Hof Eulendorf soll wachsen. Der 32-jährige Boris Schotten will den Betrieb so langsam von seinem Vater übernehmen. Eigentlich züchten die Schottens Schafe und leben vom Fleischverkauf. Boris will den Hof nun um eine Rinderzucht erweitern. Eigentlich eine tolle Idee, gäbe es da nicht ein kleines Problem: Herrmann, der Zuchtbulle, ist noch so klein, dass ihn die drei Damen, allesamt schottische Hochlandrinder, eher schikanieren. Hof Eulendorf liegt bei Gransdorf in der Südeifel. „Wir leben dort, wo andere Urlaub machen“, sagt Günther Schotten und lächelt stolz in die Kamera. Auf dem Hof leben Günther Schotten mit seiner Frau Anja, sein Sohn Boris und dessen Freundin Sarah und natürlich viele Tiere: Katzen, der Hund Lia, Bienen, Schafe, Hühner und Rinder. Günther Schotten war im früheren Leben Lehrer, träumte immer von einem Bauernhof. Mitte der 80er Jahre führte ihn die Suche nach einem geeigneten Hof zu Hof Eulendorf. Er wusste sofort: „Das ist er, mein Traumbauernhof.“ Und so tauschte er das Lehrerdasein in der Stadt gegen das Landleben. Sein Sohn Boris hat schon früh für sich entschieden, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Er will sich nun auf dem Hof selbstständig machen und diesen noch weiter professionalisieren. Es ist eine aufregende Zeit für Boris. Vor allem, weil nicht nur beruflich viel passiert, sondern auch privat. Die Sommermonate sind für Boris und seine Freundin Sarah die aufregendsten ihres Lebens. Neben all der Arbeit auf dem Hof, planen die beiden eine echte Bauernhochzeit auf Schloss Malberg. Außerdem erwarten sie ein Baby. Auf Hof Eulendorf war viel los in diesem Sommer – ein Sommer der großen Herausforderungen. (Text: SWR)
Vor über dreißig Jahren träumten Oliver Lucius und Uli Schaub von einem Leben auf dem Land. Gemeinsam mit drei weiteren Freunden kauften der gelernte Heizungsbauer und der Sportstudent den damals maroden Hof Schauferts und gründeten eine Landkommune. Der Traum im Taunus ging schief – die Kommune scheiterte. Doch Oliver und Uli blieben auf dem Hof in Schönborn in der Nähe von Katzenelnbogen. Oliver betreibt die Gaststätte und Uli gemeinsam mit seiner Frau Luzie die Landwirtschaft. Und: Die beiden brauen ihr eigenes Bier auf dem Hof. Jetzt steht die nächste Generation in den Startlöchern: Olivers Sohn Ansgar hat eine Lehre als Landwirt hinter sich und besucht den Meisterkurs. Für ihn haben Uli und Luzie extra ein Hühnermobil angeschafft. Ansgar soll Bio-Eier produzieren. Ein eigener Betriebszweig für den jungen Bauern. Das SWR-Team hat die Ereignisse auf dem Hof ein halbes Jahr lang begleitet. Funktioniert das Hühnermobil? Finden sich genug Käufer für die Eier? Und dann ist da noch die große Hochzeit: Olivers Tochter Maddy will auf dem Hof heiraten. (Text: SWR)
Die Drei ist eine magische Zahl. Von den drei Musketieren über die drei von der Tankstelle bis zur göttlichen Dreifaltigkeit, um nur drei Beispiele zu nennen. Und da gäbe es noch das Grimmsche Märchen „Die drei Brüder“ oder den neuen SWR-Film „Wenn drei ein Ganzes sind“ – mit den drei Wagner-Brüdern aus dem rheinhessischen Essenheim. Gemeinsam bewirtschaften sie als Winzer den elterlichen Hof. Andreas ist mit 41 Jahren der älteste und als Krimiautor auch der bekannteste. Das heißt aber noch lange nicht, dass es über den mittleren Bruder Uli und den jüngsten Bruder Christian weniger zu erzählen gäbe. 17 Menschen leben und arbeiten bei den Wagners zusammen. Die drei Brüder mit ihren Frauen, sowie die beiden Großeltern und neun Enkelkinder. Das funktioniert nur, wenn jeder und jede seine bzw. ihre Freiräume für eigene Ideen und Projekte bekommt. Der Film geht auch der Frage nach, ob eine solche Großfamilie noch zeitgemäß ist oder ob das Mehrgenerationenhaus sogar besonders zukunftsweisend ist. Gleichzeitig war das Team neugierig und hat über Sommer und Herbst hinweg die Wagners immer wieder in Essenheim bei Nieder-OIm besucht. Herausgekommen ist ein wirklich nicht alltägliches Winzerporträt, mit Antworten auf die Fragen, wie und warum sie Wein machen, wieso sie aus der Ferne wieder ins Dorf zurück gekommen sind. Wie sich dort ihre Frauen zurecht finden, wie Uli und seine Brüder mit ebenso viel Liebe, Toleranz und Akribie den Winzerberuf ausüben, wie der Hof im Sommer zur urigen Straußwirtschaft und magischen Theaterbühne wird und was die Eltern der drei Brüder von diesem kleinen Wunder halten. (Text: SWR)
