Der erste Katarakt bei Assuan - mythische Quelle des Nils. Die alten Ägypter glaubten, der Fluss fließe von hier aus in zwei Richtungen. Auch der Film folgt dem Lauf des Flusses nach Süden und nach Norden. In Assuan, der südlichsten Stadt Ägyptens, beginnt das eigentliche Afrika. Nubien wurde es genannt. Mit dem Bau des Assuan-Staudamms ist Nubien im Nassersee untergegangen, seine Bewohner wurden umgesiedelt, seine heiligen Stätten an die Ufer des riesigen Stausees versetzt. Auf luxuriöser Kreuzfahrt mit einem altertümlichen Luxus-Liner geht die Filmreise von Abu Simbel nach Assuan zum 'Old Cataract Hotel', in dem viele berühmte Reisende abgestiegen sind - Agatha Christie lässt grüßen. Auf der Fahrt macht die Filmautorin Barbara Dickenberger Station an den grandiosen Tempeln, die vor den Fluten gerettet wurden. Eine Felukenfahrt bringt sie zu den Nubierdörfern von Elephantine bis nach Kom Ombo, dem Umsiedlungsgebiet. Sie lernt die Geschichten aus Nubien kennen, die Musik, das Kunsthandwerk, und erlebt den Kamelmarkt von Darau. Vieles von der Kultur der Nubier ist verloren gegangen. Doch in den Dörfern bei Assuan und Kom Ombo leben Historiker, Maler und Geschichtenerzähler, die versuchen, alte Traditionen für ihre Nachkommen zu bewahren. Der Nil, Lebensader und Verkehrsweg Ägyptens seit uralten Zeiten, ist für sie immer noch Herzstück und Mittelpunkt ihrer Zivilisation.
Dieser Film folgt den Spuren der jahrtausendealten Pharaonenkultur. Ihre grandiosen Denkmäler reihen sich wie eine Perlenkette am Nil entlang. Die erste Station: Abydos, 150 Kilometer nördlich von Luxor, war einst einer der heiligsten Orte des Nil-Landes. Hier war nach dem Glauben der Alten Ägypter der Gott Osiris von den Toten auferstanden, hier befindet sich einer der schönsten Tempel des Landes. Das Bauwerk, errichtet von Sethos I., spiegelt den Glauben der alten Ägypter an ein Weiterleben nach dem Tod. Der Mythos der Wiedergeburt stand im Zentrum dieser Kultur, die im Kampf gegen den Tod für die Ewigkeit baute. Weiter geht es nach Luxor, das lange Hauptstadt des Pharaonenreiches war. In der Antike wurde es Theben genannt. Seit Jahrhunderten ist es Hauptattraktion für Reisende und Archäologen aus aller Welt. Hier konzentrieren sich die Hinterlassenschaften der Vergangenheit so massiv wie an keinem anderen Ort Ägyptens. Am Westufer des Nils befindet sich eine der größten Nekropolen der Welt mit monumentalen Totentempeln und reich geschmückten Grabanlagen. Wir besichtigen das Tal der Könige mit dem Grab des legendären Pharao Tutanchamun, das 1922 entdeckt wurde. Es war mit kostbarsten, goldglänzenden Grabbeigaben ausgestattet. Weitere Highlights von Theben-West: der grandios gelegene Terrassentempel der Königin Hatschepsut, das Grab der Königin Nefertari mit herrlichen Malereien und die Siedlung Deir el-Medina, in der Künstler-Handwerker in Pharaos Diensten lebten. Sie errichteten sich Gräber, die zu den schönsten der Nekropole zählen. Heute versuchen die Dorfbewohner Thebens, an die großartige Vergangenheit ihrer Vorfahren anzuknüpfen und die einzigartigen Handwerkskünste pharaonischer Zeiten zu imitieren. Dies erleben wir beim Besuch einer Holzschnitzerfamilie, eines Bildhauers und einer Alabasterwerkstatt. Hier entstehen Kopien antiker Objekte, die massenhaft an Touristen verkauft werden. Die Besitzer der Werkstätten zählen zu den
