Jennys Geschichte beginnt mit einem Zufall. Im Winter 2007 entdeckt sie während einer Rumänienreise einen Slum in der Nähe von Sibiu-Herrmannstadt. Die Kinder sind unterernährt. Viele Babys schweben in Lebensgefahr. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, nur Hütten und Dreck. Jenny Rasche, damals 23 Jahre, ist erschüttert. Sie gründet eine Hilfsorganisation und zieht mit ihrer Familie nach Rumänien, um vor Ort helfen zu können. Die Dokumentation erzählt die Geschichte einer Frau, die unermüdlich kämpft: für ein besseres Leben der Roma-Kinder, für weniger Leid, für Gerechtigkeit und Chancengleichheit.
Papst Franziskus berät sich vom 21. bis 24. Februar in Rom mit Bischöfen aus aller Welt über den Missbrauch in der katholischen Kirche. Zum ersten Mal findet eine Konferenz zu diesem Thema im Vatikan statt, die Erwartungen an sie sind hoch. Reden ist wichtig, aber wird das reichen? „Nein!“, sagt Jutta Lehnert, Pastoralreferentin in Koblenz, „es geht nur um Machterhalt, nicht wirklich um Aufklärung und Zuwendung.“ Ehrenamtlich betreut sie Missbrauchsopfer, „weil ja sonst niemand mit ihnen redet.“ Die Theologin will eine Erneuerung von unten, weg von der patriarchalen Papstkirche hin zu einer Volkskirche, in der mehr Frauen das Sagen haben. Auch Doris Reisinger hat Theologie studiert. Als Ordensfrau fühlte sie sich geistig entmündigt. Und sie wurde von einem Priester vergewaltigt. „Nein sagen ist innerhalb der Kirche sehr schwer, weil Priester auf einen Sockel gestellt werden.“ Nur öffentlicher Druck werde etwas ändern. Und den baut sie auf, schreibt Bücher, hält Vorträge, gibt Interviews. „Echtes Leben“ begleitet die zwei streitbaren Frauen bei ihrem Kampf für eine andere, bessere Kirche.
Berthold Troitsch ist Geschäftsführer einer Immobilienverwaltung in München. Zu seinem Job gehört es, Wohnungen zu vermieten. Doch wenn andere Feierabend haben, hilft er Menschen, die auf der Straße leben. Zusammen mit Sven Braumüller fährt er mit einem „Kältebus“ quer durch München und verteilt warmes Essen an Obdachlose – ehrenamtlich. In München, der Stadt mit den höchsten Mieten Deutschlands, sind 9.000 Menschen wohnungslos, mindestens 550 leben auf der Straße. Wenn es nasskalt ist und die Temperaturen eisig, geht es Berthold Troitsch und seinem Team darum, die Obdachlosen durch den Winter zu bringen. Viele von ihnen haben Schicksalsschläge erlitten. Oft kommt alles zusammen: Trennung, Arbeitslosigkeit, die Kündigung der Wohnung. Abends, wenn die Teestuben geschlossen sind, fährt das Kältebus-Team zu den Schlafplätzen unter Brücken oder in Ladeneingängen und bietet den Wohnungslosen Tee, Kaffee und eine warme Mahlzeit an.
Niklas, Bam und Michael haben Glück gehabt. Sie sind im „Weitblick-Jugendhilfe e.V.“, einer Jugendhilfeeinrichtung in Dachau, untergekommen. Ein vorübergehendes Zuhause für Teenager im Alter von 14 bis 18 Jahren, die sonst oft durch alle Raster fallen, weil es kaum jemand mit ihnen aushält. Sie sind aus unterschiedlichsten Gründen „schwierig“, verhaltensauffällig. Manche trinken Alkohol oder nehmen Drogen, schwänzen die Schule, prügeln sich oder werden straffällig. „Es ist das Vorrecht der Jugend, Fehler zu begehen, denn sie hat genug Zeit, sie zu korrigieren!“ Auf diesem Grundsatz von Ernst Barlach beruht die sozialpädagogische Arbeit im „Weitblick“. Carlos Benede, Siegfried Hofer und das Team von „Weitblick“ wollen den oft traumatisierten Jugendlichen eine Chance geben. Ihnen helfen, einen neuen Weg zu finden und Sozialkompetenz zu entwickeln. Sie sind davon überzeugt, dass jeder Jugendliche in der Lage ist, individuelle Begabungen und Neigungen auszubauen und Defizite auszugleichen. Deshalb sorgen sie für Sicherheit, schenken Vertrauen und gehen in der Erziehung oft unkonventionelle Wege. Carlos Benede und Siegfried Hofer wissen aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, im Heim aufzuwachsen. Sie sind selbst Heimkinder und haben früher als Erzieher im „Salesianum“ in Regensburg gearbeitet. Der „Weitblick“ ist ihre gemeinsame Vision.
Von 280 auf 15 Quadratmeter: Das ist der Plan von Antonie Neumann (67). Nach 40 glücklichen Jahren in ihrem großen Haus mit Garten und möchte sie sich verkleinern: Bis Ende des Jahres will sie in ein winziges Tiny House ziehen: „Wozu den ganzen Raum für mich allein jetzt? Ich will mich verkleinern bevor das Haus, das ich so liebe, für mich zur Belastung wird. Ich merke, dass meine Energie nachlässt. Ich bin jetzt noch fit und habe noch die Kraft, mich von all dem, was mich bisher begleitet hat, zu trennen – um alles jetzt loszulassen, bevor ich es muss. Und in einem 15-Quadratmeter-Tiny-House brauche ich mich um wenig zu kümmern!“ Auch Renate Fust (68) möchte aus ihrer Wohnung raus. Sie sucht einen Platz in einer 65-plus-Wohngemeinschaft: „Die Hälfte meiner Rente geht für die Miete drauf. So bleibt mir kein Geld übrig für Urlaub, für Notfälle oder um mich ein Minimum zu verwöhnen. Außerdem belastet mich das Alleinleben von Tag zu Tag mehr. Ich vermisse Gemeinschaft, Austausch und Geborgenheit“. Renate Fust macht sich auf die Suche nach einer WG und wird fündig. In der Alters-WG von Karl-Heinz Eberhardt (70) und Ingrid Callies (79) ist ein Zimmer frei geworden, sie suchen eine neue Mitbewohnerin. Werden die Drei zusammenfinden? Ist es möglich, im Alter, auf all das zu verzichten, was man ein ganzes Leben lang liebgewonnen hat? Das bedeutet, nicht nur Möbel, Kleider und Wohnraum loslassen, sondern womöglich auch Vorlieben und Eigenheiten. Wie tolerant kann und will man noch sein mit 65 plus.
Wenn es am Tag nur einmal klingelt, dann steht bei vielen Senioren der Bote vom Menülieferdienst vor der Tür. Mehr als 320.000 Menschen in Deutschland beziehen nach Berechnungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung jeden Tag eine warme Mahlzeit durch „Essen auf Rädern“. Betagte, alleinstehende Menschen haben häufig weder Kraft noch Lust, für sich allein zu kochen. Dann ist „Essen auf Rädern“ eine gute Idee. Die Boten, die mittags das Essen liefern, sind oft der einzige Kontakt zur Außenwelt. Dann wird der Essensfahrer auch zum Sozialarbeiter. Denn er bietet das, was die Senioren sonst vermissen: einen kurzen Plausch an der Haustür, ein freundliches Wort. Lieferant Erich Knoch vom Paritätischen Wohlfahrtsverband in Bückeburg weiß das und kümmert sich mit Geduld um jeden seiner Kunden im Kreis Schaumburg-Lippe. Sein einziges Problem: Zeitnot. Denn alle Kunden auf seiner Tour wollen ihr Essen warm und pünktlich erhalten. Erich Knoch verteilt jeden Mittag fast 40 warme Mahlzeiten. Vom ersten bis zum letzten Kunden macht das rund 100 Kilometer Fahrt über das Land. „Den meisten übergebe ich das Essen persönlich“, sagt Knoch. Allein schon um zu sehen, ob alles „in Ordnung“ sei. Der Sozialkontakt sei „mit im Preis“. Viele Senioren wollen zwar möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben – und „Essen auf Rädern“ ist eine Voraussetzung, dass dies möglich ist. Aber der Preis kann hoch sein. Wer als alter Mensch lieber allein zu Hause wohnen bleibt, statt ins Pflegeheim zu gehen, hat im schlimmsten Falle keinerlei Kontakt zur Welt jenseits seiner Wohnungstür. Angehörige haben zuweilen wenig Zeit oder keine Lust, sich um die ältere Generation zu kümmern. Deshalb ist es für Lieferant Erich Knoch so wichtig, für jeden ein offenes Ohr zu haben. „Einsamkeit macht krank“, weiß die Hausärztin Birgit Schmidt, die viele Senioren betreut. Ein Gegenmittel ist die Aktion „Mit Rädern zum Essen“ in Wendeburg bei Braunschweig. Die Idee ist verblüffend einfach: Die Frauen des Dorfes be
Kurz vor neun Uhr abends: Sozialarbeiterin Manuela Grötschel öffnet die Tür der Notschlafstelle „Raum58“ in Essen. Vor der Tür warten zwei Jugendliche – Manuela kennt sie noch nicht. Im Aufenthaltsraum am Esstisch versucht sie ins Gespräch zu kommen. Einer hat mehrere Tage draußen geschlafen – der Rücken tut ihm weh. Die Jugendlichen bekommen ein Bett für eine Nacht – fast bedingungslos. Einzige Regeln: keine Waffen, keine Drogen, keine Gewalt. 000 junge Menschen leben in Deutschland ohne feste Unterkunft. Viele sind vollkommen aus dem System gefallen. Ein Teufelskreis: keine Wohnung, keine Arbeit, kein Geld. Manuela Grötschel sagt: „Für die Jugendlichen, die richtig abgehängt wurden, ist der Druck enorm groß geworden. Die finden sich einfach in der Gesellschaft und in unserem Leben nicht wieder.“: Einer von ihnen ist Pinky. Der Junge mit blondierten Haaren und großen Ohrringen wühlt im Kleider-Spendenschrank nach neuen Schuhen. „Mit zwölf Jahren am Essener Hauptbahnhof, da wo die ganzen Alkoholiker waren und die ganzen harten Junkies abgehangen haben, und diese Möchtegern-Coolen, da war ich halt immer bei. Bis ich dann irgendwann auf Drogen gesagt habe zur Polizei: Nein, ich will nicht nach Hause.“ Jetzt will er noch einmal einen Anlauf starten, einen Drogen-Entzug beginnen. „Eine eigene Wohnung haben, eine Familie gründen, Kinder bekommen. Das wäre schon mein absoluter Lebenstraum.“ Welche Chance haben die Straßenkinder, zurück in ein geregelteres Leben zu finden? Über zwei Jahre lang hat „Echtes Leben“ die Jugendlichen der Notschlafstelle „Raum58“ in Essen begleitet.