Hof Eulendorf soll wachsen. Der 32-jährige Boris Schotten will den Betrieb so langsam von seinem Vater übernehmen. Eigentlich züchten die Schottens Schafe und leben vom Fleischverkauf. Boris will den Hof nun um eine Rinderzucht erweitern. Eigentlich eine tolle Idee, gäbe es da nicht ein kleines Problem: Herrmann, der Zuchtbulle, ist noch so klein, dass ihn die drei Damen, allesamt schottische Hochlandrinder, eher schikanieren. Hof Eulendorf liegt bei Gransdorf in der Südeifel. „Wir leben dort, wo andere Urlaub machen“, sagt Günther Schotten und lächelt stolz in die Kamera. Auf dem Hof leben Günther Schotten mit seiner Frau Anja, sein Sohn Boris und dessen Freundin Sarah und natürlich viele Tiere: Katzen, der Hund Lia, Bienen, Schafe, Hühner und Rinder. Günther Schotten war im früheren Leben Lehrer, träumte immer von einem Bauernhof. Mitte der 80er Jahre führte ihn die Suche nach einem geeigneten Hof zu Hof Eulendorf. Er wusste sofort: „Das ist er, mein Traumbauernhof.“ Und so tauschte er das Lehrerdasein in der Stadt gegen das Landleben. Sein Sohn Boris hat schon früh für sich entschieden, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Er will sich nun auf dem Hof selbstständig machen und diesen noch weiter professionalisieren. Es ist eine aufregende Zeit für Boris. Vor allem, weil nicht nur beruflich viel passiert, sondern auch privat. Die Sommermonate sind für Boris und seine Freundin Sarah die aufregendsten ihres Lebens. Neben all der Arbeit auf dem Hof, planen die beiden eine echte Bauernhochzeit auf Schloss Malberg. Außerdem erwarten sie ein Baby. Auf Hof Eulendorf war viel los in diesem Sommer – ein Sommer der großen Herausforderungen. (Text: rbb)
Nur ein Katzensprung von der luxemburgischen Grenze liegt der Hof der Wagners in Geichlingen, einem kleinen Dorf in der Südeifel. Trotz der abgeschiedenen Lage gibt es für die Wagners keinen schöneren Platz auf dieser Welt. Uschi und Wolfgang Wagner haben einen Traum: Gemeinsam mit ihren Kindern möchten sie ihren Hof in die Zukunft führen – so, dass auch die junge Generation davon leben kann. Und langweilig wird es auch nie. Ein Bauernhof, auf dem immer was los ist. Die Familie hat sich den modernen Anforderungen der Landwirtschaft angepasst und entwickelt gemeinsam Projekte, die viel Mut erfordern. Neben der Zucht von Bio-Rindern stellen die Wagners Bio-Öle und Brände her, betreiben eine Biogasanlage und betreuen Gäste in den eigenen Ferienwohnungen. Bei all der Arbeit ist es ein Glücksfall, dass beide Kinder mit Begeisterung dabei sind. Sohn Fabian will auf dem heimischen Hof bleiben. Noch besucht er das Gymnasium, aber in jeder freien Minute hilft er seinem Vater im Betrieb. Tochter Saskia macht gerade ein soziales Jahr und kümmert sich nebenbei um die Tiere auf dem Hof. Der Tatendrang der Wagners scheint unbegrenzt. Ihr neuestes Projekt: weitere Ferienwohnungen, ein Café und eine Kochschule. Eine Bauernfamilie macht sich fit für die Zukunft. Ohne Angst vor großen Plänen.Die Wagners: Vier Personen, zwei Generationen, ein Ziel. (Text: SWR)
Vier Generationen, über 40 Gemüsesorten: Der Schoßberghof im südpfälzischen Minfeld war über Generationen ein konventioneller Betrieb, bis Michael Groß einen richtungsweisenden Entschluss fasste. Der Mann, der mit der Erde spricht, machte Schluss mit Massenproduktion und chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Seither ticken die Uhren auf dem Schoßberghof anders. Heute setzt die Familie auf solidarische Landwirtschaft und Direktvertrieb. Gegen einen Monatsbeitrag erhalten Teilnehmer saisonales Obst und Gemüse direkt vom Acker. Wer will, kann auf den Hof kommen, mit anpacken und Landwirtschaft hautnah miterleben. „Der direkte Kontakt zum Mutterboden ist wichtig“, sagt Bauer Michael Groß. Er ist Landwirt aus Leidenschaft und eigentlich auch Philosoph. Der Umbau zum Biohof war keine leichte Entscheidung für seine Familie, ihre Existenz stand und steht immer noch auf dem Spiel. Das neue Hofkonzept ist noch in der Erprobungsphase und alle helfen mit: Eltern, Großeltern und Enkel. Ausgerechnet in diesem wichtigen Jahr spielt das Wetter die meiste Zeit verrückt. Es regnet unaufhörlich, um die Ernte steht es schlecht. Dazu der schier aussichtslose Kampf gegen das Unkraut. Ein schwieriges Jahr auf dem Schoßberghof. (Text: SWR)
