Im August 1942 werden 10 000 Juden im Süden Frankreichs festgenommen. In ganz Europa sind sie die Einzigen, die in einem nicht von Deutschen besetzten Gebiet verhaftet und deportiert werden. 1945 kehren von den 10 000 nicht einmal 300 zurück. Der Film wirft einen ganz neuen Blick auf die Rolle des Staates und der französischen Verwaltung bei der Deportation der Juden. Und er lässt die letzten Überlebenden dieser Massenverhaftungen zu Wort kommen. (Text: ZDF)
Die Befreiung der Todeslager gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutete nicht das Ende des Albtraums für die Deportierten aus Frankreich, die erst langsam wieder lernen mussten, zu leben. Nun hüllte eine Mischung aus Gleichgültigkeit und Unverständnis, gepaart mit dem Mythos eines französischen Widerstands, die Befreiten lange in ein schmerzhaftes Schweigen. Doch die Überlebenden müssen dieses schwere Erbe übermitteln, indem sie davon berichten. (Text: ZDF)
Das Kinderhilfswerk OSE – 1912 von Ärzten in St. Petersburg gegründet – hat während des Zweiten Weltkriegs über 5000 jüdische Kinder gerettet und vor dem Holocaust bewahrt. Der Film beschreibt den Einsatz des jüdischen Hilfswerks „Oeuvre de Secours aux Enfants“, einer Nichtregierungsorganisation, während der tragischen Zeitspanne zwischen 1938 und 1945. Das OSE steht für eine der heldenhaftesten Seiten der jüdischen Résistance. (Text: ZDF)
Während der deutschen Besatzung von 1940 bis 1944 wurden 76 000 Juden aus Frankreich verschleppt. Männer, aber auch Frauen, Kinder und Alte zogen „gen Osten“, wie es schamhaft hieß. Auch wenn es schwierig ist, das genaue Wissen um die Shoah zu rekonstruieren, die vor den Augen der Franzosen im Gange war, so ist es doch notwendig sich zu fragen, was man in Frankreich über das Schicksal der Juden wusste, die in den sicheren Tod geführt wurden. (Text: ZDF)
Während in Osteuropa Todeslager errichtet wurden, entstand in der kleinen französischen Gemeinde Chambon und ihrer Umgebung ein wahrhaftiges „Lager des Lebens“. Auf dem Plateau von Vivarais-Lignon wurden 3500 jüdische Kinder vor der Brutalität der deutschen Nazis gerettet. Zeitzeugen erzählen von ihren Erinnerungen an dieses dunkle Kapitel der Geschichte. (Text: ZDF)
Das Lager von Drancy – ein berüchtigter Ort der Erinnerung an den Holocaust in Frankreich – war ein zentraler Sammelplatz für die Deportation von 67 000 Juden in die Todeslager der Nazis. Dank neuen Archivmaterials und exklusiver Zeugenaussagen wirft dieser Film ein neues Licht auf das Schicksal der jüdischen Gemeinde Frankreichs zwischen 1941 und 1944 und die Verantwortlichkeit der französischen Behörden während der deutschen Besatzungszeit. (Text: ZDF)
Der Film vermittelt einen tiefen Einblick in die jüdische Gemeinde der Vorkriegsjahre in Polen anhand einer Rekonstruktion des geschichtlichen und politischen Kontextes von 1918–1939. Mit Hilfe von Interviews und Archivmaterial versucht diese Dokumentation eine eher unbekannte Geschichte zu enthüllen, die sich in wichtigen Ereignissen der kollektiven Geschichte der polnischen Juden widerspiegelt. Eine weitere Folge direkt im Anschluss. (Text: ZDF)
1945 wird die jüdische Gemeinde in Polen zerstört. Die wenigen Überlebenden versuchen, wieder jüdisches Leben aufzubauen – in einem Land, das für sie zu einem riesigen Friedhof geworden ist. Die polnischen Juden möchten sich am Aufbau eines neuen und sozialistischen Polens beteiligen. Sie erwarten ein Ende der Diskriminierung, sehen sich aber mit einer allgemeinen Feindseligkeit konfrontiert, die die brutale Nazi-Besatzung intakt gelassen hat. (Text: ZDF)
Ab Juli 1940 werden unter dem Vichy-Regime in Frankreich fast tausend Gesetzestexte und Dekrete ausgearbeitet, um Juden zu identifizieren, auszuschließen, zu berauben und wegzusperren. Das Regime nimmt ein unerbittliches Werkzeug in Besitz: das Recht. Während die Konzentrationslager gefüllt sind, werden antisemitische Gesetze diskutiert und wie eine abstrakte Materie gelehrt. Für das Vichy-Regime ist es bereits eine Straftat, Jude zu sein. (Text: ZDF)
1940 lebten in Frankreich rund 40 Millionen Menschen – ungefähr 300 000 davon waren Juden, weniger als ein Prozent der Einwohner dieses Landes. Innerhalb der Résistance, der Widerstandskämpfer, war der Anteil der Juden deutlich höher. Diese relativ kleine Bevölkerungsgruppe hat sehr früh die Gefahr erkannt, die das Land bedrohte. Von der Gefahr, die ihnen als Juden direkt drohte, ganz zu schweigen. (Text: ZDF)
Aus der Verurteilung der Führungsfiguren des Nazi-Regimes bei den Nürnberger Prozessen ergibt sich für die deutsche Bevölkerung, alle übrigen Deutschen von jeglicher Schuld freizusprechen. 1949 wieder unabhängig geworden erkennt die deutsche Justiz die ausgesprochenen Urteile nicht an und beginnt, alle Kriegsverbrecher, die noch im Gefängnis sitzen, freizulassen. Über 30 Jahre Kampf sind nötig, bis sich die deutsche Justiz der Nazi-Vergangenheit stellt. (Text: ZDF)
1939 beherbergt Französisch-Nordafrika etwa eine Million Menschen jüdischen Glaubens. Männer und Frauen, die mit voller Wucht die antisemitischen Gesetze des Vichy-Regimes zu erleiden haben. Eine der allerersten Maßnahmen des neuen Regimes besteht darin, das 70 Jahre alte „Décret Crémieux“ abzuschaffen, das allen Juden aus Algerien, Tunesien und Marokko die französische Staatsangehörigkeit zuerkannte. Danach erlässt das Vichy-Regime das „Judenstatut“. (Text: ZDF)
Am Ende des 19. Jahrhunderts lebten mehr als fünf Millionen Juden im russischen Zarenreich. Heute sind es nur noch knapp 300 000 Menschen jüdischen Glaubens, davon 30 000 in Moskau. Im Zarenreich und auch in der Sowjetunion scheint Antisemitismus eine Konstante russischer Politik gewesen zu sein. Verfolgung, Demütigung und Massaker, Exodus, Pogrome und Holocaust haben fast zur kompletten Auslöschung der jüdischen Gemeinschaft geführt. (Text: ZDF)