In Deutschland wachsen circa vier Millionen Kinder mit einem schwer erkrankten oder behinderten Geschwisterkind auf. Die Schwester der 20-jährigen Jana bekam mit nur zehn Monaten Krebs, die Schwester des 14-jährigen Gustaf kam mit vielfachen Behinderungen zur Welt. Geschwister wie Jana und Gustaf nennt man auch „Schattenkinder“ – in einer solchen Familienkonstellation stehen die gesunden Geschwisterkinder häufig im Schatten ihrer bedürftigen Geschwister und erhalten weniger Aufmerksamkeit. Der Film „Meine behinderte Schwester und ich“ von Frauke Lodders begleitet Jana und Gustaf mehrere Monate lang und zeigt, wie sie mit der Situation zu Hause umgehen. Schon in ihren jungen Jahren sind sie mit existenziellen Fragen von Leben und Tod konfrontiert, ohne dass ihr Leiden überhaupt in den Blickwinkel gerät. Jana war erst sieben Jahre alt, als ihre Schwester die Diagnose Krebs bekam. Für sie eine doppelt schwierige Situation. Zum einen hatte sie Angst, dass ihre Schwester sterben könnte, andererseits bekam sie nur noch wenig Aufmerksamkeit von ihren Eltern. Jana beschloss, sich zu engagieren, und gründete eine Gruppe für Geschwister von krebskranken Kindern. In dieser Gruppe will sie ihre eigenen Erfahrungen an betroffene Geschwister weitergeben. Als Gustafs Schwester Alma mit einer nicht klassifizierbaren Mehrfachbehinderung auf die Welt kam, lernte Gustaf schnell, Verantwortung für seine Schwester zu übernehmen. Auch Gustaf hat darunter gelitten, dass sich seine Eltern gerade in der Anfangszeit fast nur um seine kranke Schwester kümmern konnten. Gustaf und Alma haben inzwischen eine enge Bindung zueinander. Umso schlimmer war es für ihn, als er wegen der Behinderung seiner Schwester in der Schule gemobbt und ausgegrenzt wurde.
Wenn es brennt, rufen wir die 112 – und erwarten, dass die Feuerwehr kommt und uns hilft. Doch genau das wird immer schwieriger. In Deutschland gibt es nur rund 100 Berufsfeuerwehren, überall sonst hilft die Freiwillige Feuerwehr. Doch der gehen vielerorts die Mitglieder aus. Werden es zu wenige, droht per Gesetz der Pflichtdienst – und der kann theoretisch jeden treffen. Aber ist eine Pflichtfeuerwehr die Lösung? Warum engagieren sich nicht genügend Menschen freiwillig? Was müsste die Freiwillige Feuerwehr tun, um attraktiver zu werden, zum Beispiel für Frauen oder auch Flüchtlinge? Oder brauchen wir in Deutschland vielleicht die generelle Pflicht zum Ehrenamt, um unsere Rettungsdienste und sozialen Einrichtungen am Laufen zu halten? Für „Echtes Leben“ macht sich Philipp Engel auf die Suche nach Antworten – unter anderem im hessischen Ginsheim-Gustavsburg. Hier könnten bald tatsächlich Bürger auf zehn Jahre zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden.
Marie ist drei Monate alt, als sie plötzlich in akuter Lebensgefahr schwebt: Gallengangatresie, eine seltene Erkrankung, die den Körper langsam vergiftet. Ihre Zwillingsschwester Mia dagegen ist kerngesund. Nach einer Notoperation ist klar: Marie kann nur überleben, wenn sie schnell eine neue Leber bekommt. Rund um die Uhr wird das Baby nun in der Uniklinik Essen medizinisch betreut. Die Eltern Tanja und Daniel Hoffmann weichen kaum von ihrer Seite. Fünf lange Monate dauert das zermürbende Warten – dann ist ein passendes Organ gefunden. Doch die Operation verläuft dramatisch, Maries Leben steht danach weiterhin auf der Kippe. Die Eltern quälen sich mit dem Gedanken, ob sie die richtige Entscheidung getroffen haben. Sechs Jahre später: Dass Marie heute lebt, grenzt für die Hoffmanns an ein Wunder. Sie sind den anonymen Eltern des Babys, dessen Leber Maries Leben gerettet hat, unendlich dankbar. Die Zwillinge der Hoffmanns gehen zusammen in den Kindergarten. Nichts scheint äußerlich auf Maries Probleme in der Vergangenheit hinzudeuten. Doch das Leben mit einem transplantierten Organ bedeutet: Marie muss täglich ein halbes Dutzend Medikamente schlucken und regelmäßig zur medizinischen Kontrolle. Jede Auffälligkeit kann ein Anzeichen dafür sein, dass Lebensgefahr droht. Maries Entwicklung ist durch die lange Krankenhauszeit verzögert, dennoch hoffen die Eltern, dass die Zwillinge gemeinsam eingeschult werden. Der Einschulungstest wird zur großen Herausforderung.
2020 hätten die weltberühmten Passionsspiele in Oberammergau wieder stattfinden sollen. Doch mitten in den intensiven Vorbereitungen hat das Corona-Virus dieses große Vorhaben beendet. Seit einem Jahr haben die Menschen ihre Haare und Bärte wachsen lassen für das Spiel, das alle zehn Jahre mehr als 2.000 Gemeindebürger auf die Bühne bringt. Alle hatten der Premiere im Mai entgegengefiebert, um dann schlagartig vor dem Nichts zu stehen. Denn am 19. März kommt das, was alle hier befürchtet hatten: die Absage. Zu riskant, heißt es, das Gesundheitsamt beruft sich auf das Infektionsschutz-Gesetz. Und jetzt?
"Alles worauf wir uns verlassen konnten, ist plötzlich weg. Jetzt müssen wir uns alle neu orientieren. Was ist uns wichtig?" Die Straßen in Köln sind leer geworden seit der Kontaktsperre. Die Kirchen sind geschlossen. Pfarrer Mörtter beeilt sich, zum Gemüsehändler zu kommen, denn hier bekommt er die besten Hinweise, wo in seiner Gemeinde Not herrscht. "Es ist wie ein Scheideweg an dem wir stehen: Entscheiden wir uns dafür zu verrohren oder entscheiden wir uns für mehr Solidarität?" Aber wie können wir Gemeinschaft erleben, wenn Abstandsregeln und Distanz unseren Alltag beherrschen?
Vorbehalte, Ressentiments, im schlimmsten Fall Ausschluss aus der Religionsgemeinschaft: Viele junge, gläubige Schwule und Lesben machen diese Erfahrungen, wenn sie sich outen. Wie vereinbaren homosexuelle Christen, Juden und Muslime in Deutschland Glaube und sexuelle Ausrichtung in oft repressiven und konservativen Religionsgemeinschaften? Wie kämpfen sie für Anerkennung und Gleichberechtigung, und haben sie Erfolg damit? Der Film erzählt die Geschichte von drei jungen Menschen, die sich entschieden haben, Glauben und Homosexualität nicht mehr als Widerspruch hinzunehmen.
Die Corona-Pandemie hat unser Leben in einer Art und Weise auf den Kopf gestellt, wie es die wenigsten für möglich gehalten hätten. Plötzlich sind wir alle viel stärker als gewohnt auf uns selber zurückgeworfen. Nicht einfach, das auszuhalten! Drehen wir langsam durch oder entdecken wir neue, nie gekannte Seiten an uns? Verändert diese extreme Ausnahmesituation den Blick auf unser Leben? Denn die Lage ist ernst wie lange nicht. Statt guter Freunde stehen auf einmal sehr existenzielle Fragen im Raum: Werde auch ich am Ende Todesopfer in der Familie oder im Freundeskreis zu beklagen haben? Werde ich selber diese Pandemie überleben?
Können wir noch mit gutem Gewissen Fleisch essen? Das Tierwohl ist über 80 Prozent der Deutschen sehr wichtig. Sie lehnen Massentierhaltung und artwidrige Haltung ab. Aber kompletter Verzicht auf Fleisch ist für die meisten keine Option. „Echtes Leben“ begleitet Menschen, die vom Fleischkonsum leben: die Bäuerin Stephanie und den Metzger Matthias aus Nordrhein-Westfalen und die Rinderzüchter Martina und Matthias aus Hessen. Sie alle versuchen, eine Balance zu finden zwischen der Ehrfurcht vor dem Tier und dem Fleisch als Nahrungsmittel. Die Lebensphilosophie von Bäuerin Stephanie heißt: Ehrfurcht vor der Schöpfung. Daher hat sie auf Zweinutzen-Hühner umgestellt: Die Hühner legen Eier und die Hähnchen werden zur Mast genutzt. Was völlig normal klingt, ist eine große Ausnahme: Denn die männlichen Küken der Legerasse setzen wenig Fleisch an, eine Aufzucht ist nicht wirtschaftlich. Deshalb werden in Deutschland jährlich rund 50 Millionen männliche Küken am ersten Lebenstag getötet. Nicht bei Stephanie: „Als Bäuerin produziere ich Eier und Fleisch, aber die Tiere sollen artgerecht gelebt haben und nicht aus Gründen der Gewinnmaximierung geschreddert werden.“ Doch wie lange hält Stephanie diese Art der Hofbewirtschaftung finanziell durch? Auch der Kölner Metzger Matthias Kürten hat Ehrfurcht vor dem Tier. Schweine oder Rinder, die in der Massentierhaltung gelitten haben, kommen für ihn nicht in Frage. Der 40-Jährige ist wohl der einzige mobile Metzger Deutschlands. Mit seinem Schlacht-Anhänger kommt er zu seinen Kunden auf den Hof. Diese halten artgerecht ein paar Schweine, Ziegen oder ein Rind. „Das Tier hat ein schönes Leben und stirbt dort, wo es aufgewachsen ist“, sagt Kürten. Am Ende werden 90 Prozent des Tieres vom Metzger zu Fleisch und Wurst verarbeitet. Vom Kopf bis zum Schwanz. Ihm ist es wichtig, das Tier ganzheitlich zu verwerten – und nicht nur die edlen Teile, also Lende, Kotelett, Filet – sondern auch Leber, Herz, Nieren, Kutteln. So wie früher. Martina und
Das Corona Virus hat unser Leben in kurzer Zeit von Grund auf verändert. Für Viele ist das Gewohnte aus den Fugen geraten. Was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Wirtschaft, Kultur, Theologie, Psychologie und Medizin wagen für uns einen spannenden Blick in die Zukunft. Was wird sich für immer ändern? Was gewinnen wir neu hinzu? Was wird verzichtbar geworden sein? "Wir werden lernen, dass es sich schöner anfühlt etwas zu machen, als etwas zu haben", sagt die Psychologin Friederike Bornträger.
