Ihre allererste Alltagsgeschichte hat Elizabeth T. Spira 1985 den Lebensbedingungen der Kinder um die Jahrhundertwende gewidmet. Ältere Menschen, aus den unterschiedlichsten Milieus in Wien, berichten über Ihre Erfahrungen, Wünsche und Sehnsüchte während ihrer Kindheit.
Die Dokumentation schildert die elenden Verhältnisse, unter denen Kinder auf dem Land vor dem Zweiten Weltkrieg ihr Leben fristeten. Neun Menschen aus verschiedenen Regionen berichten über ihren Kinderalltag.
In dieser Folge befasst sich Elizabeth T. Spira mit dem Leben der Dienstboten am Ende der Monarchie. Aus ihrem Leben erzählen: Paula Fichtl - Stubenmädchen bei Sigmund Freud, Maria Sobotka - Küchenmädl in Schloss Eckartsau, Maria Strabl - Kindermädchen bei Frederick Löwe und Franz Lackner, Friseur, war Kammerdiener bei Baron Tinti.
Anhand von Interviews mit Leuten aus den verschiedensten sozialen Schichten wird die Vielschichtigkeit der Schulausbildung in Österreich zur Kaiserzeit aufgezeigt. Vom Schüler des exklusiven Theresianums bis zum Schulalltag in einem kleinen Bauerndorf spannt sich der Bogen der Erzählungen.
Der harte Arbeits- und Lebensalltag der Knechte und Mägde auf einem Bauernhof bis in die jüngste Vergangenheit wird hier in dieser Episode geschildert.
Der Film schildert das Leben der Walzler in den 20er und 30er Jahren. Damals zogen zehntausende Arbeitslose durch Europa, bettelnd und vagabundierend, auf der Suche nach Arbeit. Allein in Österreich gab es in den 30er Jahren 600.000 Arbeitslose, tausende Intellektuelle und Handwerker wurden Landstreicher und Tippelbrüder.
Verschlungene Wege kakanischer Liebesgeschichten. Zwanzig Menschen unterschiedlicher Herkunft - zwischen 1885 und 1900 geboren - erzählen über die Bedeutung der ersten Liebe in einer Zeit, als Herkunft, soziale Stellung und Religion noch eine entscheidende Rolle spielten.
Die Hoffnung, endlich einen Beruf erlernen zu dürfen und sich richtig satt essen zu können, die Geborgenheit einer Gemeinschaft, die Faszination von Technik und Uniform: Das alles war für viele Anlass genug, sich freiwillig zur Hitlerjugend zu melden.
Dokumentation über Arbeiter-Alltag der Zwischen-Kriegszeit, Interviews mit ehem. Arbeitern der Siegendorfer Zuckerfabrik über Arbeitswelt, Alltag, Schule, Arbeitslosigkeit, Parteien-Konflikte, Kinderarbeit, Freidenker, Interviews Auseinandersetzungen Heimwehr-Schutzbund 1934, Nazi-Zeit, Wanderjahre während der Arbeitslosigkeit, Kinder-Arbeit in der Glas-Produktion und eine alte Frau erzählt von Konflikten zwischen Glas- und Bergarbeiter.
1988 nahm sich Elizabeth T. Spira der Affäre rund um die NS-Vergangenheit des damaligen Bundespräsidenten Kurt Waldheim an. Sie fuhr mit dem Kamerateam durchs Land und führte allerorts Stammtischgespräche.
Elizabeth T. Spira schildert das Leben von drei jüdischen Kindern, die während des Zweiten Weltkrieges als U-Boot versteckt in Wien überlebt haben.
Der Film behandelt die Zeit zwischen 1945 und 1950. Jugendliche von damals erinnern sich an ihre Begegnungen mit sowjetischen und amerikanischen Soldaten, an den ersten Kaugummi, an das erste Coca-Cola und an die ersten Nylon-Strümpfe. Interviews mit Zeitzeugen und diverse Ausschnitte aus Filmen, Dokumentationen und Wochenschauen.
