Sie gehört zu den wichtigsten Designerinnen des frühen 20. Jahrhunderts: Eileen Gray (1878–1976), irische Innenarchitektin und Designerin, die nach dem Ersten Weltkrieg ins Paris der Goldenen Zwanziger Jahre kam. Eines ihrer berühmten Möbelstücke ist der Beistelltisch E1027, den sie zwischen 1926 und 1929 entwarf. Sie benannte ihn nach ihrem Ferienhaus am Meer namens E1027, das sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten Jean Badovici in Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d’Azur eingerichtet hatte und für das sie auch den gleichnamigen Tisch gestaltete. Es handelt sich dabei um einen kleinen, höhenverstellbaren Tisch, der sich mit dem Standfuß unter jedes beliebige Sitzmöbel schieben lässt und dadurch zum „Diener“ in jeder Lebenslage wird, zum Beispiel als Frühstückstisch am Bett oder als Zeitungsablage am Lesesessel. Ein Ring aus gebogenem und verchromtem Stahlrohr trägt die Glasplatte. Das schlanke, rechteckige Gestell ist nur an einer Stelle mit der runden Platte verbunden, unter der sich ein zweiter, offener Stahlring befindet. Zusammen mit den verschiebbaren Standrohren entsteht aus diesen beiden Ringen ein Tisch. Er ist praktisch und flexibel, beliebig kombinierbar und optisch sehr schlicht gehalten. Mit seiner modernen Eleganz zeugt das Designerstück bis heute von Grays visionärem Talent.