Rund fünf Millionen Muslime leben in Deutschland. Am 23. April begann für sie der Fastenmonat Ramadan. Nach islamischer Überlieferung wurde der Koran im Monat Ramadan herabgesandt, deswegen hat dieser Monat für die Muslime einen so hohen Stellenwert. Im Ramadan fasten Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Das Essen nach Sonnenuntergang wird Iftar, also Fastenbrechen, genannt und mit Familie und Freunden zelebriert. In den Moscheen wird im Ramadan das "Iftar-Essen" an Bedürftige verteilt. "Aber dieses Jahr ist alles anders", erzählt Halide Özkurt (40) aus Krefeld.
Nicht nur in den sozialen Netzwerken machen abenteuerliche Verschwörungstheorien die Runde: Steckt am Ende Bill Gates hinter Corona, weil er uns seinen Impfstoff aufzwingen und einen Chip implantieren will? Oder ist die chinesische Regierung an allem schuld, weil sie das Virus als Biowaffe gezüchtet hat, um die Welt zu beherrschen? Und: Gibt es Corona überhaupt, oder ist das Virus nur eine Erfindung, um uns alle kontrollieren zu können? Verschwörungstheorien sind so alt wie die Menschheit und gerade in Krisenzeiten haben sie Hochkonjunktur. Was ist von all den kruden Geschichten zu halten? Schließlich können uns Kritik und Quergedachtes ja auch weiterbringen. Für „Echtes Leben“ macht sich Philipp Engel auf die Suche nach Antworten: Wie können wir Wahrheit und Wahnsinn unterscheiden? Was ist berechtigte Sorge und wann werden Verschwörungsmythen gefährlich? Unter anderem trifft Engel Menschen mit sehr steilen Thesen, nicht nur zu Corona. Haben sie recht? Oder verbreiten sie einfach nur hanebüchenen Unsinn?
Alte und junge Menschen gemeinsam in einer Wohngemeinschaft - könnten da nicht beide Seiten profitieren? Mit dieser Idee startete die Diakonie Michaelshoven vor einem Jahr ein Experiment: Alterseinsamkeit verhindern, zugleich Studenten eine günstige Bleibe bieten. Die beiden Studenten Jorrit und Philipp ziehen mit 24 Seniorinnen und Senioren in ein Kölner Haus. Im Gegenzug für die mietfreien Zimmer mit Bad helfen sie bei Besorgungen und überlegen sich kleine Unterhaltungsprogramme. Doch dann kommt das Corona-Virus. Und mit ihm Vorsichtsmaßnahmen und Kontaktverbote.
Kaum jemand würde von sich selbst behaupten, er oder sie sei rassistisch. Aber woher kommt dann all der Rassismus, der gerade weltweit zu Recht beklagt wird? Sind Rassisten immer nur "die Anderen"? Oder kann es sein, dass in den allermeisten von uns rassistische Gedanken schlummern? Zusammen mit seiner schwarzen Kollegin Anne Chebu begibt sich der weiße Reporter Philipp Engel auf die Suche nach Antworten. Dabei müssen beide feststellen: Auch sie selbst sind nicht frei von rassistischen Stereotypen.
Jimmy Hartwig war viele Jahre erfolgreicher Profi-Fußballer, zuerst beim TSV 1860, dann beim HSV und in der Nationalmannschaft. Doch der Erfolg ist ihm nicht in die Wiege gelegt. Er wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, ein US-amerikanischer GI, wird vom Großvater wegen seiner Hautfarbe abgelehnt. Jimmy wächst also ohne Vater auf, ist farbig, unehelich und arm. Nur beim Fußballspielen erlebt er Anerkennung. Dort wird er schließlich entdeckt und macht seinen Weg bis in die deutsche Nationalmannschaft.
Im Februar 2016 bekommt Ines Volkmann mit 47 Jahren die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Zwölf Stunden dauert die Operation. Alles wird ihr aus dem Unterleib entfernt - nur den Krebs bekommen die Ärzte nicht zu fassen. Der medizinische Status lautet: Unheilbar! Das heißt: Ines Volkmann wartet auf den Tod. Doch niemand kann ihr sagen, wann der Krebs wiederkommt, wann sie sterben muss. In drei Monaten, in einem Jahr, in zwei Jahren? Der Film zeigt, wie der unvermeidliche, zu frühe Tod eine Frau herausfordert, sie verändert und sie lehrt, sich selbst und ihr Leben anzunehmen - ganz egal, wieviel Zeit ihr noch bleibt.
Monja ist seit vielen Jahren als Backpackerin unterwegs, als sie erfährt, dass ihr Vater den elterlichen Gasthof verkaufen will. Sie beschließt, ein Jahr auf Probe den Gasthof zu führen. Wie wird sie sich danach entscheiden? Die Reportage begleitet die junge Frau von der Rückkehr in den Dorf-Gasthof bis zu einer Entscheidung ein Jahr später. Monja erlebt ein Jahr voller Herausforderungen, schwieriger Entscheidungen und Emotionen. Was ist wichtig im Leben und was richtig? Zählen Verantwortung und Familientradition mehr als persönliche Freiheit und Selbstverwirklichung?
Am Ende des Lebens auf einer Pflegestation für Demenzkranke zu landen, ist ein Albtraum. Was wirklich in der Abgeschiedenheit solch einer Einrichtung geschieht, weiß man oft nicht. Für eine Woche im Herbst 2018 begibt sich Autorin Cosima Jagow-Duda in eine geschützte Demenzstation, um es herauszufinden. Sie will nicht nur mit der Kamera beobachten, sondern das Personal begleiten und den Menschen begegnen.
Elke Spörkel hat sieben Kinder, war zweimal verheiratet und predigte 26 Jahre lang als Pfarrer Hans-Gerd in der kleinen Gemeinde Haldern am Niederrhein. "Solange ich mich erinnern kann, war immer die Faszination, warum darf ich kein Mädchen sein?" erinnert sich Elke. Jahrzehntelang war sie als evangelischer Pfarrer Hans-Gerd in der Gemeinde äußerst beliebt - bis bekannt wird, dass der Pfarrer Frauenkleider trägt.
Mit Anfang 20 muss Henrike an den Eierstöcken operiert werden. Erst Jahre später erfährt sie, dass sie keine eigenen Eizellen mehr produzieren kann. Eine Kinderwunschklinik in Madrid ist ihre letzte Hoffnung. Dort soll ihr eine gespendete Eizelle eingesetzt werden, die mit dem Sperma ihres Partners befruchtet wurde. Wenige Tage vor dem Eingriff treffen wir das Paar zum ersten Mal. "Wir wünschen uns, dass wir uns beide in dem Kind wiederfinden und dass es möglichst viel von uns hat", sagt die 39-Jährige. Der Film will eine überfällige Debatte anstoßen: Muss Deutschland sein strenges Embryonenschutzgesetz überdenken?
Wie kann ein echter Neuanfang hin zu einer glaubwürdigen Kirche aussehen? Der Film dokumentiert die aktuelle, hochbrisante Kontroverse um die Stellung der Frau in der katholischen Kirche und um die vieldiskutierten Reformen. Gläubige wollen nicht warten, bis der Vatikan die maroden Strukturen erneuert. Sie fordern eine schonungslose Aufklärung der Missbrauchsfälle und absolute Geschlechtergerechtigkeit bis hin zur Öffnung der Weiheämter für Frauen. Die #MeToo-Bewegung hat das Bewusstsein für Sexismus geschärft. Mit ihrem Kampf für eine geschwisterliche Kirche trifft die Initiative "Maria 2.0" aus Münster einen Nerv der Zeit.
Eingebettet in die atemberaubende Landschaft des Biosphärenreservats Schorfheide liegt das Ökodorf Brodowin. Nach dem Mauerfall hat sich hier alles verändert: Westler treffen auf Ostler, Freaks auf Frustrierte, Ökos auf Traditionalisten. Die Reportage gewährt tiefe Einblicke in eine Gemeinde, die sich oftmals noch finden muss und doch ein Modell für andere Dörfer im Osten sein könnte.
"Ich weiß nicht, was ich will. Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich habe mir nie die Zeit dafür genommen, das herauszufinden." Mit diesen Worten beschreibt Kerstin Thiel eine Sinnkrise, die sie vor drei Jahren erlebte. Ihr Mann verliebt sich in eine andere Frau. Alles, was ihr bisher als sicher schien, brach zusammen. Sie möchte keine Verpflichtungen mehr, sondern Zeit. Auch Diana Knigge und Phillip-Alexander Schubert wählen ein Leben in Bewegung. Seit fünf Jahren wohnt das Paar auf zwölf Quadratmeter, ihrer "Heimat auf Rädern", wie sie es nennen. "Das große Glück mag kleine Dinge" steht auf ihrem Camperbus und beide leben danach.
