Seinen ersten Museumsbesuch macht Markus Brock im Jüdischen Museum Berlin und trifft dort als prominenten Gast den Schauspieler Ulrich Matthes. Schon allein durch die Architektur – ein Neubau von Daniel Libeskind in Form eines geborstenen Davidsterns – wurde das Jüdische Museum kurz nach seiner Eröffnung 2001 zu einem Besuchermagnet. Auch Markus Brock ist von den architektonischen Details beeindruckt. Er erfährt, wie es ist, aus der „Achse der Emigration“ ins Licht des „Gartens des Exils“ zu treten oder im beklemmenden, dunklen Holocaust-Turm zu stehen. „In kaum einem Museum passen Architektur und Inhalt so zusammen wie hier“ meint Brock. Ganz bewusst ist der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus nur ein kleiner Teil des Museums gewidmet. Die vielen Facetten der jüdischen Kultur und Geschichte werden auf anschauliche Weise greifbar. Am Granatapfelbaum beispielsweise, einem Wunschbaum, wird deutlich „was das Judentum für eine wunderbare heitere Kultur ist“, meint Schauspieler Ulrich Matthes. Wer eine Pause braucht, kann sich im Garten des Museums entspannen, wunderbar angelegt als moderne Interpretation eines alten Barockgartens. Von hier hat man auch den perfekten Blick auf die beiden Teile des Museums: den barocken Altbau, der durch einen Glashof mit dem Libeskind-Neubau verbunden ist. Der „Garten des Exils“ mit seinen riesigen Beton-Stelen, die man durchwandern kann, bildet den einzigen rechtwinkligen Raum des ganzen Museums. (Text: 3sat)
Die Albertina in Wien ist eine Schatzkammer für Kunstwerke und enthält eine der großartigsten grafischen Sammlungen der Welt. Die Geschichte des Kunstmuseums reicht mehr als 200 Jahre zurück. Herzog Albert von Sachsen-Teschen gründete sie bereits im 18. Jahrhundert. Seit ihrer Wiedereröffnung 2003, nach fast zehnjähriger Renovierung, ist die Albertina ein Besuchermagnet. Drei wechselnde Ausstellungen können seit dem Umbau gleichzeitig gezeigt werden. (Text: 3sat)
Die gläserne, lichtdurchflutete Architektur des Museum Folkwang in Essen ist schnörkellos, eine gelungene Hommage an die 1950er Jahre. Pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 wurde das Museum von David Chipperfield umgebaut und mit vielversprechenden Sonderausstellungen eröffnet. Der nordische Name des Museums spricht für sich: „Folkwang“ – „Halle des Volkes“. Mit dem Wunsch, ein Museum für alle zu schaffen, hat es Karl Ernst Osthaus einst in Hagen begründet. Dort ließ sich der Kunstmäzen 1902 ein Museum erbauen und vom Jugendstilkünstler Henry van de Velde ausstatten. Ursprünglich war es für exotisches Kunsthandwerk und Skulpturen bestimmt, die Osthaus von seinen Reisen durch die Welt mitbrachte. Doch van de Velde überzeugte ihn davon, Bilder von damals verpönten Zeitgenossen wie Paul Gauguin, Oskar Kokoschka und Wassily Kandinsky zu kaufen. Das Museum Folkwang stellte als eines der ersten die Künstler der Moderne aus. Nach dem Tod von Osthaus 1921 wurde seine einzigartige Sammlung nach Essen verkauft. Paul J. Sachs, ein Mitbegründer des Museum of Modern Art in New York, bezeichnet 1932 das Museum Folkwang als „Das schönste Museum der Welt“ – und so heißt auch die aktuelle Sonderausstellung, die die Geschichte der Sammlung rekonstruiert. Gezeigt werden viele Werke, die während des Nationalsozialismus als entartete Kunst vom Museum Folkwang wenn nicht zerstört, so doch verkauft wurden. (Text: 3sat)
An einer steilen Klippe, 60 Meter hoch über Salzburg, thront auf dem Mönchsberg ein puristischer Museumsbau, eines der beiden Häuser des Museums der Moderne. 2004 wurde der Neubau eröffnet, weil das Stammhaus im Herzen der Stadt, das barocke Rupertinum, aus allen Nähten platzte. In das Rupertinum im Zentrum der Salzburger Altstadt ist das Museum der Moderne 1983 eingezogen. Die Sammlung umfasst Werke von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart mit berühmten Namen wie Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Alfred Hrdlicka und Arnulf Rainer. Derzeit ist im Rupertinum eine Werkschau von Daniel Richter zu sehen. Den Neubau des Museums erreicht man vom Rupertinum aus in wenigen Minuten, per Lift durch die ehemaligen Katakomben am Fuß des Mönchsbergs. Mit Sichtbetonwänden und Stahltreppen verströmt der minimalistische Museumsbau den Charme einer schlichten Loft-Architektur. Außen wurde er mit heimischem Marmor verkleidet, Panoramafenster geben immer wieder den Blick frei auf die umliegende Landschaft. Innen wird vor allem Zeitgenössisches gezeigt, wie etwa die Ausstellung „Selbstporträt als Essiggurkerl“ mit ironisch-witzigen Skulpturen des österreichischen Künstlers Erwin Wurm. Eines ist im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg auf jeden Fall garantiert: eine spektakuläre Aussicht auf die barocke Kulisse Salzburgs. (Text: 3sat)
Gold und Silber, Jagdtrophäen oder aber technische Kuriositäten, alles begann mit der Sammelleidenschaft von Kurfürst August. Er legte im Jahr 1560 im Residenzschloss den Grundstein für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Von Anfang an war seine Kunst- und Wunderkammer öffentlich. Das früheste Besucherbuch ist aus dem späten 16. Jahrhundert. Seine Nachfolger wetteiferten in ihrer Sammelleidenschaft gar mit den Uffizien in Florenz, kauften wertvolle Gemälde und Skulpturen. August der Starke (1670–1733) etwa hatte ein Faible für das „weiße Gold“ und ergänzte die Sammlung im Barock mit kostbarem Porzellan. Heute vereint sich unter der Bezeichnung „Staatliche Kunstsammlungen Dresden“ der zweitgrößte Museumsverband Deutschlands mit insgesamt zwölf Museen. 2002 überflutete das Jahrhunderthochwasser der Elbe die Depots des Albertinums, die damals noch im Keller waren. Durch eine einzigartige Hilfsaktion von Künstlern, die einen Teil ihrer Werke versteigern ließen, konnte das Albertinum aufwändig restauriert werden. Nun ist das rund 500 Jahre alte Gebäude wieder zugänglich und die Kunst dort wieder eingezogen: Kunstschätze von der Romantik bis zur Gegenwart, Skulpturen von Rodin und Gemälde von Gerhard Richter. (Text: 3sat)
Vor 100 Jahren wurde das Kunsthaus Zürich eröffnet, das heute zu den wichtigsten Museen in Europa zählt. Eine große Picasso-Ausstellung ist der Höhepunkt des Jubiläumsprogramms. Die großartige Sammlung des Kunsthauses Zürich bietet einen eindrucksvollen Überblick der Kunstgeschichte vom Mittelalter bis heute: Skulpturen der Renaissance, Gemälde von Vincent van Gogh, Paul Cézanne und Edvard Munch, raumgreifende Seerosenbilder von Claude Monet, amerikanische Popart, Werke von Joseph Beuys, Sigmar Polke und A. R. Penck. Ein Schwerpunkt liegt auf der Schweizer Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts. Um möglichst viele Bilder der umfangreichen Sammlung zeigen zu können, soll das Kunsthaus Zürich um einen Museumsbau erweitert werden. Stararchitekt David Chipperfield lieferte bereits den Entwurf, bis 2015 soll er realisiert werden. (Text: 3sat)
Sie wird als die „heimliche Nationalgalerie“ Deutschlands bezeichnet und feiert 2011 ihren 50. Geburtstag: die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Untergebracht in zwei imposanten Museen im Herzen der Landeshauptstadt – im K20 und im K21 -, verraten diese Abkürzungen bereits, dass sich dort alles um Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts dreht. Ein Meisterwerk reiht sich an das andere, darunter viele Hauptwerke der Klassischen Moderne und des Surrealismus von Paul Klee, Pablo Picasso, Joan Miró, Fernand Léger, Georges Braque, René Magritte, Max Ernst und Wassily Kandinsky. Wichtige Amerikaner wie Andy Warhol, Robert Rauschenberg und Jackson Pollock sind ebenso vertreten wie Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart, etwa Nam June Paik, Katharina Fritsch, Andreas Gursky und Joseph Beuys. (Text: 3sat)
Auswandern – ein Traum, der heute noch, wie schon seit Jahrhunderten, mit großen Hoffnungen und noch größeren Ängsten verbunden ist. Von Bremerhaven aus bestiegen zwischen 1830 und 1974 mehr als sieben Millionen Auswanderer ein Schiff nach Übersee – Nordamerika, Brasilien, Argentinien und Australien. Dort, wo sie Europa einst verließen, befindet sich heute das größte europäische Erlebnismuseum zum Thema „Auswanderung“. Im Deutschen Auswandererhaus, direkt am Hafen gelegen, kann man Geschichte nicht nur betrachten, sondern hautnah miterleben. Mit seinem innovativen Ausstellungskonzept ist es mehr ein Ort für die Sinne als ein traditionelles Museum. Im August 2005 wurde das Deutsche Auswandererhaus eröffnet. Schon zwei Jahre später gewann es den Europäischen Museumspreis. (Text: 3sat)
Eine weltberühmte Ikone der Kunstgeschichte ist im Wiener Belvedere zuhause: „Der Kuss“ von Gustav Klimt (1862 – 1918). Im barocken Museums-Ensemble des Belvedere geraten nicht nur Klimt- und Jugendstil-Liebhaber ins Schwärmen. Die außergewöhnliche Sammlung umfasst neben Gemälden aus dem Wien der Jahrhundertwende auch Meisterwerke des österreichischen Mittelalters und Barocks und des französischen Impressionismus. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die Belvedere-Schlösser als Sommerresidenz für Prinz Eugen von Savoyen erbaut. Ein weitläufiger Garten verbindet das etwas höher gelegene Obere mit dem Unteren Belvedere. Die barocke Schlossanlage zählt zu den schönsten in Europa und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Heute beherbergt das Belvedere die bedeutendste Sammlung österreichischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart, ergänzt durch Werke internationaler Künstler wie Claude Monet, Vincent van Gogh und Max Beckmann. (Text: 3sat)
Schon die Aussicht ist atemberaubend. Hoch oben über dem Zürichsee thront das Museum Rietberg in einer über 100 Jahre alten Parklandschaft. Einst verbrachten hier Berühmtheiten wie Richard Wagner ihre Mußestunden. Nicht nur Geschichte atmen kann man im Museum Rietberg, sondern direkt eine kleine Weltreise machen. Das historische Villenanwesen aus dem 19. Jahrhundert wurde 2007 in eine Art unterirdische Schatzkammer verwandelt, der Erweiterungsbau spektakulär in die Erde hinein versenkt. Die Sammlung außereuropäischer Kunst ist einzigartig: afrikanische Holzmasken, buddhistische Bronzen bis hin zu Skulpturen aus Ozeanien. Gemälde aus Indien zeigt die aktuelle Sonderausstellung bis Ende August mit über 200 Meisterwerken aus acht Jahrhunderten. (Text: 3sat)
Dresden, Leipzig, Chemnitz sind das magische Kunstdreieck in Sachsen. Die Kunstsammlungen Chemnitz führten bislang völlig zu Unrecht ein Schattendasein. 2010 wurden sie „Museum des Jahres“ – und das haben sie vor allem einer unerschrockenen Schwäbin zu verdanken. Die Direktorin Ingrid Mössinger hat es in 16 Jahren geschafft, Chemnitz mit vier Museen in die erste Liga der deutschen Museenlandschaft zu bringen. Die maroden Häuser wurden nach der Wende renoviert, Meisterwerke angekauft, hochkarätige Sammlungen gewonnen und glanzvolle Sonderausstellungen realisiert. Chemnitz nennt sich „Stadt der Moderne“ und beruft sich dabei auf einen berühmten Sohn der Stadt: Karl Schmidt-Rottluff, den Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Brücke“. Ein paar Jahre früher war Edvard Munch zu Gast bei einem Chemnitzer Textilfabrikanten und hat dessen ganze Familie porträtiert. Heute kann man Kunst vom Mittelalter über die Romantik bis zur Gegenwart erleben. Weitere Highlights sind selten gezeigte Bilder von Otto Dix und die ganze Bandbreite des Expressionismus von Ernst Ludwig Kirchner, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter und Karl Schmidt-Rottluff. Ebenfalls einzigartig ist die umfangreiche Sammlung von edlen Strümpfen, Stoffen und Tapeten, denn Chemnitz war um 1900 ein wichtiges Zentrum der europäischen Textilindustrie. (Text: 3sat)
„Eine Symbiose von Kunst, Architektur und Natur“ hatte sich Ernst Beyeler gewünscht, als er den italienischen Stararchitekten Renzo Piano mit dem Entwurf des Museums beauftragte. 1997 wurde es eröffnet. Die lichtdurchfluteten Ausstellungsräume sind schlicht und eigens auf die Kunst abgestimmt. Wandhohe Fenster geben immer wieder Ausblicke frei auf die umliegende Gartenlandschaft. Außen ist der elegante Museumsbau mit Millionen Jahre altem Porphyr aus Patagonien verkleidet – ein Tempel für die Kunst mit Ewigkeitscharakter. Das ideale Ambiente für die herausragende Kunstsammlung des Museumsgründers Ernst Beyeler, mit Werken von Claude Monet, Wassily Kandinsky, Pablo Picasso, Mark Rothko bis hin zu Georg Baselitz. Die beeindruckende Sammlung – vom späten Impressionismus bis zur abstrakten Kunst der Nachkriegszeit – hat der Schweizer Kunsthändler gemeinsam mit seiner Frau Hildy in über 50-jähriger Galerietätigkeit zusammen getragen. Dabei hat Ernst Beyeler stets auf sein Gefühl vertraut, ein Kunstgeschichtsstudium gab der Sohn eines Bahnbeamten vorzeitig auf. Stattdessen übernahm Beyeler 1945 in Basel ein Antiquariat und wechselte schnell von Büchern zu Bildern. Sein feines Gespür schenkte ihm nicht nur illustre Kunden, sondern auch Freundschaften mit berühmten Künstlern wie Pablo Picasso oder Max Ernst. 1982 ging Beyelers rund 200 Werke umfassende Privatsammlung in eine Stiftung über. (Text: 3sat)
„Als Luxus darf die Kunst nicht betrachtet werden“, sagte Ludwig I. von Bayern 1846 bei der Grundsteinlegung der Neuen Pinakothek in München. Der schwärmerische König glaubte, dass der Mensch nur durch die Kunst wahrhafte Bildung erfahre. Der Bau der Alten Pinakothek 1836 und später der Neuen Pinakothek war Teil seiner Mission als Förderer der Künste und Wissenschaften. In den Pinakotheken wollte er die Kunstsammlung des Wittelsbacher Adels und seine eigenen Schätze der Öffentlichkeit zugänglich machen. Heute umfasst die Sammlung der Alten und Neuen Pinakothek zusammen etwa 10.000 Meisterwerke aus sieben Jahrhunderten. Die Alte Pinakothek zeigt Europäische Malerei vom 14. bis zum 18. Jahrhundert: darunter Werke von Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Rembrandt, Diego Velázquez. Sie gibt einen nahezu vollständigen Überblick über die europäische Malerei dieser Zeit und zählt damit zu den bedeutendsten Museen der Welt. Die Neue Pinakothek wurde 1853 als erstes Museum in Europa eröffnet, das ausschließlich der zeitgenössischen Kunst gewidmet war. Heute umfasst die Sammlung unter anderem Meisterwerke von Francisco Goya, Caspar David Friedrich, Claude Monet, Vincent van Gogh und Pablo Picasso. (Text: 3sat)