Seinerzeit fuhr man - wenn man es sich leisten konnte - nicht in den Urlaub, sondern auf Sommerfrische. Zeitzeugen erzählen von ihren persönlichen Erlebnissen in der Sommerfrische in den Jahren 1910 - 1938. Zu Wort kommen ehemalige Baroninnen, Fabrikantentöchter, aber auch Kindermädchen und Dienstboten. Gedreht wurde an den beliebten Urlaubsorten von anno dazumal, wie Payerbach, Rekawinkel, am Semmering oder im Salzkammergut.
In dieser neuen Folge versucht Elizabeth T. Spira die Kärntner Seele zu erforschen. Kärnten im Herbst. Den Rahmen für die Reportage bilden die zahlreichen Feiern zum 10. Oktober, die alljährlich in Süd-Kärnten stattfinden. Die Beziehung der deutschstämmigen Kärntner zu ihren slowenischen Landsleuten ist auch heute noch keineswegs unproblematisch. Die "Windischen" werden von den "Deutschkärtnern" voll akzeptiert, die Slowenen nicht immer. Ab 1938 durften die Slowenen nicht mehr in ihrer Muttersprache sprechen.
Das Leben im Wartesaal des Exils ist vorüber, das Provisorium zu Ende. Elizabeth T. Spira porträtiert vier tschechische Emigranten, die vor der Entscheidung stehen: Rückkehr in die Heimat oder zu Hause bleiben, im Exil.
Für diese 1995 entstandene Folge porträtierte Elizabeth T. Spira gemeinsam mit Kameramann Peter Kasperak die größte Wiener Markthalle im Zentrum der Stadt. Die Halle war eine typische Wiener Institution: außen - liebloser Betonklotz, innen - pralles Leben und viel Wiener Schmäh.
In der neuen Folge ihrer Sendung 'Alltagsgeschichte' begab sich Elizabeth T. Spira mit Kameramann Peter Kasperak ins Hallenbad: Sie sprach mit Schwimmern, Saunagästen und Tröpferlbad-Besuchern.
Der langsame Abschied vom Kommunismus. Sie träumen von einer Welt der Gerechtigkeit und Gleichheit. Ihr Ziel war: Die Diktatur des Proletariats. Sie kämpften gegen den Nationalsozialismus und brachten große Opfer für die Freiheit Österreichs. Nach dem Krieg blieben Österreichs Kommunisten erfolglos. Heute sind sie eine Mini-Partei und stehen den Veränderungen in den ehemaligen Volksdemokratien fassungslos gegenüber. Elizabeth T. Spira geht kommunistischen Lebensläufen in Österreich nach.
Immer mehr Menschen sind mit dem Wohnwagen unterwegs - damals, in den 1990er Jahren allein über sechs Millionen Bürger aus der Bundesrepublik Deutschland. Aus dem ironischen Blickwinkel eines Nichtcampers versucht Elizabeth T.Spira dem Massenphänomen Camping auf die Spur zu kommen.
In der neuen Folge der "Alltagsgeschichten" versucht Elizabeth T. Spira, die Beziehung der Menschen zu ihrem Heiligen zu erkunden. Inwiefern glaubt der "moderne" Mensch an Heilige und ihre jeweilige Lebensgeschichte. Heilige, als auch Märtyrerinnen aus der jüngsten Geschichte, deren Seligsprechungsprozeß noch im Gange ist, wie etwa bei Schwester Angela Autsch, die 1940 in Mötz in Tirol verhaftet wurde und in Auschwitz umgekommen ist.
Elizabeth T. Spira porträtiert Österreicher und ihre Hunde: In einer Art Familienalbum wird die Beziehung von Herrchen beziehungsweise Frauchen und Hund skizziert.
In dieser Folge der Serie "Alltagsgeschichte" porträtiert Elizabeth T. Spira die Welt der österreichischen Wander-Zirkusse. Sie skizziert das bunte Leben der Akrobaten, Feuerschlucker, Zauberer, Clowns, Jongleure und Dompteure.
