1962 – das Jahr der Fluchten. Zahlreiche DDR-Bürger versuchen die Mauer zu überwinden. Im Januar fliehen 28 Menschen durch einen Tunnel, bei einer weiteren Tunnelflucht im Dezember versucht die Stasi mit einer Sprengzündung alle Fliehenden zu töten. Jutta Grabert erzählt von ihrer spektakulären Flucht im Juni 1962 auf einem Schiff der Weißen Flotte – zusammen mit ihrem sechsmonatigen Baby. Der Reporter Alexander Kulpok erinnert sich an die Empörung, die der Tod des jungen Grenzflüchtlings Peter Fechter auslöst. Und trotzdem geht auch der Alltag weiter – auf beiden Seiten: Der ganze Stolz der DDR ist der neu eröffnete Zentralflughafen in Schönefeld, im West-Teil der Stadt ist erstmals Live-Fernsehen dank Satellit „Telstar1“ aus Übersee möglich und die Berliner Sängerin Conny Froboess landet einen bundesweiten Hit mit „Zwei kleine Italiener“. Kaum eine Stadt hat eine so spannende Geschichte wie Berlin. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges wird im August 1961 die Mauer errichtet. 28 Jahre teilt sie die politischen Systeme und die Menschen in Ost und West. Die geteilte Stadt ist immer beides: Weltstadt und Kiez, Weltpolitik und Alltag, Schauplatz kleiner und großer Geschichten. All das ist festgehalten, Tag für Tag – in unzähligen Sendungen des Senders Freies Berlin (SFB) und des DDR-Fernsehens, jeweils unterschiedlich politisch gefärbt und kommentiert. Eine spannende Dokumentation mit doppeltem Blick auf West- und Ost-Berlin, ausgestrahlt in drei Staffeln: Die 60er Jahre, die 70er Jahre, die 80er Jahre. (Text: rbb)