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All Seasons

Season 1

  • S01E01 Ein Tag im Mai

    • July 13, 2016
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    Tatiana Lentze ist Tierärztin und da für alle Vierbeiner in Not. Die 44-jährige Bernerin ist ausgebildete Tierärztin und Singlefrau. Sie lebt zusammen mit ihren drei Hunden und Katzen in der Nähe von Bern und führt eine Kleintierpraxis. Doch das ist nur ein Teil ihres Lebens. Jeweils einen Vormittag pro Woche arbeitet sie in einem Tierheim und versorgt dort Tierwaisen, wenn diese medizinische Betreuung brauchen; rund 27 000 Tiere werden jedes Jahr in der Schweiz ausgesetzt. Zudem engagiert sie sich bei der humanitären Freiwilligenorganisation Redog, die für das Schweizerische Rote Kreuz Rettungshunde ausbildet. Als Leiterin der Ausbildung von Katastrophenspürhunden bereitet sie am Abend Mitglieder mit ihren Rettungshunden für den Ernstfall im Ausland vor. Ihr Singledasein ist nicht ganz selbstgewählt: Sie hätte gerne einen Partner, aber – sagt sie mit einem Lächeln – nicht um jeden Preis. Reto Baumgartner ist Strahlemann bei der Kehrichtabfuhr. Der 29-jährige Innerschweizer ist gelernter Lastwagenfahrer und meist guter Laune. Seit drei Jahren arbeitet er für die Kehrichtabfuhr der Zentralschweiz. Zusammen mit seinen zwei Kollegen aus Portugal fährt er früh los. Ihre Tour umfasst 128 Kilometer; dabei laden die drei den Kehricht von knapp 3000 Haushalten auf. Zwei Kilogramm Abfall produziert jeder Mensch in der Schweiz jeden Tag. Diesen müssen die Abfallmänner in der grossen, neuen Verbrennungsanlage Perlen ausserhalb von Luzern entsorgen. Reto ging nicht gerne zur Schule und ist froh, diesen Beruf gewählt zu haben. Sein Traum wäre, einmal mit einem richtig grossen Lastwagen durch Australien zu fahren. Aber dafür ist die Zeit noch nicht reif. Reto ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder, die ihn brauchen. Marianne Preiswerk ist Polizistin und FC-Basel-Fan. Die 39-jährige Baslerin wollte schon immer Polizistin werden. Sie wuchs in einem Kinderheim auf und hat ihre leiblichen Eltern nie kennengelernt, ein schwerer Start ins L

  • S01E02 Ein Tag im Juni

    • July 20, 2016
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    In der zweiten Folge sprengt Riccardo Amorino Löcher in die Alpen, hütet Bea Cadenazzi Schafe im Gotthardgebiet und Hebamme Christine Fässler betreut Hausgeburten in der Zentralschweiz. Die Schweiz ist ein Land, in dem man gerne lebt, in dem eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag dazu bei. Sie sind ein wichtiger Teil der Schweizer Identität. Riccardo Amorino sprengt Löcher in die Schweizer Alpen. Der 55-jährige Sizilianer lebt in einer Arbeiterbaracke im Tessin und arbeitet da schon seit 13 Jahren. Er ist Sprengmeister mit Passion und lebt für diesen Job, auch wenn er selten Tageslicht sieht. Ein Tag ohne Sprengung ist für ihn ein verlorener Tag. Im Ceneri-Basistunnel müssen im Sommer 2015 nur noch wenige hundert Meter gesprengt werden bis zum Durchbruch, dann ist die letzte Neat-Baustelle fertig, und Riccardo wird sich eine neue Arbeit suchen müssen. Sein bester Freund Moriano reist bereits ab, er hat in Norwegen einen Job bei einer neuen Baustelle gefunden. Riccardo quält das Heimweh, aber er musste sich damit abfinden, dass er nicht bei seiner Familie sein kann, wenn er genügend Geld verdienen will. Doch jeden Tag telefoniert er drei Mal mit seiner Frau, um zu wissen, wie es allen geht. So fühlt er sich ein bisschen zu Hause. Bea Cadenazzi hütet Schafe im Gotthardgebiet. Die 43-Jährige aus dem Kanton Graubünden ist am liebsten in der Natur. Während der Sommermonate lebt sie mit ihrer fünfköpfige Familie in zwei Wohnwagen hinter der Kiesgrube von Hospental. Bea und ihr Mann Michi haben sich bewusst für ein einfaches Leben entschieden. Die beiden hüten im Sommer auf den Bergweiden im Gotthardgebiet 1.330 Schafe. Sie sind zwei von etwa 220 Schafhirten in der Schweiz. Im Winter zieht Michi mit den Schafen allein als Wanderhirte herum, Bea bleibt mit den drei Kindern in Hospental. Nun wird die Schule hier geschlossen, weil es zu wenige Kinder gibt. Künftig werden Mena, Mauro und Nando darum in Andermatt zur Schule gehen

