Es war eine der größten Umweltkatastrophen Europas. Im Jahr 2010 bricht in Ungarn in einer Aluminiumhütte der Damm eines Deponiebeckens, in dem ätzender Rotschlamm gelagert wurde. Die Folge: Eine meterhohe Flutwelle verwüstet angrenzende Dörfer und die ungarische Kleinstadt Devecser. Der Greenpeace Aktivist Bernd Schaudinnus war als einer der ersten ausländischen Helfer vor Ort. „Bis dahin habe ich kaum etwas über die Gefährlichkeit von Aluminium gewusst“, sagt Schaudinnus. Die Katastrophe war für ihn Anlass, die Spur aufzunehmen und sich intensiv mit dem Leichtmetall zu befassen. Er findet heraus, dass Aluminium die Gesundheit des Menschen offenbar stark beeinflussen kann. Schaudinnus trifft den ungarischen Kameramann Istvan Benkö, dessen dramatische Bilder von der Katastrophe damals um die Welt gingen. Heute kämpft Benkö in einer Klinik um sein Leben. Während die ungarischen Behörden den Fall für beendet erklären, zeigen die Wasserproben aus dem Bach noch zwei Jahre nach dem Vorfall enorm hohe Werte an Aluminium. Für Greenpeace Chemiker Herwig Schuster keine Überraschung. Er sieht die Tierwelt in der Region massiv bedroht. Selbst minimalste Dosen hätten Auswirkungen auf die Fische: „Es gibt kein größeres Gift für das Nervensystem“, erklärt Schuster. Dennoch werden Aluminium-Verbindungen heute in den sensibelsten Lebensbereichen eingesetzt. Immer mehr wissenschaftliche Studien stützen den Verdacht, dass sie auch beim Menschen verheerende Krankheiten wie Alzheimer oder Brustkrebs auslösen können. Im Verdacht stehen unter anderem Deos, die Aluminium enthalten. Wie gefährlich ist das Leichtmetall wirklich? „planet e.“ berichtet über die unbekannte Seite eines Stoffes, der in unserem täglichen Leben ständig präsent ist. (Text: ZDF)