Gestern die unheilige Inquisition, heute die unselige Aidspolitik des Vatikans: Ist die katholische Kirche ein Feind der Wissenschaft? Rückblende: Die Sonne dreht sich um die Erde. Das war das unerschütterliche Weltbild des Vatikans zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Galileo Galilei widersprach und sagte: ?Und sie dreht sich doch?. Hätte Galilei weiterhin auf seiner Erkenntnis beharrt, wäre er auf dem Scheiterhaufen geendet. Doch der Astrophysiker, damals einer der berühmtesten Persönlichkeiten in Europa, hatte einen prominenten Fan: Papst Klemens VIII. In einem spektakulären Prozess vor der heiligen Inquisition wurde er zum Widerruf gezwungen. Vatikan und Wissenschaft ? ist das nicht ein Widerspruch in sich? Glaube und Erkenntnis ? unvereinbare Gegensätze? Was also ist von einer Päpstlichen Akademie der Wissenschaften zu halten, die seit über 400 Jahren hinter den Mauern des Vatikans existiert? Und wer sind ihre Mitglieder, was sind ihre Aufgaben, können sie frei debattieren, Themen eigenständig entscheiden, oder bestehen enge Abhängigkeiten zum Heiligen Stuhl? Ihr berühmtestes Mitglied war Galileo Galilei. Und auch heute noch gilt das Motto: Für den Papst nur die Besten. Nur, wer sind die Besten? Ultrakonservative katholische Forscher, denen der Glaube die Erkenntnis diktiert? Tatsache ist, dass diese Akademie Nobelpreisträger und andere Topwissenschaftler aus der ganzen Welt in ihren Reihen hat. Wurde die Creme der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft vom Vatikan also unterwandert? Steuert der Papst insgeheim den wissenschaftlichen Fortschritt? Der Kirchenstaat gewährt nur spärlich Einblick in die Aktivitäten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Kaum einer kennt sie. Kaum einer schreibt oder berichtet über die Akademie. Zum ersten Mal erlaubte der Vatikan Dreharbeiten in diesem geistigen Eliteclub. Die Dokumentation ?Für den Vatikan nur die Besten? Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften? zeigt den Stammsitz der Akademie, der i
Der Klimawandel bedeutet Stress für den Wald. Viele Fichtenbestände werden den höheren Durchschnittstemperaturen nicht gewachsen sein. Wissenschaftler und Waldbesitzer suchen nach Strategien, wie die Wälder fit für die Zukunft werden und auch weiterhin alle Ansprüche erfüllen können: Forscher fahnden weltweit nach neuen Baumarten, die Trockenheit und hohe Temperaturen besser vertragen. Umweltschützer aber warnen davor, den heimischen Wald mit Exoten anzureichern. Auch mit “Energiewäldern” wird experimentiert. Plantagen mit schnell wachsenden Bäumen wie Pappeln oder Weiden könnten eines Tages die steigende Nachfrage nach Holzpellets oder Hackschnitzeln ausgleichen.
Obwohl in Deutschland die Gesamtbevölkerung schrumpft, werden viele Städte trotzdem immer größer: Arbeitsplätze, Verkehrsmittel, Einkaufen, Kultur - alles ist gut zu erreichen. Mehr Menschen, das heißt, mehr Verkehr, mehr Luftverschmutzung und mehr Energieverbrauch. Viele Großstädte werden im Sommer immer heißer, weil die Gebäude viel Wärme aufnehmen und wieder abstrahlen. Kann eine "Grüne Stadt" helfen, diese Probleme zu lösen? Wissenschaftler wollen herausfinden, welchen Nutzen Pflanzen in der Stadt tatsächlich haben können
Die Deutschen haben immer mehr Appetit auf Hühnerfleisch. 600 Millionen Hühner wurden im vergangenen Jahr in Deutschland geschlachtet. Der Pro-Kopf-Verbrauch hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Hinter der Erfolgsgeschichte des Masthuhns stecken Jahrzehnte an Forschung und Züchtung. So genannte "Hybridhähnchen" werden heute in Riesenställen gehalten und sind bereits nach 5 Wochen schlachtreif. Knapp drei Euro kosten sie dann beim Discounter. "Faszination Wissen" wirft einen Blick hinter die Kulissen der Hühnchen-Industrie
In den Mittelmeerländern gab es laut einer Studie vor 50 Jahren deutlich weniger Herzinfarkte und Kreislauferkrankungen als in Nordeuropa. Als Grund erkannten Forscher damals die Ernährungsweise in diesen Ländern. Seitdem gilt die mediterrane Küche als besonders gesund. Aber was helfen Olivenöl, Fisch und ab und zu ein Glas Rotwein wirklich? Gibt es die Mittelmeerküche überhaupt? Das Magazin will herausfinden, ob man mit der mediterranen Küche tatsächlich Krankheiten vorbeugen oder sogar Beschwerden lindern kann und trifft Experten.
Wissenschaftler schätzen, dass auf einem Drittel aller deutschen Friedhöfe die Leichname nicht richtig verwesen. Die toten Körper werden im Boden zu sogenannten Wachsleichen, die mitunter so gut erhalten sind, dass man die Gesichtszüge noch erkennen kann. Für die Bestatter und die Angehörigen ist das oft ein Schock. Und für die Friedhofsverwaltungen ein großes Problem, denn diese Wachsleichen und die nicht benutzbaren Gräber verursachen hohe Kosten. Jahrzehntelang wurde das Problem totgeschwiegen.
Ohne Wolken wäre die Erde ein unbewohnbarer Planet: Sie schirmen die Erde vor der glühenden Sonneneinstrahlung ab, sorgen für Kühlung und lebensnotwendige Niederschläge. Bisher wissen Forscher erst wenig über die schützenden Himmelsgebilde. Meteorologen, Physikern und Chemikern ist zwar grundsätzlich bekannt, wie sie sich bilden, aber was genau in den Wolken passiert, bleibt ein Rätsel. "Faszination Wissen" zeigt Bekanntes und Unbekanntes über Wolken.
Bakterien, gegen die kein Medikament mehr hilft, töten in Deutschland jedes Jahr rund 10.000 Menschen. Knapp 70 Jahre nach der ersten Penicillin-Behandlung wird die wichtigste Waffe gegen tödliche Keime stumpf. Trotz fieberhafter Suche nach neuen Wirkstoffen gibt es für Patienten mit sogenannten Superinfektionen Jahr für Jahr weniger wirksame Medikamente. Ursachen für die Resistenten sind der oft bedenkenlose Einsatz von Antibiotika in Medizin und Nahrungsmittelproduktion, aber auch unzureichende Hygiene in Krankenhäusern.
Rund 90 Prozent der Moore in Bayern sind trockengelegt. Flächen, die einst selten gewordenen Arten eine Heimat boten, sind heute Ackerland oder Viehweiden. Kilometerlange Entwässerungsgräben durchziehen dort die Landschaft. Vor allem die sogenannten Niedermoore sind betroffen: Dachauer und Erdinger Moos, sowie das größte Niedermoor Süddeutschlands. Wissenschaftler finden immer mehr Hinweise, dass intakte Moore weitaus wichtiger für den Klimaschutz sind als bislang angenommen.
Der Würzburger Wissenschaftler Johannes Mayer sucht seit 20 Jahren in Klosterbibliotheken nach alten Arzneien, stellt sie nach überlieferten Rezepten her und untersucht ihre Wirksamkeit. Mit Erfolg, immer mehr Mediziner lernen diese Klostermedikamente zu schätzen. Viele Krankenhäuser eröffnen Abteilungen für traditionelle europäische Medizin oder Klostermedizin. Die Erfolge, insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Asthma, Rheuma oder Neurodermitis, sind beachtlich. Trotzdem spielt die Klostermedizin heute nach wie vor nur eine geringe Rolle...
Alle Jahre wieder machen Masernepidemien Schlagzeilen - so auch diese Saison. Eigentlich wollte die WHO die hochansteckende Krankheit in Europa längst ausgerottet haben. Doch dieses Ziel wurde wieder verfehlt. Denn noch immer sind längst nicht alle Kinder dagegen geimpft. Gerade einmal zwei Drittel der Eltern lassen ihren Kindern vorbehaltlos alle von der Ständigen Impfkommission vorgeschlagene Impfungen verabreichen. Das sind zu wenige, um das Masernvirus auszurotten. 35 Prozent der Eltern in Deutschland gelten als impfkritisch: Sie lassen ihre Kinder später als empfohlen impfen oder lassen manche Impfungen ganz aus. Sie befürchten Nebenwirkungen für ihre Kinder, wie sie beispielsweise nach einer Masernimpfung in seltenen Fällen auftreten können. Ein kleiner Teil der Eltern lehnt Impfungen sogar vollständig ab, meist aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen.
Die Auswirkungen der globalen Erwärmung lassen sich heute schon weltweit beobachten. Mithilfe von Computermodellen versuchen Klimaexperten Szenarien für ein verändertes zukünftiges Weltklima zu entwickeln. Eine Gruppe von Forschern ist skeptisch, denn Klimaprognosen sind nicht der Wetterbericht von morgen. Unzählige Faktoren wirken zusammen und wie komplexe Ökosysteme auf die Erderwärmung reagieren, lässt sich gerade einmal erahnen
Das Ozeaneum in Stralsund ist der größte Museumsbau Deutschlands. Hier können die Besucher virtuell ins Meer "eintauchen". Mehr als 1.000 Meeresbewohner haben in den 39 Aquarien ein fragiles Zuhause. Algenwälder, Korallenriffe und eine "Mini-Nordsee" müssen durchgehend kontrolliert werden. Ein einziger kranker Fisch oder eine minimale Änderung der Temperatur - schon kann das zerbrechliche und komplizierte Gleichgewicht unter Wasser gefährdet sein. Rund um die Uhr werden Proben genommen. Es werden Algen "gesät", es wird geputzt, dokumentiert und Nachwuchs gezüchtet. Die Wissenschaftler im Ozeaneum sind ständig im Einsatz. Ein Ökosystem "nachzubauen", noch dazu ein so komplexes wie das Meer, ist eine gewaltige Aufgabe. Doch die Forscher erhalten auch neue Erkenntnisse, die dem Schutz der "echten" Meere und ihrer bedrohten Arten zugutekommen. Und vielleicht sind solche künstlichen Ökosysteme die letzte Chance für manche Arten zu überleben.
Umweltorganisationen behaupten, dass wir den höchsten Schadstoffkonzentrationen weder auf der Straße, noch in behandelten Lebensmitteln und auch nicht in der Umgebung von Fabriken begegnen. Sondern in den eigenen vier Wänden. Schimmel etwa blüht in vielen Häusern, in Altbauten wie auch in modernsten Niedrigenergiehäusern. Dazu kommen giftige Lösungsmittel in Lacken, Formaldehyd in Laminatböden oder Benzol in Wandfarben. Im schlimmsten Fall hat das Folgen für die Gesundheit: Kopfschmerzen, Allergien, Asthma, erhöhtes Krebsrisiko. Auch vor Elektrosmog in der Wohnung wird häufig gewarnt.
Täglich verschwindet in Deutschland eine Fläche von 130 Fußballfeldern gesunden Bodens unter Beton und Asphalt. Neue Straßen, Flughäfen, Einkaufszentren und Neubaugebiete entstehen, wo vorher der Boden wichtige Aufgaben erfüllte: Er sorgt für Nahrung und ist Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Versiegelter Boden kann außerdem keine Schadstoffe mehr neutralisieren und auch kein Regenwasser aufnehmen. Stadtplaner stehen vor einem Dilemma: Sie brauchen eine gute Infrastruktur, doch der Boden müsste erhalten werden. Landschaftsarchitekten, Ingenieure und Naturschützer suchen deshalb nach praktikablen Verfahren, den Boden vor der Versiegelung zu bewahren. Sie entwickeln Strategien, um etwa durch Ausgleichsflächen wichtige Bodenfunktionen zu erhalten.
Immer mehr Menschen ziehen vom Land in die Ballungsräume. Vor allem die Jungen suchen Arbeit in den Städten. Zurück bleiben in den Dörfern vor allem alte Menschen. Das hat Folgen: In manchen Landstrichen leben nur noch wenige, Städte platzen dagegen oft aus allen Nähten. Das macht erst einmal Probleme: Auf dem Land stehen Häuser leer und drohen zu verfallen, Geschäfte schließen, das Leben wird beschwerlicher. Aber auch die Städte ächzen unter dem starken Zuzug. Wohnungen werden noch teurer, die Infrastruktur wie öffentliche Verkehrsmittel und Kinderbetreuung sind nicht auf solche Menschenmassen ausgelegt.
Über 80 Prozent der noch unerschlossenen Erdgasfelder liegen unter meterdickem Eis, tief im Meer. Ihre Erschließung ist "entscheidend für die zukünftige Erdgasversorgung", sagt die Bundesanstalt für Geowissenschaften. An das Gas zu gelangen, ist aufwändig, riskant und teuer. Lohnt es sich, weiter auf Erdgas zu setzen? Stand: 21.06.2012
Wer die Gewinner sucht, wird zunächst tatsächlich fündig: Bayerns Winzer frohlocken über mehr Sonne, am Chiemsee und im Allgäu gedeiht auf einmal Wein. Landwirte freuen sich über längere Wachstumsperioden. Der Bienenfresser, eigentlich am Mittelmeer heimisch, brütet in immer größeren Kolonien in Süddeutschland. Zugvögel, die bis vor nicht allzu langer Zeit im Winter Hunderte von Kilometern ziehen mussten, bleiben hier. Die Zahl der Störche hat sich vielerorts vervierfacht. Getreidesorten wie Gerste, Weizen und Mais schießen in die Höhe.
In der Debatte um die Laufzeiten der Kernkraftwerke wird der Ruf nach den regenerativen Energien immer lauter. Eine Quelle wird in den Diskussionen aber immer vergessen, obwohl sie uns schon seit Jahrzehnten mit regenerativer Energie versorgt: die Wasserkraft! In Bayern macht ihr Anteil über 60 Prozent der "Erneuerbaren" aus. Doch sind nach Meinung der Experten die Standorte längst ausgebaut, das Potenzial ist also erschöpft. Außerdem verhindern die Staumauern den Transport von Kies und zerstören damit Lebensraum für viele Flussbewohner. Und sie sind eine unüberwindbare Barriere bei der Wanderung von Fischen. Ingenieure erproben derzeit völlig neue Konzepte. Sie wollen noch mehr Strom aus dem Strom gewinnen - und zwar ohne die Umwelt zu zerstören. Sie entwerfen Kraftwerkskonzepte für Wasser, das bislang ungenutzt von den Bergen der Alpen strömt. Sie entdecken das Wasserrad neu und versuchen damit, in Bächen wie in großen Flüssen Strom zu erzeugen. Zudem entwickeln sie Kraftwerke, die auch kleine Fallhöhen und geringe Wassermengen nutzen können. Visionäre und Wissenschaftler stellen ihre Ideen vor und zeigen, wie viel Kraft noch im Wasser steckt.
Bayerns größte bewohnte Altlast ist das Gelände einer ehemaligen Farbenfabrik im unterfränkischen Schonungen. Dort wurde über ein Jahrhundert lang mit gefährlichen Stoffen wie Arsen, Blei, Chrom und Kupfer hantiert, die auch im Boden landeten. Als die Firma pleiteging, wurden dort Wohnhäuser gebaut und Familien zogen auf das giftige Gelände …
Der Borkenkäfer gilt hierzulande als Inbegriff des Schädlings menschlicher Nutzpflanzen. Trotzdem lässt man den Käfer im Nationalpark Bayerischer Wald frei gewähren, zum Ärgernis vieler Waldbesitzer. Die befürchten, der Käfer könne von dort aus als Plage über ihre Nutzwälder hereinbrechen und Millionenschäden anrichten.
