In der zweiten Folge reisen Franz X. Gernstl, Kameramann HP Fischer und Ton-mann Stefan Ravasz nach San Francisco. Die Stadt an der San Francisco Bay ist seit jeher Sehnsuchtsziel für Auswanderer. Heute wird von hier aus die ganze Welt verändert: Im Süden liegt das Silicon Valley. Esther Nio aus München eröffnete dort 2004 mit ihrem Mann Robert eine „German Bakery“. Es war eine spontane Entscheidung, der Laden war nur eine Woche zu haben. Bei Esther gibt es Brezn, Brot und bayerische Gerichte wie Rindsrouladen. In Esthers kleinem Biergarten verhandelte Mark Zuckerberg, Chef von Facebook, mit den Gründern des Nachrichtendienstes WhatsApp. Die Bierbank, wo sie saßen, steht heute noch da. Südlich von San Francisco in Santa Maria lebt seit fünfzehn Jahren Erich Groß aus Niederbayern. Erich ist siebzig Jahre alt und sucht eine Partnerin. Um in Form zu bleiben, macht er Kopfstände und lässt Hula-Hoop-Reifen um seine Hüfte kreisen. In der Ballettschule, die er für seine Ex-Freundin gebaut hat, und die nie eingeweiht wurde, möbelt er heute alte VWs auf. Theresa Gunawan verkauft auf einem Bauernmarkt Pot Pie. Vor 25 Jahren hat sie München verlassen, doch ihre Pasteten gibt es mit selbst gemachter Schweinebraten- und Leberkäs-Füllung. Jana Green aus der Oberpfalz hat in ihrem Hinterhof einen privaten Biergarten eingerichtet und trägt Dirndl. Und Schreinerin Jenny Pfister liebt ihr Leben auf ihrem Hausboot im Hafen von Sausolito. Schweinfurt findet sie aber immer noch „Wahnsinn“. Ein Tattoo am Handgelenk erinnert sie an ihre Heimatstadt. Mehr als 9.000 Kilometer und ein Ozean liegen zwischen San Francisco und Bayern. Doch die Auswanderer, die von dieser glitzernden Metropole angezogen wurden, sind alle auf ihre Weise mit Bayern verbunden geblieben. Ganz gleich, wie lange sie schon hier leben.