Rote Wände für italienische Malerei, blaue Wände für niederländische Werke, grüne für die deutschen Meister: Ein Rundgang durch das frisch sanierte Städel Museum in Frankfurt ist ein Fest der Farben, natürlich nicht nur der bunten Wände wegen. Hier bündeln sich 700 Jahre Kunstgeschichte, Spitzenwerke aus jeder Epoche von Albrecht Dürer bis Daniel Richter. 1815 legte der Frankfurter Handelsmann Johann Friedrich Städel (1728 – 1816) den Grundstein. Er stiftete das Städelsche Kunstinstitut samt Vermögen und seiner Kunstsammlung, die seither stetig wuchs. Bis heute profitiert das Städel als älteste kulturelle Bürgerstiftung Deutschlands von privaten Förderern, auch der Umbau wurde erst durch zahlreiche private Spenden möglich. Für die Wiedereröffnung des sanierten Altbaus Ende 2011 wurden alte Schätze aus dem Depot geholt und die Sammlungen „Kunst der Moderne“ und „Alte Meister“ komplett neu gehängt und geordnet. Die neu gebaute unterirdische Museumshalle unter dem Städelgarten erweitert die Ausstellungsfläche um 3.000 Quadratmeter. Sie wird Ende Februar 2012 eröffnet. Hier wird das Städel erstmals umfassend Gegenwartskunst zeigen, 80 Prozent der Exponate sind Neuerwerbungen. (Text: 3sat)
Grünschimmernde Glaskegel lassen das unterirdisch Verborgene erahnen – ein Museumsneubau unter den Gassen der Grazer Altstadt. Ein ganzes Kulturareal ist hier 2011 entstanden – das Joanneumsviertel. Pünktlich zum 200. Geburtstag wurde damit das älteste Museum Österreichs aus dem Dornröschenschlaf erweckt. 1811 stiftete der Habsburgersprössling Erzherzog Johann das Joanneum. Der Neubau verbindet nun mehrere Museumsgebäude unterirdisch. Das Joanneumsviertel bildet das Zentrum der insgesamt zehn Standorte des Universalmuseums. Antike Münzen, historische Mode, mittelalterliche Kupferstiche, moderne Malerei – mit stolzen 4,5 Millionen Exponaten ist der Museumskomplex der größte seiner Art in Mitteleuropa. (Text: 3sat)
Alle fünf Jahre blickt die internationale Kunstwelt nach Kassel – 2012 ist es wieder soweit. Die nordhessische Stadt verwandelt sich vom 9. Juni bis zum 16. September für 100 Tage in ein gigantisches Mekka für Kunstbegeisterte aus aller Welt. Dass auch die dOCUMENTA (13) wieder eigene Akzente setzen wird, dafür sorgt Carolyn Christov-Bakargiev. Die 54-jährige Amerikanerin hat die Kunstschau geplant und Künstlerinnen und Künstler ausgesucht, die die Welt und unsere Zeit in all ihrer Widersprüchlichkeit und mit all ihren Herausforderungen widerspiegeln. Dabei sorgte sie für Superlative: Noch nie waren so viele Künstlerinnen eingeladen, und noch nie wurde an so vielen verschiedenen Orten Kunst gezeigt. (Text: 3sat)
Schöner kann eine Großstadt kaum liegen: Lausanne schmiegt sich an die Hügel am Genfer See mit Blick auf ein grandioses Alpenpanorama. Geschichte und Gegenwart gehen in der Schweizer Metropole eine spannende Symbiose ein: Einer der letzten historischen Türmer Europas verrichtet in der gotischen Kathedrale Notre-Dame allnächtlich seinen Wachdienst, während im futuristischen Trendviertel Flon das Leben tobt. Den Sauvabelin-Park hoch über der verwinkelten Altstadt erklimmt eine führerlose Metro, unten auf dem See schippern 100 Jahre alte restaurierte Raddampfer. Lausanne ist die heimliche Kulturmetropole am Genfer See, und eine Reihe ganz besonderer Museen bereichert die multikulturelle Studentenstadt: Die Fondation Claude Verdan etwa ist ein Museum, das sich ausschließlich der menschlichen Hand widmet. Der Museumsgründer und Handchirurg Claude Verdan sammelte zeitlebens Kunst und Objekte rund um das Tast- und Greiforgan. Wechselnde Sonderausstellungen veranschaulichen die zentrale Bedeutung der Hand als Grundlage der Zivilisation. Bis Januar 2013 ist die Schau „TOUCH! Le monde au bout des doigts“ zu sehen. Anhand vieler interaktiver Exponate erlebt der Besucher, welche unendlichen Möglichkeiten eine einfache Berührung in der hochtechnisierten Welt bietet. Die Collection de l’Art Brut hat einen Großteil der Exponate vom französischen Künstler Jean Dubuffet erhalten. 1971 vermachte er der Stadt Lausanne seine eigene Kunstsammlung der „Art brut“. Er selbst prägte den Begriff, ihm ist es zu verdanken, dass die schöpferische Arbeit von geistig kranken und behinderten Menschen als Kunst überhaupt Anerkennung fand. Derzeit ist in der Collection de l’Art Brut die bislang größte Ausstellung zu sehen, die je über das Werk der psychisch kranken Aloïse Corbaz (1886 – 1964) gezeigt wurde. (Text: 3sat)
Es ist Österreichs Herz der Kultur: das MuseumsQuartier. 2001 eröffnet, ist es eines der weltgrößten Kulturareale und Wiens jüngstes Szeneviertel. Mitten im Zentrum gelegen, vereinigt das MQ barocke Gebäude und zeitgenössische Architektur auf dem Gelände der ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen. Insgesamt neun Museen, zahlreiche Kultureinrichtungen, das „quartier 21“ für Künstler und Kreative, Cafés und nicht zuletzt die couchartigen, quietschbunten „Hofmöbel“ machen das MQ zu einem Lieblingsplatz der Wiener und der Wien-Besucher. Die moderne Kunst Wiens und Österreichs beherbergt das Leopold-Museum. Im lichtdurchfluteten, quaderförmigen Neubau ist die Sammlung des Ehepaars Rudolf und Elisabeth Leopold zu sehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Wiener Secession um 1900 und dem österreichischen Expressionismus mit Werken von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka und der weltweit größten Egon-Schiele-Sammlung. Die Sonderausstellung „Nackte Männer“ zeigt bis Januar 2013 männliche Akte von 1800 bis heute. Neben Werken von Egon Schiele sind Gemälde, Skulpturen und Fotografien unter anderem von Paul Cézanne, Auguste Rodin und Thomas Ruff zu sehen. Die Farbe, genauer gesagt bunte Leuchtstoffröhren, stehen im mumok (Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien) bis Februar 2013 im Mittelpunkt – in der Sonderausstellung „Lights“ von Dan Flavin. Das mumok, beheimatet in einem dunkelgrauen, diagonalen Basaltquader, widmet sich dem 20. Jahrhundert und der Kunst der Gegenwart. Die Klassiker der Moderne – Matisse, Klee, Picasso – finden sich hier ebenso wie Werke von Andy Warhol oder Robert Rauschenberg. Die Kunsthalle Wien hat sich mit Wechselausstellungen internationaler zeitgenössischer Kunst einen Namen gemacht. Die Ausstellung XTRAVAGANZA widmet sich bis Februar 2013 dem Londoner Subkultur-Künstler Leigh Bowery und seinen schrillen Kunstwerken aus den 1980er Jahren. (Text: 3sat)
Sie ist eines der schönsten Kunstareale überhaupt, UNESCO-Weltkulturerbe, internationaler Publikumsmagnet – und die größte Kulturbaustelle Europas: die Museumsinsel Berlin. Der „deutsche Louvre“ soll sie werden, wenn der „Masterplan Museumsinsel“ bis zirka 2025 umgesetzt sein wird. Drei der fünf Kunsttempel erstrahlen bereits in frischem Glanze. Die Besucher in Staunen versetzen – das wollte schon König Friedrich Wilhelm der IV. von Preußen (1795–1861). Die Museumsinsel sollte eine „Freistätte für Kunst und Wissenschaft“ sein. In nur 100 Jahren entstand bis 1930 auf der Spreeinsel ein Komplex aus fünf Museen: das Alte Museum, das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und das Pergamonmuseum. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es auf so engem Raum so viele grandiose Kunstschätze – und so viel Renovierungsbedarf. Der „Museums-Check mit Markus Brock“ besucht die Museumsinsel Berlin, nimmt die Alte Nationalgalerie und das Bode-Museum unter die Lupe und begrüßt als prominenten Gast die Schauspielerin Maren Kroymann. (Text: 3sat)
Auf den Ruinen der romanischen Kirche St. Kolumba wurde es erbaut und als „bestes Bauwerk 2008“ ausgezeichnet: das Kolumba. Die Architektur im Kunstmuseum des Erzbistums Köln, die der berühmte Schweizer Architekt Peter Zumthor entworfen hat, mutet puristisch an – graue Wände aus Backstein und Lehmputz, ein weißer Terrazzoboden, Türen aus Stahl und beinahe kirchenhohe Decken. Doch der Neubau des Kolumba, das schon 1853 gegründet wurde, besticht nicht nur durch seine eigenwillige Architektur. Auch das Ausstellungskonzept ist außergewöhnlich: Alte und zeitgenössische Kunst werden nicht getrennt voneinander präsentiert, sondern einander gegenübergestellt. So trifft ein religiöses Gemälde von Stefan Lochner (um 1400 – 1451) auf ein hölzernes Kreuz von Joseph Beuys (1921 – 1986). „Art is Liturgy“ – Kunst ist Liturgie, heißt die aktuelle Jahresausstellung nach einem Zitat des Künstlers Paul Thek (1933 – 1988), der wie kein anderer das Bewusstsein für Spiritualität in der zeitgenössischen Kunst geweckt hat. Das Kolumba besitzt die weltweit größte Werksammlung des Amerikaners. Neben Hauptwerken Theks wie seinen aus Wachs geformten „Meat Pieces“ sind Arbeiten von August Macke, Oskar Schlemmer, Lothar Schreyer und Rebecca Horn zu sehen. Markus Brock nimmt das Kolumba in Köln unter die Lupe. Als prominenten Gast begrüßt er Manuel Andrack. Der Journalist und Moderator wird ihn beim „Museums-Check“ begleiten. (Text: 3sat)
Im ZKM Karlsruhe ist Kunst anfassen ausdrücklich erwünscht – ein interaktiver, virtueller Abenteuerspielplatz für die ganze Familie. 1989 gegründet, ist das „Zentrum für Kunst und Medientechnologie“ ein Laboratorium für die Medienkünste, das rund 220.000 Besucher jährlich anlockt. Die herausragende Institution ist aber nicht nur Museum, sondern zusammen mit der Hochschule für Gestaltung und Forschungsinstituten eine Kulturfabrik für das digitale Zeitalter. Internationale Künstler und Wissenschaftler pilgern nach Karlsruhe, um Trends in Kunst, Musik und Film nachzuspüren und dort neue Werke zu erschaffen. Von diesen „Artists in Residence“ profitiert auch das ZKM I Medienmuseum. Das ZKM I Museum für Neue Kunst präsentiert zeitgenössische Malerei, Fotografie und Installation aus hochkarätigen Privatsammlungen. Markus Brock wirft im „Museums-Check“ auch einen Blick hinter die Kulissen des ZKM. Das „Labor für antiquierte Videosysteme“ etwa ist eine Art „digitale Arche Noah“. (Text: 3sat)
Für Kunst- und Naturliebhaber ist das Museum Insel Hombroich geradezu paradiesisch: Inmitten einer urwüchsigen Flora zwischen Teichen und Wäldern finden sich in luftigen Pavillons einzigartige Kunstwerke quer durch die Jahrhunderte und Kulturen. Hier treffen Collagen von Kurt Schwitters auf altchinesische Tonfiguren, Aquarelle von Paul Cézanne gesellen sich zu afrikanischen Fetischen, filigrane Mobiles von Alexander Calder kontrastieren mit monumentalen Khmer-Skulpturen. „Kunst parallel zur Natur“- das war das Motto des Sammlers und Gründers der Insel Hombroich, Karl-Heinrich Müller (1936 – 2007). Er hat seiner Vision vom Einklang zwischen Kunst, Kultur, Architektur und Natur in der Auenlandschaft der Erft vor den Toren Düsseldorfs ein Gesicht gegeben. 1987 eröffnet, entstand das Open-Air-Museum nahe Neuss im Geiste einer Künstlerkolonie. Auf dem Inselidyll lebten und arbeiteten von Anfang an zahlreiche Maler, Bildhauer, Komponisten und Schriftsteller. Müller ließ den Bildhauer Erwin Heerich unterschiedlichste Pavillons für seine Kunstsammlung entwerfen – „Kapellen in der Landschaft“, wie Müller sie nannte. Von seinen ausgedehnten Fernreisen brachte der Immobilienmakler viele archäologische Schätze mit. Auch sein Faible für die Klassische Moderne ließ seine Kunstsammlung stetig wachsen. 1993 kaufte Müller in Hombroich die sogenannte Raketenstation dazu, ein an die Insel Hombroich angrenzendes ehemaliges militärisches Sperrgebiet. Es ergänzte seine Idee vom musealen Gesamtkunstwerk als „Labor“, wo sich Wissenschaft, Philosophie und Kunst vereinen. Im „Museums-Check“ nimmt Moderator Markus Brock diesmal das Museum Insel Hombroich ins Visier. Prominenter Gast ist die Schauspielerin Liz Baffoe, bekannt aus der ARD-Serie „Lindenstraße“, wo sie bis 2007 die Nigerianerin Mary spielte. (Text: 3sat)
Ferne Welten kann man im Rautenstrauch-Joest-Museum hautnah und interaktiv erleben – und sich auf eine verblüffende Entdeckungsreise begeben. Denn das Museum in Köln hat ein ganz besonderes Ausstellungskonzept. Im Unterschied zu herkömmlichen ethnologischen Museen werden dort die Kulturen der Welt nach Themen und nicht nach Regionen gegliedert. Wie wohnen die Menschen? Wie kleiden sie sich? Wie zelebrieren sie Geburt und Tod? Im Unterschied zu anderen Museen betont das Haus nicht das Exotische, sondern sucht nach Gemeinsamkeiten – auch zwischen der fremden und der eigenen Kultur. So steht ein Zelt der Tuareg in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Männerhaus aus Neuguinea. Der vergleichende Ansatz soll die Ebenbürtigkeit aller Kulturen betonen. Die Ursprünge des Museums gehen zurück auf das 19. Jahrhundert. Beim „Museums-Check mit Markus Brock“ erlebt dieser im Rautenstrauch-Joest-Museum die Kulturen der Welt hautnah und begrüßt wie immer einen prominenten Überraschungsgast. (Text: 3sat)
