In der Nacht zum 2. Mai 2011 trat US-Präsident Barack Obama vor die Presse. Mit den Worten "Die Gerechtigkeit hat gesiegt", verkündete er den Tod des meist gesuchten Terroristen. In den USA war der Jubel groß. Soldaten der Eliteeinheit Navy Seals hatten Osama Bin Laden in seinem Versteck in Pakistan aufgespürt, erschossen, seine Leiche außer Landes gebracht und im Meer "begraben".
Tausendfach landen jedes Jahr gefälschte Rechnungen auf den Schreibtischen der Krankenversicherer, der Schaden geht in die Millionen. Und bezahlt wird er am Ende von den Versicherten selbst, in Form höherer Prämien. Besonders im Ausland gedeiht das Geschäft mit den falschen Rechnungen, denn dort ist die Kontrolle besonders schwer.
Kaum ein Verfahren hat in den letzten Jahren in Deutschland so viel Aufsehen erregt, wie das gegen den ehemaligen Wettermoderator Jörg Kachelmann. Kachelmann muss sich seit dem letzten Jahr vor dem Mannheimer Landgericht verantworten. Der Vorwurf: Der 52-Jährige soll seine Geliebte brutal vergewaltigt haben. Die "zoom"-Dokumentation zeichnet den Verlauf der 131 Verhandlungstage nach und stellt die Frage: Warum war dieser Prozess so schwierig?
Für die Dokumentation haben ZDF-Reporter das Atomkraftland Deutschland nach der japanischen Reaktorkatastrophe bereist und gefragt, wie nachhaltig Fukushima die Zukunft der Kernenergie in Deutschland beeinflusst. |Dafür sprachen sie mit denjenigen, die über die Zukunft der Atomkraft in Deutschland entscheiden, und denen, die mit den Entscheidungen werden leben müssen.
"Eure alten Computer vergiften hier unsere Kinder", so der ghanaische Öko-Aktivist Mike Anane. Toxic City wird Agbogbloshie, ein Stadtteil der Hauptstadt Ghanas, deshalb mittlerweile auch genannt. Es ist ein schmutziges Geschäft - in jeder Hinsicht. Europäische Reeder verschiffen Abfälle nach Afrika, wo die Fracht illegal entsorgt wird. Giftige Schwermetalle verseuchen die Menschen, die Böden, die Flüsse und die Fische - und die Händler verdienen dabei ein Vermögen. Ein Großteil des Elektroschrotts kommt aus Deutschland.
Facebook, Google und Apple haben zusammen mehr Daten als jedes Einwohnermeldeamt oder die Bundespolizei. Geburtstag, Freunde, Vorlieben - das alles geben deutsche Internetnutzer täglich bewusst und unbewusst preis. Die Internetkonzerne freuen sich und wollen immer mehr.
Die Zeiten sind härter geworden für Arbeitnehmer in Deutschland. Menschen, die in das Berufsleben einsteigen, erhalten häufig nur befristete Verträge, die Zahl der "working poor", derer, die trotz Vollzeitarbeit arm sind und zusätzlich Hartz IV beantragen müssen, steigt.
Die Luft flimmert. Nichts bewegt sich. Stoßstange an Stoßstange steht die Blechkarawane - Stillstand Straße. Allein im vergangenen Jahr gab es auf Deutschlands Autobahnen 185.000 Staus. Insgesamt stand der Verkehr 2010 auf einer rekordverdächtigen Länge von insgesamt rund 400.000 Kilometern.
Keine Gnade für Häftling 179212? Description=Jens Söring ist wohl der berühmteste Deutsche in einem amerikanischen Gefängnis. Er weigert sich, die letzten 25 Jahre zu akzeptieren. Seit 1986 ist er Häftling 179212. Ein US-Gericht in Virginia hat ihn zu zweimal lebenslänglich verurteilt, für einen Doppelmord, den er nicht begangen haben will. Jens Söring soll die Eltern seiner Freundin Elisabeth Hayson ermordet haben. |ZDFzoom begibt sich auf Spurensuche und geht auch der Frage nach, wie gerecht das US-Rechtssystem ist.
Zwölf Jahre nach dem Ende des Kosovokrieges verdichtet sich ein fürchterlicher Verdacht. Im Sommer 1999 könnte ein unglaubliches Kriegsverbrechen stattgefunden haben, das bis heute nicht aufgeklärt wurde. |Der Sonderberichterstatter des Europarats Dick Marty wirft der Befreiungsarmee des Kosovo, der UCK, vor, damals Hunderte serbischer Zivilisten entführt zu haben, um sie zu töten und ihre Organe zu verkaufen. "ZDFzoom" begibt sich auf Spurensuche ins Kosovo und nach Albanien.
Jedes Jahr das gleiche Spiel, jedes Jahr der gleiche Ärger: Pünktlich zum Ferienbeginn, wenn die Deutschen mit dem Auto in den lang ersehnten Sommerurlaub reisen, steigen die Benzinpreise. Mitunter ziehen sie sogar mehrfach am Tag an. |Verbände wie der ADAC und der Auto Club Europa vermuten seit langem: Die Ölkonzerne treffen untereinander Preisabsprachen, um beim Geschäft an der Tanksäule kräftig mitzuverdienen. "ZDFzoom" begibt sich auf Spurensuche, um das Geflecht der Preistreiber zu entwirren.
Er sitzt jetzt in Einzelhaft, darf keinen Besuch empfangen, ist abgeschottet von der Umwelt. Anders Behring Breivik hat am 22. Juli eine ganze Nation in Schockstarre versetzt. 77 Menschen starben, als der 32-jährige Norweger erst eine Bombe im Regierungsviertel von Oslo zündete und dann auf der Insel Utoya gezielt Menschen erschoss. |Die Autoren Beate Höbermann und Nicolai Piechota haben sich auf Spurensuche begeben. Was trieb den Attentäter? Warum mussten die Menschen sterben?
Diesen Familienspaziergang wird Familie Weber nie vergessen. Hund Benno schnuppert am Waldrand entlang und jault auf einmal laut auf - sein Kopf steckt in einer Schlagfalle. Der Hund überlebt schwer verletzt. Für die Kinder der Familie wird das Erlebnis zum Trauma.
"Sie haben keinen Führerschein? Dann wird's schwierig." - "Ach so, drei Kinder trauen Sie sich nicht zu? Ja, dann hat es wohl keinen Sinn." - "Nur bis September? Naja, wir suchen eigentlich jemanden auf Dauer." - "Täglich, aber nur von 9 bis 13 Uhr? Das reicht leider nicht, nein."
Thomas L. ist ein kerngesunder sportlicher junger Mann, als er mit 25 Jahren ins Krankenhaus geht. Ein winziger Eingriff. Routine. Doch bei der Operation entzündet sich die Wunde - durch Keime. Die Ärzte bekommen die Entzündung nicht in den Griff, die Keime sind gegen Antibiotika resistent, die Mediziner machtlos, das Bein wird amputiert. Aus einem kerngesunden jungen Mann ist ein Krüppel geworden - im Krankenhaus.
"Man ist in einem Hamsterrad drin und versucht, die Arbeit schneller zu machen. Aber Du willst Deine Arbeit auch gut machen. Und Du willst Dir natürlich nicht eingestehen: "Das packst Du nicht!" Polizeihauptkommissar Lothar Riemer hat das selbst erlebt. Ein Jahr ist das jetzt her.
Ob Glücksspiel-Staatsvertrag, Gesundheitsreform oder Mehrwertsteuer - bei nahezu allem sind Lobbyisten mit am Werk. Es geht um Macht und Einfluss, um Wirtschafts-Interessen und viel Geld. Mehr als 5.000 Lobbyisten tummeln sich rund ums Kanzleramt in Berlin.
Die katholische Kirche steht kurz vor dem Papstbesuch unter Druck. Viele tausend Gläubige kehren ihr den Rücken; im Jahr 2010 sind in Deutschland so viele Menschen ausgetreten wie noch nie: über 181.000. Erstmals in der Kirchenstatistik war die Zahl der Austritte damit höher als die der Taufen. Warum ist das so?
Der Höhepunkt des Jahres für die 17-jährigen Schüler: die Klassenfahrt nach Lloret de Mar, den Party-Ort an Spaniens Costa Brava. Sonne, Strand, Meer - und ein Nachtleben, das selbst den "Ballermann" auf Mallorca in den Schatten stellt.
Ein geheimer Ort in Hessen. In einer kleinen Halle lagern über fünf Millionen Tabletten, Ampullen und Wirkstoffe. Dopingmittel mit einem Schwarzmarktwert von 15 Millionen Euro. Sie wurden vom Zoll und Bundeskriminalamt in den vergangenen Monaten bei Razzien, Hausdurchsuchungen und Stichproben im Handel beschlagnahmt.
Es ist ein beispielloser Fall in der deutschen Kriminalgeschichte. Über Jahre jagen Fahnder und Profiler einen Kindermörder - ein Phantom. Vom "Schwarzen Mann" ist bald die Rede, weil er bei seinen Taten eine schwarze Maske trägt. Seine Opfer: kleine Jungen, getötet oder missbraucht in Zeltlagern, Schullandheimen oder sogar zuhause in ihren Kinderzimmern.
Schon kurz nach der Geburt ist Daniel G. allein für sein neugeborenes Kind verantwortlich. Die Kindsmutter leidet an Depressionen, muss psychologisch intensiv behandelt werden. Die Familie bricht auseinander, Daniel G. steht als alleinerziehender Vater da. Die ersten 15 Monate verbringt seine Tochter bei ihm. Doch als sich die Mutter als gesund zurückmeldet, beginnt ein erbitterter Streit ums Kind.
Hermann B. ist ein Handwerker der alten Schule. Jahrzehntelang hat der gelernte Maurer auf Baustellen geschuftet, bis seine Knochen kaputt waren. Durch seine Berufsunfähigkeitsrente fühlte er sich gut abgesichert. Doch jetzt sieht Hermann B. seine Existenz bedroht, denn die Versicherung zahlt nicht. Seit über fünf Jahren wartet er schon auf sein Geld.
Um Erdgas in Deutschland zu fördern, pumpen große Energiekonzerne seit Jahren tonnenweise Chemikalien in den Boden. Sie nennen es "Fracking". Mit einer speziellen Technik wird das Erdgas aus den Gesteinsschichten gelöst und an die Oberfläche geholt. Die genaue chemische Mixtur fällt unter das Betriebsgeheimnis der Konzerne. Sicher ist: Es handelt sich zum Teil um toxische Stoffe, die das Grundwasser nachhaltig schädigen können.
Überall auf der Welt gehen die Menschen auf die Barrikaden: In New York wollen sie die Wall Street besetzen, in Frankfurt das Bankenviertel, in Athen das öffentliche Leben lahm legen. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer.
Deutschland ist ein Wasserparadies - sollte man meinen. Es gibt keine Wüsten und keine periodenlang anhaltende Trockenheit. Eigentlich gibt es Wasser im Überfluss. Gemessen daran ist unsere Wasserversorgung teuer. In Sachsen kostet Wasser rund achtmal mehr als in bestimmten Regionen Bayerns. Selbst innerhalb eines Bundeslandes variieren die Kosten um mehrere hundert Prozent. Warum eigentlich?
Sie verhindern, dass die Füße nass werden und der Autolack zerkratzt. Sie lassen das Wasser von der Scheibe abperlen, sorgen dafür, dass Socken und Sportshirts nicht nach Schweiß riechen und lassen Lebensmittel länger frisch aussehen: Nanopartikel. Die kleinen, nahezu unsichtbaren Teilchen bewirken wahre Wunder. Doch so klein die Teilchen auch sind, so groß ist das Problem:
Rund 5,4 Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten. Neben der Katze ist der Hund hierzulande das beliebteste Haustier. Längst ist der Vierbeiner nicht mehr nur Familienmitglied, sondern auch Statussymbol. Aber viele können sich keinen teuren Rassehund leisten, deshalb gilt leider auch beim Hundekauf: Geiz ist geil. Um die große Nachfrage zu bedienen, boomt das Geschäft mit billigen Hundewelpen, im benachbarten Ausland und in Deutschland.
Arbeitnehmer zweiter Klasse oder notwendiges Instrument zur Sicherung des Wohlstandes? Etwa 900.000 Menschen sind aktuell bei gut 15.000 lizensierten Zeitarbeitsfirmen beschäftigt. Ein großer Teil als ungelernte oder gering qualifizierte Arbeiter. Die Lohnuntergrenze liegt bei knapp 8 Euro - "zum Leben zu viel, zum Sterben zu wenig", sagt Leiharbeiter Tom.
Antibiotika gelten als die Wunderwaffe im Kampf der Mediziner gegen gefährliche Infektionen. Was aber wenn sich immer mehr Bakterien verbreiten, die resistent gegen Antibiotika sind und der Mensch daran erkrankt?
Irren gilt als menschlich, aber dürfen auch Ärzte irren? Es kann jeden von uns treffen: bei der Routinebehandlung beim Hausarzt oder beim Spezialisten. Wenn Patienten zu Opfern werden, darum geht es in der ZDFzoom-Ausgabe "Ärztepfusch? Patienten klagen an".
75.000 Euro hat Markus für die Droge Crystal ausgegeben. In einem Jahr. Die synthetische Droge hat lange Zeit das Leben des 27-Jährigen bestimmt: "Es löst die Familie auf, es kontrolliert Deinen Alltag. Partnerschaft, Finanzen, es geht alles den Bach runter". Alarmierend: Es gibt in Deutschland immer mehr Abhängige wie Markus.
Manchmal muss die 24-jährige Olga Kuratschowa sich noch kneifen: Bei eisigen minus zehn Grad stapft sie durchs Moskauer Zentrum und klebt Flugblätter in Hauseingänge. "Kommt alle zur Demo" - steht auf den Zetteln, gemeint ist die nächste Großdemo gegen den bislang unbesiegbaren Herrn des Kreml - Wladimir Putin.
Als die japanische Regierung am 11. März 2011 um 19.06 Uhr den atomaren Notstand ausrief, hielt die Welt den Atem an. Das große Erdbeben und der darauf folgende Tsunami hatten in Japans Norden am Nachmittag ganze Städte ausgelöscht.
Als der insolvente Warenhauskonzern Karstadt im Sommer 2010 einen neuen Eigentümer bekam, staunte ganz Deutschland über diesen Mann: Nicolas Berggruen, Sohn des berühmten Kunsthändlers Heinz Berggruen und einer der 500 reichsten Menschen der Welt, kaufte und rettete das Unternehmen, ganz ohne den sonst üblichen Personalabbau.
Vor drei Monaten konnte sie nicht mehr. Die 16-jährige Priya wollte ihrem Leben mit Pestiziden ein Ende setzen. Priya musste Zwangsarbeit in einer Textilfabrik verrichten, sie wurde wie eine Sklavin gehalten. Im Tod sah sie den einzigen Ausweg aus ihrem Elend. Priya lebt in Südindien, sie produzierte Baumwolle für die Kleidung, die wir in Deutschland jeden Tag in den Geschäften kaufen. Nur durch Zufall entdeckten ihre Eltern sie rechtzeitig, Priya überlebte. Doch Priya ist kein Einzelfall, und Geschichten wie ihre enden häufig mit Selbstmord aus Verzweiflung. (Text: ZDF)
Das Osterfest 2012 soll das erste ohne Eier aus engen Batteriekäfigen werden. Die qualvolle Käfighaltung ist von diesem Jahr an in der Europäischen Union verboten. Heißt das, man kann Eier essen mit gutem Gewissen? Die meisten Verbraucher wissen nicht oder ahnen nur, woher die Milliarden Eier für Frühstück, Süßigkeiten, Nudeln oder Mayonnaise stammen. „ZDFzoom“ will wissen, woher die Eier wirklich kommen. Dazu schauen die ZDF-Autoren Jörg Göbel und Christian Rohde hinter die Kulissen einer Industrie, die zwar jährlich Milliarden Eier produziert, aber nur selten die Tore zu ihren Ställen und Fabriken öffnet. Grundsätzlich haben Kunden die Wahl zwischen Eiern aus Bio-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung. Während ein Ei aus Bodenhaltung oft nur zwölf Cent kostet, sind Bio-Eier mitunter doppelt so teuer. Doch ist „bio“ immer gut? Und ist Käfighaltung durchweg schlecht? Die Spurensuche der ZDF-Autoren beginnt bei Starköchin Sarah Wiener. Sie zeigt, worauf sie beim Eierkauf achtet und ob der Verbraucher an Aussehen und Geschmack Qualitätsunterschiede erkennen kann. Ihre Recherchen führen Jörg Göbel und Christian Rohde in Hühnerställe in Polen und Rumänien. Dort zeigen die Reporter die Käfig-Realität 2012. Kleine Batteriekäfige sind in der EU zwar seit diesem Jahr verboten, doch mehr als ein Dutzend Staaten ignoriert das Verbot. So leben immer noch Millionen Hühner zusammengepfercht auf engstem Raum. Und noch immer landen ihre Eier auf den Tischen deutscher Verbraucher. Hierzulande haben die meisten Legehennenhalter auf Bodenhaltung umgestellt. Während in Deutschland inzwischen etwa jedes fünfte Ei aus der Freiland-Haltung kommt, sind Bio-Eier noch immer ein Nischenprodukt. Die ZDF-Autoren besuchen die verschiedenen Ställe und fragen nach, was genau sie voneinander unterscheidet – und wo die wirklich glücklichen Hühner zu finden sind. (Text: ZDF)
Das Geschäft mit Kreuzfahrtreisen boomt. Immer neue, immer größere Kreuzfahrtschiffe laufen vom Stapel. Schwimmende Städte, die nicht nur einer reiferen Klientel, sondern auch der jungen Spaß-Generation alles bieten, was das Urlauber-Herz begehrt. Über 6000 Passagiere schippern an Bord der „Allure of the Seas“, dem gegenwärtig größten der Giganten. Alles ist möglich „ ob Antarktis-Fahrt mit dem Kitzel der Eisberge für 10 000 Euro oder die Schnäppchen-Fahrt für 499 Euro. Doch der Untergang der „Costa Concordia“ hat dramatisch vor Augen geführt, was viele beim Anblick der Geschäftsboutiquen, Spaßrutschen und Bars an Bord vergessen: Ein Kreuzfahrtschiff kann sinken „ auch 100 Jahre nach der „Titanic“. (Text: ZDF)
„Wenn am 20. das Geld knapp wird, muss ich schauen, dass ich irgendwie zu Lebensmitteln komme, damit ich nicht verhungere.“ Anneli F. hat drei Kinder großgezogen, ist heute 69 Jahre alt und muss mit 14,50 Euro Rente am Tag auskommen. Ein Ein-Zimmer-Apartment in Berlin-Spandau ist ihr Zuhause. Anneli F. ist nicht krankenversichert. Zum Arzt geht sie nur, wenn es gar nicht anders geht. Denn leisten kann sie sich das eher nicht. Noch ist Rentnerin Anneli F. in Deutschland eher die Ausnahme. Doch schon bald wird die Altersarmut wachsen, sagen Experten. Eine Entwicklung, gegen die sich künftige Ruheständler wappnen sollten. Seit zehn Jahren fördert der Staat deshalb die private Altersvorsorge, als zweite Säule neben der staatlichen Rente. Die Riester-Rente wurde vom damaligen Arbeitsminister Walter Riester erfunden, um die so genannten Versorgungslücken im Alter zu schließen. Mittlerweile gibt es massive Kritik am „riestern“. Schlechte Beratung, hohe Kosten, wenig Rendite, lauten die Vorwürfe. Funktioniert das von der Politik massiv beworbene Rentenmodell oder ist es tatsächlich vor allem ein Goldesel für die Finanzbranche geworden? Studien nach einem Jahrzehnt Riester legen den Verdacht nahe: Hier ist eine eigentlich gute Idee beim Kampf ums Geld der Sparer unter die Räder gekommen. Die „ZDFzoom“-Reporter Tanja v. Ungern-Sternberg und Christian Bock gehen auf Spurensuche. Sie lassen sich mit versteckter Kamera zu privaten Renten-Policen beraten, treffen Banker, die anonym über ihr gutes Geschäft mit Riester und Co. sprechen und fragen nach beim Namensgeber der Riester-Rente: War das denn alles so gewollt? Und wird die private Riesterrente tatsächlich vor der Armut im Alter schützen können? (Text: ZDF)
30 000 Euro und zwei Autos hat sie ihrem Händler in nur einem Jahr eingebracht, sagt Cristina. Die junge Frau aus Pitesti in Rumänien ist gerade einmal 19 Jahre alt. Ihr Freund versprach ihr einen tollen Job in Deutschland, malte ihr eine gemeinsame Zukunft aus. Doch der tolle Job war in einem Bordell. An Weglaufen war nicht zu denken. Der Freund drohte, Fotos an ihre Familie zu schicken, schlug sie. Heute lebt sie in einer Schutzwohnung, kann nur unter Polizeiaufsicht auf die Straße, wartet auf den Prozess gegen den Menschenhändler. Cristina ist nicht die einzige. In Lovehäusern drängen sich die Frauen aus den Armenhäusern Osteuropas in durchsichtigen Hemdchen und dünnen Dessous und warten auf Kunden. Deutsche Prostituierte klagen über die billige Konkurrenz. Sie erzählen, wenn sie es ablehnten, in so genannten Flatrate-Bordellen anzuschaffen, würden die Zuhälter eben nach Rumänien fahren und dort Nachschub kaufen. Neben Drogen- und Waffenhandel ist der Handel mit Frauen aus Osteuropa das lukrativste Geschäft der organisierten Kriminalität. Die EU-Osterweiterung macht’s möglich. (Text: ZDF)
Ein Gefangener bleibt eingesperrt, obwohl er seine Strafe bereits abgesessen hat: Die so genannte Sicherungsverwahrung ist die schärfste Maßnahme, die das deutsche Strafrecht kennt. Sie soll die Bevölkerung vor Wiederholungstätern schützen. Seit Ende der 90er Jahre wurden die gesetzlichen Möglichkeiten zur Verhängung dieser Vorbeugehaft immer wieder erweitert. Nicht nur Mörder und Sexualstraftäter landen in der Sicherungsverwahrung, auch Einbrecher, Betrüger oder Heiratsschwindler sitzen zeitlich unbegrenzt hinter Gittern. Die Zahl der Sicherungsverwahrten hat sich seit Anfang der 90er Jahre auf über 500 verdreifacht. 2010 verurteilte der Europäische Gerichtshof die Bundesrepublik Deutschland wegen Verletzung der Menschenrechte. 2011 erklärte auch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Gesetze zur Sicherungsverwahrung für ungültig und forderte von den Ländern sofortige Reformen. Nun kommen Straftäter, die seit Jahrzehnten im Knast saßen, weil sie als besonders gefährlich galten, frei. Viele sind darüber gar nicht glücklich. Besonders Anwohner, in deren Nachbarschaft ehemalige Sicherungsverwahrte eingezogen sind, protestieren dagegen. „ZDFzoom“ zeigt, wie es so weit kommen konnte. Weil sich Sicherungsverwahrung „politisch“ gut verkaufen ließ, landeten immer mehr Menschen nachträglich und zeitlich unbegrenzt hinter Gittern, ohne geeignete Unterbringung, viele ohne Aussicht auf Therapie und ohne Perspektive. Diese Politik fällt den Verantwortlichen jetzt auf die Füße „ und der Bevölkerung gleich mit: Denn einige der Freigelassenen werden auf Schritt und Tritt von der Polizei bewacht. Und das kostet Millionen. Doch wohin mit gefährlichen Straftätern? Das Fazit vieler Experten lautet: Angemessene Therapie und Vorbereitung auf ein Leben „draußen“ könnten die Gesellschaft sicherer machen. Doch dafür fehlt oftmals das Geld. (Text: ZDF)
Jedes Jahr, immer wieder, ertönen die rituellen Klagelieder der hochverschuldeten Städte in Nordrhein-Westfalen „ die Krise, der Solidarpakt, die hohen Tarifabschlüsse, der Strukturwandel, all das sei Schuld am finanziellen Kollaps. Die Zahlen klingen bedrohlich: 57 Milliarden Euro kommunale Verschuldung allein in NRW, davon 20 Milliarden Kassenkredite, eine Art städtischer Dispo. (Text: ZDF)
Piraten auf Erfolgskurs: Erst Berlin, dann das Saarland „ und nun schicken sie sich an, auch die Landtage in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen zu erobern. Während die etablierten Parteien Mitgliederschwund verzeichnen, freuen sich die Piraten über einen regelrechten Mitgliederansturm. Die ganze Republik bestaunt die politischen Überflieger. „ZDFzoom“ fragt: Wer sind die Piraten, was wollen sie, und was genau macht sie so erfolgreich? Die Autoren Carsten Behrendt, Sabrina Hermsen und Kay Meseberg gehen auf Spurensuche. (Text: ZDF)
Vermieter übergeben die Vermittlung ihrer Wohnung bequem einem Makler – der Mieter trägt ja die Kosten. Das Wohnungsvermittlungsgesetz erlaubt eine Provision von zwei Netto-Kaltmieten plus Mehrwertsteuer. 2000 Euro und mehr sind da schnell zusammen, und der Mieter fragt sich oft, wofür eigentlich? Für einen Dreizeiler in einem Immobilienportal oder der Samstagsausgabe der örtlichen Tageszeitung, für eine junge Dame aus dem Maklerbüro, die Selbstauskünfte und Bewerbungsunterlagen von Interessenten einsammelt? (Text: ZDF)
