1988. Der Westen kam mächtig in Bewegung: Zwischen Aachen und Bielefeld stürmten Frauen und Männer die Tanzschulen, um den Mambo zu lernen – den Hüftschwung-Tanz aus dem Film-Erfolg „Dirty Dancing“. Und zum ersten Mal eroberten Fahrradkuriere die Städte und Mountain-Bike-Fahrer das Land. In der neunten Folge der WDR Reihe „Unser Land in den 80ern“ erzählen wir von einem Jahr, in dem Männer sich zum Überlebenstraining durch die Wälder der Eifel schlugen, während die Stahlarbeiter-Familien von Duisburg-Rheinhausen täglich um das echte Überleben ihrer „Hütte“, des Krupp-Stahlwerks, kämpften. Am Ende mussten sie mit einem Kompromiss leben. Einen Triumph feierten die Kicker von Bayer Leverkusen. Sie gewannen 1988 den Europapokal in einem dramatischen Rückspiel gegen Espanyol Barcelona und bewiesen anschließend: Feiern können nicht nur die Bayern. Kräftig feiern konnten auch die Brautpaare, die am 8.8.88 heirateten. 1988 – für manche wirklich ein unvergessliches Jahr. Die Toten Hosen sangen frech-ironisch von tausend guten Gründen, auf unser Land stolz zu sein – und waren doch selbst einer. Sie spielten erfolgreich Theater in Bad Godesberg („A Clockwork Orange“) und feierten ihren ersten großen Hit: „Hier kommt Alex“. Bochum wurde zum Broadway. Hier hielt jetzt der „Starlight Express“, die deutsche Version des schnellsten Musicals der Welt. Karin Kube aus Hattingen war wohl der einzige Fan, zu dem das Musical nach Hause kam: TV-Star Rudi Carrell überraschte die junge Mutter, indem er die Darsteller durch die Altstadt von Hattingen sausen ließ. Im Film erzählt sie jetzt die ganze Geschichte. Bei den Olympischen Spielen in Seoul schied Zehnkämpfer Jürgen Hingsen schon im ersten Wettbewerb aus – nach drei Fehlstarts. Das Ergebnis: Er erntete jede Menge Spott und Häme. Wie er damit umging, erzählt der gebürtige Krefelder mutig und offen. Beim Geiseldrama von Gladbeck stieg der Journalist Udo Röbel in der Kölner In