Das Lenbachhaus in München ist ein Magnet für Kunstbegeisterte aus aller Welt. Nach einem gründlichen „Facelifting“ wurde es im Sommer 2013 neu eröffnet. Den modernen Anbau hat Star-Architekt Norman Foster entworfen. Eine schwierige Aufgabe, die historische Architektur der Lenbach-Villa zu erhalten und gleichzeitig mit einem zeitgemäßen Bau zu erweitern. An der Ästhetik des goldfarbenen Kubus scheiden sich die Geister. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht nach wie vor der „Blaue Reiter“: Mit der weltweit größten Sammlung sind die Werke von Franz Marc, August Macke, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Kollegen die Kronjuwelen des Hauses. Aber auch Schlüsselwerke von Joseph Beuys, wegweisende Kunst nach 1945 und wertvolle Gemälde des 19. Jahrhunderts bieten viel Stoff zum Staunen, Sinnieren und Philosophieren. Markus Brock nimmt im „Museums-Check“ das umgestaltete Lenbachhaus in München unter die Lupe. Als prominenten Gast begrüßt er die Schauspielerin Michaela May. Die gebürtige Münchnerin ist eine begeisterte Museumsgängerin und kennt das Lenbachhaus ganz genau. (Text: 3sat)
Die Neue Stuttgarter Staatsgalerie des britischen Stararchitekten James Stirling von 1984 gilt heute als Meisterwerk der postmodernen Architektur in Deutschland. Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum wurde die gesamte Staatsgalerie renoviert und die einzigartige Sammlung völlig neu gehängt. Auch der kultige Noppenboden im Stirling-Bau wurde saniert und erstrahlt wieder in sattem Grün. Moderator Markus Brock erkundet das Museum zusammen mit der Schauspielerin Natalia Wörner. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung am Lee Strasberg Actor’s Studio in New York. 1994 gelang Wörner der Durchbruch mit dem französischen Kinothriller „La Machine“. 2010 war die Grimme-Preis-gekrönte Schauspielerin als einzige Deutsche bei der Verfilmung des Historien-Bestsellers „Die Säulen der Erde“ engagiert. Außerdem trifft Markus Brock in Stuttgart eine weitere Powerfrau: die neue Museumsleiterin Christiane Lange. Seit 2013 ist sie im Amt und hat frischen Wind in die Staatsgalerie gebracht. Markus Brock lässt sich erklären, weshalb Christiane Lange die Meisterwerke von Füssli, Monet, van Gogh oder Oskar Schlemmer nicht mehr in steril ausgeleuchteten weißen Räumen präsentieren wollte, sondern vor warmen Farben wie Weinrot und Olivgrün. Und da die promovierte Kunsthistorikerin das Museum als Lernort begreift, hat sie auch das Konzept ihres Vorgängers, die gewohnte Ordnung der Dinge durcheinanderzuwirbeln, rückgängig gemacht. Lange setzt stattdessen auf eine klare Struktur und macht mit ihrer chronologischen Hängung aus der Staatsgalerie wieder einen klassischen Kunsttempel. Neben der neu konzipierten Dauerausstellung zeigt die Staatsgalerie weiterhin Sonderausstellungen. Markus Brock und Natalia Wörner werfen einen Blick in die aktuelle Schau „Kunst &Textil“ (bis 22.6.2014) mit rund 100 Werken von mehr als 40 Künstlern. Die Ausstellung zeigt, welche Impulse das Textile der modernen Kunst bis heute gibt. (Text: 3sat)
Früher waren Militärmuseen vor allem Ausstellungshallen für Waffentechnologien und die glanzvolle Repräsentation nationaler Streitkräfte. Die Ausstellung im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden hingegen setzt sich mit Gewalt als kulturellem und anthropologischem Phänomen auseinander. Im Mittelpunkt steht dabei der einzelne Mensch, in seinem Leid, aber auch in seiner Brutalität. Auf 13.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden rund 10.000 Exponate präsentiert, etwa Orden, Schlachtengemälde und Fotos, Panzer oder Hitlers „Wunderwaffe“ V2. Im „Museums-Check“ nimmt Moderator Markus Brock diesmal das Militärhistorische Museum Dresden ins Visier. Als prominenter Gast begleitet ihn der Journalist und Schriftsteller Günter Wallraff. 1963 wollte Wallraff den Wehrdienst verweigern, was aber von den Behörden abgelehnt wurde. Über seine Erlebnisse bei der Bundeswehr, die er auch in dem Buch „Mein Tagebuch aus der Bundeswehr“ verarbeitet hat, spricht er mit Markus Brock. (Text: 3sat)
Unberührte Natur, ländliche Ruhe – Ende des 19. Jahrhunderts sehnten sich viele Künstler nach einem Leben jenseits der modernen industrialisierten Welt. In Worpswede, einem bis dahin unbekannten Moordorf vor den Toren Bremens, fanden sie diese Idylle. 1889 ließen sich hier die ersten Maler nieder und machten Worpswede binnen weniger Jahre zur bekanntesten Künstlerkolonie Deutschlands. Rechtzeitig zum 125. Jubiläum 2014 wurden die wichtigsten Stätten der Worpsweder Künstlerkolonie aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst und umfangreich renoviert: das Jugendstildomizil „Barkenhoff“ des Künstlers Heinrich Vogeler, das expressionistische Architekturensemble „Große Kunstschau“ und das „Haus im Schluh“, drei reetgedeckte Bauernhäuser wie aus dem Bilderbuch. Zu sehen sind darin nicht nur Werke der Worpsweder Künstler, sondern auch internationale und aktuelle Kunst. Noch heute leben und arbeiten hier 145 Künstler und Kunsthandwerker. Für den „Museums-Check“ besucht Moderator Markus Brock das Museumsdorf Worpswede und setzt sich dort auch mit den Schattenseiten des Mythos Worpswede auseinander: der unreflektierten Übernahme und Verbreitung nationalsozialistischer Ideale während des „Dritten Reiches“. Als prominenten Gast begrüßt Markus Brock die Schriftstellerin und Historikerin Barbara Beuys. (Text: 3sat)
Als „Museum der Phantasie“ hat Lothar-Günther Buchheim 2001 das Buchheim Museum in idyllischer See-Lage in Bernried eröffnet. Seine bedeutende Expressionisten-Sammlung setzte er in Dialog mit Volkskunst, außereuropäischen Kultgegenständen und eigenen Arbeiten. Kann diese eigenwillige Mischung funktionieren? Markus Brock interviewt dazu den neuen Leiter des Museums Daniel J. Schreiber, der frischen Wind ins Museum bringen will. Das beweist er gerade auch mit der Sommerausstellung „Grosz.Krieg.Grotesk“. Für die Reihe „Museums-Check mit Markus Brock“ reist der Moderator auf den Spuren des „Blauen Reiters“ und der Expressionisten durch das bayrische Voralpenland. Brock besucht das Buchheim Museum, das Franz Marc Museum und das Schlossmuseum Murnau und begrüßt als prominenten Gast Marianne Sägebrecht. Die Schauspielerin wohnt am Starnberger See ganz in der Nähe vom Buchheim Museum und fühlt sich dort sehr wohl. Die einzigartige Mischung der Sammlung „lasse sie träumen“. (Text: 3sat)
Das „Grassi“ in Leipzig; das sind drei international bedeutende Museen unter einem Dach: das Museum für Angewandte Kunst, das Museum für Völkerkunde und das Museum für Musikinstrumente. Von Kultobjekten vom Amazonas, gotischen Schnitzaltären über Biedermeiertassen bis hin zum DDR-Stapelgeschirr aus Pressglas – 2.500 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte kann man in den Grassimuseen entdecken. Schon die Architektur des Museums aus den späten 1920er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beeindruckt. Das „rote Schloss“ wird der imposante Art-Déco Komplex auch genannt. Seine Gründung hat das Museum Franz Dominic Grassi zu verdanken, einem Leipziger Kaufmann italienischer Abstammung. Nach seinem Tod im Jahr 1880 hinterließ er der Stadt sein beträchtliches Vermögen zum Zweck „es auf Annehmlichkeiten und Verschönerung unserer Stadt zu verwenden“. 1896 wurde das nach ihm benannte Museum eröffnet und erhielt 1929 seinen aufsehenerregenden Neubau, einer der wenigen Museumsbauten aus der Weimarer Republik. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und zu DDR-Zeiten nur sporadisch wiederaufgebaut, fristete das Grassi jahrzehntelang ein Schattendasein. Erst 2001 wurde mit der grundlegenden Sanierung begonnen, die 2012 mit der Eröffnung des letzten Abschnitts im Museum für Angewandte Kunst abgeschlossen wurde. „Es ist eines der weltweit führenden Museen für Angewandte Kunst“, sagt Museumsleiterin Dr. Eva Maria Hoyer. Das Museum gibt einen Überblick von der Antike bis zur Gegenwart. Hier finden sich kunsthandwerkliche Unikate, seriell gefertigte Industrieprodukte und eine der bedeutendsten Jugendstil-Sammlungen Europas. Moderator Markus Brock nimmt im „Museums-Check“ das Grassi in Leipzig, das drei ganz verschiedene Museen beinhaltet, unter die Lupe. (Text: 3sat)
Die Kunstwelt pilgert wieder nach Wien, zur ersten großen Velázquez-Ausstellung im deutschsprachigen Raum überhaupt. Sie ist bis Februar 2015 im Kunsthistorischen Museum zu sehen. Erbaut als Palast der schönen Künste von den Habsburgern wurden die Innenräume des 1891 eröffneten Gebäudes von Künstlern wie Gustav Klimt oder Hans Makart ausgestaltet. Die Räume, die zu den prunkvollsten der europäischen Museumsarchitektur zählen, bergen die Schätze der Habsburg-Kaiser. Angefangen von Sarkophagen aus dem alten Ägypten, Schmuck und Keramik aus der Antike, bis hin zu bedeutenden Gemälden und Skulpturen aus Mittelalter und Neuzeit. Die eigentliche Wiege des Museums ist die Kunstkammer Wien. Seit 2013 erstrahlt sie in neuer Pracht. Sie ist weltweit die bedeutendste ihrer Art. Die Kunst- und Wunderkammern der Renaissance und des Barock waren eine Welt aus Schönem, Kuriosem und Seltenem. Vom späten Mittelalter an sammelten die Habsburger exotische und rare Materialien. Berühmt ist das Kunsthistorische Museum auch für seine Gemäldegalerie. Hier versammeln sich Meisterwerke von Vermeer, Tizian, Raffael oder Velázquez. Dem spanischen Hofmaler widmet das Museum nun eine große Sonderausstellung. Neben Werken aus dem eigenen Bestand ergänzen hochkarätige internationale Leihgaben die Schau. In der Kunstgeschichte gilt Velázquez (1599–1660) als einzigartig unter den Malern, da er seiner Zeit voraus war. In dieser Ausgabe des „Museums-Check“ erkundet Markus Brock gemeinsam mit der Schauspielerin Adele Neuhauser das Kunsthistorische Museum in Wien. Die Halbgriechin wuchs in Wien auf und lebt heute, nach Jahren an verschiedenen deutschen Theaterbühnen, wieder in der alten Heimat. Im Wiener „Tatort“ ermittelt sie als charismatische und kantige Assistentin an der Seite von Harald Krassnitzer. (Text: 3sat)
Zwischen Kölner Dom und Rhein thront das renommierte Museum Ludwig. Seit Februar hat es einen neuen, umtriebigen Direktor: Yilmaz Dziewior. Eines liegt dem gebürtigen Rheinländer besonders am Herzen, „Besucher für das Museum zu gewinnen, die sonst nicht so viel mit Kunst zu tun haben“. Ob ihm das gelingt? Mit der aktuellen Sigmar Polke-Ausstellung „Alibis“ wird das Museum jedenfalls viele Besucher anlocken. Es ist die erste große Retrospektive nach dem Tod des bedeutenden Gegenwartskünstlers und präsentiert mit 250 Werken das gesamte künstlerische Spektrum Sigmar Polkes (1941–2010). Malerei, Zeichnungen, Grafik, Skulpturen, Fotografien und Filme weisen ihn als den vielleicht experimentierfreudigsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit aus. Markus Brock besucht die Ausstellung, „checkt“ das Museum Ludwig und trifft als bekennenden Fan von Sigmar Polke den Kölner Musiker und Maler Wolfgang Niedecken. Der Kölschrocker und Frontmann von BAP bezeichnet das Museum Ludwig als sein absolutes Lieblingsmuseum. Warum? Das wird er Markus Brock beim Streifzug durchs Museum erzählen. Das Museum Ludwig ist die deutsche Adresse für die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Hier versammeln sich zahlreiche Ikonen – von Salvador Dalí, Pablo Picasso, Martin Kippenberger über Andy Warhol oder Roy Lichtenstein. Das Museum beherbergt die größte Pop Art-Sammlung außerhalb Amerikas und eine der europaweit bedeutendsten Sammlungen von Fotografien des 19. und 20. Jahrhunderts mit Schlüsselwerken von August Sander und Man Ray. Welche Visionen hat der neue Direktor Yilmaz Dziewior für das Museum Ludwig? Eine hat er bereits verwirklicht: mit dem ART LAB sollen vor allem junge Besucher für das Museum begeistert werden. Unter dem Motto „Express yourself!“ können Kinder und Familien darin interaktiv experimentieren – Kunst nicht nur zum Anschauen, sondern zum Anfassen. (Text: SWR)
Markus Brock wandelt im Neuen Museum Berlin durch antike Grabkammern, begegnet steinernen Pharaonen und dem Sonnengott Helios. Diesmal begleitet ihn die Deutsch-Iranerin Jasmin Tabatabai. Das 2009 wiedereröffnete Museum gewährt eine Reise durch Jahrtausende, von Nordafrika bis Skandinavien. In Museen geht die Wahlberlinerin leidenschaftlich gerne. Wenn es nach der Mutter gegangen wäre, hätte die Schauspielerin und Sängerin Archäologie studiert. Tabatabai ist begeistert von der ägyptischen Sammlung. Sie möchte erkunden, warum gerade Nofretete so einen Kultstatus hat. „Die Schöne ist gekommen“, das bedeutet der Name der Nofretete, der geheimnisvollen Herrscherin aus Ägypten. Ihre Büste ist das Schmuckstück des Neuen Museums. Die mehr als 3.000 Jahre alte Büste wurde von Stararchitekt David Chipperfield prominent im Nordkuppelsaal des Gebäudes platziert und inszeniert. Der Brite hat das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel behutsam restauriert „ganz so, wie man ein archäologisches Fundstück behandeln würde“, sagt er. Bewusst hat er die Spuren von Zeit und Zerstörung sichtbar gelassen. Und noch immer ist spürbar, welche Faszination das Neue Museum ausstrahlte, als es 1859 eröffnet wurde. Mit seiner historisierenden Architektur, den kulissenartigen Säulen und Wandmalereien sollte es den Menschen im 19. Jahrhundert die Vergangenheit und die Welt unmittelbar vor Augen führen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museum schwer zerbombt, 40 Jahre lang war die Ruine dem Verfall preisgegeben. Wiedererstrahlt in neuem Glanz, beherbergt das Neue Museum heute drei weltweit bedeutende Sammlungen: das Ägyptische Museum, das Museum für Vor- und Frühgeschichte und die Antikensammlung. Die Exponate reichen vom Schädel eines Neandertalers, römischen Skulpturen über mittelalterliche Koran-Handschriften bis hin zu Schätzen aus der Bronzezeit, wie dem berühmten „Berliner Goldhut“. Die kostbar verzierte Kopfbedeckung diente einst kultischen Zeremoni
