Wo heute an der Invalidenstraße sachliche Neubauten der Deutschen Bahn eines der größten Unternehmen des Landes repräsentieren, befand sich früher ein prächtiger Bahnhof in fast verspielter Architektur. Der Stettiner Bahnhof gehörte zu den großen Berliner Kopfbahnhöfen. Durch den Bau der „Berlin-Stettiner-Eisenbahn“ bis 1840 wird der neue Bahnhof nötig. Die Bahnlinie ist die erste Verbindung vom Binnenland zu einem Seehafen an der Ostseeküste. Stettin war damals sozusagen der Hafen von Berlin. Die Bahnstrecke ist zunächst als reine Gütertransportstrecke gedacht, doch ab 1872 wird sie auch für Personentransporte genutzt. Der Bahnhof ist dafür nicht ausgelegt und muss erweitert werden. Bis 1876 entsteht eine monumentale Bahnhofshalle, die mit 1.100 Quadratmeter seinerzeit die größte von Berlin war. Auf fünf Gleisen fahren die Züge in Richtung Norden.