134 Liter Mineralwasser trank jeder Deutsche durchschnittlich im vergangenen Jahr. Ein neuer Höchstwert. Wasser aus Flaschen wird immer beliebter: 1980 lag der Durchschnitt bei gerade mal 40 Litern pro Kopf. Zu den beliebtesten Mineralwässern hierzulande zählen Gerolsteiner, Markenwasser aus Italien und Frankreich und – mit steigender Tendenz – Billigwasser der Discounter. (Text: ZDF)
Irgendetwas stimmt nicht mit unserem geliebten Gerstensaft: Nimmt man die Gasthausbrauereien aus, hat sich seit der Wiedervereinigung die Zahl der Braustätten um fast ein Drittel verringert. Pro Jahr trinken die Deutschen nur noch zirka 100 Liter Bier, vor 20 Jahren waren es noch 35 Liter mehr. Schmeckt den Deutschen ihr Bier plötzlich nicht mehr so richtig? „Die Wahrheit ist, dass sich vor allem die jungen Leute in Deutschland gelangweilt vom Bier abwenden“, erzählt der US-amerikanische Bierbuch-Autor Christian DiBenedetti. Im Glauben, das eigene Bier sei ohnehin unfehlbar, arbeite man in Deutschland hauptsächlich daran, Arbeitsschritte weiter zu automatisieren, statt neues Bier zu kreieren, das den Leuten wieder schmeckt. „Bei aller Tradition: Das deutsche Bier braucht eine Frischzellenkur.“ Beim World Beer Cup, dem wohl wichtigsten Bierwettbewerb, verloren die Deutschen sogar bei den Sorten, von denen man dachte, sie würden woanders gar nicht gebraut: beim Märzen, beim Schwarzbier, bei Bock und Doppel-Bock, sogar bei Weizen, Kölsch, Alt und Pils. Zur Fußball-EM fand die Neuauflage der Bier-WM statt. Können die deutschen Brauereien die Schmach von 2010 ausmerzen, oder stimmt mit unserem Bier etwas grundsätzlich nicht? (Text: ZDF)
Das hat noch kein Industrieland gewagt: Die komplette Energieerzeugung wird umgestellt auf grünen Strom. Ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Riesige Kraftwerke der großen Energiekonzerne, die Deutschland mit Atom- und Kohlestrom versorgen, waren gestern. Heute übernehmen immer mehr Bürger die Stromerzeugung, bauen eigene Öko-Kraftwerke. Der Gewinn fließt nicht mehr allein in die Taschen der Konzerne, sondern auch in die der Bürger. Ziel vieler Kommunen ist Vollversorgung mit selbst erzeugtem Strom vor Ort. Die Gemeinde Haßfurth in Franken produziert heute schon Dreiviertel ihres Stroms selbst, schon bald soll es mehr sein, als sie selbst verbrauchen kann. Und sie will mit ihren kleinen Kraftwerken helfen, die Netze stabil zu halten. Haßfurt will ein virtuelles Kraftwerk einrichten, das Stromschwankungen im Netz ausgleichen kann. Solche Schwankungen werden immer stärker, das Stromnetz gerät an den Rand der Stabilität. Wenn die erneuerbaren Energien keinen Strom produzieren, wenn der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint, dann müssen andere Kraftwerke schnell hochfahren. Doch bislang setzt Deutschland hauptsächlich auf Großkraftwerke, vor allem Braunkohlemeiler. Die fahren nur sehr langsam hoch und runter. Ein modernes Gaskraftwerk, das schnell und flexibel ist, wollten die Stadtwerke Leipzig bauen. Doch die Investition lohnt sich noch nicht „ weil die alten Braunkohlekraftwerke noch den Großteil des Stroms erzeugen. So blockieren alte Großkraftwerke die Energiewende. Blockade vielerorts auch beim Windausbau. Schuld ist der stockende Netzausbau. Die Netze müssen immer mehr Windstrom abtransportieren. Doch gegen neue Stromtrassen formiert sich Widerstand von Bürgerinitiativen. Dabei gäbe es Alternativen: Bürgerbeteiligung beim Netzausbau oder moderne Hochtemperaturseile, die an den alten Masten die doppelte Menge Strom transportieren könnten „ ganz ohne Neubau und überdies noch billiger. Die Energieversorgung in Deutschland wird um
Anfangs klingt es immer klasse: ein Eigenheim zum Schnäppchenpreis. Jeder kann unkompliziert, schnell und günstig Bauherr werden – mit einem Fertighaus aus dem Katalog. Keine Frage: Fertig- und Massivhäuser sind im Trend. Ein zweistelliger Milliardenmarkt ist entstanden, mit jährlich über 170 000 verkauften Neubauten allein in Deutschland. Das Versprechen der Fertig- und Massivhausbranche: das günstige und schlüsselfertige Eigenheim in super-kurzer Bauzeit. Doch bereits in den Prospekten schlummern Gefahren: Denn weder „schlüsselfertig“ noch „Festpreis“ sind gesetzlich definierte Begriffe. Für viele kleine Bauherren wird das Projekt Hausbau zur Falle und kostet ihre Existenz. „ZDFzoom“ geht der Frage nach: Wie sicher ist der schnelle Weg per Prospekt zum Eigenheim? „ZDFzoom“-Reporter Rainer Fromm und Ron Boese treffen Familie G. Ihr Traum vom Fertighaus wurde zum Albtraum. Ihr Bauherr, eine Massivhausfirma, hat Insolvenz angemeldet. Das Geld der Familie G. ist aufgebraucht, ein Haus aber gibt es nicht. So wie in unserem Beispiel geht es Tausenden Familien – jedes Jahr. Der geschätzte volkswirtschaftliche Schaden durch dubiose Fertig- und Massivhausfirmen liegt jährlich bei weit über vier Milliarden Euro. Und: Nicht nur Bauherren sind die Opfer, auch Handwerksbetriebe. Die schlechte Zahlungsmoral vieler Massiv- und Fertighausunternehmen kann schnell die Insolvenz zur Folge haben. „ZDFzoom“ trifft Opfer, Täter und Experten und hakt nach: Welche Tricks und Gesetzeslücken machen eine solche Milliarden-Abzocke möglich, und warum unternehmen die politischen Entscheidungsträger zu wenig, um diese Lücken endlich zu schließen? (Text: ZDF)
Es geht um riesige Summen: Über 280 Milliarden Euro werden jedes Jahr im deutschen Gesundheitswesen ausgegeben. Doch nicht alles kommt beim Patienten an. Der Verdacht: Mehrere Milliarden Euro sollen in die Taschen krimineller Ärzte, Pflegedienste und Krankenhäuser fließen – Abrechnungsbetrug im großen Stil. „ZDFzoom“ fragt: Wie korrupt ist das deutsche Gesundheitswesen? Zocken Mediziner, Krankenhäuser und Pflegedienste tatsächlich die Krankenkassen ab – und schaden damit letztlich den Beitragszahlern, also uns allen? Was läuft schief in unserem Gesundheitssystem? Autor Stefan Hanf macht für „ZDFzoom“ den Test: Wo leiden Patienten unter der Profitgier? Der Autor zeigt auch: Selbst renommierte Ärzte und Krankenhäuser nehmen das System aus. Und: Es sind keine Einzelfälle. Schätzungen zufolge könnten bis zu 5 Prozent der Gesundheitsausgaben „fehlgeleitet“ sein. Da werden etwa Leistungen in Rechnung gestellt, die nie erbracht wurden oder teure Chefarzt-Honorare abgerechnet, selbst wenn der Assistenzarzt tätig war. Die Dokumentation zeigt: Der Fehler steckt im System. Patienten erfahren häufig nicht, welche Leistungen tatsächlich abgerechnet werden. Die wenigen Ermittler sind häufig überfordert. Und die Politik? Sie unternimmt wenig, um den Betrug auf Rezept einzudämmen. (Text: ZDF)
Der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) geht es gut. Fast sechs Millionen Kunden hat das Unternehmen, das in der Finanz- und Versicherungsbranche tätig ist. Gerade erst wurden Rekordüberschüsse vermeldet. Gründer und Vorstandsvorsitzender ist Reinfried Pohl, ein vielfach geehrter Mann mit besten politischen Kontakten. Rund 37 000 Haupt- und nebenberufliche Berater arbeiten für die DVAG. Es klingt wie eine Erfolgsgeschichte, dabei gibt es auch Schattenseiten. Kunden und ehemalige Mitarbeiter gewähren „ZDFzoom“ exklusiv Einblicke hinter die Kulissen des Unternehmens und berichten über fragwürdige Beratungen und den Umgang mit den eigenen Leuten. (Text: ZDF)
Allein im vergangenen Jahr stieg der Umsatz in Deutschland im Online-Versandhandel auf 34 Milliarden Euro. ZDFzoom blickt hinter die Kulissen einer boomenden Branche.
„Das Ding gehört in keine Fassung, sondern auf den Sondermüll!“ Wolfgang Maes ist Sachverständiger für Umweltanalytik und entsetzt über die Ergebnisse seines Energiesparlampen-Tests. Eigentlich soll die Öko-Lampe helfen, Energie zu sparen und dadurch die Umwelt schonen. Und unseren Geldbeutel, weil sie laut Hersteller achtmal so lange brennt wie eine herkömmliche Glühbirne. Ab September 2012 wird die letzte Glühbirne aus den Ladenregalen verschwunden sein. So hat es die Europäische Kommission beschlossen und damit den Umsatz der Energiesparlampen-Hersteller immens angekurbelt. (Text: ZDF)
Randale-Risiko und leere Ränge statt Heimspiel-Atmosphäre und Aufstiegseuphorie. Für die Fans von Fortuna Düsseldorf beginnt die lang ersehnte Bundesliga-Rückkehr gleich mit einem herben Dämpfer. Zum Derby gegen Gladbach und zwei Wochen später gegen Freiburg sind nur 25 000 eigene Fans zugelassen, alle Stehplätze bleiben leer. Das und eine hohe Geldbuße sind die Strafe für einen Platzsturm nach dem letzten Saisonspiel. Auch Dresden, Berlin, Karlsruhe, Frankfurt und Köln sollen ihre Fans zumindest teilweise aussperren, weil einige lieber zuschlagen oder mit Pyrotechnik zündeln statt zuzuschauen und anzufeuern: 846 Personen wurden im letzten Jahr bei Spielen in Liga eins und zwei verletzt, davon 229 Polizisten. Geisterspiele, Stadionverbote, Geldstrafen gegen Vereine – der DFB fährt nach der Randale-Saison 2011/2012 jetzt die harte Linie. Doch lassen sich Krawallmacher dadurch wirklich beruhigen? Ist Sippenhaft für ganze Anhänger-Gruppen das richtige Mittel im eskalierenden Streit zwischen DFB und Fußball-Fans? (Text: ZDF)
Nichts ist geblieben vom König der Landstraße und der Fernfahrerromantik. LKW fahren heißt heute, von allen Seiten unter Druck zu geraten. Druck vom Kunden, der seine Ware haben will. Druck von der Spedition, die möglichst schnell neue Aufträge abwickeln will. Druck vom digitalen Fahrtenschreiber, der unbarmherzig jede Minute Fahrtzeitüberschreitung notiert. Druck durch Kollegen, die überholen, wo es nur geht und Parkplätze blockieren. Druck durch Fahrer aus anderen EU-Ländern, die für deutlich weniger Geld den Job machen. (Text: ZDF)
Die Maschen unseriöser „Call-Center“ werden immer dreister: Von Computern unterstützt werden täglich Tausende von Bundesbürgern angerufen und betrogen. Mal gaukelt man den Opfern vor, sie hätten einen hohen Geldgewinn gemacht und müssten im Voraus „Notarkosten überweisen, um den Gewinn zu erhalten“, mal geht es um teure, angebliche Verträge für die Teilnahme an Gewinnspielen oder um Zeitschriften-Abonnements mit hohen Kosten. Doch all das sind leere Versprechungen. Den Mitarbeitern der Call-Center geht es einzig und allein darum, die Kontonummern ihrer meist älteren Opfer zu erfahren, um so ungerechtfertigt abzukassieren. Der Schaden: ein paar hundert bis hin zu einigen tausend Euro – pro Anruf. „ZDFzoom“ schildert Fälle von Menschen, die auf die Betrüger reingefallen sind, und geht der Frage nach, wer hinter diesen Anrufen steckt. Wo sitzen die Täter, wie arbeiten sie und vor allem: Wie kommen sie an die Daten und Rufnummern ihrer Opfer? Die „ZDFzoom“-Recherchen ergeben, dass viele der betrügerischen Call-Center nicht von Deutschland aus agieren, sondern aus anderen europäischen oder außereuropäischen Ländern – um so eine Verfolgung zu erschweren und einer Bestrafung zu entgehen. „ZDFzoom“ begibt sich auf Spurensuche vor Ort, trifft einen der so genannten „Call-Center-Agenten“, der gegen Provision angerufen und abgezockt hat. Mit seiner Hilfe gelingt es, einen „Lockvogel“ in verschiedene Call-Center einzuschmuggeln. Er gibt sich als Bewerber für einen der Jobs aus und dreht mit versteckter Kamera. Darüber hinaus kommen andere Insider, Strafverfolger und Verbraucherschützer zu Wort. „ZDFzoom“ geht der Frage nach, warum die Abzocker hierzulande so unbehelligt ihr Unwesen treiben können und welche Rolle dabei die Politik spielt. (Text: ZDF)
Kaffeesäcke türmen sich auf einer Barkasse, eifrige Arbeiter verladen in der Hamburger Speicherstadt die Säcke einzeln in das Kaffeelager. Eine aktuelle Fernsehwerbung erinnert an den Mythos des Traditionsgetränks. Doch wie sieht die Kaffeewelt heute tatsächlich aus? ZDFzoom schaut hinter die Kulissen einer Industrie, die die Deutschen mit ihrem Lieblingsgetränk versorgt. 150 Liter Kaffee trinkt jeder pro Jahr, mehr als Wasser oder Bier. Mehr als drei Viertel der getrunkenen Tassen stammen immer noch aus der klassischen Filtermaschine, aber die Verkaufszahlen von Kapsel- und Vollautomaten sind rasant gestiegen. Die Deutschen mögen es zunehmend, einzelne Tassen Kaffee aus Portionskapseln zu trinken und dabei auch noch eine schicke Maschine als Statussymbol in der Küche präsentieren zu können.
Schokolade, Shampoo, Sonnencreme: Egal, was wir im Supermarkt kaufen – überall kann Palmöl enthalten sein. Noch gibt es keine Kennzeichnungspflicht, der Konsument weiß also nicht, für welche Produkte Palmöl verwendet wird. Das Problem: Palmöl gilt als Urwald-Killer, weil für den Anbau der Palmen Regewald gerodet werden muss. Erst von 2015 an soll es eine Kennzeichnungspflicht für Palmöl geben. Deswegen haben Produzenten und Abnehmer bereits reagiert. Sie versprechen nachhaltig produziertes Palmöl. Einige Firmen werben schon jetzt damit. Der Käufer leiste so einen „Beitrag zum Regenwaldschutz“. „ZDFzoom“ will wissen: Stimmt das? (Text: ZDF)
Freiheitsentzug im Pflegeheim: Täglich werden in deutschen Heimen Menschen zwangsfixiert, mit Medikamenten, Bettgittern, Gurten und anderen Methoden. Schätzungsweise 140 000 alte Menschen sind betroffen, Experten zufolge ist die Dunkelziffer noch weit höher. Fixiert werden sie zu ihrer eigenen Sicherheit, wie es heißt, weil sie ohne freiheitsentziehende Maßnahmen Gefahr laufen würden, zu stürzen oder sich zu verletzen. Das zumindest sagen viele Pfleger. Doch ist das wirklich so? Oder werden Menschen fixiert, weil es zu wenig Betreuer gibt, weil Stress und Personalknappheit herrschen? Und weil in deutschen Heimen ein ausgeprägtes Sicherheitsdenken verbreitet ist? Fest steht: Für Heimbewohner sind die Zwangsfixierungen mit erheblichen psychischen und körperlichen Belastungen verbunden – und sie sind gefährlich. Auch zu Todesfällen durch Strangulation kam es schon. Experten fordern, die Zahl der Fixierungen drastisch zu senken. Sie verweisen auf wirksame Alternativen, die zu selten ausgeschöpft werden. Doch es gibt Einrichtungen, denen es gelingt, nahezu ohne Fixierung auszukommen. „ZDFzoom“-Autor Jens Hahne geht der Frage nach, warum in der Altenpflege zwangsfixiert wird, welche Probleme damit verbunden sind und welche Alternativen es gibt. (Text: ZDF)
Ein Drittel aller für den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel gehen verloren. Sie verrotten auf dem Feld, werden in Supermärkten weggeworfen oder vom Verbraucher gedankenlos entsorgt. „ZDFzoom“ zeigt, dass der Handel Mitschuld trägt: Denn nicht mehr nur die Bürokraten der EU schreiben strenge Normen vor, sondern auch die Lebensmittelkonzerne. Dadurch sind Bauern gezwungen, ihre Ernten unterzupflügen, und Konsumenten werden erzogen, keine Ware zu akzeptieren, die optisch nicht hundertprozentig in Ordnung ist – obwohl das fast nie etwas mit Qualität zu tun hat. In der Reportage berichten Großhändler von miesen Tricks beim Wareneinkauf, und der Manager einer Discountkette enthüllt die Wegwerf-Vorgaben des Konzerns. Um den Käufern immer volle Regale, große Auswahl und die immer gleichen, perfekt aussehenden Produkte anbieten zu können, wird besonders bei frischer Ware kräftig aussortiert. – und die „ZDFzoom“-Reporter staunen immer wieder, wie viel Essbares täglich in den Abfallcontainern der Supermärkte landet. Geschätzte 20 Millionen Tonnen Nahrung werden pro Jahr in Deutschland einfach weggeworfen. Die Verschwendung fängt aber schon auf dem Acker an – aussortiert bleibt alles liegen, was nicht den Handelsnormen entspricht. Die meisten Lebensmittel landen somit auf dem Müll, bevor sie überhaupt den Endverbraucher erreichen. Ein Gemüsebauer zeigt einwandfreies, aber trotzdem nicht verkäufliches Gemüse. „ZDFzoom“ fragt: Was macht die Politik dagegen? Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner will den Verbraucher zu mehr Bewusstsein erziehen. Aber müssten nicht auch die „Big 5“ des Lebensmitteleinzelhandels umdenken, die zusammen 90 Prozent aller Lebensmittel in Deutschland umsetzen?
In der "ZDFzoom"-Dokumentation "Armes reiches Amerika - Auf der Park Avenue durch New York" zeigen die USA-Korrespondenten Klaus Prömpers und Christoph Röckerath, wie zerrissen das Land ist. Vor der Präsidentschaftswahl ist Amerika so gespalten wie selten zuvor. Es geht um nichts Geringeres als das Selbstverständnis der Weltmacht, die sich selbst immer mehr des eigenen Abstiegs bewusst wird. Vom Hinterhof im Ghetto der Bronx über die Boxclubs Harlems bis in die Belle Etage der Superreichen in Manhattan wird all dies sichtbar. Entlang der einen, langen Straße: der Park Avenue, New York.
Guter Wein muss nicht teuer sein - ganz im Gegenteil, es geht auch richtig billig. Tatsächlich finden die Tropfen von Aldi, Rewe und Co. reißenden Absatz. Verständlich, denn nicht nur der Preis stimmt, auch geschmacklich sind die Billig-Erzeugnisse konkurrenzfähig. Und doch fragt sich manch einer vor dem deutschen Supermarkt-Regal: Wie bitte geht das? Ein Gran Reserva für 2,99, ein Grauer Burgunder für 2,29, und der kalifornische Cabernet Sauvignon für nur 2,79 Euro. Lug und Betrug oder das Ergebnis klugen Wirtschaftens? Deutschland ist eine Weintrinker-Nation geworden. Mehr als 20 Liter trinkt der Durchschnittsdeutsche inzwischen im Jahr, beim Gesamtverbrauch liegt die Bundesrepublik hinter Frankreich, den USA und Italien auf Rang 4. Schlusslicht sind die Deutschen nur beim Bezahlen: In keinem anderen Land geben die Leute so wenig für Wein aus. Discounter Aldi ist nicht von ungefähr der größte Weinverkäufer des Landes. Sprich: Der Bedarf an riesigen Mengen zum kleinen Preis ist groß. Doch woher kommen die Massen an vermeintlichen Qualitäts- und Markenweinen zum kleinsten Preis? "ZDFzoom" ist auf Spurensuche gegangen, hat Winzer und Großhändler, Weinprüfer und Weintrinker im In- und Ausland aufgesucht, um zu checken: Ist nur drin, was rein darf, steht auch drauf, was drin ist? Die deutschen Behörden jedenfalls geben sich reichlich Mühe, mit strengen Kontrollen die Qualität hoch zu halten. So ist der staatliche Zwang, für jeden Wein eine Prüfnummer zu beantragen, in anderen Ländern völlig undenkbar. Grundsätzlich eine gute Idee, sagen Experten: Die Nummer soll einen Wein zurück verfolgbar machen. In der Praxis aber stößt das System schnell an Grenzen. Welche Mechanismen stecken hinter den günstigen Preisen? "ZDFzoom" fragt: Wie kann Wein - teilweise mit höchsten Qualitätssiegeln und deutschen Medaillen bestückt - so günstig sein?
"Ich war jeden Tag in der Spielhalle: Nach der Arbeit, während der Arbeit, am Wochenende. Wenn ich mal weniger Zeit hatte, waren es 50, 100 oder 200 Euro, die ich auf einmal verspielt habe. Am Wochenende oder abends, da waren dann 500, 800 Euro weg." Geld, das Stefan S. schon bald gar nicht mehr hatte und deswegen immer öfter in die Firmenkasse griff. Nach dem Spiel war vor dem Spiel. So ging das sechs Jahre lang - bis Stefan S. mit seiner Firma vor der Pleite stand, die Beziehung vor dem Aus, er selbst ganz dicht am Abgrund. "In der Spielhalle", so Stefan S. heute, "bist du immer der Verlierer". Stefan S. war süchtig - seine Droge: Geldspielgeräte, Automatenspiele, Daddelkisten. Eine Sucht mit schlimmen Folgen. Kein Geld mehr, keine Perspektive, keine Freunde, Leiden, Lügen, Lebenskrise. Nicht wenige Süchtige werden kriminell, um ihre Sucht überhaupt noch finanzieren zu können. Sie betrügen Freunde, Familie und stehen schließlich alleine da. Was bleibt, ist die Einsamkeit vor dem Automaten. In Deutschland sind Geldspielgeräte mittlerweile beinahe überall und immerzu verfügbar. Das ist besonders dramatisch, weil Automatenspiele, nach Meinung vieler Experten, gefährlicher sind und schneller süchtig machen als andere Glücksspiele. Das bestätigt auch der aktuelle Drogenbericht der Bundesregierung. Dennoch sind Geldspielgeräte in Deutschland viel weniger streng geregelt als alle anderen Glücksspiele. Im Gegenteil: 2006 wurde die Spielverordnung novelliert - und am Ende entstanden Bedingungen, die vor allem den Herstellern von Spielautomaten Nutzen brachten und zu einer rasanten Umsatzsteigerung verhalfen. So haben sich die Einnahmen seit der Marktöffnung 2006 fast verdoppelt - auf insgesamt 4,14 Milliarden Euro 2011. Im Klartext: 4,14 Milliarden Euro, die die Spieler an die Branche verloren haben. Der Skandal dabei: Ein großer Teil dieses Geldes, so Experten, stamme von süchtigen, von kranken Menschen. In der "ZDFzoom"-Dokumentation "Nicht
Römische Büsten, ägyptische Statuen, griechische Vasen, babylonische Münzen und gotische Waffen – Zehntausende Sammler in aller Welt jagen nach den Schätzen vorchristlicher Kulturen, fasziniert von der Idee, ein echtes Stück Vergangenheit ihr Eigen zu wissen. Auch als Statussymbol und Geldanlage taugen die bis zu mehrere tausend Jahre alten Kunstgegenstände. Doch fast überall auf der Welt ist die Ausfuhr historischer Stücke verboten. Dennoch werden Jahr für Jahr Tausende neue und gänzlich unbekannte Antiken auf den Markt gespült. Es gilt die Unschuldsvermutung: Niemand muss die Legalität seines Eigentums beweisen. Dennoch ist nur schwer vorstellbar, dass all diese Objekte legal nach Deutschland gekommen sein sollen. Über ein Jahr recherchierte ein ZDF-Autorenteam bei Polizeifahndern, Kunstliebhabern, ehemaligen Schmugglern und aktiven Händlern. Das Ergebnis: Viele Branchenvertreter scheren sich nicht um die Herkunft ihrer Ware, sogar dann nicht, wenn sie aus dem Dunstkreis radikal-islamischer Rebellen stammt. Michel van Rijn, der einst als Kunsthändler Polizei wie Kollegen narrte, später als Informant von Interpol und Scottland Yard diente und in der Branche einen legendären Ruf besitzt, sagt: „Eine Menge des Geldes aus Antiquitäten geht zu Personen, die keine guten Absichten haben und die dem Terrorismus nahe stehen.“ Für den Niederländer van Rijn ist der Handel mit geraubter Antikkunst ein „schlimmes Verbrechen“. Polizeiermittler Axel Poels ergänzt: „Wenn man weiß, dass einige der Artefakte von den Taliban verkauft werden, um ihren Krieg zu finanzieren, dann kann man natürlich auch sagen, dass ein bisschen Blut an gestohlenen Artefakten klebt.
