Ankunft im Westen (1945-1948)

Das 1946 gegründete Bundesland Nordrhein-Westfalen hieß in den 1950er Jahren auch "das Flüchtlingsland der Bundesrepublik". Knapp zweieinhalb Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten fanden hier Aufnahme, mehr als in jedem anderen Bundesland. Doch die meisten kamen mit Verspätung: Das Land lag weit im Westen, und in der unmittelbaren Nachkriegszeit waren Ruhrgebiet und weite Teile des Rheinlands wegen der verheerenden Kriegsschäden gesperrt. Erst mit den organisierten Transporten seit dem Herbst 1946 trafen viele Vertriebene im Westen ein. Sie wurden vor allem in den ländlichen Gebieten am Niederrhein, in Ost-Westfalen und im Sauerland angesiedelt und lebten dort mit Alteingesessenen auf engstem Raum, vielfach freundlich aufgenommen, aber oft auch angefeindet: "Pimocken" war einer der Schimpfnamen, mit denen man sie belegte. Es sollte viele Jahre dauern, bis die Gräben zwischen Einheimischen und Hinzugekommenen wirklich überwunden waren.

Deutsch
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Erika Fehse Writer