Alexandria, 331 v. Chr. von Alexander dem Großen gegründet, war einst kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt der hellenistischen Welt, ein bedeutendes Zentrum der Künste und der Wissenschaften und die größte Hafenstadt des Mittelmeers. Ihr Pharos - der Leuchtturm, eines der Sieben Weltwunder - leuchtete weit über die See. Die Strahlkraft ihrer legendären Bibliothek, der "Bibliotheca Alexandria", reichte bis an die Grenzen der bekannten Welt. Schon zu antiken Zeiten war diese Stadt ein Schmelztiegel der Kulturen, orientierte sich an Afrika und Europa. Nun hat sie eine neue Bibliothek, gläsern, futuristisch und digital. Doch der Glanz der mythischen Metropole scheint verblasst. Der Film porträtiert Alexandriner, die sich nach der großen Vergangenheit ihrer Stadt sehnen, nach der Zeit, in der Alexandria ein kosmopolitisches Zentrum der Händler, Literaten, Künstler, Intellektuellen und Abenteurer war. Der Film zeigt den kulturellen Reichtum dieser Stadt und ihre Widersprüchlichkeit zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Europa und der arabischen Welt. Von Alexandria führt die Reise über das geschäftige Rashid am Nildelta in die stillen Klöster des Wadi Natroun und schließlich ans äußerste Ende Unterägyptens in die östliche Sahara. In der fruchtbar grünen Oase Siwa haben sich alte Kultur und Tradition erhalten. Schon Alexander der Große war zum Orakel von Siwa gekommen, um sich göttlichen Beistand zu holen.
Kairo ist eine der faszinierendsten Metropolen der Welt, eine Stadt der Gegensätze: laut und lebendig, Kultur und Chaos, Moloch und Idyll. Es ist eine Megacity mit fast zwanzig Millionen Einwohnern und ein gigantischer Schmelztiegel der Kulturen. Seit 5.000 Jahren ist dieser Ort ununterbrochen bewohnt: Sitz von Pharaonen und Sultanen, Beute von zahlreichen Eroberern, die hier ihre Spuren hinterließen. Der Film aus der Sendereihe "Reisewege zur Kunst" ist ein Stadtporträt der besonderen Art. Vier Bewohner der Stadt machen mit ihrem Kairo vertraut: etwa ein Maler mit der legendären Welt der Kaffeehäuser, ein Priester mit den Traditionen des christlichen Kairo und ein Derwischtänzer mit Bräuchen der islamischen Stadt. Sie ist das Herz von Kairo. Hier begann 969, im Jahr der Eroberung durch die Fatimiden, Kairos Aufstieg zur berühmtesten Metropole der mittelalterlichen Welt. Ihr Glanz und ihre magische Schönheit, die sich in Geschichten aus Tausendundeinernacht spiegeln, ist noch heute spürbar. Mit dem Derwischtänzer taucht der Film ein in das bunte Treiben im großen Basar Chan el-Chelili, einst ein Zentrum des Welthandels. Er entführt in die labyrinthischen Gassen der Altstadt, in denen sich faszinierende Bauwerke aneinender reihen: Brunnen, Karawansereien und Moscheen, die zu den schönsten der Welt zählen. Bei einem Auftritt der berühmten "Tanzenden Derwische" werden jahrhundertealte mystische Rituale des islamischen Kairo lebendig. Einst, vor der Eroberung durch die Araber, war Ägypten ein christliches Land. Davon zeugen die mehr als tausend Jahre alten Kirchen Kairos. Der Film begleitet einen koptischen Priester in die älteste Kirche der Stadt, zu einem Gottesdienst, bei dem, anders als im Islam, Männer und Frauen nicht durch eine Wand getrennt sind. Was wäre Kairo ohne seine Kaffeehäuser, diese urorientalische Institution. Tausende von ihnen prägen die Straßen der Stadt. Hier trifft man sich, entspannt sich bei Kaffee, Tee und einer Wasserpfe
Pharonische, koptische und islamische Kunst bestimmen die Kulturdenkmäler der ägyptischen Hauptstadt. In der Wüste, die vor der Stadt beginnt, zeugen Pyramiden und Sphinx von einer jahrtausendalten Geschichte.
Um Luxor, das klassische Theben, konzentrieren sich großartige Zeugnisse vorchristlicher ägyptischer Kunst, so der Luxor-Tempel, der Totentempel von Hatschepsut, die Memmons-Kolosse und das Tal der Könige.