Ob Lebkuchen, Zimtsterne, Spekulatius, Vanillekipferl oder Printen: Plätzchen gehören zu Weihnachten. Für den einzigartigen Geschmack sorgen vor allem Nüsse und Gewürze. Diese Zutaten waren einst Luxusprodukte, etwas ganz Besonderes, das es nur zum höchsten Fest gab. Inzwischen sind die Spezialitäten bei jedem Discounter zu haben. Man fragt sich, warum die Weihnachtsfreuden so billig geworden sind. "ZDFzoom" beginnt die Recherchen in der Stadt der Lebkuchen, in Nürnberg. Früher durfte sich kein Mehl in dem Gebäck befinden, doch seit einigen Jahren ist es erlaubt. Früher wurde Marzipan verarbeitet, heute ist es oft das preiswertere Persipan aus Aprikosen- oder Pfirsichkernen, das verbacken wird, denn auch so lässt sich sparen. Damit ist schon ein Teil der stetig sinkenden Preise erklärt. Doch was ist mit den entscheidenden Zutaten, den Nüssen und Gewürzen? Ein echter Nürnberger Lebkuchen muss nur in Nürnberg gebacken sein, die für den Geschmack entscheidenden Lebkuchengewürze werden längst fertig gemixt eingekauft. Aber was ist drin in diesen Gewürzmischungen? Warum sind die einst kostbaren Zutaten zur Massenware geworden? "ZDFzoom" begibt sich auf Spurensuche, die über Madagaskar in die Türkei führt. Auf der Gewürzinsel Madagaskar bietet sich ein erschütterndes Bild tiefer Armut. 13- und 14-jährige Jugendliche arbeiten auf den Gewürzplantagen und in den Fabriken für einen Hungerlohn. Fünf Tage pro Woche schuften sie und verdienen jämmerliche sechs Euro im Monat. Aus der Provinz Ordu in der Türkei stammen über 80 Prozent der weltweiten Produktion von Haselnüssen, ein Hauptbestandteil der Weihnachtsbäckerei. Gigantische Plantagen ziehen sich durchs Land, der Einsatz von Chemikalien ist an der Tagesordnung. Das Problem: Nüsse schimmeln sehr schnell, deshalb hat man als Produzent oftmals nur die Wahl zwischen Schimmel oder Fungiziden, heißt es. Doch finden sich die Giftstoffe auch noch in den Weihnachtsbackwaren, die wir ver
Über ein Smartphone unter dem Weihnachtsbaum freut sich sicherlich jeder. Die Handys der neusten Generation lassen es in den Kassen der Mobilfunkanbieter klingeln. Dabei gibt es schon jetzt rund 114 Millionen Handyverträge in Deutschland. Doch die Mobilfunkanbieter wollen mehr - umso "kreativer" ringen T-Mobile, Vodafone & Co. um Marktanteile. Filialen, externe Callcenter und Shops müssen täglich ihr Soll an neuen Abschlüssen bringen und gehen dabei nach Recherchen der ZDF-Dokusendung ZOOM bis hart an die Grenze des Legalen. Zu spüren bekommen das auch immer mehr Mobilfunk-Kunden, die auf ihren Rechnungen Posten wiederfinden, die so nicht vereinbart waren. Aussteiger und Insider berichten über die Tricks in der Branche: Es gehe nicht darum, "bedarfsgerecht" zu beraten, sondern möglichst viel zu verkaufen, sagt ein ehemaliger Callcenter-Mitarbeiter. Dem Kunden würden Verträge angeboten werden, die er gar nicht braucht, sagt eine Telefonshopmitarbeiterin. Wie wehrt man sich gegen böse Überraschungen auf der Mobilfunkrechnung? ZDF-Zoom zeigt unter anderem, wie Sie sich vor unberechtigten Handykosten schützen können.
Früher waren Krankenhäuser Orte, an denen Menschen geheilt wurden. Die dabei entstandenen Kosten wurden den Kliniken erstattet. Heute funktioniert das Gesundheitssystem anders: Kliniken sind Wirtschaftsunternehmen, die mit dem Rohstoff Patient Geld verdienen müssen. In der "ZDFzoom"-Dokumentation "Die Patientenfabrik - Wie Kliniken Profit machen" legen die Autoren offen, mit welch fragwürdigen Methoden dies erreicht wird und was die Folgen für uns Patienten sind. Die "Fallpauschale" hat die Welt der Krankenhäuser verändert, Behandlungen werden in Codes umgerechnet, für die die Kassen dann Geld erstatten. Aufwändige Behandlungen wie Operationen lohnen sich unter Umständen mehr als eine konservative Behandlung. Die AOK stellt in ihrem Krankenhausreport 2013 fest, wesentliche Ursache für die seit Jahren steigende Zahl von Krankenhausbehandlungen seien "Anreize des bestehenden Vergütungssystems". Die Autoren von ZDFzoom treffen eine Witwe, deren Mann laut ärztlichem Gutachten unnötig operiert wurde. Die Dokumentation berichtet außerdem von Missständen bei der Hygiene auf Frühchenstationen wegen zu wenig Pflegepersonal. Ausweg wäre - aus Sicht von Patientenvertretern - eine Lösung, wie sie in Frankreich praktiziert wird: Keine pauschalierte Bezahlung sondern eine individuelle Abrechnung aller tatsächlich erfolgten Behandlungen.
Eigentlich sollte es ein Flughafen werden, entstanden ist aber Deutschlands peinlichste Baustelle. Mittlerweile will niemand mehr sagen, wann das Prestigeobjekt jemals in Betrieb genommen wird. Am Anfang glaubte man noch, vermeintliche Baufehler, zum Beispiel beim Brandschutz, schnell beheben zu können. Inzwischen spricht Baustellenchef Horst Amann gegenüber "ZDFzoom" aber sogar offen über einen möglichen Rückbau. Das heißt, Teile des Flughafens müssten unter Umständen abgerissen und neu gebaut werden. Über die Frage der Schuld streiten sich die Politiker. Die Eigentümer des Flughafens, das Land Berlin, das Land Brandenburg und der Bund, lehnen jegliche Verantwortung dafür ab. Die Spurensuche der "ZDFzoom"-Reporter ergibt, dass schon sehr früh Experten von massiven Bauablaufstörungen berichten, weil Planungen und Firmen offenbar nicht aufeinander abgestimmt sind. Dem ZDF liegen Gutachten und Dokumente vor, die belegen: Die Geschäftsleitung und der Aufsichtsrat müssen von den Problemen schon früh gewusst haben. Die Autoren konfrontieren die Verantwortlichen mit den Akten. Welche Verantwortung tragen die Aufsichtsratsmitglieder von Berlin und Brandenburg, der Regierende Bürgermeister Wowereit und der Ministerpräsident Platzeck? Schließlich wird der Flughafen auch mit Steuergeldern gebaut. Schon jetzt steht fest: Bis der Flughafen wirklich in Betrieb genommen werden kann, müssen weitere nicht eingeplante Millionen Euro ausgegeben werden. Ein Ende des Flughafen-Fiaskos und die Eröffnung von BER ist auf längere Zeit nicht in Sicht.
Mit der Hartz-Reform sollte alles einfacher werden. Sozialhilfe und Arbeitslosengeld wurden zusammengelegt, Arbeitswilligen Steine aus dem Weg geräumt, Bürokratie abgebaut. Teil des Konzepts war der Minijob, der es auch Empfängern von Sozialleistungen möglich machen sollte, Geld unkompliziert dazu zu verdienen. Den Arbeitgebern sollte es leichter gemacht werden, Arbeitslosen eine Chance zu geben, ohne direkt festanstellen zu müssen. Die Politik hoffte, Unternehmen und Arbeitslose könnten sich so risikofrei kennen lernen und, sollte es dann doch nicht passen, auch unkompliziert wieder trennen. Ziel war es, möglichst viele Arbeitslose in Festanstellungen zu vermitteln. Über sieben Millionen Menschen arbeiten mittlerweile in einem Minijob, dürfen in diesem Jahr maximal 450 Euro im Monat dazu verdienen. Nur: Festangestellte werden aus Minijobbern kaum, eher das Gegenteil ist der Fall. Für Unternehmer bietet der Minijob nämlich in erster Linie vielfache Möglichkeiten zu sparen. Und genau das ist das Problem. So nutzen Unternehmen die Regelung, um ohnehin schlecht bezahlte Minijobber noch zusätzlich auszubeuten: Urlaub wird nicht gewährt, bei Krankheit droht Kündigung, Mindestlöhne werden durch Akkordvereinbarungen umgangen und Tarifverträge ausgehebelt. Gerade weil Minijobs für Unternehmen weniger Bürokratie bedeuten und auch Kündigungen einfacher sind, werden massenhaft Vollzeitstellen umgewandelt und damit die eigentlich gute Idee des Minijobs ad absurdum geführt. Die ZDF zoom-Reporter Kirsten Moser und Christian Bock zeigen, wie ein Arbeitsmodell, das ursprünglich Hausfrauen und Studenten einen unkomplizierten Nebenjob ermöglichen sollte, außer Kontrolle gerät. Wie es Vollzeitstellen vernichtet, den Sozialstaat aushöhlt, Arbeitnehmer zweiter Klasse erschafft. Beide Reporter waren als Minijobber unterwegs, putzten Büros und schufteten im Supermarkt. Ihr Fazit: Minijobs, das ist oft minimales Geld bei maximaler Ausbeutung. Einer der "Erfinder"
Die Deutschen sparen wie die Weltmeister, und das trotz der Finanz- und Schuldenkrise. Mit 4 Billionen Euro ist das angelegte Vermögen so hoch wie nie zuvor. Das Geschäftspotential für die Banken auch. Kunden, die ihrem Geldhaus dabei blind vertrauen, zahlen oft drauf. Denn viele Bank-Berater sind vor allem eines: Verkäufer, die provisionsorientiert agieren. Provisionen, offen oder versteckt, bestimmen die Angebote und fressen zugleich die Rendite. In einigen Ländern sind Provisionen inzwischen verboten. Hierzulande nicht. Nach Bankencrash und Lehmann-Pleite hatten die Banken versprochen, fairer zu beraten. ZDFzoom geht der Frage nach: Wie gut ist die Beratung durch deutsche Geldinstitute wirklich, und hat sich die Beratung der Banken seit der Finanzkrise gebessert? Die ZDFzoom Autorin Ute Waffenschmidt trifft Bankkunden, die aufgrund von schlechter Beratung ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Offensichtlich können Banken es sich immer noch leisten, Kunden schlecht zu beraten. Rund 30 Milliarden Euro verlieren Anleger so Jahr für Jahr, schätzen Experten. Die Gesetzeslage in Deutschland ist bankenfreundlich und spielt den Beratern in die Hände. Geprellte Kunden haben die Beweispflicht bei einer Fehlberatung. Verbraucherschützer fordern schon lange eine Umkehr der Beweispflicht. In anderen Staaten sieht das nämlich ganz anders aus. ZDFzoom hat Testkunden losgeschickt, die sich bei verschiedenen Banken beraten lassen. Das Ergebnis der Stichproben ist ernüchternd: Noch immer empfehlen viele Banken provisionsträchtige Produkte. Wenn Kunden im Vertrauen auf gute Beratung, z.B. ihre Altersvorsorge darauf aufbauen, kann das den direkten Weg in die Altersarmut bedeuten.
Im Schnitt geht jeder Deutsche 17 Mal im Jahr zum Arzt. Die Kosten für Behandlung, Medikamente oder Heilmittel bezahlt eine Krankenversicherung, meist eine gesetzliche. Für alle Versicherten gilt das gleiche Versprechen: Egal ob jung oder alt, reich oder arm, gesund oder krank, die Solidargemeinschaft der gesetzlichen Krankenkassen ist für jeden da. Niemand wird aussortiert, jedem wird geholfen, wenn es medizinisch nötig ist. "ZDFzoom" will wissen, ob dieses Versprechen noch gilt. Die Autoren Jörg Göbel und Christian Rohde haben Menschen getroffen, die um notwendige Operationen, unentbehrliche Tabletten oder einen dringend erforderlichen Rollstuhl kämpfen müssen. Der Film beginnt mit der Geschichte der fünfjährigen Romy, einem Pflegekind, für das neue Eltern gesucht werden. Das Mädchen wurde mit einer Zwerchfelllähmung geboren. Als Romy wenige Monate alt ist, muss sie operiert werden. Danach soll sie in ihr neues Zuhause geflogen werden. Die Ärzte raten dazu. Doch Romys Krankenkasse stellt sich quer, will die Kosten für den teuren Transport nicht voll bezahlen. Dass die Pflege eines schwerbehinderten Kindes nie einfach sein wird, damit hatten Romys neue Eltern gerechnet, mit dem Widerstand der Krankenkasse nicht. Die Autoren zeigen, wie in den vergangenen zehn Jahren der politisch gewollte Wettbewerb das solidarische Krankenversicherungssystem zersetzt hat. Sie haben recherchiert, wie gesetzliche Krankenkassen schwer kranke und deshalb besonders teure Versicherte aussondern. So decken die Autoren auf, wie die gesetzliche Krankenversicherung KKH-Allianz in einer geheimen Telefonaktion hunderte Versicherte dazu gedrängt hat zu kündigen. Sie reden mit Betroffenen, schwer Kranken, chronisch Kranken, alte Menschen. Insider berichten über die Ziele der Krankenkassen: Kosten sparen bei Versicherten, die besonders teuer sind. Risikoselektion nennt das die Branche. Die ist zwar verboten, doch offenbar kann es jeden treffen. Die Autoren konfrontiere
Joghurt, Obst, Gemüse, Getränke – im Supermarkt ist alles eingetütet, eingeschweißt und verpackt. Meistens in Plastik. Denn Plastik ist leicht, stabil, „unkaputtbar“ und macht Lebensmittel länger haltbar. Genau das gefällt dem Kunden und der Industrie. 24 Kilogramm Kunststoffverpackungen verbrauchen die Menschen in Deutschland inzwischen pro Kopf und Jahr. „ZDFzoom“ schaut sich die Plastik-Verpackungen genauer an. Wie werden sie hergestellt? Warum werden immer mehr Lebensmittel darin abgepackt? Was genau steckt drin in den Bechern, Schalen und Folien? Die Autoren Nina Behlendorf und Halim Hosny beginnen ihre Recherchen im Supermarkt. Für „ZDFzoom“ machen sie den Test: Wie fühlt man sich, wenn man eine Woche lang ausschließlich Lebensmittel aus Plastikverpackungen isst? Und wie ist es, ganz darauf zu verzichten? Dabei geht es um viel mehr als um Milch direkt vom Bauern statt vom Discounter. Es geht um einen ganz bestimmten Lifestyle: Dank Plastik ist Essen jederzeit verfügbar, portioniert für Singles wie für Großfamilien. Und Fastfood ohne Kunststoff – undenkbar. Was macht das viele Plastik mit uns? Plastikverpackungen enthalten Chemikalien, und einige von ihnen stehen im Verdacht, unsere Gesundheit zu schädigen. Die Autoren lassen Plastikverpackungen auf Inhaltsstoffe untersuchen: Bleibt das Plastik in der Verpackung? Oder findet es sich auch in unseren Lebensmitteln?
Sie machen Milliarden-Gewinne, sie agieren auf der ganzen Welt, doch sie zahlen kaum Steuern. Nicht nur Apple, IKEA oder Starbucks - auch deutsche Konzerne haben ein weit verzweigtes Netz an Finanztöchtern in Steueroasen. Sie leihen sich gegenseitig Geld, vermieten sich untereinander Lizenzen, kassieren voneinander Gebühren, verkaufen sich eigene Produkte - all das dient nur einem Zweck: Steuern sparen. Wie geht das? Warum dürfen die das? Und vor allem: Warum hindert sie niemand daran? "ZDFzoom"-Reporter Jo Schück folgt der Spur der Steuervermeider auf der ganzen Welt. Briefkastenfirmen in Hongkong, Finanztöchter in Irland und Niederlassungen in der Karibik - irgendwo in diesem komplizierten Geflecht versickern riesige Summen an Steuergeldern. Experten schätzen, dass weltweit über 20 Billionen Euro in Steueroasen geparkt werden. Würde dieses Geld normal versteuert, wären die meisten Staatshaushalte dieser Welt rasch saniert. Wohl auch der deutsche: Während sich hierzulande der Staat über Rekordeinnahmen bei der Lohnsteuer freut und zuletzt fast 140 Milliarden Einkommenssteuer kassierte, sank die Steuerquote der meisten Großkonzerne, ihre Gewinne aber erreichten ein Rekordniveau.
ZDFzoom "Sie gehören zu den mächtigsten Organisationen der Erde, entscheiden, wer auf dieser Welt Geld bekommt und wer nicht und zu welchem Preis. Das ist eine Macht, die hat keine Armee der Welt." So schätzt der Börsen- und Finanzexperte Dirk Müller Rating-Agenturen ein. Für den als neoliberal geltenden Chef des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, sind die drei großen Rating-Agenturen "Standard&Poor's"(S&P), "Moody's" und "Fitch" gefährliche Brandbeschleuniger der Finanzwelt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hält die sogenannten Kreditwächter für "fehlbar". "Sie übertreiben und sie haben natürlich materielle Interessen", sagte der Minister in der ZDF-Dokumentation und kündigt an, sie schärfer beobachten und stärker in Haftung nehmen zu wollen. Selten sind Urteile über Unternehmen so drastisch ausgefallen wie über Rating-Agenturen und dennoch geht fast nichts mehr in der Finanzwelt ohne ein Rating und erst recht nicht ohne ein Rating der großen Drei. S&P's, Moody's und Fitch führen 97% aller weltweiten Bewertungen durch. Sie entscheiden darüber, wer kreditwürdig ist und wer nicht. Sie beurteilen Kommunen, Konzerne, Wertpapiere und Länder. Sie haben großen Einfluss auf fast alle Finanz- und Wirtschaftsaktivitäten dieser Welt. Dass die Bewertungen der Rating-Agenturen die Finanzkrise 2008 mit ausgelöst und entscheidend zur Eurokrise beigetragen haben, ist in der Politik- und Finanzwelt kaum mehr umstritten. ZDFzoom schaut sich das System der Rating-Agenturen an und stellt fest: Jahrelang konnten sie fast unbeaufsichtigt schalten und walten, wie sie wollten. Regeln und Kontrollen wurden erst nach und nach verschärft. Kritiker sagen viel zu spät. In Gesprächen mit Insidern erfahren die beiden Autoren Christian Dezer und Beate Höbermann aber auch wie es im Inneren der Agenturen zuging und zugeht. Anhand von Wirtschaftsdatenbanken und Gesprächen mit Experten zeichnen sie ein Bild der Eige
Functional Food boomt. Der Umsatz von Essen mit Zusatznutzen hat sich in 14 Jahren in Deutschland verzehnfacht – auf rund fünf Milliarden Euro im Jahr, Tendenz steigend. Jedes Jahr kommen Dutzende neue Produkte, die mehr können sollen als nur schmecken, auf den Markt. Milch, die Cholesterin senkt – Wasser, das die Knochenstruktur stützt – Fruchtsaft, der den Zellschutz stärkt. Begriffe aus der Medizin auf Lebensmittelverpackungen. Selbst Süßigkeiten werden inzwischen immer häufiger mit Vitaminen versetzt, damit sie gesund wirken. Die meisten Produkte mit Zusätzen und Versprechen kosten auch mehr – bis zum Dreifachen oder sogar noch mehr. Die Etiketten werden komplizierter, das Kleingedruckte immer wichtiger. Es klingt häufig wie ein Beipackzettel für Arzneimittel. „ZDFzoom“ zeigt, dass viele Werbeversprechen umstritten sind, und dass Experten manche Zutaten sogar als gefährlich einstufen
8999,00 Euro sollte der neue Mann in Frau Sommers Leben kosten. Nach dem scheinbar freundschaftlichen Hausbesuch eines Partnervermittlers unterschrieb sie den Vertrag mit der Agentur und bereut nun bitter, dass sie auch noch auf ihr Kündigungsrecht verzichtete - gegen die Zusage, die Agentur habe noch viele tolle Männer in petto. Zu sehen bekam sie die Traumtypen nie. Auch Reinhard T. traf nie die Frau, die ihm versprochen wurde, obwohl er einer Partnerschaftsvermittlung viel Geld dafür bezahlte. Das Geschäft mit der Einsamkeit boomt, wie ein Blick in Internetportale oder in die Kontaktannoncen der Zeitungen zeigt. Doch wer denkt, er lande beim "Chefarzt mit Niveau" oder bei "Bianca, schlank, blond, bildhübsch und anschmiegsam", der hat fast immer eine Agentur an der Strippe - und die langt kräftig hin, bevor sie die Namen von Traumfrauen oder Traummännern herausrückt. Der gutsituierte Chefarzt ist dann oft schon vergeben; vielleicht hat er ja auch nie existiert. Autorin Rita Knobel-Ulrich begibt sich in den Dschungel der Partnervermittlungsagenturen und stellt fest: Die Sehnsucht nach dem Partner fürs Leben ist ein Millionengeschäft. Um jeden Single wird erbittert gekämpft. Und manche Agenturen nutzen die Sehnsucht nach einem Partner rigoros aus. In Deutschland lebt jeder Fünfte allein, rund 16 Millionen Menschen. Die Lebensdauer von Ehen hat sich dramatisch verkürzt. Inzwischen hat sich um Singles herum ein regelrechter Markt etabliert: Es gibt Reisen, Klettern, Kochen und Tanzkurse für Singles. Und für die ganz Schnellen gibt es Speed-Dating. Claudia S. geht im Internet auf Partnersuche, für 100 Euro im Monat. Auch dort wimmelt es geradezu von zärtlichen und verständnisvollen Professoren und Architekten, die gerne in die Oper gehen, sportlich sind und aktiv. Aber ob die auch wirklich existieren? Eine Garantie gibt es im Internet nicht, das sagt auch die Kundenberaterin einer Internet- Partnervermittlung ganz offen. Misstrauen ist also r
Kampfmittelräumer ist in diesen Tagen ein krisenfester Job. Im deutschen Boden und in Nord- beziehungsweise Ostsee liegen noch tausende hochexplosive Blindgänger - das Erbe zweier Weltkriege. Statistisch gesehen wird mehrmals täglich in Deutschland eine Bombe entschärft. Immer wieder werden kleine und große Blindgänger auf Baustellen oder beim Pflügen im Feld gefunden oder frei gewaschen nach starken Regenfällen. Was kaum bekannt ist, von Experten allerdings bestätigt wird: Die nicht detonierten Bomben werden immer mehr zum Risiko, weil die Gefahr der Selbstzündung täglich zunimmt. So wurde ein Großteil der englischen und amerikanischen Fliegerbomben mit einem bizarren Zünder ausgestattet, der nicht unmittelbar beim Aufschlagen, sondern erst Stunden später zur Explosion führen sollte - nämlich dann, wenn die Menschen aus den Bunkern kommen und mit den Aufräumarbeiten beginnen. Glücklicherweise haben viele dieser Zünder versagt, werden aber nach fast 70 Jahren in der feuchten Erde zur Gefahr. Durch Korrosion kann es jetzt zur Detonation kommen. Dass dies nicht nur ein theoretisches Szenario ist, hat sich 2010 in Göttingen gezeigt, als eine solche Bombe durch Erschütterung explodierte und drei Menschen in den Tod riss. Besonders gefährlich: Hunderte Blindgänger werden unter Wohnhäusern vermutet. Eine Selbstzündung würde zwangsläufig zu einer Tragödie führen. Dabei ist es möglich, einen Großteil der Blindgänger zu lokalisieren, zum Beispiel durch die Auswertung alter Luftaufnahmen. Statt zu handeln streiten Bund und Länder aber über die Kosten der Räumung. "ZDFzoom"-Reporter Torsten Mehltretter geht der Frage nach, warum heute, fast 70 Jahre nach dem Ende des Krieges, lebensgefährliche Kampfmittel das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung bedrohen - obwohl die Behörden wissen müssten, wo sich die Blindgänger befinden. Ein Film über das Erbe der Weltkriege, das sich heute mehr denn je als explosive Altlast entpuppt.