Das Hofgut Silva: Ein Betrieb, den es so wohl nur einmal im Südwesten gibt. Die „Bäuerinnen“ sind Ursel und Judith Wohlfahrt, Mutter und Tochter. Die beiden stammen aus Karlsruhe und hatten vor den Schweinen ein ganz anderes Leben. Mutter Ursel war Unternehmerin und Tochter Judith Unternehmensberaterin. Ursel wollte sich nochmal neu erfinden und Judith verlor die Lust an ihrem Job. Sie studierte noch einmal: Agraringenieur mit Schwerpunkt biologische Landwirtschaft, passend für das, was sie mit ihrer Mutter auf die Beine stellen wollte: eine edle Schweinezucht. Seit 2007 betreiben die beiden nun ein abgelegenes Schweineparadies in der Ortenau. Auf dem 15 Hektar großen Areal halten sie etwa 100 Schweine. Rostbraune Tamworth und schwarze Berkshire, beides Freilandrassen aus England. Die Tiere leben das ganze Jahr über in riesigen Gehegen mit viel Baumbesatz. Mit ihren „Freilandschweinen“ besetzen die beiden eine Nische, die sie aus der Masse der Schweinemastbetriebe heraushebt und die äußerst erfolgreich ist – sie beliefern die Spitzengastronomie im Umland. Aber die Frauen Wohlfahrt wollen noch mehr erreichen und eine edle Hühnerzucht aufbauen. Deshalb setzen die beiden auch auf die französische Hühnerrasse Bresse Gauloises. Das Jahr stellt sie also vor die nächste große Herausforderung: Wird es ihnen gelingen, die Hühnerzucht auf die Beine zu stellen, und kann sich der neue Betriebszweig etablieren? (Text: SWR)
Vier Generationen leben zwischen Eifel und Mosel auf dem Engelshof in Hetzerath, unweit von Trier. Die Engels betreiben hier seit Generationen Milchviehwirtschaft. Aber mit dem Fall des Milchpreises wird es immer schwieriger, davon zu leben. David Engel, der Juniorchef des Familienbetriebes, hat eine Idee: Mit seinen Schwestern Mareike und Lena, seiner Freundin Beata und den Eltern will er sich von den großen Milchverarbeitungsbetrieben unabhängig machen und seine eigene Molkerei aufbauen. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken oder aufzugeben, treten die ebenso wackeren wie kreativen Engels die Flucht nach vorne an. Es soll ein ereignisreiches und stressiges Jahr für die Engels werden. Die Familie steht unter enormen finanziellen Druck, schließlich haben sie all ihr Geld investiert und einen hohen Kredit aufnehmen müssen. Ihr Ziel ist, dass alle vier Generationen von der Molkerei leben können. Werden es die Engels schaffen und in ihrer Region Geschichte schreiben? (Text: SWR)
Hans Pfeffer ist Apfelbauer aus Leidenschaft und Idealismus. Mit seinem Hof hat er sich einen Traum verwirklicht. Der Bio-Obstbauer besitzt hunderte Apfelbäume auf Streuobstwiesen. Aus dem Obst macht er vor allem Saft, aber auch Cidre und Secco. Sein Hof ist „die Bannmühle“, eine wunderschön gelegene alte Mühle in Odernheim, ein riesiges Areal mit alten Gebäuden, ein echtes Juwel direkt am Glan. Die Bannmühle ist mehr als ein Bauernhof. Es ist eine Lebensgemeinschaft von Menschen, die aufs Land gezogen sind und ein anderes Lebenskonzept im Kopf haben. Auf dem Hof tummeln sich junge Leute, Lehrlinge, Ausländer, die ein freiwilliges ökologisches Jahr ableisten, und angestellte Landwirte. In der Gemeinschaft ist immer viel los. Hans Pfeffer hat die Bannmühle in den 1980er Jahren gekauft und sie mit Freunden und seiner damaligen Frau bezogen. Die Ehe scheiterte. Mittlerweile lebt er mit seiner neuen Ehefrau Angela zusammen, die auf dem Hof eine psychotherapeutische Praxis betreibt. Für Hans Pfeffer wird es ein bewegtes Jahr werden. (Text: SWR)
Ein Bauernhof in einem abgeschiedenen Tal in der Südwestpfalz. am Ende der Welt. Der Bärenbrunnerhof ist die neue Heimat von Nina und Sebastian Kill. Beide stammen aus dem Ruhrgebiet – sie aus Dortmund, er aus Herne. Eigentlich haben sie und ihre Familien so gar nichts mit dem Land zu tun. Und trotzdem hat das junge Paar sein Glück genau dort gefunden. Nina und Sebastian beackern ihren Hof streng ökologisch, halten Schweine, Kühe und Hühner, alles im Einklang mit der Natur. Denn das Tierwohl liegt ihnen sehr am Herzen. Trotz und gerade deswegen betreiben sie seit ein paar Jahren auch einen Schlachthof nach EU-Richtlinien. Die Tiere sollen dort in Würde sterben, wo sie glücklich gelebt haben. Der Bärenbrunnerhof ist ein Hof wie im Bilderbuch, mit Tieren, die artgerecht gehalten werden, und zwei Bauern, die ihr Glück am Ende der Welt gefunden haben. (Text: SWR)
