Barbara ist Mitte vierzig, als ihr Mann im gemeinsamen Dänemark-Urlaub einen Sekundenherztod erleidet. Thomas’Frau stirbt an Herzversagen am Steuer, bei Tempo 100 auf der Autobahn – zwei ihrer Kinder im Auto. Der Traum vom gemeinsamen Leben, von Kindern, Familie – aus – von jetzt auf gleich. Nichts ist mehr wie es war Barbara ist fassungslos, ihre Trauer unendlich. Vorbei auch die Pläne mit ihrem Mann, vom Umzug ans Meer, die geteilte Leidenschaft für Natur und Tiere. Für Thomas ist das gewohnte Familienleben von der einen auf die andere Sekunde zu Ende. Aber in seiner Trauer will er stark sein für seine drei Töchter. Familie und Freunde springen ein. „Jemand der trauert und fühlt wie ich“ Barbara und Thomas versuchen irgendwie klar zu kommen, machen Therapien. Sie fühlen sich unverstanden und allein. In einem Internet-Forum für Verwitwete lernen sich die beiden drei Monate später kennen. Eigentlich suchen sie nur Kontakt zu Menschen, die Ähnliches erlebt haben. Sich zu verlieben, ist nicht geplant, aber es passiert. Barbara stürzt sich in ihre neue Liebe. Thomas schätzt die Gespräche, sie helfen ihm in seiner Trauer, aber eine neue Partnerschaft ist für ihn noch nicht vorstellbar. Zu sehr schmerzt der Verlust, außerdem sind da die traumatisierten Kinder. Alles viel zu früh? Doch nach einem halben Jahr ziehen sie zusammen mit den drei Töchtern in Barbaras Haus, dreihundert Kilometer von der bisherigen Wohnung entfernt. Thomas und Barbara planen sogar, bald zu heiraten. Nicht alle in ihrem Umfeld sehen die Beziehung positiv, manche finden sie viel zu früh. Freunde und Familie ziehen sich zum Teil zurück. „Menschen hautnah“ hat die Familie begleitet. Ein Jahr, in dem fünf Menschen mit hohen Erwartungen und tiefer Verstörung einen Neuanfang wagen. (Text: WDR)