Der Biohof Eilte im malerischen Aller-Leine-Tal ist kein gewöhnlicher Bauernhof. Vor gut zehn Jahren gelang hier dem Landwirt Tino Bullmann ein kleines Kunststück: Er holte sich die ersten drei Wasserbüffel und schaffte es, dass sie sich von ihm melken ließen. Eine wahre Kunst bei den urigen Dickschädeln. Mittlerweile besteht seine Herde aus über 40 Büffelkühen.
Als Landwirt gibt es keine Trennung zwischen Arbeit und Privatleben. Auch nicht auf der Büffelranch. Einen Achtstundentag kennt er nicht. Neben seinen über 100 Milchkühen und 40 Wasserbüffeln kümmert er sich noch um mehrere Hektar Futtermais-Felder und um die Vermarktung. Denn ganz nebenbei ist Tino auch Touristenführer.
In Zeiten, in denen ein Lebensmittelskandal den nächsten jagt, feiern regionale Bio-Erzeugnisse Hochkonjunktur. Allein von den Büffeln könnte der Hof jedoch nicht leben. Wichtigste Einnahmequelle für den Hof von Heiner Helberg und Tino Bullmann sind Biokartoffeln und Biozwiebeln. Etwa 330 Hektar bewirtschaften die Bio-Bauern. Es muss gepflügt, gesät und Unkraut vernichtet werden. Im Bio-Landbau, wo man auf Pestizide verzichtet, keine leichte Aufgabe. Hier ist fast alles noch Handarbeit. Ohne Chemie werden hier in der Saat- und Erntesaison viele helfende Hände gebraucht. Schon seit über 30 Jahren kommen polnische Saisonarbeiter für die anstrengende Arbeit auf den Feldern. Das ist jedes Mal ein großes Hallo und für Köchin Geli ein Adrenalinkick. Denn jetzt muss sie dreimal so viel kochen wie sonst und gegessen wird in 30-minütigen Schichten. Zum Bestehen des Hofes tragen auch Tinos rund 100 schwarz-bunten Milchkühe bei, die gut fünfmal so viel Milch geben wie die Büffelkühe. Und Tino expandiert: Gerade ist der zweite Kuhstall mit Melkroboter fertig, als die neuen Milchkühe auch schon ihre Kälbchen bekommen.
Hochsommer auf dem Biohof Eilte. Rund um die Uhr sind die Familien, Mitarbeiter und Praktikanten im Erntestress: Zwiebeln und Kartoffel stehen auf dem Plan. Außerdem wird frischer Käse gemacht. Jede Hand wird gebraucht – viel Arbeit an langen Tagen. Die Attraktion des Hofes sind die Wasserbüffel. Angeführt werden die 40 Tiere von Artur, einem imposanten zehnjährigen Büffel, einem Dickschädel mit Persönlichkeit und individuellem Charme. Im Sommer wird zweimal am Tag wird auf der Weide gemolken: Milch für den berühmten Büffel-Mozzarella. Und es sind die Wochen, in denen die Kälbchen auf die Welt kommen. So sind Produktionsplan und Tagesrhythmus des Hofes komplett auf die Bedürfnisse der sensiblen und doch zutraulichen Wasserbüffel ausgerichtet. Superbulle Artur ist der Star. Nicht nur auf der Weide, in der gesamten Allermarsch. Er war das erste auf Eilte geborene Büffelkälbchen und wurde Begründer einer wahren Dynastie. Im Laufe der Jahre wurden Artur und „seine“ Menschen fast Freunde – das Vertrauen ist groß. Trotzdem entgeht seiner Aufmerksamkeit nichts: Niemand darf seine Kühe abholen oder melken, ohne ihn vorher um „Erlaubnis“ zu fragen. Vier Folgen der Reihe „Die Büffelranch“ waren bereits im Juni 2013 im ZDF zu sehen. Vom 15. September an werden sonntags, 13.15 Uhr, acht weitere Folgen ausgestrahlt. (Text: ZDF)
