13. August 1961: In den frühen Morgenstunden begann die DDR unter der Erich Honeckers Leitung, Ost-Berlin und die DDR gegenüber West-Berlin mit Stacheldraht abzuriegeln. In den nachfolgenden Tagen wurde mit dem Bau der Mauer begonnen. Gerade einmal zwölf Jahre existierte die DDR als sie sich gegen den Westen komplett abriegelte. Bis zu diesem Zeitpunkt waren mehr als drei Millionen Menschen aus dem Machtgebiet der DDR geflohen. Trotzdem meinen einige Ostbürger bis heute, dass die Zeit zwischen 1949 und 1961 die beste in der DDR gewesen sei. Denn man habe versucht, etwas Neues aufzubauen, ein Land, das sich vor allem energisch gegen die Verbrechen Nazideutschlands aufgestellt habe. Diesem Enthusiasmus der Gründerjahre steht der rücksichtslose Kampf gegen Regimekritiker und Feinden gegenüber. Tom Ockers lässt jene zu Wort kommen, die mit der DDR "Träume und Illusionen" verbinden und lässt sie erzählen, wie sie die Zeit zwischen 1949 und 1989 erlebt haben. Heinz Florian Oertel, der Sportreporter, der im Hörfunk Karriere machte, Friedrich Wolff, der die DDR bis heute vehement verteidigt, oder Feliks E. Dzierzynski, der den weißen Grenzstrich am Checkpoint Charlie zog und die Teilung Deutschlands dadurch maßgeblich mit gestaltete, all sie erzählen Geschichten rund um ihre DDR.
Nachdem am 13. August 1961 Ost-Berlin abgeriegelt und die Mauer gebaut wird, haben viele DDR-Bürger die Hoffnung, dass es nun mit dem Aufbau in ihrem Land vorangeht. Die 1960er-Jahre in der DDR gelten als Jahrzehnt der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Konsolidierung. Die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft wird abgeschlossen, Industriekombinate entstehen, die Jugendweihe verdrängt die Konfirmation. Auch international gewinnt die DDR an Prestige. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio erringen DDR-Sportler 23 Medaillen. Mit der Stimmung "Es geht voran" wächst auch die Hoffnung auf Reformen. Sie stirbt jäh, als sich Truppen der NVA an der Niederschlagung des Prager Frühlings beteiligen und in der DDR Repression und willkürliche Staatsgewalt zunehmen. Die Protagonisten im Teil "Im Schatten der Mauer" aus der Reihe "Meine DDR": Edgar Most: Der jüngste Bankdirektor der DDR baut mit am Industrieprojekt Schwedt. Rolf Henrich: Der Jurastudent wird im Herbst 1968 zum Klassenfeind erklärt. Harri Czepuck: Der Bonner Korrespondent der Ost-Berliner Tageszeitung "Neues Deutschland" gilt als enger Vertrauter Ulbrichts. Pastor Uwe Holmer: Nach der Wende bietet er den Honeckers Asyl. In Mecklenburg erlebt der Theologe die zwiespältige Politik der SED gegenüber der Kirche. Uschi Geschwandtner: Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern arbeitet im Fischfangkombinat Sassnitz und steht für den DDR-Alltag in den 1960er-Jahren.
In den Jahren nach dem Machtantritt von Erich Honecker 1971 verbessert sich der Lebensstandard der DDR-Bevölkerung, auch wenn er weiterhin niedrig bleibt. Die neue Führung kurbelt den Wohnungsbau an, das Gesundheitswesen wird ausgebaut, Renten und Löhne erhöht. Während die Bundesrepublik 1973 unter der Ölkrise und der folgenden Rezession leidet, verweist die DDR-Führung auf wirtschaftlichen Fortschritt und Vollbeschäftigung. Nach außen präsentiert sie sich als glanzvolles Mitglied der sozialistischen Staatengemeinschaft. Immer mehr Staaten knüpfen mit der DDR diplomatische Beziehungen,1973 wird sie - gemeinsam mit der Bundesrepublik - in die UNO aufgenommen und tritt zahlreichen internationalen Organisationen bei. Die Weltfestspiele der Jugend 1973 in Ost-Berlin oder der Weltraumflug des Kosmonauten Sigmund Jähn, dem ersten Deutschen im All, spiegeln das neue Selbstbewusstsein der DDR wider. Doch auch wenn die erste Etappe der "Ära Honecker" bis 1976 für eine Stabilisierung des Systems steht, tritt ab 1976 die Krisenhaftigkeit erneut in den Vordergrund. Die Ausbürgerung Wolf Biermanns signalisiert das Ende der liberaleren Kulturpolitik seit Anfang der 1970er-Jahre und zeigt deutlich, dass es in der DDR keine geistige Freiheit geben kann.