind wir davon weit entfernt. Also alles nur eine schöne Vision? Selbst wenn die Zahl der E-Autos steigen würde - woher kämen Strom und Rohstoffe, wie seltene Erden, Nickel und Kobalt, die dann in gewaltigen Mengen benötigt würden? Eine schnelle, umweltfreundliche Lösung sind die Strom-Mobile offenbar nicht. Buch/Autor: Manfred Kessler
Schneekanonen, Mini-Dirndl, alpines Autorennen: Tourismusmanager wollen noch mehr solcher Attraktionen. "Stoppt den Wahnsinn!", rufen die Naturschützer und sehen den Zusammenbruch kommen. Skigebiete in der Klimaklemme: Bleibt der Schnee aus, steigt der Gästeschwund. Frei nach den vermeintlichen Erfolgen anderer Touristenhochburgen wird nun hochgerüstet: Ballermann auf 3500 Metern, Flachland-Kirmesnepp in alpinen Hochtälern.
Obwohl fast alle Länder den Walfang 1986 eingestellt haben, erholen sich die Bestände vieler Arten nicht. Klimawandel, Erschließung der Meeresböden und Müll machen ihnen zu schaffen. Wie dramatisch die Lage ist, wurde deutlich, als Anfang des Jahres fast 30 Pottwale an den Stränden der Nordsee verendeten. Gut möglich, dass Lärm dazu geführt hat, dass sich die Tiere verschwommen haben.
Wie wirkt sich der Klimawandel heute schon auf unseren Tellern aus? Anlässlich der UN-Klimakonferenz in Marrakesch zeigt "planet e.", welche Produkte sich verändern oder teurer werden. Die Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar - in unserem Supermarkt. Denn schon heute kommt es durch Dürre, Starkregen und Schädlinge zu Ernteausfällen. "planet e." prüft, welche Produkte betroffen sind und womit wir in Zukunft rechnen müssen.
Unterricht an Deutschlands Schulen ist gefährlich: Asbest, PCB und Formaldehyd verpesten die Luft in den Klassenzimmern. Für über 30 Milliarden Euro müssten die Schulen saniert werden. Täglich setzen sich Kinder und Lehrer Giftstoffen aus, ohne es zu wissen. Die Folgen: Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Übelkeit bis hin zu allergischen Reaktionen, Vergiftungen und Immunkrankheiten. Manche Krankheiten treten erst Jahre später auf.
Milch zu billig, Äcker zu giftig, Betriebe zu unwirtschaftlich: Die konventionelle Landwirtschaft steckt tief in der Krise. Gesucht: neue Konzepte für Deutschlands Bauern. Immer größere Agrarkonzerne, immer mehr Pestizide auf den Äckern. Immer niedrigere Preise wie bei der Milch: Immer mehr Höfe müssen aufgeben im Kampf um immer größere Mengen und stetig fallende Preise. Eine Lösung aus Brüssel: Nicht in Sicht.
In ganz Europa müssen immer mehr Bauern ihre Höfe schließen. Viele Dörfer sind bereits ausgestorben. Kritiker meinen: Viele Landwirte sind selbst daran schuld, dass es ihnen schlecht geht. Denn die Krise ist auch hausgemacht. Viele Bauernfunktionäre haben den Landwirten jahrelang empfohlen, ausschließlich auf Wachstum zu setzen: Zukunftsfähigkeit durch Turbo-Kühe und Massenställe, Produkte auch für den Export.
Verpackungen, Taschentücher, Pappbecher: Die Papierflut nimmt weiter zu. 2015 wurden in Deutschland laut Umweltbundesamt rechnerisch pro Einwohner über 250 Kilogramm Papier verbraucht. Jeder fünfte weltweit geschlagene Baum dient auch der Papierherstellung, schätzen Umwelt-Verbände. Doch Papier sparen wird im Alltag oft schwer gemacht: Die Bürger bekommen viel unerwünschte Wurfsendungen in die Briefkästen.
Die Menschheit wird immer dicker. Fast ein Zehntel der Weltbevölkerung gilt heute als übergewichtig. Der Hauptgrund: Industriell gefertigte Lebensmittel erobern die Welt. Ein riesiges Geschäft für die multinationalen Lebensmittelkonzerne, vor allem in den Wachstumsmärkten der Schwellen- und Entwicklungsländer. Kekse, Cola und Fertigprodukte mit viel Zucker, Salz oder Geschmacksverstärkern ersetzen vielerorts traditionelles Essen.
Intakte Moore speichern in ihrem Torfkörper mehr vom klimaschädlichen CO2 als Wälder. Doch der Hunger nach Agrarflächen nimmt darauf keine Rücksicht. Immer mehr Moore werden trockengelegt. Auch in Deutschland liegt die Zukunft der Moore in erster Linie in den Händen der Landwirtschaft. Im Lauf der Jahrhunderte wurden 95 Prozent der Moore entwässert, haben dabei ihren natürlichen Charakter verloren und wurden zu Agrarland.
Ein vergessener Hygiene-Skandal: Weltweit müssen rund 2,6 Milliarden Menschen ohne Toiletten auskommen. Nur eine Folge: Täglich sterben fast 1000 Kinder durch fäkalienverseuchtes Wasser. Die deutsche Nichtregierungsorganisation BORDA hat sich vorgenommen, die hygienische Situation in den Slums zu verbessern. Sie errichtet dort kleine, dezentrale Abwassereinheiten, die das Schmutzwasser mechanisch und mikrobiologisch klären und filtern.
Plastikflaschen belasten weltweit die Umwelt. Zwar gibt es in Deutschland ein Pfandsystem, doch die Flut an Einwegflaschen ist damit nicht zu stoppen. Rund 17 Milliarden Einwegplastikflaschen wurden hierzulande im Jahr 2015 verbraucht. Die Industrie verweist darauf, dass diese recycelt werden können. Umweltschützern reicht das nicht. Sie fordern ein generelles Verbot von Einweg und wollen Mehrwegflaschen fördern.
Immer mehr Handys, immer mehr WLAN-Netze: Elektrosmog ist überall. Die meisten Menschen empfinden das nicht als Belastung. Doch manche sind davon überzeugt: Elektrosmog macht krank. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Atemnot. All diese Symptome werden dem Elektrohypersensibilitäts-Syndrom zugeordnet (EHS), einer rätselhaften Krankheit. Neue Studien scheinen zudem einen alten Verdacht zu bestätigen: Handystrahlung könnte Krebs verursachen.
Produzieren, konsumieren, wegschmeißen: Das muss nicht so sein. Immer mehr Menschen sind davon überzeugt: Eine Welt ohne Müll ist möglich. Der Chemiker Michael Braungart ist einer von ihnen. Seine Vision: Alles, was wir wegwerfen, kann als Rohstoff wiederverwendet werden. Abfalldeponien und Müllverbrennung waren gestern.
Der letzte Krieg in Deutschland ist mehr als 70 Jahre her. Doch noch immer liegen mehr als 100 000 Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden. Diese sind gefährlich für Mensch und Umwelt. Auch alte Munitionsfabriken und verlassene Militärgelände verbergen Kriegs-Altlasten. Sie müssen in mühsamer Kleinarbeit entsorgt werden. In englischen Luftbildarchiven werden jeden Tag neue Fotos aus den 40er Jahren aufbereitet. Sie liefern wertvolle Hinweise.
Metalle aus der Tiefe der Meere: Mangan, Kupfer, Kobalt. Rohstoffressourcen, interessant für die Industrie. Aber Tiefseebergbau ist teuer und schädigt das Ökosystem. Dennoch: Die Schatzsuche läuft. Wissenschaftler und Industrie arbeiten fieberhaft daran, neue Rohstoffquellen zu erschließen. Um den wachsenden Bedarf zu decken und um sich von Importen unabhängig zu machen. Auf dem Meeresgrund werden sie fündig.
Es ist eine Expedition unter Extrembedingungen. Neuartige Tauchroboter suchen in der eisigen Tiefsee nach lange vermuteten vulkanischen Quellen. Ziel ist die Bekämpfung des Klimawandels. An Bord des größten deutschen Forschungseisbrechers, der "Polarstern", ist die Expeditionsleiterin Antje Boetius. Nach fünfjähriger Vorbereitungszeit dringt sie in den Polarkreis vor, um unter dem Eis klimaschädliche Gase aufzuspüren und zu bekämpfen.
500 000 Riesenschlangen werden jährlich zu Modeartikeln verarbeitet. Die Dunkelziffer ist deutlich höher. In einigen Regionen ist die Python selten geworden. Besonders illegale Wildfänge sind ein Problem. Deutschland spielt in diesem Geschäft eine wichtige Rolle. Der Biologe Mark Auliya sucht Lösungen, kämpft für mehr Kontrolle. Dafür entwickelt er den "Python-Code".
Mehr als 400 Millionen Euro Umsatz macht die Aalmafia jedes Jahr mit dem illegalen Export von Jungtieren. Die Margen sind ähnlich hoch wie im Drogen- oder Waffenhandel. Seit 2010 ist der Export von jungen Aalen aus der Europäischen Union verboten. Doch der illegale Handel nach Asien blüht. Denn aus einem einzigen Kilo Mini-Aale lässt sich eine Tonne Aalfilet züchten. Die bringt in Asien bis zu 15 000 Euro ein.
Quallen sind die Schrecken der Strände. Massenhaft breiten sie sich aus. Wissenschaftler in aller Welt sind alarmiert. Fieberhaft versuchen sie, das Geheimnis der Quallen zu entschlüsseln. In vielen Urlaubsgebieten sind Quallen zu einer echten Plage geworden. Meist bleibt es bei Verbrennungen der Haut. Doch einige exotische Arten haben sogar tödliche Gifte.
Im Kampf gegen multiresistente Keime müssen Mediziner immer öfter auf Reserveantibiotika zurückgreifen. Ausgerechnet diese Notfallmittel setzen Tierärzte auch in der Massentierhaltung ein.
Produkte, die als "regional" verkauft werden, haben manchmal schon eine weite Reise hinter sich. Das Problem dabei: Es gibt keine einheitlichen Kriterien, was als "Regio" gehandelt werden darf. Für die einen ist "regional" die Bundesrepublik, für andere wiederum ein Bundesland. Jeder Händler kann sich seine eigene Definition machen. Für die Kunden sind die verschiedenen Labels ein unübersichtlicher Wust.
Talsperren und Staudämme gelten als Jahrhundertbauwerke und als sicher. Doch mit dem Klimawandel und neuen Überschwemmungen drohen Gefahren für die Bauwerke, auch in Europa. Nicht erst nach einem Beinahe-Dammbruch in Kalifornien bewerten Ingenieure und Behörden weltweit die Risiken neu. Sie lassen Mauern verstärken und planen Szenarien für den "Worst Case". Wie sicher sind die meist über 100 Jahre alten Bollwerke hierzulande?
Spätestens 2022 geht das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz. Bis dahin werden knapp 30 000 Kubikmeter hoch radioaktiver Atommüll entstanden sein. Doch ein Endlager ist nicht in Sicht. Bei Castortransporten wird nach wie vor heftig protestiert. Doch wie und wo können wir den Atommüll - der nun einmal da ist - für alle Zeiten lagern? Experten fahnden auf einer sogenannten "weißen Landkarte" nach einem sicheren Endlager.
Die Bayer AG kauft den Gentechnikspezialisten Monsanto. Dieser Mega-Deal könnte die Zukunft der Landwirtschaft erheblich verändern. Doch zu wessen Gunsten? Während die einen vor allem Gefahren für die Sorten- und Artenvielfalt und die kleinbäuerliche Landwirtschaft in aller Welt sehen, preisen andere die vielfältigen Chancen, die sich aus gemeinsamer Forschung und Entwicklung ergeben könnten.
In deutschen Häfen werden jährlich rund 15 Millionen Container umgeschlagen. Etwa ein Fünftel davon ist mit gesundheits- und umweltschädlichen Gasen und Dämpfen belastet. Eine unsichtbare, giftige Gefahr: nicht nur für die Arbeiter, die mit den Produkten der Container in Kontakt kommen, sondern auch für die Verbraucher. "planet e." geht auf Spurensuche und macht auf fast unbekannte Probleme des internationalen Warenverkehrs aufmerksam.
Die Ernährung ist zu einem gefährlichen Abenteuer geworden. Überall lauern Produkte, die uns angeblich dumm und krank machen. "Frei von ..."-Lebensmittel sind der Renner. Was steckt dahinter? Vor allem das im Getreide vorkommende Gluten und die aus der Milch stammende Laktose stehen unter dem Verdacht, der Gesundheit zu schaden. Viele Hersteller von Nahrungsmitteln reagieren auf die Angst der Konsumenten und bieten gluten- und laktosefreie Produkte an.
Sie sollen das Klima retten, die Luft rein halten und die heimische Fahrzeugindustrie zukunftssicher machen. Aber: Sind unsere Stromnetze für Millionen von Elektroautos überhaupt gerüstet? Für die Politik sind Elektrofahrzeuge Hoffnungsträger im Kampf gegen steigende CO2-Werte und hohe Feinstaub- und NOx-Belastungen. Doch Experten warnen: Unsere Leitungsinfrastruktur droht durch den steigenden Stromverbrauch zu kollabieren.
Das Insektensterben in Deutschland nimmt dramatische Formen an. Welche Folgen hat dies für die Umwelt, und welche Lösungen gibt es? Das Sterben der Insekten löst eine Kettenreaktion aus. Auch die Vögel sind dann bedroht, weil es immer weniger Nahrung für sie gibt. Ihre Zahl hat sich in den vergangenen Jahren um 57 Prozent verringert. Einige Arten sind regional völlig verschwunden.
