Willi hinter Gittern! Nein, er hat nichts ausgefressen, er interessiert sich dafür, was hinter den Gefängnismauern passiert und wie sich das Leben "im Knast" anfühlt. Und das erfährt er in Vechta. Zwei Justizvollzugsanstalten (so nennt man ein Gefängnis auf Behördendeutsch), gibt es in der niedersächsischen Stadt. Eine für Männer und eine für Frauen. Als Besucher muss Willi zunächst eine gründliche Durchsuchung über sich ergehen lassen. Der Grund: Alle Gegenstände, die den Gefangenen zum Beispiel zu einem Ausbruch verhelfen könnten, sind verboten. Trotzdem gelingt es Freunden der Insassen immer wieder, unerlaubte Gegenstände einzuschmuggeln. Peter, ein Justizvollzugsbeamter, zeigt Willi, wie er und seine Kollegen deshalb die Zellen gründlich durchsuchen. In einem Schrank bewahren sie die spektakulärsten Fundsachen auf. Und tatsächlich, eine selbstgebastelte Strickleiter ist auch dabei! Was Willi noch nicht wusste: Die meisten Häftlinge sitzen gar nicht den ganzen Tag in ihrer Zelle, sondern gehen, innerhalb der Gefängnismauern zur Arbeit. Wie sich das Leben im Gefängnis anfühlt, erfährt Willi von Jens, Benni und Lissy. Jens, der als Maurer arbeitet und wegen Einbruchs und Diebstahls sitzt, vermisst am meisten seine Freiheit und seine Familie. Benni muss noch lange im Gefängnis bleiben. Er hat einen Menschen getötet, wenn auch nicht mit Absicht. Er versucht, die Haftzeit zu nutzen und sich positiv zu verändern. Dass alles anders werden muss, ist auch Lissys Meinung. Willi trifft sie im Frauengefängnis auf dem Weg zur Schule und nachmittags in ihrer Zelle. Auch wenn die Wände mit Postern und Postkarten dekoriert sind und im Flur sogar gelacht wird, eines wird Willi ganz klar: Außerhalb von Gefängnismauern ist das Leben einfach schöner.