Im Park findet man jene Atmosphäre, die Wien für viele Fremde so liebenswert macht: eine Mixtur aus Schmäh, Bosheit, Grant, Melancholie, Eitelkeit, Charme und Witz. Ob das auch für die Wiener der Grund ist, in die Parkanlagen zu gehen? Eine Frage, die Elizabeth T. Spira in dieser 1991 entstandenen Folge ihrer Dokumentationsreihe "Alltagsgeschichte" stellt.
In der Folge der 'Alltagsgeschichte' unternahm Elizabeth T. Spira 1992 eine filmische Zugreise zwischen Wien und Bratislava. Sie befragte Zugreisende, was sie jeweils im Nachbarland suchen. Für die einen war es eine Reise zurück in die Vergangenheit voller Erinnerungen, für die anderen eine Reise in die Zukunft - voller Hoffnung die einen, voller Zweifel und Angst die anderen. Für manche war es eine Gegenwartsreise - Slowaken, die bei uns arbeiteten, Österreicher, die in Bratislava um wenig Geld ein opulentes Mahl zu sich nahmen.
Für diese Folge der „Alltagsgeschichten“ lebte Elizabeth T. Spira mit ihrem Filmteam im Frauenkloster in Vöcklabruck. Das Kloster gehört den armen Schulschwestern vom Dritten Orden des Heiligen Franziskus; es ist 1850 von Sebastian Schwarz gegründet worden. Zum ersten Mal durfte ein ORF-Team das Leben in einem Frauenkloster filmen und sogar die Klausur betreten.
Sie bieten Geborgenheit in einer hektischen Welt, sie sind Orte zum Träumen, aber auch zum Streiten, Tratschen und Leut' ausrichten - die Schrebergärten. Es herrschen strenge Vorschriften: ehrenamtliche Funktionäre wachen über Ruhe und Ordnung. Die Anzahl der Obstbäume ist ebenso vorgeschrieben wie die Höhe der Hecken und die Ruhestunden. Und mittendrin - in einer von Vereinsmeiern und verfeindeten Nachbarn kontrollierten Miniwelt - bleibt aber genügend Freiraum zum Träumen. Für den einen ist der Schrebergarten die Ersatzvilla mit englischem Rasen, für den anderen der Gemüsegarten. Da gibt es den pensionierten Eisenbahner, der seine Gartenzwerge liebevoll betreut, und die alte, einsame Dame, die in ihrem Garten mit Spatzen und Amseln Zwiesprache hält. Es wird viel getratscht und gestritten im Schrebergarten. Aber wer will, findet auch Ruhe und Besinnlichkeit. Und für die meisten gilt der Ausspruch eines Gartenbesitzers: "Mag die Welt da draußen noch so böse sein, hier im Garten ist sie friedlich und schön."
Für ihre neue Folge der Serie 'Alltagsgeschichte' drehte Elizabeth Spira entlang der tschechisch-österreichischen Grenze. Sie sprach mit Menschen hüben und drüben. Hat sich das Leben in den Dörfern seit der Grenzöffnung verändert? Was verbindet, was trennt? Was halten die Mähren von den Österreichern, was halten die Österreicher von den Mähren? Die Dokumentation zeigt vor allem, wie sehr noch Ressentiments aus den Jahren 1938-46 in den Köpfen der Menschen verankert sind.
Ab Dezember, wenn es in der Heimat kalt und ungemütlich wird, fahren tausende Rentner auf die spanische Insel, um zu überwintern. Sie leben in den großen Hotels an der Südküste der Insel, wo ihnen geboten wird, was sie zu Hause kaum noch finden: Unterhaltung, Gesellschaft und Betreuung.
Für diese 1993 entstandene "Alltagsgeschichte" machte sich Elizabeth T. Spira auf die Suche nach den "Pratermenschen". Auf ihrer filmischen Reise in das Innere des Praters begegneten ihr Strizzis, Hallodris, Praterkinder und Wettkönige, stille Alkoholiker und ein echter Graf. Diese "Alltagsgeschichte" zeigt den Wiener Prater in allen seinen Facetten - den lauten Wurschtelprater, den leisen grünen Prater und den turbulenten "Pferdetippler"-Prater in der Freudenau und in der Krieau.
