Beim Umblättern seiner Karl May-Bücher muss der junge Wim Wenders in den 1950er-Jahren die Asche des Ruhrgebiets von den Blättern pusten. In der Öde des zerstörten Nachkriegsdeutschlands entdeckt er seine Faszination für die amerikanische Weite und die Kunst. Nach Abschluss der Filmhochschule entstehen bald frühe Meisterwerke wie "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (1972) und "Im Lauf der Zeit" (1976).
Die Dreharbeiten zu "Der amerikanische Freund" (1977) starten in Hamburg turbulent mit einer Prügelei zwischen den Hauptdarstellern Bruno Ganz und Dennis Hopper. Der melancholische Thriller entspringt dem Zeitgefühl und macht Wenders international bekannt. Dieses Gespür für Zeiten und Themen wird sich auch 20 Jahre später in dem Doku-Hit "Buena Vista Social Club" (1999) wieder beweisen. Doch bei allen Erfolgen steht der Filmemacher Wenders mehr als einmal vor der Pleite.
Wim Wenders hat über 60 Filme gedreht. Wurde dreimal für einen Oscar nominiert, hat sich im 3D-Spielfilm und der Operninszenierung ausprobiert. Ein beharrlicher Künstler, geliebt, gefeiert, kritisiert und immer wieder am Rande der finanziellen Pleite. Im letzten Teil der Wim Wenders Reihe spricht er offen und selbstkritisch über sich, seine Karriere und das Scheitern als größtes Glück im Leben. Über seinen Glauben und über die Zukunft des Kinos – und dessen Bedeutung für die Menschheit.