Markus Brock erkundet eines der drei ältesten Museumsbauten Deutschlands, die Kunsthalle in Karlsruhe. Zum 300. Jubiläum der Stadt widmet sie ihre Landesausstellung starken Frauen. Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723 – 1783), die „Meister-Sammlerin“, begründete den internationalen Ruf der Kunsthalle und machte die Fächerstadt zu einem der kulturellen Zentren der Zeit. Schriftstellerin Angelika Overath begleitet Brock durch ihre Sammlung. Wie werden Frauen in der Kunst dargestellt? Wie haben sie die Welt gesehen? Ein berühmtes Gemälde aus der Sammlung der Kunsthalle kennt Angelika Overath besonders gut: Peter Paul Rubens Bildnis der Marchesa Veronica Spinola Doria (1606/07). Für eine Ausstellung schrieb die gebürtige Karlsruherin 2013 eigens einen fiktiven Dialog dazu. Die Zwiesprache mit der Kunst steht auch in ihrem neuesten Roman „Sie dreht sich um“ (2014) im Mittelpunkt. Darin besucht die Protagonistin weltweit Museen, um geheimnisvolle Frauenbildnisse zu ergründen. In der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe ist natürlich die Kunst von und mit Männern genauso vertreten. Gemälde und Skulpturen aus sieben Jahrhunderten umfasst die hochkarätige Sammlung mit Werken von Cranach, Chardin oder Kirchner. Karoline Luise von Badens „Mahlerey-Cabinet“ – ihre Gemäldesammlung – ist nun fast vollständig in der aktuellen Sonderausstellung zu sehen, darunter ihre Lieblingsmaler Rembrandt und François Boucher. Markus Brock wirft auch einen Blick hinter die Kulissen der Kunsthalle, in die Restaurierungswerkstatt. Dort wird seit einigen Jahren eines der Hauptwerke der Sammlung restauriert: Matthias Grünewalds „Kreuztragung Christi“ (um 1523/25), eine der wenigen erhaltenen Arbeiten des großen Renaissancekünstlers. Wie geht so eine Restaurierung überhaupt von statten? Wie mühsam und aufwändig ist das? Ein besonderes Augenmerk legt die Kunsthalle auf das jüngere Publikum. In der „Jungen Kunsthalle“ werden die Ausstellungen altersge
Das Kunstmuseum Stuttgart feiert zehnjähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung ist es ein Publikumsmagnet, auch wegen der einzigartigen Otto-Dix-Sammlung. Markus Brock „checkt“ das Museum. Als Gäste trifft Brock einen echten Dix-Fan, den Schauspieler Walter Sittler, bekannt aus der Fernsehserie „Der Kommissar und das Meer“, sowie Jan Dix, den Sohn von Otto Dix, der einige Anekdoten aus dem Leben seines Vaters zu erzählen weiß. „Würfele“ nennen die Stuttgarter liebevoll das Kunstmuseum, das schon von außen durch seine minimalistische Architektur besticht. Das Museum wurde in einen stillgelegten Autotunnel gebaut und bietet mit 5.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche viel Platz für die Kunst. Insgesamt 15.000 Werke umfasst der Bestand. Mit rund 250 Arbeiten von Otto Dix besitzt das Kunstmuseum die wohl wichtigste Sammlung weltweit. „Die Neue Sachlichkeit, das habe ich erfunden“, meinte Otto Dix (1891 – 1969) ganz selbstbewusst. Aber stimmt das wirklich? Tatsache ist, dass der Starmaler der Weimarer Republik ein großes Gespür für seine Zeit hatte und Menschen porträtierte wie kein Zweiter. Genau das fasziniert auch den Schauspieler Walter Sittler an Dix: dass er nichts beschönigte, sondern schonungslos malte, vom Kriegskrüppel bis zur Prostituierten. Mit detektivischem Gespür entdeckt er interessante Details auf Gemälden wie etwa dem „Großstadt-Triptychon“ (1927/28), einem der Hauptwerke von Otto Dix. Neben den Ikonen von Dix versammelt das Kunstmuseum abstrakte Werke von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart, darunter Gemälde von Emil Nolde bis Dieter Roth. Einer der Pioniere der Abstrakten Kunst war Willi Baumeister. Auch sein Nachlass, das Archiv Baumeister, befindet sich im Kunstmuseum Stuttgart. Seit 2013 ist dem Kunstmuseum Stuttgart das Haus Dix in Hemmenhofen am Bodensee angegliedert. Die Zimmer des ehemaligen Wohnhauses von Otto Dix wurden authentisch restauriert, sogar im Keller findet sich Kunst: Wandmalereien von einer
Auf der Museumsmeile Bonn im ehemaligen Regierungsviertel reihen sich fünf unterschiedliche Museen aneinander. Gast beim Musems-Check ist diesmal Wetter-Moderator Sven Plöger.In der Bundeskunsthalle Bonn schaut sich Sven Plöger die Wolken der Impressionisten an. Im Haus der Geschichte erkundet Markus Brock den Wandel der Sexualmoral. Das Kunstmuseum Bonn ist vor allem für seine einzigartige Gemäldesammlung von August Macke bekannt.Vom Hippie-VW-Bus über ausgestopfte Zebras bis zu herausragenden Werken von August Macke – das alles gibt es zu sehen auf der Museumsmeile Bonn. In der Bundeskunsthalle Bonn, der wohl größten Ausstellungshalle Deutschlands, versammelt die Sonderausstellung „Japans Liebe zum Impressionismus. Von Monet bis Renoir“ unbekannte Meisterwerke aus japanischen Sammlungen – erstmals in Deutschland. Im Haus der Geschichte informiert eine Sonderschau über den atemberaubenden Wandel der Sexualmoral. Von den prüden 1950er Jahren über die sexuelle Revolution bis zum öffentlichen Outing Homosexueller. Wie „schamlos“- so der Titel der aktuellen Sonderschau – sind wir Deutschen heute? Und wie war das noch vor 60 Jahren? In der Dauerausstellung im Haus der Geschichte wird deutsche Zeitgeschichte lebendig, vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute. Eine spannende Zeitreise, die als roten Faden das geteilte Deutschland bis zur Wiedervereinigung in vielen Originalexponaten zeigt. Im begehbaren Rosinenbomber, der Eisdiele aus den 1950er Jahren oder auf den Klappsesseln des alten Bonner Plenarsaals lässt sich deutsche Geschichte regelrecht begreifen. Jährlich kommen Objekte und Dokumente hinzu, die das gegenwärtige Deutschland dokumentieren. Was wird wohl aus dem Jahr 2015 ins Museum wandern? Welche Rolle wird das Thema Migration spielen? Moderator Markus Brock fragt nach. Das benachbarte Kunstmuseum Bonn ist vor allem für seine einzigartige Gemäldesammlung von August Macke bekannt. Der expressionistische Maler hat in Bonn den grö
In den labyrinthischen Gängen des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg kann man sich verlaufen. Doch Markus Brock wagt sich mit seinem Gast Wladimir Kaminer in das verzweigte System. Auf umgerechnet 3,5 Fußballfeldern zeigt das größte kulturhistorische Museum Deutschlands nur einen Bruchteil seiner insgesamt 1,3 Millionen Objekte und zählt zu den bedeutendsten Museen seiner Art. Die Sammlung reicht vom steinzeitlichen Faustkeil über den ältesten erhaltenen Globus, den Kaiserbildern Albrecht Dürers, kostbaren Gobelins und Musikinstrumenten, dem Schreibtisch der Gebrüder Grimm bis hin zu Design-Klassikern wie einer original „Frankfurter Küche“ von 1926. Doch wie kann man für eine derart heterogene Sammlung überhaupt eine Ordnung finden? Wie bringt man die vielen Dinge zum Sprechen? Mit Wladimir Kaminer begibt sich Markus Brock auf eine Zeitreise in die Geschichte der „Germanen“ und geht der Frage nach: Wie wurden wir Deutschen zu dem, was wir heute sind? Der fränkische Adelige Hans Freiherr von und zu Aufseß wollte mit der Gründung des Germanischen Nationalmuseums 1852 die Einheit des „germanischen“, also des deutschsprachigen Kulturraums dokumentieren. Bis heute verfolgt das Museum diesen Grundgedanken, innovativ aber ist die teilweise Neupräsentation der Sammlung: Aus der jeweiligen Epoche werden Gemälde mit Skulpturen, Möbeln, Textilien oder auch Musikinstrumenten gemeinsam ausgestellt. So wird Zeitgeschichte in allen Facetten atmosphärisch lebendig. In Nürnberg darf natürlich Albrecht Dürer nicht fehlen. Kaum ein berühmter Maler war je enger mit seiner Heimatstadt verbunden. Das Germanische Nationalmuseum besitzt einige seiner eindrucksvollsten Porträts, wie das seiner Mutter und seines verehrten Lehrers. Parallel zur ständigen Sammlung vermittelt das Museum in wechselnden Sonderausstellungen anschaulich Kunst- und Kulturgeschichte, etwa in der aktuellen Schau „In Mode“. Wie modebewusst war man in Renaissance und Früh
Viele berühmte Künstler wurden in Leipzig geboren: etwa der zeitgenössische Maler-Star Neo Rauch, Max Beckmann und Max Klinger. Sie alle versammelt das Museum der bildenden Künste in Leipzig. Das „Bildermuseum“ wird es von den Leipzigern genannt. Hier sind aber nicht nur Gemälde aus sechs Jahrhunderten zu sehen, sondern auch eine große Anzahl an Skulpturen. Markus Brock und sein Gast, die Sopranistin Simone Kermes, „checken“ das Museum. Das Spektrum reicht von der altniederländischen Malerei über Meisterwerke der „Schule von Barbizon“ bis hin zur DDR-Kunst, die lange Jahre wenig beachtet und für unbedeutend gehalten wurde. Den Grundstein für das Museum legten um 1858 Leipziger Kaufleute, Verleger und der Kunstliebhaber Maximilian Speck von Sternburg. Seitdem sind zahlreiche Sammler ihrem Beispiel gefolgt und haben das Museum mit Schenkungen und Stiftungen bedacht. 2004 erhielt das Kunsthaus, das im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde, einen spektakulären Neubau: ein gläserner Kubus mit meterhohen Räumen und Panoramafenstern. Aber ist die hallenartige Architektur für die Präsentation von Kunst tatsächlich geeignet? Markus Brock spricht mit Museumsmitarbeitern und macht sich sein eigenes Bild vom „Bildermuseum“. Simone Kermes, die sich selbst süffisant ein Gesamtkunstwerk nennt, weil auch „Augenfutter“ für sie wichtig ist, begleitet Markus Brock gerne beim „Augenschmaus“ im Museum. Die extrovertierte Sängerin wird gern als „Crazy Queen of Baroque“ tituliert und gastiert weltweit an renommierten Opernbühnen. Sie beherrscht nicht nur Opernarien und Belcanto perfekt, sondern bringt auch schon mal eine barocke Version des Abba-Hits „Gimme! Gimme! Gimme!“ auf die Bühne. (Text: 3sat)
Einst war Lübeck einer der bedeutendsten Handelshäfen Europas. Heute erinnert daran das Europäische Hansemuseum. Markus Brock besucht es mit dem Autor und Journalisten Bastian Sick. Ein moderner Museumsneubau bildet zusammen mit dem mittelalterlichen Burgkloster Lübecks das Museumsareal. Originale Exponate und nachgebaute Szenen wie zwei Koggen, mit denen man damals über die Meere segelte, erzählen vom Wandel der Hanse. Ein Ziel der Ausstellung ist es, zu verdeutlichen, wie komplex das Wirtschaftssystem war und wie der alles Handeln bestimmende Glaube das Leben beeinflusste. Sie zeigt Aufstieg, Blüte und Niedergang des mächtigen Wirtschaftsverbundes des nordeuropäischen und baltischen Raums, in dem sich Kaufleute und später Städte für den See- und Fernhandel zusammenschlossen und so die heutige Globalisierung vorweg nahmen. Man erfährt vom Wagemut der Kaufleute, vom Leben in der Fremde, von abenteuerlichen Überfahrten, Reichtum, Mythen und Legenden. Mit einer interaktiven Eintrittskarte begibt sich der Besucher auf eine Reise durch 600 Jahre Hansegeschichte. In seiner amüsanten Buchreihe „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, die seit 2004 erscheint, und in der Kolumne „Zwiebelfisch“ auf Spiegel online entlarvt Markus Brocks Gast Sebastian Sick schonungslos den oft allzu lässigen Umgang mit Sprache und Schrift. Weil er das nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern stets mit Humor macht, steht er auch als Unterhaltungskünstler „im Auftrag der deutschen Sprache“ auf der Bühne. Der historisch interessierte Lübecker, der heute in Niendorf an der Ostsee lebt, schlendert mit Markus Brock nicht nur durch das Europäische Hansemuseum. Er zeigt dem Moderator auch seine Lieblingsplätze in der alten Hansestadt an der Trave. (Text: 3sat)
Gleich an drei Orten in Frankfurt ist das Museum für Moderne Kunst präsent. Es zählt zu den bedeutendsten Museen für Gegenwartskunst. – Moderator Markus Brock und Gundula Gause „checken“ es. „Tortenstück“ nennen die Frankfurter das Haupthaus des Museums, das MMK 1. Der dreieckige, virtuos mit Formen spielende Bau von Hans Hollein thront mitten in der City. Er beherbergt die Highlights der Sammlung, darunter Werke von Roy Lichtenstein und Bruce Nauman. Aktuell ist eine Sonderausstellung des Künstlers Kader Attia, Jahrgang 1970, zu sehen. Spätestens seit der letzten documenta wird der wegweisende Installationskünstler und Fotograf international geschätzt. Er ist einer der politisch motiviertesten Künstler seiner Generation. Aufgewachsen in Frankreich und Algerien, will Kader Attia mit seiner Kunst dazu beitragen, Stereotypen und Denkmuster aufzulösen. Fast immer geht es um Verletzung und Reparatur. Attia stellt fest, dass in der industrialisierten westlichen Welt Reparaturen stets alle Spuren der Zerstörung beseitigen, während in Ländern der sogenannten Dritten Welt reparierte Dinge immer auch die vorangegangenen Verletzungen offenbaren. In einem seiner Hauptwerke zeigt er in Afrika geschnitzte Köpfe aus Holz, die Fotos von grausam verstümmelten Soldaten des Ersten Weltkriegs nachempfunden sind. Als 2014 das MMK 2 im Taunusturm, einem Hochhaus im Frankfurter Bankenviertel, seine Tore öffnete, war die Skepsis groß. Ein Museum in einem Bürokomplex, das war neu und einzigartig in Deutschland. Doch das Konzept funktioniert. Jetzt wird dort mit der Schau „Das imaginäre Museum“ ein Science-Fiction-Szenario initiiert, die ins Jahr 2052 führt, in dem alle Museen kurz vor der Vernichtung stehen. Drei Museen – das MMK, das Centre Pompidou und die Tate Modern haben im MMK 2 ein imaginäres europäisches Museum auf Zeit geschaffen, mit 80 Werken der zeitgenössischen Kunst. Die Idee dahinter: Was wäre, wenn die Kunst aus der Welt verschwinden
Willkommen im Palazzo! Die im Mai wieder eröffnete Hamburger Kunsthalle empfängt den Besucher mit der ursprünglichen Pracht des Gründungsbaus im Stil der italienischen Renaissance. Moderator Markus Brock betritt das Museum durch dieselbe Loggia wie die Besucher im Jahr 1869. Er erkundet mit seinem prominenten Überraschungsgast die 700 Jahre Kunstgeschichte umspannende Sammlung. Nach der aufwendigen Sanierung und Umgestaltung der Kunsthalle präsentiert sie sich völlig anders. Dank moderner Lichttechnik erstrahlen die Meisterwerke in neuem Glanz: Skulpturen von Auguste Rodin und Henry Moore, Gemälde von Max Beckmann, Auguste Renoir und den deutschen Romantikern Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich.
