"Old Bazaar, Shopping Mall since 1461" steht an einer der Pforten zum Großen Basar von Istanbul, dem Kapali Carsi, was so viel wie "geschlossener Basar" heißt und daher rührt, dass der Basar komplett überdacht ist. Er ist die Mutter aller Shopping Malls und einer der traditionsreichsten Märkte der Welt. Mit mehr als 3.000 Geschäften, 60 Straßen, Lagerhäusern, Moscheen und Restaurants bildet er im Herzen der Altstadt von Istanbul eine Stadt in der Stadt. Dort arbeiten mehr als 20.000 Menschen, und dort schlägt das Herz des türkischen Goldmarktes und der Devisenbörse, der "mobilen Börse". Durch die 21 Tore des alten Gemäuers strömen jeden Tag Hunderttausende Touristen, einheimische Käufer und diejenigen, die hier arbeiten. Die Werkstatt des 27-jährigen Silberschmieds Alex Kayicki liegt in einem der vielen Höfe des Basars, den sogenannten Hanen. Mit 13 hat Alex Kayicki begonnen, den Beruf des Silberschmieds zu lernen. Er gehört zu denen, die hier nicht nur handeln, sondern auch produzieren. So wie auch "Grammofon Baba", der auf dem Basar seit 40 Jahren alte Grammophone restauriert. An Tor Nr. 14 liegt der Laden des Textilhändlers Süleyman Ertas. Dessen Können und Kenntnisse über historische und neue Gewebe hat sich längst international herumgesprochen. Auch Produzenten aus Hollywood haben bei ihm schon eingekauft. Die Vereinbarkeit von Tradition und Moderne machen den Reiz dieses Basars aus. Fast archaisch wirkende Werkstätten, in denen mühevoll Handarbeit geleistet wird, existieren ganz selbstverständlich neben den geschäftig agierenden Devisenhändlern. Sie alle halten die Handelsströme am Laufen genauso wie die "Hamallar", die traditionellen Lastenträger.
Jerusalem: Heiligtum und uralter Handelsplatz. Sieben Tore führen durch dicke Mauern in eine Altstadt, die drei Weltreligionen heilig ist: Juden, Christen und Muslimen. Innerhalb der Mauern wohnen 37.000 Menschen auf knapp einem Quadratkilometer Fläche – in nach Religionen getrennten Vierteln. Dazu kommen Tausende von Pilgern auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Religion. Konflikte sind vorprogrammiert, die Altstadt ist ein brodelnder Kessel, der jeden Moment explodieren kann. Deshalb ist auch der Basar, der sich über weite Strecken des muslimischen und christlichen Viertels erstreckt, kein Basar wie jeder andere. Die Dokumentation zeigt Orte und Innenansichten, die den meisten Touristen verborgen bleiben. Der Film porträtiert Händler der verschiedenen Viertel und ihren ungewöhnlichen Alltag. Er besucht jahrhundertealte Marktgewölbe, in denen die Bewohner ihren Lebensmittelbedarf decken, die alte Metzgergasse Souk Lahamin und eine palästinensische Bäckerei. Er beobachtet einen armenischen Fotografen bei der Arbeit und verweilt in Gässchen, in denen mit „heiligen“ Souvenirs gute Geschäfte gemacht werden. Er macht Station in einer muslimischen Pilgerherberge, bei einem Judaica-Händler oder einem Friseur, bei dem Frauen aller Religionen für einige Zeit ihren tristen Alltag vergessen können.
Mitten in Kairos Altstadt liegt mit dem berühmten Basar Chan al-Chalili ein Paradies für Schatzsucher. Funkelnde Kupferlampen werden hier angeboten, außerdem glitzernde Wasserpfeifen, buntes Glas, fein besticktes Tuch, Perlmutt, Gold und Ebenholz. Und über allem liegt der Duft des nahen Gewürzmarkts Hamsawi. 700 Jahre alt ist der Chan al-Chalili. Die meisten der Läden sind seit Generationen in Familienbesitz, und viele der Waren werden in ihren Werkstätten direkt vor Ort hergestellt. Hier arbeiten der Kupferschmied Atef, der Drechsler Kamal, der Glasbläser Hassan und viele andere Kunsthandwerker. Sie alle leiden unter dem Einbruch, den Ägyptens Tourismus in den politischen Wirren der letzten Jahre erlitten hat, doch sie alle sind stolz auf ihr altes ägyptisches Handwerk. Kairo hat nicht nur den Chan al-Chalili. In den direkt angrenzenden Altstadtvierteln, wo die Einheimischen einkaufen, finden sich die Viktualienmärkte, die Volksmediziner, die Schmiede und Kesselflicker, die Kleiderbasare Al-Ghurija und Muski. Und ein Ausflug vor die Tore der Millionenmetropole führt schließlich zum Kamelmarkt Birkasch. Ganz Kairo ist eben ein großer Basar!
16 Millionen Menschen leben in der Region der iranischen Metropole Teheran. Viele von ihnen kaufen ihre Waren im Süden der Stadt, im Großen Basar von Teheran. Dort hat sich über die Jahrhunderte ein Einkaufsmagnet der besonderen Art entwickelt. Eine Stadt in der Stadt, ein Ort mit einer großen Vergangenheit und einer fesselnden Gegenwart. Unzählige Händler bieten ihre Waren feil, Tausende von Besuchern kommen jeden Tag zum Einkaufen. Hier gibt es alles. Der Duft der Gewürze und der Rauch der Schaschlik-Bratereien ziehen über die Verkaufsstände hinweg, vermischen sich mit den Rufen der Karrenschieber, die alle Lasten per Hand durch die engen Gassen ziehen. Ganze Straßenzüge beherbergen Stoffhändler, Goldhändler oder Teppichverkäufer. Auf dem Großen Basar herrscht eine entspannte, geschäftige Atmosphäre, hier schlägt das wirtschaftliche Herz Teherans, hier wird kommuniziert, Politik gemacht und gebetet. Die Dokumentation blickt hinter die Kulissen des Großen Basars von Teheran und öffnet mit Porträts typischer Basarhändler, die den Zuschauer an ihrem Alltag teilhaben lassen, ein Fenster in die Welt des Tauschens und Handelns.