Am Anfang sind die Schrullen des Partners noch süß, die Fehler verzeihlich, und Zeit miteinander zu verbringen hat oberste Priorität. Doch dann kommt die Beziehung in die Jahre, der Alltag zieht mit ein, und zu dem einen oder anderen Streit gesellt sich eine waschechte Beziehungskrise. Ist der Mensch überhaupt für eine dauerhafte Beziehung gemacht? Kann man das richtige Miteinander lernen? Und was, wenn der oder die eine im Bett "bis dass der Tod euch scheidet" einfach nicht genug ist? Philipp Engel sucht Antworten auf diese Fragen.
Corona hat den Kampf der jungen Generation für den Klimaschutz in den Hintergrund gedrängt. Jugendliche, Azubis und Studierende haben Solidarität mit den Älteren bewiesen und auf Vieles verzichten müssen. Nun fragen sie sich, auf welche Veränderungen sich die Gesellschaft einlässt, um ihre Zukunft auf dem Planeten zu sichern.
In einer Zeit, in der die Kirchenaustritte ansteigen und immer weniger Menschen in die Kirche gehen, fällt er aus der Rolle: Rainer Maria Schießler, katholischer Pfarrer in München. Schießler ist bekannt für seine medienwirksamen Auftritte, seine provozierenden Predigten und seinen direkten, unkonventionellen Stil. Er segnet homosexuelle Paare, er hält "Viecherlmessen" für Tiere und ihre Besitzer, er ist Tag und Nacht für seine Gemeinde erreichbar, er bedient auf der Wiesn und spendet die Einnahmen für einen wohltätigen Zweck. Schießler ist immer nah dran an den Menschen - und er lebt mit einer Frau zusammen.
100 Stahlarbeiter haben sich im vergangenen Februar vom saarländischen Dillingen zu Fuß auf den Weg zur EU-Kommission nach Brüssel gemacht: Thomas H. war einer von ihnen. Der "Walk of Steel" wollte auf die prekäre Lage der Branche aufmerksam machen. Schon damals war klar, dass in der saarländischen Stahlindustrie 1500 Jobs wegfallen sollen. Dann kam Corona. Für den 52-Jährigen bedeutet das Kurzarbeit und noch mehr Unsicherheit im Blick auf seine berufliche Zukunft. Thomas H. ist davon überzeugt, dass es enorm wichtig wäre, die Stahlproduktion in Deutschland zu halten.
"Es geht um einen echten Wechsel in unserer Haltung und um eine Begegnung mit den Betroffenen auf Augenhöhe", verspricht der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im November 2018, als er den deutschlandweit ersten Betroffenenbeirat gründet, dem nur Betroffene von sexueller Gewalt in der katholischen Kirche angehören und keine Experten. Ein vielversprechendes Novum. Fast ein Jahr lang begleitet "Echtes Leben" die Mitglieder des Kölner Betroffenenbeirates.
Wie viel Spaß macht es noch, heutzutage Polizist zu sein? Zwar steht die Mehrheit der Deutschen immer noch hinter den Ordnungshütern, ihr Dienstalltag aber ist wesentlich rauer, härter geworden. Polizisten sind bei ihren Einsätzen immer öfter mit Gewalt konfrontiert, werden angepöbelt, bespuckt, nicht mehr respektiert. Wer also ergreift heute noch den Beruf des Polizisten, der viel fordert, aber schlecht bezahlt wird? Welche Voraussetzungen müssen die Anwärterinnen und Anwärter mitbringen, und wie werden sie auf den Dienst vorbereitet? Und was ist mit den rechtsextremen Netzwerken in den Reihen der Polizei?
Die Zahl kirchlicher Bestattungen nimmt kontinuierlich ab, aber nicht der Wunsch nach einer würdevollen und individuellen Abschiedszeremonie. Gerade die letzten Monate haben gezeigt, wie elementar dieses Bedürfnis ist: Die strengen Auflagen für Beerdigungen wurden als schmerzlich empfunden. Der Film stellt Menschen vor, die ihre eigenen Erfahrungen mit dem Tod haben und sich für ein bewusstes Abschiednehmen starkmachen. Christa Fredrich hat ihren Mann bis zu seinem Tod begleitet und ihm den Wunsch nach einer Erdbestattung erfüllt.
Sie sind am 9.11.1989 geboren. In der DDR - an dem Tag, als die Mauer fällt. In Berlin geht alles drunter und drüber, doch ihre Mütter liegen im Kreißsaal und bekommen von Schabowskis Pressekonferenz und der folgenden Grenzöffnung erstmal gar nichts mit. Massen von DDR-Bürgern drängen ohne Kontrolle hinüber in den Westen und werden dort wie Helden empfangen, aber die frischgebackenen Eltern ahnen nicht einmal, wie sich ihr Leben ändern wird. Die "Novemberkinder" wachsen auf in einer Zeit, in der für ihre Eltern alles auf dem Kopf steht. Wie prägt sie diese Umbruchzeit?
Bei allem Fortschritt in der Medizin empfinden sich viele Menschen zunehmend als Behandlungsobjekt in einem anonymen medizinischen Betrieb. Fallpauschalen und eine enge Taktung lassen für das Gespräch zwischen Arzt und Patient wenig Raum. Bei der Landärztin Bärbel Christl ist das anders. "Bei mir bekommt jeder die Zeit, die er braucht", sagt sie lächelnd. Dieser Mehraufwand hat seinen Preis. Es ist oft spät, wenn sie die Praxis im niederbayerischen Wegscheid an der österreichischen Grenze verlässt. Doch auch in ihrem Zuhause, einem abgelegenen ehemaligen Bauernhaus, empfängt sie Patienten, wenn sie der Schmerz plagt.
Weihnachten ist es auf den Halligen meist gar nicht still. Oft stürmt es und die Flut läuft hoch auf. Wenn das Wasser über den Deich schwappt, ist es schwierig, nach Hause zu kommen. Trotzdem wollen die Familien auf den entlegenen Marschinseln in der Nordsee das Weihnachtsfest gemeinsam feiern. In der Reportage "Weihnachten auf der Hallig" begleitet das NDR-Team die Halligbewohner bei ihren Vorbereitungen für Heiligabend.
Florian, Hanna und Luna haben jeweils zwei Zuhause, zwei Kinderzimmer, zwei Familien. Sie leben eine Woche bei Papa und eine Woche bei Mama, seitdem sich ihre Eltern getrennt haben. Mehr als ein Drittel aller Ehen in Deutschland werden derzeit geschieden. Drei Millionen Kinder wachsen bei einem Elternteil auf, überwiegend bei der Mutter. Den Vater sehen sie häufig nur alle vierzehn Tage am Wochenende, bestenfalls. Residenzmodell nennt sich das. Mama betreut - Papa zahlt. Nur wenige Kinder, gerade mal fünf Prozent, leben im sogenannten Wechselmodell, also abwechselnd bei beiden Eltern, so wie Luna, Florian und Hannah.
Die neue Freiheit fühlt sich fantastisch an. 27 junge Menschen ziehen in ein Haus, das ihre Eltern für sie gebaut haben und planen ihre Zukunft. Wie gelingt es ihnen zwischen Sehnsucht, Freude und Frust mit der neuen Freiheit umzugehen? Annika probt das Zusammenleben mit Viktor. Viktor wiederum hofft auf einen Job als Hausmeister beim Bayerischen Landtag. Und Ludwig träumt von der großen Liebe. Dass seine Freundin Fußballfan sein sollte, ist nur einer seiner vielen Wünsche. Sein Zimmer hat er mit Wimpeln, Postern und Fahnen seines Lieblingsvereins bestückt. Wie gehen diese jungen Menschen den Weg in ein eigenständiges Leben, ohne ihre Eltern, die bisher rund um die Uhr für sie da waren? Welche Glücksmomente und Widerstände erleben sie – gerade in dieser schwierigen Zeit mit all den zusätzlichen Einschränkungen? Und wie schaffen es die Eltern, ihre besonderen Kinder loszulassen?
Andrea ist "doppelt getroffen". Die Diagnose Leukämie reißt sie aus ihrem Leben, just als die Pandemie ausbricht. Isoliert von allen filmt sie sich selbst und führt über neun Monate ein Videotagebuch. In den vielen Monaten der Isolation, während der Anschlussbehandlung und in der Zeit ihres Lebens "danach" war Andrea mit der Autorin Antonella Berta in dauerndem Austausch. Das 30-minütige Videotagebuch ist die digitale Botschaft aus einer abgeschlossenen Welt, zusammengefügt aus selbstgedrehten Videoclips und den bemerkenswerten Mitteilungen einer Frau auf der Suche nach einem bejahenden Umgang mit dem Leben.
"Ich möchte in keine Schublade gesteckt werden, aber das passiert gerade in Deutschland immer wieder!" Linda Rachel Sabiers ist eine meinungsstarke Frau. Jüdin, Bloggerin, Autorin. Helene lässt sich gerade zur Rabbinerin ausbilden. Rina ist angehende Grundschullehrerin, alleinerziehend und lebt in einer streng orthodoxen Gemeinde. Was bedeutet es heute, als junge Frau das Judentum in Deutschland zu leben? Dieser Frage geht "Echtes Leben" gemeinsam mit drei Frauen nach.
Die Idee klingt ungewöhnlich und ist doch bestechend einfach: Menschen mit geistiger Beeinträchtigung oder Lernschwierigkeiten unterrichten selbst - zum Beispiel in sozialen Studiengängen, Medizin oder auch Design und Architektur. Denn sie wissen am besten über das Leben mit Behinderung Bescheid. "Echtes Leben" begleitet sieben Frauen und Männer, die sich vom Institut für Inklusive Bildung NRW am Standort der Technischen Hochschule Köln zu Dozent*innen ausbilden lassen. Vom Vorstellungsgespräch bis zum ersten eigenen Seminar.
