Im Januar 2017 gab es schon wieder drei neue Erdbeben in Italien – alle mit einer Stärke über fünf auf der Richterskala. Ihr Zentrum hatten sie genau in der Region, in der in den Jahren davor hunderte Menschen durch Erdstöße umgekommen waren. Offenbar ist die Erde im Mittelmeerraum in einer äußerst aktiven Phase. Auch der Ätna ist in einem wiederkehrenden Muster aktiv und schickt die weltweit höchsten Lavafontänen in den Himmel. Zudem droht eine riesige unterseeische Flanke abzurutschen. Ein Tsunami mit zerstörerischer Wucht wäre die Folge. Und auch am Vesuv tut sich Erschreckendes: Nicht der Vulkan selbst bereitet den Forschern Sorge, sondern die Phlegräischen Felder mit hoher vulkanischer Aktivität, die sich über 150 km² ausbreiten. Seit Monaten häufen sich dort die Anzeichen dafür, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorstehen könnte. 1,5 Millionen Bewohner wären direkt betroffen. Bis vor wenigen Jahren war die Komplexität der Erdkruste im Mittelmeerraum noch gar nicht bekannt. Forscher des Helmholtz-Instituts, der Universität Kiel und anderer Gruppen haben sie dank aufwendiger Technik und jahrelanger Messungen nun aufgedeckt. Jetzt haben sie eine genauere Vorstellung von den Kräften unter dem Mittelmeer und sie können Katastrophen nun auch besser vorhersagen.