Der Holzofen steht für behagliche Wärme, sein Brennstoff für Umweltfreundlichkeit. Doch wir verbrennen immer mehr Holz, betreiben damit sogar Kraftwerke. Stimmt dann die Ökobilanz noch? Wer in Deutschland sein Eigenheim auf eine Holzheizung umstellt, erhält staatliche Unterstützung. In vielen EU-Ländern wird sogar die Umstellung alter Kohlekraftwerke auf Holz gefördert. Aber wo soll das Holz auf Dauer herkommen? Wenn das Holz im Ofen knistert, fühlen sich viele Deutsche rundherum wohl: Durch den behagliche Wärme spendenden Ofen sparen sie Energiekosten und tun zudem noch etwas für die Umwelt. Denn schließlich ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, das Heizen damit automatisch nachhaltig. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein und ist in der Tat nichts als ein schönes Märchen: Tatsächlich wird Holz als Brennstoff mittlerweile um die halbe Welt transportiert, und der immer größer werdende Holzhunger von europäischen Verbrauchern und der Industrie ruiniert jahrhundertealte, kostbare Naturwälder. Die Politiker verschließen sich der Realität: Aktuell werden alte europäische Kohlekraftwerke, die eigentlich geschlossen werden müssten, auf Holz umgerüstet. In den Augen vieler Umweltschützer ein Wahnsinn, der auch noch mit fetten Subventionen belohnt wird. Ursprünglich sollte nur Schwachholz zu Pellets verarbeitet und so zum Einsatz in Holzheizungen kommen, also Holz, das keine andere Verwendung finden kann. Doch die große Nachfrage nach Holzöfen hat das geändert. „planet e.“ geht der Frage nach, ob der Holzhunger beim Heizen den Raubbau an unseren Wäldern fördert und wir uns möglicherweise von Holzöfen verabschieden müssen. (Text: ZDF)