„Die Schweine hab’ ich besonders gern“, schwärmt Mario. Der 24-Jährige hat das Down-Syndrom und auf dem Kleinsägmühlerhof in Altleiningen eine neue Heimat gefunden. Genau wie der gehandicapte Ottfried, er ist Herr über 900 Hühner. Sein Geheimtipp, damit die Tiere mehr Eier legen: Reichlich Streicheleinheiten. Richard Danner und seine Frau Maria Burgmeier-Danner haben sich auf dem Biobauernhof der Lebenshilfe Bad Dürkheim einen Traum erfüllt. Seit über 30 Jahren leben und arbeiten sie dort zusammen mit behinderten Menschen. Durchaus ein Kraftakt für das Paar, das kaum Raum für Privates hat. Aber es ist ihr Herzensprojekt. Anders ist hier ganz normal: 36 Mitarbeiter mit Einschränkungen packen mit an, ob auf dem Feld, im Hofladen, in der Bäckerei oder Milchverarbeitung. Meistens geht es lustig zu auf dem Hof, trotz der vielen Arbeit. Aber Betriebsleiter Richard Danner muss immer rechnen, um den Betrieb über Wasser zu halten. Vor drei Jahren stand das einzigartige Projekt fast vor dem Aus: Eine neue EU-Bio-Richtlinie zur artgerechten Tierhaltung machte einen kostspieligen Stallumbau erforderlich. Nur dank zahlreicher Spenden konnte der Umbau realisiert werden. Die neuen Stallungen sind fertig und es herrscht nun Aufbruchstimmung auf dem Kleinsägmühlerhof. Dieses Jahr wollen die Danners wieder richtig durchstarten. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen und eine reiche Ernte bescheren. (Text: SWR)
Steffi und Henner Heun stehen vor der größten Herausforderung ihres Lebens: Aus dem Nichts will das junge Ehepaar aus Köln einen Ziegenhof im Hunsrück aufbauen. Ohne bäuerlichen Hintergrund und Erfahrung ziehen die zwei studierten Geologen in ein kleines Dorf nahe dem Flughafen Hahn. Sie schaffen sich 60 Tiere an, errichten eine Käserei, machen sich auf die Suche nach Kunden und tüfteln an ihrem ersten Käse. Nach vier Jahren Aufbauarbeit sind sie fast am Ziel. In diesem Jahr muss es klappen! Sie haben fast ihr ganzes Erbe aufgebraucht und ihre Existenz steht auf dem Spiel. Doch so einfach, wie sie gehofft hatten, läuft es nicht. Es gilt viele Hürden zu überwinden – damit der Traum vom großen Glück endlich wahr wird: der eigene Ziegenkäse aus dem Hunsrück. (Text: SWR)
In jungen Jahren lag Fred Blaul nichts ferner, als den Hof seiner Eltern zu übernehmen. Er verließ seinen Heimatort Kleinniedesheim bei Worms, um in die große, weite Welt zu ziehen. Als Entwicklungshelfer in Afrika, in Mittelamerika und auf den kapverdischen Inseln stürzte er sich jahrelang in die Arbeit. Mit Mitte 30 aber dachte Fred um, es zog ihn nach Hause, er wollte doch den Betrieb der Eltern übernehmen. Auf dem Hof gingen die Uhren von nun an anders: Er stellte auf Bio-Produktion um und konzentrierte sich ausschließlich auf den Gemüseanbau. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth gründete er den Biolandhof Morgentau. Das ist mittlerweile dreißig Jahre her. Jetzt soll die nächste Generation das Zepter übernehmen. Seine eigenen Kinder haben allerdings kein Interesse an der Landwirtschaft. Benjamin Gräf, Freds langjähriger Mitarbeiter, möchte den Hof gemeinsam mit Karlfried Eich übernehmen. Bei der Übergabe geht es um viele kleine Details: Was sind die Landmaschinen noch wert, was die Betriebsstoffe wie Diesel und Düngemittel, wie hoch soll die Pacht für die Felder sein? Und vor allem: Klappt die Hofübergabe wie geplant in diesem so extremen Wetterjahr? (Text: SWR)
