Rund sieben Stunden verbringen wir jede Nacht in unserem Bett – aufs Leben gerechnet etwa 25 Jahre. Eigentlich soll das Schlafzimmer ein Raum der Geborgenheit sein, in den wir uns zurückziehen, uns erholen. Doch dort lauern auch Gefahren für unsere Gesundheit. Denn in Bettwäsche, Bezügen, Matratzen und Möbeln befinden sich häufig chemische Stoffe, die uns krank machen können. Formaldehyd in Spanplatten und Textilien gilt als Krebs erregend. Lösungsmittel in Lacken oder Weichmacher in Teppichböden lösen Haut- und Augenreizungen sowie Kopfschmerzen aus. Immer mehr Menschen entwickeln Allergien gegen solche Chemikalien. Dazu kommt, dass sich viele Menschen zu wenig mit dem Thema „Schlafhygiene“ beschäftigen. Es wird wenig gelüftet, Bettbezüge zu selten gewaschen, Kissen und Matratzen werden oft jahrelang nicht ausgetauscht. Die Folgen: Schimmelsporen und Milbenbefall. Unsichtbar fürs menschliche Auge, doch für die Gesundheit langfristig gefährlich. Dabei kommt man all diesen Stoffen im Haus nirgends näher als im eigenen Bett. Der Baubiologe Marcus Reger führt regelmäßig Raumluftmessungen durch und weiß, wie sich die Deutschen betten. Oftmals völlig falsch. Denn auch die neusten und trendigsten Produkte aus dem Möbelhaus können Schadstoffe enthalten. Die Industrie weiß um diese Gesundheitsproblematik. Dennoch finden sich immer wieder Schadstoffe und erhöhte Chemikalienwerte auch in Bett- oder Nachtwäsche. Dr. Frank Bartram aus Weißenburg ist Deutschlands bekanntester Umweltmediziner. Er berät seine Patienten zu Fragen der Schlafzimmerhygiene und Umweltgiften. Ursache für Erkrankungen sind oft verschiedene Chemikalien und Schadstoffe, die sich auch im Schlafzimmer befinden. Dr. Bartram betreut Gabriele Hoss-Reinhard, die an MCS (Multiple Chemical Sensitivity) leidet, einer vielfachen chemischen Unverträglichkeit. Ihr Körper reagiert hoch allergisch auf ihr eigenes Zuhause, nur noch in ihrem Wohnmobil findet sie Nachtruhe. Peter Bachm