1956 wurde die Olympiade auf zwei Kontinenten ausgetragen: Im australischen Melbourne und in Europa. Wegen der strengen Quarantänebestimmungen durften die Pferde nicht nach "Down under" reisen. Die Reitsport-Wettbewerbe fanden deshalb in Stockholm statt. Dort wurde Hans Günter Winkler zur Legende. Der Deutsche konnte sich nach einem Muskelriss kaum noch im Sattel halten. Seine "Wunderstute" Hella trug ihn ins Ziel - zu Gold. Drei Jahre nach Kriegsende kommen 4062 Sportler aus 59 Nationen nach London. Nicht eingeladen werden das besetzte Deutschland sowie Japan. Die Sowjetunion verzichtet freiwillig auf eine Teilnahme. (Text: Das Erste)
Die Olympischen Spiele haben ab 1960 ein Ausmaß angenommen, das es nur noch Weltstädten ermöglicht, sie durchzuführen. In Rom sinkt erstmals die Zahl der Wettbewerbe. Unvergesslich bleibt der Sieg von Armin Hary im 100-Meter-Sprint. Vier Jahre später sind die Spiele in Tokio und Judo wird zum ersten Mal olympisch. Eine weitere Premiere ist Volleyball. Wegen seiner Politik der Rassentrennung wird Südafrika in Tokio ausgeschlossen. Der König der Leichtathleten heißt Willi Holdorf und zum letzten Mal tritt eine gesamtdeutsche Mannschaft auf. (Text: Das Erste)
Die zweiten Olympischen Spiele in Deutschland finden 1972 München statt. Zum ersten Mal seit 1920 wird das Bogenschießen wieder als olympische Disziplin anerkannt. Die Spiele werden durch ein Attentat palästinischer Terroristen (Kommando Schwarzer September) auf israelische Sportler überschattet. Zwei Sportler werden erschossen und neun weitere als Geiseln genommen. Die Geiseln sollen als Druckmittel zur Entlassung von inhaftierten palästinensischen Terroristen benutzt werden. Eine Befreiungsaktion auf dem Flughafen schlägt fehl. Dabei kommen alle Geiseln und ein deutscher Polizist ums Leben. (Text: Das Erste)
Olympia 1976 in Montreal wird von 16 afrikanischen Staaten wegen Apartheid boykottiert. Die Disziplin Handball kann zum ersten Mal von Frauen bestritten werden. DDR-Schwimmerin Cornelia Ender wird mit viermal Gold beste Sportlerin. Im Nationenvergleich liegen die UdSSR (125 Medaillen) vor der DDR (90) und den USA (94, weniger goldene). (Text: Das Erste)
Seoul, Süd-Korea 1988. Zum ersten Mal seit 1964 wird Tennis wieder als Disziplin eingeführt und Tischtennis als neue Disziplin aufgenommen. Der Skandal schlechthin: Olympiasieger über 100 Meter Sprint, Ben Johnson, wird wegen Doping disqualifiziert. Herausragende Sportlerin ist die DDR-Schwimmerin Kristin Otto mit sechs goldenen Plaketten. Nicole Uphoff gewinnt mit 21 Jahren auf "Rembrandt" Gold im Einzel- und Mannschaftswettbewerb der Dressur. (Text: Das Erste)
Die Coca-Cola-Hauptstadt Atlanta feiert ihr 100-Jähriges. Man munkelt, dem Sponsor zuliebe habe man die 1996er Spiele an deren Firmenhauptsitz verlegt - und nicht nach Athen. Die USA erreichen mit 101 die meisten Medaillen, gefolgt von Russland (63) und Deutschland (65, weniger goldene). Das Sponsoring nimmt bisher unbekannte Ausmaße an. Der Höhepunkt der Spiele ist der Weltrekord über 200 Meter von Michael Johnson. Carl Lewis gelang mit dem Gewinn des Weitsprungs ein Kunststück: Er erringt sein viertes Olympia-Gold im selben Wettbewerb in Folge. (Text: Das Erste)
202 Nationen sind es, die in Athen mitmachen. Schon wieder ein Rekord. Kosten: rund zehn Milliarden Euro. Es gibt einen gemeinsamen Einmarsch von Nord- und Südkorea während der Eröffnungsfeier. Die Länderwertung gewinnt die USA mit 36 Goldmedaillen, gefolgt von China (32) und Russland (27). Deutschland landet auf Platz sechs. Die meisten Medaillen heimst Schwimmer Michael Phelps (USA) ein. Er kehrt mit acht Medaillen heim. Zu Wort kommen u. a. Schwimmerin Franziska van Almsick, Reiterin Bettina Hoy und die erfolgreichste deutsche Olympionikin Birgit Fischer. (Text: Das Erste)