Mitten in der Vulkaneifel – im kleinen Dorf Samersbach bei Daun – liegt der Ulmenhof. Ein Bio-Betrieb mit 30 Milchkühen, 90 Ziegen, einer eigenen Käseproduktion und einem Hofladen. Vor mehr als 30 Jahren haben Ute und Stefan Frangen den Bauernhof übernommen, um hier ihren Traum vom bäuerlichen Leben als Bio-Landwirte zu verwirklichen. Mittlerweile sind auch Tochter Anna-Maria Kneißl und ihr Mann Michael mit im Boot und auch die beiden Enkel helfen schon kräftig mit. Jetzt aber muss der Ulmenhof nicht nur eine Familie ernähren, sondern zwei. Damit das klappt, muss sich einiges ändern. Die beiden Familien haben sich viel vorgenommen, um den Betrieb fit für die Zukunft zu machen. Neben dem Ausbau der Hühnerhaltung für die Produktion von Bio-Eiern soll im alten Kuhstall auch noch ein ganz neuer, riesiger Hofladen entstehen. Eine Herkulesaufgabe, denn den Umbau wollen die beiden Familien ganz allein stemmen – und das neben der ganz normalen Alltagsarbeit auf dem Feld und mit den Tieren. Da bleibt kaum Luft zum Atmen. Ein Glück immerhin, dass Stefan und Michael zumindest nicht mehr den Stall ausmisten müssen – das macht jetzt Fritz, der neue Abschieberoboter. Neben dem ganzen Stress, den der Alltag und der Hofumbau mit sich bringen, hat jeder hier auch noch ganz eigene Visionen und Ideen. Stefan zum Beispiel möchte nochmal zurück zu den bäuerlichen Wurzeln, „den Boden fühlen“ und auf einem kleinen Acker mit alten Kartoffelsorten experimentieren. Anna-Maria dagegen steckt ihre ganze Energie in den Traum vom neuen Hofladen. Dass hier zwei Generationen gemeinsam die Herausforderungen in diesem besonderen Jahr meistern müssen, macht es nicht immer einfacher. Da müssen die „Älteren“ sich auch mal zurücknehmen, um den „Jungen“ Raum zu geben. Doch wenn’s drauf ankommt, dann ziehen sie an einem Strang. Denn die Bauern vom Ulmenhof wissen genau: Nur gemeinsam können sie erreichen, was sie sich vorgenommen haben. (Text: SWR)
„Ich will auf keinen Fall Winzer werden“ – da war sich Prinz Felix sicher. Dann fängt er doch an Weinbau zu studieren und übernimmt schließlich das elterliche Familienweingut in Wallhausen im Landkreis Bad Kreuznach in der 32. Generation. Jetzt will er es sogar wieder an die Spitze der deutschen Weinbaubetriebe führen. Der Weg dahin wird eine Gratwanderung zwischen einer mehr als 800 Jahre alten adligen Familientradition und einem wirtschaftlichen Überleben. Tatsächlich kommt er dem Ziel einen ganzen Schritt näher: Seine Frau Prinzessin Victoria steigt in den Betrieb ein. Sie hilft mit, wo sie kann und das, obwohl sie hochschwanger ist und von Weinbau zunächst kaum etwas versteht. Im Herbst fahren die beiden dann eine Rekordernte ein und müssen feststellen, dass dieses Jahr für sie wie ein Neustart war. Fast nebenbei gründen sie eine Familie, eröffnen eine neue Vinothek und bekommen auch noch einen Hund. Kraft für das stramme Programm schöpfen die beiden vor allem aus ihrem starken Glauben: Sie beten, wenn ein Unwetter die Trauben zu vernichten droht und halten Andacht, selbst im größten Trubel der Lese. (Text: SWR)
Es quiekt und grunzt, es schmatzt und quietscht auf dem Hof von Familie Bornheimer-Schwalbach im rheinhessischen Gau-Bickelheim. Inmitten von Weinbergen leben rund 70 Bunte Bentheimer, eine robuste, quicklebendige Schweinerasse, deren Fleisch besonders delikat ist. Die Bentheimer gehören zur Schweinothek, wie Bernd und Maren Bornheimer-Schwalbach ihren Hof genannt haben und haben das Leben der ganzen Familie auf den Kopf gestellt. Denn Schweinebauern waren Maren und Bernd nicht immer. Beide hatten einen Job im Büro. Doch dann starb ihre nur einen Monat alte Tochter Anni, was ihr Leben in den Grundfesten erschütterte. Sie hinterfragten alles, ließen ihr altes Leben hinter sich und machten ihren Traum vom eigenen Bauernhof wahr – mit vielen Schweinen und einem Hofladen, in dem sie das Fleisch ihrer Tiere und den eigenen Wein verkaufen. Beim Weinbau immerhin mussten sie nicht ganz von vorne anfangen. Bernds Eltern hatten ein Weingut und er konnte deren Betrieb mit den Rebflächen übernehmen. Der Start in das neue Leben hat der Familie – den Eltern Maren und Bernd und ihren drei Kindern Nele, Lina und Jano – Glück gebracht. Auch wenn es für alle jede Menge Arbeit bedeutet und sie jedes Jahr vor neuen Herausforderungen stehen. Wird der neue Eber, der kleine Kermit, es schaffen, für gesunden schweinischen Nachwuchs zu sorgen? Werden sie mit ihrem neusten Projekt, einem Stand auf einem großen Weinfest, Erfolg haben? Mit welchen Wetterkapriolen müssen sie fertig werden? Das Leben auf dem Biohof ist nicht einfach. Aber die Bornheimer-Schwalbachs haben gelernt, trotz aller Schicksalsschläge Mut und Optimismus nicht zu verlieren. (Text: SWR)
