Das Adlon ist das Luxushotel der Hauptstadt. Ein neues Haus am alten Ort, ein Mythos lebt wieder auf: Marlene Dietrich und Hans Albers, Charlie Chaplin oder Mary Pickford, Thomas Mann und Albert Einstein standen im alten Adlon auf der Gästeliste. 1907 weiht Kaiser Wilhelm II. das Haus ein, und es wird seine heimliche Herberge. „Kinder geht doch lieber ins Adlon, im Schloss ist es kalt und im Bad geht das heiße Wasser nicht“, empfiehlt er seiner Familie. Fortan wird in diesem Hotel Geschichte geschrieben, hier trifft sich Adel und Finanzoligarchie, Politik und Kunst, sie genießen Luxus pur, schließlich heißt es: Adlon verpflichtet! Die Lage am Brandenburger Tor macht das Adlon zur Zuschauertribüne für Ereignisse, die Europa veränderten. Nach der Teilung der Stadt liegt das Hotel Jahrzehnte lang im Grenzgebiet zwischen West und Ost und wird 1984 abgerissen. Wer hätte sich träumen lassen, dass es 13 Jahre später, am 23. August 1997, von einem Bundespräsidenten wieder eingeweiht würde? Der Film von Dagmar Wittmers erzählt Geschichten über Berlins berühmtestes Hotel und seine Gäste: von großer Weltpolitik über Skandale und Amoren bis zu einem grausamen Mord aus Geldgier, in dem spannenden Rückblick auf über 100 Jahre Hotelgeschichte. Ein facettenreiches Portrait über die Glanz- und Schattenseiten der Nobelherberge. (Text: rbb)