Nach Los Angeles und San Francisco, wo Gernstl zusammen mit seinem Team (Kamera HP Fischer, Ton Stefan Ravasz) bayerische Landsleute aufgespürt hat, die sich ins sonnige Kalifornien abgesetzt haben, um in entspannter Atmosphäre ihren Beruf nachzugehen, besucht er New York, wo es ein bisschen anders ist. Denn nach New York zieht man nicht wegen des Klimas, das ist knallheiß oder eiskalt. Auch nicht, weil es sich dort so easy leben lässt. Denn die Mietpreise bewegen sich in absurden Höhen, die selbst einen Münchner staunen lassen. Nach New York geht man, weil man sich etwas beweisen will. Wer es hier schafft, der schafft es überall, sang schon Frank Sinatra. Mag stimmen, aber wer in Big Apple einmal Fuß gefasst hat, der bleibt. Für viele ist das die hart erkämpfte Erfüllung ihres Lebenstraums und den gibt man nicht leichtfertig auf. Silvester Schneider, Wirt der legendären bayerischen Gaststätte „Zum Schneider“ in Manhattan, spricht vom gefährlichen fünften Jahr. „Wenn man es so lange in der Stadt ausgehalten hat, dann hat man sich in die Stadt verliebt, dann schafft man es nicht mehr zu gehen.“ Dabei ist es nicht wirklich die Stadt, in die sich die Migranten verlieben. Es sind die Menschen dieser Stadt, die New Yorker. Ein zusammengewürfelter Haufen unternehmungslustiger Typen aus aller Welt, die eines gemeinsam haben: Sie kennen das Gefühl, fremd zu sein. Und wissen, dass Respekt und Höflichkeit Grundvoraussetzungen sind, wenn so viele Ethnien auf so engem Raum erfolgreich zusammenleben wollen. Sophia Bastian, die junge Jazzsängerin aus München, war als Kind mit ihren Eltern hier und wusste seitdem, dass New York ihre Stadt ist. Wegen der Musik. Wegen der Inspiration. Wegen der Karriere. Dass die ersten Erfolge im Music-Business gerade mal reichen, um ein kleines WG-Zimmer zu finanzieren, beirrt sie nicht. Sie nimmt Gernstl mit auf einen Spaziergang durch SoHo und zeigt ihm, wie gemütlich New York sein kann. Wie freundlich und h