Als wir Julia Schmid vor drei Jahren kennen lernten, war sie völlig auf sich gestellt. Eine fleißige Schülerin vor dem Abitur mit drei Nebenjobs. Sie lebte allein und kämpfte sich ohne Unterstützung ihrer Familie durchs Leben. Ihr Ziel: das Abitur, und danach studieren. Julia möchte Richterin werden, sich für Gerechtigkeit einsetzen, die sie selbst nie erleben durfte. Sie wuchs in schwierigen Verhältnissen auf und musste immer wieder ins Heim. Julia hat Zweifel, ob sie den Aufstieg schafft. Ihre Chancen stehen schlecht. Denn in Deutschland entscheidet immer noch die soziale Herkunft über die Karriere. Doch dann wird der Talentscout Suat Yilmaz von der Westfälischen Hochschule auf sie aufmerksam. Er unterstützt begabte SchülerInnen aus bildungsfernen Familien und setzt auf Julia. Gelingt ihr mit seiner Hilfe der Sprung an die Uni? In der ARD-Dokumentation 2013 „Du schaffst das! Ein Talentscout fördert Arbeiterkinder“ berichteten wir erstmals über Julia und die Arbeit von Suat Yilmaz. Die Politik hat reagiert. Das Bildungsministerium stellt nun jedes Jahr 6,5 Millionen Euro bereit, damit Talente wie Julia Schmid eine Chance für den Aufstieg bekommen. War Suat Yilmaz bis vor kurzem noch allein unterwegs im Kampf für mehr Bildungsgerechtigkeit, werden es in Zukunft 50 Talentscouts in Nordrhein-Westfalen sein. Drei Jahre lang begleiten wir Julia bei ihrem Kampf um ihren Traum von einem besseren Leben. Wir erleben Höhen und Tiefen, Siege und Niederlagen. Der Film zeigt, wie Engagement und langfristige Unterstützung eine Karriere beeinflussen können. (Text: WDR)