Die Erde erwärmt sich immer mehr. Verrückte Erfinder und geniale Ingenieure aus dem Bereich Climate Engineering wollen deshalb am Thermostat der Erde drehen. Das soll zum Beispiel mit einem Sonnenschirm im All funktionieren. Oder mit einer Art Kohlendioxid-Staubsauger. Ist das Klimamachen wirklich eine gute Idee?
Sie heißen wie gute Freunde: Carmen, Britta oder Lothar. Was sie aber hinter sich lassen, ist häufig verheerend. Und das in einer Welt, in der wir Menschen glauben, die Natur mit unserem Wissen und mit all unserer Technik beherrschen zu können. Immerhin 80 Prozent aller Schäden, die bei uns entstehen, sind Sturmschäden.
Europa sieht aus dem All nachts aus, wie eine Glühwürmchen-Party. Das zeigen Aufnahmen der NASA. Echte Dunkelheit gibt es bei uns nachts fast nirgendwo mehr. Straßenlaternen, Werbefläche und Scheinwerfer, die Gebäude anstrahlen, machen die Nacht zum Tag. Diese nächtliche Festtagsbeleuchtung hat Folgen - für die Tierwelt und auch für unsere Gesundheit.
Er ist nicht nachweisbar, und es gibt keine klare medizinische Definition. Trotzdem ist Burnout zur allgegenwärtigen Diagnose geworden. Ärzte und Kliniken verdienen damit Milliarden. Doch Burnout wird oft vorschnell diagnostiziert – auch auf Wunsch der Patienten. Klar ist: Der Anforderungsdruck im Alltag und am Arbeitsplatz steigt ständig. Zunehmend entstehen Gefühle der Überforderung und Resignation. Immer mehr Wissenschaftler aber sagen: Die wahren Ursachen dafür werden zu oft übersehen. Was also ist Burnout und gibt es ihn überhaupt? “Faszination Wissen” spürt einem rätselhaften Phänomen nach und fragt, welche konkreten Hilfestellung und Lösungen es gibt. Wie ändert man aktiv seinen Lebensstil? Können bewusstes Innehalten, Qigong, Meditation und Entlastung vom Konsum- und Medienstress helfen? Wie entschleunigt man richtig und beugt damit Risikofaktoren vor?
Einst war die Donau ein lebendiger Strom, der sich sein Bett selber suchte. Er floss mal hier, mal da, und schuf einen ganz besonderen Lebensraum: den Auwald. Heute ist der zweitlängste Strom Europas über weite Strecken in ein Betonkorsett gezwängt. Staustufen zur Stromgewinnung machten dies nötig. Die Folge: Die meisten Auwälder sind verschwunden. Um den Auwald bei Neuburg an der Donau zu retten, soll endlich wieder Wasser durch den Wald strömen. Ein neu gebauter Umgehungsbach, gespeist von Donauwasser, fließt jetzt um eine Staustufe herum und bewässert ihn. Zusätzlich finden ökologische Flutungen statt, bei denen große Mengen Wasser durch den Wald fließen. Seit vier Jahren verfolgt das Team von "Faszination Wissen" dieses größte Renaturierungs-Projekt Bayerns und begleitet die beteiligten Wissenschaftler. Über allem steht die Frage, ob es möglich ist, einen zerstörten Auwald wieder zum Leben zu erwecken.
Allein in Deutschland warten etwa 12.000 schwer kranke Menschen auf ein neues Organ. Viele Patienten warten jahrelang, manche vergebens. Jeden Tag sterben drei Menschen, weil sie nicht rechtzeitig ein neues Organ bekommen. Die Organspende-Skandale des letzten Jahres zeigen, wie dringend die Lage ist, und wie undurchschaubar die Praxis der Vergabe. Wissenschaftler arbeiten daher fieberhaft daran, künstliche Organe zu entwickeln. Dabei gelingen ihnen inzwischen entscheidende Schritte. So schaffen es Forscher heute, Teile der Speiseröhre künstlich herzustellen und in Patienten einzupflanzen. In Deutschland arbeitet die erste vollautomatische "Hautfabrik", in der Verbrennungsopfer eine "neue" Haut bekommen, hergestellt aus ihren eigenen Zellen. Einfache Strukturen wie Blutgefäße werden schon im Labor hergestellt. Ob sie im Patienten so funktionieren wie das Original, wird derzeit erforscht. Manche Ingenieure behaupten gar, dass sie dem Bau ganzer Organe näherkommen. Ihre Vision ist es, in nicht allzu ferner Zukunft sogar ein künstliches Herz zu bauen. Der Moderator besucht die Labore der Gewebezüchter und fragt nach.
Das Magnetfeld der Erde: Schiffe und Flugzeuge nutzen es zur Navigation. Zugleich schützt es die Erde vor zu intensiver kosmischer Strahlung und den Auswirkungen von Sonnenstürmen. Aber die Schutzhülle um unseren Planeten hat Schwachstellen. Das Magnetfeld nimmt seit geraumer Zeit ab. es stellt sich die Frage, ob das ein erstes Anzeichen für ein dramatischeres Ereignis ist: eine Umkehr der Pole. Der magnetische Nordpol würde zum Südpol werden und umgekehrt. "Faszination Wissen" will herausfinden, welche Folgen das für uns haben könnte. Horrorszenarien beschreiben, wie etwa bei einem Zusammentreffen eines schwachen Magnetfelds mit starken Sonnenstürmen die Stromversorgung ganzer Kontinente zusammenbricht. Und damit auch Verkehrsnetze, Kommunikation, Lebensmittel- und Wasserversorgung. Bereits in der Vergangenheit verursachten Sonnenstürme große Schäden: Im Herbst 2003 fiel im schwedischen Malmö das Stromnetz aus. Luftkorridore in Kanada mussten gesperrt werden, weil Signale der Satelliten- und Navigationssysteme zeitweise aussetzten. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA gab an, dass allein der Ausfall von Satelliten einen Schaden von 400 Millionen verursacht hat.
Deutschland ist eines der Vorzeigeländer, was Wassersparen angeht: Wir verbrauchen nur 120 Liter täglich von dem wertvollen Rohstoff. Und trotzdem sind wir richtige Wasserverschwender: Mehr als 4.000 Liter Wasser verbrauchen wir am Tag, wenn man auch das sogenannte virtuelle oder versteckte Wasser einrechnet. Also das Wasser, das zur Herstellung von Produkten benötigt wird. Ob Kleidung oder Lebensmittel, überall steckt literweise Wasser drin, das verbraucht oder verschmutzt wurde. Besonders interessant wird der Blick auf das virtuelle Wasser, wenn es um den Wassermangel in anderen Regionen der Welt geht. Denn durch den Import wasserreicher Produkte kann es sein, dass unser Lebensstil dort Schaden anrichtet. "Faszination Wissen" fragt, was steckt hinter den Konzepten des virtuellen Wassers und des Wasserfußabdrucks, und wie sinnvoll und aussagekräftig sind sie? Kann der Einzelne durch virtuelles Wassersparen Einfluss auf weltweite Wasserprobleme nehmen?
Griechenland mit seinen Olivenhainen, Spanien mit seinen weißen Stränden oder Italien mit seinen duftenden Kräutern, unsere Urlaubsländer drohen zu versteppen, sich von blühenden in glühende Landschaften zu verwandeln. Das liegt nicht nur am Klimawandel, er wird die Situation nur noch mehr verschärfen. Überweidung, zu hoher Wasserverbrauch durch eine Konzentration von Industrie, Landwirtschaft und Tourismus in den Küstengebieten. Der Anbau von wasserintensiven Exporttomaten und Paprika in der ohnehin trockensten Region Europas führt zu Problemen, deren Folgen weit in die Zukunft reichen könnten. Forscher warnen sogar davor, dass sich diese Länder in Landschaften ähnlich der Wüstennation Marokko mit ausgetrockneten Flusstälern verwandeln werden. Noch ist es nicht zu spät - eine Umorientierung ist nötig und möglich. Was dazu passieren muss, ist längst bekannt, aber die Zeit läuft.
Unter den circa 3 Millionen Arten von Pilzen gibt es Schädlinge, die Tierarten, Pflanzen und sogar die Gesundheit des Menschen bedrohen. Die dritte Lebensform ist auf dem Vormarsch. Weltweit nehmen Pilzkrankheiten von Tieren und Pflanzen zu. Pilze sind Anpassungskünstler, dies ist der Schlüssel zu ihrem Erfolg. Sie können jahrelang als Sporen überleben und sich bei guten Bedingungen explosionsartig ausbreiten. Es werden mehr Nutzpflanzen durch Pilze vernichtet als durch Viren, Bakterien und Parasiten zusammen. Der Getreiderost etwa zerstört jedes Jahr große Teile der Welternte. Amphibien leiden an einer tödlichen Pilzerkrankung. Pilzgifte im Getreide können auch dem Menschen gefährlich werden. Bisher weiß die Menschheit zu wenig über die vielseitige Lebensform. Das muss sich ändern, sagen viele Forscher. Denn die Bedrohung wächst.
Auch wenn wir uns meistens schon Augenblicke nach dem Erwachen nicht mehr erinnern können: Jeder Mensch träumt jede Nacht. Lange dachte die Wissenschaft, der Schlaf sei eine Phase, in der sich das Gehirn in den Pausenmodus schaltet. Inzwischen aber ist bekannt: Das Gehirn arbeitet im Schlaf genauso aktiv wie zu Wach-Zeiten - zum Teil sogar noch intensiver. Und obwohl wir uns kaum bewegen, verbrennen wir im Schlaf fast genauso viel Kalorien wie im Wachen. Aber warum diese neuronale Anstrengung, warum diese bildliche Höchstleistung, die uns unterhält, verwirrt, erregt, erfreut, verängstigt oder nachdenklich macht? Das tagsüber Erlebte verarbeiten? Visionen für die Zukunft entwickeln? Oder ist es einfach nur sinnloses Gedächtnisgewitter? Mediziner, Psychologen und Mathematiker machen sich mit Kernspintomografen, Hirnstrommessgeräten und Fragebögen auf in unser nächtliches Kopfkino. Denn sie gehen davon aus, dass unser Gehirn diese aufwendige Fantasie-Akrobatik nicht vollführen würde, wenn sie nicht irgendeinen Zweck hätte.
Der Astrophysiker Adi Pauldrach ist eigentlich kein gläubiger Mensch. Aber der Münchner Professor sagt: "So, wie das Weltall entstanden ist und sich entwickelt hat, kann das kaum ein Zufall sein." Die Forschung der letzten Jahre zeigt immer klarer: Das Universum ist genau so entstanden, dass es Leben hervorbringen konnte. Alles scheint einem aufeinander abgestimmten Plan zu folgen: Die Kräfte, die nach dem Urknall entstanden sind und seitdem die Entwicklung steuern, sind genauso eingestellt, dass Galaxien, Sterne, Planeten entstehen konnten. Und damit letztlich auch das Leben auf der Erde. Hätte sich das Universum nach dem Urknall nur ein bisschen langsamer ausgedehnt, wäre alles wieder implodiert. Wäre es schneller abgelaufen, hätten nie Sterne und Galaxien entstehen können. "Faszination Wissen" zeigt die Entwicklungen des Kosmos, denen auch der Mensch seine Existenz verdankt. Absicht oder Zufall? Steckt womöglich ein Plan dahinter? Zumindest können Astrophysiker heute belegen, dass alle Entwicklungen im Universum genau so abgelaufen sind, dass letztlich Leben möglich wurde.
Wildschweine haben sich in den letzten Jahrzehnten in Deutschland explosionsartig vermehrt. Die Folgen sind verheerend: zerstörte Gärten und Parkanlagen, verwüstete Felder und schwere Verkehrsunfälle. Nicht nur auf dem Land sorgen sie für Unmut. Auch in Großstädten treiben Wildschweine immer öfter ihr Unwesen. Vor allem der durch den Biogasboom stark angestiegene Anbau von Raps und Mais bietet dem Schwarzwild immer neue Nahrung. In vielen Regionen scheint man der Wildschweinplage trotz höherer Abschusszahlen nicht mehr Herr zu werden. Allein in Bayern werden derzeit pro Jahr rund 45.000 Wildschweine erlegt, seit den 70er-Jahren hat sich die Zahl verfünffacht. Häufig können die Jäger aber das Wildschweinfleisch nicht weiter verkaufen, da es durch die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl noch immer radioaktiv belastet ist. "Faszination Wissen" ist im nordschwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg unterwegs, einer Region, in der die Wildschweine besonders wüten.
Noch in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts strömten die Abwässer aus Industrie und Haushalten ungeklärt in die Flüsse und Seen. Die Folge: Viele Gewässer waren kaum mehr als stinkende Kloaken voller schaumig-brauner Fluten. Seitdem wurden viele Milliarden Euro ausgegeben, um Flüsse und Seen sauber zu halten. Allein in Bayern gibt es heute fast 3.000 kommunale Kläranlagen. Praktisch kein Tropfen Abwasser gelangt mehr ungeklärt in die Umwelt. Fakt ist, dass sich fast alle Gewässer erholt haben. Damit schien das Umweltproblem für lange Zeit gelöst zu sein. Aber je genauer Wissenschaftler untersuchen und je genauer Analysemethoden werden, desto klarer wird: Trotz der aufwendigen Reinigung schwimmt in unserem Abwasser ein gefährlicher Cocktail aus giftigen Stoffen. Das sind vor allem moderne Chemikalien, die heutzutage immer häufiger in Medikamenten, Haushaltsreinigern, Kosmetikartikeln, Dämmstoffen und Düngemitteln vorkommen.
Weizen ist die wichtigste Getreidesorte in Bayern. Semmeln, Brot, Nudeln, all diese Grundnahrungsmittel sind aus Weizen gemacht. Doch der Anbau ist für die Bauern hierzulande zum Risiko geworden. Denn oft ernten die Landwirte nicht mehr genug. Das sich verändernde Klima setzt dem empfindlichen Weizen zu. Schon eine Temperaturerhöhung von einem Grad bedeutet 10 Prozent weniger Ertrag. Wenn der Schnee bis weit ins Frühjahr hinein liegt, ist bereits ein Teil der Ernte verloren. Seit einigen Jahren leiden vor allem die fränkischen Bauern unter einer Trockenperiode im Frühsommer, die ganze Felder verderben lässt. Wenn es dann endlich regnet, kommen oft heftige Gewitterstürme, die die Halme flachlegen. Aber nicht nur Bayern ist betroffen, auch die Kornkammern Europas, Österreich, Ungarn und die Ukraine melden große Verluste bei der Weizenernte. Ob neue Züchtungen widerstandsfähigere Sorten hervorbringen können, die auch in Zukunft ausreichend Ertrag liefern oder ob in Zukunft unser Brot aus ganz anderem Getreide gebacken werden muss, sind Themen der Sendung.
Mehr als 500.000 Kinder und mindestens ebenso viele Erwachsene sind in Deutschland von der Diagnose ADHS betroffen - der sogenannten "Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung". Der Einsatz von Medikamenten in der Behandlung steigt stetig; der Umsatz liegt bereits bei mehr als 1 Milliarde Euro pro Jahr. Aber was genau ist ADHS? Psychiater, Psychologen, Neurologen und Kinderärzte sind sich nicht einig. Tatsache ist: ADHS wird unter anderem verursacht von einer Funktionsstörung im Gehirn. Das befindet sich in einer Art Dämmerzustand, wird "nicht richtig wach". Betroffene sind unaufmerksam, scheinbar abwesend. Um das zu ändern und um sich konzentrieren zu können, müssen sich Kinder beschäftigen oder bewegen. Sie werden zum "Zappelphillip". Bei den Ursachen herrscht noch Einigkeit. Schwieriger wird es bei der Diagnose: Der Übergang von normalen kindlichen Verhalten hin zu einer Verhaltensstörung ist fließend. Ob es überhaupt als Störung betrachtet wird, hängt auch vom Umfeld des Kindes ab. "Faszination Wissen" fragt nach, was genau ADHS ist, wie es entsteht, und wann Medikamente tatsächlich ein Ausweg sein können.