Es herrscht dicke Luft in Deutschlands Städten: Die zulässigen Grenzwerte werden nicht eingehalten. Mit drastischen Folgen: Stickoxide und Feinstaub gefährden unsere Gesundheit. Die Umweltzonen werden immer größer, doch die Stickoxide lassen sich nicht eindämmen. Viele Bürger sind verunsichert, wie es weitergeht. Neue Konzepte müssen her, neue Antriebe für unsere Autos.
Die Werbung für Kosmetik macht große Versprechungen. Aber "faltenfrei" und "strahlend schön" ist nicht mehr genug - jetzt wird an das ökologische Gewissen der Verbraucher appelliert. Die Produkte sind "natürlich", "bio", "vegan" und seit Neuestem auch "fair". Was ist dran an diesen Versprechen? Sind die Produkte wirklich besser für die Umwelt und die Haut? Oder ist das alles nur ein raffinierter Etikettenschwindel?
Edel und exquisit: Die Deutschen entdecken die feine Teekultur. Für erstklassige Blätter zahlen Kunden hierzulande hohe Preise. Doch die indischen Teepflücker leben in bitterer Armut. Das Geschäft mit dem Tee machen andere. Die Teearbeiter profitieren von dem Boom in Deutschland nicht. Viele leben in schäbigen Baracken. Ohne sauberes Trinkwasser und ohne Toiletten. Und sie müssen hochgiftige Pestizide auf den Plantagen versprühen.
Exotische Früchte werden schon seit vielen Jahren in deutschen Supermärkten angeboten. Doch nicht selten trügt der schöne Schein der beliebten Produkte. Südfrüchte werden als Hochglanzprodukte präsentiert: makellos, frisch und vor allem billig. Weniger als zwei Euro kostet eine Ananas im Schnitt. Das ist nur möglich, weil in den Anbauländern gespart wird: bei Löhnen und an gesundheitlich vertretbaren Anbaumethoden.
Windkraft – sauber, aber hoch umstritten: Ärgernis im Landschaftsbild, Lärmhorror in Ortsnähe, Albtraum für Vogelschützer. Die Folge: Akzeptanzverlust. Wie geht es weiter mit der Windkraft? Die Bürger für die Windkraft gewinnen das kann gehen, wenn möglichst viele Menschen am Gewinn teilhaben können. Mit Bürgerwind-Gesellschaften. Sie werden bevorzugt genehmigt. Doch die Profis der Branche nutzen Schlupflöcher und tricksen die Bürger aus.
Ratten-Alarm in Deutschland. In vielen Städten breiten sie sich immer weiter aus. Experten warnen: Der Kampf gegen die Nager wird langwierig und teuer. Ratten übertragen gefährliche Krankheiten, gegen zahlreiche Gifte sind sie inzwischen resistent. Viele Menschen konsumieren Lebensmittel gern unterwegs. So landen immer mehr Essensreste auf der Straße. Das zieht Ratten an.
In einem aufwändigen Zweiteiler widmet sich "planet e." den globalen Folgen des Klimawandels. Weltweit waren die Filmemacher unterwegs, um die größten Herausforderungen aufzuzeigen. Das Klima hat sich in vielen Regionen der Erde schon bis heute dramatisch verändert. "planet e." begleitet einen alten Schamanen aus Grönland und einen jungen Indianer aus den USA bei ihrem Kampf für einen bewussteren Umgang mit unserer Erde. n.
In einem aufwändigen Zweiteiler widmet sich „planet e.“ den globalen Folgen des Klimawandels. Weltweit waren die Filmemacher unterwegs, um die größten Herausforderungen aufzuzeigen. Das Klima hat sich in vielen Regionen der Erde schon bis heute dramatisch verändert. „planet e.“ begleitet einen alten Schamanen aus Grönland und einen jungen Indianer aus den USA bei ihrem Kampf für einen bewussteren Umgang mit unserer Erde. Er hat sein Leben dem Kampf gegen den Klimawandel gewidmet: Der 80-jährige Schamane Angaangaq ist weltweit unterwegs, um zu warnen. Seiner arktischen Heimat droht der Untergang.
Seit Jahren zieht sich das Eis der Arktis aufgrund des Klimawandels zurück. Eine früher unzugängliche Region gibt ihre Rohstoffe frei. Der Kampf um die besten Zugänge tobt. Immer nördlicher dringen Industrienationen in die unberührten Gebiete vor, platzieren ihre Bohrinseln, Eisbrecher und Trawler beim Kampf um die besten Pfründe. Die Natur geht zugrunde. Nach dem ersten Ansturm auf die Arktis gab es eine kleine Verschnaufpause. Die internationalen Wirtschaftsnationen scheuten die hohen Kosten bei der Eroberung der Arktis, doch spätestens seit 2017 geht der Kampf um die arktischen Rohstoffe in eine neue Runde.
Der Holzofen steht für behagliche Wärme, sein Brennstoff für Umweltfreundlichkeit. Doch wir verbrennen immer mehr Holz, betreiben damit sogar Kraftwerke. Stimmt dann die Ökobilanz noch? Wer in Deutschland sein Eigenheim auf eine Holzheizung umstellt, erhält staatliche Unterstützung. In vielen EU-Ländern wird sogar die Umstellung alter Kohlekraftwerke auf Holz gefördert. Aber wo soll das Holz auf Dauer herkommen? Wenn das Holz im Ofen knistert, fühlen sich viele Deutsche rundherum wohl: Durch den behagliche Wärme spendenden Ofen sparen sie Energiekosten und tun zudem noch etwas für die Umwelt. Denn schließlich ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, das Heizen damit automatisch nachhaltig. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein und ist in der Tat nichts als ein schönes Märchen: Tatsächlich wird Holz als Brennstoff mittlerweile um die halbe Welt transportiert, und der immer größer werdende Holzhunger von europäischen Verbrauchern und der Industrie ruiniert jahrhundertealte, kostbare Naturwälder. Die Politiker verschließen sich der Realität: Aktuell werden alte europäische Kohlekraftwerke, die eigentlich geschlossen werden müssten, auf Holz umgerüstet. In den Augen vieler Umweltschützer ein Wahnsinn, der auch noch mit fetten Subventionen belohnt wird. Ursprünglich sollte nur Schwachholz zu Pellets verarbeitet und so zum Einsatz in Holzheizungen kommen, also Holz, das keine andere Verwendung finden kann. Doch die große Nachfrage nach Holzöfen hat das geändert. „planet e.“ geht der Frage nach, ob der Holzhunger beim Heizen den Raubbau an unseren Wäldern fördert und wir uns möglicherweise von Holzöfen verabschieden müssen. (Text: ZDF)
Der Fleischkonsum der Menschen nimmt immer mehr zu. Unser Planet leidet unter den Folgen der stetig wachsenden industriellen Massentierhaltung. Doch Forscher arbeiten an der Lösung. Fleisch aus dem Brutkasten. Fleisch, das nicht von Tieren stammt. Das ist die Vision der Wissenschaftler, die sich mit „cultured meat“ beschäftigen. Fleisch entsteht im Labor aus Muskel- und Fettzellen. Der Niederländer Mark Post will mit Laborfleisch die Welternährung revolutionieren. Er ist studierter Pharmakologe, Spezialist für Blutgefäße und die Herstellung von biologischem Gewebe, das etwa bei Herzoperationen benötigt wird. Weltberühmt wurde er, weil er als Erster genau mit dieser Technik ein Konzept entwickelte, wie Fleisch für die menschliche Nahrung „gezüchtet“ werden kann. 2013 präsentierte Prof. Mark Post von der Universität Maastricht der erstaunten Welt den ersten In-vitro-Fleisch-Burger der Welt, sozusagen aus dem Reagenzglas. Heilsversprechen oder Büchse der Pandora? Jedenfalls bahnt sich eine dramatische Revolution der Lebensmittelherstellung an: Rindfleisch aus dem Brutreaktor. Eier ohne Hennen. Milch ohne Kühe. Heiß geliebtes tierisches Eiweiß – ohne die dazu gehörigen Geschöpfe aus Fleisch und Blut. Das Ziel ist, ein zentrales, globales Nahrungsmittel ultimativ nachhaltig zu machen. Ohne Tierqualen, ohne Ressourcenplünderung, ohne Umweltzerstörung. Weltweit führend in der Suche nach dem qualfreien Fleischgenuss ist Israel. In dem kleinen Land arbeiten mittlerweile schon drei Start-up-Unternehmen an der Idee, aus Zellen Fleisch quasi nachzubauen. Unterstützt und gefördert durch den Staat und einem Lebensmittelkonzern, hoffen die Wissenschaftler, sehr bald, Fleisch aus dem Brutkasten sogar im Supermarkt anbieten zu können. „planet e.“ zeigt, wie weit die Wissenschaft die Vision von tierleidfreiem Fleisch tatsächlich umgesetzt hat und welche Risiken damit verbunden sind. (Text: ZDF)
Deutschland ist europäischer Spitzenreiter beim Herstellen und Verbrauch von Verpackungen: Jeder Bundesbürger produziert durchschnittlich mehr als 200 Kilogramm Verpackungsmüll pro Jahr. Vor allem Einzelportionen, aber auch „To go“-Getränke und die Fast-Food-Gastronomie tragen dazu bei. Wer glaubt, ein Großteil des Verpackungsmaterials würde wiederverwendet, irrt. Gerade mal 15 Prozent dieses Mülls werden recycelt, also in neue Produkte überführt. Einer der Gründe: Nicht selten bestehen Plastik-Verpackungen aus einer Kombination verschiedener Kunststoffe. Dadurch werden sie haltbarer, leichter und leistungsfähiger. Im Fall von Lebensmittelverpackungen beispielsweise übernimmt jede Kunststoff-Lage eine spezielle Funktion: darunter den Schutz vor Keimen, die Regulierung der Feuchtigkeit und den Ausschluss von Sauerstoff. Gut für das Lebensmittel, schlecht für das Recycling. Denn die Kunststoffe sind nicht mehr voneinander zu trennen. Die Recyclingindustrie hat mit der Entwicklung von Verpackungen nicht Schritt gehalten. Am Fraunhofer-Institut in Freising arbeiten Wissenschaftler zwar daran, das zu ändern. Doch noch ist das Hightech-Recycling Zukunftsmusik. Und so landen am Ende mehr als die Hälfte aller Verpackungen zusammen mit dem Restmüll in der Verbrennung. Bei dieser energetischen oder thermischen Verwertung werden wenigstens Strom und Fernwärme gewonnen. Doch die Rohstoffe der Verpackungen, wie Erdöl, gehen für immer verloren, und die Idee von der Kreislaufwirtschaft löst sich in Rauch und Asche auf. Ebenso ernüchternd die Wahrheit über sogenannte Öko-Kunststofftüten zum Sammeln von Bio-Müll. Von den Herstellern als biologisch abbaubar und kompostierbar angeboten, beruhigen sie vielleicht das Gewissen der Verbraucher. Die Betreiber von Kompostieranlagen aber klagen darüber, dass diese Säcke dem sechswöchigen Kompostierprozess widerstehen und ihre Reste aufwändig entfernt und dem Restmüll zugeführt werden müssen. Immerhin: Es
Tempolimit: Deutschlands Raser wollen nichts davon wissen. Doch wer langsamer fährt, senkt den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoß. Zwingt der Klimaschutz jetzt zum Einlenken? Klimaschutz beim Autofahren: Das ginge sehr einfach mit einem Tempolimit auf Autobahnen. Der Klimaschutz in Deutschland steckt fest. Auch, weil der Verkehrssektor keinen Beitrag leistet. Die Autobauer lassen sich PS-starke Fahrzeuge von ihren Kunden gut bezahlen. Mit viel PS unter der Motorhaube wird dann oft schnell gefahren. Ein Tempolimit stört da nur. Tempolimit auf deutschen Autobahnen: Der Streit darüber dauert schon 40 Jahre. Weltweit gibt es nur noch wenige Länder ohne Tempolimit, wie zum Beispiel Burundi, Bhutan, Afghanistan, Somalia und eben auch Deutschland. Ein Tempolimit bringe nichts für den Klimaschutz, sagen die einen und bestehen darauf, als freie Bürger freie Fahrt zu haben. Weniger Unfälle, weniger Staus und weniger CO2-Ausstoß so argumentieren die Befürworter des Tempolimits. Welche Argumente sind überzeugend? Um das herauszufinden, lässt „planet e.“-Autorin Franca Leyendecker einen Gegner und einen Befürworter des Tempolimits gegeneinander antreten. Wie viel Zeit spart man wirklich, wenn man auf der Autobahn ordentlich Gas gibt? Tempolimit-Gegner Michael Haberland vom Autoclub „Mobil in Deutschland“ tritt an gegen Michael Mertens von der Gewerkschaft der Polizei. Er kämpft für ein Tempolimit auf der Autobahn. Beide starten gleichzeitig in Mannheim und fahren nach München. Michael Mertens hält sich an die derzeit geltende Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Michael Haberland gibt Gas, wann immer es erlaubt ist. Wie lang wird die jeweilige Fahrzeit sein? „planet e.“ sucht nach Antworten auf die umstrittenen Fragen: Wie viel CO2 würde durch ein generelles Tempolimit eingespart? Baut dann die deutsche Autoindustrie sparsamere Fahrzeuge? Und was würde es für die vielen Staus und die Zahl der Verkehrstoten bedeuten? Welche Erfahrungen gibt es
Weltweit landen jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll. Weggeworfen wird auf jeder Ebene: bei der Produktion, beim Transport, im Handel und beim Verbraucher. Das ist angesichts der vielen Hunger leidenden Menschen unethisch und eine Vergeudung von Ressourcen. Dänemark hat Konsequenzen gezogen und seine Lebensmittelverschwendung innerhalb von fünf Jahren um 25 Prozent reduziert. Diese Vorreiterrolle hat das Land vor allem einer jungen Frau zu verdanken: Selina Juul. Die gebürtige Russin kam als Teenager nach Dänemark. Einerseits war sie überwältigt von den vollen Regalen und dem Überangebot an Nahrung. Gleichzeitig aber war sie schockiert von der Wegwerfmentalität der westlichen Welt. Im Jahr 2008 startete sie mit der Facebook-Seite „Stop Spild Af Mad“ „Stoppt die Essensverschwendung“ eine Kampagne gegen das Vernichten von Lebensmitteln. Dort wendet sie sich vor allem an die Konsumenten und gibt Tipps, wie das Vergeuden von Essen reduziert werden kann. Überdies hat sie ein „Reste-Essen“-Kochbuch geschrieben und Aufklärungsprogramme für Schulen entwickelt. Selina Juul hat inzwischen viele Mitstreiter bekommen. Etwa die Leute von „Too Good To Go“. Das Start-up-Unternehmen hat eine App entwickelt, die Restaurants aufführt, die übrig gebliebene Speisen kurz vor Ladenschluss stark vergünstigt abgeben. Nutzer der App zahlen eine kleine Gebühr an „Too Good To Go“ und erhalten ein vollwertiges, aber sehr preiswertes Essen. Das Unternehmen ist bereits in sieben Ländern aktiv und hat nach eigenen Angaben mehr als 1,5 Millionen Essen vor der Tonne bewahrt. Angesteckt von Juuls Engagement und dem Wunsch nach größerer Wirtschaftlichkeit praktizieren inzwischen auch Teile der dänischen Gastro-Szene einen kreativ-sparsamen Umgang mit Lebensmitteln. Das Bistro „Le Sommelier“ beispielsweise passt seine Drei-bis-Fünf-Gänge-Menüs allabendlich den überschüssigen Lebensmitteln der eigenen Küche an und verkauft die Gerichte z
Schon seit 2010 schreibt eine EU-Richtlinie saubere Luft in unseren Städten zwingend vor. Doch die Luft ist schlecht. Der Diesel soll daran die Hauptschuld tragen. Kann das stimmen? Tatsache ist: Rund 46 Prozent aller verkehrsnahen Messstationen stellten im Jahr 2017 eine zu hohe Stickstoffdioxid-Konzentration in der Luft fest. Noch immer also werden die Grenzwerte viel zu oft gerissen. Ursachen dafür gibt es aber viele.
