Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt weiter. Etwa drei Viertel aller auf Pflege Angewiesenen werden zu Hause versorgt, die meisten davon allein von Angehörigen. Was, wenn jemand aus der eigenen Familie plötzlich auf Hilfe angewiesen ist? Pflegebedürftig kann jeder werden. Die eigenen Eltern, die plötzlich nicht mehr für sich selbst sorgen können. Der Partner, der aufgrund eines Schlaganfalls ans Bett gefesselt ist oder das eigene Kind, das mit einer Behinderung zur Welt kommt. Tritt so ein Fall ein, dann steht man unweigerlich vor der Frage: Kann ich die Pflege leisten und will ich das überhaupt? Hingebungsvolle Pflege zuhause – ist das überhaupt möglich? Für viele Angehörige wird diese Entscheidung zur Gewissensfrage: Opfere ich mich für einen lieben Menschen auf und stelle mein eigenes Leben und meine Bedürfnisse hintenan oder entscheide ich mich schweren Herzens dazu, die Pflege abzugeben? Und ist mein Angehöriger in einem Pflegeheim auch wirklich gut aufgehoben? Die häusliche Pflege wird schnell zur Gratwanderung an der persönlichen Belastungsgrenze: finanzielle Probleme, psychische und physische Erschöpfung, keine Zeit mehr für den Freundeskreis. Wie viel können wir uns also zumuten? „Pflege am Limit – zwischen Hingabe und Pflichtgefühl“ ist am Freitag, 20. April 2017 das Thema bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé, unter anderem mit der ehemaligen Tagesschau-Sprecherin Dagmar Berghoff. Die Gäste bei Michael Steinbrecher: Dagmar Berghoff plant nicht gerne im Voraus und liebt ihre Unabhängigkeit. Deshalb kann es sich die Ex-“Miss Tagesschau“ nicht vorstellen, einmal in einem Pflegeheim zu leben. Ihren Mann, der vor 16 Jahren verstorben ist, hätte sie aber gepflegt, wäre das nötig geworden: „Das hat etwas mit Liebe zu tun. Jemand anderen, zu dem ich kein Verhältnis habe, den könnte ich nicht pflegen.“ Vor 20 Jahren lernte Bernd Mann bei seinem Zivildienst den schwer körperlich behinderten Christian Ken