Disziplin, Selbstaufgabe, Gehorsam und Treue bis in den Tod – das ist der Ehrenkodex der Samurai – bis heute nährt er den Mythos von der edlen Kriegerkaste Japans. Die Samurai verkörpern das Bild des kühnen Schwertkämpfers und Bogenschützens, der dem Kaiser in Loyalität ergeben ist. Doch ganz so edel und loyal waren die Ritter in den kriegerischen Phasen ihrer Ära bei weitem nicht, weiß Japanhistoriker Dr. Jan Schmidt. Im Gegenteil! Die meisten Samurai waren machthungrige Kriegerfürsten – Shogune, die ihre eigene Herrschaft etablierten. Erst in einer Zeit, als es für sie keine Kriege mehr gab, nahm der Mythos vom edlen Krieger Gestalt an. Geblieben sind bis heute der Wunsch nach gesellschaftlichen Werten und Tradition in einer pulsierenden modernen Gesellschaft – und die alten Kampfkünste als sportliche Herausforderung. Michael Bretschneider, Mannschaftseuropameister und Trainer demonstriert Kyudo, den Weg des Bogens. Den Kampf gewinnt ein Samurai (auch heute noch) im Kopf.