Wer kennt sie nicht? Die zehn Kilometer Straße, die sich von der westlichen Stadtgrenze Berlins wie ein durch den Grunewald gezogener Strich bis zum Berliner Funkturm ziehen? Die Avus war das Stück Restautobahn, auf der man, von der Transitstrecke kommend, West-Berlin begrüßte und endlich Vollgas geben durfte. Wie um dem Osten zu zeigen, dass es im Westen nicht nur freier, sondern eben auch alles schneller zuging, durfte zwischen Wannsee und Charlottenburg ohne Limit gefahren werden. Das, was Fahrer und Fahrzeug hergaben. Mit Öffnung der Mauer endete diese Ära. Zugleich erinnert sie daran, was die Avus ursprünglich war: Deutschlands erste Rennstrecke und während der NS Jahre der schnellste Rundkurs der Welt. Gegründet wurde sie 1909 von ein paar wohlhabenden Autobesitzern, die es leid waren auf den Straßen der kaiserlichen Hauptstadt ständig auf die Pferdefuhrwerke achten zu müssen. Man beschloss, eine „Automobil Verkehrs- und Übungsstrecke“ kurz Avus getauft – in den Grunewald zu stampfen. Die Avus ist heute eine Autobahn, die nach Berlin hineinführt und noch dazu über eine Geistertribüne verfügt, von der die Jüngeren meist nicht mehr wissen, als dass hier mal eine Rennstrecke gewesen sein muss. Tatsächlich ist die Avus mehr als eine Straße. Aber welche Geschichten sich hier abspielten, welch emotions- und erinnerungsbeladener Ort die ehemals schnellste Strecke der Welt ist und welche Geheimnisse sich dahinter verbergen, zeigt der Film aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte“. Interessante Zeitzeugen wie Bernd Rosemeyer jr. und der ehemalige Formel-1-Pilot Hans Herrmann erinnern an die großen und geheimnisvollen Augenblicke rund um Berlins legendäre Rennstrecke. (Text: rbb)