Der Besuch des Schulrats wird vorbereitet, dazu müssen die Räume gereinigt und Kuchen gebacken werden. Der Schulrat wird mit einem Lied begrüßt, nach dem Kuchenessen begutachtet er den hauswirtschaftlichen Unterricht von Frau Limbrock und reist danach wieder ab. Am Samstag dürfen die Mädchen zum ersten Mal nach einer Woche duschen und danach in die Milchbar in das nahegelegene Dorf, wo sie die Tanzschüler treffen. Julia wird bei der Gelegenheit von ihrem Freund Tom besucht. Julias Freund Tom war der Besuch erlaubt worden, allerdings nur in zeitgemäßer Kleidung. Die Rolle des Schulrats in dieser Serie wird weder in Vivians Vranckens Buch noch anderswo näher erläutert und lässt sich ohne Insiderkenntnisse nicht verstehen. Ein Schulrat war in der 1950er Jahren ein Beamter der staatlichen Schulaufsicht, der in unregelmäßigen Abständen stichprobenartig die Arbeit der Lehrerkollegien in einem bestimmten Bezirk kontrollierte. Entsprechend hoher Respekt wurde solchen Beamten seitens der Schulleitung entgegengebracht. Im Begleitheft zur DVD "Die Bräuteschule 1958" stehen zwei Sätze "Der Besuch des Schulrats steht an und mit ihm die Frage nach der Zukunft des Internats. Mit einem guten Auftritt sind die Gelder fürs ganze Jahr gesichert", in der Folge selbst wird das Thema Sparsamkeit mehrmals ohne nähere Erläuterung angesprochen. Die Schulaufsicht übte jedoch in erster Linie eine auf den Lehrstoff bezogene inhaltliche Kontroll- und Weisungsfunktionen aus. Was für eine Person der ausschließlich in Folge 4 auftretende und namenlose Schulrat tatsächlich war, lässt sich aus externen Quellen nicht erschließen. Die Szenen, in denen Frau Dittrich den Schulrat verabschiedet ("ich freue mich schon sehr auf das nächste Mal"), wirken angesichts der festgelegten sechswöchigen Zeitreise geschauspielert. In diese Kategorie fällt auch die Beobachtung, dass im Büro der Direktorin unkorrekterweise ein Bild des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer hing