Rufmord kann jeden treffen – heute mehr denn je. Das Internet bietet unendliche Möglichkeiten, den Ruf anderer Menschen zu ruinieren. Gleichzeitig können es aber auch immer noch die „lieben“ Nachbarn sein, die schlecht über andere reden. Ist der Ruf erst einmal zerstört, kostet es sehr viel Zeit, Nerven und Geld, um seinen Ruf wiederherzustellen – manchmal gelingt es nie. Rufmord im Internet Gerd B. ist Opfer von Rufmord geworden. Seit 26 Jahren ist er als Geschäftsführer und Mitinhaber eines Finanzunternehmens tätig. 2009 tauchen plötzlich im Netz diffamierende Einträge auf, welche ihn mit Anschuldigungen wie Kindesmissbrauch, rechtem Gedankengut und einer Stasi-Vergangenheit in Verbindung bringen. Gerd B. nimmt dies zunächst nicht ernst, mit der Zeit stellt er aber fest, dass seine Geschäfte immer weniger werden. Auch seine Frau Gaby wird in diesem Zusammenhang Opfer von Rufmord im Netz. Gerd B. schaltet einen Anwalt, einen Detektiv und einen sogenannten Reputationsmanager ein, um an den Täter heranzukommen. Gleichzeitig beklagt er erhebliche Geschäfts- und Kundenverluste. Gerd B. schätzt, dass er bisher einen finanziellen Schaden im zweistelligen Millionenbereich erlitten hat. Zudem geht es ihm gesundheitlich immer schlechter. Die Rufmordkampagne macht sein Leben zu einem Albtraum, aber Gerd B. kämpft weiter gegen die unsichtbaren Täter. Böse Gerüchte in der Nachbarschaft Welche Ausmaße böse Gerüchte in der Nachbarschaft haben können, zeigt ein Fall aus Gelsenkirchen. Helmut G. (61) lädt zwei Kinder aus der Nachbarschaft zum Eis ein und nimmt sie mit in seine Wohnung, um dort Eisflecken abzuwischen. In der Wohnung lebt er gemeinsam mit seinem erwachsenen Stiefsohn. Eine Nachbarin, die ihn und die Kinder beobachtet hatte, wird argwöhnisch und meldet den Vorfall der Polizei. Ein anderer Nachbar veröffentlicht ein Foto des Stiefsohns von Helmut G. auf Facebook. In Windeseile verbreitet sich die Nachricht im Netz, die Männer seien p