Es ist noch dunkel draußen, als Stefan Doll das Holz im Ofen entzündet. Außer dem Knistern des Feuers ist nur das Zwitschern der Vögel zu hören. Auf einem kleinen Bergbauernhof auf 550 Meter Höhe bei Sasbachwalden im Nordschwarzwald ist er aufgewachsen. Vor 14 Jahren hat er den Hof seines Vaters übernommen. Keine leichte Entscheidung: Als kleiner Bergbauer zu überleben – das ist jedes Jahr eine neue Herausforderung. Viele Kollegen haben längst das Handtuch geworfen. Ein paar Kühe, ein paar Lämmer und eine Sommerstraußwirtschaft. Damit machen die Dolls ihr Geld. Sie verkaufen ihre Produkte wie Forellen aus eigener Zucht oder den selbst gebrannten Schnaps. Ohne die Hilfe von Familie und Freunden würden sie es kaum schaffen. Zusammenhalt ist bei den Dolls wichtig, auch um finanziell zu überleben. Der heiße Sommer 2018 bringt allerdings unvorhergesehene Probleme mit sich: Das Gras ist zu trocken, hat zu wenig Nährwerte für die Tiere. Im Winter müssen sie zukaufen und das belastet die Familie. Trotzdem: Stefan Doll würde mit niemandem tauschen wollen, auch wenn die Familie finanziell keine großen Sprünge machen kann. Denn der Hof ist seine Heimat – und Stefan Doll liebt es, Bergbauer zu sein. (Text: SWR)
Bei Überlingen liegt einer der ältesten und größten Demeter-Bauernhöfe Deutschlands: Das Hofgut Rengoldshausen. Seit 1932 wird dort biologisch-dynamisch gewirtschaftet. Etwa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den verschiedenen Betriebszweigen beschäftigt. Sie „beackern“ 200 Hektar Land – stolze 7000 Quadratmeter sind mit Gewächshäusern überdacht. Mechthild und Markus Knösel leben mit ihren drei Kindern auf dem Hof und kümmern sich um Viehzucht und Ackerbau: Mechthild versorgt 50 Kühe , „Schweizer Originalbraunvieh“, eine sogenannte Zweinutzungsrasse. Die Tiere eignen sich nämlich für die Milcherzeugung und für die Mast. Johannes Günther und Simon Rothenberger leiten einen anderen Bereich: die Gemüsegärtnerei. In den Gewächshäusern und im Freiland ernten sie Tomaten, Gurken, Salate, Paprika und die „Königin der Finsternis“ – Chicoree. Wie auf jedem Demeter-Hof werden auch am Bodensee „Präparate“ aus Hornmist- und Hornkiesel hergestellt und dann auf den Feldern ausgebracht. Nach Rudolf Steiners Lehre wirken sie als eine Art Heilmittel für die Erde. Außerdem sollen sie Wachstum und Qualität der Pflanzen verbessern. Der Film hat die Menschen auf dem Hofgut Rengoldshausen ein Jahr lang begleitet. (Text: SWR)
Es ist nie einfach, das Feld zu räumen. Gerade wenn man mehr als 30 Jahre einen landwirtschaftlichen Betrieb geprägt hat. Schwarzwald-Bauer Hans Hartwig und seine Frau Anke Lützow wagen es dennoch. Sie holen sich zwei junge Paare als Partner und arbeiten diese langsam in ihre Hofgemeinschaft ein. Da sind zum einen Sohn Adrian und seine Freundin Sara, die auf dem Mathislehof bei Hinterzarten in 1.000 Metern Höhe Vorderwälder Kälbchen aufziehen oder eine Backstube bauen. Zum anderen 50 Kilometer entfernt Hannah und Albert und ihre zwei Kinder auf dem Untermühlbachhof bei St. Georgen. Sie kümmern sich um die Milchkuhherde, das Gemüsefeld oder die Käseproduktion – Hand in Hand mit den Alten. Der Anspruch dieser Gemeinschaft ist es, nah an der Natur zu leben, den Tieren des Hofes artgerecht zu begegnen und auch das Miteinander der Menschen gleichberechtigt zu gestalten. Es verspricht ein spannendes Abenteuer zu werden: Jung und Alt sowie zwei biodynamische Demeterhöfe mitten im Schwarzwald, die trotz großer Distanz zusammenwachsen sollen. Die jungen Leute haben wenig Erfahrung, aber viele Träume und Pläne. Sohn Adrian und Vater Hans Hartwig arbeiten gern zusammen, brauchen aber auch Abstand. Mutter Anke ist Ausbilderin, will aber die Jungen auch machen und an ihren Aufgaben wachsen lassen. Es gibt Konflikte, kranke Kühe, Kindersegen und viele Herausforderungen. „Land – Liebe – Luft“ begleitet die urige Hofgemeinschaft ein Jahr lang bei ihrem Neuanfang. (Text: SWR)