Wenn Ivonne und Torsten Lüdtke aus Wolgast aus dem Fenster schauen, blicken sie auf das Grab ihrer Tochter. Auf dem Friedhof neben ihrem Haus wurde 2016 ihre Tochter Selina begraben. Sie war 14 Jahre alt. Ein glücklicher Teenager, die Familie ein lebensfrohes Trio. Doch von einem Tag auf den anderen war alles anders. Selina stirbt an einem tödlichen Drogen-Mix. Mitgebracht von ihrem Freund, der zum ersten Mal bei ihr übernachten durfte. Viele Details sind bis heute nicht geklärt. Neben Schmerz und Trauer durchziehen zwei Fragen das Leben der Lüdkes: Können wir Selinas Freund verzeihen?
Adele Neuhauser ist vor allem als die Wiener "Tatort"-Kommissarin Bibi Fellner bekannt. Sie sagt von sich selbst, dass ihr die Schauspielerei mehrfach das Leben gerettet hat. Und das meint sie wörtlich. Als Kind fühlt sie sich für die Trennung der Eltern verantwortlich und gerät in tiefe Depressionen. Als Adeles Mutter nach der Trennung mit einem ihrer Brüder auszieht, fühlt die damals Neunjährige sich sehr einsam und versucht mehrfach, sich das Leben zu nehmen. Mit 16 Jahren beschließt sie Schauspielerin zu werden. Auf der Bühne gelingt es ihr, ihre intensiven Gefühle ins Positive zu verwandeln.
Alternative Heilmethoden wie die Homöopathie sind derzeit sehr beliebt - und gleichzeitig heftig umstritten. Auf der einen Seite diejenigen, die an die rationale Wissenschaft und das Messbare glauben. Auf der anderen Seite Menschen, die überzeugt sind, es gäbe da mehr als das, was mit den Mitteln der Naturwissenschaften nachgewiesen werden könne. Philipp Engel macht sich auf den Weg herauszufinden, warum sich auch ansonsten sehr rationale Menschen plötzlich für die Einnahme von Zuckerkügelchen entscheiden. Er möchte wissen, welche Rolle Glaube dort spielt, wo Wissen endet?
Ein nüchternes Bürogebäude mitten in München soll ein "Narrenhaus" beherbergen? "Madhouse" nennt sich die Einrichtung, die sich hier um fast 400 Sinti- und Roma-Familien kümmert. Gegründet hat sie der Diplom-Sozialpädagoge Alexander Diepold, der in den 1960er-Jahren als Heimkind selbst verletzt und gedemütigt, aber nicht bitter wird. Bereits mit 18 Jahren betreut er das Projekt einer familienanalogen Wohngemeinschaft mit "schwer erziehbaren" Jugendlichen.
Eigentlich hatte Ursula Zednicek einen Traumurlaub auf einer griechischen Insel geplant. Doch als sie im Sommer 2015 am Strand von Lesbos entlang fährt, landen dort unzählige Gummiboote dicht gedrängt mit Flüchtlingen. Aus einem Reflex heraus beginnt die Endfünfzigerin an diesem Tag zu helfen. Damit ändert sich ihr Leben. Sie engagiert sich fortan für diese Menschen, die vor Krieg und Not geflüchtet sind. Sie erlebt Schicksale, Niederlagen und Glücksmomente.
Sie sind in einem Alter, wo sie eigentlich durchstarten wollen, das Leben in die eigene Hand nehmen: Schule beenden, studieren, eine Ausbildung machen. Doch stattdessen erleben viele junge Erwachsene derzeit eine Vollbremsung. So wie der 17-jährige Karl aus dem brandenburgischen Wriezen. Er saß bereits auf gepackten Koffern und freute sich auf ein High-School Jahr in Kanada, als die Reise vier Tage vor Abflug wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Statt neuer Freunde und Skifahren in den Rocky Mountains sitzt er nun im Homeschooling und versucht, das Beste aus der Situation zu machen.
Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen, die der Kirche den Rücken zukehren. Das hängt natürlich mit den Missbrauchsskandalen zusammen, vermutlich auch mit der Rolle der Frauen in der katholischen Kirche. Aber erklärt das allein das massive Schrumpfen der Kirchen? Haben doch in der evangelischen Kirche Frauen dieselben Rechte wie Männer, und trotzdem verliert auch diese Kirche massiv Mitglieder. Und das in einer Krisen-Zeit, in der viele Menschen verzweifelt auf Sinnsuche sind. Was also machen die Kirchen falsch? Warum erreichen sie immer weniger Menschen? Oder provokant gefragt: Wofür brauchen wir sie überhaupt noch?
Menschen mit Migrationshintergrund, nichtbinärer Geschlechtsidentität oder einer Behinderung – die Zeit für lange unterdrückte Minderheiten scheint gekommen. Niemals zuvor wurde so sehr auf Chancengleichheit, politische Korrektheit und Sprachregelungen geachtet wie heute. Doch während dieser Prozess für die einen noch lange nicht abgeschlossen ist, geht er anderen längst schon zu weit. Viele Vertreter der „Mehrheit“ fürchten um ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und fühlen sich von Minderheiten gegängelt. Was darf man (noch) sagen? Wer bestimmt über Straßennamen, Denkmäler und eine Geschlechtertrennung auf öffentlichen Toiletten? Und gibt es in dieser Debatte überhaupt Lösungen, die allen gerecht werden? Philipp Engel macht sich auf die Suche nach Antworten.
2015 erleidet der damals 31-jährige Daniel aus Bremen bei einem Autounfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Sein Hippocampus – zuständig für Lang- und Kurzzeitgedächtnis – wird nachhaltig geschädigt. Sein Gehirn kann keine neuen Informationen speichern. Daniel muss sich in einem Leben ohne Erinnerungen zurechtfinden. Der Radio-Bremen-Film von Nadine Niemann und Mechtild Lehning hat Daniel zwei Jahre lang in seinem Alltag beobachtet, zu Therapien, Vorträgen und Ehrenämtern begleitet. Entstanden ist das Porträt eines Mannes, der mit viel Lebensmut seine oft ausweglos erscheinende Situation meistert. Als Daniel damals nach seinem Unfall aus dem künstlichen Koma erwacht, ist er orientierungslos und motorisch eingeschränkt. Nach monatelangen Behandlungen in verschiedenen Rehabilitationszentren kann er wieder gehen und sprechen.
Im Sommer 2020 stehen Viola (37) und Britta (48) beruflich vor dem Aus. Fünf Jahre lang haben sie in Dortmund mit Leidenschaft und Herzblut ihr Unternehmen „Chorliebe“ aufgebaut und moderne Bekleidung für Chöre gestaltet und produziert. Doch schon kurz nach Beginn der Corona-Krise brechen sämtliche Aufträge weg. Sie müssen aufgeben. „Nicht daran verzweifeln, das versuche ich gerade“, sagt Britta. Wie soll es nun weitergehen? Daniel (40) hat seine gemütliche Gastwirtschaft in Köln zum beliebten Treffpunkt im Viertel gemacht. „Dafür musst Du geboren sein“, sagt er. „Das ist mein Leben!“ Doch seit Beginn der Pandemie schreibt er rote Zahlen.
Er gab seinen Zuschauern stets Mut und hatte immer Zuversicht: Am 9. Juni 2021 ist der YouTuber Philipp Mickenbecker mit nur 23 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben. Bis zum Schluss waren seine Freunde und Familie bei ihm. Die Filmemacherinnen Domenica Berger und Stefanie Gromes hatten die Möglichkeit, Philipp und seine Freunde nach der Krebsdiagnose 2020 über mehrere Wochen zu begleiten. Sie gehen der Frage nach, wie junge Leute mit dem Thema Sterben umgehen, und zeigen, wie Philipp und seine Freunde versuchen, mit der schwierigen Situation fertig zu werden, sich zu stützen und an dieser Erfahrung zu wachsen.
Ob Maskendeals, nicht angemeldete Nebeneinkünfte oder Plagiatsvorwürfe. Wenn Politiker*innen in Schlagzeilen geraten sind es selten positive. Die Folge: gerade einmal 16 Prozent der Bürger*innen sprechen Politiker*innen noch ein hohes oder sehr hohes Ansehen zu. Dabei nehmen Politiker*innen eine wichtige Aufgabe für unsere Demokratie war. Viele arbeiten bis an den Rand der Erschöpfung. Sind sie also wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Oder haben wir auch ein falsches Bild von Politik, in der die eigentliche Arbeit oft in Gremien erfolgt und nur durch mühsame Kompromisse kleine Fortschritte erzielt werden?
Alexander und Stefan Knappe müssen eine Entscheidung treffen. Vor zwei Jahren starb ihr Vater Mario Kahl, ein erfolgreicher Stunt- und Horseman. Wie es mit seinem Hof, den Pferden, den Engagements weitergehen soll, hängt von den Söhnen ab. Werden sie das Erbe annehmen? Alexander und Stefan haben sich Zeit genommen und lange überlegt. Nun steht fest: Die Brüder möchten mit dem Erbe ihre eigene Stuntfirma gründen. Ein Familienunternehmen weiterführen, das ist - besonders in Zeiten der Pandemie - ein schönes, aber auch schweres Erbe. Die Reportage begleitet Stefan, Alex und Juliane ein halbes Jahr lang auf ihrem Weg.
Zahra holt ihr altes Leben immer wieder ein. Die Taliban töten in ihrem Heimatland ein Familienmitglied, Zahras Trauer und die Wut sind groß. Vor fünf Jahren kam sie mit ihrer Familie von Afghanistan nach Deutschland, hochschwanger legte sie einen Teil des Weges zu Fuß zurück. Viele Frauen wie Zahra haben ein großes Wissen über traditionelle Handarbeit. Diese Fähigkeiten greift Cina auf und erarbeitete gemeinsam mit Zahra ein paar Teile ihrer letzten Mode-Kollektion. Über den Austausch textiler Handarbeit entsteht eine Art Dialog. Cina möchte ihre Idee von "Social Design" nun als offizielles Integrationsprojekt fördern lassen.