Vom Aussterben schöner Arten hört und liest man ständig. Momentan verschwinden jeden Tag bis zu 130 Arten von unserer Erde. Jede Art vor dem Aussterben zu retten, ist unmöglich. Deshalb stellt sich die Frage nach den Kriterien, nach den Mitteln zur Rettung. Über diese unbequeme Frage machen sich nicht nur Artenschützer, sondern auch Umweltökonomen Gedanken. Sie glauben, dass eine "wirtschaftliche" Bewertung von Arten eine Lösung sein kann: In welchen Tieren und Pflanzen stecken Wirkstoffe, die wir brauchen? Welche erhalten ihren ganzen Lebensraum und damit hunderte weitere Arten? Und welche Arten bewahren in ihren Genen mögliche Resistenzen gegen Krankheiten? "Faszination Wissen" begibt sich auf die Suche nach ganz besonderen Spezies wie der Oman-Banane Umq Bir oder dem geheimnisvollen Meeresschwamm Suberites und zeigt, warum eine Art tatsächlich wertvoller sein kann als die andere.
Fracking ist das chemische Herausbrechen von Schiefergasen aus tief liegenden Gesteinsschichten. Besonders in den USA hat dieses Verfahren zu einer wahren Energierevolution geführt. Die Vereinigten Staaten könnten sich damit bis 2025 vollständig unabhängig von Energieimporten machen. Interessant also auch für Deutschland. Hierzulande vermutet man bis zu 2,3 Billiarden Kubikmeter Gas in tiefen Schiefergesteinen. Diese Lagerstätten befinden sich vor allem in Niedersachsen und Schleswig-Holstein - aber auch in Bayern. Forscher wollen herausfinden, wie viel Schiefergas tatsächlich im Untergrund ist, und wie es gefördert werden könnte. Doch es formiert sich erbitterter Widerstand. Die Bevölkerung ist aufgeschreckt vom Beispiel der USA. Denn dort wird befürchtet, dass giftige Chemikalien das Trinkwasser verseucht haben. Auch Methan gelangt ins Grundwasser. Das Leitungswasser ist deswegen mancherorts brennbar geworden. Dazu kommt auch noch die Angst vor künstlich ausgelösten Erdbeben durch die Bohrungen. Alles Panikmache - oder droht durch Fracking tatsächlich massiver Schaden für Umwelt und Menschen? Deutschland hat jedenfalls vorerst alle Vorhaben der Mineralölkonzerne zur Erkundung der Lagerstätten gestoppt. Vielleicht droht dem neuen Energierausch in Deutschland das Aus, bevor er richtig begonnen hat.
Fünfzehn Mal mehr Energiemais wird heute in Deutschland angebaut wie noch vor acht Jahren. Produziert wird Rohstoff für die Energiewende. Doch solche Monokulturen bieten keinen Lebensraum mehr für Wildtiere und -pflanzen. Durch Erosion verschwindet wertvoller Ackerboden. Große Flächen, auf denen Bioenergiepflanzen wie Mais und Raps wachsen, sind sowohl für den Naturschutz als auch für die Produktion von Lebensmitteln verloren. Findige Landwirte haben nach Alternativen gesucht und eine gefunden: Ihre Lösung heißt Agroforst, Bäume, die auf dem Acker wachsen. Schnell wachsendes Holz wurde schon früher von Bauern angebaut und genutzt, zum Beispiel in Form von Hecken. Doch die Felder selbst wurden immer kahler, um genug Platz für große landwirtschaftliche Maschinen zu haben. Mittlerweile sind viele Bauern überzeugt, dass Bäume und Sträucher wieder auf die Felder gehören. Auch Wissenschaftler beschäftigen sich inzwischen mit der Idee. Können Agroforste die Ernährung und die Energieversorgung der Zukunft sicherstellen und gleichzeitig drängende Probleme wie den Verlust der Biodiversität und die Bodenerosion bekämpfen?
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! - das Zitat, das angeblich von Winston Churchill stammt, soll uns sagen: Statistiken lügen! Offenbar kann man keiner Statistik trauen und dennoch werden uns jeden Tag Statistiken um die Ohren geschlagen: die Arbeitslosenzahlen, die Entwicklung der Renten, das Risiko an irgendwelchen Krankheiten zu sterben oder der angeblich hohe Nutzen von Medikamenten und Gesundheitsvorsorge. Das Zitat stammt aber gar nicht von Churchill, sondern vermutlich von Goebbels oder Hitler, die Churchill diskreditieren wollten. Winston Churchill war ein Anhänger von Statistiken, zumindest von gut gemachten. Denn die wichtigste Frage im Hinblick auf Statistiken ist die Frage, wie man eine gute von einer schlechten unterscheiden kann. In "Faszination Wissen" wird gezeigt, auf welche Zahlen Statistikexperten achten, und welche Fragen sie stellen. Mit den richtigen Wahrscheinlichkeitsrechnungen kann man sich das Leben leichter machen. Und fällt nicht mehr auf falsche Versprechungen von Ärzten, Politikern und Versicherungsvertretern herein. Also: Traue keiner Statistik, die du nicht verstehst!
Hering und Afrikanischer Wels, dazu noch die Süßwasserfische Forelle und Karpfen - das sind alle Fische, die von Umweltschutzorganisationen noch uneingeschränkt zum Verzehr empfohlen sind. Mehr sind es nicht mehr. Denn vielen Fischbeständen geht es schlecht. Der Thunfisch ist bedroht, der Kabeljau in der südlichen Nordsee so gut wie weggefischt. Wenn unser Fischhunger nicht nachlässt, könnten schon in 50 Jahren die meisten essbaren Meeres-Fische ausgestorben sein. Wer heute nachhaltig Fisch kaufen will, muss sich inzwischen bei fast allen Arten mit dem Kleingedruckten beschäftigen. Kabeljau? Grundsätzlich ja. Aber nur, wenn er handgeangelt ist und aus der Arktis kommt. Oft kommt es auf Fangmethode und Fanggebiet an. "Faszination Wissen" entschlüsselt die gängigen Fischratgeber. Welche Fangmethoden sind in Ordnung? Warum sind Stellnetze so umstritten? Und sind Fische aus Aquakulturen immer die bessere Wahl?
"Die schmeißen das ganze Glas doch wieder zusammen" oder "Das wird doch sowieso alles verbrannt" - das denken sich viele, wenn sie jede Woche fein säuberlich ihren Müll trennen. Stimmt nicht! Grünes, braunes und weißes Altglas landet zwar im gleichen Müllauto, aber in getrennten Behältern. Und selbstverständlich wird recycelt, ob Glas, Papier oder gelber Sack. Die entscheidende Frage aber ist: Wie gut?
Rein rechnerisch betrachtet verfügt die Welt über genügend Kapazitäten, um jeden Menschen ausreichend zu ernähren. In den 1980er- und 1990er-Jahren gab es Fortschritte im Kampf gegen den Hunger. Seit einigen Jahren jedoch steigt die Zahl der Hungernden wieder an. Doch wer oder was ist schuld daran? Einige Gründe liegen auf der Hand: Naturkatastrophen, Konflikte oder instabile politische Situationen. Aber nicht nur solche Faktoren scheinen verantwortlich zu sein: Wie groß ist der Einfluss von Nahrungsmittelspekulationen, mit denen große Unternehmen immense Gewinne erwirtschaften? Welche Rolle spielt das "land grabbing", das weltweit immer mehr zunimmt und auch in Deutschland nicht unüblich ist? "Faszination Wissen" versucht, die Gründe für den Welthunger zu analysieren und fragt, was jeder Einzelne dafür tun kann, dass sich die Situation bessert.
Das arktische Packeis nimmt langfristig dramatisch ab. Dem Eisbären wird seine Lebensgrundlage entzogen. Hat das Symboltier der Arktis überhaupt noch eine Chance? Eile ist jedenfalls geboten: Das Eis schmilzt nämlich immer schneller. Mittlerweile schrumpft die Meereisbedeckung im Sommer um durchschnittlich 80.000 Quadratkilometer. Das ist eine Fläche größer als Bayern, auf die der Eisbär jedes Jahr verzichten muss. Das "Faszination Wissen"-Team begleitet ein internationales Forscherteam auf die Reise nach Spitzbergen. Hier leben Ringelrobben, die natürliche Nahrungsgrundlage des Eisbären. Doch schmilzt das Eis, erwischt der Bär seine Beute nur noch selten. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob der Eisbär langfristig auf andere Nahrungsquellen umsteigen könnte. Oder ob noch andere Strategien denkbar wären, den Eisbären zu helfen.
Weichmacher in Plastiflaschen, Parabene in Kosmetika oder Bisphenol A in Verpackungen: Das sind Chemikalien, die wie Hormone im Körper wirken. Wir begegnen ihnen im Alltag überall.
In Deutschland wird im Durchschnitt nur noch ein bis zweimal pro Woche gekocht. Ohne Fertiggerichte geht es für Berufstätige und Eltern kaum. Aber sind Fertiggerichte, das sogenannte Convenience Food, wirklich so schlecht wie ihr Ruf?
Soja-, Hafer-, Lupinenmilch: Was sind das eigentlich für Produkte und kann man mit ihnen vollwertig Milch ersetzen? Welche Vor- und Nachteile hat Milch - und wie wird sie eigentlich produziert?
Deutsche gelten als die "Könige des Recyclings". Wie gut sind wir dabei wirklich? Wann ist Recycling sinnvoll und wann nicht? Faszination Wissen rückt ein paar Mythen zurecht.
Schweinefleisch essen wir Deutschen am liebsten. Pro Jahr pro Kopf 40 Kilogramm. Ein modernes Mastschwein muss heute vor allem eines: möglichst schnell viel mageres Fleisch liefern.
Auch wenn wir beim Zähneputzen, Wäschewaschen oder Klospülen sparsam damit umgehen, wir verbrauchen viel mehr Wasser als wir denken. Denn jedes Alltagsprodukt hat einen Wasserfußabdruck, den wir nicht sehen.
Es ist immer das gleiche: Man steht an der Fisch-Theke oder sitzt im Restaurant und hat vergessen, welche Fisch-Sorten man noch guten Gewissens essen darf - so als umweltbewusster Mensch. Also, das Smartphone gezückt und nachsuchen. Da gibt's doch sicher eine App ...
Wer den Atomausstieg wirklich will, muss auch bereit sein, seinen Beitrag dazu zu leisten. Das findet zumindest Georg Riesch, der Bürgermeister der Jachenau. Er sagt deshalb nicht gleich "nein" zum Pumpspeicher-Kraftwerk in seiner Gemeinde und geht mit Faszination Wissen auf Info-Reise.
In Deutschland sollen zahlreiche große Pumpspeicher entstehen. Doch die großen Betonbecken auf Bergkuppen sind umstritten. Vielerorts regt sich heftiger Protest. "Es geht auch anders", sagen kreative Köpfe.
Wer glaubt, er nimmt morgens einfach irgendetwas aus dem Kleiderschrank und zieht es an, täuscht sich. Welche Kleider wir kaufen und welche wir tragen, beruht auf einer strikten Kleiderordnung.
Bayern ist bekannt für seine blühenden Wiesen und saftigen Weiden, mit all den Kühen und Schafen, mit dem freien Blick und einem Lebensgefühl, das obendrein ein fast unschlagbarer Tourismusfaktor ist. Doch diese Wiesen sind in Gefahr.
Bayerisches Bier hat zwar nur vier Zutaten, ist aber in der Herstellung eins der kompliziertesten Getränke. Warum ist es so schwer, Bier zu brauen?
Heimat ist "in". Trachten, regionale Krimis, Volksmusik und traditionelle Gerichte liegen voll im Trend. Woran liegt das? Wann fühlen wir uns heimisch?
Die Sonne ist das Vorbild: ein riesiger Kernfusionsreaktor, in dem eine gigantische Menge an Energie freigesetzt wird. Dieses "Sonnenfeuer" wollen Wissenschaftler auf die Erde holen. Saubere und sichere Energie durch Kernfusion - ist das möglich?
Vor 25 Jahren fiel die Mauer. Wie hat sich die Wiedervereinigung auf die Sprache, Design, Erfindungen und die Natur in Deutschland ausgewirkt?
Plastiktüten schaden der Natur, Tieren und damit auch uns Menschen. Wieso ist das so? Und wie geht man umweltfreundlich einkaufen? Tipp: Nicht mit Papiertüten!
Jeder hat Vorurteile. Wir lernen sie unbewusst schon im Kindesalter. Warum machen wir das? Sind wir böse?
In Deutschland leiden im europäischen Vergleich extrem viele Menschen an Diabetes. Warum ist das so und was kann man dagegen tun?
Haben Sie schon mal ein Elektroauto live und in Farbe vorbeifahren sehen? Nein? Kein Wunder, in Deutschland gibt es nämlich kaum welche. Warum ist das so, in einem Land mit weltweit führenden Automobilherstellern?
Die Alm ist eine von Rindern geschaffene Kulturlandschaft. Dabei kommen die Tiere eigentlich aus dem Nahen Osten. Genutzt wird vom Rind so gut wie alles: Milch, Fleisch, Haut und inzwischen sogar wieder das Gehirn. Wissen Sie für was?
ür Bastler ein Paradebeispiel: Ein Milchaufschäumer mit Schrauben und verklebtem Boden. Macht für Kunden keinen Sinn, aber für den Hersteller. Denn so lässt sich das Gerät nicht reparieren, ohne es zu zerstören - und ein neues kaufen zu müssen. Dahinter steckt System, vermuten Verbraucherschützer.
Haus ist Haus und Boden ist Boden. So einfach sind Städte für uns aufgebaut. Was uns häufig entgeht: Im Untergrund unter unseren Füßen regt sich einiges.
Der Mensch hat bei der Züchtung von Hühnern eine geradezu erschreckende Effizienz erreicht. Aus dem Huhn hat er das Masthuhn gemacht. Was ist das für ein Tier und warum ist es so beliebt?
Viele Regionen in den Alpen sind von Schneelawinen im Winter und Schlammlawinen im Frühjahr und Sommer bedroht. Häufig sind die Menschen in Ortschaften und auf Straßen die Opfer und nicht risikofreudige Bergsportler. Welche Lösungen gibt es?
Immer wieder gibt es warme Winter in den Alpen, in denen zu wenig Schnee zum Skifahren fällt. Schneekanonen helfen nur, wenn es kalt genug zum Beschneien ist, und sie belasten die Umwelt. Österreichische Forscher haben eine umweltfreundlichere Schneekanone erfunden.
Seit Jahrzehnten hören wir, dass Fett ungesund ist und man wenig davon essen soll. Und obwohl wir immer weniger Fett essen, steigt die Zahl der Fettleibigen und der Herzkranken weltweit seit den 1950er-Jahren an. Was ist da los?
24 Stunden am Tag arbeitet das Herz, um uns am Leben zu erhalten. Was passiert, wenn das Organ plötzlich versagt? Und wie hält man sein Herz möglichst lange gesund?
Um Haie ranken sich viele Mythen, die nicht stimmen. So gibt es zum Beispiel einige Planktonfresser unter den Tieren. Haifischflossen steigern die Potenz nicht. Und wir Menschen sind keine ideale Beute für Haie. Hier ein paar Fakten über eine faszinierende Tierart.
Im 18. Jahrhundert war Zucker ein Luxuslebensmittel. Heutzutage essen wir so viel davon, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm schlägt und den Konsum stark einschränken will. Braucht der Körper eigentlich Zucker?
