Gekonnt lässt sie die angeklebten Zötteli auf ihren Brüsten kreisen und zelebriert ihre Cellulite im Scheinwerferlicht. Koko La Douce – Showgirl und Mutter, Sexgöttin und Feministin zugleich. Im Burlesque-Tanz findet die Winterthurerin ihren Lebenssinn. «Ich schaute in diesen voluminösen Arsch und wusste: das ist es!» So umschreibt Franziska Lötscher Jöhnk diesen lebensumwälzenden Augenblick. Die ausgebildete Schauspielerin sah zum ersten Mal eine Burlesque-Tänzerin auf der Bühne und war sogleich entflammt für diese Auftrittsform: Sexualität im Zusammenhang mit Humor und Fantasie. Mittlerweile steht Koko selber auf der Bühne und versprüht Sexiness, während sie ihren aufwendig verpackten Kurvenkörper kunstvoll entblättert. Und doch: Als Reporterin Vanessa Nikisch Koko und ihre Familie in ihrer Wahlheimat Dresden besucht, spürt sie eine gewisse Zerrissenheit. Gerade für die Buben ist der Job ihrer Mutter nicht nur einfach. Auch nicht für den Ehemann. Und Koko selbst, kämpft mit der Doppelbelastung. Hier die begehrte Tänzerin, da die Brötchen schmierende Hausfrau. Für Koko ist Burlesque eine Lebenseinstellung und jeder Tag ein Showgirl-Tag.