„Wie konnte ich nur? Warum habe ich das getan? Wie kann ich das jemals wiedergutmachen?“ Schuldgefühle können sich wie ein dunkler Schatten über unsere Seele legen. Sei es die Entscheidung, das eigene Kind zur Adoption freigegeben zu haben, eine Handlung im Affekt, die tödlich endete, oder auch die persönliche Mitschuld an einem Firmenskandal, der die gesamte Belegschaft ihren Job kostet. Wer Schuld auf sich geladen hat, durchlebt oft unvorstellbares Leid. Die innere Zerrissenheit zwischen Selbstvorwürfen, Gewissensbissen und tiefem Schmerz kann uns innerlich förmlich auffressen. Selbst dann, wenn es rational überhaupt keine Verantwortung gibt. In diesem Gefühlsdilemma befinden sich auch Angehörige, die sich nach einem Suizid in der Familie immer wieder die Frage stellen: „Hätte ich das Unfassbare nicht doch verhindern können?“ Oder die Eltern eines Amokläufers, die sich lebenslang gegenseitig komplettes Erziehungsversagen vorwerfen. Die einen malträtieren sich lebenslang mit Selbstvorwürfen, anderen gelingt es, sich das Geschehene zu verzeihen. Michael Steinbrecher spricht mit Menschen, die schwere Schuld auf sich geladen haben, lässt Angehörige zu Wort kommen, die sich schuldig fühlen, obwohl sie keinerlei Mitschuld trifft, und redet mit Opfern, die einen hohen Preis für die Schuld Anderer zahlen müssen. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: Fr 07.04.2017 SWR Fernsehen