Wir sollen weniger Fleisch essen, weniger Alkohol trinken, aufs Rauchen verzichten, weniger mit dem Flugzeug verreisen, weniger Müll produzieren … Müssen wir nun auch noch aufs Naschen verzichten? Gibt es einen gesunden Zuckerersatz?
Wollen Sie Forscher werden? Das geht auch ohne Studium. Bürgerforscher schaffen erstaunliches Wissen durch ihre Ausdauer und Leidenschaft. Wir laden Sie ein, bei unserem Igel-Bürgerforscherprojekt mitzumachen!
Einkaufen oder "Bummeln gehen" klingt nach etwas ganz Persönlichem, Privatem. Tatsächlich bestimmt Werbung, was wir einkaufen - und unser Weltbild sowie unser Status!
23 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Woher kommen Schmerzen? Und was können wir dagegen tun?
Immer mehr Menschen ernähren sich vegan, also ohne tierische Produkte. Sie trinken keine Milch und essen kein Spiegelei. Viele sagen: Vegan ist gesünder. Stimmt das?
Die Alpen. Beliebtes Urlaubsziel und extremer Lebensraum. Menschen, Tiere und Pflanzen sind gleichermaßen herausgefordert, wenn sie hier überleben wollen. Der Klimawandel macht es ihnen nicht einfacher.
Fast die Hälfte aller Deutschen will abnehmen. Doch inzwischen warnen immer mehr Forscher davor, übergewichtige Menschen pauschal zum Abspecken zu drängen.
Technische Erfindungen sparen uns Zeit und trotzdem geraten wir zunehmend unter Zeitdruck. Wo bleibt die Zeit, die wir gewonnen haben, und wie entgeht man dem Gefühl, in einem Hamsterrad zu laufen?
Exotische Tiere schauen wir uns gerne im Zoo an. Aber was sollen die auf bayerischen Feldern? Können exotische Nutztiere mehr als unsere heimischen oder sind sie nur ein findiges Geschäftsmodell?
Wanzen im Lampenschirm? Das war einmal. Heutzutage holen wir uns die Spione selbst ins Haus - in Form von smarten Haushalts- und Elektrogeräten. Wen interessieren unsere Daten?
Essen wir in Zukunft Pillen und Pasten wie Astronauten oder gibt es noch etwas Richtiges zu beißen? Werden wir weiterhin Eiweiß und Kohlehydrate zu uns nehmen oder setzen wir auf andere Nährstoffe? Ein Blick auf die Teller der Zukunft.
Informationen über uns sind in der heutigen digitalisierten Welt kaum noch sicher. Seit den Enthüllungen des Amerikaners Edward Snowden ist klar: Wir alle können in einem kaum vorstellbaren Ausmaß überwacht und ausspioniert werden - nicht nur von der NSA.
Menschen in Afrika sind arm und hilfsbedürftig: soweit das Klischee. Der amerikanische Autor Robert Neuwirth hat unzählige Afrikaner kennengelernt, die sich erfinderisch und ehrgeizig eine Existenz aufbauen. Eine wichtige Rolle dabei spielen Kredite.
Ein "Bermuda-Dreieck für Luchse" im Bayerischen Wald, vergiftete Greifvögel, Tropenholz in Kinderbüchern und selten Täter: Was läuft schief bei der Verfolgung von Umweltkriminalität in Bayern und in Deutschland?
Höhlen sind faszinierende Löcher im Untergrund. Wie entstehen sie und was erzählen sie uns von der Vergangenheit? Faszination Wissen ist mit Höhlenforschern auf Tour in die Fränkische Schweiz gegangen.
Von Omega-3-Fettsäuren werden uns wahre Wunder versprochen. Was ist dran an den Lobeshymnen? Und was tun, wenn man keinen Fisch mag, in dem die begehrten Fettsäuren stecken?
Teilen ist keine neue Idee. Unter anderem die grüne alternative Bewegung der 70er- und 80er-Jahre machte das Schonen von Ressourcen populär. Doch mit dem Internet eröffnen sich neue Wege. Tauschen und teilen ist plötzlich weltweit möglich - und zieht Unternehmen an.
20 Millionen Menschen in Deutschland sind von Rheuma betroffen, die häufigste Form ist die rheumatoide Arthritis. Bei dieser Krankheit greift das Immunsystem den eigenen Körper an, häufig die Gelenke. Heilbar ist sie nicht.
Eine totale Mondfinsternis wie am 28. September 2015 macht uns bewusst, wie nah der Himmelskörper der Erde ist: rund 400.000 Kilometer. Der Mond kann die Sonne verdunkeln und Ozeane in Bewegung setzen. Und manch einer glaubt, dass der Lauf des Mondes auch uns Menschen beeinflusst.
Essen verführt, verspricht, verlockt. Das erlebt auch der Schmidt Max bei einem Streifzug über den Viktualienmarkt, einem der schönsten und ältesten Feinschmeckermärkte Bayerns. Essen soll Genuss für alle Sinne sein. Diesen Wunsch liest uns auch die Industrie mit viel Kreativität und Chemie von den Augen ab – mithilfe diverser Tricks.
Gut essen kann nur, wer Geld und Zeit hat. Das glaubt auch der Schmidt Max. Aber wie funktioniert das in Zukunft, wenn die Zeit vielleicht noch knapper wird und wir noch ein bisschen mehr sparen müssen? Die Lösung heute: das Fertiggericht. Nur wenige Euro und Minuten, und es steht ein fertiges Gulasch mit Beilagen auf dem Tisch. Aber wie viel Zukunft hat das herkömmliche Convenience-Food?
Spargel zu Weihnachten, Lychees aus Vietnam und Fleisch jeden Tag. Der Einkaufsbummel vom Schmidt Max lässt nur selten Wünsche offen, egal wann und was er haben möchte. Aber dieses Schlaraffenland ist ein Paradies mit Mängeln: Denn sind nicht Gammelfleisch und ähnliche Skandale der Preis für diesen Anspruch? Bei aller Auswahl: Wo ist die richtig gute Tomate geblieben, an die wir uns noch alle erinnern?
Selbst Gesundheit kann Geschmackssache sein. Unzählige Ratgeber versuchen den Schmidt Max zu unterstützen, wenn er sich gesund ernähren und durch Ernährung gesund bleiben will. Und schmecken soll’s ja auch noch. Er begibt sich auf die Suche nach dem Superessen der Zukunft: gesund und köstlich. Die Industrie bietet heute unzählige Produkte mit „Mehrwert“ an – Functional Food, das bessere Abwehrkräfte, Blutwerte oder gar Hirnleistung verspricht. Aber auch die Natur lockt mit ihren Heilkräften: Antioxidantien im Granatapfel, Mineralstoffe aus Meeresalgen, Energieschub durch Maca-Wurzel.
Hungrig einkaufen gehen ist angeblich eine ganz dumme Idee. Man kauft zu viel und das Falsche. Die Erfahrung macht auch der Schmidt Max nach einem Bummel über den Münchner Viktualienmarkt. Aber Hunger ist für 900 Millionen Menschen weltweit quälender Alltag. Wie wird das erst, wenn die Weltbevölkerung im Jahr 2050 wirklich zehn Milliarden sein wird? Kann uns das Essen der Zukunft alle satt machen?
Ist das schlimm, wenn sich andere Tiere und Pflanzen bei uns ansiedeln? Ist doch Platz für alle da, oder? Und wann gilt eine Art eigentlich als "fremd" in unserer globalisierten Welt? 10 Dinge, die Sie über fremde Arten wissen sollten ...
Gesunde Zähne bis ins hohe Alter, das ist heute für viele Menschen möglich. Das geht mit herkömmlichen Mitteln wie Zahnbürste und Fluorid gegen Karies und mit neuen Techniken, mit deren Hilfe man die Zähne besser erhalten kann.
Die Teilung der Landschaft durch große Straßen und Baugebiete zählt zu den bedeutendsten Gefahren für einheimische Tiere. Der Zugang zu Lebensräumen wird abgeschnitten und die genetische Vielfalt schwindet. Auch in der freien Natur werden Rückzugsorte zerstört: Viele Wälder sind „ausgeräumt“, es gibt kaum noch Unterholz oder Hecken. Grün- und Blühstreifen an Waldrändern, Feldern und Wegen verschwinden. Und auch in Dörfern und Städten gehen Lebensräume verloren: Gärten werden immer „sauberer“, englischer Golfrasen hinterm Haus ist beliebter als eine Wiese, Zierbüsche beliebter als wilde Hecken.
Geothermie könnte eine Energiequelle für Strom und Heizwärme sein, die Umweltprobleme und Ressourcenknappheit löst. Doch die großen Hoffnungen, die Politik und Wissenschaft in die Geothermie stecken, scheinen sich nicht zu erfüllen.
In Deutschland beträgt der Prokopfverbrauch von Papier pro Jahr rund 250 kg. Doch Digitalisierung und Internet machen dem Werkstoff Konkurrenz. Trotz digitaler Revolution steigt der Bedarf an dem begehrten Rohmaterial jedes Jahr kontinuierlich an. Papier hat fast wundersame Eigenschaften: Es kann das Hundertfache seines Gewichtes tragen. Nur durch Knicken und Falten lässt sich die Stabilität um ein Vielfaches erhöhen, das liegt an den Zellstofffasern. Sie sind der Grund, weshalb Papier so hart sein kann wie Stahl.
Holz als Brennstoff wird immer beliebter: Jährlich verfeuern die Deutschen etwa 70 Millionen Kubikmeter Holz in Kamin- und Pelletöfen, in Hackschnitzel-Heizkesseln oder in Biomassekraftwerken - mehr als doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Naturschützer schlagen Alarm: Sie fürchten, dass bald die letzten naturbelassenen Wälder in Deutschland abgeholzt werden. Doch nach dem Willen der Bundesregierung soll bis zum Jahr 2020 fünf Prozent der Waldfläche in Deutschland zu unberührter Wildnis werden. Das wären über 700.000 Hektar Wald, in denen die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt erhalten werden könnte.
Sie ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland: die Sepsis, im Volksmund: Blutvergiftung. Circa 75.000 Menschen sterben jedes Jahr daran. Schon eine kleine Wunde oder ein vereiterter Zahn können ausreichen, um die lebensbedrohliche Entzündung auszulösen. Sobald Erreger ins Blut gelangen, reagiert das Immunsystem mit einer ganzen Reihe von Abwehrmaßnahmen. Allerdings so heftig, dass es den eigenen Körper schädigt. Organe funktionieren immer schlechter und schließlich versagen sie. Ein Mittel gegen Sepsis gibt es bis heute nicht. Denn Antibiotika allein reichen nicht. Die stoppen zwar die Entzündung, aber das Immunsystem kann man nicht einfach ausschalten. Wissenschaftler untersuchen, wie man viel schneller eine Diagnose stellen kann. Denn in der kritischen Phase können ein paar Stunden schon über Leben und Tod entscheiden. Und sie suchen nach neuen Medikamenten, die das Immunsystem dämpfen.
Wenn der israelische Forscher Micha Ilan und sein Team in die Riffe des Roten Meeres abtauchen, suchen sie die Medikamente der Zukunft. Denn hier leben Schwämme, die Menschen helfen könnten: In ihrem weichen Inneren haben die Schwämme über Millionen von Jahren chemische Substanzen entwickelt, die vermutlich auch Krankheitserreger bekämpfen, die Menschen angreifen. Nicht nur in Schwämme setzen Forscherinnen und Forscher weltweit ihre Hoffnungen, auch in Algen, Seescheiden und Mikroalgen. An der Universität Greifswald wurde aus Mikroalgen der Ostsee bereits eine Handcreme entwickelt, die vor multiresistenten Krankenhauskeimen schützt. Ein Team von „Faszination Wissen“ geht auf Tauchgang in die möglicherweise größte Apotheke der Welt und begleitet drei Forscherinnen und Forscher auf der Suche nach neuen Wirkstoffen. Ihre Arbeit im Meer und im Labor ist aufwendig, teuer und oft entmutigend. Doch die Lebewesen aus dem Meer könnten große Neuerungen für die Medizin bringen.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten, und Experten schätzen, dass am Ende dieses Jahrhunderts sogar 85 Prozent der Menschheit in großen Ballungsgebieten wohnen werden. Die immer enger zusammenrückende Bevölkerung stellt Stadtplaner, Ingenieure und Wissenschaftler vor große Herausforderungen. Politik, Forschungsinstitute und Technologiekonzerne beschwören Ideen und Innovationen zur sogenannten Smart City, der digitalisierten und vernetzten Stadt der Zukunft. Sie reichen von intelligenten Systemen zur flüssigeren und umweltverträglicheren Verkehrssteuerung bis hin zu Computerprogrammen, die Wohnungseinbrüche vorhersagen sollen. Doch wie Erfolg versprechend sind solche Projekte wirklich? Wie intelligent darf die Stadt der Zukunft überhaupt sein? Viele Datenschützer und Bürgerrechtler halten es für eine Bedrohung, wenn Kameras und Sensoren jeden unserer Schritte begleiten und in automatisierten Verfahren bewerten. Auch immer mehr Kommunen sehen die Smart City inzwischen kritisch: Die teure, anfällige und oftmals unausgereifte Technik hält allzu oft nicht das, was die Hersteller versprechen. Das Team von „Faszination Wissen“ stellt verschiedene Projekte auf den Prüfstand, und möchte wissen: Wie smart kann und darf die „Stadt der Zukunft“ wirklich sein?
Am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn haben Forscher Gene in Fliegen ausgeschaltet und damit deren Leben um 80 Prozent verlängert. Auf den Menschen übertragen, wäre das eine Lebenswartung von 140 Jahren. Aber Gene beim Menschen auszuschalten, ist nicht so einfach. Ein Dresdner Arzt hingegen glaubt, eine Substanz gefunden zu haben, die diese Gene zumindest hemmt, und hofft, damit dem Menschen eine längeres und gesundes Leben geben zu können. Andere haben einen Stoff entwickelt, der als Medikament zugelassen ist und das Leben von Mäusen um 20 Prozent verlängert. Der Mensch würde dann im Schnitt 100 Jahre alt. Das Team von „Faszination Wissen“ begleitet Forscherinnen und Forscher auf der Suche nach dem Jungbrunnen und zeigt, was jeder jetzt schon tun kann, um ein langes und gesundes Leben zu erreichen.
Für zwei Millionen Todesfälle weltweit soll ein zu hoher Salzkonsum verantwortlich sein - so die Weltgesundheitsorganisation WHO. Denn zu viel Salz führe zu Bluthochdruck und Herz-Kreislauf Erkrankungen. Von durchschnittlich neun Gramm, die Deutsche am Tag zu sich nehmen, sollen sie die Hälfte einsparen. Weg mit dem Salzstreuer, raten deshalb seit einigen Jahren Ärzte und Ernährungsexpertinnen. Doch auf Salz zu verzichten fällt vielen schwer. US-amerikanische Forscherinnen und Forscher haben festgestellt, dass das Gewürz ähnliche Gehirnregionen anregt wie Drogen. Erschwert wird der geringere Salzkonsum auch dadurch, dass drei Viertel des konsumierten Salzes in verarbeiteten Lebensmitteln steckt. Einfach weniger Salz auf das Essen streuen, reicht also nicht.
Der Schmidt Max will es wissen: Woher kommt in Zukunft unsere Energie? Vor allem Wind und Sonne sollen in Zukunft, also spätestens im Jahr 2022, wenn das letzte Kernkraftwerk abgeschaltet ist, die Energieversorgung bestreiten. Ergänzt wird der Mix durch Energie aus Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Doch es ist nicht so einfach, Kohle und Kernkraft zu ersetzen. Wind und Sonne kosten zwar nichts und werden nie versiegen, aber sie fallen auch immer mal wieder aus. An durchschnittlich zehn Tagen im Jahr kann es in ganz Deutschland dunkel, bewölkt und windstill sein. Und der Ausbau der Windkraftanlagen, die übers Land verteilt nahe am Verbraucher gebaut werden sollten, ist ins Stocken geraten. Viele Bürger wollen keine Windräder in ihrer Nähe, in Bayern sind neue Windräder durch eine Abstandsregelung zu Wohnhäusern nahezu unmöglich geworden.
