Kein Schweineschnitzel in Kantinen, Frauen mit Kopftüchern und bodenlangen Mänteln, Islamkunde als Schulfach – der Glaube gilt zwar als Privatsache, dennoch ist er im Alltag nicht zu übersehen und nimmt Einfluss auf unsere Lebensgewohnheiten. Mehr als 4,7 Millionen Menschen muslimischen Glaubens leben mit uns. Sie gehören einer Religion an, die in unserem Alltag sichtbar ist. Wodurch sich aber so mancher geradezu provoziert fühlt. Denn nicht nur am Burkini im Schwimmbad oder dem Minarett in der Nachbarschaft entzünden sich immer neue Konflikte. Einige Islamverbände rufen nach mehr Anerkennung, fordern gesetzliche islamische Feiertage. Hingegen fürchten Frauenverbände und Homosexuelle um ihre Rechte, die sie sich über Jahrzehnte hart erkämpft haben. Die einen sprechen von einer Überfremdungswahrnehmung, die anderen von Rücksicht und Toleranz. So manch Skeptiker überkommt das ungute Gefühl, dass sich in Zukunft der Glaube viel zu dominant in unserem Alltagsleben verankern könnte. Was aber macht am gelebten Islam im Alltag solche Angst? Was ist Bereicherung, was Beeinträchtigung und was Bedrohung? Wie viel Religion darf in einem säkularen Staat wie unserem überhaupt sein? Darüber diskutiert Michael Steinbrecher mit seinen Gästen. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: Fr 17.02.2017 SWR Fernsehen