Für die Folge der 'Alltagsgeschichte' drehte Elizabeth T. Spira Menschen im Wiener U-Bahn-Netz. Es sind vor allem Verzweifelte, Verlorene und Vergessene, die in und um die U-Bahn Zuflucht und Heimat finden.
Das Geheimnis und der Charme des Wiener Caféhauses ist sein Publikum, das sich aus allen Schichten der Bevölkerung zusammensetzt. Im Caféhaus sucht man bei einer Tasse Kaffee Diskussion und Streit, Ruhe und Erholung, das Ungestörtsein, aber auch die Gesellschaft. Elizabeth T. Spira plaudert in dieser Folge der Reihe "Alltagsgeschichte" mit Stammgästen in traditionsreichen Wiener Caféhäusern sowie in Cafés der Vorstädte.
Mehr als 80.000 Menschen aus Bosnien leben in Österreich im Exil. Elizabeth T. Spira sprach mit Flüchtlingen über deren Hoffnungen und Verzweiflung - über das 'Leben im Wartesaal'.
Für die Folge ihrer Serie 'Alltagsgeschichte' drehte Elizabeth T. Spira Alltagsszenen in Kaisermühlen - dem Viertel zwischen der Donauinsel und der alten Donau. Die beliebte ORF-Serie 'Kaisermühlen-Blues' hat diesen Wiener Stadtteil österreichweit bekannt gemacht. Elizabeth T. Spira machte sich auf die Spuren der echten Kaisermühlner.
In dieser Folge ihrer Reihe "Alltagsgeschichte" porträtiert Elizabeth T. Spira das Leben von Fabriksarbeiterinnen. Geprägt ist ihr Leben mit der eintönigen Akkordarbeit oft von privatem Unglück oder Frust.
Praterstrizzis, Schrebergärtner, Hundebesitzer, Menschen aus Kaisermühlen und andere Zeitgenossen, Szenen aus den Wiener Filmen aus der Reihe 'Alltagsgeschichte'.
Die Beziehung von Menschen zu ihren Vogerln ist oft seltsam, geheimnisvoll, hintergründig und manchmal voll rätselhafter Poesie. Frau Thea besucht täglich das Grab von Mama, Papa und Burli, drei Sittiche, die unter einem Kastanienbaum bestattet sind. Frau Ulrich lebt mit Vogerln in einem Keller und verfüttert ihre karge Rente an ihre Pipis, Boberls und Hansis.
Für diese Folge drehte Elizabeth T. Spira mit Kameramann Peter Kasperak beim Heurigen in Wien. Beim Glaserl Wein geht manchem das Herz über.
Münzwäschereien werden heute vor allem von Rentnern, Studenten, Junggesellen und Gastarbeitern frequentiert. Herr Kurt ist einer dieser Menschen. Er verbrachte Jahre im Gefängnis und hat dort gelernt, wie Wäsche geordnet und gebügelt wird. Nun wäscht er für seine Freundin, die er "Mutti" nennt, und bekommt dafür Taschengeld fürs Wirtshaus.
Diese Folge der beliebten ORF-Dokumentarreihe entführt uns in die Dominikanische Republik. In diesem exotischen Urlaubsparadies plauderte Elizabeth T. Spira mit österreichischen Touristen über "des Meeres und der Liebe Wellen". Josef aus Pirk wurde nach 18 Ehejahren von seiner Frau verlassen und sucht nun in der Dominikanischen Republik in den Armen einer karibischen Schönheit Trost. Auch Sabine aus Vorarlberg führte die Liebe hierher: Ihr hat es der Merengue-Tänzer Salvador angetan…
ür diese Folge der 'Alltagsgeschichte' drehte Elizabeth T. Spira mit Kameramann Peter Kasperak auf dem Brigittaplatz im 20. Wiener Gemeindebezirk. Treffsicher hat Spira ergreifende Schicksale aufgespürt, die mit diesem Platz verbunden sind, etwa das der 74-jährigen Maria, die täglich im Wirtshaus "Bärenstube" verkehrt, und der ein anderer Stammgast im Sommer den ersten Urlaub ihres Lebens bezahlt hat.