  • S01E03 Ein Tag im Juli

    • July 27, 2016
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    Die Schweiz ist ein Land, in dem man gern lebt, in dem eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag dazu bei. Sie sind ein wichtiger Teil der Schweizer Identität. Vreni Lenzi beispielsweise nimmt im Empfangszentrum Basel Asylsuchende auf. Die 64-Jährige stieg vor 20 Jahren wieder ins Berufsleben ein. Zuvor hatte sie als Hausfrau ihre zwei Kinder großgezogen. Nun leitet sie eines der fünf Asylempfangszentren der Schweiz. Ihr Arbeitsalltag beginnt früh: Jeden Tag kommen mindestens 50 Asylsuchende aus Eritrea und Syrien an. Sie müssen medizinisch kontrolliert und vom Bundesamt für Migration erfasst werden. Die Bewältigung des Ansturms ist eine logistische Herausforderung. Beruf und Privatleben trennt Vreni strikt. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrer Familie und Freunden am liebsten in ihrem Schrebergarten, den sie von ihren Eltern übernommen hat. Bauer Rolf Bischofberger sorgt für gute Laune am Sankt Galler Bauernmarkt. Der 52-jährige Appenzeller hat seinen Bauernhof von den Eltern übernommen. Zusammen mit seiner Frau Judith hat er diesen auf Biolandwirtschaft und auf Schafmilchwirtschaft umgestellt. Im hügeligen Gelände von Appenzell Innerhoden muss man erfinderisch sein, wenn man kostendeckend Landwirtschaft betreiben will. Rolf saß auch elf Jahre lang für die Bauern im Großrat, der Legislative des Kantons Appenzell Innerhoden. Dass man sich als Bürger engagiert, ist ihm wichtig, deshalb hat er auch mitgeholfen, den Sankt Galler Bauernmarkt zu gründen. Dort verkauft er einmal in der Woche alles, was er und Judith auf dem Hof produzieren. Rolf und Judith leben seit 26 Jahren zusammen – sie sind ein eingespieltes Team und arbeiten ohne Personal. Die Kinder sind bereits ausgeflogen und studieren in Zürich und Kreuzlingen. Claudia Imhof fährt für die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) Menschen durch die Schweiz. Mit 22 Jahren ist sie eine der jüngsten SBB-Lokführerinnen des Landes. Ihr Dienst beginnt oft, wenn andere noch

  • S01E04 Ein Tag im August

    • August 3, 2016
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    Die Schweiz ist ein Land, in dem man gern lebt, in dem eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag dazu bei. Sie sind ein wichtiger Teil der Schweizer Identität. In dieser Folge kehrt Maria Cardoso die Straßen Zürichs, Touring Club Schweiz-Patrouilleur Marcel Blum hilft Menschen, die eine Autopanne haben, Regula Fankhauser arbeitet als Rettungssanitäterin in der Stadt Bern und Chasper Mischol fährt Postauto im Unterengadin. 47 Jahre alt ist Maria Cardoso und Straßenkehrerin in der Stadt Zürich. Um vier Uhr früh, wenn Zürich noch schläft, beginnt ihr Dienst. Sie kam mit ihrem Mann aus Portugal in die Schweiz, als sie 18 Jahre alt war. Die beiden sind ein unzertrennliches Team, beruflich und privat. Bis vor 14 Jahren arbeiteten sie zusammen in der Gastronomie in verschiedenen Tourismusregionen. Seither sind sie bei der Zürcher Stadtreinigung angestellt. Kinder haben Maria und Mario Cardoso nicht, denn als sie in die Schweiz kamen, durfte man als Saisonarbeiter keine Kinder mitbringen. Deshalb verzichteten sie damals auf Nachwuchs. Als sie endlich die nötige Bewilligung bekamen, um in der Schweiz zu bleiben, wurde Maria Cardoso krank und konnte nicht mehr schwanger werden. Heute ist sie wieder gesund und hat sich auch damit arrangiert, dass sie zwischen zwei Welten lebt und in Portugal mittlerweile auch „Ausländerin“ ist. Marcel Blum ist gelernter Mechaniker und Service-Patrouilleur beim Touring Club Schweiz (TCS) in der Region Innerschweiz. Der 40-Jährige hilft seit zwölf Jahren Menschen, die mit ihrem Auto stehen bleiben. Bei den meisten Pannen ist es die Batterie, die nicht mehr funktioniert. Er ist verheiratet und Vater von zwei Jungs, neustes Familienmitglied ist ein junger Hund. Marcel Blum selbst ist in einer kinderreichen Familie auf dem Land aufgewachsen. Sein größter Traum wäre es, nach Schweden auszuwandern, seine Frau und Kinder möchten allerdings nicht weg. Auch er ist im Grunde sehr verwurzelt hier und seit Kur