Wir kommen alle ständig in Berührung damit: Auf unseren Feldern, in unseren Vorgärten und inzwischen auch in unserem Essen: 15.000 Tonnen des Pestizids Glyphosat werden jedes Jahr in Deutschland eingesetzt. Der Wirkstoff ist ein Standard-Unkrautvernichter und wird in der Landwirtschaft, genauso wie von Hobby-Gärtnern und auf Kinderspielplätzen eingesetzt. Dabei steht Glyphosat seit Jahrzehnten im Verdacht giftig für den Menschen zu sein. Missbildungen bei Neugeborenen und Krebserkrankungen werden in immer neuen wissenschaftlichen Studien in Zusammenhang mit dem Wirkstoff gebracht. Hinzu kommt: Das Mittel ist längst in unserer Nahrungskette angekommen und damit in unseren Körpern. Jüngste noch unveröffentlichte Studien zeigen: 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland tragen Glyphosat in sich. Auf Spurensuche ZDFzoom geht dem Wirkstoff auf die Spur: In Argentinien werden jedes Jahr über 200 Millionen Liter Glyphosat eingesetzt, vor allem beim Tabak- und beim Soja-Anbau. Ärzte und Wissenschaftler vor Ort sehen einen klaren Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Glyphosat und einer Vielzahl von Erkrankungen. Die Recherchen in Argentinien sind auch ein Blick in die Zukunft der Landwirtschaft in Europa und Deutschland: Glyphosat wird in ganz Südamerika so massiv eingesetzt, weil große Agrar-Konzernen es in Kombination mit gentechnisch veränderten Pflanzen wie Gen-Soja vertreiben. Was ist dran an den Vorwürfen? Doch warum sind die Produkte wie das verdächtige Glyphosat überhaupt zugelassen? ZDF-Autoren decken die Hintergründe auf: In Deutschland sind 28 glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel auf dem Markt. Für die EU-weite Glyphosat-Zulassung sind deutsche Behörden zuständig. ZDFzoom spricht mit Verbraucherschützern und Insidern. Der Vorwurf: Die Zulassungsverfahren seien intransparent, die Industrie nehme Einfluss auf die Behörden. Was ist dran an den Vorwürfen? ZDFzoom über ein Pestizid, das von den Befürwortern als Wund
Laut Berechnungen der EU werden in Deutschland jedes Jahr ca. 7,8 Kilogramm Elektroschrott pro Kopf entsorgt. Und die Müllberge wachsen weiter: Taugen Elektrogeräte heutzutage nichts mehr? Ob Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, Haushaltsgeräte oder Autos - dass heute alles immer schneller kaputt geht, ist für viele Experten kein Zufall: "Geplante Obsoleszenz" heißt das im Fachjargon. Dahinter steckt eine einfache Idee: Man stellt ein Produkt so her, dass es nach einer fest bestimmten Zeit - im Idealfall kurz nach Ablaufen seiner Garantiezeit - kaputt geht. Ein Trick, mit dem die Industrie den Wachstumsmotor am Laufen hält, denn ein Produkt, das ewig hält, sorgt für sinkende Absatzzahlen und weniger Umsatz. ZDFzoom-Reporter Guido Felstermann will wissen, was es mit den Sollbruchstellen auf sich hat. Bei einem Fernsehreparaturdienst lässt er sich zeigen, dass in vielen Fernsehgeräten minderwertige Bauteile verbaut sind. Die Elektrolytkondensatoren - kurz auch Elkos genannt - sind zwar nur ein Faktor, weshalb die Geräte häufig viel zu schnell ausfallen, aber ein Faktor, der zu beheben wäre. Elkos sind Bauelemente, die elektrische Ladungen speichern können und in Fernsehgeräten hundertfach verbaut sind. Verbaut ein Hersteller günstige Elkos, spart er Geld. Dabei würden unwesentlich teurere Elkos deutlich länger halten - und damit das gesamte Gerät. So landen viele Geräte vorschnell auf dem Wertstoffhof. Elektrische Geräte beim Handwerker oder im Fachhandel reparieren zu lassen, ist häufig gar nicht mehr möglich: weil es Einzelteile nicht gibt, weil einzelne Bauteile so verbaut sind, dass man nicht an sie rankommt, weil Hersteller keine Reparaturanleitungen mehr zur Verfügung stellen - oder weil es einfach zu teuer ist. Manchmal hilft selber reparieren. Ein Trend, den immer mehr Verbraucher wiederentdecken. In vielen Orten Deutschlands werden mittlerweile sogenannte Repair Cafés veranstaltet. Das sind Treffen, meist in
Die Bundesrepublik Deutschland ist die drittgrößte Rüstungsexportnation der Welt, nach den USA und Russland. Trotz scheinbar strenger Ausfuhrregeln werden jedes Jahr Milliardengeschäfte mit Rüstungsexporten gemacht. Immer wieder tauchen deutsche Waffen in Krisengebieten auf. Seit Monaten wird darüber nachgedacht, Leopard-Panzer nach Saudi-Arabien zu liefern. "ZDFzoom" begibt sich auf Spurensuche in die deutsche Rüstungsindustrie und will wissen: Wie laufen die geheimen Waffengeschäfte in dieser höchst verschwiegenen Branche? Wie werden Deals eingefädelt und Millionengewinne erzielt? Wie eng ist die Bande zwischen Rüstungsindustrie und Politik? Der Panzer Leopard wird von von "Krauss Maffei Wegmann" (KMW) gebaut - einer der wichtigsten Rüstungskonzerne Deutschlands, der auch die Bundeswehr mit Panzern ausstattet. Geschäftsführer Frank Haun gibt für diese Dokumentation exklusiv und zum ersten Mal ein Fernsehinterview. Darin nimmt er unter anderem Stellung zu Rüstungsexporten und zu Fragen der Moral. Was wohin exportiert wird, darüber entscheidet ein streng geheim agierendes Gremium: der Bundessicherheitsrat. Die Öffentlichkeit erfährt erst Monate später, ob ein Deal abgeschlossen wurde. Äußerst selten dringen Informationen aus dem Bundessicherheitsrat nach draußen - auch weil bei Verstoß gegen die Geheimhaltungspflicht bis zu fünf Jahre Haft drohen. "ZDFzoom" konnte mit einem ehemaligen Staatssekretär sprechen, der an zahlreichen Sitzungen des Geheimzirkels teilgenommen hat. Im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten berichtet er im Film davon. "ZDFzoom" zeigt, wie undurchsichtig die Entscheidungen und wie eng die Verstrickungen zwischen Rüstungsindustrie und Politik sind. Die Autoren der Dokumentation, Dominic Egizzi und Carsten Binsack, konnten mit Insidern aus der verschwiegenen Rüstungsbranche sprechen sowie mit Politikern und Kritikern. Die Dreharbeiten führten die Autoren unter anderem in den Nahen Osten, nach Spanien, auf
Es kann fast jeden treffen. Ein unaufmerksamer Augenblick und es ist passiert. Ein Arbeitsunfall. Die gesundheitlichen Folgen, nicht immer abzusehen: manche Menschen sind plötzlich berufsunfähig, für ihr Leben gezeichnet. Doch zum Glück gibt es in der Bundesrepublik eine gesetzliche Unfallversicherung. Sie gilt für alle Arbeitnehmer, ob bei Arbeitsunfall oder Berufskrankheit, auf dem Papier sind alle in Deutschland vorbildlich abgesichert. Die gesetzliche Unfallversicherung verpflichtet jeden Betrieb, seine Angestellten bei den Berufsgenossenschaften zu versichern. 2011 waren es über 58 Mio. Versicherte. Anders als private Versicherungen dürfen Berufsgenossenschaften keinen Profit machen, denn sie sind sogenannte Körperschaften öffentlichen Rechts. Berufsgenossenschaften stecken viel Geld in die Unfallverhütung, sie unterhalten Spezialkliniken und bieten Rehamaßnahmen an. Doch es gibt auch eine Schattenseite: Viele Unfallopfer sind verbittert, denn oftmals kämpfen sie vergeblich um Verletztengeld, Renten, Umschulungen oder eine dauerhafte medizinische Versorgung. ZDFzoom trifft Menschen, die nicht gut auf die Berufsgenossenschaften zu sprechen sind. Unfallopfer berichten über einen zermürbenden Kampf um die Anerkennung ihrer Arbeitsunfähigkeit.
Die Flutkatastrophe in Teilen Deutschlands wird nach Schätzungen von Experten mindestens zwölf Milliarden Euro Schaden verursachen. Das wäre mehr als beim "Jahrhundert-Hochwasser" an der Elbe vor elf Jahren, das 11,6 Milliarden Euro Schaden angerichtet hatte. Was aber haben die Behörden aus dem Hochwasser von 2002 gelernt? Einige Experten behaupten, es sei zu wenig für den Hochwasserschutz getan worden. Planungsverfahren und Bürgerbeteiligungen hätten viel zu lange gedauert. Die Folge: notwendiger Hochwasserschutz sei nicht ausreichend umgesetzt worden. Zurzeit wälzt sich das Hochwasser durch den Osten und Norden. In Schleswig-Holstein blicken die Menschen gebannt auf die Elbe. Die Spitze des Hochwassers hat Sachsen-Anhalt verlassen, trotzdem bleibt die Lage dort weiter dramatisch.
Seit Karfreitag ist für Andrea U. nichts mehr, wie es war. In dieser Nacht wurde ihre Familie aus dem beschaulichen sächsischen Städtchen Seifhennersdorf plötzlich durch ein Geräusch geweckt. "Im Kinderzimmer meiner neunjährigen Tochter stand ein Einbrecher und leuchtete ihr mit der Taschenlampe ins Gesicht." Zwanzig Minuten wartete die Familie in panischer Angst auf die Polizei, nicht wissend, ob der oder die Täter noch in ihrem Haus waren. "Diese Nacht hat unser Leben verändert", sagt Andrea U., "die friedliche Unbekümmertheit hier auf dem Land ist endgültig verloren gegangen." Familie U. wohnt nur 100 Meter von der Grenze zur Tschechischen Republik entfernt. Hier in Seifhennersdorf und in unzähligen anderen Grenzorten zu Tschechien und Polen hat die Zahl der Einbrüche und Diebstähle seit der Grenzöffnung im Jahr 2007 schlagartig zugenommen. Auch der Nachbar Wolfgang R. berichtet: "Wir können keine Nacht mehr ruhig schlafen." Sein denkmalgeschütztes Haus hat er zu einer Festung umgebaut. Auf dem Nachttisch hat der 77-Jährige immer eine Waffe mit Platzpatronen griffbereit. Die Statistik hat für das Jahr 2012 - allein in Sachsen - 22 000 Taten der allgemeinen Kriminalität entlang der Grenze erfasst Bei Eigentumsdelikten wie Einbruch und Diebstahl kamen nach Auskunft des Görlitzer Polizeipräsidenten etwa zwei Drittel der Tatverdächtigen aus dem Ausland. "Wir gehen davon aus, dass die Täter jeweils zu einem Drittel Deutsche, Polen und Tschechen sind." Gegenüber dem Vorjahr ist die Grenzkriminalität 2012 in Sachsen um 10,8 Prozent gestiegen. Die Bundespolizei hat jedoch seit 2007 mehr als die Hälfte der Beamten aus der Grenzregion abgezogen. Auch die sächsische Landespolizei spart an Dienststellen und Personal. Viele Bürger fühlen sich der Kriminalität schutzlos ausgeliefert. "Das subjektive Sicherheitsempfinden der Menschen hat sich deutlich verschlechtert", sagt auch Bürgermeisterin Verena Hergenröder aus der Grenzgemeinde Ebe
Sie ist so etwas wie ein kulinarisches Wahrzeichen für Norddeutschland, die Nordseekrabbe. Eine leckere Delikatesse, verbunden mit viel Tradition. Früher ein rein regionales Produkt, findet man die Nordseekrabbe heute in jedem Discounter zu günstigen Preisen. Das macht neugierig. ZDFzoom blickt hinter die Kulissen und will wissen: Wie kann es sein, dass das leicht verderbliche Nahrungsmittel heute europaweit so günstig vertrieben wird? Michael Höft beginnt seine Recherchen im Herzen der Krabbenindustrie: In Büsum. Von hier aus stechen die Kutter täglich in See, um die beliebte Nordseekrabbe zu fischen. Ihr Fanggebiet ist auch das Wattenmeer. Obwohl der Nationalpark Wattenmeer die höchste Schutzstufe genießt, die Deutschland vergeben kann, dürfen die Krabbenfischer auch dort ihrer Arbeit nachgehen. Aber ist das Fischen mit schwerem Geschirr tatsächlich vereinbar mit dem Umweltgedanken? Und noch etwas trübt das Bild. Schon lange werden die Nordseekrabben nicht mehr in Deutschland gepult, sondern vor allem im Billiglohnland Marokko. Mehrere Tage braucht ein LKW für die knapp 3.000 Kilometer von Deutschland bis Marokko. In den afrikanischen Fabriken pulen Tausende Frauen bei Temperaturen um die neun Grad das Tier aus der Nordsee. Der Lohn für diese Knochenarbeit entspricht häufig nicht einmal dem in Marokko gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Und: um die lange Reise von Europa nach Afrika und zurück gut zu überstehen, werden die Krabben ordentlich in Konservierungsmittel eingelegt. Natürlich gibt es dafür gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte, doch wie viel Konservierungsmittel nehmen wir zu uns, wenn wir Krabben essen und wie gesundheitsschädlich sind sie eigentlich?
"Da hinten ist es!". Pfarrer Christian Schmidt von der deutschen Seemannsmission deutet auf ein Containerschiff mit rostigem Bug. Das Schiff dümpelt schon monatelang vor der glitzernden Skyline Singapurs. Es ist ein trauriges Symbol der deutschen Schifffahrtskrise. Denn es verdiente offenbar zu wenig Geld. Der Fonds, mit dem das Schiff finanziert wurde, ging pleite. Damit haben auch gut 860 deutsche Kleinanleger ihr gesamtes Investmentkapital verloren. Containerschiffe sind zum Milliardengrab für deutsche Kleinanleger geworden. "ZDFzoom" fragt, wie das passieren konnte. Ursprünglich ging es darum, mit steuerlichen Erleichterungen die Schifffahrtsbranche in Deutschland zu subventionieren. Daraus hat sich im Lauf der vergangenen zwei Jahrzehnte ein lukratives Geschäftsfeld entwickelt. Hunderttausende Kleinanleger in Deutschland hofften, am Boom der Schifffahrtsbranche teilhaben zu können. Sie investierten - im Glauben an eine sichere Geldanlage - geschätzte 30 Milliarden Euro in Schiffsfonds. Ein wahrer Goldrausch, von dem vor allem Banken, Emissionshäuser und Reeder profitierten. Doch die Party ist längst vorbei. Der Ausbruch der Finanzkrise 2008 ließ den internationalen Handel einbrechen. Mittlerweile gibt es zu viele Schiffe für zu wenig Fracht auf dem Markt, die Charterraten - die Mieten für die Schiffe - sind im Keller. Viele Schiffe bringen nichts mehr ein. Sie machen sogar Verlust. Fast wöchentlich melden weitere Fonds Insolvenz an. Die Autoren Michael Cordero und Beate Höbermann blicken hinter die Kulissen des Geschäfts mit den Schiffen. Sie zeigen: Vor allem Fondshäuser und Banken haben gut an den so genannten "weichen Kosten" verdient, während die Kleinanleger oft nur noch die Dummen sind. Eine staatliche Aufsicht, die Opfern falscher Anlageberatung hilft, gibt es nicht.
Satte Almwiesen, glückliche Kühe und Natur pur: Auf den Verpackungen von Milch, Joghurt und Quark wird mit landwirtschaftlicher Idylle geworben. Kein Wunder, dass wir gerne ins Kühlregal greifen: Über 50 Liter Milch und mehr als 20 Kilo Käse vertilgen die Deutschen pro Kopf und Jahr. Doch viel bezahlen wollen die meisten dafür nicht. Milch und Joghurt müssen günstig sein und werden im Supermarkt häufig zu Kampfpreisen verkauft. ZDFzoom fragt: Was macht der Preiskampf mit unserer Milch? Wie können Molkereien und Handel ihre Produkte so billig anbieten? Und wer zahlt den wahren Preis der billigen Milch? Autorin Katarina Schickling zeigt: Von der landwirtschaftlichen Idylle ist nur wenig übrig geblieben. Gab es in den 50er Jahren noch über 3.000 Molkereien, sind es heute weniger als 100. Innerhalb weniger Jahre ist aus der traditionell mittelständischen Molkereiwirtschaft ein von Großkonzernen beherrschter Markt geworden. Big Player wie Hochwald oder die Müller-Gruppe bestimmen das Geschäft. Viele Milchbauern können sich gegen das Preisdiktat von Molkereien beziehungsweise Supermarktketten nur mit immer weiter gehender Rationalisierung und Automatisierung behaupten. ZDFzoom zeigt: Zwar werden Milch, Käse und Co. als ursprünglich und traditionell beworben. Doch statt Gras fressen Kühe heute häufig Kraftfutter, statt vom Bergbauernhof um die Ecke, kommen die Zutaten für manches Produkt aus dem Ausland. Und: Es steckt so einiges an Zusatzstoffen und High Tech in den vermeintlich natürlichen Produkten.
Sommerzeit - Grillzeit! Überall brutzeln leckere Steaks und Würstchen auf dem Rost. Tausende Tonnen Pferdefleisch im Rinder-Hackfleisch und krank machendes Gammelfleisch im Handel - die vielen Lebensmittelskandale sind offenbar vergessen und verdaut. ZDFzoom geht der Frage nach: Wer stellt eigentlich sicher, dass wir nicht betrogen werden und uns nicht den Magen verderben? Bei ihrer Spurensuche stoßen die Autoren Sabrina Hermsen und Nicolai Piechota wieder auf einen Fleischskandal - mitten in Deutschland, in Coburg. Im städtischen Schlachthof sollen Fleischabfälle, sogenanntes K3 Fleisch, abgezweigt und verkauft worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt: Wie konnte das passieren? Offensichtlich haben die Kontrollen versagt. Die ZDFzoom-Autoren zeigen, wie wenig effektiv kontrolliert wird: Das fängt schon beim lebenden Tier an. Völlig überladene Transporte rasen durch Europa. Auf dem Weg zum Schlachthof werden in manchen unserer Nachbarländern weder Pausen- noch Fahrzeiten eingehalten, die Transportpapiere gefälscht. Europaweite Regelungen werden nicht beachtet und kaum kontrolliert, weil die Behörden dort wenig Interesse daran haben. Mit dem Fall der EU-Binnengrenzen sind auch die regelmäßigen Zollkontrollen weggefallen. Freier Warenverkehr, der seinen Preis hat. Kein LKW wird mehr an Grenzen angehalten und kontrolliert. Ein Insider berichtet, wie leicht es ist, Veterinärpapiere zu manipulieren, Fleisch umzudeklarieren. Mögliches Gammelfleisch kann fast ungehindert beim Verbraucher landen. Die Autoren sind auch unterwegs mit Lebensmittelkontrolleuren. Es gibt viel zu wenig Personal und - die Methoden z.B. Fleisch zu untersuchen sind sehr beschränkt. Dabei hatte der Bundesrechnungshof dies schon vor zwei Jahren bemängelt. Bei ihren Recherchen entdecken Sabrina Hermsen und Nicolai Piechota ein spezielles Gerät, eine Art "Laserpistole", die Fleischart und Frische erkennt. Das Gerät wurde vor Jahren entwickelt und könnte den Lebens
Riesengroß, superfrisch, einfach perfekt. Die Werbe-Fotos eines Fastfood-Burgers sehen immer besser aus, als die Hamburger in der Pappschachtel selbst. Der Schein trügt - das gilt offenbar für vieles, was in deutschen Burger-King-Restaurants vor sich geht. Die Stimmung in der Fastfood-Kette ist schlecht. Mitarbeiter klagen über Lohndumping und Mobbing. Und auch viele Burger-King-Filialbetreiber, die so genannten Franchisenehmer, kämpfen um ihre Existenz. Sie müssen die Vorgaben aus der Zentrale erfüllen. Wer nicht mithalten kann, fliegt raus. Es herrscht Aufruhr in den Restaurants der weltweit zweitgrößten Fastfood-Kette. In Hamburg treffen die "ZDFzoom"-Autoren ehemalige Mitarbeiter, die von systematischen Schikanen berichten: "Ich war meinem neuen Chef wohl zu teuer. Er hat mich über Monate drangsaliert, um mich rauszuekeln. Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich mir das Leben nehmen wollte." Unzufriedene findet "ZDFzoom" auch unter den Franchisenehmern. Wer nicht mehr ins Konzept passt, wird massiv unter Druck gesetzt. "Die Burger King-Zentrale wollte, dass wir unsere Filialen modernisieren. Mehrere hunderttausend Euro hätte das gekostet. Das konnten wir uns nicht leisten", berichtet ein ehemaliger Franchisenehmer. Es folgten mehrere Abmahnungen und schließlich die fristlose Kündigung. Seit 2010 wurden zahlreiche weitere Franchisenehmer aus der Burger King-Familie ausgestoßen. Ein Insider bestätigt: "Diese Methoden haben System." Burger King versuche, die Kosten zu drücken und den Gewinn zu steigern. Doch wer profitiert von der Gewinnsteigerung? Und wer ist verantwortlich für die rücksichtslose Unternehmenspolitik in Deutschland? "ZDFzoom" blickt hinter die Kulissen des Burger-Imperiums und entlarvt ein System, in dem nur eines zu zählen scheint: der Gewinn.
Dächer dämmen, Häuser einpacken, Fenster dicht machen. Die energetische Sanierung ist ein Milliardengeschäft - für Energieberater, Handwerker, Architekten und die Industrie. Wie sinnvoll aber ist der enorme finanzielle Aufwand für Hausbesitzer und Mieter? ZDFzoom begibt sich auf Spurensuche. Das politische Ziel ist klar: Bis 2050 soll in Deutschland 80 Prozent weniger Energie verheizt werden als im Jahre 2010. Denn nur so sind die klimapolitischen Verpflichtungen, die die verschiedenen Bundesregierungen eingegangen sind, zu erfüllen. Und deshalb muss zum einen die jährliche Sanierungsrate der Altbauten von ein auf zwei Prozent verdoppelt werden. Zum anderen werden die Dämmvorschriften immer rigider. Die Folge: Mehr als 500 Milliarden Euro wird die energetische Sanierung in den nächsten 40 Jahren kosten. Die ZDFzoom-Doku "Dämmwahn oder Klimarettung?" geht der Frage nach, wer von dieser gewaltigen Summe profitiert und ob dieses Geld sinnvoll eingesetzt ist. Autor Stefan Hanf spricht u.a. mit Wissenschaftlern, die bezweifeln, dass sich immer dickere Dämmungen rechnen können, stellt Handwerker bei einer Energieberatung auf die Probe und begleitet einen Malermeister, der täglich mit den Folgen der immer dickeren Fassadendämmungen zu tun hat: Er beseitigt Spechtlöcher in und Algenteppiche auf den isolierten Außenwänden.
