Haiti wurde am 12. Januar 2010 von einem Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert. Über 200.000 Menschen starben, mehr als 300.000 wurden verletzt, etwa 1,5 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince lag in Trümmern. Die Welt reagierte: Auf die Katastrophe folgte eine Flut von Spendengeldern, und Tausende Hilfsorganisationen schickten Zelte, Decken und Personal in den kleinen Karibikstaat. Fünf Jahre später. Was ist aus der Hilfe im Gegenwert von 15 Milliarden Dollar geworden, die damals von einer eigens einberufenen UNO-Geberkonferenz zugesagt worden war? Dieser Frage gehen die "ZDFzoom"-Reporter Ulf Röller und Steffanie Riess in ihrem Film nach. Sie sprechen mit dem Leiter der Internationalen Organisation für Migration, der stolz ist, dass heute nur noch 80.000 Menschen in 123 Camps leben. Sie besuchen Hilfsprojekte und Flüchtlingslager, treffen Verantwortliche der Hilfsorganisationen und der haitianischen Regierung. Dabei stoßen sie auf Vetternwirtschaft und Verschwendung einerseits, aber auch auf frustrierte Helfer, die trotz Kompetenz und guter Absicht scheitern, weil das Geld ausgeht oder andere Hindernisse im Weg stehen. Nicht alles, was gut gemeint war, ist gut. Teure Notunterkünfte entstanden, wo man für gleiches Geld auch feste Häuser hätte bauen können. Und manchmal stand hinter vermeintlich selbstloser Hilfe das Interesse von Lobbyisten: Der Industriepark Caracol im Norden des Landes wurde mit Hilfsgeldern aufgebaut, um die wirtschaftliche Zukunft der Region zu sichern. Tatsächlich dient er jedoch vor allem US-amerikanischen Investoren. "To build a better place", "einen besseren Ort schaffen": Unter diesem Motto wurde nach dem Erdbeben um Spenden für Haiti geworben. Bisher ist dieses Ziel nicht erreicht, nicht für Haiti und auch nicht für den Haitianer Jean-Louis, der immer noch davon träumt, eines Tages mit seiner Familie in einem richtigen Haus mit zwei Zimmern zu wohnen. Bis heute lebt e
Name | Type | Role | |
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Ulf Röller | Writer | ||
Steffanie Riess | Writer |