Die neue Ökoenergie macht es den Organisatoren unserer Stromversorgung schwer. Mal bläst der Wind zu stark, mal zu schwach, mal scheint die Sonne und mal nicht. Die Stromverbraucher nehmen darauf keine Rücksicht, sondern wollen immer genau dann Strom, wenn sie ihn gerade brauchen.
Der Schmidt Max nimmt teil an der ERUDA, einer Rallye rund um den Ammersee. Das Besondere: Nur Elektrofahrzeuge sind am Start. Alles eine Frage der Speicherkapazität, denn die ist nach wie vor das größte Problem für die Elektro-Piloten. Und nicht nur für sie, Stromspeicher spielen bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Sie werden gebraucht, um die permanenten Schwankungen der erneuerbaren Energien auszugleichen. Bislang sind lediglich Pumpspeicherkraftwerke in der Lage, größere Energiemengen zu speichern.
Der Schmidt Max ist auf der Suche nach der verlorenen Energie – und wird sofort fündig: Die meisten Häuser sind schlecht gedämmt. 40 bis 50 Prozent der Energie wird beim Heizen und Kühlen von Gebäuden verbraucht; ein Großteil davon geht durch die schlechte Dämmung verloren. Ein Riesenpotenzial für Einsparungen. Doch gerade in diesem Bereich geht die Energiewende äußerst schleppend voran – eine „Wärmewende“ wäre dringend notwendig.
Der Schmidt Max ist unterwegs in Deutschland: Ganz im Westen wird noch Braunkohle abgebaut. Der Kohleabbau droht einen Wald, den Hambacher Forst, zu vernichten, doch das versuchen Waldbesetzer zu verhindern. Max besucht sie im Protestcamp – aber er geht auch hinüber auf die andere Seite: zum Energieriesen RWE. Der baut nicht nur Braunkohle ab, er verfügt auch über Kohlekraftwerke mit neuester Technologie. Sie sollen Kohle rückstandsfrei verbrennen können. Der Clou: Die so genannte CCS-Technik, mit der in Zukunft das CO2 unter die Erde gepresst werden könnte. Wissenschaftler glauben, dass sie das Risiko unter Kontrolle haben, doch das glaubten andere auch von der Kernkraft. Und es gibt Forscher, die die Hoffnung nicht aufgeben, eines Tages eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle nutzen zu können: Stromerzeugung durch Kernfusion. Die Vision ist faszinierend, denn diese Energie könnte sauber und risikofrei sein und ohne Schwankungen dauerhaft verfügbar. In der 5-teiligen Reihe besucht der Schmidt Max Wissenschaftler, Erfinder, Planer und Architekten, Befürworter und Kritiker der Energiewende.
Der zivile Markt für Drohnen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Flugsysteme mit mehreren Rotoren, sogenannte Multikopter, werden immer leichter zu bedienen, mit der richtigen Kamera ausgestattet liefern sie atemberaubende Luftaufnahmen – für viel weniger Geld als ein Hubschrauber. Logistikunternehmen wie DHL und der Online-Versandhändler Amazon arbeiten bereits an einer Lieferung per „Paketkopter“. Landwirte können mittels Luftaufnahmen von Multispektralkameras ihre Felder präziser und effizienter bewirtschaften. Und auch der Staat nutzt die neue Technologie. Die niedersächsische Polizei hat beispielsweise seit Jahren Multikopter im Einsatz. Bei der Vermisstensuche, nach Bränden und Verkehrsunfällen lässt sie für einen besseren Überblick Drohnen in die Lüfte steigen. Doch die neue Technik birgt auch neue Gefahren. Der ADAC warnt vor Zusammenstößen von Rettungshubschraubern und Multikoptern. Datenschützer befürchten, dass Drohnen als Spionagewerkzeug eingesetzt werden können. Und die Haftung bei Schäden durch Drohnen ist noch weitgehend unreguliert.
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 war der bislang folgenschwerste Unfall in der Geschichte der Kernenergie. Tausende Kilometer von der Unglückstelle entfernt finden sich auch heute noch Spuren des Unglücks. Nach der Explosion des Reaktors wurden radioaktive Partikel durch den Wind weit über die Staatsgrenzen in Richtung Westen getragen und gelangten dort mit dem Regen in die Erde. Besonders in Bayern wurde der Boden stark belastet. Hier hat sich durch den Fallout insbesondere Cäsium 137 angelagert. Das hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren, ist also in diesem Jahr gerade einmal zur Hälfte zerfallen. Gemeinsam mit Forschern des Bundesamtes für Strahlenschutz testet ein Team von „Faszination Wissen“ Lebensmittel aus drei bayerischen Regionen, die 1986 vom radioaktiven Regen stark belastet wurden: Landwirtschaftliche Produkte aus dem altbayerischen Donaumoos bei Ingolstadt, Pilze aus dem Berchtesgadener Land und Wild aus dem Bayerischen Wald.
Im Jahr 1950 waren es weltweit noch 1,7 Millionen Tonnen Plastik, die produziert wurden, im Jahr 2014 schon über 300 Millionen Tonnen. Eine Gesellschaft ohne Plastik ist nicht mehr vorstellbar, es hat viele Vorteile. Aber auch eine ganze Menge Nachteile: In Sandproben von Stränden finden Wissenschaftler inzwischen bis zu 30 Prozent Plastik. Kläranlagen haben keine Chance gegen Chemiefasern aus Plastik oder winzige Polyethylen-Kügelchen aus Pflegeprodukten wie Peeling-Cremes oder Duschbädern. Allein die Donau schwemmt jeden Tag rund 4,2 Tonnen Kunststoff ins Meer. Doch welche Folgen hat das für unsere Gesundheit? Was geschieht mit der Umwelt, wenn die Plastikproduktion so weitergeht, und welche Möglichkeiten und Tricks gibt es für den Einzelnen, den Plastikverbrauch zu reduzieren?
In nur gut 100 Jahren hat Aluminium eine rasante Karriere hingelegt und ist nach Eisen das am häufigsten verarbeitete Metall weltweit. Überraschend viele Gegenstände unseres täglichen Lebens wären ohne Aluminium kaum denkbar. Das ist die glänzende Seite des leichten Metalls. Die andere ist düsterer: Aluminium ist giftig und weder Mensch, Tier noch Pflanze brauchen es. Zudem ist Aluminium in Verruf geraten, krank zu machen. Das Team von „Faszination Wissen“ beschäftigt sich mit dem Stand der Forschung. Beim Entsorgen sollte das Metall recycelt werden, es gehört nicht in den Hausmüll. Die Herstellung von Aluminium frisst Unmengen an Energie und hinterlässt giftige Abfälle, die ganze Landstriche zerstören können. So wie 2010 in Ungarn, als eine zwei Meter hohe giftige Flutwelle aus Rotschlamm Ortschaften überschwemmte.
Über 10.000 Kommentare bearbeitet die Social-Media-Redaktion der Tagesschau mittlerweile am Tag. Ein Drittel davon ist sogenannte „Hate Speech“: verbale Hetze gegen Frauen, Homosexuelle, Muslime, Juden, Flüchtlinge. Der Hass nahm in den letzten eineinhalb Jahren in mehreren Stufen zu: mit Entstehen von Pegida, mit der Debatte über die Flüchtlingspolitik sowie der Diskussion über die sexuellen Übergriffe in Köln. Mitarbeiter der Amadeu Antonio Stiftung, die das Phänomen „Hass im Netz“ seit Jahren beobachten, erklären: Das Netz macht nur sichtbar, dass es eine hohe Feindseligkeit gegenüber bestimmten Personengruppen gibt. Das Forschungsprogramm „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ der Universität Bielefeld zeigt: 2014 war mehr als ein Drittel der Befragten der Meinung, in Deutschland lebten zu viele Ausländer, 18 Prozent wollten verbieten lassen, dass Muslime nach Deutschland einwandern, fast ein Fünftel fand, Frauen sollten sich wieder mehr auf die Rolle der Hausfrau und Mutter besinnen, und zehn Prozent fanden, Juden in Deutschland hätten zu viel Einfluss. Neben dem Hass in den Köpfen registrierten Sicherheitsbehörden 2015 13.846 rechtsextreme Straftaten - 30 Prozent mehr als 2014. Doch Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen wie Facebook haben das Problem lange ignoriert. Sie handeln erst seit Kurzem – und zu zögerlich. Denn das Netz mit seinen sich immer weiter ausdifferenzierenden Infokanälen wirkt als „Echokammer“ und verstärkt das Problem: Meinungen ecken nicht mehr an, bislang Unsagbares wird sagbar, zerstört demokratische Werte, Vielfalt und Menschenrechte. In „Faszination Wissen“ wird gefragt: Was tun gegen den immer größer werdenden Hass im Netz?
Seit einigen Jahren machen immer mehr Menschen in Bayern direkt vor ihrer Haustür Bekanntschaft mit den mythenbehafteten Rabenvögeln. Denn ein Mitglied der Rabenvogelfamilie, die Saatkrähe, zieht verstärkt vom Land in menschliche Siedlungen. Die Tiere lösen nach wie vor oft Ablehnung aus. Denn Saatkrähen sammeln sich in großen Gruppen, ihr Krächzen und Kot macht sie mitunter zur Plage. Doch Saatkrähen sind geschützte Tiere. Und so versuchen Stadtverwaltungen die Vögel gewaltlos mit vielerlei Tricks aus den Siedlungen zu „vergrämen“. Meist vergeblich, denn die Krähen durchschauen die Strategien der Menschen. Diese Auffassungsgabe macht Rabenvögel für Forscher interessant. Mittlerweile gilt es als wissenschaftlich gesichert, dass sie die Vögel mit der größten Intelligenz sind. Auch was die Verständigung, die Freude am Spiel und die Gefühlstreue angeht, sind Krähen dem Menschen überraschend nah.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden oft als Mode-Diagnose abgetan. Ganz so leicht dürfe man sich das nicht machen, warnen Experten. Es gibt natürlich diejenigen, die auf jeden Trend aufspringen und fest daran glauben, sie würden tatsächlich „dumm wie Brot“, würden sie weiterhin Brot und Nudeln aus glutenhaltigem Getreide essen. Nocebo-Effekt nennen das die Wissenschaftler. Doch wer dauerhaft unter Beschwerden wie Blähungen, Schmerzen und Durchfällen leidet, sollte das vom Arzt abklären lassen. Dahinter können unerkannte Nahrungsmittelallergien, -unverträglichkeiten oder eine Zöliakie stecken. Aber auch Menschen, die durchgecheckt wurden, und bei denen es keinen Befund gibt, könnten unter einer Unverträglichkeit leiden, die bislang nur noch nicht erkannt werden konnte. Das Team von „Faszination Wissen“ hat geprüft, was dran ist an den scheinbar immer häufiger auftretenden Unverträglichkeiten.
Allein in Europa sammeln sich jedes Jahr zehn Millionen Tonnen Elektroschrott an und noch mehr lagert wohl bei den Verbrauchern zu Hause. Allein in einem Handy stecken bis zu 40 Wertstoffe wie Gold, Kupfer und sogenannte Seltene Erden, die Wissenschaftler wieder für neue Geräte nutzen wollen. Doch bislang gab es kaum Techniken, alle Wertstoffe wiederzugewinnen. Jetzt können Forscher erste Verfahren präsentieren. Aber selbst wenn die Recyclingverfahren verbessert werden, der meiste Elektroschrott verschwindet. Viele werfen ihn einfach in den Hausmüll, was bedeutet, dass die Wertstoffe verbrannt werden. Und über zwei Drittel landet laut einer Studie von Interpol in dunklen Kanälen. Oft wird der Schrott ins Ausland geschafft, wo er ausgeschlachtet und illegal deponiert wird. Mit oft katastrophalen Folgen für die Umwelt, denn Elektroschrott enthält auch giftige Schwermetalle, Chrom, Bor oder Blei. In „Faszination Wissen“ wird gezeigt, wie Wissenschaftler und Techniker versuchen den gewaltigen Müllberg an alten Elektrogeräten in den Griff zu bekommen, ihn besser zu sammeln, zu verwerten oder gar zu vermeiden.
Die Regisseurin Ana Zirner sammelt Daten über sich selbst - und zwar solche, die sie täglich an verschiedenen Stellen preisgibt - beim Surfen im Internet, bei der Nutzung eines Fitness-Armbands und bei Tests von Online-Partnerbörsen. Veröffentlicht wird ihre Datenspur für jeden sichtbar auf ihrer Homepage.
Einst war Papier purer Luxus, heute ist es ein Allerweltsprodukt. Während wir es als Toilettenpapier schätzen, verfluchen wir es, wenn es sich daheim und in der Arbeit stapelt. Wie produziert man weniger Papiermüll?
Roboter am Fließband sind unglaublich präzise,ein Roboter in der Autofabrik setzt exakte Schweißunkte, käme ihm aber ein Mensch in die Quere, dann kann er nicht reagieren. Zum Schutz der Menschen arbeiten Roboter in Fabriken hinter Zäunen. Am DLR – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – in Oberpfaffenhofen entstehen „sensible“ Roboter. Wichtigste soziale Kompetenz ist die sogenannte „Weichheit“, das heißt, der Roboter führt nicht stur die Bewegung aus, auf die er programmiert ist, sondern reagiert auf Widerstände und Berührungen. Das beginnt schon, wenn ein Mensch in die Nähe kommt. Das bemerkt der Roboter und verhält sich entsprechend vorsichtig. Bevor sich jemand verletzen könnte, geht er aus dem Weg oder wartet bis die Bahn wieder frei ist. Könnten solche kooperativen Roboter uns eines Tages überflüssig machen oder können wir von ihnen profitieren? Könnten sie nicht auch im Privathaushalt eingesetzt werden? Angesichts der Fortschritte im Bereich der Robotik ergeben sich neue Einsatz-Optionen aber auch Fragen, denen das Team von „Faszination Wissen“ auf den Grund geht.
Als im Januar 2015 in Heidelberg ein unheilbar kranker Krebs-Patient kerngesund den Medien präsentiert wird, stehen anschließend im Deutschen Krebsforschungszentrum die Telefone nicht mehr still. Alle wollen wissen, woher diese sagenhafte Heilung kommt. Die Antwort: Immuntherapie! Noch immer sterben allein in Deutschland jährlich 225 Tausend Menschen an Krebs. Doch jetzt soll sich das Blatt wenden: Tatsächlich bietet die Immuntherapie für einige Krebsarten Hilfe. Die Überlebenszeiten erhöhen sich, vorher bösartige Tumore verbreiten sich nicht mehr, werden kleiner oder verschwinden. Bei schwarzem Hautkrebs, Lungen-, Hirn-, Blasen- oder Darmkrebs kommt die Immuntherapie schon zum Einsatz. Sie bewirkt beispielsweise, dass die Tarnung von Krebszellen auffliegt. Bei einer anderen Strategie rüsten die Mediziner die Immunzellen der Patienten im Labor innerhalb weniger Tage mit neuen Waffen aus. Zurück in den Körper der Patienten gebracht, bekämpfen sie nun den Krebs. Doch noch kann nicht allen Patienten geholfen werden. Tatsächlich profitiert bei ein und demselben Medikament manchmal nur jeder Fünfte. Warum nicht jeder darauf anspricht, ist den Forschern noch ein Rätsel. Und ein entfesseltes Immunsystem kann auch gesundes Gewebe angreifen und Auto-Immunreaktionen auslösen. Ein TV-Team dokumentiert mit packenden Beispielen die Chancen der Immuntherapie, erklärt ihre Heilerfolge, macht aber auch deutlich, dass die Schlacht um die Gesundheit der Krebspatienten noch nicht geschlagen ist.