Der arbeitslose Fensterputzer Josef aus Wien passiert einmal wöchentlich die österreichisch-tschechische Grenze. Er kauft Fleisch, Brot und Kuchen für seine Mutter und Schnaps und Zigaretten für sich. Gerald ist Lehrer und lebt in Laa an der Thaya. Täglich spaziert er über die Grenze nach Tschechien zum Brathendl-Stand, wo er Bekannte und Freunde trifft. Elizabeth T. Spira begegnet an der österreichisch-tschechischen Grenze einigen Passanten und Tagesausflüglern, die erzählen, was sie zum Grenzbummel verleitet.
Typische Würstelstand-Stammkunden werden in dieser Folge von Elizabeth T.Spira porträtiert. Der Würstelstand ist eine österreichische Institution. Bei der "Scharf´n", die "Haß´n" oder beim "Burenhäudl" treffen sich Nachtschwärmer, Einsame und jene Menschen, die kein Zuhause haben...
In dieser Folge von 'Alltagsgeschichte' plaudert Elizabeth T. Spira mit Wartenden an Haltestellen über Alltägliches: das Leben, die Liebe, die Rente, den Arbeitsplatz, die einheimischen und die fremden Nachbarn, das Zukurzgekommensein, das Glück, und nicht zuletzt über langes und ab und zu auch kurzweiliges Warten an den Haltestellen.
In dieser Folge der "Alltagsgeschichte" porträtiert Spira das Leben der Menschen im jüdischen Elternheim in Wien, in dem 150 Menschen wohnen, von denen die meisten Schreckliches mitgemacht haben. Frieda Bergelsohn, 1907 in Czernowitz geboren, hat im Lager ihren Vater verloren: "Wir haben immer Angst gehabt - bis heute. Uns Juden mag man nicht." Ernest Weinberger, geboren in Ungarn, hat Schlimmes erlebt. Auf die Frage "Wie geht es Ihnen?" antwortet er: "Man gewöhnt sich".
Für die Reihe "Alltagsgeschichte" hat Elizabeth T. Spira Reisende, Pendler, Eisenbahnfreunde, Liebende, jugendliche Ausreißer, Haftentlassene, Schmuggler und Obdachlose am West- und am Südbahnhof in Wien interviewt.
Elizabeth T. Spira plaudert - bei Kaffee und Kuchen - mit Stammgästen "in einer kleinen Konditorei". Sie drehte mit Kameramann Peter Kasperak sowohl in noblen Innenstadt-Konditoreien, als auch in den süßen Tortentempeln der Vorstadt.
In ihrer neuen Folge der 'Alltagsgeschichte' zeigen Elizabeth T. Spira und Kameramann Peter Kasperak eine Milieustudie rund um die Niederhofstraße mit den Altgemeindebauten, Wirtshäusern, dem Beserlpark, dem Meidlinger Markt und einem kleinen Bordell …
In dieser 1991 produzierten Folge der ORF-Kultreihe "Alltagsgeschichte" dokumentiert Elizabeth T. Spira das Leben an der meistfrequentierten Hauptverkehrsstraße Wiens, die auch als am stärksten befahrene Landesstraße in Österreich gilt: dem sogenannten "Gürtel".
Im Café Elegance auf der Quellenstraße wird Hochzeit gefeiert. Die 70-jährige Gertrude hat mit dem 46-jährigen Rapid-Fan Franz den Bund fürs Leben geschlossen. Unter seinem dunklen Hochzeitsanzug trägt Franz natürlich seinen geliebten grün-weißen Fußballdress… Hannelore, Hausbesorgerin im Gemeindebau in der Neilreichgasse, träumt beim Aufkehren des Hofes von einer Sängerkarriere: Jeden Samstag übt sie im benachbarten Karaoke-Club und hat bereits zwei CDs herausgebracht. Das Weinhaus Praschl ist das Stammbeisl von Franz und Gerhard. Sie sind seit neun Jahren ein Paar. Gemeinsam sind sie Herrln über Hündin Susi, die beiden treu ergeben ist. Mehmet Ali kam vor 30 Jahren aus der Türkei und ist längst österreichischer Staatsbürger. Im Café Asien in der Gellertgasse erklärt der eingefleischte Haider-Wähler (!), warum er gegen Ausländer ist. Rudolf, vor dem Kebab-Stand am Viktor-Adler-Markt, denkt über die Ausländerfrage anders, indem er Franz Grillparzer zitiert: "Von der Humanität über die Nationalität in die Bestialität."
