Die zweiteilige Investigation schildert, wie die Enthüllungsjournalistin Khadija Ismayilova wegen ihrer mutigen Berichterstattung über das korrupte Regime in Aserbaidschan ins Gefängnis kam. Ihre Enthüllungen betrafen die persönliche Bereicherung des Präsidenten Ilham Aliyev und seiner Familie an den Bodenschätzen des Landes. Die Folge „Die Macht des Geldes“ beschreibt außerdem den Aufstieg der neuen Diktatoren in den kaukasischen und zentralasiatischen Gebieten nach dem Niedergang der Sowjetunion.In dem Film werden die Mechanismen der berüchtigten „Kaviar-Diplomatie“ erklärt. Diese von Aserbaidschan eingesetzte Lobby-Strategie zielt darauf ab, das Ansehen der Scheindemokratie auf der internationalen Bühne zu verbessern – mit Hilfe internationaler Sportveranstaltungen, Einladungen von Stars aus der ganzen Welt und Geschenken an westliche Politiker. Die Rechnung ging auf, denn immer noch drücken europäische Eliten trotz eklatanter Veruntreuungen und Menschenrechtsverletzungen ein Auge zu. Die aktive Kaviar-Diplomatie aserbaidschanischer Gesandter fruchtete sogar im Europarat: Ein kritischer Bericht über politische Gefangene in Aserbaidschan wurde in der Parlamentarischen Versammlung überraschend mehrheitlich abgelehnt.Parallel dazu schildert der auf organisierte Verbrechen spezialisierte rumänische Enthüllungsjournalist Paul Radu, dass Journalisten wie Khadija Ismayilova inzwischen gelernt haben, dass sie an Einfluss und Gewicht gewinnen, wenn sie sich auf internationaler Ebene vernetzen. (Text: arte)
Der aserbaidschanische Menschenrechtsaktivist Emin Huseynov flüchtete verkleidet aus seiner Heimat, weil ihm Repressalien drohten. Inzwischen lebt er im Asyl in der Schweiz und recherchiert weiterhin über die versteckten Reichtümer der mächtigsten Familie Aserbaidschans.Darüber hinaus kommt im zweiten Teil der Dokumentation „Die Kaviar-Connection“ Arif Mammadov, der ehemalige Botschafter Aserbaidschans bei der Europäischen Union, zu Wort. Der Whistleblower berichtet über den riesigen Bestechungsskandal innerhalb der westlichen demokratischen Institutionen: Die Korruption erfolgt mittels Geldtransfers über Offshore-Firmen, über Geldkoffer oder Golduhren. Das Regime überweist Millionenbeträge an europäische Politiker. So konnte Aserbaidschan beispielsweise erreichen, dass der vom Europarat beauftragte Bericht über politische Gefangene nie veröffentlicht wurde. Darüber hinaus erhielten auch Abgeordnete des Europäischen Parlaments Zahlungen, um Präsidentschaftswahlen zu überwachen und diese als offiziell rechtsgültig zu bestätigen, obwohl sie offensichtlich gefälscht waren.Durch den unermüdlichen Einsatz von Journalisten und Dissidenten kamen diese Vergehen ans Licht, und der Europarat verabschiedete einen neuen Bericht. Dennoch geht die Unterdrückung in den Ländern am Kaspischen Meer bis heute fast ungehindert weiter. (Text: arte)