  • S01E05 Ein Tag im September

    • August 10, 2016
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    Die Schweiz ist ein Land, in dem man gern lebt, in dem eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag dazu bei. Sie sind ein wichtiger Teil der Schweizer Identität. Der Film gibt einen Einblick ins Leben eines Staumauerwärters im Bergell, in den Alltag einer Maître de Cabine bei der Swiss, ins turbulente Familienleben eines Lehrers mit drei Kindern und in die Welt einer reformierten Pfarrerin in der Bülacher Kirchengemeinde. Sandra Dubach behält die Übersicht über den Wolken: Die 44-jährige Bernerin fand vor 21 Jahren ihren Traumjob bei der Swissair. Sie ist ein Flugzeugfan und liebt fremde Länder und Kulturen. Der Swiss ist sie durch alle Turbulenzen hindurch treu geblieben. Seit 17 Jahren ist die Singlefrau Maître de Cabine und für die Crew an Bord verantwortlich. Am liebsten würde Sandra selber noch den Flugschein machen. Neben der Fliegerei engagiert sie sich seit Langem für den Tierschutz und unterstützt verschiedene Tierschutzprojekte in aller Welt. Vor Kurzem hat sie sich zur Zoobegleiterin im Zürcher Zoo ausbilden lassen. Wenn es ihr Flugplan zulässt, arbeitet sie dort und erklärt den Zoobesuchern im Elefantenhaus, weshalb die Tiere von der Ausrottung bedroht sind. Sandra genießt ihre Freiheit und ihre Unabhängigkeit. Ihre zwei Schwestern und deren Kinder geben ihr die Kraft und den Halt, den sie braucht. Reto Gubler ermuntert Schüler zu zeigen, was in ihnen steckt. Der 41-jährige Zürcher war Zimmermann, bevor er sich zum Lehrer ausbilden ließ. Als Snowboard-Lehrer hatte er gemerkt, wie viel Spaß es ihm machte, jungen Menschen etwas mitzugeben. Coaching ist ebenfalls ein Thema, das ihn sehr interessiert. Der dreifache Familienvater unterrichtet an der Oberstufe Wimmis im Berner Oberland die Fächer Werken und Sport. Neuerdings bietet er für die Schulabgänger auch Kurse in Selbstkompetenzförderung an. Es ist ihm ein Herzensanliegen, dass seine Schülerinnen und Schüler sich ihrer Fähigkeiten bewusst werden und m