Das Kunstmuseum Basel zählt zur Weltspitze der Museen und hat nun noch mehr Platz für die Kunst. Im April 2016 wurde der Neubau für Sonderausstellungen eingeweiht. Markus Brock besucht Alt- und Neubau und begrüßt als Gast den Musiker Balthasar Streiff. Der Basler ist nicht nur ausgebildeter Jazztrompeter, er hat auch Bildhauerei studiert. Mit eigens gebauten Instrumenten wie einem verknoteten Alphorn oder dem „Wippkordeon“ schafft er ungewöhnliche Klänge zwischen Avantgarde und Tradition und ist damit international erfolgreich. Auf eine lange Tradition blickt auch das Kunstmuseum Basel zurück.
In Bremen ist der Malerin Paula Modersohn-Becker ein eigenes Museum gewidmet. Auch in der Kunsthalle Bremen werden die Werke der Pionierin der Moderne ausgestellt. Markus Brock „checkt“ beide Museen in der Stadt von Modersohn-Beckers Kindheit, begleitet von seinem prominenten Gast. Interessant ist die außergewöhnliche Sammlung der Kunsthalle, da sie einen Bogen von der Renaissance bis zur Medienkunst spannt. Die Liebe zur Kunst hat in Bremen eine lange Tradition. Schon 1823 gründeten Bremer Kaufleute einen Kunstverein mit dem Ziel „den Sinn für das Schöne zu verbreiten und auszubilden“.
Als "Louvre des Nordens" wird das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig bezeichnet. Nach siebenjährigem "Dornröschenschlaf" öffnete das Universalmuseum im Oktober 2016 wieder seine Pforten.
Alle zehn Jahre blickt die Kunstwelt nach Münster: Die Skulptur Projekte locken hunderttausende Besucher an. Veranstalter ist das LWL-Museum für Kunst und Kultur. Markus Brock begibt sich auf Skulpturen-Entdeckungstour.
Markus Brock begibt sich mit seinem Gast, dem Sänger und BAP-Gründer Wolfgang Niedecken, zum „Museums-Check“ der documenta 14 nach Kassel. Gemeinsam stellen sie sehenswerte Kunstwerke vor. Wolfgang Niedecken studierte in den 1970er-Jahren Kunst und machte selbst witzig-schräge Gemälde und Collagen, die bis heute in Ausstellungen gezeigt werden. (Text: 3sat)
Die berühmte Venus von Willendorf, riesige Saurier-Skelette oder die weltweit größte und älteste Meteoritenschausammlung – all das gibt es im Naturhistorischen Museum Wien zu entdecken. Und wer würde sich besser als Begleiter von Markus Brock beim „Museums-Check“ eignen als der österreichische Schriftsteller und Wissenschaftler Raoul Schrott? Hat er doch mit „Erste Erde. Epos“ 2016 ein gewaltiges Werk über die Entstehung des Universums vorgelegt. Beim Rundgang durch einige der 39 Schausäle des Museums erfahren Markus Brock und Raoul Schrott nicht nur einiges über die Entwicklung der Erde und des Menschen: Sie besuchen auch das hypermoderne „Digitale Planetarium“ mit Fulldome-Projektionstechnik. Erstaunlich auch, welche neuen Erkenntnisse die Wissenschaft über „Hund und Katz“, so der Titel einer interaktiven Sonderausstellung, zutage gefördert hat. Das Fazit der beiden Museumsbesucher: Das Naturhistorische Museum Wien, eine der führenden Forschungseinrichtungen Österreichs, ist ein wahrer Kosmos der Erkenntnis. (Text: 3sat)
Markus Brock geht mit seinem prominenten Gast, der Sängerin und Schauspielerin Delia Mayer, im Kunstmuseum Bern auf Spurensuche und erkundet außerdem das Zentrum Paul Klee. Das Kunstmuseum Bern macht immer wieder von sich reden, seit es 2014 das Erbe des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt antrat. Vom 2. November 2017 bis 4. März 2018 zeigt das Kunstmuseum Bern unter dem Titel „Bestandsaufnahme Gurlitt“ einen Ausschnitt aus der Sammlung. Zeitgleich zeigt die Bundeskunsthalle in Bonn eine gleichnamige Ausstellung, die sich auf den NS-Kunstraub konzentriert. Bern greift mit rund 200 Werken das Thema „Entartete Kunst“ auf. Ein Teil der Gurlitt-Sammlung wurde während der NS-Diktatur als „entartet“ in deutschen Museen beschlagnahmt und steht unter Raubkunstverdacht. Einige der Werke wurden bereits restituiert. Bis heute konnte noch nicht von allen die Herkunft abschließend geklärt werden. Für die aufwendige Restaurierung der nun in Bern ausgestellten Werke richtete das Kunstmuseum eigens ein gläsernes Labor ein. Im „Museums-Check“ kann Delia Mayer ihr detektivisches Gespür unter Beweis stellen, ermittelt die Schweizerin doch alias Liz Ritschard als toughe Fernseh-Kommissarin im Luzerner „Tatort“. Die künstlerische Laufbahn der ausgebildeten Sängerin ist vielfältig, Theater- und Musical-Engagements führten sie nach Amsterdam, Berlin und Wien, und für die Ruhrtriennale Essen konzipierte sie eine Hör-Performance mit musikalischen Highlights des 20. Jahrhunderts. Highlights der Kunstgeschichte entdecken Delia Mayer und Markus Brock im Kunstmuseum Bern, dem ältesten Kunstmuseum der Schweiz. Die herausragenden Werke des Expressionismus, der konstruktiven Kunst und der Neuen Sachlichkeit aus dem Gurlitt-Bestand sind nur ein kleiner Teil der umfangreichen Sammlung des Museums. Sie reicht von der Gotik bis zur Gegenwart, von Renoir und Toulouse-Lautrec bis Jackson Pollock und Sigmar Polke. Auch die Kunst von Frauen ist hier stark vertreten, mit berühmten Namen wie Sophie Taeuber-Arp,
2017 wurde das Sprengel Museum Hannover zum „Museum des Jahres“ gewählt. Markus Brock checkt das Sprengel Museum gemeinsam mit dem Schauspieler und Fotografen Kai Wiesinger. Das Sprengel Museum Hannover zählt zu den besten Adressen in Sachen moderner und zeitgenössischer Kunst und hat als erstes Museum einen Foto-Blog für den deutschsprachigen Raum gegründet. Eine Plattform, die zur Diskussion über Fotografie anregt. „Meine Fotografien sollen Emotionen auslösen, sie erzählen eine Geschichte“, sagt Kai Wiesinger. Erfolge feierte er mit Filmen wie „Kleine Haie“, „Comedian Harmonists“ und „Der Rücktritt“. Nicht minder erfolgreich ist er als Fotograf. Regelmäßig zeigt Kai Wiesinger seine meist großformatigen Arbeiten in Ausstellungen. Den gebürtigen Hannoveraner fasziniert im Sprengel Museum besonders die umfangreiche fotografische Sammlung. Die Foto-Abteilung des Sprengel zeigt nicht nur Ikonen der Fotografie-Geschichte, sondern auch Sonderausstellungen zeitgenössischer Künstler, ab 27. Januar 2018 die Niederländerin Rineke Dijkstra. Die von ihr selbst für die Schau ausgewählten Porträtfotos stellt sie im Dialog mit Skulpturen und Gemälden des Museums aus, wie etwa von Max Beckmann oder Alexej von Jawlensky. Ein gelungenes Ausstellungskonzept? Unter anderem darüber diskutiert Markus Brock mit Kai Wiesinger. Das Sprengel Museum Hannover „brenne für die Kunst“, so Direktor Reinhard Spieler. 2016 erhielt es einen kontrovers diskutierten Erweiterungsbau. Der anthrazitfarbene Kubus aus Beton und Glas am Ufer des Maschsees scheint förmlich zu schweben. Er bietet nun noch mehr Ausstellungsfläche für die stetig wachsende Sammlung. Den Grundstein dafür legte das Schokoladenfabrikanten-Ehepaar Sprengel, das der Stadt Hannover 1969 seine Kunstsammlung vermachte, darunter Werke berühmte Maler wie Pablo Picasso, Fernand Léger und Emil Nolde. Auch Niki de Saint Phalle, bekannt für ihre Nana-Skulpturen, schenkte im Jahr 2000 einen Großteil ihres Werks dem Sprengel Museum. In den verg
Der „Museums-Check“ feiert Jubiläum! Für die 50. Folge „checkt“ Markus Brock das Deutsche Historische Museum in Berlin und begrüßt als Gast den Berliner Schauspieler Ulrich Matthes. Ulrich Matthes war auch Gast in der ersten Sendung am 30. Mai 2010. Als leidenschaftlicher Museumsgänger kennt Matthes natürlich auch das Flaggschiff unter den deutschen Geschichtsmuseen gut. Rund eine Million Objekte zählt die Sammlung des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Beheimatet ist das Museum in einem ebenso geschichtsträchtigen Bau: im Zeughaus, dem bedeutendsten Barockbau Berlins und ältesten Gebäude Unter den Linden. Einen anschaulichen Einblick in rund 1500 Jahre deutscher Vergangenheit vermittelt die Dauerausstellung. Die Ausstellungsstücke – darunter mittelalterliche Rüstungen, Herrscher-Büsten, technische Geräte, Textilien und historische Filme – erzählen von Menschen, Ideen und bedeutenden Ereignissen. Bei ihrem Rundgang begegnen Markus Brock und Ulrich Matthes Persönlichkeiten wie Karl dem Großen auf einem Dürer-Gemälde oder dem Reformator Martin Luther. Geschichte begeistert Ulrich Matthes nicht nur privat, auch beruflich setzt er sich gern mit historischen Stoffen auseinander. So spielte er unter anderem Joseph Goebbels in dem Film der „Der Untergang“ (2004) oder verkörperte in dem ARD-Zweiteiler „Die Puppenspieler“ (2017) die Rolle von Papst Alexander VI. zur Zeit der Renaissance. Das Deutsche Historische Museum soll vor allem ein Ort sein „in dem man historische Urteilskraft entwickeln kann“, sagt Direktor Raphael Gross, „dass man hier vor dem Hintergrund der Geschichte lernt nachzudenken und mit dem umzugehen, womit wir derzeit konfrontiert sind“. 2017 hat der Schweizer die Leitung des Museums übernommen und steht Markus Brock im „Museums-Check“ Rede und Antwort. Wie wurden die Deutschen zu dem, was sie heute sind? Verändert sich der Blick auf die Geschichte? Und kann man aus der Geschichte etwas lernen? Die Gründung des Deutschen Historischen Museums fiel se
Markus Brock checkt diesmal das Weltmuseum Wien, das überraschen und irritieren will. Bei seinem Streifzug begleitet ihn der österreichische Schriftsteller Franzobel. 2017 eröffnete das Museum nach mehrjährigem Umbau seine Pforten. Der neue Name des ehemaligen Museums für Völkerkunde ist Programm: Ein Ort der Begegnung möchte es sein. „Es geht um Menschen“, so das Motto des Weltmuseums – um Menschen aus aller Welt. Denn längst hat sich die ursprüngliche Idee ethnografischer Museen, mit Relikten des Kolonialismus Erklärungen für das „Exotische“ zu liefern, überholt. 250 000 ethnografische Gegenstände und rund 300 000 Fotografien und Bücher umfasst die Sammlung. Dazu zählen einzigartige Bronzeskulpturen aus Benin, Schmiedekunst aus Südostasien und die Ikone des Museums: „Penacho“, ein kostbarer mit Goldplättchen besetzter Federkopfschmuck der Azteken, entstanden in Mexiko Anfang des 16. Jahrhunderts – der weltweit einzig erhaltene seiner Art. Markus Brock erkundet das in der Wiener Hofburg beheimatete Weltmuseum zusammen mit seinem Gast, dem erfolgreichen Schriftsteller Franzobel, der 2017 „Das Floß der Medusa“ veröffentlichte. Seine Karriere begann der Österreicher als bildender Künstler, bis er Anfang der 1990er-Jahre zum Schreiben kam. Literatur ist für ihn zugleich Seelenfutter und Kampf – gegen Verdummung und Ignoranz, „und sie hat die Verantwortung, sich einzulassen auf die Welt“, sagt Franzobel. Sich auf die Welt einlassen, darum geht es auch im Weltmuseum Wien. In 14 Sälen wird die von Grund auf neu konzipierte Schausammlung präsentiert. Der Raum „Im Schatten des Kolonialismus“ greift ein zentrales Thema auf: Wie geht man mit der Vergangenheit ethnologischer Museen und kolonialer Raubkunst um? Wem gehört sie, und was sagt sie uns heute? Die Ursprünge des Wiener Weltmuseums reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Zwar besaß Österreich keine eigenen Kolonien, aber seine Machthaber waren dem kolonialen Entdecker- und Sammelfieber nicht minder erlegen. So ersteige
Am 1. Juni wurde die Kunsthalle Mannheim nach eineinhalb Jahren Schließzeit feierlich wiedereröffnet. Markus Brock checkt Alt- und Neubau des Museums und begrüßt dazu Christian Chako Habekost. Zur großen Wiedereröffnung präsentiert das Museum eine Neuinszenierung der renommierten Sammlung und die erste große Sonderausstellung „Jeff Wall. Appearance“. Jeff Wall gilt als Pionier der Fotokunst und wurde 2002 mit dem Hasselblad Award ausgezeichnet. Ausgewählt hat ihn die Kunsthalle Mannheim auch, weil der Kanadier in seiner Arbeit Bezug nimmt auf die Kunstgeschichte, wie etwa auf den Maler Édouard Manet. Von ihm besitzt das Museum eines der wichtigsten Gemälde: „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ (1868–69), eine Ikone des Hauses, das außerdem Werke von Caspar David Friedrich, August Rodin, Francis Bacon und Henry Moore besitzt. Als eines der wenigen deutschen Museen hat sich die Kunsthalle Mannheim schon immer auch auf zeitgenössische Kunst konzentriert, sagt Museumsdirektorin Ulrike Lorenz, wie etwa 1925 mit der legendären Ausstellung „Die neue Sachlichkeit“, die einer ganzen Stilrichtung ihren Namen gab. Ulrike Lorenz’ Vision für die Neueröffnung ist, das Museum für die Zukunft zu positionieren. Eigens dafür hat die Kunsthalle Mannheim eine digitale Bilderwand entwickelt, auf der die Besucher im Museumsfoyer sämtliche Werke der Sammlung interaktiv anschauen können. „Kunst für alle“ – unter diesem Motto öffnete die Kunsthalle Mannheim 1909 im Jugendstilbau von Hermann Billing ihre Pforten. Dieser Anspruch prägt das Museum bis heute. Das Hamburger Büro „gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner“ hat das historische Haus um einen spektakulären Neubau erweitert, der von einem bronzefarbenen Metallgewebe umhüllt ist. Rund 70 Millionen Euro investierten private Mäzene, die Stadt Mannheim und Stiftungen in eine innovative Architektur. Konzipiert als „Stadt in der Stadt“, gruppieren sich um das 22 Meter hohe Licht-Atrium mehrere Gebäudeteile, verbunden über Tre