Vielen Israelis macht es ihr Land nicht leicht: Hin- und hergerissen zwischen ihrer Kultur und dem andauernden Konflikt samt Begleiterscheinungen, suchen sie ihr Glück in der Fremde. Auch in Berlin. Doch finden sie es hier? Welche Rolle spielt die Geschichte? Und was macht das Leben in der Diaspora mit ihrer Identität? Der Film begleitet ein gewerbetreibendes Ehepaar, das seit zehn Jahren hier lebt, eine Stadtführerin, die inzwischen 34 Jahre in Berlin zu Hause ist und ein schwules Literaten-Paar, das gerade ankommt. So verschieden sie sind, eines eint sie: die Suche nach Heimat.
Ernst Hannawald verbringt seine Kindheit in Waisenhäusern und Erziehungsheimen. Im Alter von 17 Jahren wird er zufällig für den Film entdeckt. Unter der Regie von Wolfgang Petersen und an der Seite von Jürgen Prochnow spielt er im Film "Die Konsequenz". Als seine Karriere bereits gut läuft, sterben bei einem Autounfall seine Verlobte und zwei enge Freunde. Er selbst überlebt nur knapp. Dieses Ereignis wirft ihn völlig aus der Bahn. Er gerät in den Strudel aus Alkohol und Drogen und landet im Gefängnis und in der Psychiatrie. Noch im Gefängnis nimmt er sein Leben wieder in die Hand.
Eine starke Böe fährt in die Segel, Wasser spritzt über das Deck, hoch am Wind schiebt das Schiff kräftig Lage. Sebastian hat das Steuer fest im Griff. Skipper Rollo gibt klare Anweisungen zur Wende. Charlotte holt das Vorsegel dicht. Wenn sich die Ostsee von ihrer rauen Seite zeigt, müssen alle Kommandos sitzen. Zumal es keine gewöhnliche Mannschaft ist, auf die Skipper Rollo Beckmann sich verlassen muss: Alle Mitglieder seiner fünfköpfigen Crew sind junge Menschen mit Autismus.
Der 16-jährige Comedian Carl Josef ist im frühen Kindsalter an der unheilbaren Muskelkrankheit Muskeldystrophie Duchenne erkrankt. Seit einigen Jahren sitzt er im Rollstuhl. Trotzdem lebt er seinen Traum: Erfolgreich tourt er durch Deutschland, seit September 2021 moderiert er mit "Carl Josef trifft ..." seine eigene Fernsehsendung im Ersten. Dabei erzeugt er selbstironisch und ohne Tabus Aufmerksamkeit für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung.
Schon in der Schule lernen wir, dass Petzen nicht gut ist. Aber gilt diese Regel immer? Was ist mit Steuersündern, die Millionen im Ausland verstecken und sie damit der Allgemeinheit vorenthalten? Ist es okay, diese den Finanzämtern zu melden, weil Steuerhinterziehung eine Straftat ist? Sind Portale, die Finanzämter vieler Bundesländer anbieten, Anstiftung zum Denunziantentum? Oder Apps, mit der man Falschparker dem Ordnungsamt melden kann? Für die Reihe "Echtes Leben" sucht Philipp Engel Menschen auf, die wegen ihrer Tat von den einen gefeiert und von anderen an den Pranger gestellt wurden.
Sie sind fünf von 850: Männer und Frauen, die bei der OTTO-Group-Tochter Hermes gerade ihren Job verlieren. Obwohl der Konzern zuletzt seinen Gewinn durch die Corona-Krise erheblich steigern konnte, wird der Retourenbetrieb (Hermes Fulfilment) in Hamburg dichtgemacht. In Polen und Tschechien kann die Arbeit billiger erledigt werden. Warum muss das so kommen, wie erklärt das Unternehmen seinen Schritt? Gäbe es keine bessere, menschlichere Alternative? Wie weit geht soziale Verantwortung, wo stößt sie an Grenzen? Und was macht das mit Menschen, die viele Jahre für die Firma gearbeitet haben und nun ihre Lebensgrundlage verlieren?
Ingo Bajerke steht vor der verschlossenen Kirchentür in Keyenberg. "Es tut nicht so weh, sein Elternhaus zu verlieren, wie diese Kirche, weil hier wurde ich getauft. Das war immer der Mittelpunkt vom Ort. Das ist Heimat, das darf man nicht aufgeben." Ingo Bajerkes Heimatort gehört zu den letzten fünf Dörfern am Tagebau Garzweiler im rheinischen Braunkohlerevier, die trotz des Kohleausstiegs noch abgerissen werden sollen. Ingo Bajerke tut sich schwer damit, umsiedeln zu müssen. Er möchte nicht, dass sein Heimatdorf mitsamt der historischen Kirche Heilig Kreuz dem Erdboden gleichgemacht wird.
Mit seiner Sendung "Willi will's wissen" hat er Millionen von Kindern und Eltern die Welt erklärt. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges steigt Willi Weitzel aus. Er meint, dass er nicht ewig der naiv anmutende Kinderunterhalter sein kann. Sein Umfeld ist schockiert. Als auch noch seine Ehe zerbricht, stürzt er in eine Lebenskrise. Die Frage "Wer bin ich eigentlich?" treibt ihn um. "Jahrelang", gesteht er, "war ich der Willi. Doch dann fing ich an, den Willi zu spielen." Willi, der eigentlich Helmar heißt und Theologie studiert hat, zieht sich in ein Benediktinerkloster zurück und gewinnt mehr Klarheit über sich.
Gerd Schönfelder verliert 1989 mit 19 Jahren bei einem Zugunfall den rechten Arm und vier Finger der linken Hand. Zunächst fällt der leidenschaftliche Sportler in ein tiefes Loch. Doch schon bald fasst er neuen Mut, kämpft sich entschlossen zurück ins Leben und arbeitet hart an seinem Erfolg als Skirennfahrer. Im Laufe seiner Karriere gewinnt er 16 Goldmedaillen bei den Paralympics und wird 14-mal Weltmeister - der international erfolgreichste Athlet in der Geschichte der Winter-Paralympics. Seinen größten persönlichen Sieg sieht er bis heute darin, nach dem Unfall wieder aus seinem Tief herausgekommen zu sein.
Kaya ist eine junge Frau mit vielen Plänen, die sie umsetzen möchte. Doch das ist nicht so einfach. Als sie zwei Monate alt war und wegen heftiger Bauchschmerzen in die Notaufnahme kam, war die Diagnose erschütternd: Durch eine lebensgefährliche Darmverdrehung musste fast das gesamte Organ entfernt werden. Die Prognose der Ärzte: Kaya wird nicht lange überleben. Heute ist Kaya 20 Jahre alt. Kaya ist eine junge Frau mit vielen Plänen. Sie ist mit der Schule fertig, möchte Schauspielerin werden, die Liebe entdecken und träumt von einer Weltreise. Doch all das ist nicht so einfach.
Voenix ist Schamane und in der neuheidnischen Szene ein bekannter Typ. Er ist häufig bei Veranstaltungen in ganz Deutschland unterwegs, ist Künstler und Buchautor und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Dort veröffentlicht er Filme über Themen und Menschen aus der Heidenszene.
Unzählige Male hat Hauptkommissar Johannes Meurs an fremden Türen geklingelt, stand vor Schulklassen oder platzte in Familienfeste: „Ihr Kind ist tödlich verunglückt.“, „Euer Mitschüler ist verstorben.“ Es sind Sätze wie diese, die noch lange nachhallen. Deshalb kämpft Meurs seit 20 Jahren für den richtigen Umgang mit Todesnachrichten. Der Klever Polizist ist sich sicher: Wie eine solche Nachricht übermittelt wird, hat Folgen. Wer sich in der Extremsituation von der Polizei im Stich gelassen fühlt, erlebt ein doppeltes Trauma. Das möchten Meurs und sein Team unbedingt verhindern.
Es könnte die pure Idylle sein: Im Tiroler Hochtal Wildschönau liegt der Hörbighof, ein traditionsreiches Bauernhaus. Doch in der Gaststube hängen zwei Sterbebilder. Die Geschwister starben beide mit nur zwei Jahren an einem Gendefekt.
"Obdachlose mit Zukunft", kurz OMZ, nennt André sein Projekt. In Köln hat er ein ganzes Bürohaus zu einem visionären Wohnprojekt für Obdachlose gemacht. André war selbst lange obdachlos.
Russlands Überfall auf die Ukraine wirkt wie aus der Zeit gefallen. Ein Angriffskrieg mitten in Europa, wie wir ihn nicht mehr für möglich gehalten hätten. War der Pazifismus, seit Jahrzehnten auch von den Kirchen gepredigt, zu naiv?
Während sich ihre Freundinnen und Klassenkameraden aufs Abitur vorbereiten, arbeitet Sandra in einem Bordell. Nie hätte sich die Schülerin aus Bayern träumen lassen, in der Prostitution zu landen. Als aus einer Internetbekanntschaft ein Liebesverhältnis wird, ändert sich ihr Leben. Ihr Lover erzählt ihr von erdrückenden Schulden, die er nur mit ihrer Unterstützung loswerden könne. Sandra will ihn nicht hängen lassen und willigt schließlich in seinen perfiden Plan ein. Von einer „Althure“ wird sie angelernt, um im Rotlicht Geld zu verdienen.
Alexandra ist 24 Jahre alt und hat seit ihrer Geburt die Glasknochenkrankheit. Sie ist im fünften Monat ungewollt schwanger. Doch sie ist zuversichtlich, dass sie und das Baby auch ihre zweite Schwangerschaft gut überstehen.
Um 84 Babys hat sich Elke Baumann aus Berlin schon gekümmert - und sie ist sich sicher: sie wird die 100 vollmachen. Denn Säuglinge in Not gibt es genug, und um die kümmert sich die Berlinerin aus Berufung - seit 30 Jahren.
Was ist wichtiger: ein Mahnmal zur Erinnerung an den Holocaust oder ein Ort aktiven jüdischen Lebens? Das ist, überspitzt, die Frage, vor der die Jüdische Gemeinde in Hamburg und die Stadt Hamburg derzeit stehen. Denn die Gemeinde hat Großes vor: Sie will die Bornplatzsynagoge wieder aufbauen, jene riesige Synagoge aus dem Kaiserreich, die die Nationalsozialisten 1938 in der Reichspogromnacht zerstörten. Das Ziel: einen sichtbaren Ort schaffen, mitten in Hamburg, dort, wo vor der Auslöschung jüdischen Lebens ein ganzes Viertel von der Gemeinde und eben jener 40 Meter hohen Synagogenkuppel geprägt war. Hier war das Zentrum jüdischen Lebens in der Stadt, und hierhin will die Jüdische Gemeinde wieder zurückkehren.