Weltweit gibt es keine verlässlichen Zahlen über Ratten. Ratten sind auch nicht überall, sondern nur da, wo sie ausreichend Futter finden: Essensreste, die durch die Toilette direkt ins Abwasser gespült werden; oder Abfall, der neben Papierkörben landet oder auf dem Komposthaufen vergammelt. Ratten können tatsächlich Krankheiten übertragen. Deshalb gehen Schädlingsbekämpfer mit Gift gegen sie vor. Dadurch lassen sie sich zwar kontrollieren, aber ausrotten lassen sie sich nicht. Dazu vermehren sie sich viel zu stark. Aber wirklich gefährlich sind Ratten nicht. Denn sie kommen so gut wie nie mit Menschen in Kontakt. Sie sind sehr scheue, wilde Tiere, die im Untergrund leben. Ratten können uns sogar nutzen: Ihr Organismus ist unserem so ähnlich, dass sie in großer Zahl für Tests in Laboren eingesetzt werden. Sie können sogar als Therapietiere helfen – mit überraschenden Erfolgen. Denn Ratten sind sehr soziale Tiere. Eigentlich gibt es keinen Grund, vor ihnen Angst zu haben – vielmehr wird es Zeit, diese Tiere als das zu sehen, was sie sind: wilde, scheue Tiere, die man sich mit einem umsichtigen Verhalten sehr weit vom Leib halten kann.
Die Zahl der Fluggäste verdoppelt sich alle 15 Jahre. Die Ansprüche an Reisegeschwindigkeit und Komfort, aber auch an die Umweltfreundlichkeit werden immer größer. Weltweit tüfteln Forscher an Flugzeugkonzepten der Zukunft. In wenigen Jahren, so behaupten sie, soll es ein Flugzeug geben, das in weniger als zwei Stunden von Frankfurt nach Los Angeles fliegt. Bald sollen Flugzeuge mit alternativem Treibstoff unterwegs sein. Denn eins ist klar: Innerhalb des nächsten Jahrhunderts wird das Öl zu Ende gehen. Neue Konzepte müssen dann schon entwickelt sein. Fliegen mit Ökostrom oder Algen als Treibstoff der Zukunft sind noch Visionen, aber in den Labors und Werkstätten der Ingenieure sind manche dieser Pläne bereits verwirklicht. Vor welchen Herausforderungen die Forscher stehen, wo die Grenzen sind und wie sicher und umweltverträglich eine solche neue Generation Flugzeuge überhaupt sein kann, untersucht das Team von „Faszination Wissen“. Außerdem wird gezeigt, welche Konzepte es gibt, den Flugverkehr der Zukunft überhaupt stemmen zu können.
Jährlich bringen Landwirte allein in Deutschland mehr als 40.000 Tonnen Pestizide auf Äcker, Obstplantagen und Weinberge aus, um Kulturpflanzen frei von Insekten und Pilzen und den Boden frei vom Nahrungskonkurrenten Unkraut zu halten. Doch das geschieht nicht ohne Nebenwirkungen. Sind auf einem Acker erst einmal alle Insekten getötet, finden Vögel und Insektenfresser nicht mehr genug Nahrung, auf Bienen wirken manche Stoffe wie Drogen. Nicht alle Mittel sind bis zur Ernte vollkommen von den Pflanzen abgebaut. Aber nicht einmal renommierte Wissenschaftler sind sich einig, wie gefährlich zum Beispiel Glyphosat ist. So stufen Experten der WHO das Unkrautbekämpfungsmittel als "wahrscheinlich Krebs erregend" ein. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung BfR kommen zum gegenteiligen Ergebnis. In „Faszination Wissen“ soll herausgefunden werden, wie gefährlich Pestizide sind, ob Bioprodukte besser für Gesundheit und Umwelt sind, und was für Alternativen es zum herkömmlichen Pflanzenschutz gibt.
"Wenn es keine Insekten mehr gibt, bezweifle ich, dass wir Menschen länger als ein paar Monate überleben würden", prophezeit der amerikanische Insektenforscher Edward Wilson. Soweit ist es noch nicht, aber weltweit warnen Wissenschaftler vor einem dramatischen Insektensterben. Betroffen sind vor allem Fluginsekten wie Wild- und Honigbienen sowie Schmetterlinge. Die Folgen des Insektensterbens sind schon heute zu spüren. Ein europäisches Forschungsprojekt zeigt, dass viele Wildblumenarten vom Aussterben bedroht sind. Denn fast 90 Prozent der Wildblumen sind von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Weltweit könnten sich 75 Prozent unserer Nutzpflanzen ohne Bestäubung durch Insekten nicht fortpflanzen. Ohne Insekten fehlt zudem ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette für Fische und Vögel. Der Vogelforscher Hans Günther Bauer hat in Gegenden rund um den Bodensee festgestellt, dass Vogelarten, die sich von Großinsekten ernähren, stark abnehmen. In „Faszination Wissen“ wird gezeigt, wie wichtig Insekten für den Menschen und das gesamte Ökosystem sind, und es wird gefragt, wo die Ursachen für das Insektensterben liegen, und was dagegen getan werden kann.
Leben heißt heutzutage Daten zu produzieren und Spuren im Netz zu hinterlassen. Unterscheiden kann man dabei zwischen den Daten, die man bewusst oder unbewusst von sich preisgibt. Einen bewussten „digitalen Zwilling“ erstellt man zum Beispiel auf Facebook, bei Instagram oder anderen sozialen Netzwerken sowie bei Job-Portalen. Das „digitale Ich“ weicht dabei nicht selten vom „Original“ ab: Im Netz kann jeder das Traumbild der eigenen Person erschaffen, ohne dass es zwangsläufig auffällt. Es gibt aber auch Daten, die man im Netz unbewusst hinterlässt: Mit Apps auf dem Smartphone, die den User „tracken“ – also immer wissen, wo er ist, und was er macht. Mit so genannten „Cookies“ die das Surf- und Konsumverhalten im Internet auswerten. Mit persönlichen Suchverläufen bei Suchmaschinen. Auch dieser „digitale Zwilling“ kann vom Original abweichen, auch auf eine sehr unschöne Art, die nicht gesteuert werden kann. In „Faszination Wissen“ wird gezeigt, wie das digitale Ich inzwischen das Leben beeinflusst, und was die Motive sind, sich digital zu zeigen. Welche Gefahren einerseits lauern, wenn man Daten allzu leichtfertig freigibt und andererseits, welche neuen Job-Chancen ein gut eingesetztes „digitales Ich“ bringen kann.
Von der Margarine über den Lippenstift bis zum Waschmittel: Palmöl steckt in vielen Produkten, die wir täglich benutzen - dabei schadet der Anbau der Ölpalmen massiv der Umwelt. Gibt es Alternativen?
Der Vernagtferner in den Ötztaler Alpen ist einer der am besten erforschten Gletscher der Welt. Doch über die Wechselwirkungen des mächtigen Eiskörpers mit der Atmosphäre ist immer noch nicht alles bekannt. Eines aber scheint sicher: Die Geschwindigkeit, mit der der Gletscher heute schmilzt, hatte noch vor zehn Jahren niemand für möglich gehalten.
Es scheint, dass deutsche Firmen den Start der Digitalisierung verschlafen haben. Wichtige Konkurrenten auf dem Weltmarkt, etwa USA, Südkorea, Großbritannien, Japan und China scheinen voraus zu sein. Ein erster Blick auf zwei Firmen scheint diese Vermutung zu bestätigen: Das Start-up-Unternehmen room.me sitzt im Silicon Valley und hat eine App entwickelt, mit der man mögliche Mitbewohner testen kann, bevor man die eigene Wohnung in eine WG umwandelt. Und das mittelständische Unternehmen Ackermann bei Würzburg stellt Möbel her. Jedoch auf den zweiten Blick entpuppt sich das fränkische Unternehmen als höchst modern: CAD-Programme füttern automatische Sägemaschinen und Roboter mit Daten, der Schreiner wird zum Maschinenmechaniker. Was die Amerikaner das „Internet der Dinge“ nennen, heißt hier Industrie 4.0.
Wässrige Tomaten, zuckersüße Karotten, die immer gleichen Apfelsorten, Alltag in deutschen Supermärkten. Tatsächlich hat das massenproduzierte Gemüse oft nur mehr wenig mit ursprünglichen Sorten zu tun. Bitterstoffe und Saures sind weggezüchtet zugunsten von süß-unauffälligem Geschmack. Und es gibt immer weniger unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten. Doch die dafür ganzjährig – oft aus spanischen und niederländischen Gewächshäusern. Angebaut werden in der Hauptsache hochgezüchtete sogenannte Hybridsorten, die ertragreich und schädlingsresistent sind, deren Saatgut aber jedes Jahr neu gekauft werden muss. Welche Auswirkungen hat das auf die Umwelt, auf den Geschmack und die Gesundheit? Um diese Fragen zu beantworten, hat das Team von „Faszination Wissen“ den Anbau von Tomaten, die Geschichte der Karotte und den Wert alter Apfelsorten unter die Lupe genommen. Und dabei Bayerns größtes Gewächshaus besucht, einen Züchter alter Gemüsesorten getroffen und Wissenschaftler befragt, die nach verlorenen Apfelsorten fahnden oder nach Wegen suchen, um unser Gemüse noch gesünder zu machen.
Alex Sukhodolov liebt das Kajakfahren im Wildwasser, für den Gewässerforscher sind Wildbäche Leidenschaft und Studienobjekt zugleich. Am norditalienischen Fluss Tagliamento betreibt er für das Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie eine Forschungsstation. Er will herausfinden, welche Bedeutung unverbaute, frei fließende Flüsse wie der Tagliamento haben. Solche Flüsse gibt es kaum noch. Und im Zuge der Energiewende werden es wohl noch weniger: An vielen Stellen sollen neue Wasserkraftwerke gebaut werden, auch in Bayern. Alex Sukhodolov will mit seiner Forschung den Wert einer unverbauten Natur wissenschaftlich belegen. Seine Hoffnung: Damit könnten neue Wasserkraftwerke vor allem in Naturschutzgebieten leichter verhindert werden. Aber auch Wissenschaftler der TU München haben Ideen, um aus dem Dilemma zwischen Naturschutz und Klimaschutz herauszukommen. Sie setzen auf moderne Technik: Neue Wasserkraftwerke, die mehr Energie erzeugen und ökologischer sind als herkömmliche. Doch die Technik ist umstritten und noch nicht vollständig erforscht. Ein Team von „Faszination Wissen“ begleitet Alex Sukhodolov und die Münchner Wissenschaftler auf ihrer Suche nach dem richtigen Weg.
Deutschland ist Brot-Weltmeister – mehr als 3.000 verschieden Sorten zählt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Ein traditionelles Handwerksprodukt, mit Können und Hingabe gebacken, so wird Brot oft vermarktet. Aber längst kaufen viele Deutsche ihr Brot und ihre Semmeln nicht mehr beim Bäcker, sondern in Supermärkten, in Discountern und Backshops. Dort ist es meist billiger als beim Bäcker. Hergestellt werden diese Backwaren meist in Großbäckereien, in denen Technik die Handarbeit ersetzt. Um massenhaft immer gleich aussehende, gleich schmeckende und gleich gute Waren herzustellen, stecken im Teig oft Helferlein wie Zusatzstoffe oder Enzyme und viele Produkte werden tiefgefroren zum Backen in die Läden gebracht. Aber auch kleine Bäcker produzieren nicht unbedingt alles in Handarbeit und frei von Zusatzstoffen; zum Beispiel nutzen manche Handwerksbäcker Backmischungen, um die vom Kunden erwartete Vielfalt in die Auslage zu bringen. Das Team von „Faszination Wissen“ zeigt, wie schon in der Mühle auf das optimale Backergebnis hin gearbeitet wird; was Enzyme und Emulgatoren beim Backen bewirken; wie eine Großbäckerei arbeitet, und warum in der Backstube der Zukunft künstliche Intelligenz wichtige Aufgaben übernehmen könnte.
Zwei Drittel aller Amphibienarten in Deutschland gelten als gefährdet. Trotz vielfältiger Bemühungen von Naturschützern gehen die Populationen weiter zurück. Besonders drastisch war der Rückgang in den letzten zwanzig Jahren, als sich die Landwirtschaft intensivierte: Amphibien durchqueren permanent Äcker und Felder, sind also ständig Pestiziden ausgesetzt. Erste Untersuchungen zeigen, dass die sieben meist eingesetzten Unkrautvernichtungsmittel für Frösche absolut tödlich sind. Bei der Zulassung wird das bisher nicht berücksichtigt. Windkraftanlagen stehen im Verdacht Vögel und Fledermäuse zu töten. Eine Studie in Norddeutschland hat erstmals versucht Fakten zu schaffen: Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass etwa 200.000 Fledermäuse und 12.000 Mäusebussarde jährlich durch Windräder sterben. Auf Dauer werden die Populationen das nicht überleben. Eine Erfolgsgeschichte hingegen ist die Rettung der Störe. Seit fast 50 Jahren gilt der Stör als ausgestorben in Deutschland. Intensive Fischerei, Wehre und Flussbegradigungen waren daran schuld. Die Bedingungen sind jetzt etwas besser geworden und Biologen aus Berlin und Mecklenburg-Vorpommern versuchen, die riesigen Knochenfische bei uns wieder heimisch zu machen. Sie haben dieses Jahr 650.000 Störe in der Oder ausgesetzt und rechnen damit dass etwa 650 überleben.
Hermann Kaufmann liebt Häuser aus Holz. Der Architekt und Professor für Holzarchitektur an der TU München ist in einer Zimmermannsfamilie im Bregenzer Wald aufgewachsen – eine Gegend, die berühmt ist für ihre traditionellen Holzhäuser. Nicht zuletzt dank Hermann Kaufmann hat dort auch die moderne Holzarchitektur ihren Anfang genommen. Aus seiner Sicht bietet das Bauen mit Holz enorme Chancen. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der – wenn er verbaut statt verbrannt wird – für viele Jahrzehnte CO2 speichert und so zum Klimaschutz beiträgt. Holz ist aber nicht nur für Einfamilienhäuser geeignet, sondern auch ideal für das Bauen großer und hoher Häuser in der Stadt. Denn Bauten aus Holz kann der Architekt optimal planen und dank moderner Technik in der Fabrik vorfertigen lassen. So entstehen wetterunabhängig große Bauteile, die auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt werden – in kurzer Zeit, verbunden mit viel weniger Lärm und Schmutz als beim herkömmlichen Bauen. Noch sind Großbauten aus Holz in der Experimentierphase, aber Wissenschaftler arbeiten weltweit daran, die Probleme zu lösen. Eines davon, die vermeintlich besonders große Feuergefahr, hat sich aufgrund aktueller Forschungsergebnisse bereits als haltlos erwiesen. Seither dürfen Holzhäuser immer höher werden: 2017 wird in Wien mit 84 Metern das höchste Holzhochhaus Europas gebaut.