2017 wurden in Winterthur drei Museen vereinigt: das Kunstmuseum, das Reinhart-Museum und die Villa Flora. Sie erhielten den gemeinsamen neuen Namen „Kunst Museum Winterthur“. Moderator Markus Brock spricht mit Museumsdirektor Konrad Bitterli über seine Visionen. Wie etwa will er mehr Besucher ins Museum locken? Für den „Museums-Check“ besucht Brock auch das Fotomuseum Winterthur. Prominenter Gast ist Schriftsteller Peter Stamm. Stamm hat gerade seinen neuen Roman „Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt“ veröffentlicht. Für sein umfangreiches Werk ist er jetzt für den alternativen Literaturnobelpreis nominiert – als einziger deutschsprachiger Autor. Peter Stamm lebt und arbeitet in Winterthur und schätzt die hochkarätige Sammlung des „Kunst Museum Winterthur“. Sie ist aus fünf Privatsammlungen entstanden, unter anderem von Mäzen Georg Reinhart und den Ehepaaren Friedrich-Jelzer und Hahnloser-Bühler. Ihnen sind die reichhaltigen Bestände französischer Kunst und der Klassischen Moderne zu verdanken, darunter Werke von Monet, Bonnard, Mondrian und de Chirico. Auch die Gegenwartskunst kann mit berühmten Namen wie Gerhard Richter und Isa Genzken aufwarten. Eine Sonderausstellung ist der Künstlerin Karin Sander gewidmet. Sie gibt erstmals einen umfassenden Einblick in ihre lustvoll verspielten Untersuchungen der Kunst. Zu sehen sind auch ihre berühmten „Mailed Paintings“, unbehandelte Leinwände, die unverpackt weltweit auf Reisen durch den Kunstbetrieb gingen. Welche Idee verfolgte Karin Sander damit? Markus Brock fragt nach. Im Museum Reinhart am Stadtgarten sind insbesondere Gemälde der Frühromantik und des Realismus beheimatet. Ikone des Hauses ist Caspar David Friedrichs „Kreidefelsen auf Rügen“. Die aktuelle Ausstellung „Dutch Mountains. Vom holländischen Flachland in die Alpen“ zeigt bis Januar 2019 Landschaftsmalerei der Alpen, zu deren Wegbereitern niederländische Künstler zählen. Schon im 17. Jahrhundert unternahmen sie Expeditionen ins Schweizer Glarnerland. Beim
Markus Brock nimmt das älteste Museum Kölns, das Wallraf-Richartz-Museum, unter die Lupe. Außerdem besucht er für den „Museums-Check“ das Max Ernst Museum Brühl. Bis März 2019 versammelt die Ausstellung „Es war einmal in Amerika“ im Wallraf-Richartz-Museum 300 Jahre US-Kunst mit mehr als 130 Leihgaben aus internationalen renommierten Museen, darunter Werke von Edward Hopper, Mark Rothko und Barnett Newman. Als prominenten Gast begrüßt Markus Brock diesmal die Schauspielerin Katharina Schüttler. Geboren und aufgewachsen ist die Tochter einer Theaterfamilie in Köln. Mit gerade einmal 26 Jahren wurde sie 2006 zur Schauspielerin des Jahres gewählt – als bislang jüngste Frau. Für den „Museums-Check“ stattet die Wahlberlinerin ihrer alten Heimat einen Besuch ab. Bei ihrem Rundgang durch das Wallraf-Richartz-Museum treffen Katharina Schüttler und Markus Brock auf viel weibliche Kunst wie die „kölsche Mona Lisa“, Stefan Lochners Meisterwerk „Muttergottes in der Rosenlaube“. Neben der herausragenden mittelalterlichen Sammlung finden sich hier Porträts von Rembrandt, Landschaften von Caspar David Friedrich und Gemälde von Claude Monet bis Edvard Munch. Für Museumsleiter Marcus Dekiert sind Kunstwerke „Zeitkapseln, die uns ferne Epochen vergegenwärtigen und zugleich zu den Wurzeln der Jetztzeit führen“. Markus Brock fragt nach, worin Dekiert die Aufgabe eines Museums sieht, gerade in Zeiten digitaler Reizüberflutung. Im nahe gelegenen Brühl besucht Markus Brock das Max Ernst Museum. Es wurde 2005 zu Ehren des berühmten Sohnes der Stadt eröffnet und beherbergt Skulpturen, Grafiken, Gemälde und Fotografien des Surrealisten. 1891 wurde Max Ernst in Brühl geboren. Sein schillerndes Künstlerleben führte ihn von Paris über New York, Arizona und zurück nach Frankreich, wo er 1976 starb. Wie sehr Max Ernst die Künstler bis heute inspiriert, können Besucher in viel gelobten Sonderausstellungen erleben. Die 1949 geborene New Yorker Künstlerin Ruth Marten zeigt bis zum 24. Februar 2019 i
Markus Brock „checkt“ das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G), eines der führenden Museen für angewandte Kunst. Es versammelt über 500 000 Werke aus 4000 Jahren Kulturgeschichte. Die Kunsterzeugnisse reichen von antiken Vasen und Möbeln bis hin zu Mode und Design. Zu Gast im „Museums-Check“ ist diesmal Achim Reichel. Der Musiker fühlt sich mit der Sonderausstellung „68. Pop und Protest“ zurückversetzt in die Anfänge seiner Musikerkarriere. Aufgewachsen ist Reichel in St. Pauli. Dort gewann er 1963 im legendären „Star-Club“ mit seiner Band „The Rattles“ einen Talentwettbewerb. Es folgten gemeinsame Tourneen mit den Rolling Stones und den Beatles und bis heute mehr als 50 Alben mit verschiedenen Bands und Soloprojekten. Achim Reichel steht noch regelmäßig auf der Bühne und experimentiert mit den verschiedensten Musikstilen. Standing Ovations erhielt er im September 2017 in der Hamburger Elbphilharmonie für sein Konzert mit der Krautrockband „A.R. & Machines“. Die Sonderausstellung „68. Pop und Protest“ veranschaulicht mit Bildern, Filmen, Design und dem Sound dieser Epoche, was die Menschen in Hamburg, Deutschland und der Welt damals bewegt hat. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ist das „lebendigste und mit seiner Sammlung wahrscheinlich spannendste Haus für angewandte Kunst in Deutschland“, sagt Tulga Beyerle. Seit Dezember 2018 ist die Österreicherin die neue Direktorin und steht Moderator Markus Brock im „Museums-Check“ Rede und Antwort. Zu sehen sind unter anderem Werke von Andy Warhol, Jimi Hendrix und Rainer Werner Fassbinder – und Verner Pantons berühmte grellfarbige Kantine aus dem ehemaligen Verlagshaus des „Spiegel“, die sich seit 2011 dauerhaft im Museum für Kunst und Gewerbe befindet. In der Schausammlung des MK&G sind „Period Rooms“ zu sehen, vollständig erhaltene Ensembles historischer Innenräume. Sie reichen von der barocken Bauernstube über den Rokoko-Salon bis hin zur modernen Musterküche. Der interdisziplinäre Charakter des Museums zei
Der Hamburger Bahnhof in Berlin zählt zu den spannendsten Häusern für Gegenwartskunst. In der hochkarätigen Sammlung sind Pioniere wie Joseph Beuys, Andy Warhol und Isa Genzken vertreten. Markus Brock spricht mit dem Direktor der Nationalgalerie Berlin, Udo Kittelmann, und begrüßt als prominenten Gast die Schauspielerin Christiane Paul. Die promovierte Ärztin wurde für ihre Rolle in „Unterm Rad“ (2015) mit dem US-Fernsehpreis „Emmy“ ausgezeichnet. Der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart wurde 1996 im spätklassizistischen Kopfbahnhof als Teil der Berliner Nationalgalerie eröffnet. Das Museum zeichnet die vielfältigen Entwicklungen in der Kunst seit 1960 nach: die Umbrüche in der Malerei, die Wandlung der klassischen Skulptur in die Objektkunst und die zunehmende Bedeutung von Fotografie, Video und Film. Ausgangspunkt war die Privatsammlung des Unternehmers Erich Marx, deren Herzstück fünf Pioniere des 20. Jahrhunderts sind: Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Robert Rauschenberg, Cy Twombly und Andy Warhol. Das Environment „Das Kapital Raum 1970–1977“, 1980 von Beuys für die Venedig-Biennale geschaffen, ist dort dauerhaft installiert. 2002 wurden die Bestände des Hamburger Bahnhofs durch den Erwerb der Sammlung von Egidio Marzona zur Konzeptkunst und Arte Povera erweitert. Als Dauerleihgabe kam 2004 die Friedrich Christian Flick Collection mit 1500 erstklassigen Werken zeitgenössischer europäischer und nordamerikanischer Kunst hinzu, darunter Hauptwerke von Isa Genzken, Martin Kippenberger und Wolfgang Tillmans. Wie experimentierfreudig das Museum ist, beweist das Projekt „Bilder einer Ausstellung“, das vom 5. April bis 2. Juni 2019 im Hamburger Bahnhof zu sehen ist. Inszeniert von der Berliner Urban-Dance-Gruppe Flying Steps und dem brasilianischen Künstlerduo OSGEMEOS verbindet es Elemente von Kunst, Musik und Tanz-Performance und erforscht die gegenseitige Inspiration verschiedener Kunstfelder. Wie würden Bilder klingen, wenn sie Musik wären? Wie würden sie aussehen
Die Architektur der Landesgalerie Niederösterreich in Krems sticht ins Auge. Der avantgardistisch gedrehte Bau strebt dynamisch in den Himmel. Er soll optisch Ausdruck der Gegenwart sein. Ende Mai 2019 eröffnet das neue Museum für das österreichische Kunstschaffen. Es wird Zentrum der Kunstmeile Krems, an der sich mehrere Museen aneinanderreihen. Für den „Museums-Check“ besucht Markus Brock die Landesgalerie Niederösterreich samt Karikaturmuseum Krems. Als Gast begrüßt Markus Brock den österreichischen Schauspieler und Sänger Manuel Rubey. Mit der Titelrolle von „Falco – Verdammt, wir leben noch!“ schaffte Rubey 2008 den Durchbruch. Der 40-jährige Wiener fühlt sich auf der Bühne aber genauso heimisch wie vor der Kamera, sei es als Kabarettist oder als Frontmann der Band „Familie Lässig“. „Abstand kurbelt das Denken an“, meint Rubey, ob auf Reisen oder bei einem Museumsbesuch. Gemeinsam mit Markus Brock erkundet er die Landesgalerie Niederösterreich. Sie verbindet die Bestände der Landessammlungen Niederösterreich mit wichtigen Privatkollektionen. Mit seinem Ausstellungsprogramm will das neue Museum auf Fragen der Gegenwart reagieren. Welche Bedeutung hat etwa Europa für uns? Kann Kunst helfen, die Welt von heute besser zu verstehen? Zur Eröffnung sind gleich mehrere Ausstellungen zu sehen. Die Schau „Ich bin alles zugleich“ thematisiert die künstlerische Selbstdarstellung seit dem 19. Jahrhundert. Ausgehend vom österreichischen Weltkünstler Egon Schiele versammelt die Schau unter anderem Selbstbildnisse von Oskar Kokoschka, Arnulf Rainer und zeitgenössischen Malern. Mal inszenieren sie sich mit verzerrten Grimassen, dann als Heiligenfiguren oder Superstars. Eine Einzelausstellung zeigt das feministische Werk von Renate Bertlmann. Die Biennale-Künstlerin hat sie selbst kuratiert. Ironie, Utopie und Pornografie, das sind ihre zentralen Themen. Neben legendären Arbeiten der 1970er- und 1980er-Jahre zeigt sie eine Installation mit 126 Urnen, die sie teilweise mit persön
Markus Brock „checkt“ die Pinakothek der Moderne in München, eines der weltweit größten Museen für Kunst und Design des 20. und 21. Jahrhunderts. Gast ist diesmal Konstantin Wecker. Das bunt schillernde Museum Brandhorst, nur ein paar Minuten von der Pinakothek entfernt, feiert 2019 sein zehnjähriges Bestehen mit einer großen Werkschau. 2002 eröffnet, beherbergt sie vier Museen unter einem Dach: die Sammlung Moderne Kunst, das Architekturmuseum, die Staatliche Graphische Sammlung München und die Neue Sammlung – The Design Museum, die im Untergeschoss der Pinakothek gezeigt wird. Sie gilt als eines der ältesten Designmuseen überhaupt. Die seit 1912 aufgebaute „Moderne Vorbildersammlung“ war Grundstock der „Neuen Sammlung“, die heute über 100 000 Objekte aus den Bereichen Industrial Design, Keramik, Glas, Schmuck, Textilien und Möbel zählt. Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum ist die Sonderausstellung „Thonet & Design“ zu sehen. Anhand des Familienunternehmens Thonet werden 200 Jahre Möbelgeschichte veranschaulicht. Der Thonet-Stuhl „Modell Nr. 14“ wurde zur Design-Ikone und ist das meistproduzierte Sitzmöbel der Welt. Die „Sammlung Moderne Kunst“ nimmt den gesamten ersten Stock des Museums ein. Sie umfasst über 20 000 Werke und reicht von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart. Unter den Exponaten sind Hauptwerke von Paul Klee, Max Ernst und René Magritte. Werkkomplexe von Dan Flavin, Georg Baselitz oder Rosemarie Trockel markieren Positionen der Kunst nach 1960. Highlights der zeitgenössischen Kunst versammelt auch das Museum Brandhorst, nur ein paar Gehminuten von der Pinakothek der Moderne entfernt. Mit der Jubiläumsschau „Forever Young“ feiert das Museum sein zehnjähriges Bestehen. Zu sehen sind rund 250 Arbeiten von 46 Künstlern wie Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat oder Cady Noland. 2009 hat der Freistaat Bayern der privaten Kunstsammlung von Udo Brandhorst und seiner 1999 verstorbenen Frau Anette ein eigenes Museum gebaut, was nicht unumstritten war. Archi
100 Jahre Bauhaus – das Gründungsjubiläum der legendären Kunstschule feiern 2019 gleich zwei neue Museen: das Bauhaus-Museum in Weimar und das in Dessau. In Weimar ist das Bauhaus-Museum bereits seit April Publikumsmagnet, das in Dessau öffnete am 8. September seine Pforten. Markus Brock checkt beide Museen und begrüßt als Gast in Dessau Anna Maria Mühe. Die renommierte Schauspielerin konnte der Bauhaus-Ära gerade hautnah nachspüren – am Set der ZDF-Serie „Die neue Zeit“, die im September ausgestrahlt wird. Anna Maria Mühe mimt darin die rebellische Bauhaus-Künstlerin Dörte Helm, die eine Affäre mit Walter Gropius, gespielt von August Diehl, hatte, was allerdings nicht verbrieft ist. Walter Gropius gründete 1919 in Weimar die Bauhaus-Schule mit dem Ziel, durch Gestaltung die Welt zu verbessern. Er wollte Kunst, Handwerk und später auch Industrie vereinen und gewann für seine Idee illustre Künstler wie Oskar Schlemmer, Paul Klee und Wassily Kandinsky. Am Ursprungsort des Bauhauses eröffnete nun im April das neue Bauhaus-Museum. Es will an die wichtigste Design- und Kunstschule der Moderne erinnern. In Weimar werden die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Kollektion gezeigt und mit den Fragen von morgen verknüpft. Erstmals wird hier umfänglich von den Kindertagen des Staatlichen Bauhauses erzählt (1919–1925). Solange war das Bauhaus in Weimar beheimatet, bis es auf Druck von rechtsnationalen Politikern geschlossen wurde und umziehen musste. In Dessau fand das Bauhaus ab 1925 eine neue Wirkungsstätte und erlebte bis 1932 seine Blütezeit. Die Bauhaus-Schule von damals steht noch immer. Da sie für museale Zwecke technisch und klimatisch ungeeignet ist, wurde im Stadtzentrum ein Neubau für die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau errichtet. Markus Brock macht mit seinem Gast Anna Maria Mühe einen Rundgang, entdeckt originale Möbel, Leuchten und Kunstwerke, erfährt, wie hier gelernt und experimentiert wurde und wie leidenschaftlich die Bauhäusler für ihre revolutionären