Season 2

  • S02E01 Folge 6

    • July 18, 2018
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    Judith Schnider leitet den Volg in Laax Die 52-jährige Bündnerin ist Mutter von vier erwachsenen Kindern, nur die jüngste Tochter wohnt noch zu Hause. Judith hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Sie ist mit 23 schon Mutter geworden und hat mit ihrem damaligen Mann verschiedene Restaurants geführt. Als sie das Angebot bekam, das kleine Volg-Lädeli in Zignau zu übernehmen, ergriff sie die Gelegenheit. Nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hatte, bildete sie sich mit zweiundvierzig noch zur Verkäuferin aus und zog die Kinder alleine gross. Als der kleine Volg in Zignau schloss, arbeitete sie zuerst im Nachbardorf Trun und seit einem Jahr führt sie nun den Volg in Laax. Judith ist mit der Region und den Leuten, die dort leben, sehr verbunden und in der Gemeinde Trun als Präsidentin des Samaritervereins und Mitarbeiterin im Frauen- und Mütternverein sehr engagiert. Zudem spielt sie gleich in zwei Dorforchestern und singt im Kirchenchor mit. Yann Giuliani begleitet Zugspassagiere durch die Schweiz Der 43-jährige Genfer lebt im Französischen Bellegarde und arbeitet seit acht Jahren für die SBB. Er liebt seinen Beruf. Als kommunikativer Mensch geniesst er den Kontakt mit den Passagieren und die Reisen durch die ganze Schweiz – und ist immer wieder für ein Spässchen zu haben. Wer ihn nicht kennt, ahnt kaum, dass er auch die Schattenseiten des Lebens kennt. Yanns Mutter war krank, er hatte als Jugendlicher eine schwierige Zeit, ist überall angeeckt, was ihn auch demütig gemacht hat. Seine Gefühle begann er schon früh in Songtexten niederzuschreiben. Seit 20 Jahren singt er in Bands und mit seiner aktuellen Band Giul gibt er ab und zu Konzerte. Privat läuft nicht alles nach Plan. Vor zwei Jahren hat er sich von seiner Freundin getrennt, wegen seinem 9-jährigen Sohn ist er jedoch in Frankreich wohnen geblieben. Yangdol Depön putzt Hotelzimmer in Luzern Die 26-jährige Tibeterin hat eine bewegte Zeit hinter sich. Mit 16 wurde sie nac

  • S02E02 Folge 7

    • July 25, 2018
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    Kurt Fischer fegt Kamine und setzt sich für Lehrlinge ein Der 53-jährige Aargauer aus Rupperswil hat sich vor 21 Jahren zusammen mit seiner damaligen Frau als Kaminfegermeister selbständig gemacht und ist sehr verwurzelt in der Region. Mittlerweile beschäftigt er sechs Kaminfeger und drei Kaminfegerinnen. Seine Lehrtochter im dritten Lehrjahr muss für die Abschlussprüfung üben. Die Ausbildung von Lehrlingen ist Kurt ein besonderes Anliegen, darin sieht er ein wichtiges Stück Arbeit, das er für die Zukunft der Schweiz leisten kann. Darum unterrichtet er auch an der Berufsschule Olten. Er ist zudem Brandschutzexperte und bildet sich als Energie- und Effizienzberater weiter. Schon seit Jahren ist er im Vorstand des Rupperswiler Gewerbevereins. Sich freiwillig für die Gemeinschaft zu engagieren, findet er wichtig. Privat hat er seit elf Jahren mit Regula sein neues Glück gefunden. Die Ärztin hat er während eines Krankenhausaufenthaltes kennen gelernt. Valentina Andrej produziert erstklassischen Biowein im Wallis Die 35-jährige Rumänin ist mit zwanzig als Au-pair in die Schweiz gekommen um französisch zu lernen. Sie verliebte sich damals sofort ins Wallis und beschloss, sich zur Winzerin auszubilden. Nach einer weiteren Ausbildung zur Weinhändlerin, arbeitete sie für die Weinikone Marie-Thérèse Chappaz und konzentrierte sich auf biodynamischen Anbau. Seit sechs Jahren betreibt sie nun ob Fully, Martigny ihre eigenen Rebberge und in Saillon ihren eigenen Weinkeller. Sie produziert nur etwa 20 000 Flaschen pro Jahr, verkauft aber an die renommiertesten Restaurants in der Schweiz und in Frankreich. Gerade hat sie zusammen mit dem bekannten Tessiner Winzer Sacha Pelossi für die Rockband Gotthard einen neuen Wein kreiert. Anlässlich eines Konzertes in Lausanne dürfen die Bandmitglieder erstmals degustieren. Zusammengebracht hat sie ihr Freund Nicolas Wüst, ein Weinliebhaber und Hansdampf in allen Gassen. Seit einem Jahr sind Valentina und er e