Die Ranger des Virunga-Nationalparks sind im Krieg. Ihre Gegner: Milizen, die illegal Rohstoffe ausbeuten. Bilanz bisher: 160 getötete Parkaufseher - Beschützer der seltenen Berggorillas. Der Virunga-Nationalpark im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ist der älteste Park Afrikas. Ein Naturjuwel - bekannt vor allem wegen der vom Aussterben bedrohten Berggorillas. 1994 nahm die UNESCO den Park in der Roten Liste des gefährdeten Welterbes auf.
200 Millionen Liter Gülle jährlich: ein Ergebnis unserer Massentierhaltung. Einfach auf die Felder kippen - das verbietet die neue Düngeverordnung. Deutschland ist im Güllenotstand. Viele Güllesilos sind voll bis zum Rand. Den Tierhaltern steht der Mist buchstäblich bis zum Hals. Grund sind die starren Regeln der neuen Gülleverordnung. Kaum in Kraft getreten, werden die Schwächen des Regelwerks offensichtlich.
Öko-Strom für das Dorf Amaloul im Niger. Eine deutsche Privatinitiative baut dort eine Container-Solaranlage auf. Kampf gegen Hitze und Sand. Wird die Technik in der Wüste funktionieren?|Ist das Pilotprojekt erfolgreich, sollen 500 weitere Dörfer am Rand der Sahara folgen. Können private Investitionen ein Gegenmodell sein für traditionelle Entwicklungshilfe?
Deutschland ist weltweit der größte Sondermüllimporteur. Mehrere Millionen Tonnen dieser Abfälle werden jährlich nach Deutschland transportiert und hier recycelt, verbrannt und deponiert.|Wie gefährlich sind die Transporte? Dirk Jansen, Geschäftsführer des BUND NRW, reist quer durch die Republik und begibt sich für "planet e." auf Spurensuche: Wann sind die Importe von Sondermüll sinnvoll, wann sind sie ein ökologisches Problem?
In Deutschland hat eine Schatzjagd begonnen. Das Ziel: Rohstoffe wie Lithium, Erdöl und sogar Gold nicht nur zu importieren, sondern auch bei uns aufzuspüren und abzubauen.|Rohstoffe sichern die Zukunft. Für neue Technologien werden neue Ressourcen immer wichtiger. Mancherorts herrscht Goldgräberstimmung. Aber gibt es wirklich so viele Bodenschätze bei uns? Ist ihr Abbau rentabel? Und was bedeutet das für die Umwelt?
Bambus statt Metall, Nylon aus Chicorée-Fasern: Rohstoff-Entdecker tüfteln an neuen Produkten. Ziel: neue Impulse setzen für eine nachhaltige Produktion.|Erdöl ist endlich, aber auch manche Metallvorkommen gehen zur Neige. Umweltbelastungen, die mit der Gewinnung verbunden sind, verschlechtern obendrein die Ökobilanz. Die Ausbeutung unserer Erde aufhalten: Das haben sich Deutschlands Rohstoff-Pioniere vorgenommen.
Die neuen Hochspannungsleitungen: angeblich notwendig für die Energiewende. 40 Meter breite Trassen durch die Natur sorgen für Widerstand. Doch werden die Leitungen überhaupt gebraucht? Sie gelten als "Hauptschlagadern" der Energiewende in Deutschland: die künftigen Hochspannungstrassen Suedlink, Südostlink und Korridor A. Als mächtige Erdkabel geplant, sollen sie ab 2025 "grünen" Windstrom aus dem Norden nach Süddeutschland leiten.
Schuhe, Polstermöbel, Autositze, Taschen: natürlich am liebsten aus Leder. Doch wie natürlich ist das Leder wirklich? Kaum einer der vielen Fertigungsprozesse ist umweltfreundlich. Es ist ein milliardenschweres Geschäft mit globalen Dimensionen: Aus Tierhaut entsteht durch Gerbung Leder, das dann veredelt wird. Mit künstlichen Farbstoffen und einem schönen, aber durchaus auch giftigen Glanz aus Kunststoff.
Schädlingsbekämpfung mit Giften, zu viel Dünger oder Gartengeräte mit Benzinmotor und jede Menge Abgase: Die Liste der "Sünden" im heimischen Garten ist lang. In Deutschland besitzen laut Statistischem Bundesamt rund 35 Millionen einen Garten. Zwar wird in Supermärkten immer mehr "Bio" angeboten, dennoch ist im Garten oder auf dem Balkon noch viel zu häufig Chemie im Einsatz.
Forscher schlagen Alarm: Die Verseuchung der Gewässer mit multiresistenten Keimen und Mikroplastik nimmt besorgniserregend zu. Gleichzeitig nimmt die biologische Vielfalt dramatisch ab. Prominente Meeresschützer wie Fürst Albert II. von Monaco und Frank Schweikert von der deutschen Meeresstiftung suchen nach Lösungen und stellen Forderungen an Politik, Wirtschaft und Verbraucher. Denn vor allem das Plastik landet wieder auf unseren Tellern.
Fisch ist für viele Menschen Hauptnahrungsquelle. Auch rund um den Malawisee. Doch er ist fast leer gefischt. Deutsche Wissenschaftler wollen helfen. Mit Fischfarmen. Fische auch außerhalb des Sees großzuziehen, das sollen malawische Farmer lernen - mit deutschem Know-how. Dabei nutzen sie die Exkremente der Fische als Dünger für Gemüse. Nur wenn sie das langfristig allein schaffen, hat das Projekt Aussicht auf Erfolg.
Schwere Unwetter verwüsten Deutschland, richten Millionenschäden an. Zuverlässige Prognosen werden immer wichtiger. Wie abhängig sind Wirtschaft und Gesellschaft von der Meteorologie? Eine ganze Industrie lebt von immer genaueren Vorhersagen. Ein Milliarden-Geschäft. Wetter-Apps versprechen zuverlässige Prognosen für die nächsten Stunden und Tage. Dazu füttern weltweit Satelliten, Wetterwarten und Flugzeuge ständig Hunderte von Supercomputern.
Wer kann sich das Leben in den Städten noch leisten? Die wachsenden Metropolen stoßen an ihre Grenzen. Mit nachhaltigen Konzepten wollen Städteplaner den drohenden Kollaps verhindern. Wohnungsnot, Landflucht, Klimawandel - extreme Hitze und Überflutungen drohen in Zukunft häufiger. Wie sollen die Städte von morgen aussehen, und wie und mit welchen Rohstoffen wollen wir bauen? Können Stadtplaner und Bauherren all das in den Griff bekommen?
Zerstörte Häuser und Autos, Verletzte und Tote - die Folge von Steinschlägen und Bergstürzen in den Alpen. Touristen sind alarmiert, die Bergbewohner und die Tourismusindustrie sind besorgt. Was ist Zufall, und was ist die Folge der Klimaerwärmung? Wie viele Bergstürze drohen in den nächsten Jahren? Wie kann man die Risiken in den Griff bekommen? Prävention, zuverlässige Überwachungssysteme und Schutzbarrieren werden überlebenswichtig.
Zigaretten schaden nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt. Was kaum jemand weiß: Jährlich 4,5 Billionen weggeschnippte Kippen sind weltweit ein giftiges Sondermüllproblem. Rund um den Globus gibt es Milliarden Raucher. Und die verbrennen laut Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 6000 Milliarden Zigaretten pro Jahr. Die weggeworfenen Kippen türmen sich zu einem gigantischen Berg, 750 000 Tonnen schwer.
Uran: Rohstoff für Atomkraft. Deutsche Bergwerke sind längst stillgelegt und werden saniert. In den USA wird jetzt eine alte Mine wieder eröffnet. Zum Entsetzen der Umweltschützer. Rund um den Grand Canyon liegen die größten Uranvorkommen der USA. Die Trump-Administration treibt die Wiedereröffnung der Minen voran. Die Ureinwohner schlagen Alarm. Denn sie wissen: Mit den strahlenden Altlasten werden sie Jahrzehnte zu kämpfen haben.
Elektromobilität gilt als Heilsbringer: umweltfreundlich, sauber, nachhaltig. Doch die notwendigen Rohstoffe für die Akkus sind knapp und stammen oft aus problematischen Quellen. Besonders die Rohstoffe Lithium und Kobalt machen Probleme. In Südamerika werden immer mehr Fabriken in ökologisch sensiblen Regionen hochgezogen. Sie verursachen schwere Umweltschäden. Im Kongo fördern Arbeiter oft unter unmenschlichen Bedingungen Kobalt.
Es ist smart, es hilft uns, besser zu leben: das Internet. Doch ohne eine gigantische Maschinerie läuft nichts. Unzählige Rechenzentren werden gebraucht - und die sind wahre Stromfresser. Viele halten das Internet für virtuell. Aber dahinter steht ein riesiger Apparat, der einen gewaltigen Hunger auf Energie besitzt. "planet e." begibt sich auf Spurensuche in Deutschland und Skandinavien, zeigt die Umweltprobleme und wie sie zu lösen wären.
Neben Hunden sind sie der Deutschen liebstes Haustier: Katzen. Doch die Stubentiger sind nicht nur Mitbewohner: Millionen Singvögel werden jedes Jahr von Katzen getötet. Um die Katze und ihren Einfluss auf die Vogelwelt tobt ein Streit in Deutschland. Forscher sind sicher, dass Katzen den Bestand mancher Arten massiv gefährden. Katzenexperten widersprechen: Keine Vogelart wird durch die Tiere ernsthaft bedroht.
Nach dem heißen Endlos-Sommer 2018 sind viele in Sorge: Ist der Klimawandel noch aufzuhalten? Welchen Beitrag muss jetzt die Politik leisten, und was kann jeder Einzelne tun? 100 Haushalte machen 2018 ein spannendes Experiment: Sie versuchen ein Jahr lang, den CO2-Ausstoß massiv zu reduzieren. Parallel arbeiten Forscher an der Frage, was Politik und Gesellschaft tun müssen, damit die Anstrengungen Einzelner nicht wirkungslos bleiben.
Ein kleiner indischer Bundesstaat im Himalaya hat seine Landwirtschaft komplett auf Bio umgestellt. Damit ist er schlagartig zum weltweiten Vorbild geworden. Im Jahr 2010 rief der Ministerpräsident von Sikkim die "Organic Mission" ins Leben. Seit gut zwei Jahren wird die gesamte landwirtschaftliche Fläche biologisch bewirtschaftet. Wäre das, was im Himalaya funktioniert, auch in Deutschland möglich?
Reste von Medikamenten, Pestiziden und Kosmetika - in unserer Umwelt treffen sie aufeinander und vermischen sich zu unberechenbaren Cocktails. Chemikalien werden zur Gefahr für uns Menschen. Outdoorjacken, Tabletten und Zahnpasta - in vielen Gegenständen unseres täglichen Lebens sorgen chemische Verbindungen für eine vermeintlich gute Qualität. Das Problem: Viele Stoffe sind geradezu unverwüstlich.
Infraschall ist Schall mit Frequenzen unter 20 Hertz. Er entsteht in der Natur, aber auch durch technische Einrichtungen. Infraschall überwindet viele Kilometer, durchdringt Mauern. In den vergangenen Jahren haben sich Ärzte und Wissenschaftler vermehrt mit Infraschall technischen Ursprungs - zum Beispiel aus Windenergieanlagen - befasst. Denn mit der Energiewende und dem Ausbau der Windkraft nimmt die Belastung aus diesen Quellen zu.
Weltweit wird das massive Verschwinden von Pflanzen und Tieren beklagt, liefert das Artensterben Schlagzeilen. Wozu überhaupt brauchen wir eigentlich Artenvielfalt? Wenn Lebensräume zerstört werden, verschwinden auch sauberes Wasser, fruchtbare Böden und frische Luft. All das, was wir Menschen zum Überleben brauchen. "planet e." zeigt Beispiele aus Äthiopien und Peru.