Es ist das meistbesuchte historische Museum der Schweiz: 2016 eröffnete das Landesmuseum Zürich seinen modernen Erweiterungsbau, der kontrovers diskutiert wird. Markus Brock macht sich im „Museums-Check“ sein eigenes Bild und begrüßt als Gast Melinda Nadj Abonji. Wie es sich anfühlt, in der Schweiz zu leben, erzählt die Schriftstellerin beim Rundgang mit Markus Brock durch das Museum. Das 1898 eröffnete historische Gebäude des Zürcher Landesmuseums mutet mit seinen Türmchen und Zinnen wie eine märchenhafte Burg an. In bewusstem Kontrast dazu thront daneben der skulpturale, fast fensterlose Anbau, entworfen vom Basler Architektenduo Christ & Gantenbein. Als hermetischer Betonbunker wird er von Kritikern bezeichnet. Doch im Innern sind jahrtausendealte Schätze zu finden. Das Archäologie-Museum versammelt rund 1400 Exponate von Pfahlbauern, Kelten, Römern und Alemannen, ob Schmuck, Keramik oder Jagdwerkzeug. Archäologie wird hier interaktiv erlebbar. So können sich Schulklassen etwa einen „Archäologiekoffer“ ausleihen – „Geschichte zum Auspacken“. Zu den Highlights des Museums zählen eine der ältesten erhaltenen Türen Europas und die ältesten Schriftstücke der Schweiz. Im Tessin und im Misox-Tal fand man 2500 Jahre alte Schriftzeugnisse einer keltischen Sprache.Die Sprache war es auch, durch die Melinda Nadj Abonji in der Schweiz eine neue Heimat fand. „Mit dem Erlernen der neuen Sprache fing ich an, mich zu Hause zu fühlen“, sagt sie. Geboren 1968 in Serbien als Angehörige einer ungarischen Minderheit, kam sie mit fünf Jahren in die Schweiz. Von Anfang an faszinierte sie insbesondere die hochdeutsche Sprache.Nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte veröffentlichte sie 2004 ihren ersten Roman „Im Schaufenster im Frühling“. 2010 gewann sie mit „Tauben fliegen auf“ den Deutschen und den Schweizer Buchpreis. Eine Tatsache, die Melinda Nadj Abonji als Migrantin nie für möglich gehalten hatte.Beim gemeinsamen Rundgang durch das Landesmuseum Zürich stoßen die Schrif
Humanoide Roboter, begrünte Hochhäuser und fliegende Autos – das im Herbst 2019 eröffnete „Futurium Berlin“ zeigt vielfältige Zukunftsvisionen und wurde damit sofort zum Publikumsmagneten. Wie wollen wir in Zukunft leben? Das ist die zentrale Frage, die das Futurium Berlin stellt. Markus Brock checkt das „Haus der Zukünfte“ und begrüßt als prominenten Gast die Moderatorin Dunja Hayali. Schon von außen mutet der asymmetrische gläsern schimmernde Bau am nördlichen Spreeufer futuristisch an. Von drinnen hat man einen Panoramablick auf das Kanzleramt. Doch wie stellt man Zukunft überhaupt aus? Das „Futurium“ möchte „die Menschen zum Mitgestalten der Zukunft ermuntern“, sagt Direktor Stefan Brandt. Es versteht sich nicht als klassisches Museum, sondern als Haus, das informiert und zum Nachdenken anregt. In den drei großen „Denkräumen“ zu den Themen Mensch, Natur und Technik können die Besucher Zukunftsvisionen hautnah erleben und im „Futurium Lab“ selbst eigene Ideen ausprobieren. Wie wird die rasant fortschreitende Digitalisierung das Arbeiten verändern, wie können wir den Klimawandel aufhalten, und wie wollen wir künftig als Gesellschaft zusammenleben? Themen, die auch die Journalistin Dunja Hayali umtreiben. Privat engagiert sich die Wahl-Berlinerin gegen Rassismus und wurde 2018 für ihr Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Beim Rundgang durch das „Futurium“ mit Markus Brock staunt Dunja Hayali über die von Künstlern gestalteten Zukunftsobjekte. Johanna Schmeer zeigt in gläsernen Terrarien mögliche Ökosysteme des Jahres 2100. Und der Architekt und Künstler Philip Beesley imitiert in seinen Werken biologische Prozesse, um das Zusammenspiel des Lebens zu erforschen. Seine begehbare „lebendige“ Installation „Noosphere“, ein feines Netz aus verwobenem Stahl und Acyrl, reagiert auf Bewegung mit Vibrationen, Lichtmustern und Klängen und nimmt immer neue Formen an. (Text: 3sat)
Nach mehrjähriger Sanierung erstrahlt die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden in neuem Glanz. Hier hängen Raffaels „Sixtinische Madonna“, Werke von Rubens, Rembrandt und Vermeer. Zum „Museums-Check“ begrüßt Markus Brock den Schriftsteller Ingo Schulze. Geboren in Dresden, kennt Ingo Schulze die Gemäldegalerie gut. Welche Inspirationen der bekennende Kunstliebhaber in Museen für seine Bücher findet, verrät er Markus Brock beim Rundgang. Begonnen hat Ingo Schulze seine Karriere als Dramaturg und Journalist. Nach der Wende ließ er sich in Berlin als freier Autor nieder. Gleich sein Debütroman „Simple Storys“ (1998) über das wiedervereinigte Deutschland wurde ein Bestseller. Heute ist er einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller. In den prunkvollen Ausstellungsräumen erwarten Ingo Schulze und Markus Brock zahlreiche Ikonen der Kunstgeschichte: etwa Rubens’ „Leda mit dem Schwan“, Giorgiones „Schlummernde Venus“ und Liotards „Schokoladenmädchen“. Insgesamt rund 3800 Werke umfasst die herausragende Sammlung, deren Anfänge bis in die Kunstkammer der sächsischen Kurfürsten im 16. Jahrhundert zurückreichen. Öffentlich präsentiert wurde sie ab 1747, zunächst im kurfürstlichen Stallgebäude. Goethe schrieb nach seinem Besuch hier begeistert: „Ich trat in dieses Heiligtum, und meine Verwunderung überstieg jeden Begriff, den ich mir gemacht hatte.“ Im 19. Jahrhundert wurde der Architekt Gottfried Semper mit einem eigenen Museumsbau beauftragt. 1855 eröffnete dann die Galerie am Zwinger als damals hochmodernes Museum. Für die Wiedereröffnung im Februar 2020 wurden die Wände mit farbigen Stoffbahnen neu bespannt und die Dauerausstellung komplett neu konzipiert. Sie rückt die Wechselwirkung zwischen Malerei und Plastik stärker in den Fokus. Bronzen und Skulpturen aus Renaissance und Barock werden den Gemälden gegenübergestellt. Ein weiteres Highlight ist die bedeutende Antikensammlung in der großen Osthalle des Museums. (Text: 3sat)
Das fotografische Werk von Karl Lagerfeld ist derzeit das Ausstellungs-Highlight im Kunstmuseum Moritzburg in Halle. An der Konzeption hat der Designer bis zu seinem Tod 2019 noch mitgewirkt. Welche Kunstschätze hier außerdem zu bewundern sind, erkundet Markus Brock beim „Museums-Check“ mit Moderatorin Susanne Daubner, die ihrer Heimatstadt einen Besuch abstattet und Markus Brock beim Rundgang durch die geschichtsträchtige Moritzburg begleitet. Von der Antike bis zur Gegenwart reicht die rund 250 000 Objekte umfassende universale Sammlung des Museums. Bedeutende Gemälde von Caspar David Friedrich, Wassily Kandinsky und Franz Marc sind hier ebenso beheimatet wie spätgotische Skulpturen, französische Fayencen und Meißner Porzellan. Eine Besonderheit stellen die Ausstellungsbereiche „Das Museum im Dritten Reich“ und in der DDR dar. Als eines der ersten Kunstmuseen geht das Museum Moritzburg hier transparent und offensiv mit seiner Sammlungsgeschichte um.1885 gegründet, zählte es bald zu den führenden deutschen Museen der Moderne, beheimatet in der spätgotischen Moritzburg. 1929 wurde dem Künstler Lyonel Feiniger hier sogar ein Atelier im Torturm eingerichtet. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte sich alles, zahlreiche Werke der Sammlung wurden 1937 als „entartet“ beschlagnahmt und das Museum vor allem für Propagandaausstellungen genutzt. Nach Kriegsende führte das Museum seine ursprüngliche Intention fort, sammelte zeitgenössische Kunst, unter anderen von Conrad Felixmüller und Richard Horn, und wurde zu einem der bedeutendsten Museen in der ehemaligen DDR. 2008 wurde ein spektakulärer Museumsneubau in die Burganlage integriert. Die Ausstellungsfläche verdoppelte sich damit. Ein Publikumsmagnet ist die weltweit erste Retrospektive über die Fotografie von Karl Lagerfeld (bis 6.1.2021), der die Modewelt des 20. Jahrhunderts wie kaum ein anderer geprägt hat. Mit etwa 400 Werken zeigt die Sonderausstellung einen Überblick über sein fotografisches Schaffe
Der Bergpark Wilhelmshöhe ist schon wegen seiner Lage hoch über Kassel ein Besuchermagnet und als Gesamtkunstwerk mit Schloss Wilhelmshöhe UNESCO-Welterbe. Markus Brock sieht sich vor Ort um. Die klassizistische Schlossanlage vereint gleich mehrere Museen: die Gemäldegalerie Alte Meister, die Antikensammlung, die Graphische Sammlung sowie das Schlossmuseum. Hier hängen Kunstschätze von Rubens, Dürer, Tizian bis hin zu Poussin. Ab 1696 wurde die üppige Gartenanlage von Landgraf Karl angelegt, mit barocken Kaskaden, monumentalen Wasserspielen und der riesigen Statue des Herkules. Nirgendwo sonst gibt es eine am Hang gelegene Parkarchitektur mit vergleichbaren Ausmaßen. Das Schloss Wilhelmshöhe wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet und diente Landgraf Wilhelm IX. als Sommerresidenz. Heute ist hier die Gemäldegalerie Alte Meister beheimatet. Sie zählt mit ihrer 500-jährigen Geschichte zu den bedeutendsten ihrer Art, schon Goethe bestaunte sie 1801. Die herausragende Sammlung reicht von der Spätgotik bis zum Klassizismus mit Meisterwerken von Frans Hals, Van Dyck und Rembrandt, darunter sein berühmtes Bildnis der Saskia.Die Antikensammlung im Erd- und Untergeschoss des Schlosses gibt einen Überblick über die antiken Kulturen im Mittelmeerraum. Rund 800 Werke von der Bronzezeit bis zum Imperium Romanum sind zu sehen, sie spiegeln auch die Sammellust der Landgrafen. Wie die landgräfliche Familie einst wohnte, kann man im Südflügel von Schloss Wilhelmshöhe, im Weißensteinflügel, erleben. Die historischen Appartements sind weitgehend erhalten und haben auch den Zweiten Weltkrieg unzerstört überstanden.Markus Brock nimmt das Schloss Wilhelmshöhe unter die Lupe und begrüßt als Gast Deutschlands beliebteste TV-Kommissarin, die Schauspielerin Ulrike Folkerts.Geboren und aufgewachsen in Kassel, kennt Ulrike Folkerts den Bergpark Wilhelmshöhe aus Kindertagen. Nach ihrer Schauspielausbildung in Hannover war sie zunächst an verschiedenen Theatern engagiert. 1987 gab sie ihr Film
Zu einem Rendezvous mit den „Stars der Sammlung“ lädt das Wuppertaler Von der Heydt-Museum bis 3. Oktober 2021 in seiner Sonderausstellung ein. Moderator Markus Brock und sein prominenter Gast Ann-Kathrin Kramer erleben beim Rundgang ein tête-à-tête mit Meisterwerken von Künstlern wie Pierre-Auguste Renoir, Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Oskar Kokoschka und Max Beckmann. Seine kostbare Kunstsammlung verdankt das Museum den Wuppertaler Bürgern, insbesondere der Bankiersfamilie Von der Heydt. Deren Namen trägt das Städtische Museum seit 1961 aus dankbarer Verbundenheit. Durch Schenkungen und Ankäufe ist im Lauf der Jahre eine beeindruckende Sammlung gewachsen. Heute umfasst sie rund 3000 Gemälde, 500 Skulpturen und 30 000 Grafiken, beginnend vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. „An die Schönheit“, so lautet der Titel der Sonderausstellung, der dem gleichnamigen Gemälde von Otto Dix entliehen ist. Der Ausstellungsparcours führt durch die wichtigsten Epochen und Stilrichtungen der vergangenen 200 Jahre. Einen Schwerpunkt der Präsentation bilden die Impressionisten mit Werken von Claude Monet, Paul Cézanne und Paul Gauguin. Pariser Großstadtatmosphäre klingt bei Edgar Degas und Henri de Toulouse-Lautrec an, die in ihren Bildern nicht nur den Schein des illustren Lebens, sondern auch die Abgründe der Existenz entlarven. Paris spielte auch im Leben der Malerin Paula Modersohn-Becker eine wichtige Rolle. Sie brach aus der Enge der Künstlerkolonie Worpswede in die pulsierende Metropole auf, wo sie – wie Picasso – Inspiration durch die moderne französische Kunst erhielt. Ihre Werke zählen neben denen von Max Kirchner, Oskar Kokoschka, Edvard Munch und Alberto Giacometti zu den weiteren Highlights der Ausstellung. Aber auch „fantastische“ Begegnungen machen Markus Brock und Ann-Kathrin Kramer mit Gemälden der Surrealisten Max Ernst und Salvador Dalí. Mit der Kunst kam die in Wuppertal geborene Ann-Kathrin Kramer schon früh in Berührung. Ihre Eltern sind freischaffende M
Wer entscheidet eigentlich, was „in“ oder „out“ ist? Das beleuchtet das Landesmuseum Württemberg in der Sonderausstellung „Fashion?! Was Mode zu Mode macht“. Diesmal zu Gast: Nina Siewert. Zu sehen sind Modeklassiker von den 1950er-Jahren bis heute, darunter Entwürfe von Coco Chanel, Jean Paul Gaultier und Vivienne Westwood. Außerdem zeigt die Schau Modefotografie, Alltagskleider und Outfits von Stil-Ikonen wie Marlene Dietrich und David Bowie. Ein historischer Krimi lässt sich auch im Landesmuseum Württemberg erleben, in der Schausammlung „LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg“. Für das Projekt „Heilige und Halunken“ produzierte das Museum aufwendig eine Virtual-Reality-Kulisse. Mittels VR-Brille kann man ins Mittelalter eintauchen und einem Kunstdieb virtuell an die Fersen heften. Reale Geschichten aus dem Leben der Bewohner Württembergs erzählen mehr als 1500 hochkarätige Exponate: ob Spangenhelm, Kettenhemd oder das vornehme Porträt von Kronprinzessin Olga aus dem Jahr 1856. Ein weiteres Highlight ist die europaweit einmalige Sammlung der Kelten mit Prunkgräbern des 7. bis 5. Jahrhunderts vor Christus. Einzigartig ist der „Krieger von Hirschlanden“. Die um 500 vor Christus erschaffene Sandsteinstatue gilt als die älteste mitteleuropäische Großplastik in Menschengestalt, ausgestattet mit Hüftgürtel, Dolch und Hut. Die gebürtige Stuttgarterin Nina Siewert steht seit ihrer Schulzeit vor der Kamera. Ihr Schauspielstudium absolvierte sie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Seit 2017 ist sie am Schauspiel Stuttgart engagiert und arbeitet parallel für Film und Fernsehen. In der ZDF-Serie „SOKO Stuttgart“ mimt sie die junge, zielstrebige Kriminalkommissarin Nele Becker. (Text: 3sat)
