Am fünften Tag entlädt sich die zunehmende Erschöpfung und Überforderung in einer schweren Krise, die die gesamte Gemeinschaft im Internat betrifft. Elisabeth bricht beim Essen in Tränen aus und läuft in die Küche, später treffen sich Hannah und Julia als Gruppensprecherinnen mit Frau Direktor im Klassenzimmer, um eine Lösung zu finden. Hannah, die Tochter der Direktorin, vermittelt ihrer Mutter unter Tränen, dass die Schülerinnen am Rand ihrer Belastbarkeit stehen. Die Leiterin des Internats gewährt den Mädchen darauf 30 Minuten pro Tag mehr Freizeit. Eine ältere Lehrerin, Frau Freese, setzt sich am Nachmittag mit den Mädchen in den Salon und spricht über ihre eigenen Erfahrungen aus den 1950er Jahren. Diese Krise einige Tage nach Beginn des Internatsalltags war von der Regisseurin erwartet worden und scheint auch in anderen derartigen Produktionen vorzukommen, die Beteiligten am Set waren darauf vorbereitet gewesen[20]. Die in Folge 3 gezeigten Szenen sind nach Vrancken 2007 authentisch und waren nur dadurch möglich, dass sich zwischen Kamerateam und Schülerinnen ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte. Es gab fest abgesprochene Zeichen, wann die Kamera nicht mehr filmen durfte oder Abstand zu halten hatte. In Folge 3 ist dies zu sehen, als Elisabeth in die Küche geht und sich abwendet, sowie als Frau Direktor nach dem Gespräch mit Hannah und Julia selbst zum Fenster geht und sich ebenfalls abwendet - beide Male bleibt die Kamera in weiter Entfernung stehen. Enne Freese gehörte zum Lehrpersonal (und gab Textilkundeunterricht), das Gespräch mit den Mädchen am fünften Tag im Salon anstelle des Unterrichts fand auf Vorschlag des Drehteams und zunächst ohne Kamera statt. Die Kamera kam erst später dazu, als eine zufällig anwesende Regieassistentin die Brisanz der Szene erkannte und das Kamerateam informierte[21]. Das Drehteam griff allerdings nicht in Entscheidungen der Internatsleitung ein. Es war Frau Dittrichs freie Entscheidung, de