"Wir sagen Ihnen nicht alles, was wir machen oder wie wir es machen - aber jetzt wissen sie es." Offene Worte von Keith Alexander, Chef des mittlerweile prominenten US-Geheimdienstes NSA, an die deutsche Öffentlichkeit Mitte Juli 2013 - gut sechs Wochen, nachdem bekannt geworden war, dass die National Security Agency ein Programm namens Prism unterhält, mit dem sie Zugang zum Telefon und Internetverkehr weltweit hat. Die Aufregung darüber, dass sogar der Freund mithört, ist groß. Jeden Tag tauchen neue Details auf, veröffentlicht von Edward Snowden, einem ehemaligen Mitarbeiter der NSA. Doch was wissen die Menschen in Deutschland und sonst auf der Welt wirklich vom Ausmaß der Überwachung, Ausforschung und Bespitzelung ihres Lebens? Die Enthüllungen aus dem Innersten der Geheimdienste könnten eine Zeitenwende sein. Die Unbefangenheit im Umgang mit dem Internet scheint dahin. Und was bekannt wurde, ist nur die Spitze des Eisberges. Längst gibt es einen erbitterten Kampf darum - manche sprechen gar von einem Krieg - wie man den Zugriff auf Informationen sichert, aber auch Wissen und Technologien abschöpft. Dieser Krieg befeuert eine neue Cyber-Rüstungsindustrie, die teure Computerprogramme zum Schutz vor Angriffen und gleichzeitig auch für eigene Angriffe entwickelt. Alle bisherigen Schutzmechanismen - Datenschutzrichtlinien, internationale Konventionen oder gegenseitige Freundschaftsschwüre - sind meist nur Kosmetik, in jedem Fall aber wirkungslos. Die Empörung westlicher Politiker über die Ausspähmaschinerie erscheint wie pure Heuchelei. Elmar Theveßen, Thomas Reichart, Johannes Hano und Heike Slansky schauen für "ZDFzoom" unter die Oberfläche der schicken, strahlenden Internetwelt. Sie zeigen, wie einfach es ist, übers Netz in technische Anlagen einzudringen, wie mit Hinweis auf die Terrorabwehr das Post- und Fernmeldegeheimnis verletzt wird und wie private Räume immer mehr öffentlich werden. Bei allem geht es um die Hoheit im Cyb
Als erstes Industrieland der Welt wagt Deutschland die Energiewende, weg von klimaschädlicher Kohle und radioaktiver Atomkraft, hin zu erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind. Doch das Jahrhundertprojekt wird immer teurer. Die Verbraucher müssen auch nach der Bundestagswahl mit weiter steigenden Strompreisen rechnen, so Experten. Wenn sich nichts Grundlegendes ändert, werden immer weniger Stromkunden die steigenden Kosten der Energiewende bezahlen müssen. Die Reporter Steffen Judzikowski und Hans Koberstein gehen in der "ZDFzoom"-Dokumentation der Frage nach: Warum wird die Energiewende immer teurer? Weltweit gibt es kein Vorbild für die deutsche Energiewende. Aber die Politik ist sich einig: Immer mehr erneuerbarer Strom soll das Land versorgen, klimafreundlich für zukünftige Generationen. Doch das beispiellose Experiment droht zu scheitern, weil die Bundesregierung Fehlentwicklungen nicht stoppt. Mit der so genannten EEG-Umlage bezahlen die Verbraucher für die Energiewende. 40 Euro im Jahr für einen Durchschnittshaushalt kostete das noch 2008. 2013 sind es schon 185 Euro. Nach der Bundestagswahl wird es noch teurer werden, voraussichtlich über 210 Euro im Jahr. Eigentlich sollten alle Stromkunden bezahlen - nur ein paar besonders stromintensive Industriebetriebe, wie etwa Aluminiumhütten, sollten einen Rabatt bekommen, weil sie sonst den Betrieb einstellen müssten. Aber im Laufe der Jahre hat die Bundesregierung die Rabatte auf immer mehr Unternehmen ausgeweitet - mittlerweile wird auf rund 20 Prozent des deutschen Stromverbrauchs fast keine EEG-Umlage mehr bezahlt, mehr als 1900 Betriebe sind "privilegiert", für 2014 haben schon 2300 Unternehmen einen Antrag auf Rabatt gestellt. Darunter sind längst nicht mehr nur stromintensive Aluminiumhütten, sondern auch Geflügelzüchter, Verkehrsbetriebe, Fruchtsafthersteller, Raffinerien und jede Menge Schlachthäuser - sie alle streichen die großzügigen Rabatte gerne ein. So kommt es
Es wird so viel geflogen wie nie zuvor, die Passagiere wiegen sich über den Wolken in Sicherheit. ZDFzoom zeigt, dass diese Sicherheit trügerisch sein kann. Worüber Airlines und Behörden nicht gerne sprechen: Viele Piloten steuern das Flugzeug völlig übermüdet. In Umfragen gibt jeder dritte europäische Pilot an, schon einmal während des Fluges ungeplant eingeschlafen zu sein. In diesem Herbst soll ein EU-Gesetzespaket verabschiedet werden, das die Arbeitszeiten von Piloten neu regelt. Eine Verordnung, die höchst umstritten ist. Denn die federführende Behörde und die EU-Kommission nehmen Warnungen von Wissenschaftlern nicht ernst, die kürzere Flug- und Dienstzeiten für Piloten fordern. Stehen wirtschaftliche Interessen über der Frage der Sicherheit? Weltweit gab es bereits mehrfach tödliche Abstürze, bei denen Piloten übermüdet waren – mit dem neuen Gesetz sei es nur eine Frage der Zeit, bis das auch in Europa passiert, kritisieren Piloten, Sicherheitsexperten und Schlafmediziner. (Quelle: ZDF)
Schubsen, drängeln, kreischen – wo auch immer in Deutschland eine PRIMARK-Filiale eröffnet, herrscht Ausnahmezustand. Der irische Textil-Discounter erobert mit seiner Wegwerfmode die Fußgängerzonen. Bisher sind es in Deutschland zehn Filialen, acht weitere sind schon angekündigt. Immer Riesenverkaufsflächen, immer Toplagen. Ein Paradies für Teenager: hip wie H&M und billig wie KiK.
Johannes Hillmann ist Landwirt im Münsterland. Als er den Hof von seinem Vater übernahm, war er hoffnungslos überschuldet. Kurz bevor der Landwirt aufgeben wollte, ließ er eine Zinsprüferin seine Konten durchsehen. "Zu dem Zeitpunkt, als wir dieses Gutachten gemacht haben, hatte die Bank einen Anspruch gegen uns von 140.000 Euro." Die Zinsprüfung durch eine unabhängige Expertin ergab ein ganz anderes Ergebnis. Demnach hätte die Bank ihm Geld erstatten müssen. Mehr als 18.000 Euro, denn die Bank habe nach seinen Berechnungen über viele Jahre die Zinsen falsch angesetzt.
Kein anderes Pflanzengift wird weltweit so häufig gegen Unkraut eingesetzt wie Glyphosat. Allein in Deutschland landen jährlich 5.000 Tonnen des Spritzmittels auf den Feldern, etwa 30 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Deshalb warnen Toxikologen: „Pestizide werden die Gesundheitsskandale der Zukunft auslösen“. Hersteller dagegen bezeichnen das Unkrautvernichtungsmittel als absolut unbedenklich. Tatsache ist, dass unsere Umwelt und unsere Nahrungsmittel in einem größeren Maße mit Pestiziden belastet sind als noch vor zehn Jahren. Nach einer Stichprobenuntersuchung hat bereits die Hälfte aller Europäer Pestizide im Urin.
Maschinengewehre, Stacheldraht und ohrenbetäubender Krach: Das Hochsicherheitsgefängnis in Bogota. Mörder, Vergewaltiger und Gewaltverbrecher rütteln an den Gitterstäben ihres Daseins. Mitten drin im Bodensatz der kolumbianischen Gesellschaft: Jaime Blanco Maya, verurteilt zu 38 Jahren Haft. Er hat mehrere Morde in Auftrag gegeben: Die Spitzen einer Kohlegewerkschaft in Kolumbien mussten sterben. "ZDFzoom"-Reporter Jo Schück ist der erste Journalist überhaupt, dem er ein Fernsehinterview gibt. Er spricht vom Milliardengeschäft mit Strom aus Kohle, und seine Vorwürfe werfen dunkle Schatten - bis nach Deutschland.
Mainz im August 2013: Der halbe Zugverkehr muss an der Landeshauptstadt vorbeigelenkt werden. Personalnot im Stellwerk hängt Bahnreisende und Pendler über Wochen ab, Zugausfälle und Unmut bei den Kunden – tausendfach. Mainz ist überall, sagen die Gewerkschaften. Dabei ist das Personalproblem nur eines von vielen beim Verkehrsgiganten. "Was ist los bei der Bahn?" fragt ZDFzoom pünktlich zur Fahrpreiserhöhung Mitte Dezember.
Lebkuchen, Zuckerwatte, Glühwein: Weihnachtszeit ist Zuckerzeit. Und nie schmeckt Süßes besser als auf dem Weihnachtsmarkt! ZDFzoom-Reporterin Nina Behlendorf wagt ein 30tägiges Experiment: Einen Monat lang will sie bis zu 1500 Zuckerkalorien extra essen und gemeinsam mit einem Ärzteteam herausfinden, was der viele Zucker mit ihr und ihrer Gesundheit macht. Dabei zeigt sich: Das viele Süße hat eine bittere Seite.
Dank zahlreicher Zuschauerhinweise und Informationen konnten so Filme über Missstände und Ungerechtigkeiten produziert werden. Viele Zuschauer fragten aber auch: was ist aus den Geschichten geworden? Deshalb schauen die Autoren von ZDFzoom zum Jahresbeginn auf Themen, die die Redaktion besonders bewegt haben und die exemplarisch für die Sendereihe sind. „Nachgezoomt“ – Was wurde aus unseren Geschichten? Was hat sich verändert? Was ist passiert? An ausgewählten Beispielen zeigen wir: Gibt es Veränderungen beim Palmöl-Export? Was hat sich bei den teuren Trinkwasserpreisen in einer hessischen Gemeinde getan? Ein Film über „Piloten am Limit“ und längeren Flugdienstzeiten hatte für Aufregung bei der EU-Kommission gesorgt. Mit welchen Auswirkungen? Die ZDFzoom-Autoren des Films „Mister Karstadt – Der rätselhafte Nicolas Berggruen“ wollten damals, so wie auch die Mitarbeiter der Kaufhauskette, wissen: welche Ziele verfolgt der Milliardär Nicolas Berggruen wirklich? Jetzt, eineinhalb Jahre nach Ausstrahlung des Beitrags, gibt es neue Antworten.
„Die Kinder werden ausgestellt wie im Zoo. Sie sind dazu da, Touristen anzulocken.“ Anja B. ist entsetzt. Die junge Frau aus Bayern hat mehrere Monate für eine gemeinnützige Organisation in Waisenhäusern in Kambodscha gearbeitet. Dabei konnte sie das Geschäft mit dem Mitleid bei anderen Organisationen sehen. Die Kinder dort hätten für die Touristen folkloristische Tänze aufführen müssen. Von dem Geld, das Touristen für die Waisen spendeten, komme nicht wirklich etwas bei den armen Kindern an, so Anja B.
Orangen gelten als wahre Vitaminbomben. In der kalten Jahreszeit sind sie besonders beliebt – und vor allem günstig. Ein Kilo Orangen gibt es in Supermärkten und Discountern mitunter schon für weniger als einen Euro. ie ZDFzoom-Autoren Stefan Hanf und Anja Utfeld gehen der Frage nach: Wie ist es möglich, Orangen und Zitrusfrüchte so günstig zu produzieren? Und welche Rolle spielen die großen deutschen Einzelhandelsketten?
Lena wurde nur sieben Monate alt. Getötet wurde das Kind vom eigenen Vater. Er sei wütend gewesen, gab er später zu Protokoll. Das Bundeskriminalamt zählt jährlich rund 4.000 Opfer von schweren Misshandlungen. Experten gehen von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus. Die Taten geschehen häufig dort, wo die Kleinsten sich am sichersten fühlen müssten: in der Familie. Die Täter sind meist die eigenen Eltern, Pflegeeltern oder neue Lebenspartner. Besonders erschreckend: Viele dieser Familien waren in Betreuung der Jugendämter. ZDFzoom-Reporter Detlef Schwarzer begibt sich auf Ursachenforschung.
er spektakuläre Kunstschatz des Cornelius Gurlitt ist noch viel größer als angenommen. Rund 60 weitere Meisterwerke wurden jetzt in seinem Haus in Salzburg gefunden. Gurlitt selbst bat seine Anwälte und Betreuer darum, die Bilder sicher zu stellen. Es sind Werke von Monet, Renoir und Picasso. Ob es sich um Raubkunst handelt wird derzeit geklärt. Vor genau zwei Jahren, im Februar 2012, tauchten in Gurlitts Wohnung in München Rund 1.200 Meisterwerke auf. Bilder von namhaften Künstlern wie Cézanne, Max Liebermann oder Gaugin. Experten schätzen den Fund auf mehrere Millionen Euro. Wer ist dieser Cornelius Gurlitt, der den Kunstschatz Jahrzehnte lang versteckt hielt?
„Die japanische Regierung ist unmenschlich. Wir werden wie dummes Volk behandelt, ich verspüre starken Zorn“. Katsutaka Idogawa ist der ehemalige Bürgermeister eines kleinen Ortes innerhalb der Sperrzone um das Atomkraftwerk. Er berichtet in ZDFzoom, wie er verseucht wurde und dass ihn bis heute niemand untersucht habe. Lassen die Behörden die Bürger der Region im Stich?
Alle waren dagegen: SPD, CDU, FDP, Wirtschaftsverbände und die bisherigen Betreiber E.ON und Vattenfall sowieso. Doch die Hamburger Bürger blieben stur. Dank Volksentscheid soll die Stadt die im Jahre 2002 verkauften Stromnetze wieder zu 100 Prozent selbst betreiben. Rekommunalisierung nennt man das, die Rückführung von Infrastruktur in die öffentliche Hand.
Die Bosse der FIFA sind die wahren Herrscher des Balls. Denn während es auf dem Platz um Sieg oder Niederlage geht, steht die FIFA vor jedem Wettbewerb als Sieger bereits fest. Der Verein mit dem Machtbewusstsein eines milliardenschweren Unternehmens erwirtschaftet gigantische Gewinne. An der Spitze des Volkssports Nummer eins thront eine Riege von Funktionären, die den Fußball als Geschäft sieht und in ihrer eigenen Welt lebt, auf Trauminseln, in Luxushotels und VIP-Logen.
2004 fiel im Kabinett des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder die Entscheidung, bei mehr als der Hälfte aller Handwerksberufe die Meisterpflicht abzuschaffen. Seither darf jeder Parkett, Estrich oder Fliesen legen. Mehr als einen Eintrag bei der örtlichen Handwerkskammer braucht es dafür nicht, keine Ausbildung, keine Vorkenntnisse, keinen Nachweis einer Qualifikation.
Angelina ist zehn Jahre alt und bekommt zum Frühstück eine Pille gegen ADHS, das sogenannte Zappelphilipp-Syndrom. Ohne Medikamente käme sie nicht zurecht, erklärt ihre alleinerziehende Mutter. „Mir ist wichtiger, dass mein Kind einen guten Abschluss hat, einen guten Start ins Leben.“ Viele Eltern fühlen sich unter Druck gesetzt, fürchten um die Zukunftsperspektiven ihrer Kinder.
Auf den Ruhestand und die frische Ostseebrise hatten sich Jürgen Brandt und seine Frau gefreut, als sie von Frankfurt am Main nach Warnemünde zogen, in die neu gekaufte Dreizimmerwohnung mit Blick aufs Wasser. Heute macht sich Jürgen Brandt ernste Sorgen um seine Gesundheit. Denn die Schiffe, die direkt vor seiner Wohnsiedlung vorbei fahren, hinterlassen nicht nur eine dicke Rußschicht auf seinen Fensterbänken sondern auch feinste Staubpartikel, sogenannten „Ultrafeinstaub“.
Wir werden überwacht, ausspioniert und abgehört. Beinahe täglich gibt es Meldungen, dass unsere Daten nicht sicher sind. Sind wir zu nachlässig oder Opfer eines großen Plans? Hat eine geheime Verschwörung von Geheimdiensten, Militärs, Wirtschaftsführern und Politikern die gesamte Handy- und Internetkommunikation der Weltbevölkerung im Visier? Überzieht ein engmaschiges Netz der Überwachung den gesamten Planeten außerhalb von Recht und Gesetz? Was zu Zeiten von George Orwell noch eine düstere Zukunftsvision war, scheint heute von der Wirklichkeit eingeholt worden zu sein. Auch Deutschland ist längst großflächig betroffen – und nicht nur das Handy der Kanzlerin. Anfang Juni vergangenen Jahres erschien der erste Artikel über das geheime Internet-Spähprogramm „PRISM“. Die Informationen dazu lieferte der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden, der kurz vor der Veröffentlichung aus den USA nach Hong Kong und später nach Russland floh. In seinem Gepäck hatte er 1,7 Millionen hochgeheime Dokumente der US-Regierung über weltweite elektronische Spionageoperationen westlicher Geheimdienste. Snowdens Entscheidung, die Dokumente an Journalisten weiterzugeben und sie damit zu veröffentlichen, war der Beginn der wohl größten Geheimnispreisgabe in der Geschichte – nicht nur der amerikanischen. Die NSA-Affäre belegt eine dramatische Schieflage in der amerikanischen Demokratie. Unter Umgehung der parlamentarischen Kontrolle und mit der Schaffung neuer, eigener Rechtsräume hat die staatliche Exekutive in den USA das Ende der Privatsphäre für das Individuum eingeläutet. Sie sammelt Massendaten mit willentlicher oder erzwungener Hilfe der großen Internet- und Kommunikationsunternehmen und rechtfertigt dies mit ihrer Absicht, Stabilität, Sicherheit und wirtschaftlichen Fortschritt zu garantieren. Die technischen Fähigkeiten ermöglichen ein beinahe beliebiges Ausmaß von Kontrolle und Manipulation durch den Staat. Abermillionen Nutzer von Comput
Wir werden überwacht, ausspioniert und abgehört. Beinahe täglich gibt es Meldungen, dass unsere Daten nicht sicher sind. Sind wir zu nachlässig oder Opfer einer großen Plans? Hat eine geheime Verschwörung von Geheimdiensten, Militärs, Wirtschaftsführern und Politikern die gesamte Handy- und Internetkommunikation der Weltbevölkerung im Visier? Überzieht ein engmaschiges Netz der Überwachung den gesamten Planeten außerhalb von Recht und Gesetz? Was zu Zeiten von George Orwell noch eine düstere Zukunftsvision war, scheint heute von der Wirklichkeit eingeholt worden zu sein. Auch Deutschland ist längst großflächig betroffen - und nicht nur das Handy der Kanzlerin.
Deutschlands Straßen, Brücken und Schleusen waren nach Angaben von Experten noch nie in einem schlechteren Zustand als heute. Zwanzig Prozent der Autobahnen, jede dritte Bundesstraße und fast die Hälfte aller Landstraßen seien sanierungsbedürftig. Tausende Brücken müssten bis zum Jahr 2030 erneuert werden. „Die Politik spart die Wirtschaft kaputt. Unsere Straßen sind die Lebensadern unseres Wohlstandes und die Verkehrsminister von Bund und Ländern lassen sie seit Jahren verrotten“, sagt Tomas Rackow vom Verband Güterkraftverkehr und Logistik.
Eine Klinik im Schwarzwald, spezialisiert auf Sucht- und Burnout-Patienten: Erstaunlich viele der Patienten hier sind Ärzte, die selbst bis vor kurzem in Krankenhäusern gearbeitet haben. Sie fühlen sich ausgebrannt, überlastet, dem Arbeitsdruck nicht mehr gewachsen. „Es gibt Untersuchungen die sagen, rund die Hälfte der Ärzte hat schon mal mit dem Gedanken gespielt, sich das Leben zu nehmen“, berichtet der Klinikleiter. Ärzte, die Hilfe brauchen oder zum Risiko für Patienten und sich selbst werden – wie kann es soweit kommen?
„Bitte bringen Sie noch eine SCHUFA-Auskunft“, dieser Satz ist mittlerweile Alltag bei vielen geschäftlichen Gesprächen. Je nachdem, wie die Auskunft ausfällt, kommt beispielsweise ein Kreditvertrag zustande oder nicht. Der Wunsch nach Auskunft trifft die Bürger in fast jeder Lebenslage: Auch für einen Handy-Vertrag, den Strom-Anbieter-Wechsel oder beim Online-Einkauf – der potentielle Kunde wird meist bei einer der großen Auskunfteien auf seine Zahlungsfähigkeit hin überprüft.
Ob Arbeiter in der Automobilindustrie, Regaleinräumer im Supermarkt oder Putzfrau im Krankenhaus – viele von ihnen haben Werkverträge. In der „ZDFzoom“-Dokumentation „Kollegen dritter Klasse – der Trick mit dem Werkvertrag“ beleuchtet Autor Christian Bock am Mittwoch, 30. Juli 2014, 23.00 Uhr, das zunehmend größer werdende Phänomen der Werkverträge in der Arbeitswelt. Mit Betroffenen, Arbeitgebern und Gewerkschaftern spricht er über das Geschäft mit den Billig-Arbeitskräften.
Mehrere tausend Patienten sind in Deutschland von fehlerhaften Medizinprodukten wie Hüftprothesen, Defibrillatoren oder Brustimplantaten betroffen. Allein im vergangenen Jahr wurden über 8000 Risikomeldungen registriert. Die "ZDFzoom"-Autoren Stefan Hanf und Anja Utfeld decken auf, dass es immer noch gefährliche Lücken bei der Zulassung und der Marktüberwachung gibt.
Sie ziehen durch Geschäfte und melden jeden Verstoß. Beamte des Referates „Energieeffizienz“ überprüfen, ob auch wirklich keine herkömmlichen Glühlampen mehr verkauft werden. Insgesamt 50 neue Stellen haben die klammen Bundesländer seit dem Glühlampenverbot für Kontrolleure geschaffen. Die räumen ein, dass kaum Verstöße zu beklagen seien; aber überflüssig seien Kontrollen dennoch nicht. Denn, so erzählen sie hoffnungsvoll, bald werden Staubsauger verboten sein, die mehr als 1600 Watt verbrauchen und Kaffeemaschinen müssen sich nach 5 Minuten selbst abschalten. „Stromfresser gehören verboten“, sagt der Mann von der Energieeffizienzbehörde grimmig. „Da gibt es noch viel zu tun!“
Bis zum Jahre 2020 sollten zehn Prozent unserer Tankfüllung aus erneuerbaren Energien stammen. Mit diesem Gesetz wollte die Europäische Union das Klima retten. Viele Studien belegen jedoch, dass Biodiesel aus Pflanzenöl mindestens genauso viel Treibhausgas erzeugt wie herkömmlicher Diesel. Statt die Notbremse zu ziehen, diskutiert die EU weiter über mögliche Reformen. Der günstigste Rohstoff für unseren Biosprit ist Palmöl aus Indonesien, der Heimat des letzten Orang-Utans.
Das LEGOLAND im bayerischen Günzburg, das Hamburger und Berliner Dungeon oder die SEA-LIFE-Aquarien in vielen deutschen Städten – Anziehungspunkte für Familien, ein großer Spaß für Kinder. „ZDFzoom“ berichtet über eine unbekannte Seite der Freizeitattraktionen. Vor gut anderthalb Jahren entstanden Protestbilder vor den Toren des LEGOLAND. Mitarbeiter des Parks demonstrierten für höhere Löhne und für einen Tarifvertrag. Einige Gewerkschafter und Mitglieder des Betriebsrates fuhren sogar nach Dänemark, um vor dem Ur-LEGOLAND für ihr Anliegen zu demonstrieren. Dort gibt es seit Jahrzehnten einen Tarifvertrag, die niedrigsten Stundenlöhne sind fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Bis heute gibt es im LEGOLAND Günzburg und anderen deutschen Freizeitattraktionen der Merlin Entertainements Group keinen Tarifvertrag, der Einstiegslohn liegt im Park auf dem Niveau des gerade verabschiedeten gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro. 2002 eröffnete der dänische Spielzeughersteller LEGO im bayrischen Günzburg einen Freizeitpark. Die renommierte Marke versprach Besucher aus aller Welt anzulocken. Die bayrische Provinz erhielt den Zuschlag: Steuereinnahmen und neue Arbeitsplätze erhoffte man sich. Mittlerweile wird das LEGOLAND – wie viele andere Freizeitparks in Deutschland – durch den Weltkonzern Merlin Entertainments betrieben. „ZDFzoom“ begibt sich auf Spurensuche. Die Autoren Arno Wiechern und Maike von Galen fragen: Wie sind die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter in den Attraktionen der Merlin Entertainements Group in Deutschland? Die Reporter versuchen außerdem zu klären, wie viel von den Umsätzen, die das LEGOLAND generiert, am Ende in Deutschland hängen bleibt. Zudem fragen sie den ehemaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel dazu, wie stark er sich persönlich für die Ansiedlung des LEGOLAND eingesetzt hat. www.zoom.zdf.de (Text: ZDF)
Für den Steuerzahler sind sie ein Fass ohne Boden. Die meisten Regionalflughäfen in Deutschland machen Jahr für Jahr Millionen Euro Verluste. Allein der sächsische Flughafen Leipzig/Halle erwirtschaftete 2012 einen Fehlbetrag von über 66 Millionen Euro. Der Flughafen im nordrhein-westfälischen Dortmund machte im selben Jahr über 18 Millionen Euro Verlust, der Flughafen Frankfurt-Hahn in Rheinland-Pfalz über 5,5 Millionen.
