Kaum war der Erste Weltkrieg beendet, beschloss der Pfarrer von Le Raincy, eine neue Kirche bauen zu lassen. Aber das Land war zerstört und die Kirchenkassen waren leer. Für den Architekten Auguste Perret stellten die Dringlichkeit des Vorhabens und die knappen Mittel eine doppelte Herausforderung dar. Schnell und billig bauen bedeutete damals: Stahlbeton. Dieser unbeliebte Baustoff wurde vor allem für Industriebauten verwendet. Die in nur 13 Monaten errichtete Kirche Notre-Dame du Raincy, die „Heilige Kapelle des Betons“, veranschaulicht auf wunderbare Art die plastischen und baulichen Möglichkeiten dieses Materials. Die Kirche ist die großartige Leistung eines zeitweise in Vergessenheit geratenen Architekten, der als Vorreiter der modernen Architektursprache gilt.
In an country ruined by World War 1, Auguste Perret took up the challenge of building a church. In concrete. It was a shunned material, used hitherto exclusively in industrial constructions. This “Holy Chapel of Concrete” revolutionised architectural vocabulary.
Dans un pays ruiné par la guerre 14-18, Auguste Perret relève le défi d'élever une église. En béton. Un matériau mal aimé, jusqu'alors réservé aux ouvrages industriels. Cette "sainte chapelle du béton" a révolutionné le langage architectural.