Der Manu-Nationalpark in Peru gehört zu den Kronjuwelen im internationalen Naturschutz. Getrieben durch die Bankenkrise bedrohen illegale Goldwäscher das Weltnaturerbe. Die Vielfalt des Lebens auf der Erde ist bedroht. Lebensräume verschwinden - und mit ihnen nicht nur bedrohte Tierarten. Auch sauberes Wasser, fruchtbare Böden und frische Luft sind regional längst Mangelware - all das, was auch wir Menschen zum Überleben brauchen.
Vanille gilt als Königin der Gewürze und ist insbesondere in der Weihnachtsbäckerei unverzichtbar. So giert der internationale Markt nach dem braunen Gold. Die Preise der Vanille steigen seit einigen Jahren extrem. Madagaskar, der weltgrößte Exporteur der Schote, hat mit dramatischen Folgen zu kämpfen. Der Kampf um die Vanille ist entbrannt, und viele Europäer mischen mit.
Ohne Kohleausstieg wird Deutschland seine Klimaziele verfehlen. "planet e." beleuchtet die unterschiedlichen Positionen und geht der Frage nach, wie der Kohleausstieg gelingen kann. Klimaschützer wollen schnell raus aus der Kohle. Doch in den Kohlerevieren geht die Angst vor dem Verlust von Arbeitsplätzen um. "planet e." zeigt, was der Kohleausstieg für Wirtschaft und Arbeitnehmer bedeutet, und stellt Ideen für den Strukturwandel vor.
Rotbuntes Husumer Schwein oder Poitou-Esel. Viele alte Nutztierrassen sind bedroht. Ihr Verlust würde unsere Landwirtschaft hart treffen. Spezialisten kämpfen um ihren Erhalt. Schon jetzt ist die Biodiversität bei Nutztieren gefährdet. Doch was passiert, wenn es weltweit nur noch eine Rinderrasse gibt? Wofür brauchen wir Vielfalt in der Landwirtschaft? Und: Wie kann man dem Verschwinden der Nutztierrassen entgegenwirken?
Sie sind sauber, klar wie Wasser und passen in jeden Tank: synthetische Kraftstoffe. Um sie voranzubringen, werden Millionen investiert. Aber sind sie die Lösung in der Diesel-Krise? Forscher sind sich sicher: Die Zukunft der Kraftstoffe ist synthetisch. Statt aus Erdöl werden sie aus Fetten, Erdgas oder Strom hergestellt. Der Effekt: deutlich weniger Schadstoffe. Kritiker allerdings warnen: Für eine echte Verkehrswende taugen sie allein nicht.
Der Wald ist für uns längst nicht mehr nur Nutzfläche, sondern auch Ort der Erholung. Und Ärzte und Wissenschaftler erkennen inzwischen, dass vom Wald auch eine medizinische Wirkung ausgeht. Deutschland ist eines der waldreichsten Länder der EU. Doch viele Menschen haben keine enge Beziehung zu den Waldbäumen. Das Wissen um die positiven Wirkungen der grünen Lunge ist sehr gering.
3D-Druck verspricht völlig neue Möglichkeiten für eine nachhaltigere und lokalere Produktion. Schöne neue Warenwelt - wird alles besser durch 3D-Druck? Ist die Herstellung von Produkten auf dem Sprung zu einer nächsten Revolution? Wo heute noch gefräst, gegossen und geklebt wird, soll der 3D-Druck bald schon die traditionelle Fertigung ersetzen und enorme Mengen an Material, Abfall und Energie einsparen.
Deutschlands Wanderschäfer schlagen Alarm. Sie können von ihrem Beruf nicht mehr leben. Viele Schäfer müssen ihre Betriebe aufgeben. Die Schäferei ist eine der letzten artgerechten Nutztierhaltungen in Deutschland. Schafe leisten durch die Pflege seltener Biotope einen unschätzbaren Wert für die Artenvielfalt.
Staus und verstopfte Straßen in den Großstädten. Mit Seilbahnnetzen und futuristischen Lufttaxis wollen Experten eine Verkehrswende von oben schaffen. Im bolivianischen La Paz gibt es das größte urbane Seilbahnnetz der Welt. Täglich nutzen bis zu 300 000 Menschen den "Teleférico". Kann das ein Modell für Europa sein?
In unseren Böden verbirgt sich bis zu 20 Mal so viel Mikroplastik wie im Meer. Granulate aus Sportplätzen, Müll im Kompost und der Abrieb von Autoreifen sind inzwischen überall zu finden. Hauptproblem sind falsch entsorgte Verpackungen, aber auch Folien aus der Landwirtschaft sowie Dreck aus dem Straßenverkehr. Etwa 8000 Tonnen Mikroplastik gelangen so jedes Jahr in Gärten und auf die Äcker.
Die Reinigungsbranche in Deutschland boomt. Putzen ist nicht nur notwendiges Übel, sondern liegt im Trend. Doch viele Produkte enthalten gefährliche Chemie-Cocktails. Ihre Putzmittel lassen sich die Deutschen einiges kosten: 4,8 Milliarden Euro investierten Verbraucher im letzten Jahr in Haushaltspflege. Dabei werden die Gefahren für Mensch und Umwelt oft unterschätzt.
Plastik braucht einen ganz neuen Plan. Es gibt viele Ansätze, besseres Recycling, Ersatzstoffe, Verbote. Doch noch wird mit der massenhaften Produktion von neuem Plastik mehr Geld verdient. Shampoo-Flaschen werben mit dem Aufdruck "20 Prozent Ocean-Plastics", die EU verbietet Strohhalme, Plastiktüten kosten plötzlich. Aber reicht das, um die "Plastifizierung" der Welt aufzuhalten?
Blechlawinen walzen durch die Städte. Schadstoffe und Lärm machen krank. Treibhausgase heizen das Klima an. Müssen unsere Autos raus aus der Stadt? Personenwagen parken im Schnitt 23 Stunden am Tag. Sie belegen wertvollen Lebensraum, kosten uns alle viel Geld. Immer mehr ökologische Alternativen sind gefragt.
Kühe sind unsere ältesten Nutztiere. Aber vieles aus dem Leben der Kühe ist unbekannt. Oft gelten sie als dumm und langweilig. Doch die elfjährige Milchkuh Samura beweist das Gegenteil. Samura ist ein Charaktertier. Neugierig, impulsiv und sozial. Aber durchaus auch wehrhaft. Sie durchlebt freudige und aufregende Momente genauso wie dramatische Zeiten. Und ihr Landwirt hat alle Hände voll zu tun, der ganzen Herde ein tiergerechtes Leben zu bieten.
Die Welternährung hängt von nur 30 Pflanzenarten ab. Doch die werden anfälliger. Klimawandel und Schädlinge führen zu Ernteausfällen. Gibt es Rettung für die Vielfalt auf dem Acker? Weltweit setzen Bauern auf Menge statt auf Vielfalt. Immer weniger robuste Sorten werden angebaut. Doch das hat gefährliche Folgen: Der Verlust der Sortenvielfalt macht die Menschheit verwundbar. Neue Hungerkatastrophen drohen.
Panik und Ungewissheit, Feinstaub und Fahrverbote, Grenzwerte und Stickoxid-Tote. Das Diesel-Drama verunsichert und verärgert Deutschland. Wie groß ist die Gefahr aus der Luft tatsächlich? Die Deutschen atmen heute die sauberste Luft seit 200 Jahren. Saurer Regen und Waldsterben sind passé. Katalysatoren und Partikelfilter zeigen Wirkung. Seit 1990 reduzierten sich Stickoxide um 60 Prozent. Auch Feinstäube gingen zurück. Regen wir uns umsonst auf?
Für nichts gibt die EU so viel Geld aus wie für die Landwirtschaft. Fast 60 Milliarden Euro sind es jedes Jahr. Bisher. Doch es drohen Kürzungen. Ausgerechnet bei den Umweltprogrammen. Der größte Anteil der Agrar-Milliarden wird seit jeher für Direktzahlungen an Landwirte ausgegeben. Die Höhe richtet sich dabei vor allem nach der Größe der Agrarflächen. Ökologische Sonderanstrengungen werden nur bescheiden entlohnt.
Holzkohle - ein brandheißes Thema, nicht nur aus Sicht des Klimaschutzes. Für den Grillspaß im Garten wird wertvolles Tropenholz gerodet und illegal nach Deutschland importiert. 850 000 Tonnen Holzkohle nutzen die Europäer jährlich zum Grillen. Der Großteil kommt aus Afrika und Südamerika. Auflagen für deren Einfuhr in die EU gibt es - anders als bei Möbeln - nicht.
Die Umstellung auf erneuerbare Energien macht das Stromnetz anfälliger für Hacker. Denn Wind-, Solar- und Wasserkraftanlagen produzieren nicht nur Strom, sondern auch jede Menge Daten. Ein Cyberangriff auf das Stromnetz kann großen Schaden anrichten - wirtschaftlich und gesellschaftlich. Hamsterkäufe, Plünderungen, öffentliches Chaos - das wären mögliche Konsequenzen, wenn der Strom über längere Zeit ausfällt. Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario?
In vielen Plastikprodukten, in Kosmetik, Autozubehör und sogar im Essen stecken hormonell wirksame Substanzen, die Übergewicht, Asthma, Allergien und sogar Krebs verursachen können. Die Weltgesundheitsorganisation hat 800 Stoffe identifiziert, die hormonell wirksam sind. Schon winzige Mengen dieser Umwelthormone können unsere Körper durcheinanderbringen. Vor allem Ungeborene und Kleinkinder sind gefährdet - mit erheblichen Langzeitfolgen.
Immer mehr Lkw sind auf unseren Autobahnen unterwegs, verschmutzen die Umwelt und sorgen für Stau. Dabei gibt es eine Alternative: die Bahn. Doch für den Gütertransport ist sie unattraktiv. Mehr als 70 Prozent aller Güter in Deutschland werden mit dem Lkw transportiert - und nur 18 Prozent mit der Bahn. Trotz ambitionierter Klimaziele investiert der Bund bisher vor allem in den Straßenverkehr und kaum in die Schiene.
Chia-Samen, Goji-Beeren und Quinoa als Ersatzgetreide: gesünder, schlanker, leistungsstärker durch diese "Superfoods". Der Hype ist längst global. Doch wie groß ist der Nutzen wirklich? "planet e." erkundet den weltweiten Trend rund um Superfood und fragt Verbraucher, Mediziner und Erzeuger nach dem Nutzen der vermeintlichen Alleskönner. Ein Ergebnis: Was für den Menschen vermeintlich gut ist, macht aus fruchtbaren Feldern eine Wüste.
Die Dieselkrise treibt seltsame Blüten: Bei uns werden die Autos wegen zu hoher Schadstoffemissionen tausendfach verschrottet, in Süd- und Osteuropa sind sie als Gebrauchtwagen begehrt. Lukrative Abwrackprämien der Autoindustrie tun ein Übriges. Im Oktober 2018 stellte die Regierung ein Maßnahmenpaket vor. Das Ziel: Altfahrzeuge von der Straße zu holen und durch neue, im Abgasausstoß effizientere Autos zu ersetzen.
Pflanzen warten keineswegs nur passiv auf Sonne und Regen: Sie sind weitreichend vernetzt, kommunizieren über Wurzeln und Düfte und verhalten sich ähnlich wie Tiere - nur langsamer. Mit atemberaubenden Zeitrafferaufnahmen und spannenden Experimenten erforschen Wissenschaftler die geheime Welt der Pflanzen: wie sie sich gegenseitig helfen oder bekriegen, ihre Verbündeten warnen, Insekten als Söldner anheuern und für ihren Nachwuchs sorgen.
Die Mobilfunkgeneration 5G ist superschnell. Die Daten erreichen fast in Echtzeit ihr Ziel. Doch Wissenschaftler warnen: Wirkungen der neuen Frequenzen auf den Menschen sind wenig erforscht. 2020 soll der Netzausbau beginnen. Nach Fertigstellung werden die Daten rund 100-mal schneller transportiert als bisher. Doch das neue Netz arbeitet mit höheren Frequenzen und braucht viel mehr Sendeanlagen. Wie hoch ist das Strahlenrisiko?
Fleisch und Milchprodukte haben ihren Preis. An der Supermarkt-Kasse wie in der Klimabilanz. Ein Grund: Viehfutter-Importe. Eine Alternative könnten heimisch gezüchtete Insekten sein. Mehr als 66 Millionen Tonnen Treibhausgase produziert die deutsche Landwirtschaft jährlich. Hinzu kommen etwa sechs Millionen Tonnen aus dem Import von Sojafutter für die konventionelle Viehhaltung. Die müssten aber vielleicht gar nicht sein.
Hitzesommer, Hagel, Schädlinge. Der Klimawandel stellt Deutschlands Bauern vor gewaltige Probleme. Um zu überleben, müssen sie sich anpassen. Doch mit welchen Strategien kann das klappen? Geforscht wird unter Hochdruck: Sind neue, robustere Sorten die Lösung? Ist es Hightech auf dem Acker? Oder die Rückkehr zu alten Anbaumethoden? Denn noch sind die Supermarkt-Regale gut gefüllt. Branchenvertreter warnen aber: Das könnte sich schnell ändern.
Moderne Methoden können die Erbsubstanz von Pflanzen, Tieren und Menschen präzise verändern. Eine Revolution der Medizin und Landwirtschaft bahnt sich an. Auch das Missbrauchspotential wächst. Gene gezielt ausschalten, reparieren oder ersetzen: Vor allem mit der häufig als "Gen-Schere" bezeichneten Methode CRISPR/Cas sind solche Eingriffe in die Erbsubstanz einfacher geworden. Ein Traum für Pflanzenzüchter und Mediziner. Nicht so für CRISPR-Kritiker.