Am 1. Juni 2016 verwüsten heftige Gewitterregen die Orte Simbach am Inn und Triftern in Niederbayern. Eine Flutwelle aus Wasser, Erdreich und Unrat reißt Autos und Häuser mit sich. Sieben Menschen kommen ums Leben. Geschätzter Schaden: eine Milliarde Euro. Tatsächlich sind für die Katastrophe nicht nur die Wassermassen alleine verantwortlich. Sturzfluten haben auch deshalb schreckliche Folgen, weil das Regenwasser den Boden in Bewegung bringt: Erosion. Die nimmt ständig zu, warnen Forscher, vor allem durch die Landwirtschaft und den Klimawandel. In Europa gehen jedes Jahr 970 Millionen Tonnen Boden verloren, hauptsächlich Ackerboden. In Bayern verschwinden auf manchem Acker pro Jahr und Hektar über sechs Tonnen Erde. Aber nur eineinhalb Tonnen können sich neu bilden. Die Folgen der Erosion sind dramatisch. Forscher gehen davon aus, dass sich mit dem Klimawandel das Problem verschärft. Sturzfluten, wie in Simbach, und extreme Wetterereignisse und ihre Folgen offenbaren nur die Spitze des Eisberges. Erosion ist eine schleichende und ständig wachsende Bedrohung. In „Faszination Wissen“ werden die Ereignisse von Simbach und anderer Flutkatastrophen analysiert, Forscher begleitet, wenn sie in Flüsse und Bäche abtauchen und es im Labor und auf Feldern künstlich regnen lassen.
Die Lebensdauer von DVD, CD und Festplatte beträgt im Schnitt gerade einmal zehn Jahre. Schon ein Kratzer oder hohe Feuchtigkeit reichen, um die Speicherschicht dauerhaft zu zerstören. Nationalbibliotheken und Archive verlassen sich deshalb bei der Langzeitarchivierung unseres kulturellen Erbes schon lange nicht mehr darauf, Werke nur zu digitalisieren. In „Faszination Wissen“ wird die Erforschung der Speichermedien der Zukunft gezeigt, in Archiven, Serverfarmen und Laboren gestöbert. Bioinformatiker arbeiten daran, Daten in künstlichen DNA-Strängen zu speichern, um sie dauerhaft zu sichern. Doch auch eine ganz alte Speicherart der Menschheit liegt im Visier der Forscher: In Stein gemeißelte Schrift bleibt mehr als 5.000 Jahre lesbar und könnte auch im digitalen Zeitalter wieder aufleben in Form von Quarz. Mit einem Laser lassen sich digitale Informationen eingravieren, das Mineral übersteht Hitze, Säure und Radiowellen.
In Leipzig wurde das Genom des Neandertalers entschlüsselt: Zwei bis vier Prozent Neandertaler-Gene stecken in uns. Als der moderne Mensch vor rund 100.000 Jahren von Afrika aus aufbrach, vermischte er sich im Mittlernen Osten und in Europa mit den Neandertalern. Nicht nur beim Neandertaler erzielten Forscher aufsehenerregende Erfolge: Es gelang, eine völlig neue Menschenart mit nur einem winzigen Knochen zu bestimmen: den Denisovamensch. In einer Höhle in Sibirien wurde ein Kirschkern großes Fingerglied gefunden. Doch warum dieser Aufwand? Die genetischen Gemeinsamkeiten mit unseren Vorfahren helfen, die Einzigartigkeit des modernen Menschen besser zu verstehen. Dazu werden die Genome von Mensch, Urmensch und Menschenaffen verglichen. So kann man feststellen, welche Genvarianten nur Homo Sapiens besitzt. Vergleiche, die Antworten geben, warum wir im Verlauf der Evolution so erfolgreich waren.
Das Bayerische Rote Kreuz schlägt Alarm: Immer mehr Krankenhäuser auf dem Land würden geschlossen. Das bedeute längere Fahrzeiten für die Rettungsdienste und damit dauere es länger, bis eine Versorgung im Krankenhaus stattfindet. Außerdem seien die verbleibenden Krankenhäuser überfüllt. Notfälle werden abgewiesen und die Rettungsdienste müssten dann die Notaufnahmen abklappern. In machen ländlichen Regionen hat sich die Situation in den letzten Jahren anscheinend deutlich verschlechtert. Immer weniger junge Ärzte lassen sich dort nieder. Notarztstandorte sind unterbesetzt. Zugleich steigt die Zahl der Notfälle, etwa wegen Herzinfarkten und Schlaganfällen. Die ersten Gegenmaßnahmen wurden eingeleitet: Rettungssanitäter, die meist lange vor dem Notarzt eintreffen, haben mehr Kompetenzen und sollen vor Ort ähnlich wie ein Arzt handeln können. Notärzte sollen besser ausgebildet werden, spezielle ärztliche Netzwerke sollen die Lücken der Versorgung schließen. Auch moderne Technik soll Abhilfe schaffen, zum Beispiel bei der Kommunikation, aber auch in Form von Hubschraubern, die bei jedem Wetter fliegen können. Doch diese Maßnahmen sind teilweise umstritten in der Ärzteschaft. Das Filmteam fragt nach bei Wissenschaftlern, Ärzten und Sanitätern wie die Situation wirklich ist, und was im bayerischen Rettungsdienst fehlt.
Die Fastenzeit beginnt bald. Längst fasten nicht nur Gläubige, Verzicht ist der neue Luxus. Fastenkliniken setzen jährlich Millionen um. Martin Frank, ein junger Kabarettist und Schauspieler, wird für „Faszination Wissen“ eine Woche lang fasten: Suppen löffeln, Tee und Wasser trinken. Er isst sehr, sehr gern, wie er selbst sagt. Seine Erlebnisse hält er in einem Video-Tagebuch fest. Fasten hat sich längst auch als Heilmethode etabliert bei Krankheiten wie Diabetes, Migräne, Rheuma oder Bluthochdruck. In der Berliner Charité erzielen Ärzte große Erfolge mit dem Fasten. Den meisten Patienten geht es innerhalb weniger Tage besser und sie können ihre Medikamente weglassen. Auch bei schweren Krankheiten wie Krebs und Multipler Sklerose wird Fasten gerade als therapiebegleitende Heilmethode untersucht. Fasten während einer Chemotherapie hört sich zwar seltsam an, doch es hilft den Patienten anscheinend, die Chemotherapie besser zu überstehen. Auch bei Multipler Sklerose sind die ersten Versuche vielversprechend.
Früher hat man sich nur einmal im Jahr zur Faschingszeit verkleidet und ist in andere Rollen geschlüpft. Diese Zeit markiert das Ende von Fastenzeit und Winter und ist in der kulturellen Tradition verankert. Heute ist aus der „Maskerade“ ein Markt geworden. Es gibt Geschäfte, die ganzjährig Kostüme verkaufen, die Industrie hat die sogenannten „cosplays“ erfunden, bei denen sich meist junge Menschen treffen und nach einem bestimmten Motto Figuren nachstellen. Am Christopher Street Day gehen Schwule, Lesben und Transvestiten in Kostümen auf die Straße. Das „Faszination Wissen“-Team geht der Frage nach, welche menschlichen Bedürfnisse hinter diesen Formen der Maskerade stecken. Der Kölner Psychotherapeut und Pädagoge Wolfgang Oelsner erklärt, dass das Verkleiden Erwachsenen die Möglichkeit gibt, mit Identitäten zu spielen, Urlaub zu machen von angestammten Rollen ohne mit unliebsamen Konsequenzen rechnen zu müssen.
Während Fleischgerichte früher nur am Sonntag auf den Tisch kamen, essen viele heute täglich Wurst und Fleisch. Dabei warnen Wissenschaftler vor zu viel Fleischkonsum. Die exzessive Produktion von Rindfleisch hat Folgen, denn dabei werden enorme Mengen an Ressourcen verbraucht: Anbauflächen für Futterpflanzen, Wasser, Energie. Und der Methanausstoß der Tiere befördert den Klimawandel. Inwieweit kann man heutzutage also guten Gewissens Rindfleisch essen? Um diese Frage zu beantworten, hat das Filmteam einen Biobauern getroffen, bei dem der Kunde das Tier vor der Schlachtung persönlich kennenlernt. Wissenschaftler untersuchen, wie Fleischessen die Entwicklung des Menschen verändert hat, und wie die Fütterung von Rindern sowohl deren Gesundheit als auch ihren Methanausstoß beeinflusst, und welches Geheimnis hinter den Wagyu-Rindern steckt.
Heidrun hat zwei Söhne, die sie über alles liebt – trotzdem will sie sich das Leben nehmen. Heidrun hat Depressionen. Jeder Tag ist ein Kampf gegen die Schwere in ihr, selbst einfache Tätigkeiten wie Wäsche waschen oder Kochen überfordern sie. Heidrun ist eine von rund vier Millionen Menschen mit Depression in Deutschland. Die Krankheit ist schwer zu erkennen – sogar für Ärzte. Forscher wollen die Diagnose von Depressionen einfacher machen. Denn hat man die Diagnose, kann man mit einer Therapie beginnen. Ein wichtiger Baustein ist die Psychotherapie, die Behandlung der Depression durch Gespräche beim Therapeuten. Doch einen Platz bei einem kassenärztlichen Therapeuten zu erhalten, ist schwer. Wie schwer, das zeigt Marias Fall, die an einer postnatalen Depression leidet. Die Geburt ihres Kindes hat bei ihr die Krankheit ausgelöst. Das TV-Team begleitet Maria auf der Suche nach einem Therapeuten. Immerhin nimmt Maria Antidepressiva, neben der Psychotherapie für viele Patienten der zweite wichtige Baustein zur Behandlung der Krankheit. Oft vergehen Monate, bis das passende Medikament gefunden wird. Maria will dieses Risiko nicht eingehen – deshalb macht sie einen neuartigen Test, den Forscher in München entwickelt haben. Er zeigt, mit welchem Antidepressivum in welcher Dosierung das beste Ergebnis erzielt werden kann.
„Wenn sich Tausende von Fischen durch das Meer bewegen wie ein einziger gigantischer Organismus, der sich verformt, windet, teilt und wieder vereint, dann bin ich fasziniert. Die einzelnen Tiere erscheinen wie von Geisterhand gelenkt, aber es gibt keinen, der Befehle gibt.“ Das sagt Iain Couzin, Leiter des Zentrums für Schwarmforschung an der Universität Konstanz. Was Iain Couzin besonders fasziniert: Schwärme, etwa eine Ameisenkolonie, verhalten sich schlau, ohne dass die einzelne Ameise besonders intelligent ist. „Der Schwarm ist die Intelligenz der vielen“, nennt es Couzin. Er untersucht etwa, wie die Ameisen den kürzesten Weg zwischen Futterstelle und ihrem Nest finden. Ob auch Menschen Schwärme bilden können, hat das „Faszination Wissen“-Team ausprobiert ...
Nach wie vor ist Deutschland der größte Bierproduzent Europas, doch hierzulande geht der Bierkonsum zurück. Liegt es daran, dass der deutsche Markt inzwischen von Industriebieren aus Großbrauereien dominiert wird, als eine Art geschmacklicher Einheitsbrei? Dagegen kämpft ein bayerischer Wissenschaftler aus Weihenstephan einen einsamen Kampf. Der „Hefejäger“ Mathias Hutzler versucht, die Urhefe aufzuspüren und dem Bier wieder vergessene Aromen einzuhauchen. Dafür kriecht er durch verlassen Brauereien und seit Jahrzehnten nicht mehr betretene Bierkeller. Ein paar mutige Braumeister haben andere Ideen, um den deutschen Biertrinkern wieder Appetit auf Bier zu machen: Mit sorgfältig komponierten Craft Bieren arbeiten sie auch mal jenseits des heiligen Reinheitsgebotes. Und nicht zuletzt brauen viele ihr Bier inzwischen in der heimischen Küche selbst. Wie gut ist das "Do-it-yourself-Bier" eines Amateurs? Kann es einem Profiprodukt das Wasser reichen? Das Team von „Faszination Wissen“ hat es ausprobiert und in Heimarbeit ein Helles produziert.
Es gibt wohl wenige Nahrungsmittel, deren gesundheitlicher Nutzen so unbestritten ist wie der von Vollkornprodukten. Regelmäßig verzehrt, senken sie das Risiko zu erkranken, zum Beispiel an Herzinfarkt, an Diabetes oder an Übergewicht. Verantwortlich sind dafür vor allem die Ballaststoffe, die in den Randschichten des Korns stecken. Trotzdem isst die große Mehrheit der Deutschen viel zu wenig Vollkorn bzw. Ballaststoffe – sagen führende Ernährungswissenschaftler. Sie empfehlen, Weißmehl durch Vollkorn zu ersetzen. Das "Faszination Wissen"-Team begleitet einen Praxis-Test: Zwei Wochen lang soll eine Familie Weißmehlprodukte ersetzen durch Vollkorngebäck, Vollkornnudeln, Vollkornreis, Vollkornpizza. Wie leicht fällt ihnen diese Umstellung? Welcher Aufwand ist damit verbunden? Wie reagiert die Verdauung? Können sich Gaumen und Magen an Vollkorn gewöhnen?
n Finnland wird gerade das weltweit erste Endlager für hoch radioaktiven Müll gebaut. In Deutschland beginnt man mal wieder mit der Suche nach einem geeigneten Standort. Immerhin hat die Endlagerkommission inzwischen festgelegt, welche Kriterien ein geeignetes Atommülllager erfüllen soll. Aber kann es in Deutschland überhaupt ein sicheres Endlager geben? Die Finnen werden ihren Atommüll in mächtigen Granitformationen lagern. In Deutschland wären neben Granit auch die Wirtsgesteine Ton und Salz als Lagerstätte möglich. Wissenschaftler erforschen diese Gesteine und prüfen sie auf ihre Eignung – und zwar nicht nur im Labor, sondern sie führen auch Experimente unter Tage aus, in Stollen aus Granit, Salz und Ton. Für „Faszination Wissen“ haben Wissenschaftler im Labor die fünf wichtigsten Eignungstests an den Gesteinen durchgeführt und in unterirdischen Granit- und Tonformationen geforscht. In der Sendung wird gezeigt, welche Stärken und Schwächen die Gesteine haben, und wo sie in Deutschland vorkommen.
70 Menschen werden zum Teil schwer verletzt, als ein Blitz während des Rockfestivals „Rock am Ring“ in der Zuschauermenge einschlägt. Verheerende Flutkatastrophen nach einem Starkregen haben in Braunsbach oder Rottal am Inn ganze Ortschaften verwüstet und kosteten mehreren Menschen das Leben. Nur einige Beispiele, die zeigen, was Unwetter anrichten können. Auch Tornados scheinen in Deutschland zum beinahe alltäglichen Ereignis zu werden: Allein 2016 wurden 457 solche Wirbelstürme gezählt – mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Doch steigt die Zahl extremer Wetterphänomene tatsächlich – oder ist der Eindruck eher einer intensiveren Berichterstattung geschuldet, auch bedingt durch spektakuläre Aufnahmen der inzwischen allgegenwärtigen Smartphones? Das „Faszination Wissen“-Team begibt sich auf eine meteorologische Spurensuche und will herausfinden, wie es um das Verständnis von Unwetterphänomenen, aber auch um die Möglichkeiten einer Vorhersage bestellt ist, zum Beispiel mithilfe von Frühwarn-Apps.
Die Nase läuft, die Augen jucken: Im Frühjahr ist Heuschnupfensaison. Aber auch nur in einen Apfel zu beißen oder Schokolade zu essen, Modeschmuck zu tragen oder die Betten aufzuschütteln ist für viele Menschen ein Problem geworden. 20 bis 30 Millionen Deutsche leiden unter einer Allergie, Tendenz steigend. Allergiker, die von Heuschnupfen betroffen sind, verlassen sich auf den Pollenfrühwarndienst. Das Filmteam nimmt Pollensammelstellen unter die Lupe und fragt nach, wie der Pollenfrühwarndienst verbessert werden kann. Jahrzehntelang glaubten Experten, dass Kinder im ersten Lebensjahr bestimmte Lebensmittel wie Eier, Kuhmilch oder Erdnüsse nicht essen dürften, um Allergien zu vermeiden. Neuere Studien zeigen jedoch, dass womöglich das Gegenteil hilft: gezielter Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen, um Allergien gar nicht erst entstehen zu lassen.