Manchmal kommt ihr das alles vor wie ein Traum. Juliane Eller aus Alsheim ist so etwas wie der Shooting Star unter den deutschen Winzerinnen. Mit gerade mal 23 Jahren hat sie das elterliche Weingut übernommen und trotz finanziellem Risiko den Betrieb radikal umgestellt. Das war vor sechs Jahren. Seitdem weht auf dem Weingut ein neuer Wind – Qualität statt Masse. Die Winzertochter setzt auf biologische Richtlinien und Handlese. Sie hat mit Juwel-Weinen eine eigene Weinlinie kreiert. Aber ohne die Familie geht gar nichts. Juliane ist froh, dass ihre Eltern Thomas und Ingrid noch immer kräftig mitmischen. Und Oma Katharina sorgt für das leibliche Wohl auf dem Weingut. Für ihre Weinvermarktung nutzte Juliane Eller von Anfang an die sozialen Medien, immerhin gehört sie zur Generation Instagram. Sie will auch jüngere Leute für deutschen Qualitätswein begeistern. Warum dafür nicht mit echten Promis zusammenarbeiten? Der Jungwinzerin aus Rheinhessen gelang es, den Moderator Joko Winterscheidt ins Boot zu holen und der überzeugte seinen Freund, den Schauspieler Matthias Schweighöfer, mitzumachen. Heute vermarkten die drei erfolgreich ihren gemeinsamen „3Freunde-Wein“. Doch der Erfolg hat seinen Preis. Neben der Arbeit im Weinberg ist Juliane Eller jetzt dauernd unterwegs, zu viel manchmal. Trotz der Unterstützung durch ihre Familie bleibt wenig Zeit für Privatleben. Deshalb suchen Juliane und Vater Thomas schon seit längerem nach kompetenter Verstärkung. Ein Mitarbeiter für den Außenbereich, der passt und ihre Philosophie teilt. Spätestens zum Sommer muss das endlich funktionieren. Doch das ist leichter gesagt, als getan. (Text: SWR)
Kühe, Kinder, Chaos – auf dem Albertshof in Rennerod ist immer was los. Vor 35 Jahren kam Peter Doppstadt vom Niederrhein in den Westerwald, um dort etwas Eigenes aufzubauen. Einen Milchviehbetrieb, wie sein Vater – aber Bio und ganz anders. Ein Hof, offen für Menschen mit Visionen und Lust auf gemeinsames Leben und Arbeiten. Menschen wie Kiki. Die Sozialpädagogin kam vor 18 Jahren auf den Albertshof und blieb. Zehn Jahre später wurden die beiden ein Paar. Heute managen sie einen Betrieb mit 150 Milchkühen, zahlreichen Rindern und Kälbern, 140 Hektar Grünland und ganz nebenbei auch noch ihre fünf Kinder. Peter ist zuständig für alles was mit Kühen, Hühnern und Geräten zu tun hat. Kiki verwaltet den Hofladen mit seinen 3.000 Produkten, führt regelmäßig Schulklassen über den Hof und organisiert mit Handy und Terminkalendern auch noch das turbulente Familienleben. „Arbeiten und Leben, das trennen wir nicht. Das ist für uns eins“, sagen Kiki und Peter. Und es gehören viel Energie und ein dickes Fell dazu, all die kleinen und großen Herausforderungen jeden Tag aufs Neue zu bewältigen. Oft bleiben Kiki und Peter nur ein paar Minuten gemeinsames Traktorfahren, um alles Wesentliche zu besprechen und die Aufgaben zu verteilen. 14-Stunden-Tage sind eher die Regel als die Ausnahme. Und egal wie gut die beiden sich, ihre Kinder und die Helfenden auf dem Hof organisieren, es kommt immer alles anders, als geplant. Ein krankes Kind oder ein verletztes Tier können schnell alle Pläne über den Haufen werfen. Und vor allem das Wetter macht den Biobauern Sorgen. Das Futter für die Tiere ist knapp und schon wieder droht der Sommer heiß und trocken zu werden. Was wird das für die Grasernte bedeuten? Wird sie genug Futter bringen, um die Silos zu füllen? Und wird das Wetter mitspielen, wenn der Zeitpunkt zum Mähen gekommen ist? Bei aller Belastung bleiben Kiki und Peter aber immer gelassen. Und wenn es richtig stressig wird, dann rückt die ganze Familie noch ein bisschen enger zusammen un
Pferde, Schafe, Hühner, Hunde, vier Kinder, vier Erwachsene, dazu viele Feriengäste und Kund*innen vom Hofladen – es geht lebendig zu auf dem Rosenhof in Züsch im Hunsrück. Was als Hobby für den Eigenbedarf begann, soll für Irmgard Feuerbach ihre Zukunft werden. Gemeinsam mit ihrem Mann Svend will sie auf dem Hof ihrer Eltern nach und nach eine richtige Landwirtschaft aufbauen. Irmgard möchte vor allem hochwertiges Fleisch produzieren. Dafür sieht sie im Landkreis Trier-Saarburg einen guten Markt. Bisher schreibt der Hof allerdings nur Miese und Reitstunden geben, wie sie ihre Mutter Rainhild Wenzel auf dem Rosenhof anbietet, ist nicht ihr Ding. Damit ihre Pläne aufgehen muss sie vor allem Kosten senken, aber eben auch die Landwirtschaft mehr und mehr professionalisieren. In diesem Jahr will sie einen neuen Stall bauen, um mehr Masthühner unterzubringen. Auch möchte sie weitere Schafrassen aufziehen und eine eigene Wurstküche einrichten, damit sie ihr Fleisch zusätzlich vermarkten kann. Noch ein Projekt ist der Ausbau von Ferienwohnungen. Es sind viele Baustellen, die Irmgard Feuerbach das Jahr über beschäftigen. Dabei ist die Bäuerin in die Landwirtschaft reingewachsen, hat Ackerbau und Viehzucht nicht von Anfang an gelernt. Sukzessive arbeitet Irmgard Feuerbach daran, dass ihr einstiges Hobby die Familie bald richtig ernähren kann. Und sie feiert schon erste Erfolge: ihre Fleisch- und Wurstwaren erobern langsam einen treuen Kundenkreis. (Text: SWR)
