Mai 1945: Der Zweite Weltkrieg in Europa ist zu Ende und Großbritannien feiert. Die 19-jährige Thronfolgerin Elisabeth steht in Uniform mit ihrer Familie auf dem Balkon des Buckingham Palace. Sie ist jung, schön und glamourös - Poster-Girl und Hoffnungsträgerin der Royal Family und Symbol für eine neue, bessere Zeit. Ihre Hochzeit mit dem griechischen Prinzen Philip im November 1947 gleicht einem Märchen.
Als junge, verheiratete Frau lebt Elisabeth mit ihrem Ehemann Philip, Offizier der Royal Navy, auf Malta. Sie haben zwei Kinder und führen ein unbeschwertes Leben. Doch König VI. ist krank. Während einer Auslandsreise erfährt Elisabeth vom plötzlichen Tod ihres Vaters. Die 25-jährige Prinzessin kehrt im Februar 1952 als Königin nach Großbritannien zurück. Ein Jahr später wird sie gekrönt - in einer prächtigen, altehrwürdigen Zeremonie, die zum ersten Mal im Fernsehen live übertragen wird.
Seit den frühen 1980er Jahren lässt Prinzessin Diana, die Frau von Thronfolger Charles, die Königin alt aussehen. Sie zeigt sich nahbar, erobert im Sturm die Herzen der Menschen und kann sich vor der Aufmerksamkeit der Presse kaum retten. Als sich 1992 die Ehekrise von Charles und Diana zuspitzt, rücken das Königshaus und die Monarchin in negatives Licht. Als dann auch Schloss Windsor brennt und der Steuerzahler für die Reparaturkosten aufkommen soll, steht der Palast noch mehr in der Kritik. Am Ende des Jahres zieht die Queen Bilanz und spricht von ihrem "annus horribilis".
Am 31. August 1997 stirbt Lady Di, die "Königin der Herzen", bei einem Autounfall in Paris. Großbritannien und die ganze Welt trauern. Während die Königsfamilie in Schottland verweilt, türmen sich Blumen vor den Londoner Palästen. Die Kritik an der zögerlichen Reaktion der Königin wächst. Erst Tage später zeigt sich die Queen in der Hauptstadt und wendet sich in einer Fernsehansprache an ihr Volk. Die Menschen verzeihen ihr. Doch eines wird deutlich: Die Monarchie muss sich anpassen - oder sie wird zu Grunde gehen.
Mit Meghan Markle heiratet 2018 eine amerikanische Schauspielerin mit afro-amerikanischen Wurzeln in das Königshaus ein und wird die Frau an Prinz Harrys Seite. Die Royal Family präsentiert sich damit progressiv und weltoffen. Und die Queen? Sie sitzt so sicher wie nie auf dem Thron. Doch ihr Land ist durch die Auseinandersetzungen um den Brexit tief gespalten. Und wieder ist es ihre eigene Familie, die für negative Schlagzeilen sorgt. Sohn Andrew gibt ein umstrittenes Interview zu den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs. Und zwischen den beiden Enkeln der Queen, William und Harry, wächst eine tiefe Kluft.
Die Queen ist längst zur lebenden Legende geworden. Mit einer Ansprache 2020 eint sie die Briten im Kampf gegen die Corona-Pandemie, 2021 ist sie der Star auf dem G7-Gipfel im englischen Cornwall. Doch als ihr Ehemann Philip mit 99 Jahren stirbt, wird der Welt erst richtig bewusst: Auch die Queen ist sterblich. Ihre Lebensleistung ist immens, und nach 70 Jahren auf dem Thron ist die britische Monarchie ohne sie nur schwer vorstellbar. Kann Prinz Charles in diese gewaltigen Fußstapfen treten?