Tinos Büffelkühe haben gekalbt und geben dadurch wieder mehr Milch. Die Kälbchen werden mit der Flasche gefüttert. Milch per Flasche – eine wahre Geduldsprobe für die neue Praktikantin. Die Damen des Hofes planen eine „Büffeltour“. Einmal im Monat soll sie stattfinden: Büffelgeschichten pur – vorgestellt und präsentiert von Claudia Bullmann und ihren Töchtern. Tino und sein Büffelbulle Artur liefern lediglich die Showeinlage. Und um das Glück perfekt zu machen: Käseverkostung unter freien Himmel: gesund, köstlich, frisch. Direkt vom Erzeuger. Was will der Genießer mehr? Der zweite Kuhstall ist fertig. Endlich Platz für eine neue Herde junger, schwarz-bunter Färsen, die gedeckt werden sollen. Besamungstechniker hat in seinem Sortiment die geballte Potenz von 120 Bullen, auch von Bio-Bullen. Sommerzeit ist auch Unkrautzeit, dass auf einem Biohof mit der Hand gejätet werden muss. Stück für Stück und Reihe für Reihe. Zu den üblichen rund 20 Angestellten arbeiten noch weitere 16 Saisonarbeiter. Der Hof platzt aus allen Nähten. Der „Büffelvirus“ im Allertal steckt an, und Tierärztin Mia Fiedler hat’s schwer getroffen. Sie besitzt zwei Tiere. Und auf denen reitet sie – im Sattel – quer durchs Dorf. (Text: ZDF)
Nach der Flut die große Hitzewelle – auch in Eilte. Artur und sein Damen dösen und chillen auf den schattigen Marsch-Weiden, nur unterbrochen von Martin, der die Büffelkühe zweimal am Tag melkt. Die Milch- und Käseproduktion läuft auf Hochtouren. Fünf Büffel-Jungtiere wechseln den Besitzer. Tino verkauft die Tiere an einen alten Freund und Stammkunden. Helmut Queerhammers Wasserbüffel sorgen auf Berlins Feuchtwiesen für kurze Halme. Die Tiere sind wunderbar geeignet, Feuchtgebiete zu beweiden und werden gezielt für Landschaftspflege eingesetzt. Im Gegensatz zu Tino verdient Helmut sein Geld mit Bio-Büffelfleisch. Die Kälber auf seinem Hof dürfen ein Jahr lang bei ihren Müttern auf der Weide bleiben. Auf dem Biohof in Eilte macht Claudia sich Gedanken um den Käse-Vertrieb. Wochenmärkte und Edelgastronomen in der Umgebung sind schon auf den Geschmack gekommen. Aber wie kann man den Rest der Republik begeistern, mit dem Büffelvirus infizieren? Freund, Stammkunde und Schäfer Stefan Hamann hilft. Mit Claudias Mozzarella, Käse und Bio-Lammfleisch vom eigenen Hof tourt er regelmäßig durch Restaurants in Bremen, Hannover und Wolfsburg. Nur Berlin ist fast uneinnehmbar. Die Landeshauptstadt ist, vom Mozzarella-Standpunkt aus betrachtet, fest in Händen von Elke Henrion. Die Tierärztin ist stolze Besitzerin einer 130-köpfigen Büffelherde mit 60 Milchkühen. Bio-Mozzarella im großen Stil, effektiv und kommerziell. Welche Gegensätze! Im romantischen Eilte führen Artur und sein Gefolge ein geradezu himmlisch alternatives Leben. Jedes Tier hat einen Namen, per Hand werden die Kälber aufgezogen und der Mozzarella gezupft. Der Hof und seine Menschen: hochgradig büffelinfiziert – ohne Chance auf Heilung. (Text: ZDF)
Was wären Tino und Claudia Bullmann ohne ihre Nachbarn. Braucht Tino Rat, wendet er sich gerne an Wilhelm Heerdes, der 80 Kilometer entfernt in Masel/Celle seine Büffelranch betreibt. Von ihm hat Tino die ersten Büffelkühe gekauft. Zu viele Bullmann-Kühe sind noch immer nicht tragend. Wilhelm schickt seinen „Heckenschützen“ – einen Bulle, einen zuverlässiger Samenspender, der ein paar Wochen auf Tinos Weiden mitlaufen soll. Wilhelm und Tino verbindet seit Jahren nicht nur die Büffelleidenschaft, sondern auch Büffelverwandtschaft: Tinos Superbulle Artur ist der Sohn von Wilhelms Kuh Amanda. Altstar auf dem Hof ist die 21-jährige Büffelkuh Elsa, Mutter von 16 Kälbern. Sie sei die Claudia Schiffer unter den Büffeln, so schön schlank und so eine gute Milchleistung, schwärmt Wilhelm Heerdes. Ehefrau Rose nimmt’s gelassen. Büffel-Idyll in Eilte, Schaf-Idylle im schwarzen Moor. Claudias Freund Stephan Hamann