Hans Hass gilt als Vater der Unterwasserfotografie. Für Hunderttausende Taucher in aller Welt ist sein Name ein Synonym für die Erforschung der Weltmeere. Seine Pioniertaten sind beinahe unglaublich: 1939 filmten und fotografierten der junge Österreicher und seine Freunde mit selbst gebauten Kameras als Erste die Welt der Korallenriffe. Zu einer Zeit, als die Tauchermaske noch nicht erfunden war. Es entstand der erste Unterwasserfilm. Hans Hass war der Erste, der es wagte, unter Haien und Manta-Rochen zu tauchen, der Erste, der einen Walhai filmte, und der Erste, der sich mit der Kamera unter Wasser einem Pottwal näherte. Hass war auch der erste Taucher auf den Malediven und bei den Galapagos-Inseln. Der österreichische Zoologe und Meeresforscher entwickelte außerdem – noch vor Jacques-Yves Cousteau – das erste tragbare Tauchgerät der Welt und war im Sommer 1942 der erste Mensch, der mit einem Atemgerät schwerelos als Fisch unter Fischen schwamm. Ausschnitte aus so legendären Filmen wie „Abenteuer im Roten Meer“ (1. Preis bei den Filmfestspielen von Venedig, 1951) oder „Unternehmen Xarifa“ (erster deutscher Technicolor-Film, 1954) führen die Zeit vor Augen, in der Hans Hass den Ozeanen ihren Schrecken nahm und eine neue Welt erschloss. Auch wenn ihn die junge Generation heute weniger kennt, ist Hans Hass nach wie vor weltberühmt. Seine Bücher wurden und werden in viele Sprachen übersetzt, man kennt sie in Japan ebenso wie in Australien und den USA. (Text: 3sat)