Hoch über dem Rheinufer thront ein von dichtem Wald bewachsener Berg. Auf dem Gipfel steht ein glanzvolles Hotel, das ehemalige Gästehaus der Bundesregierung, uneinnehmbar wie eine Festung. Der Petersberg – Treffpunkt der Mächtigen, Rückzugsort der Prominenten und ein Ort, an dem immer wieder Geschichte geschrieben wurde. 22. November 1938: Der Petersberg beherbergt zum ersten Mal einen Gast von Staats wegen. Der britische Premierminister Neville Chamberlain trifft sich mit Adolf Hitler zum Krisengespräch. Mitten in der Sudetenkrise sollen die Verhandlungen einen neuen, großen Krieg verhindern. Doch Hitler lässt sich nicht aufhalten. 18. Mai 1965: Tausende Schaulustige säumen die Straßen, als Queen Elizabeth in ihrer schwarzen Limousine vorbei rollte, vom Kölner Flughafen zum Petersberg, wo das Hotel für ihren Aufenthalt zur Residenz umbenannt wird. Dass die Königin ihr eigenes Tafelsilber und englisches Wasser für den Tee mitbringt, ist nur eines von vielen gut gehüteten Geheimnissen. 18. Mai 1973: Nach monatelangen, geheimen Vorbereitungen trifft auf dem Petersberg ein Gast ein, dessen Besuch noch kurz zuvor als undenkbar galt. Leonid Breschnew, Staatschef der Sowjetunion, besucht mitten im Kalten Krieg den deutschen Bundeskanzler Willy Brandt. Das Hotel Petersberg schrieb wie nur wenige Orte in Deutschland Geschichte. „Der Petersberg ist ein Symbol, ein Denkmal für die Entstehung unserer Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949“, sagt der ehemalige Regierungssprecher Friedhelm Ost über den Ort, der über Jahrzehnte das Gästehaus der Bundesregierung beherbergte. Schon aufgrund seiner geografischen Lage galt der Petersberg als einer der am besten gesicherten Orte der Republik. Der Weg nach oben war beschwerlich – das wussten schon die Kelten. Wer zwei Jahrtausende später in einer der gepanzerten Limousinen die Serpentinen hinauf fuhr, konnte sich sicher fühlen. Das Gelände wurde am Boden und aus der Luft gesichert. Der Bau hat bis heute