Optimiere dich selbst - das ist das Motto unserer Zeit. Wer sich selbst optimiert, der kann mehr aus sich herausholen und zufriedener werden. Doch wann wird das Streben nach dem besseren Ich zum Stress?
Sie haben sich ihre Hochzeit vermutlich anders vorgestellt: Major Tina Behnke, Kompaniechefin und ihr Mann Felix, Fallschirmjäger. Als sie das Aufgebot bestellt haben, war noch alles ruhig, nun ist Krieg in Europa. Und das betrifft auch ihre Familie und Kameradinnen und Kameraden. Bei der Hochzeit stehen sie in Uniform Spalier. Später beim Essen wird diskutiert. Alle wissen, auch deutsche Soldatin .....
Karen, Franz und Papa Bär haben unter Brücken und in Hauseingängen gelebt. Vor einem Jahr können die drei in eigene kleine Wohnungen ziehen, bekommen unbefristete Mietverträge in einem Neubau in Hannover.
Vor zwei Jahren erhält Gode die Diagnose: Hirntumor der schlimmsten Art. Die Krankheit stellt seine Beziehung mit Sabine vor große Herausforderungen, doch für sie ist klar, dass sie bei ihm bleibt, sie heiraten. Der Film begleitet das Paar.
Die Deutschen lieben Hunde, aber vielen Tieren bekommt das nicht gut. Sie leiden, weil die Halter*innen keine Ahnung von Hundeerziehung haben. In der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Hunde angeschafft - viele sitzen heute im Tierheim.
Sie arbeiten in Deutschland: als Polizisten, als Lehrer, als Gefängnisseelsorger. Und sie sind Muslime. Ihr Einsatzgebiet ist dort, wo mancher an seine Grenze kommt: wenn Einwanderer kriminell werden.
Sich einen Kinderwunsch erfüllen, ohne eine Beziehung einzugehen? Co-Eltern oder Menschen, die es werden wollen, erzählen von ihrem Glück, ihren Erfahrungen und ihren Gefühlen.
Udo, 56, ist der neue Hausmeister eines in die Jahre gekommenen Hochhauses im Kölner Osten. Für ihn Herausforderung und Chance zugleich, denn 30 Jahre lang war Udo Einbrecher - jetzt verwaltet er alle Schlüssel des Hochhauses.
Heiko und Marius lernen sich im Priesterseminar kennen - und lieben. Nach ihrem Outing vier Jahre später müssen sie gehen.Sie orientieren sich neu - und zweifeln an ihrer Kirche. Doch sie finden im Kreis der Mitarbeiter des Stuttgarter Queer-Gottesdienstes eine neue kirchliche Heimat und Verständnis. Beim diesjährigen Katholikentag sind Heiko und Marius mit ihrer Regenbogen-Gruppe nun neu integra .....
Über 20 Jahre stand Boris auf Opernbühnen in Europa. Dann beginnt er mit 45 Jahren eine Ausbildung zur Pflegefachkraft im Altenheim. Der Film beleuchtet das frühere Leben von Borisals Bariton und sein jetziges Leben als Pflegeschüler.
Sind meine Eltern wirklich meine Eltern? Habe ich noch Geschwister? Wo komme ich her? Viele Menschen sind auf der Suche nach ihren Wurzeln. Alexander ist DNA-Detektiv und hilft ehrenamtlich Menschen, die nach biologischen Verwandten suchen.
Schon lange sucht Malgorzata ein Leben, das zu ihr passt, einen Ort, an dem sie sich heimisch fühlen kann. Jetzt hat die gebürtige Polin ihn gefunden, in Italien. Alles wäre perfekt, wenn ihr Mann ihr folgen würde, doch das geht noch nicht.
Warum sind Menschen von Gewalt fasziniert? Warum begehen sie Straftaten? Warum gerät ein Leben manchmal völlig aus der Bahn? So wie das von Maximilian Pollux, der als jugendlicher Intensivstraftäter neun Jahre im Gefängnis saß.
2020 hat das Verfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe gekippt. Im Film kommen Menschen zu Wort, die aus Betroffenheit oder beruflich mit der Frage nach einem selbstbestimmten Tod konfrontiert sind.
Ein Hausarzt benachrichtigt die Polizei. Seit Wochen hat Michael L. seine Medikamente nicht abgeholt. Auch die Nachbarn haben den älteren Herrn von gegenüber lange nicht gesehen. Vor zehn Jahren war er in das Mietshaus eingezogen. Als Beamte die Wohnungstür öffnen, finden sie seinen Leichnam. Drei Wochenlang bemerkte keiner, dass der 63-Jährige tot in seiner Wohnung lag.
Als die Stralsunderin Friederike Fechner mit ihrem Mann 2012 ein historisches Giebelhaus kauft, ahnt sie nicht, worauf sie sich einlassen wird. Wer hat einmal in diesem alten Haus gelebt? Sie macht sich auf die Suche und gerät in einen Sog.
Veronika Egger dürfte es eigentlich nicht geben: Sie ist die Tochter eines katholischen Priesters und damit ein "Kind der Sünde". Bis sie sieben Jahre alt ist, scheint ihre Welt noch in Ordnung. Veronika lebt mit ihrer Mutter im bayerischen Irschenberg und ist stolz auf ihren Vater, der im Ort beliebt ist. Doch dann verbietet ihr der Schuldirektor, über ihren Vater zu reden. Für Veronika begin .....
Was bedeutet es, die alten Eltern zu Hause zu pflegen? Sind wir dazu verpflichtet? Ulrike und Christel haben die Aufgabe wie selbstverständlich übernommen. Das hat sie an ihre körperlichen und seelischen Grenzen gebracht. Jetzt müssen sie sich Unterstützung holen. Experten raten, dass pflegende Angehörige frühzeitig die Notbremse ziehen. Bloß wie? Wie groß die körperliche und seelische Belastung .....
Verdrängen, verheimlichen, leugnen, das war das Verhaltensmuster von Jessica Obertopp-Ulm. Jahrelang versteckte sie so ihre Alkoholsucht. Überall, gegenüber Freunden, ihrem Mann und selbst im Fußballstadion. Und sie ist Vollblut-Fußballfan des FC St. Pauli. Fans trinken viel, oft zu viel. Das Stadion ist deshalb für die 41-Jährige tabu, weil das Risiko für einen Rückfall dort zu groß ist. Nach Jah .....
Hat die katholische Kirche in Deutschland den Mut zu tiefgreifenden Reformen? Werden Frauen mehr Rechte bekommen? Themen, die mehr als drei Jahre im Gesprächsforum "Synodaler Weg" diskutiert wurden. Mitte März 2023 treffen sich die Katholik:innen, Laien, Bischöfe, Ordensleute zur Abschlussversammlung in Frankfurt. Diese Dokumentation begleitet Frauen, die für die Gleichberechtigung der Frauen in d.....
Simone Hage steht vor dem größten Abenteuer ihres Lebens. Die 18-Jährige will mit ihren beiden Wildpferden von Süden nach Norden bis nach Dänemark reiten. Aufgewachsen in einem idyllischen Ort in Bayern lässt sie alles hinter sich und reitet ins Unbekannte – ohne jeden Komfort. Hat das Leben nicht mehr zu bieten als der geregelte Alltag der Eltern? Aus wenigen Monaten wird am Ende mehr als ein Jah .....
Sie stand kurz vor Olympia, war eine der besten Leichtathletinnen Deutschlands, wenn nicht weltweit. Dann erleidet Louisa Grauvogel im Herbst 2022 einen Hörsturz. Burnout. Depression. Der Leistungsdruck, der Stress waren zu groß geworden. Louisa Grauvogel muss ihre Karriere beenden. Ein Schritt, der ihr extrem schwerfällt. Denn bislang hat sie sich hauptsächlich über ihren Sport, über Hochleistung .....
Mit Fremden kuscheln? Geht das? Vor einem Jahr hat Dirk aus Köln Kuschelpartys für sich entdeckt: Treffen, bei denen sich Menschen anfassen, kraulen und in den Armen liegen. Voraussetzung ist gegenseitiges Einverständnis. "Für mich ist das eine gute Übung, wirklich aus dem Kopf rauszukommen und mein Herz zu öffnen", sagt der 35-jährige Schornsteinfeger.
Macht das Landleben glücklicher als das Leben in der Stadt? Das ist eine Frage, die sich gerade Familien oft stellen. Als sie während der Corona-Pandemie in Kurzarbeit waren, dachten auch Julia und Steffen Lorenz über die Vor- und Nachteile des Landlebens nach. Am Ende haben sie den Schritt gewagt, ihre Jobs in München gekündigt und sind aus der Millionenstadt an der Isar in ein 500-Einwohner-Dorf .....
"Der Krebs ist zurück, ich bin schwanger und kämpfe dieses Mal nicht allein", postet Katrin auf Social Media. Auf dem Foto hält sie ihren Mutterpass und einen Therapiepass in den Händen. Katrin ist 39 Jahre alt, als sie nahezu zeitgleich erfährt, dass sie zum zweiten Mal an Brustkrebs erkrankt ist und außerdem ein Baby erwartet. Unfassbares Glück und bittere Angst könnten nicht näher beieinander l .....
Nur knapp überlebt Niko Brenner (38) alias Dr. Knarf vor sechs Jahren einen schweren selbstverschuldeten Unfall. In seinem Kölner Tonstudio explodiert eine Gasflasche in seinen Händen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe dort hochkonzentriertes Cannabisextrakt hergestellt. Damals war Niko stark drogenabhängig. 40 Prozent seiner Haut sind verbrannt und müssen transplantiert werden. Drei .....
Am Motorradfahren liebt Ricky die Geschwindigkeit. Als Motorradpolizist sieht er bei Verkehrskontrollen oft Raser, die sich und andere gefährden, Menschen, die verunglückt sind. Er selbst hatte auch einen schweren Motorradunfall. Heute ist Ricky nur noch dort mit Highspeed unterwegs, wo sich die Gefahren in Grenzen halten: auf der Rennstrecke. Davon will er andere überzeugen und Leben retten.
