Alex Sukhodolov liebt das Kajakfahren im Wildwasser, für den Gewässerforscher sind Wildbäche Leidenschaft und Studienobjekt zugleich. Am norditalienischen Fluss Tagliamento betreibt er für das Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie eine Forschungsstation. Er will herausfinden, welche Bedeutung unverbaute, frei fließende Flüsse wie der Tagliamento haben. Solche Flüsse gibt es kaum noch. Und im Zuge der Energiewende werden es wohl noch weniger: An vielen Stellen sollen neue Wasserkraftwerke gebaut werden, auch in Bayern. Alex Sukhodolov will mit seiner Forschung den Wert einer unverbauten Natur wissenschaftlich belegen. Seine Hoffnung: Damit könnten neue Wasserkraftwerke vor allem in Naturschutzgebieten leichter verhindert werden. Aber auch Wissenschaftler der TU München haben Ideen, um aus dem Dilemma zwischen Naturschutz und Klimaschutz herauszukommen. Sie setzen auf moderne Technik: Neue Wasserkraftwerke, die mehr Energie erzeugen und ökologischer sind als herkömmliche. Doch die Technik ist umstritten und noch nicht vollständig erforscht. Ein Team von „Faszination Wissen“ begleitet Alex Sukhodolov und die Münchner Wissenschaftler auf ihrer Suche nach dem richtigen Weg.