Der größte Umbruch aller Zeiten – auf nicht weniger müssen sich Deutschlands Autobauer einstellen. Und mit ihnen ein ganzes Land, dessen wirtschaftliche Vormachtstellung vom Wohl und Wehe seiner Autobranche abhängt. Es geht um fast zwei Millionen Arbeitsplätze – und es geht um die Aushängeschilder deutscher Wirtschaftskraft und Ingenieurskunst: Daimler, BMW, Volkswagen, Audi, Porsche, sie sind die Herzkammer der Industrienation Deutschland. Seit Jahrzehnten erwirtschaften sie mit Premium-Fahrzeugen immer neue Rekordgewinne. Doch die Zeiten ändern sich, das Geschäftsmodell „große Autos gleich große Margen“ wird von mehreren Seiten bedroht.
Scheidung, Trennung, keine Reserven – Heike Meßbacher war in einer Notsituation, brauchte dringend Geld. Im Internet suchte sie einen Kredit ohne Bonitätsprüfung und stieß auf verlockende Angebote. Doch die vermeintliche Rettung entpuppte sich schnell als Trick – und ihre Not und das Loch im Portemonnaie wurde noch ein Stück größer. „Hinter diesen Sofort- und Billig-Kreditangeboten verbirgt sich fast immer ein Betrugsversuch“, berichtet der Karlstädter Schuldnerberater Christian Maltry.
H&M ist einer der Giganten in der Textilindustrie. Es war der schwedische Konzern, der mit stylischen, günstigen Klamotten einst die Branche aufgemischt hat. Deutschland ist einer der größten Märkte für das Unternehmen. Die weltweite Expansion hört nicht auf, Nachschub für die tausenden von Läden wird also gebraucht. Doch die Textilbranche ist unter Druck.
Auf unserem Planeten müsste kein Kind verhungern oder verdursten, wenn wir alles richtig machen würden. Eine optimistische Vision, die Claus Kleber auf einer Reise zu den Brennpunkten des Hungers und der Wasserknappheit hinterfragt. Im ersten Teil der zweiteiligen Dokumentation, "HUNGER!", geht es darum, wie trotz der weltweiten Bevölkerungsexplosion alle Menschen satt werden sollen. Ein unrealistisches Ziel?
Teil zwei, "DURST!", betrachtet unseren wichtigsten Rohstoff überhaupt, Wasser, in all seinen Facetten. Der Mangel an sauberem Wasser zum Trinken und für die Hygiene ist lebensbedrohlich für hunderte Millionen Menschen - nicht nur in den wachsenden Wüstenregionen der Welt, sondern auch in den neureichen chinesischen Megacitys. Ohne Bewässerung gibt es nichts zu ernten, keine Viehhaltung. Wasser ist unverzichtbar für Industrie und Energie, ein wirtschaftlicher und politischer Machtfaktor.
Die 244 Öl- und Erdgasspeicher in Deutschland werden von Aufsichtsbehörden nur unzureichend technisch überwacht. Bislang gibt es keine gesetzliche Vorschrift, die bis zu 1.000 Meter tiefen Rohrleitungen zwischen Erdoberfläche und sogenannten Kavernenspeichern während der Betriebsphase umfassend zu kontrollieren. Tief im Untergrund, in gigantischen Hohlräumen und eingeschlossen im Salz, lagern Deutschlands Reserven für Öl- und Erdgas. Für die Energiepolitik der Republik spielen Kavernenspeicher eine zentrale Rolle: 23 Milliarden Kubikmeter Gas werden unter Tage gespeichert. Das entspricht rund einem Viertel des gesamtdeutschen Jahresverbrauchs. Hinzu kommen 25 Millionen Tonnen Öl als nationale Reserve für Krisenzeiten. Bislang galt die Speichertechnik als sicher. Doch erste Laborversuche am Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU Darmstadt zeigen, dass durch Bodenabsenkungen Kräfte entstehen können, die zum Versagen des Tiefbohrzements und damit auch des gesamten Rohrsystems führen. "Da kann es passieren, dass eine solche Bohrung bei jahrzehntelanger Beanspruchung undicht wird", so Institutsleiter Ingo Sass. "Wenn es bei einer Speicherbewirtschaftung zu unterschiedlichen Setzungen kommt, kann es schon mal zu größeren Bewegungen kommen und dann ist vorstellbar, dass große Kräfte angreifen." Eine regelmäßige Überprüfung der Bohrloch-Integrität, wie sie bei Trink- oder Thermalwasserbrunnen Standard ist, findet bei Öl- und Erdgasspeichern unter Tage bislang nicht statt. Die mehrere hundert Meter langen Rohrstrecken stellten - ähnlich wie beim Fracking auch - ein potentielles Risiko dar, sagt Sass: "Es ist immer problematisch, wenn ein starres Rohrsystem in eine Umgebung einbetoniert ist, die in Bewegung gerät. (...) Deshalb bedarf es bei einer solchen Speichertechnologie auch besonderer Aufmerksamkeit." Überall dort, wo Kavernenspeicher gebaut und betrieben werden, gibt es Erdabsenkungen. Im Kavernenfeld Epe in Nordrhein-W
"Nicht nass werden und nicht kalt werden, das ist wichtig", so lautet die Überlebensformel einer 17-Jährigen, die auf der Straße lebt. Sie kommt eigentlich aus München, lebt aber seit zwei Monaten in Berlin, ohne festen Wohnsitz. Sie hat mit 14 ihren ersten Antrag auf Jugendhilfe gestellt. Aber ihr sei nie richtig geholfen worden, klagt sie an. Als wir sie treffen, ist ihr Zuhause ein kleines Zelt, das in irgendeinem Park in Berlin steht. Wie viele Jugendliche so leben wie sie, weiß niemand. Vielleicht einige tausend bundesweit. Die zuständige Bundesjugendministerin Manuela Schwesig sagt im Interview mit "ZDFzoom", man habe kein Instrument, um Kinder und Jugendliche ohne Wohnung zählen zu können. Doch wo es keine Zahlen gibt, existiert auch kein Problem. In der Politik, gibt die Ministerin zu, setze erst langsam ein Umdenken ein. Oft sind die Jugendlichen aus ihren Familien geflohen. Viele von ihnen wurden misshandelt, einige missbraucht. Das deutsche Jugendhilfegesetz gilt als vorbildlich. Jeder Jugendliche hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und Erziehung. Doch die Praxis sieht anders aus. "ZDFzoom" kann an vielen Stellen in Deutschland dokumentieren, dass tagtäglich Recht gebrochen wird. Zudem wird die Arbeit von Ämtern, Kinderheimen, Notunterkünften, Streetworkern und so weiter nicht koordiniert, es fehlt die Vernetzung. Der Fehler dafür liegt im System. Dabei ist bei den Straßenkindern oft Eile geboten: Denn je länger ein Jugendlicher auf der Straße lebt, desto schwieriger ist es, ihn wieder zu integrieren - und damit kostet er die Gesellschaft am Ende viel Geld. "ZDFzoom"-Reporterin Stephanie Gargosch trifft Straßenkinder in Deutschland. Sie begleitet die Jugendlichen durch ihren eintönigen Alltag und die Nächte. Sie erlebt mit, wie die Jugendlichen ihre Schlafplätze aussuchen und welche Antworten ihnen die Behörden geben. Und die Autorin zeigt, wie Dänemark Jugendlichen hilft, vom Straßenleben weg zu kommen.
Sie mordeten kaltblütig, die Attentäter von Paris. Die Kouachi-Brüder, die den Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo verübten, und der Geiselnehmer Amedy Coulibaly. Und – sie mordeten im Namen Allahs. Ihr gesamtes Leben haben sie in Frankreich verbracht, sind nach und nach aber abgedriftet in die islamistische Szene. Auch in Deutschland radikalisieren sich immer mehr junge Menschen, ist der Strom von Islamisten aus Deutschland, die bereit sind in den Dschihad zu ziehen, ungebrochen. Innenminister De Maiziere sagte am 8. Januar im ZDF: „Die Zahl der so genannten Gefährder ist so hoch, wie wir sie nie hatten – bei ungefähr 260. Das sind Menschen, die wir für gefährlich halten.“ De Maiziere weiter: „Ich würde jetzt nicht sagen, es könnte auch hier passieren, sondern ich bevorzuge die Formulierung, ein solcher Anschlag ist auch in Deutschland nicht auszuschließen. Und er ist auch nicht durch noch so gute Polizeiarbeit zu verhindern.“ Warum so viele junge Männer dem islamischen Extremismus folgen, darüber existieren kaum Informationen aus erster Hand. Die „ZDFzoom“-Reporter Rainer Fromm und Michael Strompen haben mehrere deutsche Gotteskrieger vor ihrer Ausreise nach Syrien und in den Irak zu ihren Motiven befragen können. Einige von ihnen sind inzwischen gestorben, bei Selbstmordanschlägen oder im Kampf um Kobane. Auch Mirza Tamoor B. – derzeit in Untersuchungshaft, weil er junge Deutsche nach Syrien geschleust haben soll – gab vor seiner Festnahme ein Interview. Es sind dabei nicht nur die Integrationsverlierer, junge arbeitslose Männer mit ausländischen Wurzeln, die sich vom Dschihad angezogen fühlen. Auch gut ausgebildete Frauen und Männer, die christlich erzogen wurden, kämpfen für einen islamischen Gottesstaat. Und das oft nach einer „Turbo-Radikalisierung“ in wenigen Wochen, für die virtuelle Gemeinschaften von zentraler Bedeutung sind. Gemeinsam mit Medienprofis werten die Autoren die Propagandavideos aus,
Der Alltag sieht traurig aus. Frühstück um neun, Mittagessen um halb zwölf, und um fünf Uhr gibt’s Abendbrot. Alles muss schnell gehen, denn die Personalnot im Haus ist groß. Die Pfleger hetzen von einem zum anderen – bis viele der Bewohner um halb acht mit Schlaftabletten ruhig gestellt werden. Für zwischenmenschliche Nähe bleibt keine Zeit. Satt und sauber ist das höchste der Gefühle für die alten Menschen hier. Und selbst beim „Saubermachen“ herrschen Zustände wie in einem Entwicklungsland: Es gibt oftmals nicht genug Waschlappen und Handtücher. Geschichten wie diese hören wir immer wieder. Von verschiedenen Betroffenen, aus verschiedenen Heimen. Immer wieder ist die Rede von Vereinsamung, hygienischer Verwahrlosung, Medikamentenabhängigkeit und Gewalt. Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe liegen mittlerweile Verfassungsbeschwerden gegen die Zustände in deutschen Altenheimen vor. „Es gibt kein Heim, in dem nicht täglich gegen die Menschenwürde verstoßen wird“, berichtet ein Heimleiter in „ZDFzoom“ ganz offen. Gleichzeitig werden die Altenheime offiziell mit Bestnoten bewertet. 1,2 (Sehr gut), lautet die Durchschnittsnote aller Altenheime beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). Was ist los in deutschen Pflegeheimen? Warum ist ein reiches Land wie Deutschland seit Jahren nicht in der Lage, menschenwürdige Bedingungen in Pflegeheimen zu schaffen? Und welche Verbesserungen kann die Pflegereform bringen, die seit dem 1. Januar 2015 in Kraft ist? „ZDFzoom“ begibt sich auf Spurensuche: Autorin Valerie Henschel begegnet verzweifelten Pflegern, Heimleitern und Experten, die erklären, warum gute Pflege in Deutschland sich eigentlich nicht lohnt. Sie erfährt, dass Altenheimbewohner im Minutentakt abgerechnet werden, zeigt, wie auf Kosten der Alten Investoren profitieren und warum auch die großangekündigte Pflegereform kaum etwas am Zustand der Altenheime verbessern wird. Der Film gibt ungewohnte Einblicke in den Al
Haiti wurde am 12. Januar 2010 von einem Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert. Über 200.000 Menschen starben, mehr als 300.000 wurden verletzt, etwa 1,5 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince lag in Trümmern. Die Welt reagierte: Auf die Katastrophe folgte eine Flut von Spendengeldern, und Tausende Hilfsorganisationen schickten Zelte, Decken und Personal in den kleinen Karibikstaat. Fünf Jahre später. Was ist aus der Hilfe im Gegenwert von 15 Milliarden Dollar geworden, die damals von einer eigens einberufenen UNO-Geberkonferenz zugesagt worden war? Dieser Frage gehen die "ZDFzoom"-Reporter Ulf Röller und Steffanie Riess in ihrem Film nach. Sie sprechen mit dem Leiter der Internationalen Organisation für Migration, der stolz ist, dass heute nur noch 80.000 Menschen in 123 Camps leben. Sie besuchen Hilfsprojekte und Flüchtlingslager, treffen Verantwortliche der Hilfsorganisationen und der haitianischen Regierung. Dabei stoßen sie auf Vetternwirtschaft und Verschwendung einerseits, aber auch auf frustrierte Helfer, die trotz Kompetenz und guter Absicht scheitern, weil das Geld ausgeht oder andere Hindernisse im Weg stehen. Nicht alles, was gut gemeint war, ist gut. Teure Notunterkünfte entstanden, wo man für gleiches Geld auch feste Häuser hätte bauen können. Und manchmal stand hinter vermeintlich selbstloser Hilfe das Interesse von Lobbyisten: Der Industriepark Caracol im Norden des Landes wurde mit Hilfsgeldern aufgebaut, um die wirtschaftliche Zukunft der Region zu sichern. Tatsächlich dient er jedoch vor allem US-amerikanischen Investoren. "To build a better place", "einen besseren Ort schaffen": Unter diesem Motto wurde nach dem Erdbeben um Spenden für Haiti geworben. Bisher ist dieses Ziel nicht erreicht, nicht für Haiti und auch nicht für den Haitianer Jean-Louis, der immer noch davon träumt, eines Tages mit seiner Familie in einem richtigen Haus mit zwei Zimmern zu wohnen. Bis heute lebt e
Der Neubau eines Fünf Sterne-Wellnesshotel in Warnemünde war richtig teuer: knapp 100 Millionen Euro. Fast die Hälfte davon waren aber öffentliche Fördergelder. Zu Unrecht, sagt die Staatsanwaltschaft. Der Bauherr wurde festgenommen.146 Euro zahlt jeder Bundesbürger jährlich in die Haushaltskassen der EU. Ein Großteil des Geldes fließt zurück: als Subventionen. Eine milliardenschwere Umverteilung. Aber nicht immer geht es dabei mit rechten Dingen zu. ZDFzoom fragt: Wie sinnvoll ist die europäische Subventionspolitik tatsächlich?
Die Deutsche Post AG ist eines der größten Logistikunternehmen weltweit. Gewinne in Milliardenhöhe und über 400 000 Mitarbeiter, Niederlassungen in fast allen Ländern der Welt - ein Global Player der Superlative. Seit dem Jahr 2000 ist die Deutsche Post eine Aktiengesellschaft. Seither steht das Unternehmen zunehmend in der öffentlichen Kritik. Kunden beklagen sich über Briefe und Päckchen, die verspätet oder gar nicht eintreffen, ganze Stadtteile, so heißt es, seien zeitweise ohne regelmäßige Postversorgung. Aber auch Menschen, die für die Post arbeiten, beschweren sich: Durch ein Netz von Subunternehmen und mit immer schlechteren Arbeitsverträgen würden sie zunehmend unter Druck gesetzt. Nach außen präsentiert sich die Post als modernes und kundenorientiertes Unternehmen, Aktionäre freuen sich Jahr für Jahr über steigende Gewinne. Wer aber zahlt den Preis für diesen Erfolg? "ZDFzoom"-Reporter Arne Lorenz hat in Deutschland und Indien recherchiert. Er sprach mit Briefzustellern, Subunternehmern, Gewerkschaftern und mit Mitarbeitern des Postunternehmens DHL in Indien.
Deutschland ist immer noch der Puff Europas, der Markt für Billigsex blüht. Bordellbetreiber und Zuhälter machen Milliardengewinne. Doch nun soll - so die Bundesregierung - alles besser werden. Das erklärte Ziel des neuen "Prostitutionsschutzgesetzes" ist es, Zwangsprostitution zu unterbinden. Ist das neue Gesetz eine wirksame Handhabe gegen Menschenhandel und Ausbeutung? Polizisten und Sozialarbeiter sprechen nur von ersten Schritten in die richtige Richtung. Sie fordern, das Einstiegsalter für Prostituierte auf 21 Jahre zu erhöhen. Zurzeit liegt es aber bei 18 Jahren und wird, so heißt es aus dem Familienministerium, auch nicht geändert. Darüber hinaus fehle es auch an grenzübergreifender Zusammenarbeit, klagen deutsche Polizeikommissare. Nur um eine Telefonnummer in Bulgarien oder Rumänien herauszufinden, müssten sie ein Rechtshilfeabkommen stellen. Das dauere Monate und der Täter sei bis dahin über alle Berge. Mehr unbürokratische Zusammenarbeit mit ausländischen Kollegen, mehr persönliche Kontakte seien unabdingbar. Die EU reguliere so Vieles, aber Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg sei bisher nur in Einzelfällen effektiv. ZDFzoom-Autorin Rita Knobel-Ulrich hat sich umgesehen: auf dem Straßenstrich, in Edelpuffs und sogenannten Lovemobilen, sie hat mit Frauen gesprochen, die freimütig ihren Beruf als "Hure" angeben und mit solchen, die von Menschenhändlern gnadenlos ausgebeutet wurden. Sie traf Polizisten und Bordellbetreiber, in Bulgarien, wo der Nachwuchs rekrutiert wird und in Schweden, wo das Problem der Zwangsprostitution angeblich durch das "Sexkaufverbot" bestens gelöst ist. Doch stimmt das? Zoom stellt fest: Sex in Schweden spielt sich im Untergrund ab, macht Frauen rechtloser und Ausbeuter mächtiger. Denn inzwischen, räumt Leiff Fransson von der schwedischen Polizei ein, kann sich der Mann in Schweden eine Frau im Internet "bestellen". Diesen "Vertriebswegen" auf die Spur zu kommen, ist fast unmöglich, denn
Britt Wenzels Vater wollte eine Küche kaufen - auf Kredit. Wegen seines Alters wurde ihm eine Restschuldversicherung empfohlen. Inzwischen ist der Vater verstorben, für den Kredit muss die Tochter weiter zahlen - trotz Restschuldversicherung. Null Prozent Zinsen. Damit wird in vielen Geschäften geworben. Doch die Tücken stecken im Detail - oft werden den Verbrauchern noch zusätzliche Restschuldversicherungen verkauft - für den Todesfall oder bei Arbeitslosigkeit. Damit verdienen die Banken ihr Geld, doch wenn's drauf ankommt, wollen die wenigsten zahlen. Viele Verbraucher erliegen dem schönen Schein: Finanzierung ohne Zinsen, damit werden sie gelockt. Doch die Banken verdienen dennoch ihr Geld. "ZDFzoom" schickte Testkäufer in große Verbrauchermärkte. Über die Kosten und Risiken der sogenannten Restschuldversicherungen wurden sie in fast allen Fällen kaum informiert. In Deutschland haben sich bestimmte Banken auf dieses Geschäftsfeld konzentriert. Und sie machen gute Geschäfte, denn für die Restschuldversicherungen müssen die Verbraucher zahlen. In manchen Fällen so viel, als hätte man einen teuren Verbraucherkredit gewählt. Mit der Null-Finanzierung ist es dann nicht mehr so weit her: Denn in Wirklichkeit wird man ordentlich zur Kasse gebeten. Und wenn jemand die Versicherung tatsächlich in Anspruch nehmen will, weil er beispielsweise arbeitslos geworden ist und seinen Kredit nicht mehr abbezahlen kann, wird gern auf das Kleingedruckte verwiesen. Gezahlt wird nämlich nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen - und das sei den wenigsten Verbrauchern klar, beklagen auch Verbraucherschutzexperten.
Eine Preisbremse soll Kostensteigerungen bei Neuvermietungen in Ballungsräumen einschränken. Das hat die Große Koalition Ende Februar vereinbart, ein Bundestagsbeschluss zur Mietpreisbremse ist für diese Woche geplant. Doch bis es auf dem Wohnungsmarkt in Großstädten zu einer Entlastung komme, werde es Jahre dauern, schätzt Florian Pronold, SPD-Staatssekretär im Bundesbauministerium, gegenüber „ZDFzoom“. Am Mittwoch, 4. März 2015, 22.45 Uhr geht Filmautor Marc Rosenthal der Frage nach: „Versagt die Mietpreisbremse? – Warum Wohnen immer teurer wird“. Wenn die Mietpreisbremse kommt, rechnet Florian Pronold frühestens in fünf bis zehn Jahren mit einer Verbesserung der Wohnungssituation. Nach Angaben des Deutschen Mieterbundes fehlen 500.000 Sozialwohnungen in Deutschland. Zudem richten sich nach Informationen des Internetportals Immobilienscout24 die meisten Angebote an sogenannte Gutverdiener. Auch bei Neubauten sei das hochpreisige Segment überrepräsentiert. inzu kommt, dass pro Jahr etwa 100.000 Wohnungen aus der sogenannten Sozialbindung herausfallen. Bisher günstige Sozialwohnungen können dann frei vermietet werden. Die Folge: Oftmals werden die Mieten drastisch angehoben – bis an die Grenze des Mietpreisspiegels. Seit 1990 wurden kaum noch neue Sozialwohnungen errichtet – auch dies ein Grund dafür, warum jetzt in vielen Städten der bezahlbare Wohnraum fehlt. „ZDFzoom“ beleuchtet auch diesen Aspekt, warum Wohnen in Deutschland immer teurer wird.
Erst geht es gegen den Finalkontrahenten von 1997 um den Einzug ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League, dann folgt die ganze „Dortmund-Story“. Im Anschluss an das Live-Spiel Borussia Dortmund gegen Juventus Turin können die ZDF-Zuschauer am Mittwoch, 18. März 2015, 23.15 Uhr im ZDF Titel und Tränen, Triumphe und Tragödien aus 106 Jahren BVB-Geschichte erleben. Filmemacher Uli Weidenbach beleuchtet in seiner 30-minütigen Doku „Die Dortmund-Story“ die strahlenden Sternstunden in Champions League und Meisterschaft sowie die schmerzhaften Tiefpunkte – von der drohenden Insolvenz bis zu historischen Derby-Niederlagen gegen den Erzfeind Schalke 04. In der laufenden Bundesliga-Saison erschien der hoch eingeschätzten Mannschaft zur großen Überraschung aller Fachleute gar das Abstiegsgespenst – dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz folgte zuletzt allerdings die Rückorientierung in höhere Tabellenregionen. Dass die Treue und Leidensfähigkeit der BVB-Anhänger auch in früheren Jahrzehnten immer wieder auf die Probe gestellt wurde, veranschaulicht der Film "Die Dortmund-Story". Er blickt zurück auf die bewegte Geschichte eines Kultvereins und macht dabei deutlich, warum Fußball mehr als nur ein Sport ist. Das war bereits vor über 100 Jahren zu beobachten, als sich im Dortmunder Norden eine verschworene Gemeinschaft fand, die heute den Slogan pflegt: "Echte Liebe". Filmemacher Uli Weidenbach hat sich einem Verein genähert, dessen Fans legendär sind und dessen Mythos weltweit fasziniert. Weidenbach, selbst früher Vertragsfußballer und Trainer mit A-Lizenz, hat für die historische Dokumentation aktuelle Spieler sowie die gesamte BVB-Führungsriege vor die Kamera bekommen: von Trainer Jürgen Klopp, über Sportdirektor Michael Zorc bis hin zu Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Viele Tankstellenpächter kämpfen um ihre Existenz. Peter R. ist Pächter einer ARAL-Tankstelle. In ZDFzoom erzählt er, dass die Mineralölgesellschaft einen immensen Druck auf ihn ausübe.Experten kennen viele Fälle von Tankstellenpächtern mit wirtschaftlichen Problemen. ARAL hingegen spricht von gut verdienenden Pächtern und hochwertigen Dienstleistungen. ZDFzoom will wissen: Wie läuft das Geschäft mit den Tankstellen? Dem Autoren ist es gelungen mit Pächtern, Angestellten, Insidern und Experten aus einer Branche zu sprechen, in der mit harten Bandagen gekämpft wird. Rund 14.000 Tankstellen gibt es in Deutschland. Das Traditionsunternehmen ARAL ist seit 2002 Teil des Weltkonzerns BP und mit etwa 2500 Stationen Marktführer in Deutschland. Das Tankstellengeschäft, so Branchenkenner, sei geprägt von der Macht internationaler Mineralölkonzerne und von vielen Tankstellenbetreibern, die kaum von ihrem Geschäft leben können. Viele Angestellte müssten zudem unter schlechten Bedingungen arbeiten.