betreibt mit Frau Heidi eine Heidschnucken Schäferei mit Selbstversorger-Landwirtschaft. Die beiden Alt-68er leben und arbeiten konsequent autark, umweltfreundlich und alternativ – bis hin zum Plumpsklo. Mit Erfolg: Das Lammfleisch vom Hof Schwarzes Moor ist in Kennerkreisen berühmt und begehrt. Auf der Büffelranch in Eilte füllen sich langsam Vorrats- und Kühlkammern. Immer mehr Käselaibe liegen in den Regalen, müssen regelmäßig gebürstet und gewendet werden. Auf den Feldern ist die Zwiebel- und Kartoffelernte im vollen Gang – alle Hände werden gebraucht. Erntedank mit Vollbeschäftigung. (Text: ZDF)
So ein Bio-Büffel-Hof ist eine Welt für sich. Wer hier arbeitet, hat ganz bestimmt keinen „nine to five“ – Job. Mal muss ein Silo vor dem nächsten Regenschauer fertig sein, mal braucht eine kalbende Kuh Hilfe. Das stur wuchernde Unkraut wird biogerecht mit der Hand gezupft – genau wie der Büffel-Mozzarella. Ganz nebenbei müssen die Hofprodukte zum Kunden und auf die Wochen-Märkte gebracht werden. Hier zu leben, ist kein Zuckerschlecken, dafür aber sehr abwechslungsreich. Und sehr vielseitig. Das wird auf der schwäbischen Alb bei „Cowboy“ Willi Wolf klar. Albbüffel nennt der kernige Bauer seine Tiere – auch wenn es ganz normale Wasserbüffel sind. Er findet, dass die eigenwilligen Tiere gut zu ihm passen. Sogar einen Albino-Büffel hat Willi in seiner Herde. Der Westernfan ist total begeistert: Bei den Indianern ist ein weißer Büffel ein Symbol für Glück. 150 Muttertiere hat Willi Wolf und entsprechend viele Kälbchen jeder Altersstufe. Sie dürfen, bis sie schlachtreif sind, bei den Müttern bleiben. Anders als Willi, trennt Tino Bullmann seine Kälber von den Büffelkühen. Sie werden per Hand aufgezogen und sind deshalb auch so zahm. Die Bullmanns brauchen die Büffelmilch für die Käseherstellung, die ein wichtiger Erwerbszweig des Hofes ist. Wilhelm Heerdes hat drei Büffel nach Schleswig-Holstein verkauft und liefert sie höchstpersönlich aus. Die Tiere kommen zu einer kleinen Herde, die in einem Sumpfgebiet weidet. Schilf ist eine Delikatesse für Wasserbüffel. Aber das Terrain ist gewöhnungsbedürftig: Büffelkuh Mathilde bleibt prompt stecken und erstarrt in Hilflosigkeit. Und die Neubesitzer sind ratlos. Wie gut, dass Wilhelm Heerdes die Nerven behält . (Text: ZDF)
„Das war bestimmt das letzte Mal!“ Jedes Jahr greift sich Claudia Bullmann an den Kopf: Das große Hoffest „Kult im Kuhstall“ muss vorbereitet werden. Seit zehn Jahren gibt es das Fest. Es ist mittlerweile beliebt und über Eiltes Grenzen hinaus bekannt. Viele Gäste reisen von weit her an. Jedes Jahr ein anderes Motto, dieses Mal geht’s um Hollywood. Genauer gesagt, das Hollywood der 20er bis 50er Jahre. Zwischen Haushalt und Hof, Büffeln und Käse sucht Claudia nach der richtigen Musikband, den richtigen Klamotten und dem passenden Stallgemälde. Denn jedes Jahr prangt ein neues Bild an der hinteren Kuhstallwand. Dieses Jahr malt Freundin Iris den MGM-Löwen an die Stallwand. Zwei Tage braucht sie dafür. Tino hat ein Problem: Der Kuhstall wird Festsaal – und die Kühe müssen natürlich raus. Egal ob sie kalben oder nicht. Aber wohin? Mit Melker Martin sucht er nach einer Notunterkunft und organisiert den Umzug. Zum Team gehören auch die „Neuen“ auf dem Hof: Azubi Daniel, Praktikantin Ann-Kathrin und der 20-Jährige Landwirt Merlin. All die Kälbchen-Boxen vom Hof zu schieben, ist schon fast Sport für die junge Truppe. Die Büffelkälbchen wehren sich oder büxen aus. Und an dem neuen Platz sind sie so gestresst, dass sie nicht mehr trinken. Die Azubis müssen noch lernen, wie man mit ihnen umgeht. Und in der Nacht wurde ein weiteres Kälbchen geboren. Claudia läuft die Zeit davon – und noch immer fehlt Deko fürs Fest. Ein Glück, dass ihr das Kino in Walsrode alte Filmplakate ausleiht. Sogar der Bierwagen kommt rechtzeitig. Das Fest beginnt, bis in die Morgenstunden wird gefeiert. Und Claudia wird auch dieses Mal wieder stöhnen: „Nie mehr“. Um dann doch wieder fürs nächste Jahr zu planen. (Text: ZDF)