Einst eine Hauptverbindung in den Süden, führt die B54 als gemächliche Straße von Wiener Neustadt über den Wechsel nach Gleisdorf - denn seit der Fertigstellung der Südautobahn im Jahre 1991 ist es ruhig geworden um die ehemalige Durchzugsroute. Dass die "Bundesstraße B54" auch danach voller Geschichten steckt, zeigt Elizabeth Toni Spira in dieser Folge der "Alltagsgeschichte".
Elizabeth T. Spira geht in dieser 'Alltagsgeschichte' der Frage nach, warum sich Menschen tätowieren lassen. Ein Mann trägt das Bild seiner verstorbenen Mutter auf der Brust, um ihr nahe zu bleiben. Eine Lehrerin betrachtet sich als 'Leinwand der Tätowierkunst', und ein Gerichtsmediziner beweist seine politische Bandbreite mit Che Guevara am rechten und dem aristokratischen Familienwappen am linken Oberarm...
Der Brunnenmarkt ist der längste Straßenmarkt Europas - hier treffen Okzident und Orient aufeinander. Neben alteingesessenen Österreichern bieten Türken, Bosnier, Serben, Inder, Chinesen und Russen ihre Ware feil. "Hier am Brunnenmarkt habe ich meine zweite Heimat gefunden", meint Igor aus Montenegro, "meine erste Heimat ist seit 13 Jahren verschwunden". Zu viele Ausländer", klagt hingegen der Wiener Peter und kauft nur an österreichischen Ständen.
In der neuen Folge der Serie "Alltagsgeschichte" porträtiert Elizabeth T. Spira Menschen im Männerwohnheim 'Haus Meldemannstraße'.
In dieser Ausgabe der Reihe "Alltagsgeschichten" porträtiert Elizabeth T. Spira Menschen in der Großfeldsiedlung in Wien-Floridsdorf. Wie lebt es sich im Gemeindebau und wer lebt dort? Da ist Herr Karl, der im "Espresso Sunny" Zuflucht sucht, da seine Ehefrau gerne zuschlägt, wenn sie wütend ist. Franz, 37 Jahre alt und ehemaliger Kulissenschieber, ist heute Frühpensionär. Er wurde von einem herabfallenden Dekorationsteil in einem Ingeborg-Bachmann-Stück schwer verletzt. Der 59-jährige Kanalräumer Werner träumt beim täglichen Spazierengehen mit seinem Kater Schnurli davon, dass das liebe Tier ein Tiger wäre, der Respekt einflößt.
Elizabeth T. Spira porträtiert mit Kameramann Peter Kasperak das Leben an der Transitstrecke zwischen Wien und Brünn. Zu den Anrainern an der Brünnerstraße zählt zum Beispiel Leopold aus Gaweinstal: Sein achtjähriger Sohn wurde von einem Auto überfahren und starb noch an der Unfallstelle. Obwohl das Unglück bereits 30 Jahre zurückliegt, fühlt Leopold noch immer Trauer und Zorn, oder die 92jährige Anna aus Poysdorf, die täglich die Brünnerstraße überqueren muss um in ihren Heurigenkeller zu gelangen.
Die Wiener Espressi entstanden in den 1960er Jahren und sind meist düstere, neonbeleuchtete und schmucklose Kaffee-Bars, die bis weit in die Nacht geöffnet haben. Getrunken wird viel - nur selten jenes Getränk, das den Lokalen den Namen schenkt.