  • S02E03 Folge 8

    • August 8, 2018
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    Rita Streuli chauffiert Menschen durch die Stadt Zürich Die 28-jährige Thurgauerin hat ursprünglich Köchin gelernt. Als sie in Zürich ein Plakat sah, auf dem die VBZ weibliche Chauffeurinnen suchte, hat sie sich zu dieser Zweitausbildung entschieden und ist nach Zürich gezogen. Seit fünf Jahren fährt sie Linienbusse in der Stadt Zürich und kontrolliert Billette. Dabei wurde sie einmal auch tätlich angegriffen. Trotz dieses Vorfalls und einem anderen traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit ist Rita ein sehr fröhlicher und grossherziger Mensch geblieben. Sie pflegt zu ihrer Mutter und ihrer Schwester, die mit einer geistigen Beeinträchtigung lebt, eine sehr enge Beziehung. Wenn immer es die Zeit erlaubt, fährt sie zu ihnen in den Kanton Thurgau. Ihr grosser Wunsch ist es, mit ihrer Mutter noch ein bisschen zu reisen, so lange sie dies noch kann. Seit Rita wieder single ist, bleibt ihr dafür auch mehr Zeit. Hansjörg Schwizer hält die Strassen in Appenzell im Schuss Der 47-jährige Appenzeller ist der Einzige im Kanton, der Mittellinien auf Appenzells Kantonsstrassen zeichnen darf, denn die Bedienung der dazu nötigen Maschine beherrscht nur er. Der gelernte Pöstler hat umgesattelt, als die Post begann, ihre Kundendienste zu automatisieren. Als Mitarbeiter im Werkhof ist ihm wohl, die Arbeit draussen schätzt er sehr. In seiner Freizeit züchtet Hansjörg Hasen für Ausstellungen. Vor allem aber ist Hansjörg ein ausgesprochener Familienmensch. Zu Hause wird regelmässig musiziert. Mit seiner Familienkapelle Bienenstich hat er bereits einmal den kleinen Prix Walo gewonnen. Seine Frau und seine vier Kinder bedeuten ihm alles. Weil er seine erste Frau kurz nach der Heirat bei einem tragischen Verkehrsunfall verloren hat, weiss er das, was er im Leben hat, besonders zu schätzen. Sabine Fehr führt im Tessin einen Zoo Die 44-jährige Baslerin hat den Zoo von Magliaso vor drei Jahren von ihrer Mutter übernommen. Ihre Eltern waren vor 44 Jah

  • S02E04 Folge 9

    • August 15, 2018
    • SRF Schweizer Radio und Fernsehen

    Canad Cali fährt mit seinem Postauto in die hintersten Täler Der junge Somalier ist mit ungefähr 16 in die Schweiz gekommen. Weil er keine Papiere besass, wurde sein Geburtsdatum auf den 1. Januar 1992 festgelegt. Sein richtiger Name wäre Hanad, Canad war ein Schreibfehler, aber er beschloss, den Namen zu behalten für sein neues Leben in der Schweiz. Canad ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, nachdem er seine Eltern im Krieg verloren hatte. Mit 15 entschloss er sich zur Flucht. Bei der Fahrt über das Mittelmeer wurde er von der Küstenwache aus einem sinkenden Schlauchboot gerettet. In der Schweiz angekommen, wies man ihn dem Kanton Tessin zu. Dort hat er seine Frau kennengelernt. Seit vier Jahren sind die beiden verheiratet, seit einem Jahr hat Canad den Schweizer Pass. Heute ist er 26 und arbeitet als Postautochauffeur im Onsernonetal. Privat engagiert er sich aber immer noch für sein Land und unterstützt mit seinem eigens gegründeten Verein Frauen, die von Beschneidungen betroffen sind und Medikamente gegen ihre Leiden brauchen. Maëlle Bertarionne arbeitet als Graveurin im Jura Die 35-jährige Neuenburgerin ist in La Chaux-de-Fonds aufgewachsen und hat sich, wie viele in der Gegend, zur Graveurin ausbilden lassen, da dieser Beruf in der Uhrenindustrie sehr gefragt war. Bis im letzten Jahr hat sie bei verschiedenen Uhrenfirmen gearbeitet, dann wurde ihr wegen Umstrukturierung gekündigt. 500 Stellen wurden allein im Kanton Neuenburg in der Uhrenindustrie in den letzten zwei Jahren abgebaut. Statt sich einen neuen Job zu suchen, machte Maëlle einen Kurs beim RAV und versucht sich nun als Selbständige. Zusammen mit ihrem Freund Sam und ihren zwei Katzen ist sie vor drei Jahren nach Brot-Plamboz gezogen – mitten ins Nirgendwo im Neuenburger Jura. Und das sehr bewusst, denn die beiden haben gerne ihre Ruhe. Aber manchmal verspürt Maëlle schon ein bisschen Stress, ob ihr neues Lebenskonzept auch klappen wird. Roger Siegenthaler ist Kranfüh