Über 150 Millionen Euro Geldauflagen werden jedes Jahr an gemeinnützige Einrichtungen und die Staatskasse verteilt. „Euer Ehren“ entscheidet, wer es bekommt. ZDFzoom fragt: Sind Richter beim Geldverteilen außer Kontrolle?Landgericht München, Sommer 2014: Das Bestechungsverfahren gegen Formel1-Chef Ecclestone wird eingestellt, gegen Zahlung von 100 Millionen Dollar. Neben der bayerischen Landeskasse wird eine Hospiz-Stiftung mit einer Million Dollar bedacht. Entschieden hat das allein der Richter. Doch nach welchen Maßstäben? Mit diesem Fall beginnt die Recherche der ZDFzoom-Autoren Michaela Krause und Friedemann Hottenbacher. Sie finden heraus: Immer wieder bedenken Richter und Staatsanwälte Einrichtungen, die ihnen nahe sind. Möglich macht eine solche Entscheidung die „richterliche Unabhängigkeit“. „Richter neigen sowieso dazu, das zu machen, was sie wollen. Die werden überhaupt nicht kontrolliert“, berichtet ein ehemaliger Amtsrichter in ZDFzoom. Kritik wird laut, dass aus der Unabhängigkeit eine Unantastbarkeit der Richter geworden sei. Inzwischen gibt es sogar Agenturen, die Vereine beim Geldauflagenmarketing professionell zur Seite stehen: Sie führen Buch über ertragreiche Verfahren und „sorgen selbstverständlich dafür, dass nach Möglichkeit (die Geldauflagen) auch bei Kunden von uns landen“, berichtet ein Agenturchef. Zwar wird die Kritik an der Verteilung der Bußgelder immer lauter - doch am bestehenden System ändert sich bislang wenig. ZDFzoom über Bettelbriefe, Vetternwirtschaft und Korruptionsgefahr bei Gericht.
In vielen Schulkantinen ist das Mittagessen mangelhaft: fett, ungesund, lauwarm und verkocht. Kinder essen deshalb lieber Döner und Pommes. ZDFzoom fragt: Warum ist Schulessen so schlecht? Der Fehler liegt im System: Vor zehn Jahren hatte der Bund das Ziel ausgerufen: Schülern ein gesundes Mittagessen anzubieten. Ein nationaler Aktionsplan wurde ins Leben gerufen. Doch umsetzen müssen ihn die chronisch unterfinanzierten Länder und Kommunen allein. Schuldirektoren aber sind keine Ernährungsspezialisten und mit dieser Aufgabe völlig überfordert. In ihrer Not engagieren sie Cateringunternehmen, die für wenig Geld mit billigen Lebensmitteln kochen. Weil diese Speisen oft stundenlang warmgehalten werden, leidet der Geschmack und auch von den Nährstoffen bleibt nicht mehr viel übrig. Niemand prüft die Qualität, es gibt keine behördliche Aufsicht. ZDFzoom zeigt: Wären sich Bund und Länder einig in der Umsetzung, könnte man mit den vorhandenen Finanzmitteln und mit klaren Vorgaben die Qualität beim Schulessen durchaus verbessern.
Getränkekartons sind ökologisch besonders wertvoll. 70 Prozent werden wieder recycelt, so die Hersteller. Gegen diese Behauptung laufen Umweltverbände Sturm: Das sei Verbrauchertäuschung. ZDFzoom geht der Frage nach, wie Recyclingquoten berechnet werden und stellt fest, dass ein Fehler im System dafür sorgt, dass Getränkekartons in Ökobilanzen so gut abschneiden. Getränke in Milch- und Saftkartons sind beliebt. Denn sie sind im Gegensatz zu Glasflaschen eine bequeme Lösung: Die Getränke halten sich lange, die Kartons wiegen weniger, man muss kein Pfand zahlen – und recycelbar sind sie auch noch. Denn wenn sie leer sind, kann man sie ohne schlechtes Gewissen einfach im gelben Sack entsorgen. So glauben es zumindest die meisten Verbraucher. Kein Wunder also, dass der Marktführer Tetra Pak weltweit 11,1 Milliarden Euro umsetzt und in Deutschland einen Marktanteil von 82 Prozent aufweist. Geld verdienen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Oberflächlich betrachtet macht die Firma alles richtig – und wirbt auf Milchkartons ganz offensiv mit ihrem Engagement für die Natur. Besonders wichtig ist den Getränkekartonherstellern dabei eine möglichst hohe Recyclingquote. Denn diese garantiert ihnen die so genannte „ökologische Vorteilhaftigkeit“ – und damit die Befreiung von einem Pflichtpfand, das z.B. bei Plastik- und Glasmehrwegverpackungen fällig wird.
Möbel braucht wirklich jeder. Schön zu wohnen, das ist den Deutschen wichtig. Aber oft zählt nur der Preis: Ein Stuhl für 20 Euro, die Kommode für 100 Euro. Doch woher kommen diese Billig-Möbel? Knapp 400 Euro gibt jeder von uns im Jahr für Möbel aus. Und bekommt dafür eine ganze Menge. Denn Möbel-Discounter landauf, landab unterbieten sich mit Dumpingpreisen. Doch der Preis, den die Umwelt und die Arbeitskräfte in den Herkunftsländern zahlen, ist hoch. ZDFzoom-Autor Michael Höft findet bei seinen Recherchen heraus: In manchen Möbeln steckt längst nicht das drin, was die Verpackung suggeriert. Tropische Hölzer statt heimischer Kiefer, nur ein Beispiel. Viele „unserer“ Möbelhölzer stammen aus dem hohen Norden Russlands. Dort fällen Holzarbeiter innerhalb von Sekunden Jahrhunderte alte Bäume. In den letzten Urwäldern Europas wird zwar legal, aber mit Blick auf die Umwelt rücksichtslos gerodet. Umweltschützer wie Alexej Yaroshenko kämpfen seit Jahren für den Erhalt der nordischen Wälder und warnen: Wenn sich nichts ändert, „haben wir hier in 10 Jahren ein riesiges Problem“. Ein weiterer Grund für die Schnäppchenpreise mancher Einrichtungshäuser: In den Möbelfabriken Osteuropas schuften Arbeiter für einen Hungerlohn. „Das Geld reicht kaum zum Leben. Jedes Jahr kommen Kontrolleure in die Fabrik, aber sie prüfen nur die Qualität der Möbel. Für uns Arbeiter interessiert sich niemand“, kritisiert ein Gewerkschafter. Der Monatslohn liegt in Rumänien manchmal bei knapp 200 Euro. Löhne, wie man sie sonst nur aus Südostasien kennt. ZDFzoom über die Umwelt- und Arbeitsbedingungen der Möbelbranche.
Jeder 4. Deutsche hat schon mal gekifft. Den Fahndern fällt es zunehmend schwer, den illegalen Cannabismarkt zu bekämpfen. Längst sind Anbau und Konsum quer durch die Republik Realität. Die Autoren Özgür Uludag und Daniel Bröckerhoff treffen exklusiv verdeckte Anbauer und Händler, erleben aber auch eines der größten Freigabe-Experimente der Welt in Colorado, USA. ZDFzoom fragt: Hinkt Deutschland bei der Legalisierung hinterher? Seit 20 Jahren soll der Besitz von Haschisch und Cannabis zum Eigengebrauch nicht mehr verfolgt werden. In vielen Bundesländern wird der Besitz unter 6 Gramm nicht strafverfolgt, dafür aber die Fahrerlaubnis in Zweifel gezogen. Parallel dazu dürfen ausgewählte Patienten auch in Deutschland mittlerweile THC-Produkte auf Rezept nehmen. Bezahlen müssen sie aber selbst, weil die Kassen diese Art von Medizin nicht übernehmen. Mehr als 120 Strafrechtsprofessoren fordern inzwischen die Legalisierung von Cannabis. Ausgerechnet die USA könnten ein Vorbild sein: Im Bundesstaat Colorado ist durch die Legalisierung ein wahrer Wirtschaftsboom in der Hanf-Industrie ausgelöst worden. Die Autoren treffen auf Menschen, die statt Feierabend-Bier Cannabis konsumieren. Und Polizisten, die sich fragen, ob man Millionen Steuergelder statt für die Verfolgung von Cannabis-Delikten nicht sinnvoller einsetzen könnte. Eine Verharmlosung ist nicht angebracht. Trotzdem wird die Forderung nach Legalisierung vor allem auf lokaler Ebene auch in Deutschland immer lauter.
Autos, Wohnungen, Werkzeuge nicht besitzen und trotzdem nutzen – ein simples Versprechen, das wie nachhaltiges Wirtschaften klingt und oft nichts als brutaler Kapitalismus ist. ZDFzoom-Reporter Torsten Mehltretter durchleuchtet die neue Welt des Teilens. Wer sind die wahren Profiteure der „Share Economy“? Wo können Ressourcen geschont und Geld gespart werden? Und wo geht es nur noch ums Abzocken und Ausbeuten?
23 Millionen Deutsche leiden an chronischen Schmerzen. Die Patienten finden oft keine Spezialisten oder müssen lange auf Termine warten. Das Problem der Unterversorgung ist seit Jahren bekannt. Von den ungefähr 5.000 Ärzten mit der Weiterbildung „Spezielle Schmerztherapie“ praktizieren nur 1.000 im niedergelassenen Bereich. Ein Grund: zu wenig Geld. Einige Experten fordern seit langem die Einführung des besser bezahlten Facharztes für Schmerzmedizin.
Die gesetzliche Begrenzung von Abmahnkosten sollte ertappte Filesharer vor überzogenen Forderungen schützen. Doch immer noch gibt es eine hohe Zahl von ungerechtfertigt teuren Abmahnungen. Wie Anwälte Nutzer abkassieren, beleuchtet "ZDFzoom" am Mittwoch, 27. Mai 2015, 22.45 Uhr. "Filme, Serien und Sex aus dem Netz" heißt der Film von Renate Werner, der veranschaulicht, wie teuer es werden kann, was so reizvoll für Nutzer ist: neue Filme, Serien oder Pornos online anzusehen, ohne dafür zu bezahlen. Ob "Game of Thrones", "Homeland" oder "Fifty Shades of Grey" – die Verlockungen sind zahlreich
Kaum jemand kennt Cargill. Dabei mischt das Unternehmen überall mit: Ob Cornflakes, Katzenfutter, Schokolade oder Weizenmehl. Der US-Konzern kauft und verkauft weltweit Agrarrohstoffe.
Der Online-Handel boomt, allen voran: Amazon. Schon heute wird etwa ein Viertel des gesamten deutschen Onlinehandels von Amazon organisiert. Auch kaum ein Verkäufer kommt am US-Konzern vorbei. Der Grund: Amazon fährt eine Niedrigpreisstrategie, ist Preisbrecher für den Verbraucher. Doch was die Kunden freut, ist für Verkäufer bitter. Für sie bleibt kaum noch etwas übrig. „Handel über Amazon ist Cyberkrieg, in dem nur die Großen überleben“, klagen sie. 2014 hat der US-Konzern in Deutschland einen Umsatz von 11,9 Milliarden Dollar erzielt – 1,5 Milliarden mehr als im Vorjahr. Und praktisch jeder kann über die Amazon-Plattform verkaufen: Anmelden, Ware einstellen, fertig – so verspricht es der US-Konzern. Genial einfach – und genial durchdacht. Und auch Amazon hat viel davon, wenn Händler auf dem so genannten "Marketplace" anbieten: Kundendaten, Gratis-Marktforschung, Zugriff auf Waren aller Art. ZDFzoom-Autor Christian Bock trifft Händler, die sich von Amazon im Stich gelassen fühlen. Etwa, weil der Konzern mit Sperrung droht, wenn der Händler nicht spurt. Oder weil Händler, die ihre Ware allzu billig einstellen, regelmäßig von der Konkurrenz oder sogar von Amazon selbst unterboten werden – Preisroboter, so genannte "Repricer", lassen gerade Anfängern oder kleinen Shops kaum eine Chance.
Seit Monaten ist die Griechenland-Schuldenkrise fast täglich in den Schlagzeilen. Krisengipfel folgt Krisengipfel, vordergründig geht es um die Formel „Geld für Strukturreformen“. Dabei wurde ein bisschen aus den Augen verloren, dass Europa weit größere Probleme hat. „ZDFzoom“ fragt daher: „Ist Europa noch zu retten?“ und schaut nicht nur nach Griechenland und Brüssel, sondern auch nach Spanien und Großbritannien. Vieles in Europa ist in eine Schieflage geraten. Europäische Grundwerte wie Solidarität wurden schleichend aufgegeben.
Die Erdbeersaison ist in vollem Gange. 150.000 Tonnen werden alleine in Deutschland gepflückt, unter welchen Voraussetzungen ist vielen unbekannt. ZDFzoom hat auf Erdbeerhöfen recherchiert und zum Teil menschenunwürdige Arbeitsbedingungen vorgefunden. In der Hitze zusammengebrochene Erntehelfer, Arbeitszeiten von 16 Stunden am Tag, bezahlt werden nur 10 Stunden.
Radikale Tierschützer wollen, dass kein einziges Tier durch Menschenhand benutzt wird, stirbt oder leidet. Im Namen der Tiere machen sie mobil – häufig auch mit illegalen Aktionen. Über Monate tauchten die ZDFzoom-Reporter in die Welt der Aktivisten ab und begleiteten sie bei ihren meist nächtlichen Feldzügen. Ziel dieser Attacken: Bauern, Wissenschaftler und Geschäftsleute, die mit Tieren ihr Geld verdienen. 2000 Straftaten in den letzten zehn Jahren gehen auf das Konto radikaler Tierschützer, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, meldet das Bundeskriminalamt. Meist sind es kleinere Delikte, mit denen angebliche Tierquäler zermürbt werden sollen.
In Hannover sitzt einer der größten Tourismuskonzerne der Welt: TUI. „ZDFzoom“ über einen globalen Player der Branche und die Folgen seines Geschäftsgebarens. Die Recherche beginnt auf Deutschlands liebster Insel: Mallorca. Die „ZDFzoom“-Reporterinnen fragen nach Auswirkungen von Teilzeitverträgen und beleuchten Folgen des All-Inclusive-Modells für die lokale Wirtschaft.
44 Millionen Autos sind auf deutschen Straßen unterwegs – ein riesiger Markt für Werkstätten. Doch der ist hart umkämpft und seit Jahren teilweise sogar rückläufig. Große freie Werkstattketten wie die Branchenführer A.T.U, pitstop, Euromaster und Vergölst stehen deshalb in harter Konkurrenz zu anderen Werkstätten, vor allem denen der großen Automarken. Und – sie stehen im Visier von Investmentfonds mit hohen Renditeerwartungen. Diesen Fonds werfen Kritiker vor, dass sie nur am schnellen Gewinn interessiert seien und die Unternehmen deshalb „ausbluten“ ließen. Viele der Werkstattketten stehen deshalb offenbar unter besonderem Erfolgs- und Umsatzdruck – zu Lasten der Kunden, die sich von den Werkstatt-Mitarbeitern häufig über den Tisch gezogen fühlen: mit falschen Versprechen, überteuerten oder gänzlich unnötigen Reparaturen.
Ob Helene Fischer oder eine berühmte Rockband: Mit Konzerten wollen Künstler den Musikmarkt rocken. Doch oft endet beim Kartenkauf der Spaß: Viele Zusatzgebühren machen das Erlebnis teuer. Fans und Verbraucherschützer sind sauer. Das Problem: Es gibt einen Marktführer, an dem kommt kaum ein Musikfan vorbei. Er kann Gebühren und Preise bestimmen, bindet Künstler exklusiv an sein Unternehmen. „ZDFzoom“ wagt einen Blick hinter die Kulissen.
Seit 6. Mai 2013 steht Beate Zschäpe in München vor Gericht. Ihr wird unter anderem die Beteiligung an zehn Morden und die Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung NSU vorgeworfen. Bislang hat sie geschwiegen. Doch längst geht es nicht mehr nur um die Aufarbeitung der Mordserie. Immer offener treten Ermittlungspannen der Behörden zu Tage. Zufälle, oder wusste der Verfassungsschutz mehr von den Gewalttaten des NSU, als er zugibt? (Quelle: ZDF)
Etwa 80 Prozent der Spielwaren für den europäischen Markt stammen heute aus China. Auch viele große deutsche Traditionsmarken lassen im Reich der Mitte produzieren. Einst war Deutschland einer der größten Spielzeugproduzenten der Welt. Das hat sich in den letzten 15 Jahren drastisch geändert: Viele Modelleisenbahnen kommen mittlerweile aus China, ebenso Holzspielzeug, Puppen, Plastikfiguren. „ZDFzoom“ begibt sich auf Spurensuche. (Quelle: ZDF)
Der Flüchtlingsstrom nach Deutschland reißt nicht ab. Die politische Diskussion um die Flüchtlingskrise lässt die Schicksale der Menschen, die zu uns kommen, in den Hintergrund geraten. Ein Jahr lang begleitete „ZDFzoom“ zwei junge Syrer nach ihrer Ankunft in Deutschland mit der Kamera. Entstanden ist ein filmisches Dokument über den weiten Weg zum Asyl. (Quelle: ZDF)
Die Welt dreht sich weiter, ebenso einige Themen von "ZDFzoom". Wir schauen nach: Wo hat sich die Situation nach unserer Berichterstattung zum Guten gewendet, wo ist es noch dramatischer?
Zwei Mal wird Paris 2015 von Anschlägen erschüttert. Der Terror hat seine Waffe: die Kalaschnikow. „ZDFzoom“ fragt: Wie gelangen illegale Waffen nach Europa, in die Hände der Täter? Mehr als 100 Millionen Exemplare der Kalaschnikow wurden seit 1947 hergestellt, Nachbauten nicht mitgerechnet. War das Gewehr einst die Waffe von Guerillakämpfern und der organisierten Kriminalität, haben es inzwischen auch Terroristen für sich entdeckt. Reporterin Vanina Kanban will herausfinden: Wer sind die Vermittler, wer die Verkäufer der Kalaschnikow? Ihre Recherche beginnt in Albanien. Denn hier kursieren seit dem Balkan-Krieg schätzungsweise mehr als eine halbe Million Waffen, 225 000 davon Kalaschnikows. Die „ZDFzoom“-Reporterin kann dokumentieren, wie Waffenhändler von Haus zu Haus ziehen und nach „Überbleibseln“ des Balkankrieges fragen. Die Händler kaufen beispielsweise für 600 Euro gut erhaltene Kalaschnikows und verkaufen sie wieder für bis zu 2000 Euro, Vermittler bringen sie nach Westeuropa. Die Reporterin trifft außerdem den Geschäftsführer einer Kalaschnikow-Fabrik in Serbien, spricht mit weiteren Zulieferern und Schmugglern, die die Waffen bis zu den Käufern nach Europa bringen. Sie muss feststellen, dass Korruption an den Außengrenzen Europas es den Waffenhändler leicht macht. Vanina Kanban konfrontiert offizielle Stellen mit ihren Recherchen – dabei verfestigt sich der Eindruck: Die Behörden sind allzu oft machtlos gegen das organisierte Verbrechen.
Schwere Zeiten für Sparkassen: Angestellte fürchten um ihre Jobs, Filialen sollen geschlossen werden. Viele Bürger sind in Sorge – stecken die Sparkassen in der Krise? Jahrzehntelang verdienten Sparkassen kräftig daran, das Geld der Sparer mit höheren Zinsen an Unternehmen und Privatleute zu verleihen. Nun klagen Sparkassen: Die Niedrigzinsphase und die Konkurrenz der Online-Banken würden ihr Geschäftsmodell kaputt machen. „ZDFzoom“-Autor Detlef Schwarzer geht der Frage nach, ob die Sparkassen noch ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen. Denn Sparkassen müssen dem Gemeinwohl dienen und der Bevölkerung in allen Regionen sichere Geldgeschäfte ermöglichen. So steht es in den Sparkassengesetzen. Sparkassen sind öffentlich-rechtliche Kreditinstitute mit eingebauter politischer Kontrolle, einzigartig im Bankenwesen. Sie wurden vor mehr als 200 Jahren gegründet, um der Massenarmut entgegenzuwirken und den ärmeren Schichten das Ansparen von sicherem Kapital zu ermöglichen. Die Sparkassen werden kontrolliert von Verwaltungsräten, in denen auch Politiker sitzen. Doch was taugt diese Kontrolle? Es gebe Vorstandsgehälter bei Sparkassen, die dreimal so hoch seien wie das der Bundeskanzlerin, sagt Bankenprofessor Ralf Jasny im Interview. In der Vergangenheit häuften sich zudem Fälle von Amtsmissbrauch. Die „ZDFzoom“-Dokumentation lässt Zweifel aufkommen, ob es sie wirklich noch gibt, die gute alte Sparkasse, die nur für ihre Kunden da ist.
FIFA unter Druck: Die Justiz ermittelt wegen Korruption bei WM-Vergaben, Verhaftungen hoher Funktionäre und Suspendierung von Sepp Blatter. Es geht um Macht und Millionen im Weltfußball. Beim FIFA-Kongress Ende Februar wird neu gewählt, es geht um Blatters Erbe und einen Neuanfang. „ZDFzoom“ geht der Frage nach: Kommen jetzt Reformer an die Spitze? Die Dokumentation arbeitet die Skandale auf und stellt die Kandidaten auf den Prüfstand.
Es wird eng für VW. Seitdem der Abgas-Skandal publiziert wurde, wollen viele den Konzern finanziell bluten sehen. Milliardenklagen, Milliardenstrafen, Milliardenkosten gigantische Summen. Volkswagen ist reich, aber Forderungen dieser Größenordnung sind in der Geschichte einzigartig. Wenige Tage nach den ersten Meldungen von manipulierten Abgaswerten sprach der neue VW-Aufsichtsratsvorsitzende Pötsch von einer „existenzbedrohenden Krise“. Wenn die Strafen in den USA ausufern, hieß es aus Wolfsburg, wird es den Konzern in dieser Form nicht mehr geben. Jetzt wird geklagt und zwar nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und dem Rest der Welt. Ein halbes Jahr nach „Diesel-Gate“ fragen die „ZDFzoom“-Reporter Peter Ruppert, Jo Schück und Michael Strompen nun: Überlebt Volkswagen? Volkswagen ist nicht nur Deutschlands größtes Unternehmen mit weltweit fast 600 000 Beschäftigten. Mythen und Legenden ranken sich um den Konzern. Bei Millionen Deutschen gehört ein Käfer, Bulli oder Golf zur Familiengeschichte. Viele können sich kaum vorstellen, dass dieses Unternehmen ins Wanken gerät. Nicht die Beschäftigten, deren Existenzen vom Konzern abhängen. Nicht die Kunden, von denen viele VW treu bleiben. Nicht die Menschen im ganzen Land, denn es heißt, wenn Volkswagen hustet, hat Deutschland die Grippe. Volkswagen selbst verabreicht sich nun reichlich Medizin. VW-Chef Müller will den Konzern radikal umkrempeln für die mobile Welt von Morgen, für das Zeitalter der Elektromobilität, des autonomen Fahrens und der Digitalisierung. Eine neue Unternehmenskultur soll verhindern, dass sich Skandale wiederholen. Die „ZDFzoom“-Reporter haben die offiziellen Verlautbarungen auf ihre Substanz abgeklopft, bei Mitarbeitern und Managern, Insidern und Kunden, Experten und Politikern. Die einen glauben an den Konzern, andere glauben eher an ein Scheitern, beim einstigen Vorzeigeunternehmen, das den Neuanfang will.