Katharina "Kaddi" Kestler ist nicht nur beruflich als Host des Podcasts "Bergfreundinnen" auf der Überholspur, sondern auch privat. Ruhephasen kennt sie nicht. Lässt der Job es zu, wird jede Minute mit Outdooraktivitäten zugeplant. Dann kommt der Mai 2022. Zwei Wochen noch, dann steht Kanada an. Vorher noch schnell ein Wellness-Wochenende in Südtirol, bei ihrem Lieblings-Downhill-Trail bei Obe.....
Seit der Scheidung von ihrem Exmann hat Nancy das alleinige Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn Lian (10). Gleichzeitig merkt sie schnell, wie sehr der Junge darunter leidet, dass ihr Exmann kaum Zeit hat für Lian. Für die Reihe „Echtes Leben“ hat der Autor Marco Giacopuzzi Lians Mutter beim Versuch begleitet, den Exmann an seine finanziellen Pflichten zu erinnern und vor allem ihn zu bewegen, meh.....
Jacqueline ist mehr als überrascht, als ihr die Frauenärztin mitteilt: "Sie bekommen Drillinge". Seit der Geburt der Drillingsmädchen im Februar 2022 leben sie und ihr Mann Klemens im permanenten Ausnahmezustand. Trotz Schlafmangels und Dauerstresses versuchen sie, den turbulenten Alltag zu bewältigen – und das dreifache Babyglück bestmöglich zu genießen.
Mark Junglas ist ein Überzeugungstäter! Fleischessen ja, aber nur wenn die Tiere ein gutes, artgerechtes Leben hatten - und einen stressfreien Tod. Den gelernten Metzger widert die konventionelle Massentierhaltung schon früh an: Als Mark im Alter von 16 Jahren ein Kalb schlachten muss, war das eine schlimme Erfahrung, die sein Engagement für Tierwohl mitbegründet hat. Mark steigt aus der konventio.....
Sollte es in Deutschland zum Krieg kommen, möchte der ehemalige Verweigerer Philip wissen, wie man mit einer Waffe umgeht. Der Überfall auf die Ukraine hat alles bei ihm verändert. Bei der Bundeswehr übt der Ökonom am Wochenende für den Ernstfall. "Ungediente für die Reserve" nennt sich das Programm. Was lernt Philip dort? Wie ist es, plötzlich eine Waffe in der Hand zu halten?
"Mama, ich muss dir etwas sagen": Mit diesen Worten begann ihre Tochter ihr Coming-out. Sandra (45) wird diesen Moment vor drei Jahren nie vergessen: "Mir rannen die Tränen, eine Welt brach für mich zusammen". Ihre geliebte Tochter Emma wollte ab sofort ein Junge sein, wollte Alex genannt werden. "Wieso passiert mir das? Was habe ich falsch gemacht?", waren ihre ersten Gedanken. Heute, drei Jahre .....
Jörg Schumacher ist im 53 ° Hotel Abteilungsleiter für Zimmerreinigung. Er liebt seine Arbeit. Doch neuerdings muss er sich zusätzlich um 16 Auszubildende aus Vietnam kümmern, denn ohne neue Mitarbeiter aus dem Ausland droht dem Hotel das Aus. Fachkräfte fehlen. Neben seinem normalen Job ist er nun auch noch Ausbildungsleiter, Deutschlehrer und Betreuer. Jörg Schumacher steht nun vor einer M.....
Carolin Feismann hat aus einem alten Hof im Münsterland eine Oase erschaffen – für Menschen mit besonderen Bedürfnissen: Annika, eine junge Mutter mit Autismus-Störung, lebt hier mit ihrem Sohn. Genau wie die körperlich eingeschränkte Seniorin Lena. Dazu kommen 50 Tiere, 15 Mitarbeitende und Familie Feismann selbst. Hier finden alle die Gemeinschaft und Unterstützung, die sie brauchen.
Fürs Familienglück müssen sie täglich ans Limit gehen. Heike Klüsener (40) und ihr Mann Jens (38) haben gute Jobs, ein Haus mit Garten und vor allem zwei wunderbare Kinder. Aber Ben (8) und Henry (10) leiden unter einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Der Alltag wird zur Herausforderung schon bei Morgentoilette, Mahlzeiten, Urlaub. Vor allem für den Schulunterricht müssen Sonderlösungen her. Und .....
Über Instagram lernt die Unternehmerin Marie S. einen Mann kennen, der behauptet, er sei ein amerikanischer Geschäftsmann. Er schlägt ihr ein Geschäftsprojekt vor. Schnell wickelt er sie um den Finger, nutzt ihre damals labile psychische Verfassung aus, bevor er schließlich nach Geld fragt. Marie S. überweist mehrmals – das Geld bekommt sie nicht zurück. Sie ist auf eine Masche reingefallen, die v.....
Drei Tage barfuß über eine abgelegene irische Insel wandern, dazu nur trocken Brot und eine durchwachte Nacht: der Ironman des Pilgerns wird die Pilgerfahrt auf Station Island auch genannt. Wir begleiten zwei Frauen aus Deutschland auf dieser Tour, Agata Trofimiak aus Leipzig und Regina Ettwein aus Bayern. Die eine möchte ihren Glauben vertiefen, die andere wissen, was davon noch übrig ist. Werden.....
Für mehr Zeit mit der Familie haben Svenja (32) und Christian Fröhlich (36) ihr Leben umgekrempelt. Christian hat seine Festanstellung als Pfleger aufgegeben und sich selbstständig gemacht. Die Idee: Als mobiler Pfleger will er Pflegebedürftigen und deren Angehörigen Reisen oder Urlaub in Deutschland ermöglichen. Die Familie kommt zu den Aufträgen mit. Möglich ist das, weil Christian, Svenja und d.....
Wenn Seren Gören auf Partys gefragt wird, was sie beruflich mache, erzählt sie gerne, sie sei Eventmanagerin. Nicht ganz die Wahrheit, aber sonst sei der Abend womöglich gelaufen. Denn Seren ist Bestatterin, ein Beruf, den die meisten Menschen nur schwer mit einer so jungen, lebensfrohen Frau in Einklang bringen können.
Der Sozialpädagoge Tobias Lucht hat eine Mission: Er will Kinderarmut bekämpfen. Dafür gründete er 2006 die Arche Hamburg, wo Kindern und Jugendlichen jeden Tag eine warme Mahlzeit, Hausaufgabenbetreuung, Freizeitaktivitäten geboten werden.
Michèls Café wiegt 16 Tonnen, hat 6 Räder und rollt den Jakobsweg entlang – von Deutschland bis nach Santiago de Compostela. Den blau-weißen Doppeldecker-Bus hat er selbst umgebaut und gibt damit seinem Leben eine ganz neue Richtung. Michèl will auf dem berühmten Pilgerweg nicht nur Cappuccino anbieten. Er möchte einen Ort schaffen für Begegnungen - wo Geschichten, Gedanken und Gefühle geteilt wer.....
Aron ist betroffen vom frühkindlichen Autismus und schwerstbehindert. Er benötigt rund um die Uhr Betreuung. Katja und ihre Tochter Helena haben sich über viele Jahre um Aron gekümmert, neben Job und Schule. Nun wird Aron ausziehen. Helena bricht ebenfalls auf in die Freiheit und wird Tauchlehrerin. Aber was wird aus Katja? Wer ist sie nach all den Jahren? Wie findet sie sich zurecht in einem .....
Ein Obdachloser wird Schiedsrichter – Angelo Diliberto war spielsüchtig, verlor die Arbeit, seine Wohnung. Zwei Jahre lebte er auf der Straße. Im Fußball hat er wieder Halt gefunden. Als Schiedsrichter kämpft er sich zurück ins Leben.
Eigentlich ist Hannes Ibbeken Werbefachmann, hat eine gut dotierte Arbeit, seine Freundin ist aus der Schweiz zu ihm in die Wesermarsch gezogen und alles läuft rund in seinem Leben. Wäre da nicht seine Liebe zum Holz. Und die lässt ihn mit Anfang 30 sein ganzes Leben umkrempeln. Er kauft ein 100 Jahre altes Sägewerk, stellt drei Mitarbeiter ein, kündigt seinen Job – und verwirklicht seinen Lebenst.....
Den eigenen Vater pflegen? Sofia ist noch keine 20 Jahre alt, als diese Frage immer drängender wird: Ihr Vater Herwig leidet an einer demenziellen Erkrankung und hat MS. In ein Pflegeheim möchte sie ihn nicht geben. Zu dem Zeitpunkt lebt Sofia vorübergehend bei Herwig in ihrem Elternhaus am Stadtrand von Linz und geht an die Universität. Es ist ein altes Holzhaus mit einem großen Garten. Sofia hat.....
Es fließen viele Tränen an diesem Tag: Susi Erdmann muss sich von ihrem Kater Lomi verabschieden. Er hat einen Maul-Tumor im fortgeschrittenen Stadium, ist todkrank. Der einst so prächtige Kater, der die ehemalige Rennrodlerin durch eine ihrer schwersten Lebensphasen begleitet hat, ist auf ein kleines Bündelchen zusammengeschrumpft. Die vergangenen Monate waren hart für Susi. Unterstützung bek.....
Viele Eltern kennen das: ganze Wochenenden am Spielfeldrand, ständige Fahrdienste und dann noch die Trikots waschen. Viel Zeit muss investiert werden, damit der Nachwuchs seinem Hobby nachgehen kann.
Einmal mit dem Rad quer durch Europa, alleine, im Zelt, mit wenig Komfort. Heiko will 4.000 km vom Ruhrpott über Prag, Wien, Mailand bis nach Madrid radeln. Er ist auf dem Weg zu den Sehnsuchtsorten, die auf der Bucket List seiner verstorbenen Tochter Lena standen. Lena wurde nur 22 Jahre alt, sie hatte ein Sarkom, eine seltene Krebserkrankung. Mit der Tour will sich Heiko seiner Trauer stellen. W.....