Hunderttausende Bäume vertrocknen, gehen in Flammen auf oder fallen dem Borkenkäfer zum Opfer. Dabei ist gerade der intakte Wald einer der wichtigsten Gegenspieler des Klimawandels. Das neue Waldsterben muss aufgehalten werden, darüber sind sich alle einig - nur wie? Vorschläge gibt es viele. Doch die Strategien von Politikern und Experten könnten unterschiedlicher kaum sein. Dabei wird es höchste Zeit, zu handeln. Denn Bäume wachsen langsam.
Der Klimawandel bedroht ihre Existenz und die Zukunft ihrer Kinder. Mit einer Klage wollen zehn Familien und eine Jugendorganisation jetzt die Europäische Union zum Handeln zwingen. Denn Maurice Feschets Lavendel-Ernte in Frankreich wird immer häufiger durch Dürren zerstört, Sanna Vannars Rentiere in Nordschweden finden aufgrund von wärmeren Temperaturen keine Nahrung mehr, und auf Langeoog sind ganz Küstenabschnitte in Gefahr.
Die weltweite Produktion von Kleidung und Schuhen hat sich in 15 Jahren verdoppelt. "Fast Fashion" heißt das System, das die Branche geschickt anheizt. Die ökologischen Folgen sind fatal. Modeketten bringen pro Jahr mehr als 20 Kollektionen heraus und schaffen damit ständig neue Kaufanreize. Dabei setzen sie auf Influencer-Marketing, also auf Botschafter im Netz, die die neuen Kollektionen präsentieren.
Baden in deutschen Flüssen? Noch vor wenigen Jahrzehnten gesundheitsgefährdend. Das ist heute nicht mehr der Fall. Doch nur 0,1 Prozent der Fließgewässer sind auch ökologisch spitze. Wenige Flüsse und Bäche in Deutschland sind ökologisch in gutem Zustand. Das hat die EU-Umweltagentur festgestellt. In 93 Prozent unserer Fließgewässer leben nicht mehr die Gemeinschaften aus Fischen, Pflanzen und Kleintieren, die man dort vorfinden müsste.
Stickoxide, Benzol, Weichmacher - Grenzwerte regeln, ab wann Gesundheit und Umwelt in Gefahr sind. Aber wer legt die eigentlich fest? Und welche Rolle spielen Politik und Wissenschaft? Der Streit um Stickoxide und Diesel-Fahrverbote zeigt: Grenzwerte greifen in unseren Alltag ein. Doch wie faktenorientiert sind die Gift-Limits? Wie nachvollziehbar ist die Datenbasis? Am Ende entscheidet die Politik: Kompromisse zwischen Fakten und Interessen.
Billig liegt auch bei Bio im Trend. Massentierhaltung, Umweltverschmutzung und Billigimporte sind mittlerweile auch bei der Bio-Produktion Alltag. Und der Boom lockt immer mehr Betrüger an. Über zehn Milliarden Euro gaben die Deutschen 2018 für ökologische Lebensmittel aus. Ein neuer Rekord! Davon profitieren in erster Linie aber die Discounter mit ihren Billig-Bioprodukten. Experten warnen bereits vor einem Sterben der kleinen Bioläden.
Sie können zur Rettung der Bienen beitragen: Fadenwürmer greifen ohne Nebenwirkungen nur die Schädlinge an, für die sie bestimmt sind. Der Verzicht auf giftige Insektizide wäre möglich. Mittlerweile könnten die Landwirte Fadenwürmer, Nematoden, in vielen Kulturen einsetzen. 30 Millionen davon passen in eine Handfläche. Doch der Markt für biologische Pflanzenschutzmittel beträgt gerade mal fünf Prozent.
Deutschland - einst Primus im Klimaschutz - ist unter Druck. Die Klimaziele werden von der Politik krachend verfehlt. Dabei gibt es gerade in der Industrie machbare Ansätze. Der Klimaschutz-Index 2019 belegt: Inzwischen rangiert Deutschland im internationalen Vergleich auf Rang 27. Darauf, dass sich politisch etwas bewegt, warten einige Großkonzerne und Betriebe schon lange nicht mehr. Sie handeln selbst.
Unsere Ozeane brauchen Wale. Ohne die Großsäuger würde das maritime Ökosystem kollabieren. Forscher nehmen Wale ins Visier - und stellen fest: Der Gesundheitszustand wird immer kritischer. Mit Drohnen und Sendern wollen Wissenschaftler mehr über die Wale erfahren. Denn Pestizide, Plastik und Medikamente bedrohen deren Lebensraum. Fest steht: Verschwinden die großen Säugetiere, gerät das Ökosystem Meer aus dem Gleichgewicht.
Großwildjäger auf Trophäenjagd, in Pose neben erschossenen Elefanten oder Löwen. Sofort hagelt es Kritik. Doch es gibt auch Chancen für den Natur- und Artenschutz. Die Hass-Kommentatoren im Netz sind sich einig: Trophäenjagd ist verwerflich, unmoralisch und absolut unnötig. Doch ist es wirklich so einfach? Es gibt Jagdprojekte, die bedrohten Arten das Überleben garantieren. Gutes Management vorausgesetzt.
Rasantes Bevölkerungswachstum, zunehmende Verstädterung, Klimawandel und ausgelaugte Böden - die Produktion unserer Nahrungsmittel wird zu einer immer größeren Herausforderung. Sind senkrechte Farmen eine Lösung? Um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, muss die Landwirtschaft ihren Ertrag in den kommenden 30 Jahren verdoppeln. Doch die Ackerflächen sind knapp. Die Landwirtschaft wird sich also drastisch verändern.
Weltweit laufen rund 3,5 Milliarden Kältemaschinen. Bringt man die Energieverschwender auf den neuesten Stand, sinkt ihr Strombedarf um bis zu 30 Prozent. Ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz. Wärmedämmung ist gleich Klimaschutz. Diese Gleichung ist gelernt. Doch was ist mit effizienter Kältetechnik? 120 Millionen Kältemaschinen stehen in Deutschland, davon drei Millionen in der Industrie.
Seit jeher siedeln Menschen an Küsten und leben dort von der Fauna der Meere. Doch immer mehr geraten diese Regionen in den Fokus fremder wirtschaftlicher Interessen. Tourismusindustrie, Privatwirtschaft und Naturschutz schicken sich an, diese Küstengebiete zu verteilen und neuen Ordnungen zu unterwerfen. Damit werden immer häufiger traditionelle Nutzungsrechte der lokalen Bevölkerung außer Kraft gesetzt.
Wie verändert der Klimawandel Lawinen? Werden es mehr? Sind sie gefährlicher, unvorhersehbarer? Wissenschaftler und Experten stehen vor einer neuen Herausforderung, um Leben zu schützen. Noch liefert die Forschung keine eindeutigen Ergebnisse, doch klar ist: Werden Lawinen unvorhersehbarer, steigt das Gefahren-Risiko und die Zahl der Opfer. Jedoch scheint eine der gefährlichsten Lawinenarten durch den Klimawandel häufiger aufzutreten.
Im Jahr 2002 wurde der Tierschutz als Staatsziel im deutschen Grundgesetz verankert. Doch geht es den Tieren jetzt besser? Werden ihr Wohl und ihre Würde im Alltag geschützt? Tiere können fühlen und haben ein Bewusstsein. Haustierhalter wissen intuitiv, dass Hund und Katze ein Seelenleben haben. Forscher können Emotionen und intelligentes Verhalten inzwischen bei vielen Tieren nachweisen - vom Ferkel bis zur Honigbiene.
Rund 400 Bäckereien schließen in Deutschland Jahr für Jahr. Traditionelle Handwerkskunst, verdrängt von industrieller Massenproduktion. Die deutsche Brotkultur - vom Aussterben bedroht? Mehl, Wasser, Salz und Hefe: Nur vier Grundzutaten braucht es für ein gutes deutsches Brot. Daraus backen Bäcker in Deutschland rund 3200 verschiedene Brote. Diese einzigartige Vielfalt macht die deutsche Brotkultur zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Mäuse sind wichtig für das Ökosystem. In Massen können sie aber viel Schaden anrichten. Das reichhaltige Nahrungsangebot in Städten führt zu einer regelrechten Mäuse-Invasion. Milde Winter verschärfen die Plage, denn es fehlt die natürliche Dezimierung der Mäuse-Population. Im Gegenteil: Die Nager können all ihre verfügbare Energie auf die Reproduktion verwenden.
Weltweit sind eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Im Kampf um die Artenvielfalt entwickeln Naturschützer immer ausgefallenere Methoden. Mit Erfolg? Ein Taxi für Aale oder Nashorn-Nachwuchs aus der Petrischale - was seltsam klingt, könnte die letzte Rettung für akut gefährdete Arten sein. Doch wie stark dürfen Artenschutzprojekte in natürliche Abläufe eingreifen? Und wie nachhaltig sind solche Methoden?
Insektensterben ist ein Dauerthema. Doch weder über die genauen Zahlen, die Ursachen, noch über Lösungen herrscht Einigkeit. Die Wissenschaft sucht fieberhaft nach belastbaren Ergebnissen. Im Fokus der Ursachenforschung stehen besonders die Chemiekonzerne und die Landwirtschaft. Zu Recht? "planet e." bekommt exklusive Einblicke in die Labore der Pestizidhersteller und spricht mit landwirtschaftlichen Rebellen.
Geld regiert die Welt - das wissen auch Klimaschützer. Eine neue Generation von Investoren will Konzerne dazu zwingen, sich umweltfreundlich zu verhalten. Kann grünes Geld die Welt retten? Die Strategie der grünen Geldanlage: Unternehmen, die ökologisch wirtschaften, werden belohnt. Doch wer das Klima schädigt, dem wird der Geldhahn zugedreht. So wird das einst nachgeordnete Thema Umwelt immer mehr zur harten Währung.
Das neuartige Coronavirus breitet sich aus. Krisenstäbe sind eingerichtet, Eindämmungsstrategien laufen auf Hochtouren. Doch wie entstehen gefährliche Viren wie Corona, Ebola und Co.? Immer tiefer dringt der Mensch in unberührte Lebensräume vor, zerstört die Natur. Gleichzeitig nehmen Krankheiten zu, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Gibt es da einen Zusammenhang? "planet e." geht mit deutschen Wissenschaftlern auf Spurensuche.
Klimaforscher warnen seit Jahren vor den möglichen verheerenden Folgen eines durch den Klimawandel verursachten Meeresspiegelanstiegs. Was passiert, wenn das Worst-Case-Szenario eintritt?
Norwegen macht ein verlockendes Angebot: Das Land will die gesamten CO2-Emissionen der europäischen Industrie aufnehmen und in Gesteinsschichten unter der Nordsee pumpen. Kritiker befürchten, dass das Gas wieder austreten könnte und fordern natürliche Methoden, um die CO2-Last zu verringern. Eine Wiedervernässung trockengelegter Moore etwa könnte Deutschlands CO2-Emissionen immerhin um fünf Prozent reduzieren
Während Deutschland zum Schutz des Klimas auf die Erneuerbaren setzt, baut Finnland die Atomkraft weiter aus. Atomstrom sei sicher, sauber und schaffe Arbeitsplätze. Auch der radioaktive Müll stellt die Finnen offenbar nicht vor ein Problem. Das Land hat als weltweit erste Nation angefangen, ein nukleares Endlager zu bauen. Das Lager soll den hoch radioaktiven Abfall aus den Reaktoren von Olkiluoto und dem AKW Loviisa aufnehmen.
Die Mehrheit der Deutschen ist für eine verpflichtende Impfung gegen das neue Coronavirus. Doch einen Impfstoff gibt es bisher nicht. Und eine überstürzte Entwicklung birgt neue Risiken. Obwohl das Virus erst seit wenigen Monaten bekannt ist, arbeiten weltweit bereits mehr als 70 Einrichtungen - darunter auch deutsche Firmen - an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2. Normalerweise braucht die Impfstoffherstellung 10 bis 20 Jahre.
Sie sind bunt, niedlich und - gefährlich: exotische Wildtiere. Fast immer sind Frösche, Hörnchen oder Gürteltiere virenverseucht. Und landen trotzdem in deutschen Wohnzimmern. Das Coronavirus hat den Sprung vom Tier zum Menschen geschafft und hält die Welt in Atem. Doch welche Viren schlummern noch in exotischen Tieren? Und welche Gefahr bedeutet der Import der Tiere in deutsche Wohnzimmer?
Die Welt steht still. Die Natur kann sich erholen. Auf den ersten Blick hat der Lockdown positive Folgen für die Umwelt. Aber geht es der Tierwelt wirklich besser als vor der Corona-Krise? Nicht nur wir Menschen erleben in der Corona-Krise sondern auch die Tierwelt. Leere Zoos und Nationalparks, dafür volle Wälder. Was kommt den Tieren dabei wirklich zugute und wo tauchen neue Probleme auf?
Der Lockdown hat positive Folgen: Weniger Flüge, weniger Autofahrten senken den CO2-Ausstoß. Die Umwelt atmet auf. Doch wird die Erholung auch von Dauer sein? Wofür Klimaschützer seit Jahren eintreten, ging seit Ausbruch der Corona-Pandemie blitzschnell. Bisher ein kurzfristiger Effekt. Experten schmieden Pläne: Was können wir aus der Krise lernen, damit die Umwelt auch nachhaltig profitiert?
Deutschland ist eine der mächtigsten Industrienationen der Erde. Nahezu jeder Quadratmeter des Landes wurde umgegraben oder bebaut. Wie viel Raum bleibt da für Wildnis? Für ursprüngliche Natur ist kaum noch Platz zwischen Autobahnen, Siedlungen und Agrarflächen. Dennoch hat sich die Bundesregierung ein ehrgeiziges Ziel gesetzt - bis 2020 soll auf zwei Prozent der Landesfläche wieder Wildnis entstehen. Wie kann das gelingen?
