Johannes leistet seinen Zivildienst in einem Krankenhaus am Rande des Thüringer Waldes. Eigentlich wollte er sich um ein Medizin-Stipendium in L.A. bewerben, doch ihm fehlt es an der richtigen Motivation, um für die Prüfung zu lernen. Zufällig begegnet er Ana, einem bosnischen Mädchen, das als Zimmermädchen im nahegelegenen Hotel arbeitet. Eines Tages, während Johannes Dienst im Wachraum hat, entflieht Frank Molesch, ein verurteilter Sexualstraftäter, aus der Klinik. Die Polizei sucht auf Hochtouren nach dem Mann, aber die Großfahndung in dem unübersichtlichen Waldgebiet bleibt erfolglos. Ana, die aus schwierigen Verhältnissen stammt, möchte mit Johannes fortgehen und in Amerika ein neues Leben beginnen. Johannes ist bei dem Gedanken eher zögerlich. Dr. Dreier, Chefarzt der Klinik und ein Freund von Johannes' Mutter, versucht, den jungen Mann zu fördern, und lädt ihn und Ana zur Geburtstagsparty seiner Tochter Sarah ein. Sarah war früher Johannes' Freundin; deshalb will er der Einladung nicht folgen. Aber Ana bedrängt ihn; sie will unbedingt zeigen, dass sich Johannes ihrer Herkunft nicht zu schämen braucht. Auf der Party kommt es zumEklat. Als Johannes mit Sarah tanzt, rastet Ana vor Eifersucht aus. Johannes ist entsetzt und lässt Ana eiskalt stehen. Er entscheidet sich für einen Studienplatz zusammen mit Sarah in Berlin. Währenddessen trifft Ana auf den entflohenen Kriminellen Molesch.
Die Polizeipsychologin Jo wird zu einem LKA-Einsatz nach Dreileben, einer Kleinstadt im Thüringer Wald, gerufen. Dort sucht man nach einem entflohenen Straftäter. Außerdem häufen sich Ungereimtheiten bei der örtlichen Polizei, denen nachgegangen werden soll. Ihre kleine Tochter kann die alleinerziehende Jo währenddessen bei ihren Eltern in München zurücklassen. Der Vater des Kindes ist Jos gut gehütetes Geheimnis. In Dreileben muss Jo feststellen, dass ihr reserviertes Hotelzimmer belegt ist. Da trifft es sich gut, dass Vera, eine Freundin aus Münchner Studentenzeiten, vor Kurzem in eine alte Villa ganz in der Nähe gezogen ist. Vera und ihr Mann Bruno laden Jo ein, bei ihnen zu bleiben. Vera und Jo haben sich länger nicht gesehen, aber die gemeinsame Vergangenheit verbindet. Der Sommerabend zu dritt ist ausgelassen, man isst und trinkt. Vera und Jo schwelgen in Erinnerungen an die gemeinsame Zeit; Bruno, erfolgreicher Schriftsteller, sieht ihnen amüsiert dabei zu. Geweckt durch eine ihr bekannt vorkommende kleine Skulptur, keimt in Jo ein Verdacht: Kann es sein, dass sie und Vera vor 15 Jahren während eines Sommers gleichzeitig in ein und denselben Mann verliebt waren? Gemeinsam gehen sie die Koordinaten ihrer Vergangenheit durch und stellen fest, dass dies tatsächlich so war. Erinnerungen kehren zurück. Etwas Neues ist zu spüren zwischen der kontrollierten Jo und der impulsiven Vera – und keine der beiden weiß, welche Auswirkungen es auf ihre Freundschaft haben wird. Mit ihren Leipziger LKA-Kollegen verfolgt Jo weiterhin zwei Fährten: Nach außen sucht man den Entflohenen und undercover durchleuchten sie die ortsansässige Polizei auf einen Korruptionsverdacht, der sich schnell erhärtet. Und auch für den flüchtigen Molesch setzt Jo einen erfolgversprechenden Köder ein.
Frank Molesch, verurteilter Sexualstraftäter, wird in ein Krankenhaus nach Dreileben inmitten des Thüringer Waldes gebracht. Dort soll er sich von seiner verstorbenen Pflegemutter verabschieden können. Durch die Unachtsamkeit des Zivildienstleistenden Johannes bietet sich Molesch unerwartet die Möglichkeit zur Flucht und er gelangt über einen Wäschetransport aus dem Gebäude in die Freiheit. Dreileben ist Molesch vertraut; der Sonderling wohnte zusammen mit seiner Ziehmutter in einem kleinen Haus am Ortsrand. In Dreileben ereignete sich auch der Mord an der jungen Frau, für den er verurteilt wurde. Mit dem Tod der Pflegemutter hat Molesch seinen letzten Halt verloren und auch das Geheimnis seiner Herkunft hat die alte Frau scheinbar mit ins Grab genommen. Heimatlos und ohne ein bestimmtes Ziel, führt die Flucht Molesch immer tiefer in den angrenzenden Wald. Dieser sagenumwobene Ort alter Mythen lockt heutzutage vor allem Wandertouristen an. Hier kann Molesch sich verbergen, schläft auf dem Waldboden unter kathedralenartigen Baumwipfeln und streift wie ein wildes Tier auf der Suche nach Nahrung durch das Unterholz. Nur selten begegnet er Menschen. Den Polizeisuchtrupps, die das Gebiet großräumig durchkämmen, entwischt Molesch mit viel Glück immer wieder. Der leitende Kommissar Marcus Kreil realisiert schnell,dass die Verfolgung des Entflohenen in dem schwer zugänglichen Gebiet der Suche nach einer Nadel in einem Heuhaufen gleicht. Neben der undankbaren Ausgangslage kämpft Kreil mit seiner eigenen Gesundheit; ihn plagen Gleichgewichtsstörungen und ein Tinnitus. Man schreibt ihn krank, aber Kreil beschäftigt sich weiter mit dem alten Fall und rollt die Umstände von Moleschs Vergangenheit wieder auf: Eine Überwachungskamera hatte Molesch bei der Verfolgung des Mädchens gefilmt und in einem Indizienprozess zu seiner Verurteilung geführt. Nur die entscheidende Minute der Tat blieb im Dunkeln. Kreil versucht, sich in Moleschs Psyche hineinzudenke