Saubere Energie aus Sonne, Wind und Wasser, die jeder, der möchte, selbst erzeugen kann. Das war die Idee des EEG, des Gesetzes über Erneuerbare Energien, das 2010 beschlossen wurde. „ZDFzoom“ fragt nach, was aus der Energiewende geworden ist, die nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima unter Hochdruck in die Wege geleitet wurde. Deutschland wollte Vorreiter sein. Dazu gehörte auch die Abkehr von fossilen Brennstoffen, allen voran Braunkohle. Die Recherchen von Solveig Frick und Sonja Jürschik zeigen: Vieles, was in der Aufbruchsstimmung der Energiewende begonnen wurde, wird heute torpediert. „Das, was gerade passiert, hat eigentlich ganz wenig mit der Energiewende zu tun. Eine Energiewende, wie wir sie wollen: mit regenerativen Energien“, beklagt Renate Rüppel von der Bürgerinitiative „Stromautobahn“ in Franken. Seit Jahren engagiert sie sich für die Reform. Die von ihr mitbegründete Genossenschaft investiert in Windräder. Sie befürchtet, dass die riesigen Stromtrassen vor ihrer Haustür statt für Wind ausgerechnet für Braunkohlestrom genutzt werden. Die großen Energiekonzerne haben lange Zeit weiter auf fossile Energiequellen gesetzt, statt frühzeitig in Erneuerbare Energien zu investieren. Am Rande des Hambacher Forstes erleben die „ZDFzoom“-Reportinnen, wie Bäume für den Braunkohle-Tagebau abgeholzt werden. Dirk Jansen, Geologe und Mitglied des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), hält das für paradox: „Alle reden von der Energiewende. Doch hier wird weiter Braunkohle – der Klimakiller Nummer eins – abgebaggert, das passt nicht zusammen.“ Der sogenannte „Kohlekompromiss“ ermöglicht es den großen Energiekonzernen, einen großen Teil ihrer Kohlekraftwerke weiter zu betreiben. Statt der ursprünglich vorgesehenen Klimaabgabe erhalten sie nun für die Stilllegung einiger Braunkohlekraftwerke eine Vergütung von rund 1,6 Milliarden Euro. Diese Kraftwerke sollen als „flexible Reserve“ dienen, so rec
Wer teure Kleidung kauft, tut dies mit dem guten Gefühl: Es werden faire Löhne gezahlt. „Made in Europe“ versprechen die Label doch Markenmode wird immer öfter in Billig-Lohnländern genäht. Rumänien ist eine Hochburg für deutsche Hersteller. Offiziell wird Mindestlohn gezahlt, doch der liegt oft weit unter dem Existenzminimum.
Patienten zwischen Kostendruck und Profit Ohne fremde Hilfe könnten sie nicht leben: Menschen, die rund um die Uhr beatmet werden müssen. Die Kosten dafür zahlen die Krankenassen. Doch jetzt gibt es Streit. Viele Beatmungspatienten leben zu Hause und werden von einem Pflegedienst betreut. Manchen Krankenkassen ist diese häusliche Pflege zu teuer, sie würden die Patienten lieber in ein Pflegeheim verlegen. Dagegen wehren sich jedoch die Betroffenen.
Zu Beginn des Jahres 2017 schaut „ZDFzoom“ zurück: Welche Geschichten, über die wir berichteten, haben sich weiterentwickelt?
Nach den PKW gerät jetzt auch die LKW-Branche in einen Abgas-Skandal. Experten halten den Umweltschaden für doppelt so groß wie bei den Abgas-Manipulationen von VW in Amerika. (Quelle: ZDF)
Milch ist so billig wie nie. Dank moderner Agrartechnik und leistungsstarker "Turbokühe" können deutsche Landwirte viel mehr Milch produzieren, als hierzulande verbraucht wird.
Nach außen hin gibt sich die Deutsche Post AG modern und innovativ. Doch hohe Gewinnversprechen an die Aktionäre setzen den Konzern unter Druck. Auch die Konkurrenz macht der Post zu schaffen. Wichtige Kunden wie Amazon kündigen eigene Vertriebssysteme an. Wie aber wirkt sich dieser Druck auf Kunden und Mitarbeiter aus? „ZDFzoom“ zeigt, mit welchen Mitteln und auf wessen Kosten die Deutsche Post versucht, ihre Marktposition zu halten und auszubauen. Weniger Briefe, dafür aber immer mehr Päckchen und Pakete – das ist der Trend in der Branche. Der Post bereitet die Konkurrenz gerade im Paketgeschäft Sorgen. Einer der größten Kunden – Amazon – plant, seine Waren teilweise selbst auszuliefern. Gleich mehrere Briefzusteller berichten dem Filmautor von zunehmender Arbeitsbelastung und gesundheitlichen Problemen. Dass der Zeitdruck immer größer werde und das Pensum an manchen Tagen nicht zu schaffen sei, führen viele auf die Größe der Zustellbezirke zurück. Insider berichten, dass eine interne Software unter dem Kürzel IBIS den Effizienzdruck immer mehr steigere. Die Folge: Auszuliefernde Post bleibe liegen. Fakt ist: Die Unzufriedenheit bei den Kunden der Post nimmt zu. Päckchen und Briefe, die zu spät oder an die falsche Adresse geliefert werden, schaden dem Image der Post. Auch im internationalen Frachtverkehr stößt Autor Arne Lorenz auf Missstände. Denn im Frachtgeschäft tobt ein gnadenloser Preiskampf. DHL-Freight ist eins der größten Logistik-Unternehmen weltweit. Im Auftrag von DHL-Freight leben und arbeiten Fahrer von osteuropäischen Subunternehmen zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen, wie die Recherchen von „ZDFzoom“ zeigen. Reporter Arne Lorenz spricht mit rumänischen Lkw-Fahrern, die fernab von ihren Familien wochenlang in ihren Fahrzeugen campieren müssen, auf kleinen Gaskochern ihre Mahlzeiten zubereiten und in den Führerhäusern übernachten, was per Gesetz nur in Ausnahmefällen erlaubt ist. „Es ist unvers
Alkohol gehört zum Alltag. Eine Badewanne voll trinken Erwachsene in Deutschland pro Jahr im Schnitt – 130 Liter. Zu viel, sagen Experten. Wird uns das Trinken zu einfach gemacht? In Deutschland gibt es zwei Millionen Alkoholiker, zehn Millionen Menschen gefährden mit Alkohol ihre Gesundheit. Die gesellschaftlichen Kosten: 60 Milliarden Euro im Jahr. Trotzdem hat sich in der Alkoholpolitik kaum etwas getan in den vergangenen Jahren. Dabei wäre klar, was passieren müsste: Höhere Preise, weniger Werbung – und Alkohol dürfte nicht mehr überall rund um die Uhr verkauft werden. Doch statt die Regeln zu verschärfen, soll etwa in Baden-Württemberg das Verkaufsverbot von 22:00 bis 6:00 Uhr durch die grün-schwarze Landesregierung sogar wieder aufgehoben werden. Obwohl das Verbot die Zahl der komasaufenden jungen Erwachsenen reduziert hatte. Seit Jahrzehnten ist belegt, dass nicht nur hohe Dosen Alkohol die Gesundheit schädigen. Schon kleine Mengen können Krebs auslösen oder Krankheiten verstärken. Alkohol, das ist die Droge in der Mitte der Gesellschaft. „Du gehst doch arbeiten, machst Überstunden, gehst anschließend noch ins Fitnessstudio. Das kann nicht sein, dass du Alkoholiker bist“, sagt Silvio Griesert, der 25 Jahre lang getrunken und darüber seine Ehe zerstört hat. „ZDFzoom“ blickt hinter die Kulissen bei den aktuellen Verhandlungen zwischen Gesundheitsexperten und den zuständigen Bundesministerien um schärfere Regelungen beim Alkohol, beleuchtet die Einflüsse der Alkohol-Lobby und zeigt am Beispiel Schweden, wie es auch gehen könnte. Dort ist Alkohol deutlich teurer, Hochprozentiges nur in speziellen Läden zu bekommen und Werbung stärker eingeschränkt. Ergebnis: Die Schweden trinken deutlich weniger. Doch während sich Experten hierzulande für schärfere Regeln einsetzen, verwässern das Wirtschafts- und das Landwirtschaftsministerium offenbar diese Verschärfungen. Das zeigen Dokumente, die „ZDFzoom“ und dem Recherchezentrum
Video-Überwachung und Gesichtserkennung: Nach dem Terroranschlag von Berlin überbietet sich die Politik mit Forderungen nach mehr Überwachung – in der realen und der digitalen Welt.
Wie Anleger um Milliarden gebracht werden - Film von Christian Dezer, Michael Haselrieder, Herbert Klar Deutsche Anleger verlieren jedes Jahr Milliarden bei unseriösen Finanzgeschäften. Hinter vielen Skandalen stehen oft dieselben Personen als Drahtzieher.
Ein syrischer Zahnarzt arbeitet in der Spülküche, eine iranische Hebamme sitzt arbeitslos zu Hause. Ein Frisör soll noch mal eine dreijährige Ausbildung machen. Können wir uns das leisten?
Die Zahl der Einbrüche ist seit Jahren enorm hoch. Polizei und Justiz sind überlastet, und die Aufklärungsquote ist niedrig. Die Täter scheinen den Ermittlern meist einen Schritt voraus.
Die Deutsche Bank steckte im Herbst 2016 in ihrer tiefsten Krise. Drohende Klagen, Gerüchte, Kurssturz. Wie konnte einer der einst größten Finanzkonzerne der Welt in diese Lage kommen?
Hat sich US-Präsident Donald Trump als Geschäftsmann einer kriminellen Verschwörung schuldig gemacht? Und sind seine Verbindungen nach Russland enger als er behauptet?
Wie Kunden reingelegt werden Film von Marc Rosenthal Tausende Mobilfunk-Nutzer werden mit Handy-Abo-Fallen hereingelegt. Ein falscher Klick, und es werden Gebühren fällig. Viele wissen gar nicht, dass sie in eine Abo-Falle geraten sind.
Wie die Regierung den Konzern schützt Die VW-Abgasaffäre ist der wohl größte Wirtschaftsskandal der deutschen Nachkriegszeit. Mehr als 22 Milliarden Euro hat Deutschlands größter Autobauer bislang dafür bezahlt.
Schüler im Teststress: Sie schreiben Klassenarbeiten, "VERA-, PISA-, TIMSS- und IGLU"-Tests. Mit den Ergebnissen der Vergleichsstudien sollen Bildungssysteme verbessert werden.
Deutschland kommt dem Verkehrsinfarkt immer näher. Ein wichtiger Grund: Immer mehr Güter werden per LKW transportiert. Mit zum Teil fatalen Folgen für Mensch, Natur und Infrastruktur.
Lufthansa verweist auf den harten internationalen Wettbewerb, wenn es darum geht, dass Betriebsteile in Deutschland abgebaut oder ins Ausland verlagert werden. Wer auf der alten Position stehen bleibe, der werde möglicherweise in dem Wettbewerb untergehen, sagt ein Konzernsprecher. Was aber heißt das für die Kunden und die Mitarbeiter? "ZDFzoom"-Autor Detlef Schwarzer untersucht die heftig umstrittenen Sparmaßnahmen.
Jeden Abend, wenn Arberia Segashi schlafen geht, wird sie mit dem Tod ihrer kleinen Schwester Armela konfrontiert. Ihr ganzes Leben lang haben die beiden Mädchen ein Zimmer geteilt. Jetzt ist da eine Leere neben ihr auf der Matratze, die Arberia nicht füllen kann. Ein Jahr nach dem Amoklauf in München.
Die Bilanz ist verheerend: Während des G20-Gipfels in Hamburg wurden mehr als 200 Polizisten verletzt. "ZDFzoom" beobachtete die linke Szene vor und während der Gipfelproteste.
Es beginnt meistens mit einem merkwürdigen Geruch in Flugzeugkabine und Cockpit. Danach klagen Flugzeugbesatzungen über Übelkeit, Schwindel – und auch langfristige Gesundheitsprobleme.
Sicherheitslücken im WLAN machen Schlagzeilen. Cyber-Kriminelle greifen Wasserwerke, Stromversorger und Krankenhäuser an. "ZDFzoom" fragt: Wie angreifbar sind unsere Systeme?
Ist die Hauptuntersuchung noch zeitgemäß für moderne Fahrzeuge und ihre elektronischen Sicherheitssysteme? Oder fahren in Deutschland viele unsichere PKW, obwohl die Plakette erteilt wurde?
2017 haben über 150.000 Flüchtlinge Europa erreicht. Wie die EU mit ihnen umgehen soll, ist auch zwei Jahre nach der großen Krise unklar. Griechenland und Italien sind sauer.
Verweigern Sicherheitsbehörden in Europa den Austausch von Daten über verdächtige Islamisten? Können Terroristen immer noch ungehindert reisen, Netzwerke aufbauen und Anschläge vorbereiten?
Der Apfel ist das Lieblingsobst der Deutschen. 19 Kilo isst jeder im Jahr. Obwohl es 2000 Sorten gibt, landen nur wenige im Supermarkt. Der neueste Trend: der Apfel als Lifestyle-Produkt.
IOC-Präsident Thomas Bach gibt sich gerne als Vorkämpfer gegen Korruption und Doping. Weltweit ermitteln Staatsanwaltschaften gegen hohe IOC-Funktionäre: Wurden Spiele und Posten gekauft?
YouTube ist die weltgrößte Videoplattform, YouTuber der neue Traumberuf vieler Jugendlicher. Die Stars der Szene verdienen mit Werbedeals Millionen. Wie funktioniert das Geschäftsmodell?
Es geht um eine geheimnisvolle Liste. Auf ihr stehen die Namen von mehr als 10 000 Personen. Experten sind überzeugt: Der NSU plante weitaus mehr Attentate und muss Helfer gehabt haben. Im Brandschutt der Wohnung von Beate Zschäpe fand die Polizei eine umfangreiche Adresssammlung, die später unter dem Namen „10 000er Liste“ oder „Todesliste des NSU“ in den Ermittlungsakten erwähnt wird. Seit fünf Jahren läuft mittlerweile der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte in München. Doch bis heute ist völlig ungeklärt, was es mit dieser Liste auf sich hat. Und vor allen Dingen ist eine Frage bis heute nicht beantwortet: Wer hat diese umfangreiche Liste erstellt? Anwälte der Opfer und auch Politiker aus dem Untersuchungsausschuss bezweifeln, dass diese Liste allein von den verstorbenen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos geschrieben wurde. Vielmehr glauben sie, dass die NSU eine Vielzahl von Helfern gehabt haben muss. Opferanwalt Yavus Narin geht mit den Ermittlungsbehörden hart ins Gericht: „Wir wissen weder wie groß der NSU war, noch wissen wir, wer den NSU unterstützt hat. Und viele Fragen hätten die Behörden durch anständige kriminalistische Arbeit und durch weniger Borniertheit lösen und erklären können.“ Auch Opferanwalt Sebastian Scharmer erhebt Vorwürfe: „Wir wissen von keinen gezielten Vernehmungen, von keinen gezielten Ermittlungen, die das Netzwerk NSU hätten erhellen sollen.“ Nach Ansicht vieler Experten ist der NSU-Komplex noch lange nicht ausermittelt.
Seit mehr als einem Jahr untersucht US-Sonderermittler Robert Muller, ob es geheime Absprachen zwischen Donald Trumps Wahlkampfteam und Russland gegeben hat. Der US-Präsident bezeichnet die Ermittlungen als Hexenjagd und Fake News. „ZDFzoom“ ist auf Spurensuche. Wurden die US-Präsidentschaftswahlen zugunsten Trumps beeinflusst? Das Ergebnis: Es wird schwer für den Präsidenten, seinen Vorwurf aufrechtzuerhalten.
Der Fall schien klar: Die US-Bank Lehman Brothers löste die Finanzkrise 2008 aus. ZDFzoom enthüllt nun, welche Verantwortung die Deutsche Bank trug und wie sie um ihr Überleben kämpfte.
Wenn der Staat baut, wird es oft teuer. Dramatische Kostenexplosionen scheinen normal. Die bekanntesten Problembaustellen: Stuttgart 21, die Elbphilharmonie und der Berliner Flughafen BER. „ZDFzoom“ geht auf Spurensuche, will wissen: Wo werden in der Bundesrepublik Steuergelder in staatlichen Großbaustellen verbuddelt – und vor allem warum? Hat dieser Wahnsinn ein System, und wer sind neben den Steuerzahlern die Leidtragenden dieser Entwicklung? Eine wissenschaftliche Studie der Hertie School of Governance ergab: Bei 119 seit 1960 fertiggestellten staatlichen deutschen Großprojekten wurden die Kosten durchschnittlich um 73 Prozent überschritten. Bei den ganz teuren Vorhaben, mit Gesamtetats höher als 500 Millionen Euro, gab es im Schnitt sogar eine Kostenverdoppelung. Auch die Rechnungshöfe des Bundes und der Länder haben das Problem erkannt. In einem gemeinsamen Bericht verlangen sie von der öffentlichen Hand die Einhaltung von Recht und Gesetz und fordern, dass man sich bei der Kostenermittlung nicht von politischen Erwägungen beeinflussen lassen solle. Doch genau das ist allzu oft der Fall. Die Projekte werden dann nur vage geplant und unrealistisch billig gerechnet, um sie den Parlamenten zu verkaufen. Der Wettbewerb um die Auftragsvergabe, die sogenannte Ausschreibung, wird dann oft so gestaltet, dass die Kostenschwindelei am Anfang des Projektes möglichst nicht auffällt. Der billigste Bauunternehmer bekommt in der Regel den Zuschlag. Mit deutschen Sozialleistungen und dem Tariflohn des Baugewerbes ist in der Regel eine öffentliche Ausschreibung aber nicht zu gewinnen, weil die Kosten viel zu hoch wären. Somit haben regulär kalkulierende einheimische Bauunternehmer regelmäßig kaum eine Chance auf einen öffentlichen Auftrag. Die Folge: Zweifelhafte Firmen mit ganzen Heerscharen osteuropäischer Billigarbeiter gewinnen in der Regel die Ausschreibungen. Die Arbeiter, viele aus Bulgarien oder Rumänien, schuften oft unter Mindestlohnbedingunge
Zu Beginn des Jahres 2019 schaut "ZDFzoom" zurück auf bisherige Filme und Themen: In welchen Fällen hat die "ZDFzoom"-Recherche etwas verändert und verbessert?
Rund die Hälfte aller Deutschen hat laut einer Umfrage bereits Homöopathie ausprobiert. Auch Ärzte und Krankenhäuser setzen auf Globuli, ergänzend oder alternativ zur Schulmedizin.
In Deutschland werden jährlich Tausende Menschen nicht entschädigt, obwohl ihre Arbeit sie krank gemacht hat. Unternehmen sparen so Hunderte Millionen Euro, auf Kosten der Steuerzahler.
Wenig Personal, viele Überstunden, Arbeit am Limit – mit fatalen Folgen. Mitarbeiter von Discountern klagen über Gesundheitsprobleme und Dauerstress am Arbeitsplatz.
Wolle von Merinoschafen wird immer beliebter. Mit 88 Prozent ist Australien der weltweit größte Produzent. Doch das Tierwohl spielt auf den allermeisten australischen Farmen keine Rolle.
Tausende Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche hat eine von der Kirche beauftragte Untersuchung 2018 festgestellt. Die Forscher sprachen von "der Spitze des Eisbergs".
"America first", Strafzölle gegen China und Deutschland. Fast täglich meldet sich US-Präsident Trump und stellt vermeintlich gültige Regeln des Freihandels auf den Kopf.
Wiesbaden Mai 2018: Ein junges Mädchen wird getötet. Der mutmaßliche Mörder ein 21-jähriger Iraker. Die Tat heizte die Diskussionen um Fälle an, bei denen Flüchtlinge Tatverdächtige sind.
Die britische Wahlkommission ist überzeugt: Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass große Teile der Gelder für eine Kampagne vor dem Brexit-Referendum aus dubiosen Quellen stammen.
Amazon zählt zu den größten Corona-Krisen-Gewinnern, erreicht immer mehr Kunden. ist auch als riesiger Datenkrake aktiv. Mit dem Ziel, Kunden völlig auszuleuchten. Jeff Bezos, Gründer und Chef von Amazon, hat schon früh den Wert des Rohstoffs Daten erkannt. Und das Datensammelnetzwerk immer engmaschiger geknüpft. Jetzt ist Bezos der reichste Mann der Welt. Geschätztes Vermögen: 150 Milliarden US-Dollar. „ZDFzoom“ beleuchtet die Datenerfassungsvorgänge von Amazon und die Art und Weise, wie Kunden, Mitarbeiter und die Bevölkerung angesprochen werden, damit das Unternehmen praktisch jeden Teil unseres Lebens erreichen kann. Ehemalige hochrangige Insider beschreiben die riesige Datensammlung durch Amazon, die es dem Unternehmen ermöglicht, das, was es über uns weiß, zu nutzen. Weitere Insider schildern „ZDFzoom“-Autor Matthew Hill, wie das „Forschungsteam für Kundenverhalten“ von Amazon eingerichtet wurde, um Verbraucher in mikroskopischen Details zu durchleuchten und „Daten-Voodoo-Puppen“ für alle zu erstellen, die jemals auf der Website eingekauft haben. Und auch die Sprachassistentin „Alexa“ spielt für den Datenkraken Amazon eine immer größere Rolle, ebenso wie Kooperationen bei neuen technischen Geräten mit beispielsweise der Polizei in Großbritannien.
Auch wenn die AfD ihr Ziel, stärkste Kraft in Sachsen-Anhalt zu werden, nicht erreicht hat, ist das Ergebnis für die Partei ein Erfolg: Platz zwei hinter der CDU. Doch intern rumort es. Die Rechtsextremen in der AfD treten immer lauter in Erscheinung. Das belegen interne Chat-Protokolle, die dem ZDF vorliegen. Darin wird unter anderem gegen Muslime gehetzt, und es werden rassistische Äußerungen vorgenommen. In den Chats äußern sich auch AfD-Funktionäre und Landtagsabgeordnete. AfD-Parteivorsitzender Jörg Meuthen sieht in den Chats aber nur eine Minderheitenmeinung in seiner Partei: „Wir haben im Moment um die 31 000 Mitglieder. Das hier sind die 500 schlimmen, die solche Dinge raushauen.“ Dagegen stünde eine „irrsinnig große Gruppe an Leuten“ denen „solche letztlich menschenfeindlichen Positionen völlig fern sind“. Politikwissenschaftler schätzen dagegen die Zahl der Rechtsextremisten in der AfD weit höher ein. Im Interview mit „ZDFzoom“ ordnet der Politologe Prof. Wolfgang Schröder vom Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung etwa 30 Prozent der Mitglieder und Funktionäre extrem rechts ein. Auf der anderen Seite stehen in der AfD die sogenannten Gemäßigten. Einer ihrer Vertreter ist auch Parteichef Jörg Meuthen. Die Gemäßigten lehnen nach eigenen Angaben den Kurs der Rechtsextremen ab. Beide Gruppen kämpfen jetzt um die Vorherrschaft in der Partei. Der Politologe Prof. Wolfgang Schröder sagt, die Gräben zwischen den beiden Gruppen seien sehr tief. „Die Positionen sind so unterschiedlich“, dass eine Vermittlung kaum möglich sei. „Deshalb sprechen wir auch davon, dass es sich hier um zwei Parteien in einer Partei handelt“, sagt Schröder. Wie intensiv der Konflikt derzeit intern ausgetragen wird, belegen zahlreiche Aussagen in den internen Foren der AfD. In einem selbst gefertigten Video wird der Sarg von Parteichef Meuthen getragen. Ein anderer Chat-Teilnehmer fragt: „Wie kriegen wir den Meuthen los?“ „ZDFzoom“ berichtet über das Innenleben einer offensichtl
Deutsche Behörden sind schlecht gerüstet für den digitalen Fortschritt. Wohnort ummelden, Auto anmelden und Personalausweis beantragen wird meistens zum Geduldsspiel. Digital lassen sich meist nur Termine buchen, die in anderen Ländern online erledigt werden können. Bürger und Beamte sind sauer: Egal, worauf man blickt – auf Verwaltung, Polizei oder Gesundheitsdienst – Deutschland ist digital oftmals abgehängt. Die „ZDFzoom“-Autoren Steffen Mayer und Joachim Ottmer machen sich auf Spurensuche, fragen nach bei Betroffenen und Verantwortlichen, um herauszufinden: Werden deutsche Behörden digital komplett abgehängt?
Wer New York am 11. September 2001 erlebte, hat meist minutiöse Erinnerungen. Manche überlebten den Terroranschlag nur knapp, viele verloren geliebte Menschen. Einige filmten, was sie sahen. Sie waren Zeugen und Protagonisten gleichzeitig: Aus ihren Videos und Audiofiles aus offiziellen Quellen entstand eine Doku, die den Verlauf des 11. September 2001 auf eine ganz besondere Weise erzählt. (ZDF)
Eine Cheftrainerin in der Fußball-Bundesliga? Nahezu undenkbar. Fußball ist Männersache. Kein Verein in den höchsten drei Männer-Ligen beschäftigt auch nur eine einzige Frau im Trainer-Team.