Das Coronavirus zeigt die Zerbrechlichkeit der Weltwirtschaft. In vielen Ländern steht die Produktion still. Globale Lieferketten sind unterbrochen; Industrien starren in den Abgrund. Jahrzehntelang galt das Mantra der Wirtschaft: Arbeitsteilung. Die Industriestaaten produzieren Hightech, die Schwellenländer übernehmen die Produktion der einfachen oder Vor-Produkte. Weil die Arbeitslöhne dort unschlagbar niedrig sind.
Die Modebranche leidet heftig unter der Corona-Krise. Hersteller wie Händler sitzen auf Millionen unverkaufter Kleidungsstücke. Eine ganze Saison droht wegzubrechen. Immer mehr Kollektionen, immer schneller, immer billiger: Vor der Corona-Krise gehörte es zum Geschäftsmodell der Branche, den Konsum anzuheizen. Was Umweltschützer seit Langem kritisieren, wird jetzt zum existenziellen Problem.
Gärten des Grauens: So nennt der Biologe Ulf Soltau die zugeschotterten Vorgärten. Ein großer Trend in deutschen Wohnsiedlungen: Granit und Kalkstein statt Büsche und blühende Stauden. Pflegeleicht soll es sein: Schotterflächen aus Marmor, Basalt oder Granit und mit Steinen gefüllte Drahtmauern ersetzen Wiesen und Hecken. Für Naturschützer eine ökologische Katastrophe. Denn Schottergärten bieten den heimischen Insekten keinen Lebensraum.
Mobiler Arbeitsplatz und Unterhaltungsplattform: Handys, Tablets und Smartphones sind unverzichtbar. Doch die Nutzungsdauer wird immer kürzer. Zu Lasten der Umwelt. Mobilgeräte haben fast alle Bereiche unseres Lebens revolutioniert. Stetig werden Schnelligkeit, Vernetzung sowie Multifunktionalität ausgebaut. Folge: Der digitale Begleiter wird im Durchschnitt bereits nach 18 Monaten ausgemustert.
Nachverdichtung: weniger Quadratmeter für mehr Menschen. Damit soll der Landschaftsfraß gestoppt werden. Doch noch immer gehen jeden Tag 56 Hektar Natur verloren. Ende 2020 sollte der Flächenverbrauch bei 30 Hektar pro Tag gestoppt werden. Ziel verfehlt. Dabei hatte Rot-Grün in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie schon 2002 festgelegt, den täglichen Landschaftsverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren.
Millionen Tonnen Kohle verbrennen weltweit nutzlos in der Erde. Qualm und Gase verschmutzen nicht nur die Luft mit Schadstoffen, sie gefährden auch unsere Gesundheit. Allein in China gehen nach Angeben deutscher Experten jährlich rund 200 Millionen Tonnen Kohle unkontrolliert in Rauch auf. Das dabei freigesetzte Kohlendioxyd ist etwa viermal so hoch wie der Ausstoß des gesamten Straßenverkehrs in Deutschland.
Gesundheit, Vitalität und Immunabwehr durch Nahrungsergänzungsmittel. Wie sinnvoll sind die Pillen mit Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen? Drohen sogar Gesundheitsgefahren? Ein Milliardenmarkt. Jeder dritte Deutsche nimmt täglich Kapseln oder Pulver ein, zu kaufen in Apotheken, Drogeriemärkten oder im Internet: Nahrungsergänzungsmittel. Doch die wenigsten wissen, dass auch Risiken bei einer unkontrollierten Einnahme bestehen.
Klimaanlagen gegen Rekordhitze: Immer mehr Deutsche kühlen ihre Wohnräume mit Strom fressenden Geräten. Und das hat Folgen: Denn der Kälte-Boom heizt die Erderwärmung weiter an. Das Öko-Institut schätzt den jährlichen Zuwachs auf bis zu 20 Prozent. Das bedeutet: Auch der Energiekonsum wächst und damit der Ausstoß von Treibhausgasen. Ein Extra-Klimakiller sind dabei die verwendeten Kältemittel. Sie sind rund 2000-mal schädlicher als CO2.
Sie kämpfen digital: drei mutige Frauen aus Ecuador. Mit Mikrofon und Rekorder geht es durch den Regenwald. Ihr kleiner Radiosender wird zur Bastion gegen die Ausbeutung ihrer Heimat. Indigene Völker im Amazonas-Regenwald sind bedroht: Ölkonzerne dringen immer tiefer in die Lebensräume ein. Den indigenen Frauen eine Stimme geben: Dafür kehren die Radioreporterinnen zurück zu ihren Wurzeln.
Die Experten sind sich einig. Extrem trockene Sommer werden häufiger. Ursache: Klimawandel. Auch im Jahr 2020 wird Regen weiter ausbleiben. Gibt es Konzepte gegen den Wassermangel? Vielerorts hat es bereits seit dem Frühjahr nicht mehr geregnet. Die Böden sind staubtrocken. Missernten drohen. Landwirte fürchten um ihre Existenz, Förster versuchen verzweifelt, den Wald an die Dürre anzupassen. Deutschland trocknet aus.
Insektenmörder, Wasservergifter, Tierquäler - die Bauern können die Vorwürfe nicht mehr hören und gehen auf die Straße. Sie sehen sich als Fußabtreter einer verfehlten Politik. Im Herbst 2020 sind neue Proteste geplant: Niedrige Lebensmittelpreise, steigende Umweltauflagen und wachsende Bürokratie, die deutschen Bauern stehen unter Druck. Und der kommt von Verbrauchern und Politikern. Denn die fordern mehr Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz.
Faszination Alpen: Jährlich strömen rund 100 Millionen Touristen in die Bergregion. Einige wollen hoch hinaus. Doch ohne Bergführer ist das riskant. Bergführer zu sein, ist kein Job, sondern eine Lebensaufgabe. Wer sich dafür entscheidet, möchte mit Tourismus Geld verdienen, aber auch die Natur der Alpen bewahren. Drei Jahre dauert die Ausbildung. "planet e." begleitet zwei Anwärter durch diese harte Zeit.
Wie bedrohlich sind eingeschleppte Tierarten? Verdrängen sie einheimische Vögel und Wildtiere? Gefahr oder exotische Bereicherung? Der entscheidende Faktor ist der Mensch. Die Liste der gebietsfremden Arten ist lang: Sie reicht von Waschbären, Halsbandsittichen, Roten Amerikanischen Sumpfkrebsen über Nutrias bis hin zu Kanadagänsen. So unterschiedlich die Tierarten, so verschieden sind ihre Auswirkungen auf die heimische Natur.
Pilze brauchen weder Luft noch Sonnenlicht. Sie vertragen Hitze und Kälte, sogar radioaktive Strahlung halten manche aus. Was eigentlich macht die Pilze zu solchen Überlebenskünstlern? Pilze gehören zu den ältesten lebenden Organismen auf der Erde. Mehr als 120 000 Pilzarten sind bekannt, geschätzt gibt es global über sechs Millionen. Sie sind überall, in der Natur und auch im Körper von Menschen und Tieren.
Das Coronavirus bringt die Welt aus dem Gleichgewicht - vor allem die Reisebranche leidet. Doch liegt in der Tourismus-Krise auch eine Chance? Die Natur hat Zeit, sich vom Massentourismus zu erholen. Positive Effekte sind an fast allen Reisezielen erkennbar. Eigentlich Zeit für neue Konzepte. Doch es droht ein Rückfall: Massentourismus schlimmer denn je.
Klimaforscher warnen seit Jahren vor den möglichen verheerenden Folgen eines durch den Klimawandel verursachten Meeresspiegel-Anstiegs. Was passiert, wenn das Worst-Case-Szenario eintritt? Auch wenn viele Wissenschaftler ihre Prognosen für den Anstieg derzeit stark nach oben korrigieren, scheint das die Weltklimapolitik nur wenig zu beeinflussen. Was verändert sich, wenn der Meeresspiegel ansteigt, und wie schnell wird es gehen?
Während Tierrechtler die konsequente Abschaffung der Jagd auf Wildtiere fordern, drängen - meist junge - Jäger immer selbstbewusster an die Öffentlichkeit. In den sozialen Medien posten sie Fotos von sich und ihrer Beute, berichten über ihre Jagderlebnisse oder präsentieren selbst gedrehte Videos des Jagdgeschehens. Zeugt dies vom "Spaß am Töten" oder vom verantwortungsvollen Handeln?
Das Ende der Braunkohle, glückliche Schweine in der Massentierhaltung? Die Tesla-Gigafactory - ein Nachhaltigkeitsprojekt? Hat in Brandenburg die Zukunft schon begonnen? Gestern waren es nur Einzelkämpfer. Heute ist es die schwarz-rot-grüne Landesregierung in Brandenburg. Sie will eine Vorreiterrolle in puncto Nachhaltigkeit übernehmen, und greift Ideen und Projekte auf, die viele Jahre nicht erklärtes Ziel der Politik waren.
Bäume pflanzen rettet das Klima - das behaupten zahlreiche Naturschutzorganisationen. Weltweit wird deshalb massiv aufgeforstet. Wie viel nutzt das wirklich im Kampf gegen den Klimawandel? Es klingt verlockend: Wenn wir nur ausreichend Bäume pflanzen, müssen wir unseren Lebensstil nicht gravierend ändern - und können den Klimawandel trotzdem stoppen. Diese Theorie wird auch durch die Wissenschaft befeuert.
Ständig neue Möbel und die möglichst günstig. Die Billigpreise der Möbeldiscounter machen es möglich. Doch woher stammt das Holz? Und welche Folgen hat der enorme Holzbedarf für die Natur? Das Holz für viele Billigmöbel kommt unter anderem aus den Ur- und Naturwäldern in Rumänien. Seit Jahren wird hier gnadenlos abgeholzt, oft illegal. Naturschützer kritisieren den Raubbau seit Jahren.
2038 schließt das letzte Kohlekraftwerk. Für Industrie, E-Mobilität und Haushalte dann nur noch Ökostrom. Aber die Energiewende lahmt. Deutschland und die grüne Energie: Wie steht's? Einst brachte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Energiewende voran. Inzwischen ist es ein bürokratisches Monster, bewirkt das Gegenteil. Bürokratismus pur und mangelnder politischer Wille: Sargnägel unserer energetischen Zukunft?
Fair und sauber hergestelltes Spielzeug gibt es nur selten. Ein Siegel für Nachhaltigkeit existiert bisher nicht. Allein die Versprechen deutscher Hersteller sollen reichen. Dabei werden 70 bis 80 Prozent des in Deutschland angebotenen Spielzeugs in China produziert. Überlegungen für ein Gütesiegel gibt es allerdings: Die "Fair Toys Organisation" will Abhilfe schaffen.
Nach Jahren im Pazifik zieht es sie zum Ort ihrer Geburt zurück: Rotlachse wandern zu Tausenden flussaufwärts. Spektakuläre Momente in den Wasserläufen Kamtschatkas. Doch es lauern Gefahren. Ursprüngliche Natur als Lebensraum: ein Wohlfühlfaktor für den Lachs. So wie das russische Kamtschatka, das Reich der Vulkane, eine der wildesten Regionen überhaupt. Doch die imposante Landschaft trügt: Wilderei und kommerzieller Fischfang gefährden die Bestände.
Weltweit tötet Corona unzählige Menschen. Am 27. Januar 2020 gab es den ersten gemeldeten Fall in Deutschland. Ein Jahr danach fragt "planet e.": Was wissen wir wirklich über SARS-CoV-2? Überall arbeiten Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen daran, das Virus zu verstehen und zu bekämpfen. Denn nur, wenn alle biochemischen Prozesse rund um das Virus erkannt und analysiert sind, ist eine dauerhafte Bekämpfung möglich.
Die staatliche Lebensmittelmittelkontrolle ist immer öfter überfordert. Deshalb nimmt die Verantwortung der Lebensmittelindustrie zu. Aber wie gut funktioniert die Eigenkontrolle? Seit dem Ende der 1990er Jahre hat sich in der Lebensmittelindustrie eine risikobasierte Eigenkontrolle durchgesetzt: Das sogenannte HACCP soll Risiken intern erkennen lassen, bevor gefährliche Lebensmittel in Umlauf kommen können.
Der Corona-Lockdown lässt den Klimawandel vergessen. Doch der bedroht massiv alpine Skigebiete. Millionen-Investitionen sollen Rettung bringen. Dabei ist der alpine Wintertourismus gleichzeitig Betroffener und Verursacher. Denn wenn sich Millionen Menschen mit dem Pkw ins Skigebiet aufmachen, führt das zu enormen CO2-Emissionen.
Alles im Griff, möchte Japans Regierung zeigen. Keineswegs: erstarrte radioaktive Lava in der Tiefe, 1000 Tanks mit radioaktivem Wasser. Die Reaktorkatastrophe ist nicht zu Ende. Die japanische Regierung nutzt den 11. März als Jahrestag der Reaktorkatastrophe. Vielerorts sei es wieder sicher und die erhöhte Strahlung beseitigt. Ein Signal an die Bevölkerung. Denn Atomkraft wird in Japan wieder ausgebaut.
Etwa 15 000 kleine und mittlere Flüsse fließen durch Deutschland. Ihr Zustand ist oftmals erbärmlich. Dabei sind sie unverzichtbare Lebensadern. Flüsse und Mühlen waren einst Garanten des Wohlstands. Doch seit der Industrialisierung haben Fließgewässer an Bedeutung verloren. Das rächt sich, denn das Wasser der kleinen Flüsse und Bäche ist ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Wasserkreislaufs.
