Von den großen Entdeckungen der Anatomie und der Revolution in der Chirurgie durch Narkose und Ligatur berichtet diese Folge. Die Entdschlüsselung der Sexualhormone Östrogen und Gestagen schuf die Grundlage für die Entwicklung der Anti-Baby-Pille. Ein außergewöhnlicher Operateur, dem die Heilkunst viel zu verdanken hat, ist der französische Militärarzt Paré. 1552 fand er heraus, dass der Tod durch Verbluten buchstäblich unterbunden werden kann: "Gott hat mir die Eingebung gegeben, die frei gelegte Schlagader der Amputierten mit einem Faden zuzuschnüren", bekannte der Armeearzt, und rettete mit seiner bis heute praktizierten "Ligatur" unzähligen Menschen das Leben. Die Grundlage für Parés Erfolg war die Anatomie, die sein Zeitgenosse Andreas Vesalius revolutionierte. Mit der Öffnung von Leichen und der detailgenauen Untersuchung der Toten brach der schon mit 22 Jahren zum Professor Berufene ein großes Tabu. Jedes Organ, jeden Muskel beschrieb er, jede Blut- und Nervenbahn verfolgte er bis in die kleinste Verästelung - und machte so aus der Anatomie eine moderne Wissenschaft. Doch was nutzt alles Wissen über den menschlichen Körper, wenn operative Eingriffe mit unerträglichen Schmerzen verbunden sind? Hier zeigt sich, welch große Bedeutung der Narkose zukommt. Erfunden wurde sie 1846 im amerikanischen Boston, wo der Zahnarzt William Morton einen Patienten erstmalig Äther inhalieren ließ. Ohne Schreie, ohne Schmerzen konnte ihm der Chirurg einen Tumor am Hals entfernen. In Essenzen getränkte Schwämme, abtreibende Kräuter, Kondome aus Schafsdärmen und Fischblasen - die Verhütungsmethoden der vergangenen Jahrhunderte waren abenteuerlich. Eine Zeitenwende bahnte sich erst in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an, als Chemiker in Berlin die Formeln der Sexualhormone Östrogen und Gestagen entschlüsselten. Damit schufen sie die Grundlage für die Entwicklung der Anti-Baby-Pille. 1970 wurden allein in Deutschland 30 Milli