Anfang 1984 – in Bonn herrschte helle Aufregung im Verteidigungsministerium. Der höchste deutsche General und stellvertretende NATO-Oberbefehlshaber Europa, Günter Kießling, wurde unehrenhaft entlassen – weil er schwul sein sollte. Udo Röbel war damals stellvertretender Chefredakteur der Kölner Boulevardzeitung „Express“. Er wurde in der Kießling-Affäre eine der zentralen Figuren und deckte einen ungeheuerlichen Politskandal auf. Politisch wurde es auch rund um die Kölsch-Rockband BAP: sie brach auf zur DDR Tournee. Im Gepäck ein neues Lied, in dem es um Rüstungswahn, kalte Krieger und Zensur ging. Die DDR-Tour endete bevor sie überhaupt begonnen hatte. Auf der Karnevalsbühne machte Martina Klinke Stunk. Zusammen mit Jürgen Becker und einer kleinen Gruppe von Sozialpädagogen plante sie 1984 einen Anschlag auf den traditionellen Karneval. Mit der „Stunksitzung“ begann der alternative Karneval – damals noch laienhaft, ironisch, dilettantisch und kreativ. Heute ist die Stunksitzung neben den Prunksitzungen nicht mehr wegzudenken. Ein schweres Grubenunglück ließ ganz NRW mit Gelsenkirchen bangen. Auf der Zeche Consolidation wurden 10 Bergleute bei einem schweren Grubenunglück verschüttet. Ein Drama tief unter der Erde, bei dem nur wenige der Verschütteten gerettet werden konnten. Lieber dachte man in Gelsenkirchen an ein anderes Ereignis: Schalke 04 traf im DFB-Pokal-Halbfinale auf den Favoriten Bayern München: ein Fußball-Krimi und die Sternstunde für den 18-jährigen Olaf Thon. Brenzlig wurde es bei den Olympischen Spielen in Los Angeles für den Duisburger Rolf Milser: Jetzt oder nie. Für den Gewichtheber war es die letzte Chance auf Olympische Gold. Zwei Jahre hatte er für diesen Moment trainiert, für den alles entscheidenden Wettkampf. Was folgte, war Gold und ein jubelnder Empfang in seiner Heimatstadt, der er bis heute treu geblieben ist. Musikalisch standen 1984 Herbert Grönemeyer und Alphaville ganz oben auf dem Treppchen