Durch seine Lebensweise und vor allem den Bau zahlreicher Dämme hat der Biber Bäche und Flusslandschaften im Freistaat dramatisch umgestaltet. Forstwirte stöhnen über angenagte und umgestürzte Bäume, Bauern beklagen Überschwemmungen ihrer Felder. Doch die Rückkehr des Bibers bewirkt auch Positives: So entstehen durch die aufgestauten Wassermassen beeindruckende Auenlandschaften, die zahlreichen Arten neuen Lebensraum bieten. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt wollen Wissenschaftler der TU München und der Hochschule Weihenstephan in Freising im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt jetzt klären, wie sich Biberdämme in Bayern auf den Rückhalt des Wassers auswirken – und ob die fleißige Bautätigkeit des Tieres gar dem Hochwasserschutz zugutekommt.
Superfood wie die Acai-Beere aus Südamerika oder die Goji-Beere aus China, Chia-Samen aus Mexiko und Quinoa aus Peru soll Superkräfte haben: Angeblich schützen diese Nahrungsmittel unter anderem vor Bluthochdruck und Krebs, machen schön und schlank. Der Hype um Superfood ist in den USA entstanden und längst nach Deutschland herübergeschwappt: Es gibt Kochbücher eigens für Superfood, Chia-Samen findet man in Brot und Keksen und Goji-Beeren im Müsli. Doch sind sie wirklich so gesund? Ernährungswissenschaftler werden nicht müde, diesem Trend den Wind aus den Segeln zu nehmen. Sie verweisen darauf, dass heimische Leinsamen genauso viele Omega-3-Fettsäuren beinhalten wie Chia-Samen, dass Blaubeeren ähnlich antioxidativ wirken wie Goji-Beeren, und dass es die Heidelbeere mit der Acai-Frucht aufnehmen kann. Dazu kommt, dass exotisches Superfood einmal um die halbe Welt transportiert wird, bis es bei uns in den Regalen landet, die Anbaumethoden in den fernen Ländern für den Verbraucher schwer bis gar nicht zu überprüfen sind und die Gefahr von Schadstoffbelastungen groß ist. In „Faszination Wissen“ wird gefragt: Wie super sind diese Superfoods dann am Ende noch – im Vergleich zu heimischen Nahrungsmitteln?
Bayerns Landschaft ist vielfältig – von den Alpen bis zur Fränkischen Alb, vom Nördlinger Ries bis Passau und von der Zugspitze bis zum Bayerischen Wald. In den letzten Jahrmillionen hat sich der Süden Deutschlands extrem unterschiedlich entwickelt. Eiszeiten, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Asteroiden und vieles mehr haben die Landschaft, die Natur, die Tierwelt und die Böden geformt und immer wieder verändert. Und nicht zuletzt der Mensch. Vielleicht haben die letzten Jahrhunderte der Besiedelung sogar mehr verändert als die Jahrmillionen vorher. Das Team von „Faszination Wissen“ begibt sich auf eine Reise in die Entwicklungsgeschichte Bayerns, über und unter Tage und aus der Luft. Es hat Forscher getroffen, die noch heute bedeutende Zeugnisse aus der Vergangenheit finden, die in den Untergrund abtauchen, um die Entwicklungsgeschichte zu studieren, und die von weit oben nach Zeitzeugen suchen.
Wale werden meist in arktischen Gewässern vermutet. Doch es gibt auch eine Walart, die in Deutschland heimisch ist, in Nord- und Ostsee: der Schweinswal. Mit gut 1,50 Meter Länge er ist deutlich kleiner als seine großen Artgenossen. Vor allem in der Ostsee ist der Schweinswal jedoch gefährdet. Ein Grund dafür: Schweinswale verheddern sich in den Netzen der Fischer und ertrinken. Schätzungsweise 80 bis 100 Tiere verenden so in der Ostsee jedes Jahr. Forscher vermuten, dass allein das ausreicht, um den Bestand zu gefährden. Seit Jahren versucht der Meeresbiologe Boris Culik, die Tiere zu retten. Er hat eine Technik entwickelt, die diesen unerwünschten Beifang verhindern soll. Das würde auch den Fischern helfen. Für die sind die toten Tiere eine Belastung, auch finanziell, denn ein Schweinswal-Beifang zerstört ihre Netze. Die Fischer leiden ohnehin: In der Ostsee sind die Bestände eines ihrer wichtigsten Fische, dem Dorsch, zusammengebrochen. Wissenschaftler schätzen, dass wegen jahrelanger Überfischung der Bestand um 87 Prozent gesunken ist. Jetzt gibt es Fangquoten, die für viele existenzgefährdend sind. Aber es gibt die Hoffnung, dass die Dorsch-Bestände in den nächsten Jahren wieder zunehmen: Forscher arbeiten mit neuen Ideen und Techniken daran.
Ohne Sonne können wir nicht leben. Die unsichtbare UV-B-Strahlung sorgt zum Beispiel dafür, lebensnotwendiges Vitamin D aufzubauen. Aber zu viel UVA- und UVB-Strahlung machen uns krank. Jeder Sonnenbrand kann Veränderungen in der Erbsubstanz unserer Zellen auslösen, die in Hautkrebs ausarten können. Und sogar wenn wir nie einen Sonnenbrand bekommen, kann die lebenslange Sonnenstrahlung krank machen. Deshalb müssen wir unsere Haut schützen. Sonnencreme ist dabei die erste Wahl. Viele cremen aber zu selten und wenn, dann zu dünn und zu unregelmäßig. In „Faszination Wissen“ erfahren die Zuschauer, wie sie mit einfachen Mitteln ihre Haut gesund erhalten können. Aber auch die Luft schädigt die Haut: besonders verkehrsbedingt verschmutzte Luft, die mit Feinstaub belastet ist. Chemische Verbindungen, die am Feinstaub haften, schaffen es durch die Hautbarriere. Die Folgen: Falten. Warum das so ist, hat die Wissenschaft entdeckt.
Mehr als 250 Millionen Tonnen werden in Deutschland in nur einem Jahr verbraucht. Allein die Bauindustrie benötigt gigantische Mengen für die Herstellung von Beton. Sand ist weltweit zu einem kostbareren Rohstoff geworden, der zur Neige geht. Die Grenze zwischen Sand-Abbau und Sand-Raubbau ist fließend. Unabhängig davon, ob der Sand an Land, im Meer oder im Fluss abgebaut wird: Es ist ein Eingriff in die Natur, der Auswirkungen auf das Ökosystem mit seinen Tieren und Pflanzen hat. Mancherorts ist Sand so kostbar, dass er aus fernen Ländern importiert wird, oder, dass sich sogar mafiöse Strukturen entwickeln konnten und Sand im großen Stil gestohlen wird. Das Team von „Faszination Wissen“ will herausfinden, wo überall Sand drinsteckt, warum wir so viel davon brauchen, und welche Konsequenzen der Sandabbau in Franken für Natur und Umwelt hat.
150 Jahre waren sie weg. Jetzt sind sie wieder da: Wölfe. In Nord- und Ostdeutschland leben seit über 15 Jahren wieder mehrere Rudel. Und wahrscheinlich bald auch in Bayern. Denn es sind mittlerweile nicht mehr nur einzelne Tiere, die durch den Freistaat ziehen. Zwei Wolfspaare haben sich bei uns angesiedelt: eines auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr, das andere im Bayerischen Wald. Tierschützer freuen sich. Mitten im globalen Artensterben erobert sich der Wolf seinen alten Lebensraum zurück. Ganz anders sehen es viele Landwirte und Tierhalter. Vor allem diejenigen, die ihre Tiere nicht in Ställen, sondern draußen auf der Weide halten. Sie befürchten, dass ihre Tiere die ersten sind, die vom Wolf gerissen werden. Ein Blick in unsere Nachbarländer zeigt, dass die Auseinandersetzungen zwischen Wolfsfreunden und –gegnern mit der Anzahl der Tiere immer härter werden. Noch sind Wölfe in Bayern kein Problem, weil es hier keine Rudel gibt. Das kann sich aber sehr schnell ändern. Und dann wird es spannend. Sind wir vorbereitet? Werden wir es schaffen, mit dem Wolf zu leben?
Im Januar 2017 gab es schon wieder drei neue Erdbeben in Italien – alle mit einer Stärke über fünf auf der Richterskala. Ihr Zentrum hatten sie genau in der Region, in der in den Jahren davor hunderte Menschen durch Erdstöße umgekommen waren. Offenbar ist die Erde im Mittelmeerraum in einer äußerst aktiven Phase. Auch der Ätna ist in einem wiederkehrenden Muster aktiv und schickt die weltweit höchsten Lavafontänen in den Himmel. Zudem droht eine riesige unterseeische Flanke abzurutschen. Ein Tsunami mit zerstörerischer Wucht wäre die Folge. Und auch am Vesuv tut sich Erschreckendes: Nicht der Vulkan selbst bereitet den Forschern Sorge, sondern die Phlegräischen Felder mit hoher vulkanischer Aktivität, die sich über 150 km² ausbreiten. Seit Monaten häufen sich dort die Anzeichen dafür, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorstehen könnte. 1,5 Millionen Bewohner wären direkt betroffen. Bis vor wenigen Jahren war die Komplexität der Erdkruste im Mittelmeerraum noch gar nicht bekannt. Forscher des Helmholtz-Instituts, der Universität Kiel und anderer Gruppen haben sie dank aufwendiger Technik und jahrelanger Messungen nun aufgedeckt. Jetzt haben sie eine genauere Vorstellung von den Kräften unter dem Mittelmeer und sie können Katastrophen nun auch besser vorhersagen.
Ständige Erreichbarkeit, Druck im Job und Freizeitstress – das alles verhindert, dass wir gut schlafen. Ruhe und Abschalten würden helfen. Doch stattdessen stressen wir uns und lassen sogar unser Smartphone neben dem Bett liegen, damit wir nichts verpassen. Auch spätes Essen und Alkohol tragen dazu bei, dass wir schlecht einschlafen und selten durchschlafen. Die Zahl der Berufstätigen mit Schlafproblemen ist seit 2010 um zwei Drittel gestiegen. Jeder Zweite mit Schlafstörungen kauft Medikamente ohne Rezept in der Apotheke oder Drogerie. Knapp jeder Vierte schluckt Schlafmittel länger als drei Jahre. Das Team von „Faszination Wissen“ sucht nach Lösungen und gibt Tipps für ein brandaktuelles Problem. Es fragt nach: Was für verschiedene Schlafstörungen gibt es? Was kann man zu Hause ändern und wann braucht man einen Arzt? Was ist eigentlich guter und gesunder Schlaf? Und wie kann für einen besseren Umgang mit dieser neuen Volkskrankheit sorgen.
Jedes Jahr kommen Millionen Touristen, um die faszinierenden Landschaften der Alpen zu erleben. Für spektakuläre Blicke werden immer schnellere Seilbahnen gebaut: Das Team von „Faszination Wissen“ ist vor Ort auf der höchsten Baustelle Deutschlands, der Zugspitze, wo gerade eine neue Seilbahn entsteht. Für die Tiere und Pflanzen der Alpen wird das Überleben ständig schwieriger. Steinböcke infizieren sich immer öfter mit Krankheiten von Schafen und Ziegen. Früher blieben die Nutztiere in tieferen Bergregionen, heute klettern sie wegen der Klimaerwärmung immer höher hinauf.
Der Bedarf an Fleisch in China steigt rasant. Chinesische Wissenschaftler haben im Wildyak eine große Chance erkannt, das wesentlich größer und robuster ist als die Züchtungen des Menschen. Neue Kreuzungen aus Haus- und Wildyak sollen in Zukunft die Menschen ernähren und zugleich den tibetischen Hirten neue Einkünfte ermöglichen. Das Team von „Faszination Wissen“ begibt sich auf eine Reise in ein Land, das sich rasant verändert, wachsende Millionenstädte auf der einen Seite, riesige Steppen, in denen nur 800 Menschen leben, auf der anderen Seite. In den trockenen, kalten Weiten in Chinas wildem Westen durfte noch nie ein westliches Kamerateam drehen. Hier leben die wilden Yaks, die letzten Exemplare der berühmten Hochlandrinder, auf bis zu 6.000 Metern Höhe. Erstmals durfte ein Kamerateam dorthin und erlebte die Schönheit, Intelligenz und auch brutale Kraft dieser gewaltigen Tiere, sogar einen Angriff eines Wildyak-Bullen. Aber trotz ihrer Wehrhaftigkeit sind die Tiere bedroht. Und das ist ein Problem für China. Denn die Zukunft des Landes ist abhängig vom Wildyak.
„Die ersten großen Wälder sterben schon innerhalb der nächsten fünf Jahre und sind nicht mehr zu retten“, schreibt das Hamburger Abendblatt in den 80er-Jahren. Der Spiegel titelt „Lebenselement Wasser – vergiftet und vergeudet“. Und Fachleute warnen vor dem Ozonloch als einer „Umweltkatastrophe von bisher unvorstellbarem Ausmaß“. Waren diese Naturkatastrophen der 80er-Jahre nur Einbildung? Haben wir gerade noch so die Kurve gekriegt? Das Team von „Faszination Wissen“ wagt den Vergleich: der Ökocheck Bayern – damals gegen heute. Gibt es denn noch „Le Waldsterben“, wie die Franzosen es nannten, die es eindeutig für eine deutsche Übertreibung hielten. Und was ist mit dem Ozonloch und den Flüssen und Seen? Die Gewässer in Bayern waren in den 80ern in einem miserablen Zustand. Heute sieht das ganz anders aus: Überall sorgen moderne Kläranlagen dafür, dass die Wasserqualität viel besser ist. Das Waldsterben war keine Einbildung. Rauchgasentschwefelung und Autokatalysatoren verhinderten tatsächlich eine Katastrophe. Und dennoch können die Forscher auch knapp 40 Jahre später keine Entwarnung geben, denn die Böden sind immer noch zu sauer. Das Ozonloch war ebenfalls keine Einbildung. Und der dritte Beweis, dass man mit nachhaltigen Maßnahmen sehr wohl die Umwelt retten kann: Es wird bis etwa zum Jahr 2030 praktisch verschwunden sein. Vorreiter in Sachen Klimaschutz waren damals übrigens die USA.
Die Mitarbeiter des Bayerischen Lawinenwarndiensts müssen jeden Morgen um 5.00 Uhr raus und das Gelände untersuchen. Bei jedem Wetter. Sie schreiben den Lawinenlagebericht, der Skifahrer, Gemeinden, Skiliftbetreiber und Hüttenwarte vor Lawinen warnt. Wie die Lawinenwarner dabei vorgehen ... Sie müssen jeden Morgen um 5 Uhr raus, bei jedem Wetter. Und sie müssen schnell und zuverlässig sein: die Mitarbeiter des Bayerischen Lawinenwarndiensts. Pünktlich um halb acht am Morgen muss der Lawinenlagebericht fertig sein, das Bulletin, das Skifahrer, aber auch Gemeinden, Straßenverwaltungen, Skiliftbetreiber und Hüttenwarte vor Lawinen warnt.Der Bericht muss aber nicht nur korrekt die Lage wiedergeben, sondern auch verständlich sein. Bislang, nach jetzt 50 Jahren Dienst, gab es keinen tödlichen Unfall für die aufgrund des Lawinenlageberichts gesicherten und gesperrten Gebiete. Das Filmteam begleitet die amtlichen Lawinenwarner mehrere Wochen lang, Tag und Nacht, und schaut ihnen bei ihrer wichtigen und nicht immer ungefährlichen Arbeit über die Schulter. Dabei erfährt es, wie der Bericht entsteht, und welche Methoden und Technik die Lawinenwarner einsetzen. Ob man mit dem Wissen des Lawinenlageberichts, ungefährdet ins ungesicherte Gelände kann – auch diese Frage wird geklärt.