Ilonka und Stefan Happel sind Quereinsteiger: Sie ist gelernte Erzieherin, er gelernter Elektroingenieur. Gemeinsam betreiben die beiden einen großen Obsthof vor den Toren von Mainz: den „Appel-Happel“. Die Nähe zu einer großen Stadt im Ballungsraum Rhein-Main verlangt den Obsterzeugern eine Menge ab: Die Konkurrenz durch Supermärkte und andere Bauernhöfe ist riesengroß. Deshalb hat der Hof außergewöhnliche Betriebszweige: Die Happels beliefern Firmen, Kindergärten und Schulen. Sie organisieren Kindergeburtstage und Riesen-Events auf dem Hof, um zu überleben. Und sie kämpfen gegen die Auswirkungen des Klimawandels: In den immer heißeren Sommern drohen bei den Äpfeln Verluste durch Sonnenbrand; viele Plantagen sind ohne künstliche Bewässerung nicht am Leben zu halten. Das kostet Zeit und Geld. (Text: SWR)
Landwirtschaft, Tierhaltung und ein Biogroßhandel. Viel Arbeit für Lukas Bensel und seine Schwester Eva auf dem Hof am Weiher im westpfälzischen Albessen. Das Geschwisterpaar ist in die Fußstapfen der Eltern getreten, sie haben den Hof übernommen und seitdem jede Menge zu tun. Die Eltern, Annette und Kornelius Bensel, waren Pioniere und Idealisten, ökologisch bewusst seit der ersten Stunde. Um das Projekt einer nachhaltigen und regionalen Landwirtschaft noch konsequenter zu leben, haben sie 2001 ihren Hof in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, damals die erste landwirtschaftliche AG in Deutschland. Seitdem gehört der Hof seinen Kund*innen. Die Geschwister Lukas und Eva sind Aktionäre und genau wie der Rest der Familie bei geringem Gehalt angestellt. Mit der eigenen Landwirtschaft ist die Familie ziemlich breit aufgestellt, durch Acker- und Gemüsebau und Tierhaltung. Was noch fehlt für den Großhandel, das beziehen sie in der Regel von Biobetrieben aus der Umgebung. Das AG-Projekt bleibt eine Riesenherausforderung bis heute. Die Bensels sind rund um die Uhr eingespannt und kommen langsam an ihre Grenzen. Eva ist für den Großhandel zuständig, da herrscht chronischer Personalmangel. Lukas sucht in der Landwirtschaft händeringend nach einem neuen Betriebsleiter. Im Sommer wird nun ein Geselle mit Freundin auf den Hof kommen. Das junge Paar will das Landleben testen und überlegt, eventuell ganz mit einzusteigen. Lukas und Eva hoffen, dass das funktioniert, damit die Idee vom „Wirtschaften für das Gemeinwohl“ auch weiterhin eine Zukunft hat – und vielleicht auch ein bisschen mehr Zeit für das rare Familienleben bleibt. (Text: SWR)
Für die Eltern brach eine kleine Welt zusammen, als sich ihr Sohn Andreas vor einigen Jahren als homosexuell outete. Wie sollte es mit dem Altschorrenhof in Mühlingen unweit des Bodensees weiter gehen? Andreas Deyer ist Landwirt in der fünften Geration, war damals noch verheiratet und lebte mit seiner Ehefrau auf dem Hof, den er mit seinen Eltern bewirtschaftet. Die Aufregung hat sich längst gelegt. Mittlerweile lebt Andreas’ Lebensgefährte Jens sogar mit auf dem Hof und packt mit an. Auf ein Event freuen sich die beiden besonders: Das überregionale Treffen der „Gayfarmer“ findet in diesem Jahr auf dem Deyerschen Hof statt. Aber es gibt auch neue Hürden. Um den Familienbetrieb am Leben zu erhalten, müssen sich die Deyers immer wieder neu erfinden. So stellen die Deyers in ihrem Milchviehbetrieb auch eigenes Speiseeis her – 80 verschiedene Sorten aus natürlichen Zutaten. Ihr neueste Idee: Frischmilchautomaten für den Einzelhandel, das liegt im Trend. Aber die dafür benötigte Pasteurisierungsanlage nebst Automaten kostet ein kleines Vermögen. Außerdem müssten neue Räumlichkeiten geschaffen werden. Ob sich diese Investition rechnet? Große Herausforderungen warten in diesem Jahr. Da wird die ungelöste Frage der Hofnachfolge fast zur Nebensache. (Text: SWR)