Der Karst war lange der unwirtlichste Flecken Erde zwischen Wien und Triest. Das Karstplateau ist durchlöchert wie ein Schwamm, es saugt alles auf, was fließen kann. Seine Unterwelt, riesige Höhlendome, durchbrausen wilde Flüsse. Niko Luin und seine Frau Katarina sind – wie viele Bauern im Karst – in ihrer Freizeit begeisterte Höhlenforscher. Viele Bauern haben tatsächlich ihren eigenen Eingang zur Unterwelt. Dort keltern sie Wein, lagern den Karstschinken oder lassen Käse reifen. In der Höhle von Skocjan, einer der größten Höhlen Europas, verschwindet ein reißender Fluss, die Reka, um knapp 50 Kilometer weiter südlich bei Duino als Timavo ins Meer zu münden. Mehr als 9000 Höhlen sind im Karst inzwischen vermessen, aber es gibt auch Bereiche, die noch niemand dokumentiert hat. (Text: 3sat)