Die Zementproduktion ist eine CO2-Schleuder. Und Rohstoffe werden immer knapper. Trotzdem landen Bauabfälle millionentonnenfach auf den Deponien. Doch es gibt Alternativen. Die Bauindustrie in Deutschland sorgt für massenhaft Müll: Mehr als die Hälfte des Gesamtaufkommens geht auf ihr Konto, Tendenz: steigend. Bauschutt als Rohstoffquelle: immer noch verpönt. Die Vorbehalte sind groß. Zu Unrecht, sagen immer mehr Experten.
Das moderne Schaf hat einen Zeitplan. Rendezvous mit Böcken, Futterwiesen suchen, zum Friseur und Ostern dann den Nachwuchs zur Welt bringen. Doch dazwischen ist noch mehr. Vieles aus ihrem Leben ist kaum bekannt: Sind sie wirklich immer lammfromm oder manchmal zickig, auch mal bockig? Der Film folgt einer Schafherde durchs Jahr und überrascht mit neuen Erkenntnissen aus dem Leben der Tiere.
Das weltweit höchste Holzhaus steht in Norwegen. Der "Mjøsa Tower" ist 85,4 Meter hoch. Die Norweger hoffen auf die Strahlkraft als Vorbild für ökologisches Bauen. Doch was kann Holz als Baustoff? Was damit alles möglich ist, wissen auch die Architekten Tom Kaden und Markus Lager. Sie gehören zu den Pionieren im Holzbau und haben sich vorgenommen, den Holzbau "normal" zu machen.
Die USA haben sich mit Präsident Biden beim Klimaschutz zurückgemeldet. Doch welche Ziele sind realistisch? Amerika ist auch hier gespalten, Klimaschutz oder Wirtschaftswachstum? Eine neue Studie der Princeton University zeigt: Ein klimaneutrales Amerika ist möglich. Aber was bedeutet das konkret? "planet e." fragt nach, da, wo der CO2-Ausstoß gewaltig und der Widerstand groß ist, der Wille zum Wandel aber überraschend wächst: in Texas.
Grüner Wasserstoff brennt sauber. Das Öko-Gas soll die Welt vor der Erderwärmung retten. Ein Kick für den Klimaschutz? Oder ein milliardenteurer Irrweg? Denn die Technik steckt in den Kinderschuhen. Zur Herstellung wird weit mehr Öko-Strom benötigt, als es bisher gibt. Trotzdem gilt grüner Wasserstoff als Wundermittel auf dem Weg zur Klimaneutralität. Das Potenzial ist gewaltig, die Hürden sind es aber auch.
Sie sind die neuen Stars im Milchregal: Pflanzendrinks. Sie gelten als beliebte Alternative zur Kuhmilch. Gesünder soll die neue "Milch" sein und besser für die Umwelt. Aber stimmt das? Etwa ein Drittel der Deutschen kauft die Pflanzendrinks bereits, die Verkaufszahlen steigen stetig. Der Umsatz hat sich seit 2017 sogar verdoppelt. Angesagt ist die neue "Milch" vor allem bei jungen umweltbewussten Menschen.
Zehn Cent ist das Leben eines Masthuhns wert: erschreckend wenig. Daher müssen viele Mäster immer mehr Küken in die Ställe setzen - zur Einkommenssicherung. Doch welche Folgen hat das? Allein in Deutschland werden rund 620 Millionen Masthühner pro Jahr produziert. Konsumenten hierzulande bevorzugen Hühnerbrüste. Die Hühnerreste gehen in den Export. Und vernichten vor Ort lokale Erzeugermärkte und bäuerliche Existenzen. So wie in Südafrika.
Schweine und Menschen können miteinander kommunizieren. Jedes Schwein hat seine eigene Persönlichkeit. Die Borstentiere können sogar Zeitungen apportieren und Wäsche aufhängen. Während Hunde als Gefährten des Menschen als liebenswert und schlau gelten, haben Schweine keine Lobby. Dabei beweist eine Studie von Budapester Verhaltensforschern, dass sie im direkten Vergleich mit Hunden die geschickteren Problemlöser sind.
In den Ozeanen bleiben jedes Jahr bis zu einer Million Tonnen Fischernetze zurück. Als Geisternetze töten sie unkontrolliert weiter: Jährlich sterben qualvoll Millionen Meerestiere. Um Geisternetze zu bergen, führen Meeresschützer wie die "Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V." riskante Tauchaktionen durch. So auch in der Ostsee, wo jährlich bis zu 10 000 Netzteile landen.
Massentierhaltung und Schlachtfabriken: So manchem Steak-Gourmet vergeht da der Appetit. Zum Fleischgenuss gehört auch das Tierwohl. Doch wie lässt es sich erreichen? Statt industrieller Produktion kleine regionale Betriebe. Statt enger Ställe viel Auslauf auf grünen Wiesen. Statt Massenschlachtung sanfte Begleitung bis zum letzten Moment. So soll das bessere Leben für Nutztiere aussehen.
Es ist ein regelrechter Boom: Exotische Wildpflanzen sind weltweit gefragt. Zu hohen Preisen werden sie auf dem Schwarzmarkt verkauft. Zurück bleiben geschädigte Ökosysteme. Thailand ist einer der größten Exporteure für Kulturorchideen, die dort unter strengen Auflagen gezüchtet werden dürfen. Jährlich erwirtschaftet das Land mit den gefragten Exoten circa 40 Millionen Euro.
Borkenkäfer fressen sich durch unsere Wälder. Die Brennhaare Tausender Eichenprozessionsspinner verbreiten Schrecken. Gleichzeitig sterben unzählige Insekten. Wie passt das zusammen? Massive Eingriffe des Menschen in die Natur führen zu einem dramatischen Artensterben, auch bei den Insekten. Verschwunden sind viele natürliche Feinde von Borkenkäfern oder Eichenprozessionsspinnern, sodass sich diese immer weiter ausbreiten können.
Der Weiße Hai ist die große Liebe der Meeresbiologin Alison Kock. Ihre Forschung hilft, Mensch und Hai voreinander zu schützen. Denn die Meeresjäger sind zu Gejagten geworden. Im Atlantischen Ozean vor Kapstadt arbeitet die Südafrikanerin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Fürsprache für ein als blutrünstig abgestempeltes Tier. Ihre Erkenntnisse über Lebensraum und Verhalten der Raubfische beweisen: Die Vorurteile sind falsch!
Flammende Infernos, Tote und zerstörte Existenzen. Europas Wälder brennen immer öfter. Steigende Temperaturen heizen die Gefahr an. Auch Deutschland ist von Waldbränden bedroht. In Deutschland bereiten Feuerwehren ihre Mitarbeiter auf die zukünftigen Einsätze vor. Wissenschaftler untersuchen die Regenerationsfähigkeit des Waldes und die Hitzebeständigkeit einzelner Baumarten.
Tagestemperaturen jenseits der 30 Grad Celsius, tropische Nächte - Deutschland schwitzt. Vor allem in Großstädten leiden die Menschen unter Hitzewellen. Unsere Metropolen brauchen Abkühlung. Forscherinnen und Forscher suchen nun nach kreativen Lösungen für unsere Städte. Denn dort werden Hitzeinseln zunehmend zum Problem: Eine hohe Bebauungsdichte, Versiegelung und dunkle Baumaterialen speichern die Hitze und treiben die Temperaturen in die Höhe.
Klimaschutz ist Menschenrecht. Weltweit lassen Urteile auch von höchsten Gerichten aufhorchen. Die Spielräume, nichts gegen die Erderwärmung zu tun, schrumpfen rapide. Die Erderwärmung soll auf maximal 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden. So steht es im Pariser Klimaschutzabkommen. Eigentlich ist das völkerrechtlich bindend.
Aus für Verbrenner, freie Fahrt für Elektroautos. Die Politik ist sich selten so einig. Im Netz ernten Kritiker Shitstorms. Doch ein Blick auf die Fakten bringt Ernüchterung. Das E-Auto hat keinen Auspuff. Wozu auch? CO2 und andere Abgase produziert es beim Fahren nicht. So sorgt es für bessere Luft in den Innenstädten. Allerdings: Die Gesamt-Ökobilanz zeigt ein anderes Bild der E-Mobilität.
Immer weniger Deutsche können oder wollen kochen. Fertiggerichte, Kochautomaten und sogar Roboter erobern deutsche Küchen. Nur noch etwa ein Drittel der Verbraucher kocht so gut wie täglich. Es fehlt an Zeit, Motivation und am Können. So steigt seit Jahren die Lust auf Convenience-Produkte - also vorbereitete Speisen.
Naturidylle Südtirol. Nicht für die Bürger von Mals. Sie machen mobil, wollen giftfrei leben. Ihre Gegner: die Apfel-Bauern der Region. Die aber setzen weiter auf Pestizide. Umrahmt von den mächtigen Gipfeln der Ötztaler Alpen liegt die Gemeinde Mals, der Hauptort des Vinschgauer Oberlandes. Hier ist die Zentrale der Apfel-Rebellen, einer Bürgerbewegung, die selbstbewusst den Einsatz von Pestiziden verhindern will.
Burger aus Erbsen, Aufschnitt aus Soja - Fleischersatzprodukte erobern die Regale im Sturm. Sie sind vegetarisch und klimafreundlich. Aber wie gesund sind sie wirklich? Und wie lecker? Das falsche Fleisch soll aussehen und schmecken wie Schnitzel, Steak und Wurst. Dafür betreiben die Hersteller einen Riesenaufwand. Millionen gehen in die Entwicklung. Denn der neue Markt ist lukrativ und wächst stetig - innerhalb eines Jahres um 37 Prozent.
Vier junge Menschen aus vier Ländern Europas. Sie kämpfen für das Klima und fordern mit Blockaden, Klagen und Protesten die Politik heraus. Ihr Ziel: Sie wollen endlich gehört werden. Fluten, Brände, Dürren - die Folgen des Klimawandels sind so spürbar wie nie. Doch ist die Welt nicht auf Kurs, um ihn zu stoppen. Jugendliche aus Polen, Portugal, Finnland und Deutschland wollen das ändern. Das Ziel ist gleich, die Strategien sehr verschieden.
Horrorszenario im Klimawandel: Permafrost-Böden tauen allmählich auf und setzen Millionen Tonnen Methan frei. Doch Forscher sagen: Die große Schmelze eröffnet auch Chancen. Für viele Forscher gelten auftauende Dauerfrost-Böden als großes Risiko für das globale Klima. Das frei werdende Methan beschleunigt die globale Erwärmung. Doch auf einstmals hart gefrorenen Böden könnten bald Kühe und Rinder weiden oder Getreide und Mais wachsen.
Türkises Meer, exotische Strände - vorbei. Jetzt: Monster-Stürme und totale Zerstörung. Dem Klimawandel dennoch trotzen: Das wollen die Menschen der Karibik-Insel Dominica. 2017 tobt der Hurrikan Maria durch die Karibik. Schwer getroffen: der Inselstaat Dominica. Aber die Menschen setzen sich ein ambitioniertes Ziel: Dominica soll der erste Staat der Welt sein, der dem Klimawandel trotzt.
Putziger Panda - oder glitschiger Grottenolm? Während für süße und beliebte Tiere Millionen an Spendengeldern generiert werden, drohen viele "hässliche" Arten unbemerkt auszusterben. Gutes Aussehen und Beliebtheit spielen auch im Artenschutz eine Rolle. Was ein kuscheliges Fell oder Kulleraugen vorzuweisen hat, wird häufiger erforscht und besser geschützt. Tiere, die weniger Sympathien wecken, haben es hingegen schwer. Wer hilft den Hässlichen?
Klimawandel, Landwirtschaft und Industrie bedrohen Europas Süßwasservorräte. Sie versiegen, versalzen und verschmutzen. Wie kann die Versorgung mit sauberem Wasser auch in Zukunft gelingen? Wasserreiches Europa - vielleicht nicht mehr lange. Vielerorts ist der Grundwasserspiegel bereits gesunken. Auch in Deutschland könnte in wenigen Jahren Trinkwasser knapp und teuer werden. Gletscher, Moore und Süßwasserblasen im Meer könnten die Versorgung sichern.
Meteoriten gehen öfter über Deutschland nieder, als man glaubt. Doch nur die wenigsten Himmelssteine werden gefunden. Dabei können die Feuerkugeln viel über die Erdgeschichte erzählen. Meteoriten gehören zu den ältesten Gesteinen unseres Universums, haben die Ur-Erde geformt. Sie könnten sogar alles Wasser zur Erde befördert und einen entscheidenden Anteil an der Entstehung des Lebens auf unserem Planeten haben.
Bildschirme statt Schaufenster – der Onlinehandel boomt, der stationäre Handel leidet. Überall müssen Shops schließen. Doch was tun mit leeren Kaufhäusern und Shopping-Meilen?
Ihre Aktivitäten stören Mafia und illegale Geschäftemacher. Umweltschützer riskieren ihr Leben im Kampf für mehr Klimaschutz, gegen Verschmutzung und gegen den Raubbau an der Natur.
Explodierende Gaspreise, leere Speicher, Angst vor Rationierung und Abschaltung – Putins Krieg hat Deutschlands Abhängigkeit von russischem Erdgas gnadenlos offengelegt. Seit März schon hat die Bundesregierung die Frühwarnstufe des „Notfallplan Gas“ ausgerufen, bei dem ein Krisenteam bestehend aus Behörden und Energieversorgern die aktuelle Lage permanent analysiert. Politik und Fachleute suchen händeringend nach brauchbaren Alternativen, um in den nächsten Monaten die Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen. Neben konsequentem Energiesparen und einem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien setzt die Politik auch auf Gaslieferungen aus anderen Ländern. Vor Kriegsbeginn kamen rund 55 Prozent des nach Deutschland importierten Erdgases aus Russland. Heute sind es unter 40 Prozent.