Seit fast zehn Jahren lebt ein 70-jähriger Doktor der Wirtschaftswissenschaften in einem Hotel am Semmering, denn in seiner Wohnung in Wien fühlt er sich einsam. Im Hotel findet er das, was er braucht: die Nähe und die gleichzeitige Distanz zu den Menschen.
In dieser Folge der Serie "Alltagsgeschichten" beobachtet Elisabeth Spira Menschen in finanziellen Nöten. Immer wieder sind Menschen gezwungen, aus finanzieller Not geliebte Wertgegenstände ins Pfandhaus zu bringen. Herr Michael zum Beispiel hat die Polizeistrafe fürs Falschparken nicht bezahlt. Nun muss er 5.500 Schilling berappen oder 13 Tage ins Gefängnis gehen. Deshalb versetzt er die Perlenkette seiner Gattin.
Für diese Folge der 'Alltagsgeschichte' drehte Elizabeth T. Spira entlang der Autobahn - auf Parkplätzen, Raststätten und an Tankstellen. In den Sommermonaten Juli und August ist auf den Autobahnen Österreichs ganz Europa unterwegs. Dies ist auch ein Grund, warum manch Einheimischer Autobahn-Raststätten besucht.
Wenn mit den steigenden Temperaturen die Massen, ausgestattet mit Grillkohle und Fleisch, wieder auf die Donauinsel kommen, wird das Ufer zum Umschlagplatz von Wiener Lebensgeschichten und Emotionen.
Cowboys und Indianer, Pferdeäpfel und Colt-Attrappen, Südstaaten-Generäle und ihre Ladys. Saloons, Hüte, Stiefel, Sporen, ab und zu ein Schluckerl Whiskey – aber alles historisch absolut korrekt. Sogar die Limonade wird nach einem Originalrezept aus dem Jahr 1860 gebraut. Im Verborgenen existiert in Österreich eine Parallelwelt, in der das Wild-West-Fieber grassiert und eine ganze Schar von Menschen angesteckt hat. Im wahren Leben sind sie Nachtwächter, Verkäuferinnen, Altenpfleger, Installateure oder Pensionisten. Aber zu bestimmten Anlässen, und die finden sich zum Glück häufig, schlüpfen sie in eine andere Haut und leben ihre zweite Existenz.
In den 1980er Jahren, als die ungarische Grenzstadt Sopron noch jenseits des Eisernen Vorhangs lag und trotzdem für Österreicher erreichbar war, stand die Befriedigung von Gier im Vordergrund, zum Beispiel das Aufstöbern von Salami: echte ungarische von der Stange, und noch dazu unverschämt günstig. Dass die ungarische Bevölkerung einen vergleichsweise niedrigen Lebensstandard hatte, das Stadtzentrum in einem ziemlich heruntergekommenen Zustand war und eine graue, bedrückende Stimmung vermittelte, kümmerte die Besucherinnen und Besucher aus dem Westen wenig.
Auf der Simmeringer Hauptstraße erkundet Ed Moschitz das oft schwierige Leben der sogenannten einfachen Leute. Die Zeiten sind schlecht wie schon lange nicht mehr, und im Arbeiterbezirk Simmering sind die Menschen mehr denn je unzufrieden mit Politik und Wirtschaft. Auch dem kleinen Tschocherl, Cafe Kodim, steht eine Zeitenwende bevor – ist die Wirtin erst in Pension, werden sich Gäste wie Herr Bruno, nach einem neuen Stammlokal umsehen müssen. Der Hausmeister leidet sehr, weil er es keinem Mieter recht machen kann. So sehr er sich auch bemüht: „Gieß ich den Rasen, gibt es Beschwerden, weil ich Wasser verbrauche. Mach ich es nicht, klagen sie über zu trockenen Boden.“ Sogar wegen einer Spinne im Stiegenhaus würden sie seinen Chef anrufen. Weil sich die Klagen über Bruno häuften, hat ihn sein Chef in einen Kurs geschickt, der dem 53-jährigen den richtigen Umgang mit Mietern lehrt. „Was du dort lernst, is‘ komplett zum Vergessen“, ist er sicher.