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, der Herbst ist da. Die Büffelranch bereitet sich für den Winter vor: Kartoffeln müssen sortiert und gepackt werden, die Bio-Zwiebeln liegen zur Auslieferung bereit, Heu und Stroh werden eingefahren – als Vorrat für den Winter. Jetzt ist gute Planung gefragt. Tino und Martin bringen Stroh zusätzlich auf die Weide. Es dient als Futter für die Büffelherde, denn das Gras wird knapp und schmeckt nicht mehr. Artur und die Trockensteher bleiben über die Wintermonate draußen – nicht aber die Milchbüffel. Ein letztes Mal melken die Männer auf der Weide, dann treiben sie die Büffelkühe in den Winterstall. Eine von Tinos schwarz-bunten Kühen ist ausgebüxt und muss von Claudia und Hütehund Emma mühsam wieder eingefangen werden. Gut, dass alle Kühe Ohrmarken tragen, so ist schnell erkennbar, welche Kuh sich auf Reisen begeben hat. In Verden ist Ökomarkt, und Bullmanns bereiten den Verkaufswagen vor. Julia, die Tochter von Heiner Hellberg, verkauft den Käse, der auf dem Hof produziert wurde. Doch nicht nur auf diesen Markt ist der Eilter Bio-Büffelkäse gefragt, Claudia beliefert auch das Hotel Allerhof. Der Betrieb liegt in der Nachbarschaft und ist froh, seine Gäste mit dieser regionalen Spezialität verwöhnen zu können. Käserin Elke präsentiert die neuesten Käse-Kreationen. Die Männer bereiten den Weide-Abtrieb vor. Mit dem Treibewagen fahren sie hinaus, um die Milch-Büffel in den Stall zu holen. Das letzte Mal für dieses Jahr treiben sie die Tiere quer durchs Dorf. Wenn das erste Mal im Stall gemolken wird, wissen alle Bewohner des Biohofes: Es ist Herbst in Eilte. (Text: ZDF)
Der Biohof in Eilte ist eine Welt für sich – zwischen Biorichtlinien und Melkroboter, zwischen Tradition und Moderne und vor allem mit Wasserbüffeln. Das Anwesen liegt im malerischen Aller-Leine-Tal, 50 Kilometer nördlich von Hannover. Vor zehn Jahren kaufte Landwirt Tino Bullmann seine ersten drei asiatischen Wasserbüffel und überredete sie, sich melken zu lassen. Ein wahres Kunststück bei den sensiblen Dickschädeln. Tinos Liebling und Star der Büffelherde ist Bulle Artur. Das Büffelfieber ist ansteckend: Nachbarn, Freunde und Gäste haben sich von der Idee begeistern lassen und züchten in kleinen und großen Herden – Wasserbüffel sind vielseitig einsetzbar, ruhig und handzahm. Helmut Queerhammer setzt seine Tiere in der Landwirtschaftspflege ein, Tierärztin Mia Fiedler reitet auf ihren Büffeln, Willi Wolf auf der Schwäbischen Alb hat stolze 300 Stück. Die Wasserbüffel-Gemeinschaft hält zusammen. Tino Bullmann und seine Kollegen haben sich spezialisiert, mit viel Engagement und Leidenschaft. Sie müssen hocheffizient arbeiten und jeden Tag Aufgaben und Herausforderungen meistern – egal, ob es sich um Wasserbüffel oder Schafe, Erntestress oder Winter-Blues, Mozzarella oder Lamm-Filet dreht. Die Menschen auf diesen Höfen lieben ihr Leben und möchten mit niemandem tauschen. Mit diesem „Best of“ endet die Reihe „Die Büffelranch“. (Text: ZDF)