Kohle hatte 2021 den größten Anteil an der Stromerzeugung. Über die Hälfte der Steinkohle kam im Januar aus russischer Förderung. Was passiert, wenn der Import ausbleibt? Sitzen wir im Dunkeln? Andere Länder können bei den Kohlelieferungen einspringen. Bis zum Herbst sind wir wohl unabhängig von russischen Importen. Und Braunkohle haben wir selbst. Es ist sogar eine längere Laufzeit für Kohlekraftwerke wieder im Gespräch. Eigentlich wollten wir uns ja dem Klima zuliebe von der Kohle verabschieden. Doch schon im letzten Jahr hat ein höherer Kohleanteil bei der Stromerzeugung zu vermehrtem CO2-Ausstoß im Energiesektor geführt. Ist jetzt die Energiewende in Gefahr? Kurzfristig jedenfalls scheint die Kohle an Bedeutung zu gewinnen.
Deutschland will und muss sich unabhängig von russischem Gas machen. Zeitgleich ist der Atomausstieg Ende 2022 beschlossene Sache. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine markiert eine Veränderung der Energiedebatte in ganz Europa – und in Deutschland taucht die Frage auf, die eigentlich niemand mehr zu stellen wagte: Sollten die Laufzeiten der aktiven Atomkraftwerke doch verlängert werden? Unabhängig von Befürwortern und Gegnern der Atomkraft: Wäre das überhaupt realistisch? Technisch sei eine Verlängerung möglich, so die Technikhistorikerin Anna Veronika Wendland. Es fehle vor allem der Mut der Politik. Auch ausreichend Personal zu finden, sei kein unüberwindbares Problem, so der Physiker Ulrich Waas, der von 2005 bis 2021 in der Reaktor-Sicherheitskommission saß.
Auf der indonesischen Insel Bangka beuten 100.000 Arbeiter eine reiche Zinnerzader aus. Das Metall ist für unsere moderne Konsumwelt unentbehrlich: Es steckt in jedem Computer, Smartphone und Auto. Doch dafür wird der Tropenwald verwüstet.
Vergiftet oder in Fallen verendet: Immer häufiger werden Wildtiere illegal getötet. Profiler, Forensiker und Umweltschützer sind den Tätern auf der Spur.
Selten waren deutsche Zoos bisher bereit, offen darüber zu sprechen, welche Tiere sie töten. Erstmals im Rahmen einer Dokumentation gewähren Zoomacher nun einen tiefen Einblick.
Der Krieg in der Ukraine schockiert die Welt. Er zerstört nicht nur Menschenleben, sondern auch die Umwelt. Die Folgen: verbrannte Wälder, kontaminierte Böden und vergiftetes Grundwasser.
In deutschen Böden lagern Billionen Kubikmeter Gas – genug, um das Land zwei Jahrzehnte zu versorgen. Mit Fracking kann der Schatz gehoben werden. Besteht dabei Gefahr für Mensch und Natur?
Die Bewohner der Insel Borkum haben bald eine Gasplattform vor der Nase. Weitere könnten folgen. Ist das der Preis für sichere Energieversorgung? Und wo bleibt der Umweltschutz?
Videoplattformen, Gaming, Cloud Computing. Ihr Energiebedarf ist gewaltig und wächst stetig. Die Digitalisierung nimmt zu – und droht zum Bremsklotz für den Klimaschutz zu werden.
Wind und Sonne liefern einen immer größeren Anteil unseres Stroms. Doch was machen wir bei Flaute und Dunkelheit? Scheitert die Energiewende an fehlenden Speichern?
Ein Staubsauger für Treibhausgase, CO2-fressende Algen, ein Sonnenschild aus Partikeln. Kann moderne Technik den Klimawandel bremsen? Oder bringt sie neue Risiken und Nebenwirkungen?
Seit mehr als 40 Jahren reist der deutsche Polarforscher Arved Fuchs in die Arktis. Eine junge Agrarwissenschaftlerin teilt diesen Abenteuergeist und folgt ihm in die Polarregion.
Nüsse gelten als kerngesund. Doch die Arbeitsbedingungen in Anbauländern und gigantische Transportwege weltweit verursachen dramatische Gesundheitsprobleme und Umweltschäden.
Fahrräder boomen. Immer mehr Menschen steigen auf die umweltfreundliche Alternative um, die auch noch fit hält. Doch wie nachhaltig sind Fahrräder wirklich?
Alle wollen den Klimawandel bekämpfen. Aber welche Mittel und Ideen wirklich helfen gegen die Erderwärmung, das ist durchaus umstritten. "planet e." überprüft vier Klimamythen.
Patagoniens Eisfelder sind oft schwer zugänglich, für Klimaforscher weitgehend unbekannt. Ein Wissenschaftler und zwei Extrembergsteiger wagen sich nun in kaum erforschte Gebiete.
Der Klimawandel, anfällige Handelsketten und jetzt der Krieg in der Ukraine – jede Krise verstärkt den Hunger in der Welt. Hat die globale Landwirtschaft ihre Grenzen erreicht?
In Deutschland landen jährlich mehr als eine Million Tonnen Alttextilien in Containern. Neue Kleidung entsteht daraus so gut wie nie. Wie wird aus Wegwerfmode ein Kleiderkreislauf?
Zu viel Hitze, zu wenig Wasser, falsche Pflege: Den Bäumen in unseren Städten geht es schlecht. Der Bestand geht dramatisch zurück.
Urlaubsziele weltweit leiden unter Extremwetter. Denn der Klimawandel macht auch vor Feriengebieten nicht halt. Wo fördert Tourismus den Klimawandel? Wo könnte er eine Chance sein?
Ob im Baumarkt, im Discounter, im Internet – Balkonkraftwerke werden aktuell zuhauf angeboten. Doch wie findet man das passende? Wo stimmen Preis, Leistung und Qualität? Die Energiewende im Kleinen – sie ist möglich. planet e zeigt, wie das geht.
Hitzewellen, Dürren und Starkregen – steht der Sommer wieder im Zeichen des Klimawandels? Nach 2022 ein weiteres Jahr verheerender Trockenheit in Deutschland. Was muss sich ändern?
Beeren liegen im Trend. Doch unser Hunger auf Beeren hat ökologische und soziale Konsequenzen in den Anbauländern. Die Dokumentation fragt: Wie geht nachhaltiger Beerenkonsum? In Deutschland essen wir pro Kopf jährlich fünf Kilogramm Beeren. Tendenz steigend. Diesen Bedarf kann unsere heimische Ernte allein nicht decken. Deswegen kommen viele Beeren aus Übersee. Dort, wo sie herkommen, belastet der Anbau Mensch und Natur. Der Süden Portugals ist eine Boomregion für die Produktion von Beeren in Europa. Die Anbaufläche des Landes hat sich in den letzten Jahren verfünffacht – auf fast 5000 Hektar. Einer der Produzenten: Logofruits. Das portugiesische Unternehmen baut auf seiner Plantage in Odemira auf insgesamt 75 Hektar Heidelbeeren an.
Unser Wetter wird extremer. Die Ahrtalflut war die teuerste Naturkatastrophe der deutschen Geschichte. Welche Rolle spielt der Klimawandel, und wie schützen wir uns vor Extremwetter?
Eine fieberhafte Suche nach neuen Gasquellen ist entbrannt. Dabei reicht vielleicht schon ein Gang in den nächsten Kuhstall. Könnte heimisches Biogas russisches Erdgas ersetzen?
Seit 1995 die erste UN-Klimakonferenz stattfand, geht es um nichts weniger als den Stopp des Klimawandels. Doch bringen Weltklimakonferenzen wirklich etwas? Oder sind sie überflüssig?
Geht Weihnachten auch nachhaltig und ohne Konsum im Überfluss? Zwei WGs treten in einer Challenge um das nachhaltigste Weihnachtsfest gegeneinander an.
Jedes Jahr im Dezember heißt es: einen Weihnachtsbaum kaufen. Doch der Klimawandel setzt ihm zu. Journalistin Sabine Platz auf der Suche nach dem "Weihnachtsbaum der Zukunft".
Hitzewellen, Dürren, Starkregen – der Klimawandel verändert unseren Planeten. Die Sommer der Zukunft werden noch heißer. Was macht das mit unserer Gesundheit und wie können wir uns schützen?
The ice fields in the Patagonian Andes. An unknown terrain that is little explored. A team of mountaineers and scientists want to explore these hostile areas. After all, global climate change can be felt more clearly here than in almost any other places.
Holz gilt als Rohstoff der Zukunft. Doch die Bestände in den Wäldern sind begrenzt. Wie lässt sich ein Gleichgewicht finden zwischen wirtschaftlichem Interesse und Klimaschutz?
Beeren liegen im Trend. Doch unser Hunger auf Beeren hat ökologische und soziale Konsequenzen in den Anbauländern. "planet e." fragt: Wie geht nachhaltiger Beerenkonsum?
Für Autoreifen wird Regenwald zerstört. Denn die Hersteller benötigen Kautschuk. Und der kommt von Kautschukbäumen. Wenn dafür neue Plantagen entstehen, müssen bislang unberührte Wälder weichen. Dabei gäbe es Alternativen.
Angst, Wut, Scham – jeder zweite junge Mensch empfindet starke negative Gefühle, wenn es um den Klimawandel geht. Was steckt hinter den Klimaängsten, und was kann man dagegen tun?
Reis ernährt die Welt. Aber das Getreide hat auch eine problematische Seite: Umweltzerstörung, Ausbeutung und Giftstoffe begleiten den Weg vom Feld bis zum Teller.
Die Kokosnuss gilt als gesundes Superfood. Sie lässt sich vielfältig verwenden. Doch die gigantische Nachfrage beeinflusst Umwelt- und Lebensbedingungen der Menschen in den Anbaugebieten massiv.
Ein bunter Blumenstrauß geht immer. Doch die meisten Schnittblumen wachsen nur mit reichlich Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln. Slowflower und Bio-Blumen sind Alternativen.
Igel mit Hut, Hunde in Kostümen und Geparden auf dem Sofa sorgen für Klicks auf Social Media. Für die "Petfluencer*innen" ein gutes Geschäft. Doch zu welchem Preis für die Tiere?
Die Europäische Union will den grünen Wandel. Das Ziel: Klimaneutralität bis 2050. Doch ziehen die EU-Staaten mit? Zeit für eine erste Bilanz.
Die Tomate ist das Lieblingsgemüse der Deutschen. Der Großteil wird importiert. Doch mit dem Konsum wachsen auch die Probleme: Ausbeutung, Umweltzerstörung, Plastikflut.
Jogginganzüge - früher einfach nur Sportkleidung, heute Modestatement, auch auf der Straße. Versehen mit viel Glitzer und Glamour. Der neue Look hat aber auch seine Schattenseiten.
Der Klimawandel fordert Winzer und Winzerinnen heraus. Sie müssen umdenken. Welche Trauben landen künftig in unseren Weingläsern? ZDF-Gartenexpertin Sabine Platz will es herausfinden. Er ist der beliebteste Wein der Deutschen: der Riesling. Doch Hitze, Starkregen und Pilzbefall setzen der Traube zu. Wie verändert sich der Weinanbau? Ist Bio die Lösung und welche pilzresistenten Sorten gibt es? Die Wissenschaft arbeitet am Wein der Zukunft. Gartenexpertin und Journalistin Sabine Platz will wissen: Wie passen sich die Winzer und Winzerinnen an? Sie besucht das Weingut Hemer in Rheinhessen.
Walfang ist weltweit verboten. Doch auch in Europa werden noch immer Wale getötet. Warum ist das so? Die „planet e“-Dokumentation begleitet norwegische Walfänger auf ihrer Jagd. In Island stehen die letzten beiden verbliebenen Walfangschiffe unter starker Beobachtung von Umweltschützern. In Norwegen aber können die Fischer weitgehend unbehelligt losziehen. „planet e“ konnte auf einem Walfänger mitfahren und erhielt exklusive Einblicke. Vor 40 Jahren wurde ein weltweites Moratorium für den kommerziellen Walfang verabschiedet. Island, Norwegen und Japan jedoch gehen eigene Wege. Allein im europäischen Polarmeer wurden seitdem Tausende Minkwale und mehrere Hundert Finnwale gejagt. In diesem Jahr wurden in Norwegen 1157 Minkwale zum Abschuss freigegeben, in Island 128 Finnwale.
Die Folgen des Klimawandels sind schon heute für viele spürbar. Doch Studien belegen, dass Frauen und Mädchen mehr unter der Klimakrise leiden als Männer. Frauen haben ein 14-mal höheres Risiko als Männer, bei Naturkatastrophen zu sterben. Oft haben sie weniger Essen, Obdach und auch Schutzmöglichkeiten. Und mit Hitzewellen oder Starkregen steigt auch das Risiko von Gewalt gegen Frauen und von Kinderehen. Adenike Oladosu kommt aus Nigeria. Sie kennt diese Probleme und hat die Initiative „I Lead Climate Action“ gegründet, um Frauen in Zeiten des Klimawandels zu stärken. In Nigeria wechseln sich Überflutungen und lange Dürreperioden ab.
Plastik boomt: Mehr als 400 Millionen Tonnen werden weltweit pro Jahr produziert. Und immer mehr Plastikmüll treibt in Flüssen Richtung Ozeane. Flüsse gelten als einer der Haupteintragswege von Plastik in die Ozeane. Auch in deutschen Flüssen findet sich jede Menge Plastikmüll. Weltweit versuchen Start-ups und freiwillige Helfer, die Müllzufuhr ins Meer zu stoppen. Wie zum Beispiel im albanischen Kukës. Die Stadt liegt am Zusammenfluss des Schwarzen und des Weißen Drin. Tonnenweise treibt Plastikmüll im Wasser oder verschmutzt das Ufer. Für „planet e.“ begleitet Reporterin Frauke Ludwig ein deutsches Start-up, das dort den Kampf gegen den Abfall aus Kunststoff aufgenommen hat.