„Die ganze Welt unter einem Dach“ – mit diesem Slogan wirbt das Hessische Landesmuseum Darmstadt für seine facettenreiche Sammlung aus Kunst-, Kultur- und Naturgeschichte. Meisterwerke von Rubens bis Beuys sind hier ebenso versammelt wie Ritterrüstungen und Jugendstilschmuck. Markus Brock „checkt“ das Universalmuseum und begrüßt als Gast die Schriftstellerin Tanja Kinkel. Schreiben sei wie eine Sucht, sagt die gebürtige Bambergerin. Am liebsten erzählt sie historische Stoffe. Mit ihrem Roman „Die Puppenspielerin“ (1993) über die Kaufmannsfamilie Fugger, 2017 von der ARD verfilmt, wurde Tanja Kinkel international bekannt. Bis heute verkaufte die Bestsellerautorin sieben Millionen Bücher, übersetzt in mehr als ein Dutzend Sprachen. Rund zwei Jahre benötigt die Bestsellerautorin für einen Roman und recherchiert dafür akribisch. Für ihr Hörbuch-Projekt „Die Gefängnisärztin“ (2020) hat sie Häftlinge besucht. Beim „Museums-Check“ im Hessischen Landesmuseum erleben Tanja Kinkel und Markus Brock eine Reise quer durch die Jahrhunderte. Das älteste Exponat ist ein circa drei bis vier Milliarden alter Meteorit, gefunden in Namibia. Weit über eine Million Objekte besitzt das Museum, das seine Ursprünge in der Kunstsammlung von Großherzog Ludwig I. von Hessen-Darmstadt (1753–1830) hat. Der von ihm beauftragte und 1906 eröffnete Museumsbau wurde als Gesamtkunstwerk gefeiert. Seit 2014 erstrahlt er nach grundlegender Sanierung in neuem altem Glanz. Die umfangreiche Sammlung wurde neu strukturiert und inszeniert. Zur bedeutendsten ihrer Art zählt die der mittelalterlichen Schatzkunst und Elfenbeinarbeiten. Schmuckstück der naturhistorischen Abteilung sind die zoologischen Dioramen von 1906. Aus der gleichen Epoche sind Raumensembles von Henry van der Velde und kostbarer Jugendstilschmuck zu sehen. Die Gemäldesammlung umfasst über 440 ausgestellte Werke, von Arnold Böcklin, August Macke bis zu Gerhard Richter. Das Museum besitzt den weltweit größten Werkkomplex von Jo
Nach fünf Jahren Um- und Ausbau öffnete das Jüdische Museum Frankfurt im Oktober 2020 wieder seine Pforten. „Wir sind jetzt“, lautet der Titel der neuen Dauerausstellung. Ausgehend von der Gegenwart wird hier jüdisches Leben in all seinen Facetten erfahrbar. Markus Brock „checkt“ das Museum und begrüßt als Gast die jüdische Publizistin und Politikerin Marina Weisband. Wie keine andere deutsche Stadt war und ist Frankfurt von der jüdischen Kultur geprägt. Frankfurt war auch die erste Anlaufstation von Marina Weisband, als sie 1994 im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie aus Kiew nach Deutschland kam. Oft sei ihr gesagt worden, dass sie die erste Jüdin wäre, die man kennenlerne. „Wir waren diese Fabelwesen, die man nur aus dem Geschichtsunterricht kannte“, sagt sie. Heute lebt die Diplom-Psychologin in Münster und erfährt noch immer antisemitische Beleidigungen. Als Publizistin und Politikerin bei Bündnis 90 / Die Grünen macht sie auch auf die gegenwärtige Situation der Juden in Deutschland aufmerksam. Außerdem setzt sie sich für die Vermittlung demokratischer Grundwerte an Jugendliche ein. Seit 2014 leitet sie das Projekt „aula – Schule gemeinsam gestalten“. Und wann immer es ihre Zeit erlaubt, arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Mit Markus Brock erkundet Marina Weisband die beiden Standorte des Jüdischen Museums: das Museum Judengasse und das klassizistische Rothschild-Palais am Mainufer mit dem modernen Lichtbau der „Staab Architekten“. Der weiße Kubus mit großen Fenstern repräsentiert das Neue, Offene im bewussten Kontrast zum denkmalgeschützten Rothschild-Palais, das quasi ein Museum im Museum ist. Hier wohnte einst die berühmte jüdische Bankiersfamilie Rothschild. Ihre Geschichte erzählt beispielhaft von den Traditionen der Juden Frankfurts, von Erfolg, Exil, Gewalt und Gegenwehr. Der Kinderstuhl von Anne Frank, die 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet wurde, ist eine Ikone des Museums. Das Leben des bekanntesten Opfers des Holocausts wird mit Briefe
Stühle von Charles & Ray Eames, Sessel von Alvar Aalto – Ikonen des Designs versammelt das „Vitra Design Museum“ in Weil am Rhein. Markus Brock und Henry Meyer erkunden das Museum. Es ist eines der wichtigsten Designmuseen weltweit. Im Hauptgebäude, entworfen von Frank Gehry, ist bis zum 5. September 2021 die Sonderausstellung „Deutsches Design 1949–1989“ zu sehen. Henry Meyer begegnen Wegbegleiter aus seiner Kindheit in der ehemaligen DDR. Das ist beispielsweise der Kugellautsprecher von Karl Clauss Dietel. Zu Klassikern des deutschen Designs wurden Trabi und Porsche. Aber was unterscheidet und was verbindet das Design in Ost- und Westdeutschland bis zum Mauerfall? Im Schaudepot des Museums, ein schlichter Klinkerbau der Architekten Herzog & de Meuron, lagern 20 000 Designobjekte, die in wechselnden Ausstellungen zu sehen sind. Das Schaudepot ist aber nicht nur Museum, sondern auch Forschungsstätte, die das Design in gesellschaftliche Zusammenhänge einbindet. Den Grundstein für das Museum legte Rolf Fehlbaum, er hat seine Möbelsammlung dem „Vitra Design Museum“ bei seiner Gründung 1989 übergeben, heute eine unabhängige Stiftung. Der weitläufige „Vitra Campus“ ist ein Pilgerort für Architekturfans aus aller Welt. Seit den 1980er-Jahren hat das Unternehmen Vitra dort international renommierte Architekten mit Bauten beauftragt. Das einzigartige Architekturensemble umfasst unter anderem Gebäude von Tadao Ando, Zaha Hadid und Álvaro Siza. Mit zehn Jahren stand Henry Meyer das erste Mal auf der Bühne. Was durch einen Zufall begann, wurde zu seiner Leidenschaft. In den 1980er-Jahren studierte er an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Es folgten Theaterengagements unter anderem in Hamburg, München, Wien und Dresden. Seit 2017 ist Henry Meyer im Ensemble des Freiburger Theaters und steht nebenbei auch vor der Kamera, wie im „Tatort“ oder im Kinofilm „Der Barbier“ (2016). (Text: 3sat)
„Alles ist Skulptur“, titelt die Ausstellung zu Joseph Beuys (1921–1986) und seinem Vorbild Wilhelm Lehmbruck, die bis zum 1. November 2021 im Lehmbruck Museum Duisburg zu sehen ist. Markus Brock besucht das Museum mit seiner bedeutenden Sammlung internationaler Skulptur und Malerei und begrüßt als Gast den Schauspieler Stefan Hunstein. Beim Rundgang durchs Museum erinnert sich der Schauspieler an eine persönliche Begegnung mit Joseph Beuys. Ende der 1970er-Jahre war Beuys bei seinen Eltern zu Gast. Geprägt vom künstlerischen Umfeld ist der 1957 geborene Hunstein heute nicht nur erfolgreicher Theater- und Filmschauspieler, sondern auch preisgekrönter Fotograf. Joseph Beuys würde 2021 seinen 100. Geburtstag feiern. Kurz vor seinem Tod 1986 bedankte sich der Künstler in einer legendären Rede in Duisburg bei seinem „Lehrer“ Wilhelm Lehmbruck (1881–1919), dessen Werke ihn inspirierten. Beide waren davon überzeugt, dass Skulptur die Kraft habe, die Welt zum Besseren zu verändern. Das Lehmbruck Museum beheimatet den Nachlass des bedeutenden Bildhauers der Moderne mit mehr als 1100 Arbeiten. Ausgehend von Lehmbrucks Werk wurde das Museum im Laufe seiner Geschichte zum Zentrum internationaler Skulptur und Malerei. Der Sohn von Wilhelm Lehmbruck, Manfred Lehmbruck, entwarf den 1964 eröffneten Museumsbau und auch seine Erweiterung in den 1980er-Jahren. Die herausragende Sammlung umfasst unter anderem Skulpturen von Alberto Giacometti, Henry Moore, Niki de Saint Phalle und Rebecca Horn sowie wichtige Werke deutscher Malerei und Grafik von der Jahrhundertwende bis in die 1960er-Jahre, darunter Gemälde von August Macke, Max Pechstein und Oskar Kokoschka. Umgeben ist das Museum vom weitläufigen Kantpark. Hier kann man zwischen Großskulpturen von Wilhelm Lehmbruck, Meret Oppenheim bis hin zu Tony Cragg spazieren gehen. (Text: 3sat)
Die Neue Nationalgalerie Berlin ist eine Architekturikone der Moderne. Von 1965 bis 1968 von Mies van der Rohe erbaut, wurde sie nach sechs Jahren Sanierung im August 2021 wiedereröffnet. Markus Brock besucht den gläsernen Kunsttempel und begrüßt als Gast die Schauspielerin Meret Becker. Sie begleitet Markus Brock beim „Museums-Check“ in der Neuen Nationalgalerie, dem letzten Bau des visionären Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Mit der lichtdurchfluteten Glashalle und dem fließenden Grundriss im Ausstellungsgeschoss hat er seine Philosophie des offenen Raums virtuos vollendet. Der denkmalgeschützte Museumsbau wurde bis hin zum Interieur originalgetreu saniert und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Besucher dürfen auf den restaurierten „Barcelona-Sesseln“, Designklassiker von Mies van der Rohe, sogar Platz nehmen. Die herausragende Sammlung des Museums wird unter dem Titel „Die Kunst der Gesellschaft 1900–1945“ neu präsentiert und zeigt Hauptwerke der Klassischen Moderne, un
Alle fünf Jahre pilgern Kunstbegeisterte aus aller Welt zur documenta nach Kassel, der wohl wichtigsten Schau internationaler Gegenwartskunst. Dieses Mal ist das Künstlerkollektiv Ruangrupa aus Indonesien verantwortlich für das, was das Publikum zu sehen bekommt. Neben einzelnen Kunstschaffenden sind vor allem Kollektive aus aller Welt eingeladen, um ihre politischen und sozialen Anliegen zu vermitteln.
Das "Museum Barberini" mit seiner einzigartigen Impressionisten-Sammlung, darunter 38 Werke von Claude Monet, wurde seit seiner Eröffnung 2017 eines der meistbesuchten Museen Deutschlands. Gestiftet hat es der Software-Unternehmer und Kunstmäzen Hasso Plattner. Markus Brock und die Schauspielern Nadja Uhl "checken" das Museum. Vorgestellt wird außerdem das Kunsthaus "Das Minsk", das im September 2022 eröffnet wurde.
Wie kaum ein anderes Museum verbindet das "MAK - Museum für angewandte Kunst" in Wien Design, Kunsthandwerk, Architektur und Gegenwartskunst zu einer inspirierenden Gesamtschau. Grafiken von Gustav Klimt, Möbel der Wiener Werkstätte oder Lichtdesign von James Turrell, im MAK kann man den ganzen Kosmos unserer Lebenswelt entdecken. Als Gast im "Museums-Check" begrüßt Markus Brock Franziska Maderthaner.
Das Deutsche Museum in München ist eines der größten naturwissenschaftlich-technischen Museen und will das weltbeste werden. Dafür wird das Traditionshaus umfangreich saniert. Zur Hälfte ist das Mammutprojekt realisiert, 19 neu gestaltete Ausstellungsbereiche sind geöffnet, vom Buchdruck bis zur Raumfahrt über Chemie bis hin zur Gesundheit. Zum "Museums-Check" begrüßt Markus Brock den Kabarettisten und Physiker Vince Ebert.
Die Völklinger Hütte ist weltweit das einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung. Sie ist Welterbe der UNESCO und ein beeindruckender Ort, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf vielfältige Weise begegnen. Zu Gast im "Museums-Check" ist der Schauspieler Daniel Sträßer.
Von Rubens über Rodin bis zu Rasierapparaten. Der Kunstpalast in Düsseldorf vereint Malerei, Skulptur und angewandte Kunst quer durch die Jahrhunderte. Mit einer Festwoche feiert das neu gestaltete Museum im November seine Wiedereröffnung. Zu Gast im "Museums-Check" ist der Schriftsteller Jan Weiler.
Ikonen von Dürer, Rubens und Vermeer - die Gemäldegalerie in Berlin beheimatet eine der bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Aktuell ist dort die Schau "Zoom auf van Eyck, Meisterwerke im Detail" zu sehen. Zu Gast im "Museums-Check" ist Hanns-Josef Ortheil, der in seinem Buch "Kunstmomente" beschreibt, wie sich seine Sicht auf die Welt durch die Kunst verändert hat.
Für den "Museums-Check" geht Markus Brock auf Weltreise im Klimahaus Bremerhaven. Eine hautnahe Expedition entlang des 8. Längengrads durch Alpen, Wüste, Antarktis und Südseeinseln. Neun Orte auf fünf Kontinenten - und alle sind mit dem Klimawandel konfrontiert. Markus Brock nimmt diese einzigartige Wissens- und Erlebniswelt zusammen mit dem Mediziner, Autor und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen unter die Lupe.
Das Museum für Gestaltung Zürich ist eine Ikone der Schweizer Architekturmoderne. Erbaut 1933, erstrahlt es seit 2018, nach umfangreicher Sanierung, in neuem Glanz. Die herausragende Sammlung umfasst rund eine halbe Million Objekte, von der Schweizer Bahnhofsuhr bis hin zu Marionetten der Dada-Künstlerin Sophie Taeuber-Arp. Markus Brock erkundet die drei Standorte des Museums mit seinem Gast, der Schauspielerin Alicia Aumüller.
Das MARKK in Hamburg zählt zu den größten ethnografischen Museen Europas. Es versammelt unter anderem archäologische Schätze der Inkas und aus dem Alten Ägypten sowie Masken aus Neuguinea. Im Haus Rauru, einem kunstvoll geschnitzten Versammlungshaus, kann man außerdem hautnah in die Welt der Maori eintauchen. Als Gast im "Museums-Check" begrüßt Markus Brock diesmal den Moderator und Schauspieler Yared Dibaba.
Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen der Kunst seit 1960 und ist eine Architekturikone. Eröffnet 1982, gilt es als Flaggschiffbau der Postmoderne. Gemeinsam mit Markus Brock erkundet die Kabarettistin Lisa Feller das Museum, das 2007 umfangreich saniert wurde. Der Wiener Architekt Hans Hollein entwarf es mit der Absicht, dass das in den Hang gebaute Museum als Kunstwerk für sich steht.